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1 9/12 EXTRA EXTRA Geheimtipps für die Berge 13 für den Bergurlaub Geheim TIPPS 13 Das BergMagazin

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EXTRA Geheimtipps für die Berge13

für den Bergurlaub

GeheimTIPPS13

Das BergMagazinDas BergMagazin

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INHALTBergwandern und 6

Bergsteigen

Klettersteige 12

Bayerische Biketour 14

Kleines Klettertal 15

IMPRESSUM

TOURENBEILAGE ZU ALPIN 9/2012

Olympia-Verlag GmbH, Badstr. 4 – 6, 90402 Nürnberg, Tel. +49 911 216-0; Leiter Vermarktung Print und Digitale Medien: Axel Nieber, Tel. +49 911 216 22 12, Otto Hofbeck (Stv. Leiter Vermarktung Print und verantwortlich für Anzeigen), Tel. +49 911 216 22 15, Marco Lutz (Stv. Leiter Vermarktung Digitale Medien), Tel. +49 911 216 21 40, [email protected]: Planegger Str. 15, 82131 Gauting, Tel. +49 89 893 16 00, [email protected] Chefredaktion: Dr. Bene Benedikt (verantwortlich) Redaktion: Clemens Kratzer; Texte: Stefan Herbke Titelbild: Andreas Strauß; übrige Fotos: Birgit Gelder, Andreas Strauß, Stefan Herbke, Ralf GantzhornGrafik und Druckvorstufe: Ulrike Lang Druck: Oberndorfer Druckerei, A-5110 Oberndorf

Alle Angaben in diesem Heft sind mit Sorgfalt erarbeitet und erfolgen nach bestem Wissen. Eine Garantie für die Richtigkeit und jede Haf-tung ist jedoch ausgeschlossen. Das gilt insbe-sondere für Dauer und Verlauf von Touren und die in diesem Zusammenhang veröffentlichten Schwierigkeitseinstufungen.

ALPEN-ERLEBNISSE OHNE MASSEN

in den Urlaub oder auf dem Rückweg.

Im Stau, in der Raststätte, beim Tanken.

Und siehe da, plötzlich fällt Ihnen ein,

dass Sie dieses EXTRA mit ins Reisegepäck

gesteckt haben.

Mit 13 Geheimtipps aus der ALPIN-

Redaktion. Ohne Rummel, aber mit

Charme, Pfiff oder einfach nur als

Ergänzung der Urlaubsfreuden.

Es soll Ihnen Lust machen, sich nicht

nur auf dem Mainstream des Bergurlaubs

zu bewegen, manchmal entdeckt man

gerade auf „Abwegen“ das, was einem fehlt.

Probieren Sie’s aus!

Ihre ALPIN-Redaktion

Unterwegs ...

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Stille Fluchten

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Stille Fluchten

Viel besucht, und doch gibt’s stille Ecken: am Forggensee bei Füssen, im Hintergrund die Tannheimer Berge.

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Bergwandern / Bergsteigen

Rast am Gipfelkreuz des Toblacher Hochhorns.

