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011135-20799 April 2015 Fachinformation Balisa ® VAS, Creme 1 1. Bezeichnung des Arzneimittels Balisa ® VAS, Creme 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung Wirkstoffe: 1 g Creme (W/O) enthält 120 mg Harnstoff und 0,3 mg Tretinoin. Sonstige Bestandteile: Enthält Butylhydroxyanisol, Butylhydroxy- toluol und Propylenglycol (siehe Ab- schnitt 4.4). Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1. 3. Darreichungsform Creme 4. Klinische Angaben 4.1 Anwendungsgebiete – Schwere Fälle von Verhornungsstörun- gen, insbesondere Ichthyosis Follikuläre Verhornungsstörungen Übermäßige Verhornung der Hände und Füße 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung 1 – 2-mal täglich anwenden. Auf die erkrankten Hautpartien auftragen und leicht einreiben. Die Dauer der Therapie richtet sich nach der Art der Erkrankung. 4.3 Gegenanzeigen Balisa ® VAS darf nicht angewendet wer- den: bei Überempfindlichkeit gegen Harnstoff, Tretinoin oder einen der sonstigen Be- standteile, bei akuten Hautentzündungen, bei Dermatitis, bei Ekzemen, bei Rosazea, – während der ersten drei Monate der Schwangerschaft. Balisa ® VAS sollte nicht angewendet wer- den zur Behandlung exkoriierter, akuter Hautentzündungen und nicht großflächig bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- funktion (Niereninsuffizienz). 4.4 Besondere Warnhinweise und Vor- sichtsmaßnahmen für die Anwendung Die Creme nicht mit Augen und Schleim- häuten in Berührung bringen. Während der Behandlung sollte sich der Patient nur vorsichtig Sonnen- und UV-Be- strahlungen aussetzen, da die Reizwirkung der Vitamin-A-Säure verstärkt werden könn- te bzw. aufgrund der dünneren Hornschicht die UV-Strahlen stärker wirksam sein könn- ten. Patienten, die infolge einer atopischen Ver- anlagung zu einer ausgeprägten Sebostase der Haut neigen, sollten nicht topisch mit Tretinoin behandelt werden. Bei Vitamin-A- Einnahme sollte Balisa ® VAS nicht ange- wendet werden. Die Anwendung bei Kindern unter 5 Jahren wird wegen des Risikos für den „Stinging“- Effekt (kurzzeitiges Brennen der Haut) im Allgemeinen nicht empfohlen. Die indivi- duelle Verträglichkeit kann mittels Anwen- dungsversuch auf einem kleinen Areal ge- testet werden. Butylhydroxyanisol und Butylhydroxytoluol können örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen. Propylenglycol kann Hautreizungen hervor- rufen. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Die Möglichkeit einer erhöhten Resorption anderer lokal applizierter Stoffe (z. B. Kor- tikoide) ist bei einer mit Harnstoff oder Tretinoin behandelten Haut zu berücksich- tigen. Nicht gleichzeitig mit salicylsäurehaltigen Mitteln zum topischen Gebrauch anwen- den. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Tretinoin darf aus Sicherheitsgründen wäh- rend der ersten drei Monate der Schwanger- schaft nicht angewendet werden (siehe Ab- schnitt 5.3 „Präklinische Daten zur Sicher- heit“). Um einen direkten Kontakt mit dem Säug- ling zu vermeiden, darf Tretinoin in der Still- zeit nicht im Brustbereich angewendet werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrs- tüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Es sind keine besonderen Vorsichtsmaß- nahmen erforderlich. 