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Im Scriptorium am Rheinsprung kann man allerhand altertümli- che Schreibgeräte kaufen und sich nach Kursen erkundigen. Schriftenkünstler mit innerer Ruhe Basler Kalligraph Andreas Schenk schreibt Einladung zur Feier von Constanze Mozarts 250. Geburtstag Von Heidi Knoblich ............................................................ Basel/ Kreis Lörrach. Auf dem Weg von der Basler Mittleren Brücke hinauf zum Münster steht es an der schmalen Gasse: das Eckhaus „Meister Sonnen- fros Hus“. Das im Jahr 1437 erbaute Fachwerk- häuschen, das etwas schief am Fuße des Elftau- sendjungfern-Gässchen lehnt, beherbergt das Scriptorium am Rhein- sprung des Kalligraphen Andreas Schenk, des wohl letzten hauptamtlichen Schreibers mit eigenem Kontor. Schenk lebt vom und vor allem für das schöne Schrei- ben: In seinem Scriptorium mit dem großen grünen Ka- chelofen, den alten Holzmö- beln und der handbemalten Decke aus dem 15. Jahrhun- dert arbeitet er inmitten von Papieren, Tintenfläschchen, Federhaltern mit Schreibfe- dern in allen möglichen Far- ben, Pergamentrollen, Pin- seln, Gänse- und Schwanen- kielen, Reagenzgläsern mit allerlei Pigmenten und Pul- vern, Petschaften, Siegelstan- gen, Töpfchen mit Muschel- gold, einer Schusterlampe und den verschiedensten selt- samen Schreibgeräten aus ei- ner zauberischen, längst ver- gangenen Welt. Sein Geheimnis ist dabei die genaue Zusammenset- zung der Tinte, die er für seine Arbeiten verwendet, einer selbst hergestellten Ei- sengallustinte, unverwüstlich und mit einem pechschwar- zen Seidenglanz. Er solle schreiben von der Erde bis zum Mond hat ihm sein Lehrmeister einst aufge- tragen. Schreiben ist für And- reas Schenk nicht nur eine Tätigkeit, sondern ein Zu- stand. Durch das Fenster seiner winzigen Schreibstube kann man dem Schreiber kunstvol- ler Schriften zusehen. Hier ist in den vergangenen Tagen auch die Einladung zu Constanze Mozarts 250. Ge- burtstag entstanden: Die Kalligraphie sei eher mit Musik zu vergleichen als mit der Malerei, sagt Meister Schenk. Eine Schrift habe eine ganz gewisse Geschwin- digkeit, die mit etwa 50 Hertz ganz auf der Frequenz eines Violinstücks von W. A. Mo- zart liege. Der Schriften- künstler hat eine tiefe Bezie- hung zu Mozart, dessen Mu- sik das Schreibtempo ange- nehm beeinflusse, ihm die innere Ruhe gebe und ihn beflügle. Die Einladung zu Constan- ze Mozarts 250. Geburtstag, der die Nachwelt Mozarts Musik verdankt, ist in einer von Schenks Lieblingsschrif- ten, der „Anglaise“, einer englischen, fröhlichen und festlichen Schreibschrift, mit der Spitzfeder geschrieben, einer französischen Stahlfe- der Baignol & Farjon Incom- parable aus den 30er-Jahren. Obwohl diese Schrift sehr reizvoll ist in ihrer anmutigen Art, lässt sie, so der Meister, doch jedes Zögern und jeden Fehler unmittelbar sichtbar werden, so dass man dazu gezwungen ist, diese Technik langsam und mit Bedacht auszuführen, einem leichten Violinsolo von Mozart gleich. Der Schriftenkünstler And- reas Schenk, der neben dem Scriptorium am Rheinsprung auch ein großes Atelier mit dem weltweit größten Schreibfedernsortiment führt, hat diese Einladung Constanze Mozarts Geburts- ort Zell im Wiesental zum Geschenk gemacht. KURZINFO Am 5. Januar heißt es „Glückwunsch beim Punsch!“ Die Feier zu Constanze Mozarts 250. Ge- burtstag findet in ihrem Geburtsort Zell im Wiesen- tal, Pfarrsaal St. Fridolin statt. Beginn ist um 19 Uhr. Es werden geboten: Werke von W.A. Mozart, dessen Lieblingsgetränk Punsch, ei- ne Festrede von Hofrat Prof. Dr. Günther Bauer, ehemals Rektor der Universität Mo- zarteum Salzburg, und eine Inszenierung der Roman- und Bühnenautorin Heidi Knoblich. Für die Stadt Zell im Wiesental wird der 250. Geburtstag Anlass sein, Constanze Mozart über das ganze Jahr 2012 mit Veran- staltungen zu ehren. Für deren Konzeption und Durchführung zeichnet Hei- di Knoblich verantwortlich.