VILLGRATNER BERGE

1 Hochhorn,2623 m

6 – 7 STD. I 1200 HM I LEICHT

Die Dolomiten ziehen das ganze Interesse auf sich, das zeigt sich besonders deutlich im Hochpustertal. Anreise: Über die Brenner-Autobahn (A 22) bis Brixen, weiter über die SS 49 durch das Puster-tal bis nach Toblach. Durch das Dorfzentrum weiter zum Weiler Kandellen mit dem be-wirtschafteten Seiterhof. Öffentlich: Die Anreise mit der Bahn ist bis Toblach möglich, ab hier mit dem Taxi zum Ausgangspunkt. Ausgangspunkt: Parkplatz vor dem Silvester-kirchlein in Kandellen, 1575 m.Route: Vom Parkplatz auf asphaltierter, später breiter Schotterstraße Richtung Bonner Hütte. Über den Golfenbach, dann links auf Kehren hinauf zur großartig gelegenen Hütte (2307 m). Ein beliebtes Ausflugsziel, so dass man bei der schönen Wanderung zur Bergalm nicht ganz alleine ist. Doch wer in dem Almboden rechts abbiegt und hinaufsteigt zum Kamm zwischen Grubers Lenke und Hochhorn, der registriert überrascht, dass sich hier herauf kaum einer verirrt. Auf einem ehemaligen Militärweg wandert man bequem zum Hochhorn und folgt Trittspuren zum höchsten Punkt (2623 m). In südwestlicher Richtung steigt man wieder hinunter auf den Mili-tärweg, der den Gipfel südseitig quert, und folgt diesem zum Golfen (2498 m). Mit traumhaftem Ausblick auf die Dolomiten wandert man weiter zu den ausgedehnten Wiesen der Kaufwiesenalm und schließlich auf einem Forstweg zur Jausen-station Frondeigen. Der Straße folgend hinunter in ein Wiesentälchen und links haltend auf dem Weg Nr. 24 zurück nach Kandellen.Karte: Freytag & Berndt Wanderkarte, 1: 50 000, Blatt WKS 3, Pustertal – Bruneck.Tipp: Das Bergrestaurant Seppila in Taisten am Eingang ins Gsieser Tal ist ein echter Ge-heimtipp, zumindest für die, die noch nie im Pustertal waren. Alles ist wie früher und sehr authentisch: Im Gang brennt das offene Feuer, links und rechts geht es in die gemütlichen Stuben mit Kachelofen, und in der kleinen Küche werden fast ausschließlich Produkte aus eigener Herstellung verwendet. Selbst das Bier wird selber gebraut.

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TUXER ALPEN

2 Viggarspitze, 2306 m

6 ½ – 7 STD. I 1300 HM I LEICHT

Als kleiner Gipfel zwischen Patscherkofel und Glungezer wird man leicht übersehen, vor allem wenn der Zirbenweg nordseitig vorbeiführt und potenzielle Besucher der Viggarspitze in weitem Bogen an dem Gipfel entlang flanieren lässt.Anreise: Inntalautobahn bis Ausfahrt Innsbruck-Mitte und über Igls und Patsch nach Mühltal. Öffentlich: mit dem Zug nach Innsbruck, mit dem Bus nach Ellbögen/Mühltal.Ausgangspunkt: Gebührenpflichtiger Parkplatz in Mühltal, 1050 m.Route: Entlang des Viggarbaches zum Meissner Haus (1707 m). Emp-fehlenswert auch für Familien mit ihren Kindern, für die hier in den Ferien ein abwechslungsreiches Programm geboten wird. Weiter hinauf zum Gasthaus Boscheben (2035 m). Über den Bergrücken Richtung Glungezer, wobei die vom Patscherkofel kommenden Wanderer nach wenigen Minuten links auf den beliebten Zirbenweg abbiegen. Deutlich einsamer ist es auf dem Steig, der entlang des Kammes weiterführt und schließlich an der Viggarspitze südlich vorbeiführt – und den Aussichts-gipfel links liegen lässt. Links ab und über Blockwerk hinauf auf den Gipfel, der nordseitig steil abbricht. Vom Kreuz Blick ins Inntal und auf die Karwendelkette. Auf dem Höhenweg Patscherkofel – Glungezer ein Stück zurück, um dann links abbiegend auf schmalen Steig zum Viggar Hochleger und weiter ins Viggartal abzusteigen. Auf Anstiegsweg zurück. Karte: AV-Karte, 1: 25 000, Blatt 31/5, Innsbruck und Umgebung.

Bergsteigen

Das Meissner Haus ist eine voll bewirtschaftete Alpenvereinshütte.