4.8 Nebenwirkungen Erkrankungen der Haut und des Unterhaut- zellgewebes Tretinoin kann vereinzelt in den ersten 3 Wo- chen der Therapie Reizerscheinungen wie Brennen, Rötungen, Juckreiz oder Schup- pung hervorrufen. Diese Veränderungen klingen meist spontan während der Therapie wieder ab. Die Hautpigmentierung kann ver- mindert werden. Bestandteile von Balisa ® VAS können selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) zu einer kontakt- allergischen Sensibilisierung führen. Während der Anwendung mit Balisa ® VAS kann Blasenbildung, Austrocknung der Haut und lokaler Haarausfall auftreten. Harnstoff kann zu einer kurzzeitigen Haut- reizung mit Brennen führen (sog. „Stinging“- Effekt). Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir- kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierli- che Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medi- zinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de anzuzeigen. 4.9 Überdosierung Bisher nicht bekannt. 5. Pharmakologische Eigenschaften 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Lokales Harnstoff-/Vitamin-A-Säure-Präpa- rat ATC-Code: D02AE51, D10AD51 Harnstoff Harnstoff verändert die Struktur und Eigen- schaften des Keratins der Hornschicht und der Nägel. Harnstoff hat eine wasserbin- dende Wirkung in der Hornschicht in Ab- hängigkeit vom Träger und besitzt eine proliferationshemmende Wirkung auf die Epidermis, die jedoch auch bei Langzeit- anwendung nicht zur Atrophie führt. Tretinoin Tretinoin hat eine direkte Wirkungsweise auf die Haut. Es regt die Mitosetätigkeit der Epidermis an und bewirkt gleichzeitig eine Verdünnung und Verdichtung der Horn- schicht. Eine gestörte Verhornung wird quasi normalisiert. Es kommt bei Verhor- nungsstörungen zusätzlich zu einer gewis- sen Schuppenauflösung. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Harnstoff Wird Harnstoff in einem W/O-System ver- abreicht, so erfolgt eine langsamere Wirk- stofffreigabe, der Harnstoff penetriert je- doch weit stärker in die Tiefe der Horn- schicht, in Epidermis und Dermis. Von be- deutendem Einfluss können pharmazeu- tische Hilfsstoffe sein. In die Epidermis und Dermis penetrieren nur wenige Prozent der aufgetragenen Wirk- stoffmenge. Die Ausscheidung des resor- bierten Harnstoffs erfolgt vor allem durch den Urin, in geringem Maß auch durch den Schweiß. Tretinoin Tretinoin ist ein Metabolit des Vitamin A. Es kann nach systemischer Gabe A-Hyper- vitaminose-Effekte hervorrufen. Wegen der geringen perkutanen Resorption kann eine A-Hypervitaminose nach topischer Anwen- dung von Balisa ® VAS ausgeschlossen werden, wenn keine zusätzlichen systemi- schen Vitamin-A-Gaben zugeführt werden, die zu einem Überschreiten der Sicher- heitsgrenze von 10.000 I.E. Vitamin A/Tag führen könnten. Die perkutan resorbierte Menge von Treti- noin beträgt beim Menschen 6 – 33 %. Wird eine auf stark entzündeter Haut maximal perkutan resorbierte Menge von 33 % der applizierten Dosis (z. B. 10 g Salbe mit 0,03 % Tretinoin auf etwa 3.000 cm 2 ) als Extremwert angenommen, so liegen 0,014 mg/kg KG vor.