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Regio 3Nummer 295 Mittwoch, 21. Dezember 2011

Im Scriptorium am Rheinsprung kann man allerhand altertümli-che Schreibgeräte kaufen und sich nach Kursen erkundigen.

Schriftenkünstler mit innerer RuheBasler Kalligraph Andreas Schenk schreibt Einladung zur Feier von Constanze Mozarts 250. Geburtstag

Von Heidi Knoblich............................................................

Basel/ Kreis Lörrach. Aufdem Weg von der BaslerMittleren Brücke hinaufzum Münster steht es ander schmalen Gasse: dasEckhaus „Meister Sonnen-fros Hus“. Das im Jahr1437 erbaute Fachwerk-häuschen, das etwasschief am Fuße des Elftau-sendjungfern-Gässchenlehnt, beherbergt dasScriptorium am Rhein-sprung des KalligraphenAndreas Schenk, des wohlletzten hauptamtlichenSchreibers mit eigenemKontor.

Schenk lebt vom und vorallem für das schöne Schrei-ben: In seinem Scriptoriummit dem großen grünen Ka-chelofen, den alten Holzmö-beln und der handbemaltenDecke aus dem 15. Jahrhun-dert arbeitet er inmitten vonPapieren, Tintenfläschchen,Federhaltern mit Schreibfe-dern in allen möglichen Far-ben, Pergamentrollen, Pin-seln, Gänse- und Schwanen-kielen, Reagenzgläsern mitallerlei Pigmenten und Pul-vern, Petschaften, Siegelstan-

gen, Töpfchen mit Muschel-gold, einer Schusterlampeund den verschiedensten selt-samen Schreibgeräten aus ei-ner zauberischen, längst ver-gangenen Welt.

Sein Geheimnis ist dabeidie genaue Zusammenset-zung der Tinte, die er fürseine Arbeiten verwendet,einer selbst hergestellten Ei-sengallustinte, unverwüstlichund mit einem pechschwar-zen Seidenglanz.

Er solle schreiben von derErde bis zum Mond hat ihmsein Lehrmeister einst aufge-tragen. Schreiben ist für And-reas Schenk nicht nur eineTätigkeit, sondern ein Zu-stand.

Durch das Fenster seiner

winzigen Schreibstube kannman dem Schreiber kunstvol-ler Schriften zusehen. Hier istin den vergangenen Tagenauch die Einladung zuConstanze Mozarts 250. Ge-burtstag entstanden:

Die Kalligraphie sei ehermit Musik zu vergleichen alsmit der Malerei, sagt MeisterSchenk. Eine Schrift habeeine ganz gewisse Geschwin-digkeit, die mit etwa 50 Hertzganz auf der Frequenz einesViolinstücks von W. A. Mo-zart liege. Der Schriften-künstler hat eine tiefe Bezie-hung zu Mozart, dessen Mu-sik das Schreibtempo ange-nehm beeinflusse, ihm dieinnere Ruhe gebe und ihnbeflügle.

Die Einladung zu Constan-ze Mozarts 250. Geburtstag,der die Nachwelt MozartsMusik verdankt, ist in einervon Schenks Lieblingsschrif-ten, der „Anglaise“, einerenglischen, fröhlichen undfestlichen Schreibschrift, mitder Spitzfeder geschrieben,einer französischen Stahlfe-der Baignol & Farjon Incom-parable aus den 30er-Jahren.

Obwohl diese Schrift sehrreizvoll ist in ihrer anmutigenArt, lässt sie, so der Meister,doch jedes Zögern und jedenFehler unmittelbar sichtbarwerden, so dass man dazugezwungen ist, diese Techniklangsam und mit Bedacht

auszuführen, einem leichtenViolinsolo von Mozart gleich.

Der Schriftenkünstler And-reas Schenk, der neben demScriptorium am Rheinsprungauch ein großes Atelier mitdem weltweit größtenSchreibfedernsortimentführt, hat diese EinladungConstanze Mozarts Geburts-ort Zell im Wiesental zumGeschenk gemacht.

Chef im BereichLandwirtschaftKreis Lörrach. Der Leiter desFachbereichs Landwirtschaftbeim Landratsamt Lörrach,Gerhard Riesterer, ist vonMinisterpräsident WinfriedKretschmann zum Landwirt-schaftsdirektor befördertworden. Landrat WalterSchneider überreichte die Er-nennungsurkunde undsprach seine Glückwünscheaus.

Riesterer leitet den Fachbe-reich seit Oktober 2010.Nachdem er für kurze Zeitdas Amt kommissarisch inne-hatte, wurde er Mitte Januardieses Jahres offiziell alsFachbereichsleiter bestellt.Das Landratsamt ist für Ger-hard Riesterer nach demLandwirtschaftsamt Ulm,dem Ernährungsministeriumin Stuttgart und der Landes-anstalt für Entwicklung derLandwirtschaft in Kemnat dievierte Station im Landes-dienst.

HaarschnitteerlernenKreis Lörrach. Die GewerbeAkademie Schopfheim bietetam 14. und 15. Januar einSeminar „Damen Haarschnit-te Basic“ an. Ziel dieserFortbildung für Friseure istdas Vermitteln der Grundla-gen in der Damen-Haar-schneidetechnik. Die Teil-nehmer erlernen die vierBasic Schnittstrukturen, wel-che die Grundlagen für krea-tive Haarschneidetechnikenbeinhalten.

Die Grundlagen zu kreati-ven Haarschneidetechnikenfür den Herrenhaarschnittvermittelt die Fortbildung„Herren Haarschnitte Basic“am 4. und 5. Februar an derGewerbe Akademie Schopf-heim. Hier geht es um dieFlächentechnik maskulinund das Zuordnen geometri-scher Symbole. Unter ande-rem wird der klassische Fass-onschnitt geübt und eineBombage erstellt.

Beide Seminare richtensich an Jungfriseure, Wieder-einsteiger, Ausbilder undTeamleiter. Anmeldung un-ter Tel. 07622/686811.

Hilfe beiDemenzKreis Lörrach. Der Caritas-verband für den LandkreisLörrach lädt zur Schulungvon Demenz-Pflegekräftenein. Angesprochen werdenBürger, die sich in der Betreu-ung von Menschen mit De-menz engagieren möchten.Dies ist nach der Schulung ineiner der vier Betreuungs-gruppen im Landkreis oderin der Häuslichkeit möglich(gegen Aufwandsentschädi-gung).

Der Kurs findet wöchent-lich (ab 6. Februar) montagsvon 18 bis 19.30 Uhr inLörrach statt und umfasst 13Abende. Die Schulung kostet100 Euro. Die Teilnehmer-zahl ist begrenzt. Die Info-Veranstaltung der Schulungist am Montag, 16. Januar, ab18 Uhr im Bonifatiussaal,Luisenstaße 7, in Lörrach.

An diesem Abend könntensich Interessierte anmelden.Ansprechpartnerin ist Moni-ka Bringe, Leiterin häuslicherBetreuungsdienst für Men-schen mit Demenz, Tel.07621/92750; [email protected]. Zurpraktischen Vertiefung ist einPraktikum im Pflegeheimoder einer Tagespflegeein-richtung abzuleisten. DieTeilnehmer erhalten ab-schließend ein Zertifikat.

BEILAGENHINWEIS

Unserer heutigen Gesamt-ausgabe liegt ein Prospektvon Mega Möbel SB bei.

Lesen in derWeihnachtzeitKreis Lörrach. Wer noch dierichtige Urlaubslektüre sucht,kann sich im Internet unterder Adresse www.foerderkreis-regionalbibliothek.deIdeen holen. Ein Klick auf„Anschaffungen“ zeigt Titel,die der Förderkreis in jüngs-ter Zeit für die Regionalbibli-othek, Marie-Curie-Straße 4,in Lörrach erworben hat.Diese Bücher und alle ande-ren Medien können bis 16Uhr am 23. Dezember unddann wieder ab 9. Januarkostenlos ausgeliehen wer-den.

Befördert: Gerhard Riesterer

Verleihung der Preise an die drei Quiz-Gewinner

Grund zur Freude gab es beiden Gewinnern des Quiz', dasdie Bauwirtschaft Südbadenanlässlich des Infotages Bau-ausbildung im Oktober in derGewerbeakademie Schopf-heim angeboten hat. Das Quizbeinhaltete Fragen zur Ausbil-

dung und zur Tätigkeit in den20 Berufen des Hochbaus,Tiefbaus und Ausbaus. Teil-nahmeberechtigt waren dieSchulklassen, die an der Infor-mationsveranstaltung teil-nahmen und die verschiede-nen Werkhallen der Gewer-

beakademie besuchten. Diebesten Schulklassen erhalteneinen Geldpreis für die Klas-senkasse. Den mit 100 Eurodotierten ersten Preis hat dieKlasse 8c der WerkrealschuleRheinfelden (Schillerschule,im Bild) erhalten, den zweiten

Preis (75 Euro) die Klasse 9ader Albert-Schweitzer-Schulein Lörrach und den drittenPreis (50 Euro) die Klasse 8bder Albert-Schweitzer-Schulein Lörrach. Vanessa Charle-magne von der BauwirtschaftSüdbaden übergab die Preise.

Betreuer und Betreute feiern gemeinsamEine Weihnachtsschlange bei der SKM-Weihnachtsfeier / Geschäftsführer bedankt sich für Engagement

Kreis Lörrach. Das Märchenvon der Weihnachtsschlangewar einer von mehreren Pro-grammpunkten bei der Weih-nachtsfeier der rechtlichenBetreuerinnen im LandkreisLörrach. Ulrike Jörg, Zeich-nerin und Gedichtsverfasse-rin, präsentierte im evangeli-schen Gemeindehaus inMaulburg drei ihrer Ge-

schichten rund um das Weih-nachtsfest und moralischenAnsprüchen. So war allenZuhörern zum Schluss ein-deutig klar, dass auch schwar-ze Schafe geliebt werden.

Es ist schon Tradition, dieFeier gemeinsam mit denbetreuten Personen zu bege-hen, führte der Vorsitzende,Helfried Hofmann aus. Er

bedankte sich bei den Anwe-senden für die im vergange-nen Jahr engagierte Arbeit.Durch die finanzielle Unter-stützung der örtlichen Zei-tungen war es möglich gewe-sen, dass auch die betreutenPersonen teilnehmen konn-ten. Diakon Friedrich Itzin,der geistliche Beistand,stimmte aus christlicher Sicht

mit einer Bibelstelle auf denAbend ein. Er beschrieb, wasein weihnachtlicher Menschist. Es ist einer, der Kraft ausdem Geheimnis des Weih-nachtswunders schöpft undsich für andere einsetzt. Ne-ben Persönlichkeiten, wieDiedrich Bonhoeffer, sinddas auch Rechtliche Betreuer,die den Mut haben, sich mit

gesellschaftlichen Rahmen-bedingungen und Institutio-nen anzulegen, um benach-teiligten Menschen zu ihremRecht zu verhelfen.

Andreas Haug, Geschäfts-führer des Vereins, bedanktesich bei den Anwesenden fürihre Bereitschaft, auch 2012für ihre betreuten PersonenEinsatz zu zeigen.

KURZINFO

Am 5. Januar heißt es„Glückwunsch beimPunsch!“ Die Feier zuConstanze Mozarts 250. Ge-burtstag findet in ihremGeburtsort Zell im Wiesen-tal, Pfarrsaal St. Fridolinstatt. Beginn ist um 19 Uhr.Es werden geboten: Werkevon W.A. Mozart, dessenLieblingsgetränk Punsch, ei-ne Festrede von Hofrat Prof.Dr. Günther Bauer, ehemalsRektor der Universität Mo-zarteum Salzburg, und eineInszenierung der Roman-und Bühnenautorin HeidiKnoblich. Für die Stadt Zellim Wiesental wird der 250.Geburtstag Anlass sein,Constanze Mozart über dasganze Jahr 2012 mit Veran-staltungen zu ehren. Fürderen Konzeption undDurchführung zeichnet Hei-di Knoblich verantwortlich.