KARWENDEL

3 Schafreiter, 2101 m

7 STD. I 1350 HM I LEICHT

Die Masse rennt der Masse hinterher und über-sieht, dass es daneben lohnende Routen gibt. Anreise: A 8 bis Ausfahrt Holzkirchen, über Bad Tölz und Lenggries zum Sylvensteinspeicher. Öffentlich: Bayerische Oberlandbahn nach Leng-gries, Bus nach Fall.Ausgangspunkt: Großer Parkplatz in Fall, 773 m.Route: Wer den Schafreiter von seiner einsamen Seite erkunden möchte, der sollte den langen Zustieg durch das Krottenbachtal mit dem Moun-tainbike abkürzen. Sobald die sieben Kilometer lange Straße in einen schmalen Steig übergeht, versteckt man sein Bike im Wald und wandert erst seitlich des Krottenbachs, dann mitten im Bachbett taleinwärts. In den steilen Abbrüchen im Talschluss gewinnt man rasch an Höhe. Oben tritt man hinaus in eine Mulde mit dem Delpssee. Erst bei der Tölzer Hütte trifft man auf andere Wanderer. Die 270 Höhenmeter zum Gipfel sind an Sommertagen schweißtreibend. Bergab über das Gipfeldach auf einem Steig zur Moosenalm. Nach einer verfallenen Klause gibt es keine Orientierungsprobleme mehr. In Serpentinen durch ein wildes Tal hinunter zum Krottenbach, wo man sein deponiertes Radl trifft.Tipp: Einkehr auf der Rückfahrt ist der Kramerwirt. www.kramerwirt-arzbach.de

Erst die Zehenprobe machen, bevor man in den Delpssee springt.

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Bergwandern / Bergsteigen

AMMERGAUER ALPEN

4 Kuchelbergspitz, 2020 m

7 – 8 STD. I 1200 HM I SCHWER

Auf alten Steigen hoch über dem Graswangtal: Wer auf alten Steigen unterwegs ist, die dünn gestrichelt nur in genauen Landkarten eingezeichnet sind, der bewegt sich garantiert abseits der vielen Bergliebhaber. Ein Beispiel dafür ist der Kuchelberg in den Ammergauer Alpen.Anreise: Auf der Garmischer Autobahn bis zum Autobahn-ende, über Oberau und Ettal ins Graswangtal Richtung Schloss Linderhof. Öffentlich: Mit der Bahn nach Ober-ammergau und mit dem Bus nach Linderhof.Ausgangspunkt: Parkplatz gleich nach der Brücke über den Elmaubach, 905 m.Route: Auf dem Forstweg (Fürstenweg) bis zu einer größeren Lichtung kurz vor dem Eingang ins Kuchelbachtal. Am süd-lichen Ende der Lichtung zweigt rechts ein Steig ab (Weg-weiser „Kuchelberg-Grat“) und auf diesem in vielen Kehren hinauf zur Kuchelberg-Diensthütte (1597 m). Der Weg quert nun leicht ansteigend in die Südhänge des Kuchelbergs, bis man sich bei einem kleinen Wegweiser rechts hält und steil hinauf steigt auf den Verbindungsgrat Brunnenköpfl – Kuchelbergspitz (hier und da rote Punkte als Markierung). Über den Graskamm links haltend in leichtem Auf und Ab auf den mit einem Kreuz geschmückten Gipfel. Etwas luftiger Abstieg in einen Sattel und dem teilweise ausgesetzten Grat folgend zum Kuchelbergkopf (2026 m). Auf der anderen Seite über Wiesen in den Sattel vor der Kreuzspitze und Abstieg auf dem markierten, schmalen, teilweise zugewachsenen Weg, der durch die Südostflanke des Kuchelbergs ins Kuchelbachtal führt. Auf dem Forstweg zurück zum Ausgangspunkt.Karte: Kompass, 1: 25 000), Nr. 05, OberammergaTipp: In der Schaukäserei Ettal werden täglich 3000 Liter Milch verarbeitet. Den daraus entstandenen Käse darf man probieren oder gleich kaufen. www.milch-und-kas.de

Beste Nachbarschaft in den Ammergauern, Blick zur Klammspitze.

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Challenger 35+10Wenn nicht nur der Weg, sondern auch die Wand das Ziel ist, lebt unser Alpinrucksack Challenger rich-tig auf! Strategische Befestigungsmöglichkeiten, externes Steigeisenfach, innovatives Tragesystem, professionelle Organisation und die Verwendung von bluesign zertifi ziertem Material machen ihn zum verlässlichen Partner für anspruchsvollen Klettereien, Skihochtouren und die Umwelt.