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011135-20799

Apr

il 20

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Fachinformation

Balisa® VAS, Creme

1

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Balisa® VAS, Creme

2. Qualitative und quantitative Zu sammen setzung

Wirkstoffe: 1 g Creme (W/O) enthält 120 mg Harn stoff und 0,3 mg Tretinoin.

Sonstige Bestandteile:

Enthält Butylhydroxyanisol, Butyl hydroxy-toluol und Propylenglycol (sie he Ab-schnitt 4.4).Die vollständige Auflistung der sons tigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Creme

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

– Schwere Fälle von Verhornungsstörun-gen, insbesondere Ich thyosis

– Follikuläre Verhornungsstörungen – Übermäßige Verhornung der Hän de und

Füße

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwen dung

1 – 2-mal täglich anwenden.

Auf die erkrankten Hautpartien auftragen und leicht einreiben.

Die Dauer der Therapie richtet sich nach der Art der Erkrankung.

4.3 Gegenanzeigen

Balisa® VAS darf nicht angewendet wer-den: – bei Überempfindlichkeit gegen Harn stoff,

Tre tinoin oder einen der sonstigen Be-standteile,

– bei akuten Haut ent zün dungen, – bei Dermatitis, – bei Ekzemen, – bei Rosazea, – während der ersten drei Monate der

Schwangerschaft.

Balisa® VAS sollte nicht angewendet wer-den zur Behandlung exkoriierter, akuter Hautentzündungen und nicht großflächig bei Patienten mit eingeschränkter Nieren-funktion (Niereninsuffizienz).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vor-sichtsmaß nah men für die Anwen dung

Die Creme nicht mit Augen und Schleim-häuten in Berührung bringen.

Während der Behandlung sollte sich der Patient nur vorsichtig Sonnen- und UV-Be-strahlungen aussetzen, da die Reiz wirkung der Vitamin-A-Säure ver stärkt werden könn-te bzw. aufgrund der dünneren Hornschicht die UV-Strahlen stärker wirksam sein könn-ten.

Patienten, die infolge einer atopischen Ver-anlagung zu einer ausgeprägten Sebostase der Haut neigen, sollten nicht topisch mit Tretinoin behandelt werden. Bei Vitamin-A-Einnahme sollte Balisa® VAS nicht ange-wendet werden.

Die Anwendung bei Kindern unter 5 Jahren wird wegen des Risikos für den „Stinging“-Effekt (kurzzeitiges Brennen der Haut) im Allgemeinen nicht empfohlen. Die indivi-duelle Verträg lichkeit kann mittels Anwen-dungsversuch auf einem kleinen Areal ge-testet werden.

Butylhydroxyanisol und Butylhydroxy toluol können örtlich begrenzt Hautrei zungen (z. B. Kontaktdermatitis), Rei zungen der Augen und der Schleim häute hervorrufen. Propylenglycol kann Hautreizungen hervor-rufen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Möglichkeit einer erhöhten Resorption anderer lokal applizierter Stoffe (z. B. Kor-tikoide) ist bei einer mit Harnstoff oder Tretinoin behandelten Haut zu berücksich-tigen.

Nicht gleichzeitig mit salicylsäure haltigen Mitteln zum topischen Ge brauch anwen-den.

4.6 Schwanger schaft und Stillzeit

Tretinoin darf aus Sicher heits grün den wäh-rend der ersten drei Monate der Schwanger-schaft nicht an ge wen det wer den (siehe Ab-schnitt 5.3 „Präklinische Daten zur Sicher-heit“). Um einen direkten Kontakt mit dem Säug-ling zu vermeiden, darf Tretinoin in der Still-zeit nicht im Brust bereich ange wendet werden.

4.7 Auswirkungen auf die Ver kehrs-tüchtig keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es sind keine besonderen Vorsichts maß-nahmen erforderlich.

4.8 Nebenwirkungen

Erkrankungen der Haut und des Unterhaut-zellgewebesTretinoin kann vereinzelt in den ersten 3 Wo-chen der Therapie Reizerschei nungen wie Brennen, Rötungen, Juckreiz oder Schup-pung hervorrufen. Diese Verände rungen klingen meist spontan während der Therapie wieder ab. Die Hautpigmen tierung kann ver-mindert werden.Bestandteile von Balisa® VAS können selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) zu einer kontakt-allergischen Sensibilisie rung führen.Während der Anwendung mit Balisa® VAS kann Blasenbildung, Austrock nung der Haut und lokaler Haarausfall auftreten.Harnstoff kann zu einer kurzzeitigen Haut-reizung mit Brennen führen (sog. „Stinging“-Effekt).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun-genDie Meldung des Verdachts auf Nebenwir-kungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierli-che Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver-hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medi-zinprodukteAbt. PharmakovigilanzKurt-Georg-Kiesinger Allee 3D-53175 BonnWebsite: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Bisher nicht bekannt.