ICH LIEBE NATUR

Ich liebe Performance

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WILDER KAISER

5 Sonneck, 2260 m

10 ½ – 12 ½ STD. I 1200 HM I SCHWER

Alpine Höhenwanderung über den westlichen Teil des Wilden Kaisers.Anreise: Inntal-Autobahn bis zur Ausfahrt Kufstein-Nord, in Kufstein ist die Zufahrt zur Talstation des Kaiserlifts (gebührenpflichtiger Parkplatz) im Ortsteil Sparchen ausge-schildert. Öffentlich: Zugverbindung nach Kufstein, Stadtbus nach Sparchen.Ausgangspunkt: Bergstation des Kaiserlifts am Brentenjoch, 1204 m (Sommer 2012 wegen Umbauarbeiten geschlossen). Route: Vom Brentenjoch auf einer Straße in weitem Bogen zur Kaindlhütte (1293 m), ein Stück kann auf einem Wanderweg abgekürzt werden. Über eine steilere Stufe durch lichten Wald in das Schuttkar („Großer Friedhof“) am Fuß der mächtigen Scheffauer-Nordwand. Über Geröll in östlicher Richtung bis zu einem vorspringenden Felsrücken, bei dem der Klettersteig startet. Nach dem anstrengenden Auftakt folgt der Widau-ersteig schmalen Bändern, auf denen man Höhe gewinnt, bis man die markante und breite Schlucht erreicht, die bis in einen flachen Sattel im Gipfelkamm zieht. Rechts geht es zum großen Gipfelkreuz des Scheffauer (2111 m), links in die Einsamkeit. Hier gibt es keine Farbmarkierungen mehr, nur vereinzelt Wegspuren und Steinmänner, die meist den richtigen Weg weisen, manchmal aber auch in die Irre führen. Nach dem Gratgang über die Felsköpfe der Kopfkraxen genießt man die Weite des Wiesbergs mit seinem grünen Teppich. Ein Drahtseil gibt Halt beim Abstieg vom Kopfkraxen, ehe es hinauf geht zur Hochfläche und zum Sonneck (2260 m). Abstieg zum Gamskarköpfl und steil hinunter ins Gamskar, das seinem Namen durchaus Ehre macht. Weiter zum Hans-Berger-Haus (936 m) und anderntags durch das Kaisertal hinaus nach Sparchen. Karte: Alpenvereinskarte, 1: 25 000, Blatt 8, Kaisergebirge.Bei Kaiserwetter ein sportlicher Trip durch den Wilden Kaiser.

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Bergwandern / Bergsteigen

STUBAIER ALPEN

6 Weißwand, 3017 m

7 – 8 STD. I 1570 HM I SCHWER

Kühner Gipfel mit auffallender Gipfelpyramide aus leuchtend weißem Kalk hoch über dem Pflerschtal. Trotz seiner abweisenden Steilflanken ist eine Besteigung für geübte und trittsichere Bergstei-ger auf teils gesicherten Steigen problemlos möglich.Anreise: Über die Inntalautobahn auf den Brenner, auf der Bundesstraße weiter nach Gossensass und rechts ab ins Pflerschtal. Öffentlich: Mit der Bahn nach Sterzing, mit dem Bus ins Pflerschtal.Ausgangspunkt: Parkplatz Stein am Ende der Straße ins Pflerschtal.Route: Auf dem markierten Hüttenweg (Weg Nr. 6) an der Ochsenalm vorbei bis fast zur Magdeburger Hütte (2423 m). Beim Stubensee kurz unterhalb der Hütte rechts ab und in leichtem Auf und Ab durch felsdurchsetzte Grashänge ins Kar unter der Weißwand. Auf schmalem Steig in vielen Kehren durch die steile Flanke auf den Südgrat, wo man den Gipfel ostseitig auf einem Felsband an der Grenze zwischen hellem Kalk- und dem dunklen Urgestein queren kann. Für den Gipfel verlässt man den Steig bei einem Pfeil und steigt über loses Blockwerk und Felsschrofen (hier und da leichte Kletterstellen) auf den höchsten Punkt. Zurück am Steig folgt man erst dem ausgesetzten Band und dann dem Bergkamm zum Hohen Zahn (2924 m). Abstieg zum Sandessee mit der Tribulaunhütte (2369 m) und auf dem Hüttenweg (Nr. 8) durch die südseitigen Hänge hinunter zum Ausgangspunkt. Karte: Alpenvereinskarte, 1: 50 000, Blatt 31/3, Brennerberge.Tipp: Von der Brennerstraße aus ist der Gasthof Silbergasser nicht zu übersehen. Gute Südtiroler Küche.

GLARNER ALPEN

7 Piz Segnas, 3098 m

6 ½ – 8 STD. I 620 HM I SCHWER

Der Ausgangspunkt am Cassonsgrat ist mit der Seilbahn von Flims aus leicht erreichbar, der Gipfel ist der höchste ringsum – und den-noch sind am Piz Segnas nur wenige Bergsteiger unterwegs. Anreise: Durch das Rheintal über Bad Ragaz und Chur nach Flims. Öffentlich: Zug nach Chur oder Ilanz, Busverbindung nach Flims.Ausgangspunkt: Seilbahnstation Cassons, 2634 m (www.flims.com).Route: Über den Bergrücken auf den höchsten Punkt (2678 m) und entlang des Kammes leichter Abstieg in die Fuorcla Raschaglius (2551 m). Weiter leicht fallend Richtung Obere Segnesböden. Auf hal-ber Strecke zweigen Steigspuren und Steinmänner ab, die ansteigend zum östlichen Rand des Segnesgletschers führen und über Schnee bzw. Eis den Gletschersattel (Sardonapass) zwischen Trinserhorn und Piz Sardona erreichen. Westlich zur breiten Firnrinne, die sehr steil (Spalten) auf den Gratrücken zwischen Piz Segnas und Piz Sardona führt. Alternativ kann man auch vom Sattel auf den Felsriegel zu-halten und über die Geröllhalde zu einer kurzen Felswand. In leichter Kletterei auf eine Terrasse und links zum breiten Gratrücken. Über einen Vorgipfel auf den Piz Segnas. Auf den ersten Metern sehr luftiger Abstieg, dann in die Südwestflanke und steil hinunter in die Böden un-ter dem Pass dil Segnas. Entweder rechts Anstieg auf die Segnespass Mountain Lodge (2627 m) oder weiter und unterhalb des Martinslochs zum Unteren Segnesboden. Auf dem Höhenweg nach Naraus und per Sesselbahn nach Flims oder zur Segneshütte und Abstieg ins Tal.Karte: Landeskarte Schweiz, 1: 25 000, Nr. 1174, Elm, und 1194, Flims.

Nach einer Rast auf der Magdeburger Hütte weiter zum Gipfel.

Blick vom Cassonsgrat auf Piz Segnas und Segnesgletscher.

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ROFAN

8 Dalfazer Joch, 2233 m

4 ½ STD. I 700 HM I SCHWER

Das Dalfazer Joch ist zwar ein Blickfang, wird aber oft in der Runde seiner prominenten Nachbarn übersehen und wenig besucht.Anreise: Über die A 8 bis Ausfahrt Holzkirchen und über Tegernsee, Kreuth, Achenpass nach Maurach. Parkplatz an der Talstation. Öffentlich: Mit der Bahn nach Jenbach, mit dem Bus nach Maurach. Ausgangspunkt: Bergstation der Rofanseilbahn, 1831 m.Route: Den Wegweisern Hochiss folgend. Am Gschöllkopf vorbei und auf dem unter dem Spieljoch vorbei führenden Weg hinüber zum Hochiss. Der Weg quert zwischen den Felsabbrüchen hindurch und erreicht durch steiles Grasgelände den sanften Gipfelkamm und kurz darauf das Kreuz. Auf dem Anstiegsweg kurz zurück zum Wegweiser, dort rechts und nach einem kurzen Abstieg durch eine steile Rinne hinüber auf den Wiesensattel des Streichkopfgatterls. Spätestens hier wird es richtig einsam und man folgt abseits jeglichen Trubels den Steigspuren und Steinmännern Richtung Süden zum Dalfazer Joch. Die Erhebungen der Steinigen Mannl rechts umgehend (ansonsten leichte Kletterei im II. Schwierigkeitsgrad) und Abstieg über Wiesen an den Fuß einer abweisenden Wand. Über die steile, felsige Stufe (Drahtseil) hinauf und wieder leichter auf den Dalfazer Rosskopf (2143 m), der vom Verbindungsweg Erfurter Hütte – Dal-fazalm gelegentlich bestiegen wird. Durch Latschen hinunter und steil hinauf auf die Rotspitze (2067 m). Zurück in den Sattel und in Serpentinen auf den breiten Wanderweg zur Dalfazalm (Einkehr!). Karte: Alpenvereinskarte, 1: 25 000, Blatt 6, Rofan.

BERCHTESGADENER ALPEN:

9 Feldkogel, 1888 m

8 – 8 ½ STD. I 1370 HM I SCHWER

Vom viel besuchten Königssee sind es nur wenige Meter in die Einsamkeit. Am deutlichsten zeigt sich dies beim Anstieg über den Sagerecksteig auf den Feldkogel.Anreise: A 8 bis Ausfahrt Bad Reichenhall, über Berchtesgaden zum Parkplatz am Königssee (610 m) und zur Bootsanlegestelle. Öffentlich: Bahn nach Berchtesgaden, Bus zum Königssee.Ausgangspunkt: Saletalm, 605 m.Route: Gleich nach der Saletalm teilen sich die Wege. Die Ausflügler gehen Richtung Obersee, einige Bergwanderer weiter über den Röth-steig zur Wasseralm und kaum einer biegt rechts ab zum Sagereck-steig. Der schraubt sich durch eine Steilstufe geschickt in die Höhe, bietet Aus- und Tiefblicke auf den Königssee, und führt an der verfallenen Sagereckalm vorbei zum Grünsee. Schon beim Anstieg ist es einsam, doch wer nach dem See links abbiegt und auf Trittspuren den Hang oberhalb quert, der trifft garantiert keine Menschenseele mehr. Bei einem großen Stein mit kleinem Steinmann oben drauf zweigt rechts ein Steig ab, der über einen schwach ausgeprägten Rücken bis zu den Felsen führt. Trittspuren, Steinmänner, teilweise auch Eisenstifte geben jetzt Orientierungspunkte, sodass man letzt-lich überraschend einfach aus der Steilflanke auf eine weite Hoch-fläche tritt und das Gipfelkreuz erreicht. Abstieg zum Kärlingerhaus und durch die Saugasse zurück nach St. Bartholomä.Karte: Alpenvereinskarte, 1: 25 000, Blatt BY 21, Bayerische Alpen – Nationalpark Berchtesgaden, Watzmann.

Ein steiniger Geselle wie alle Rofan-Gipfel: Dalfazer Joch.

Funtensee: im Sommer harmlos, im Winter Deutschlands kältester Fleck.

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AMMERGAUER ALPEN

Fingersteig2 ½ STD. I 220 HM I SCHWER, D

Neueste Attraktion im Bergsportzentrum Tegelberg Schwangau ist der im Sommer 2012 eröffnete Fingersteig. Derzeit noch ein Geheimtipp, bald schon ein Klassiker unter den Klettersteigen.Anreise: Über die A 96 zur Ausfahrt Landsberg am Lech-West und B 17 über Steingaden zur Talstation der Tegelberg-Seilbahn. Öffentlich: Mit der Bahn im Stundentakt nach Füssen und mit dem Bus zur Tegelbergbahn.Ausgangspunkt: Bergstation der Tegelbergbahn, 1720 m.Route: Von der Bergstation entlang der Piste steil bergab in Rich-tung Rohrkopfhütte. Ein kleines Schild am Pistenrand markiert nach dem „Grüble“ die Abzweigung zum Klettersteig, der Pfad selbst ist schmal und leicht zu übersehen. Unter der Täfelewand hinüber zum unübersehbaren Finger und seinen hellgrauen Felswänden und zum Einstieg des neuen Fingersteigs (Schwierig-keitsgrad D). Und der hat es in sich, das zeigt sich bereits auf den ersten Metern. Senkrecht führt das Drahtseil die Wand hinauf, allerdings gibt es hier noch solide Eisenklammern zum Stehen. In einem Bogen führt der Steig durch die Nord- und Westwand des Felszahns wunderschön hinüber in einen Wiesensattel, wo es links einen Notabstieg gibt. Nur mit einem schwierigen Spreizschritt lässt sich am Ende des kurzen Wiesenstücks die Fortsetzung des Steigs durch die senkrechten Wände der Täfelewand erreichen. Eine schwere Stelle folgt der nächsten, statt Trittbügel muss man sich hier seine Tritte im natürlichen Fels suchen, der auf der kom-pletten Route noch wunderbar rau und griffig ist. Erst weiter oben gibt es wieder mehr Trittbügel, die überaus fotogen glatte Kalkplat-ten queren. Vom Ende des Klettersteigs am höchsten Punkt der Täfelewand sind es nur wenige Meter hinunter zur Skipiste, auf der man kurz aufsteigt zur Bergstation der Tegelbergbahn.KARTE: BLVA Umgebungskarte, 1: 50 000, Blatt L 10, Füssen und Umgebung.TIPP: Seen zum Abkühlen gibt es im Königswinkel reichlich. Am wärmsten ist der Bannwaldsee bei Buching, am schönsten der inmitten bewaldeter Berghänge liegende Alpsee.

Auf dem Rückweg vom Allgäu-Urlaub eine sportliche Unter-brechung: der neue Fingersteig.

Klettersteige

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GARDASEEBERGE

Klettersteig Gerardo Sega4 STD. I 360 HM I MITTEL

Ein wirklich atemberaubender Klettersteig abseits der beliebten und belebten Eisenwege am Gar-dasee. In der Ostflanke des Monte Baldo versteckt sich über steilen Waldflanken und Felsbastionen eine grüne Hangterrasse, unter der die Via Ferrata Gerardo Sega auf exponierten, aber teils auch gehwegbreiten Felsbändern die gewaltigen Felsab-brüche überlistet.Anreise: Auf der Brenner-Autobahn über Bozen und Trento zur Ausfahrt Avio, durch das Valle dei Molini zum Stausee Lago di Pra de la Stua. Kurz davor links abbiegen und über den Passo Pozza della Colla (1289 m) zum Parkplatz bei der Kirche Madonna delle Neve (1081 m).

Route: Die Tour beginnt mit einem Abstieg. Vom Parkplatz auf dem Weg 652 durch teils dichten Wald abwärts, auf einer kleinen Felsbrücke über ein meist ausgetrocknetes Flussbett und vorbei am Preafessa-Wasserfall (ca. 720 m) zum Einstieg des Klettersteigs (Schwierigkeitsgrad B/C), der sich in einer riesigen Felsnische befindet (1 ½ Std.). Nach einer kurzen Stufe schlängelt sich das Drahtseil der Via Ferrata Gerardo Sega auf mehr oder weniger breiten Bändern unterhalb eines Riesenüberhangs in faszinierender Weise nach oben. Bei Prati della Cola erreicht man das Ende des Klettersteigs und wandert auf einem Fahrweg zurück zur Kirche Madonna delle Neve.

Gardasee-Blick vom Monte Baldo, der auf seiner Ostseite eine Überraschung für Ferratisten bereithält.

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Mountainbike

BAYERISCHE VORALPEN

Im Sattel über dem Schliersee

4 STD. I 1600 HM I MITTEL

Wer vom Schliersee über die Berge Richtung Leitzachtal fährt, wechselt vom viel frequentierten Hotspot der Biker in absolut einsame Reviere.Anreise: Salzburger Autobahn A 8 bis zur Ausfahrt Weyarn, über Mies-bach und Schliersee nach Breitenbach. Öffentlich: Mit der Bayerischen Oberlandbahn nach Schliersee.Ausgangspunkt: Parkplätze beim Eingang ins Breitenbachtal, nach einem kleinen Weiher auf der rechten Straßenseite, 820 m.Route: Kurz taleinwärts und nach rund 250 Metern links ab zu den Höfen am Krainsberg. Über die freien Wiesen hinauf und der Forst-straße folgen, die den Westerberg westseitig quert. Durch das Dürn-bachtal rasante Abfahrt nach Neuhaus, auf der Bundesstraße über die Bahngleise und gleich danach rechts. Die Straßen am Westerberg und durch das Dürnbachtal zählen zu den beliebtesten Bikestrecken rund um den Schliersee, beim Anstieg zum Auracher Köpfl ist dagegen schon deutlich weniger los. Und wer bei der zweiten Kreuzung nördlich des Waldhügels rechts abzweigt und ins Leitzachtal abfährt, ist in der Regel alleine unterwegs. Über Mittelgschwend nach Untergschwend und nach 250 Metern rechts hinunter zur Leitzach. Über den Fluss und gegenüber hinauf nach Elbach. Der Straße folgen und hinauf auf eine kreuzende Forststraße. Links kurz bergauf, dann in leichtem Auf und Ab Richtung Schwarzenberg und zur Tregleralm (950 m). Ein Stück zurück zur Kehre und weiter bergab nach Deisenried. Auf Feldwegen nach Schwarzenberg und über Elbach zurück zur Leitzach. Gegenüber Auffahrt zur Weg-verzweigung nördlich des Auracher Köpfls und rechts auf Forststraße westlich um den Breitenberg herum zu einem Wanderweg. Links kurz hinunter auf die nächste Forststraße und rechts Richtung Schliersberg. Oberhalb der Schliersbergalm vorbei und Abfahrt nach Kalkgraben. Links Richtung Schliersee, kurz darauf rechts durch die Urtlbachstraße zur Miesbacher Straße. Rechts und gleich wieder links über die Bahn-gleise in die Breitenbachstraße, die zurück zum Startpunkt führt.Tipp: Immer wieder einen Besuch wert ist das Winklstüberl zwischen Fischbachau und Elbach.

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Schliersee und Umgebung – ein Kleinod im bayerischen Alpenvorland und man findet immer wieder stille Ecken und Pfade.

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Klettern

KLETTERGEHEIMNIS BEI FELTRE

Stilles Sportklettergebiet Schievenin ÜBER 30 ROUTEN AB IV

Auf dem Heimweg vom schönen Belluno Richtung Deutschland ... Nur noch durch das Valsugana und dann nach Norden heim. Doch uns ist da was dazwischengekommen! Es war die Villa Buzzati. Bed and Breakfast in der romantischen, rosafarbenen Herberge unweit Belluno. Und dann die Wirtin! Es ist die Tochter des bekannten oberitalienischen Schriftstellers, Malers, Fotografen und – Klette-rers Dino Buzzati, die dort ihre Gäste und auch einige Katzen nicht nur fürsorglich umsorgt. Die aktive Alpinistin gibt uns auch gleich noch einige Tipps mit auf den Weg. Unweit, bei Quero (etwa 15 Kilometer südlich von Feltre), gäbe es ein kleines Kletter-Tal, ein italienisches Mini-Yosemite. Und die Kinder? Kein Problem, an den Wandfüßen sprudelt ein kleiner Bach, einige italienische Familien werden bestimmt auch da sein. Zum Beginn des Tales finden wir ein Ristorante. An den Wänden Plakate mit alten Bekannten – Stefan Glowacz, Manolo. Und der Wirt habe vor Jahren einen kleinen Klet-

terführer geschrieben. Ob er heute noch aktuell ist? Ein Gast grinst. Jedenfalls seien die Bewertungen der Routen nicht von schlechten Eltern, meint er. Einige der unzähligen Routen zum Warmklettern beginnen direkt an der Straße, die hinein und weiter hinauf durch das Tal führt. Viele kurze Kletterstrecken, griffiger Fels, die meisten Routen sind gut eingerichtet. Wer sich dann aber für eine höher gelegene Mehrseil-längenroute entschließen möchte, der sollte feste Schuhe anziehen. Besonders Camper haben sich in das kleine, feine Tal verliebt, natürlich auch deshalb, weil schon rein klimatisch hier ein Arco-Fee-ling herrscht. Allerdings wird man in Quero vergeblich ein Nachtle-ben wie am Gardasee finden. Aber wozu auch, abends ist man, wenn man die Location richtig nutzen möchte, sowieso platt. Und – wir sind ja auf der Heimreise – ein gelungener Schlussakkord. www.falesia.it www.rampegoni.it www.villabuzzati.com

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Gut verstecktes Klettervergnügen: Schievenin bei Feltre.

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