5. Pharmakologische Eigenschaf ten

5.1 Pharmakodynamische Eigen schaf ten

Pharmakotherapeutische Gruppe:Lokales Harnstoff-/Vitamin-A-Säure-Präpa-rat

ATC-Code: D02AE51, D10AD51

HarnstoffHarnstoff verändert die Struktur und Eigen-schaften des Keratins der Horn schicht und der Nägel. Harnstoff hat eine wasserbin-dende Wirkung in der Horn schicht in Ab-hängigkeit vom Trä ger und besitzt eine proliferations hemmende Wirkung auf die Epidermis, die jedoch auch bei Langzeit-anwen dung nicht zur Atrophie führt.

TretinoinTretinoin hat eine direkte Wirkungs weise auf die Haut. Es regt die Mitose tätigkeit der Epidermis an und be wirkt gleichzeitig eine Verdünnung und Verdichtung der Horn-schicht. Eine gestörte Verhornung wird quasi normalisiert. Es kommt bei Verhor-nungsstörungen zusätzlich zu einer gewis-sen Schuppenauflösung.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaf ten

HarnstoffWird Harnstoff in einem W/O-System ver-abreicht, so erfolgt eine langsamere Wirk-stofffreigabe, der Harn stoff pene triert je-doch weit stär ker in die Tiefe der Horn-schicht, in Epi dermis und Dermis. Von be-deu ten dem Einfluss können phar ma zeu-tische Hilfsstoffe sein.

In die Epidermis und Dermis pe ne trie ren nur wenige Prozent der auf getragenen Wirk-stoffmenge. Die Aus scheidung des resor-bierten Harn stoffs erfolgt vor allem durch den Urin, in geringem Maß auch durch den Schweiß.

TretinoinTretinoin ist ein Metabolit des Vitamin A. Es kann nach sys te mi scher Gabe A-Hyper-vitaminose-Ef fek te hervorrufen. Wegen der ge rin gen perkutanen Resorption kann eine A-Hypervitaminose nach to pi scher Anwen-dung von Balisa® VAS ausge schlossen werden, wenn keine zusätzlichen systemi-schen Vitamin-A-Gaben zugeführt werden, die zu einem Überschreiten der Sicher-heitsgrenze von 10.000 I.E. Vitamin A/Tag führen könnten.Die perkutan resorbierte Menge von Treti-noin beträgt beim Menschen 6 – 33 %. Wird eine auf stark ent zün de ter Haut maximal perkutan re sor bier te Menge von 33 % der ap pli zier ten Do sis (z. B. 10 g Salbe mit 0,03 % Tretinoin auf etwa 3.000 cm2) als Extremwert angenommen, so liegen 0,014 mg/kg KG vor.

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Zentrale Anforderung an:

Rote Liste Service GmbH

Fachinfo-Service

Mainzer Landstraße 55

60329 Frankfurt 011135-20799

Fachinformation

Balisa® VAS, Creme

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Im Gegensatz zu Vitamin A wird Tretinoin nicht in der Leber ge speichert und wird schnell über die Galle ausgeschieden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicher heit

HarnstoffAkute ToxizitätFür den Menschen gelten Dosen bis zu 80 g/Tag i. v. bzw. 100 g/Tag p. o. als un-gefährlich. Derartig hohe Do sen kommen auch bei einer Ganz kör perbehandlung nicht zur Re sorp tion, wenn Harnstoff ausschließ-lich topisch angewen det wird.

Chronische ToxizitätLangzeituntersuchungen in tierexperi men-tellen Studien liegen nicht vor.

Mutagenes und tumorerzeugendes Po-tentialZu Harnstoff liegen in der Fach li te ra tur wi-dersprüchliche Angaben zur Muta ge nität vor, wobei positive Be fun de überwiegend unter in-vitro-Be dingun gen auftraten. In An-be tracht der geringen Resorption bei äu-ßerlicher Anwendung ergeben sich keine Be- denken bezüglich eines mutagenen Risikos.

Langzeituntersuchungen auf ein tumorer-zeugendes Potential liegen nicht vor.

ReproduktionstoxizitätUntersuchungen an Ratten, Scha fen und Schweinen haben keine Hin weise auf tera-togene Wirkungen ergeben.

TretinoinAkute ToxizitätDie orale LD50 für Vitamin A liegt bei Ratten und Mäusen zwischen 2 und 7 g/kg KG.

Chronische ToxizitätUntersuchungen zur chronischen Toxi zität von Vitamin A wurden mit Ratten und Hun-den durchgeführt. Toxische Symp tome tra-ten ab Dosierungen von 5 mg/kg KG auf.

Beim Menschen wird der toxische Schwel-lenwert von Tretinoin mit 2.000 I.E./kg KG/Tag angegeben. Dies entspricht einer Men-ge von 0,9 mg/kg KG/Tag.

Mutagenität und KanzerogenitätUntersuchungen zur Mutagenität und Kan-zerogenität von Tretinoin liegen nicht vor.

ReproduktionstoxizitätBei Ratten und Kaninchen sind bei topischer Anwendung von Dosen bis zu 1 mg/kg KG/Tag keine tera to ge nen und anderen em-bryotoxischen Befun de aufgetreten, wenn eine orale Auf nahme des Wirkstoffs durch die Muttertiere verhindert wur de. Die Plas-maspiegel für Tretinoin und wirk same Meta-boliten lagen im Be reich endogener Konzen-trationen und ga ben keine Anhaltspunkte für eine nennenswerte perkutane Ab sorp tion.

Systemisch (oral, subkutan) verab reichtes Tretinoin hat bei allen untersuchten Spe zies (Ratte, Maus, Hamster, Kanin chen, Affe) Missbil dungen ausgelöst. Die nied rigste te-ratogene Dosis bei der sensitiv sten Spezies (Maus) liegt zwischen 1 – 3 mg/Tag bei sub-kutaner Gabe.

Es liegen einzelne Berichte über Geburts-defekte bei Kindern vor, de ren Mütter in der Schwangerschaft mit Tretinoin topisch be-handelt wurden. Eine Kohor tenstudie mit Kindern, deren Mütter wäh rend des ersten

Trimesters der Schwan gerschaft einer topi-schen Tretinoinbe handlung ausge setzt wa-ren, zeigte keine Häufung von Fehlbildungen im Vergleich zu einer Gruppe nicht-expo-nierter Frauen. Kontrollierte, prospektive Studien an schwangeren Frauen sind nicht durchge führt worden. Die zu terato genen Effek ten führenden Blutspiegel von Tretinoin sind nicht bekannt.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Phenoxyethanol (Ph. Eur.), Poly(oxyethylen)-(1)-glycerolsorbitanisostearat, dünnflüssiges Paraffin, De cyloleat, Isopropylmyristat (Ph. Eur.), Poly(oxy ethylen)-30-D-glucitol, Butan-1,3-diol, Propylenglycol, Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) (Ph. Eur.), Dexpanthenol, Dibutyladipat, Hartparaffin, Magnesiumsulfat-Heptahy drat, weißes Va-selin, Citronensäure-Monohydrat, Glyceroli-sostearat, Polyglycerololeat, Polyethylen-wachs, Butylhydroxyanisol (Ph. Eur.), Butyl-hydroxytoluol (Ph. Eur.), gereinigtes Wasser

6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

24 Monate im ungeöffneten Behältnis.

Nach Anbruch 6 Monate haltbar.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnah men für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Be häl tnisses

Aluminiumtube

30 g Creme100 g Creme

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnah men für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Hand ha bung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

CARINOPHARM GmbHBahnhofstr. 1831008 Elze

Telefon: 0180 2 1234-01*Telefax: 0180 2 1234-02*E-Mail: [email protected]

* 0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; Mobilfunkhöchstpreis: 0,42 € pro Minute

8. Zulassungsnummer

23521.00.00

9. Datum der Verlängerung der Zulassung

26.11.2010

10. Stand der Information

April 2015

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig