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Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014 DAS MAGAZIN AUS DER SLOWAKEI Slowakei 3,15 € Ausland 4 € HIGH-TECH AM DONAUSTRAND „Angefangen hat alles mit einem Raketenbau-Ingenieur “ Lokalaugenschein beim Carbon- technikunternehmen „c2i“ FARBIGER HERBST ES KANN FUNKTIONIEREN „Soziale Ausgrenzung, nicht die Roma machen die Probleme“ Slowakische Gemeinden zeigen, wie es besser gehen kann SEPTEMBER/OKTOBER 2014 www.pressburger.eu

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1 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

D A S M A G A Z I N A U S D E R S L O W A K E I

Slowakei 3,15 €Ausland 4 €

HIGH-TECH AM DONAUSTRAND

„Angefangen hat alles mit einemRaketenbau-Ingenieur “

Lokalaugenschein beim Carbon-technikunternehmen „c2i“

FARBIGERHERBST

ES KANN FUNKTIONIEREN

„Soziale Ausgrenzung, nicht die Roma machen die Probleme“

Slowakische Gemeinden zeigen, wie es besser gehen kann

S E P T E M B E R / O K TO B E R 2 0 1 4

www.pressburger.eu

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SLOVAKODATA, AGVerlässlicher und stabiler Partner zum Erfolg

20. Jubiläumsjahr im IT-Sektor SAP Spezialist – bedeutende Projekte in den Bereichen Banken, Versicherungen, Öffentlicher Sektor und Industrie

Schlanke und einfache Lösungen für

Identity Management

Mobilapplikationen

DMS/Workflowwww.slovakodata.sk

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SLOVAKODATA, AGVerlässlicher und stabiler Partner zum Erfolg

20. Jubiläumsjahr im IT-Sektor SAP Spezialist – bedeutende Projekte in den Bereichen Banken, Versicherungen, Öffentlicher Sektor und Industrie

Schlanke und einfache Lösungen für

Identity Management

Mobilapplikationen

DMS/Workflowwww.slovakodata.sk

H E R B S TWandern, Radfahren, Genießen 4

P O L I T I K

Gegen die Ausgrenzung der Roma: Chancen geben statt unterdrücken 14Das größte Drama meines Lebens (II) 16Rechte, Linke oder Pragmatismus in Bratislava? 17Arbeitslosigkeit: „Verlorene Generation“ entsteht 19

W I R T S C H A F T

High Tech am Donaustrand 20„Damit „Meine Firma“ auch „meine“ Firma bleibt!“ 23Business und Umwelt 24Twin City Wien 25Bratislavaer Flughafen ist der Fünftbeste 2975 Unternehmen unter dem Dach der Wien Holding 30Flughafen Wien: Positive Entwicklung 32Österreich-Wirtschaft in der Slowakei 33Lebens- und Rentenversicherungen in der Krise 34Eröffnung BahnhofCity Wien am 10. Oktober 35

K U L T U R

Blicke auf die Nachbarschaft 37Lebensbilder: Ladislav Lajcha 38Ein halbes Jahrhundert Internationalität 40Choreografin aus Bratislava nominiert 41

M A G A Z I N

Schwer in Mode: Laufen, aber ohne Schuhe 42Ivana und das Freiwillige Soziale Jahr 44Male die ciTy 45Der gedeckte Tisch entlang der March 46Tipps aus Ostösterreich 47Tipps aus Bratislava 48Kaffeebohnen und neue Vokabel 49Kolumne: Homo erectus 50

J E S E ŇPutovanie a požívanie 4

P O L I T I K A

Proti vyčleňovaniu Rómov 14Najväčšia dráma môjho života 16Pravica, ľavica alebo pragmatizmus v Bratislave? 17 Nezamestnanosť: zniká „stratená generácia“ 19

H O S P O D Á R S T V O

High Tech na dunajskej pláži 20„Aby „Moja firma“ aj dalej zostala‚ mojou‘ firmou!“ 23Ekonomika a ekológia 24Twin City Viedeň 25Bratislavské letisko je piatym najlepším 29Wien Holding zastrešuje 75 spoločností 30Letisko Viedeň: Pozitívny vývoj prepráva 32Rakúska ekonomika na Slovensku 33Životné a dôchodkové poistenie v kríze 34Otvorenie BahnhofCity Vieden sa uskutoční 10. októbra 35

K U L T Ú R A

Pohľady na slovenské susedstvo 37Ladislav Lajcha: Môj život 38Bratislavské Hudobné Slávnosti 40Nominácia pre choreografku z Bratislavy 41

M A G A Z í N

Práve v móde: Beh, ale bez topánok 42Ivana a dobrovoľný sociálny rok 44Projekt Namaľuj ciTy 45Prestretý stô rieky Moravy 46Tipy z Rakúska 47Kalendár podujatí 48Kávové zrná a nové slovíčka 49Kolumne: Homo erectus… a ako ste na tom Vy?… 50

IN DIESEM HEFT V TOMTO ČÍSLE

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Pressburger Zeitung (zweimonatlich)Jahrgang 10, Ausgabe September/Oktober 2014 Erscheinungsdatum: 4. September 2014Reg.Nr. 3307/09, Ministerstvo kultúry SR ISSN 1336-5991

Verlag Europäische Medienunion s.r.o.Jeséniova 10, 831 01 Bratislava, SK+421 911 015 [email protected]ČO: 44006 888, IČ DPH: SK2022553203

Herausgeber Mag. Axel AlbrechtSven Rossbach

Redaktion [email protected]+43 664 255 50 23

Administration, Buchhaltung [email protected]+421 911 015 084

[email protected] +421 911 015 084

ChefredakteurChristoph Mandl

Ständige Mitarbeiter der RedaktionDipl.-Ing. Slávka DzurekováDušan Dúdik Dr. Christian HeindlGerold Knobloch PhDr. Ivan KrenčeyPhDr. Ladislav LajchaJana ŠmihulováLadislav Vavro Peter KremskyDr. Lidia Melnik

Satz Holger Gühne, Eisenberg/Thüringen

DruckWeltprint, s.r.o., Bratislava

TitelbildIvan Krenčey

Auch jene Beiträge, in denen nur eine Geschlechterform verwendet wird, wenden sich ausdrücklich an alle Menschen, gleich welchen Geschlechts. Die Redaktion.

I M P R E S S U M

4 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

V krátkosti po slovensky

„Pressburger Club“ je nový názov pre DMC. Tím Pressburger Zeitung Vás s potešením pozýva na 25.09.2014 o 18:30 do Austria Trend Hotelu.

Záväzné prihlášky prijímame na adrese www.Pressburger.eu

Pressburger Club: “Welches Recht gilt?”

“Pressburger Zeitung - Quo Vadis”Zum diesmaligen 27. “Deutsch-spra-chigen ManagerClub” gibt es eine Neuerung. DMC - zu oft wurden wir gefragt: sind da nur Deutsche und nur Manager? Die Gemeinschaft rund um die Pressburger Zeitung ist gewachsen und wir möchten mit einem neuen Na-men alle Interessierten einbinden.

“Pressburger Club“ ist der neue Name des DMC. Der Pressburger Club wird aber auch die neue Marke sein, unter der weitere Veranstaltungen organisi-ert werden. Mit diesen Veranstaltungen möchten wir Kontakte sowohl im ge-schäftlichen als auch privaten Bereich verstärken. Wir hoffen, Sie sind dann auch dabei.Das Team der Pressburger Zeitung freut sich darauf, Sie am 25.09.2014 um 18:30 im Austria Trend Hotel be-grüssen zu dürfen.

Für diese Veranstaltung sind zwei Themen geplant: “Wissenswertes für Expats: Welches Recht gilt?“ - An-waltskanzlei Heringeš & Partner und “Pressburger Zeitung, Pressburger Club – was erwarten die Leserinnen und Leser?”. Wie gewohnt, das erste Thema vorge-schlagen aus der Community unserer Leser. Mit dem zweiten Thema möchten wir gern zur Diskussion anregen: wie sollte sich die Pressburger Zeitung aber auch

der Pressburger Club entwickeln, um Ihre Erwartungen zu erfüllen. Nehmen Sie teil, sagen Sie uns Ihre Meinung, diskutieren Sie mit uns.

Verbindliche Anmeldungen bitte unter www.pressburger.eu

Um den entsprechenden Rahmen der Veranstaltung zu gewährleisten, bit-ten wir um Ihr Verständnis, dass die Plätze begrenzt sind und wir daher um eine frühzeitige Bestätigung Ihrer Teil-nahme bitten. Der Anmeldeschluss ist der 19. September 2014.Für das leibliche Wohl wird wieder ge-sorgt sein. Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie für Ihren Unkostenbeitrag von 20 Euro als Firma eine buchhalterische Rechnung benötigen. In diesem Fall brauchen wir auch Ihre Firmendaten. Bitte überweisen Sie den Betrag erst nach Erhalt der Rechnung. Bei Storni-erungen nach Anmeldeschluss müssen wir Ihnen aufgrund der Kürze der Zeit den vollen Betrag berechnen.

Mit freundlichen GrüßenSven Rossbach

Herausgeber Pressburger Zeitung

(Datenschutzfreigabe: Mit der Anmeldung zur Veranstaltung erklären Sie sich damit einver-standen, dass Ihr Firmenname, Ihr Name und die Homepage Ihrer Firma an die zu der Veranstal-tung angemeldeten Personen in Form einer Teilnehmerliste weitergegeben werden.)

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Ich bitte um Entschuldigung!

Ondrej Poess, Direktor des Museums der Geschichte der Karpatendeutschen in Bratislava, Slowakei-Fan und Leser Bernd Oertel aus Thüringen und Robert Kudlicska, Obmann der Karpatendeut-schen Landsmannschaft in Österreich, haben zu Recht protestiert. In unserer vorigen Ausgabe schrieb ich auf Seite 21 in einer Bildunterschrift von Parti-sanen, die Opfer des Faschismus wur-den. Ganz falsch! Tatsächlich erinnert das Denkmal in Glaserhau/Sklené an 187 deutsche Zivilisten, die am 21.9.1944 von Partisanen ermordet wurden. Ich verbeuge mich vor den Opfern und deren Angehörigen und Nachfahren. C.M.

EditorialLiebe Leserin, lieber Leser,unser erstes Vierteljahrtausend haben Sie mit uns ausgiebig gefeiert. Nicht nur als prominente GratulantInnen mit den herz-lichen Grußworten in der Jubiläumsaus-gabe. Auch in zahlreichen Telefonaten, persönlichen Gratulationen und E-Mails. Und auch das mediale Interesse an unse-rer alten jungen Zeitung war und ist ge-waltig.

Wir haben darüber jedoch nicht den Blick für Gegenwart und Zukunft verloren. Ganz im Gegenteil. Die Zeitung und das ganze „Rundherum“ an Veranstaltungen, Treffen, Onlineauftritten werden in den nächsten Monaten noch stärker an den Bedürfnissen der Zeit, aber vor allem an den Bedürfnissen von Ihnen, den Leserin-nen und Lesern, orientiert sein.

Mein väterlicher Freund aus Jugendta-gen, der evangelische Theologe und Uni-versitätsprofessor Gustav Reingrabner, mit einem Elternteil selbst aus Rusovce stammend, hat mich mit seiner Blattkritik bestätigt:

So sehr ihm die Zeitung gefalle und er In-teressantes finde, „bin ich mir nicht ganz

klar geworden, was die Zielgruppe der Zeitung ist, worin die Absicht ihrer Her-ausgabe besteht und wer das Interesse an ihrem Erscheinen hat“.

Lieber verehrter Gustav, an Dich, stell-vertretend für alle LeserInnen: wir wollen bewusst machen, wie sehr dieser geogra-phische Raum im Herzen Europas zusam-mengehört, wie viel Gemeinsames wir haben, welche Möglichkeiten das Mitein-ander bietet, und was uns trennt.

Wir wollen beweisen, dass Offenheit und Toleranz, Kultur und Dialog mehr Chan-cen haben, als Rassismus, Intoleranz, und Dummheit. Dazu braucht es auch Informationen, die gegenseitiges Interes-se wecken und Wissen, dass ein Aufein-anderzugehen fördert. Dazu wollen wir beitragen.

Diese hohen Ziele im Auge, tasten wir, Herausgeber und Redaktion, uns langsam vorwärts. Mit der Hilfe der LeserInnen, InserentInnen und vielen anderen uns wohl gesonnenen Menschen.

Ihr Christoph MandlP.S.: Unser herbstliches Titelbild stammt - wie meistens - von „unserem“ Meister-fotografen Ivan Krenčey. Hut ab vor seiner Kreativität, die sogar so abgedroschene Motive wie „Herbst“ zu einem neuen Erlebnis machen. Danke, Ivan!

09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 5

V krátkosti po slovensky

Editoriál. K otázke programového za-merania Pressburger Zeitung: Chceme zdôrazniť, ako veľmi jednotlivé súčas-ti tohto geografického regiónu v srdci Európy patria k sebe, koľko spoločné-ho máme a čo nás rozdeľuje. Chceme dokázať, že otvorenosť a tolerancia, kultúra a dialóg majú viac šancí ako rasizmus, intolerancia a hlúposť. V našom predchádzajúcom vydaní som na strane 21 v popise jedného obráz-ku písal o partizánoch, ktorí sa stali obeťami fašizmu. Úplne nesprávne! V skutočnosti pamätník v obci Sklené/Glaserhau pripomína pamiatku 187 ne-meckých civilistov, ktorých 21.9.1944 zastrelili partizáni. Skláňam sa pred obeťami, ich príbuznými a potomka-mi. C.M.

Wir sind übersiedelt!Die Pressburger Zeitung ist mit ih-rem Büro übersiedelt: von der schö-nen Koliba-Aussicht sind wir mitten ins Zentrum gerückt, genau auf den Hviezdoslavovo nám. 17 (Bild), wo wir ein kleines, aber sehr schönes Büro bezogen haben. Mehr dazu in der nächsten Ausgabe.

Foto: PZ/Rossbach

V krátkosti po slovensky

Pressburger Zeitung sa presťahovali na novú adresu: Hviezdoslavovo nám. 17 (obrázok).

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6 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

HERBST

(Lesen Sie bitte weiter auf Seite 8)

Radwandern entlang der Geschichte und der March Von Peter Kremsky

Die March bietet wunderschöne Rad- und Wander-möglichkeiten. Foto: PZ/Mandl

Besonders im Herbst und Winter sollte man sich auf gut markierten oder befestigten Strecken bewegen. Foto: Kremsky

Die im österreichisch-slowakischen Grenzgebiet lebende Bevölkerung hat sich schon lange an das Zusammenleben gewöhnt. Es ist bereits knapp 25 Jahre her, als die Politiker den Stacheldraht an der Grenze feierlich zerschnitten und viele zum ersten Mal in ihrem Leben das Geschehen auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs bewundern konnten. In den letzten Jahren werden Radbegeisterte von Radwegen jeweils auf der anderen Seite der Grenze angezogen. Sie sind davon fasziniert, immer neue Radwege im österreichisch-slowakischen Grenzgebiet kennen und lieben zu lernen.

Entlang des Eisernen Vorhangs

Strampeln auf Radwegen am einstigen stromgesicherten Grenzzaun entlang der March lockt jung und alt an. Vor Jahren hatten die gut asphaltierten Wege zur schnellen Bewegung des kommunisti-schen Grenzschutzes gedient, falls jemand versucht hatte, die Grenze zu überqueren und in die Freiheit zu flüchten. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden diese zu beliebten Radwegen.

Der March-Panorama-Radweg beginnt in Devin, einem Vorort von Bratislava, der an der Mündung der March in die Donau liegt. Er führt entlang der March flussaufwärts und ist fast zur Gänze flach. Auf einem überwiegenden Großteil fährt man auf Asphalt, damit ist der Radweg auch für City-Bikes gut befahrbar. Da-rauf kann man bis in das 85 Kilometer entfernte Moravský Svätý Ján (St. Johann an der March) fahren, zur Marchbrü-cke, die diese slowakische Gemeinde mit der österreichischen Ortschaft Hohenau verbindet. Dieser Radweg endet auf der slowakischen Seite nach 108 Kilometern in Holíč, das an der slowakisch-tschechi-schen Grenze liegt.

Der Radweg gewährt einen wunderschö-nen Exkurs in die typische Landschaft

der Donauauen, gekennzeichnet durch urwüchsige Auwälder, geheimnisvolle Altarme der March und viele Tier- und Pflanzenarten. Je weiter man von Devín aus vorrückt, desto interessanter und we-niger zivilisiert ist die Natur. Direkt am Radweg sollte man die legendäre Kneipe U starého bicykla (Beim alten Fahrrad) am Deviner See nicht auslassen, die ein begehrter Halt für alle Freizeit- und Ge-nussradler ist .

Von Österreich aus kann man den Rad-weg zum Beispiel aus Devínska Nová Ves (Theben-Neudorf) erreichen, indem man dort auf der Bahnfahrt von Wien nach Bratislava aussteigt, über die neue Fahrradbrücke aus Schloß Hof, wenn man die Fähre von Angern nach Záhorská Ves (Ungeraiden) nutzt oder über die be-reits erwähnte Marchbrücke in Moravský Svätý Ján.

In die Berge

Vom March-Panorama Radweg kann man zum Beispiel über einen herrlichen Rad-weg bis zum Städtchen Stupava (Stamp-fen) gelangen, das auf den Ausläufern der Kleinen Karpaten liegt und in dem man Anschluss an ein dichtes Netz der Karpatenradwege mit niedrigeren, aber auch höheren Schwierigkeitsstufen finden kann. Die anspruchsvolleren Radwege befriedigen auch richtige Powerstrecken-Liebhaber, denn die Kleinen Karpaten erheben sich ziemlich steil aus dem Do-nautiefland.

Entlang der March sehen Radler nicht nur leere Storchennester (Hintergrund) Foto: Kremsky

Falls die Kondition für eine solche Fahrt jedoch noch nicht ausreichend ist, geht es auch anders. Im Bratislavaer Waldpark gibt es eine Sesselbahn, die von Železná studnička auf den Berg Kamzík führt und mit der man auch das Rad mitnehmen kann. Auf dem Rückweg kann man die Fahrt durch wunderschöne Buchenwälder genießen oder die öffentliche Downhill-Strecke Rohatka ausprobieren. Sie ist zwei Kilometer lang, hat einen Höhenun-terschied von 225 Meter und 22 Hinder-nisse.

Von weiteren Radwegen in der Karpa-tenregion kann man zum Beispiel die Stupavaer Runde empfehlen. Weniger trainierte können die Trasse von Stupava

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 7

V krátkosti po slovensky

Slávnostné otvorenie „Cesty železnej opony“. Burgenlandsko und Slovensko sa stali súčasťou európskej cyklistickej trasy dlhej 9.000 km, vedúcej od Ba-rentsovho mora až k Čiernemu moru. http://www.b-mobil.info/projekte/iron-curtain-trail

„Iron Curtain Trail“ feierlich eröffnet

Über Jahrzehnte hatte der „Eiserne Vorhang“ Europa von der Barentsee im Norden bis zum Schwarzen Meer in Ost und West geteilt.

Nun entstand im Rahmen des „EuroVelo“ (europäisches touristisches Routennetz) entlang dieses Abschnittes eine Radroute über 9.000 Kilometer, die diese Gebiete verbindet. Im August eröffneten Lan-deshauptmann Hans Niessl und Ungarns Verteidigungsminister Csaba Hende am Platz des Paneuropäischen Picknicks of-fiziell den Streckenabschnitt entlang der österreichisch-ungarischen Grenze.

„Dieser Radweg soll auch daran erinnern, dass es vor 25 Jahren alles andere als selbstverständlich war, dass man sich hier frei bewegen konnte. Ich wünsche mir, dass der Radweg von vielen Menschen genutzt wird“, sagte Niessl. Der „Iron Curtain Trail“ entstand auf Initiative von Michael Cramer, Abgeordneter der Grü-nen im Europäischen Parlament.

Verbindendes im Mittelpunkt

An der Gedenkstätte des Paneuropäischen Picknicks fand im Rahmen der 25-Jahr-Feiern die Eröffnung des „Iron Curtain Trails“ mit Landeshauptmann Hans Niessl und hochrangigen Regierungsvertretern Ungarns statt. Verteidigungsminister Dr. Csaba Hende zeigte sich in seiner Anspra-che erfreut über den neuen Radweg und hob auch dessen symbolische Bedeutung hervor; wo einst unüberwindbare Grenze war, stehe heute das Verbindende im Mit-telpunkt. Niessl verwies auf die mehr als 90 Projekte in verschiedenen Bereichen, die man gemeinsam mit ungarischen Partnern umgesetzt habe und lobte aus-drücklich das ausgezeichnete Gesprächs-klima mit der ungarischen Regierung. Der „Iron Curtain Trail“ ist als Route 13 Teil des 14 Routen umfassenden europä-ischen Radrouten-Netzwerkes EuroVelo. Er führt durch 20 Länder, von denen heute 15 EU-Mitgliedsstaaten sind, und macht

die ehemalige Teilung des Kontinents auf einer 9.000 km langen Radroute entlang der Westgrenze der ehemaligen Warschau-er Pakt Staaten nachvollziehbar und erleb-bar. Der „Iron Curtain Trail” unterstützt die Bildung einer gemeinsamen europä-ischen Identität. Das Projekt wurde vom Europäischen Parlament als beispielhaft für nachhaltigen Tourismus anerkannt. Streckenführung und Beschilderung wur-den 2014 vom Regionalmanagement Bur-genland als burgenländischer Projektpart-ner des EU-Projektes „Iron Curtain Trail“ gemeinsam mit den ungarischen Partnern in Abstimmung mit nationalen Behörden und Tourismusvertretern umgesetzt. Das

Projekt wurde mit Förderungen des SEE (South-East-Europe)-Programms der EU und mit Unterstützung des Landes Bur-genland und des Ungarischen National-ministeriums für Entwicklung realisiert. Weitere Informationen: http://www.b-mobil.info/projekte/iron-curtain-trail

Burgenland und Slowakei - Teile des Europa-Radwegs über 9.000 km von der Barentsee bis zum Schwarzen Meer.

EuroVelo Route 13 offiziell eröffnet. V.l.: MEP Michael Cramer, Initiator des „Iron Curtain Trail“, Landes-hauptmann Hans Niessl, Dr. Csaba Hende; Verteidigungsminister Ungarn, Zsolt Becsey; ungar. Staatsse-kretär aus dem Ministerium für nationale Entwicklung Bild: Landesmedienservice Burgenland

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8 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

HERBST

V krátkosti po slovensky Rakúske a slovenské pohraničie si dávno zvyklo na spolužitie. Je to už takmer 25 rokov, čo politici slávnostne rozstrihali ostnatý drôt na hraniciach a mnohí sa prvý raz v živote vybrali obzrieť si svet na druhej strane Železnej opony. V posledných rokoch lákajú trasy na druhej strane hranice cyklistov, ktorým už nestačí prejazdiť svoje okolie. Vzrušuje ich spoznávanie stále nových ciest v rakúsko-slovenskom pohraničí. http://www.tourcentrope.eu/

V krátkosti po slovensky ÖBB – rekord v prímestskej doprave. Bratislava je „hitom“.Medziročný prírastok predstavuje 13 percent. „Rakúskeželeznice (ÖBB) predali v prvom polroku 2014 do susednýchštátov, teda Česka, Maďarska a na Slovensko 115.000 lístkovEURegio“, komentuje hrdo regionálny manažér ÖBB pre región Východ Ing. Michael Fröhlich pozitívny vývoj vo svo-jej oblasti.

ÖBB – Nahverkehrsrekord: Bratislava der „Hit“

Zwischen Wien und Bratislava fahren fast stündlich Züge. Hier: Bahnhof Petržalka. Foto: ŽSR

13 Prozent Plus gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. „115.000 EURegio-Tickets verkauften die ÖBB im ersten Halbjahr 2014 in die Nachbarländer Tschechien, Slowakei und Ungarn“, zeigt sich DI Michael Fröhlich, Regionalmanager der ÖBB für die Ostregion, über die Entwicklung in seinem Bereich erfreut.

Im ersten Halbjahr ist die Anzahl der Richtung Tschechien verkauften EURegio-Tickets mit 7.940 gegenüber dem Vorjahr trotz Preiserhöhungen um 2 Prozent gestiegen. Durch sensible Tarifverhandlungen mit den Tschechischen Bahnen konnten fast 16 Prozent Mehreinnahmen für die ÖBB erzielt werden. Dabei hat sich auch die vorbildliche Zusammenarbeit mit touristischen Partnern in Znaim bezahlt gemacht. Nach einer kurzfristigen Stagnation der Reisendenzahlen entdecken die ÖsterreicherInnen anscheinend wieder Ungarn als Reiseziel mit bestem Preis/Leistungs-Verhältnis. Leicht ablesbar bei 3 Prozent Anstieg durch 15.681 verkaufte EURegio-Tickets in Städte wie Mosonmagyaróvár oder Szombathely.

Bratislava – wieder „der Hit“ Den stärksten Zuwachs mit plus 16 Prozent verzeichnete wieder einmal das Bratislava-Ticket. Die fast 90.000 verkauften EURegio-Tickets zeigen die zunehmende Beliebtheit von Tages- oder Wochenendausflügen in die slowakische Hauptstadt. Trotz starker Konkurrenz zu Wasser und zu Straße konnten auch die ÖBB-Umsätze um 17 Prozent angehoben werden. Beim Bratislava-Ticket ist die Benützung der Öffis in Bratislava ist am ersten der vier Geltungstage automatisch inklusive. Kooperationen mit dem Schifffahrtsunternehmen LOD und

dem Verband der Fremdenführer bringen weitere Vorteile für die Kunden. Bestens bewährt sich zudem die Zusammenarbeit mit Tour4U, der für Benützer des Bratislava-Tickets ermäßigte Stadtrundfahrten in Oldtimer – Fahrzeugen anbietet.

Radweglängenangaben

Der March-Panorama Radweg - roter RadwegBratislava-Devín – Záhorská Ves – Moravský Svätý Ján - Holíč 108 km

Von der March zum Wein - blauer Radweg Vysoká pri Morave – Borinka – Košarisko – Svätý Jur 32 km

Stupavaer Runde - grüner Radweg Stupava – Biely kríž – Stupava 45 km

Stupava-Radweg – gelb Devínske jazero – Stupava – Marianka 9,6 km

Karte gibt es zum Beispiel auf: http://www.tourcentrope.eu/

nach Borinka (Ballenstein) und dann wei-ter über eine fast nichtbenutzte Asphalt-straße durch den ehemaligen Steinbruch bis nach Lozorno (Losorn). Natürlich kann man Richtung Košarisko abbiegen, denn Hauptkamm der Kleinen Karpa-ten ansteuern und dann über Biely kríž nach Marianka (Mariatal) oder Stupava zurückkehren oder auf dem Hauptkamm Richtung Pezinok (Bösing) und Modra (Modern) in die Pedale treten. Jedenfalls sind die Radwege im hügeligen bis ber-gigen Profil der Kleinen Karpaten eine willkommene Abwechslung zu den fla-chen Radwegen in den Auen rund um die March und die Donau.

Liegt auf der Radtouren-Strecke: Moravsky sväty jan. Foto: Stanislav Doronenko

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Eine Destination,drei Länder

www.visitbratislava.eu

Die Krönungsstadt an der Donau Eine Stadt mit Flair Die slowakische (Wein-) Hauptstadt

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10 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

HERBST

Genussvoll die Donau entlang

Trotz negativer Stellungnahmen vieler Bürgermeister, die den Umbau der nicht mehr benutzten Treidelwege vom Gemein-debudget finanzieren mussten, wurde der Donauradweg in den 1980er Jahren gebaut.

Von Ivan Krenčey

Viele Verantwortliche haben damals behauptet: „Unsere Bürger fahren gar nicht Rad…”. Die Presse hat das Projekt zunächst auch völlig ignoriert.

Doch die Benutzung durch RadfahrerInnen wurde immer stärker, die meisten Politiker wollten bald selbst auf der Erfolgswelle mitschwimmen und bereits 1985 wurde die ganze Strecke von Passau nach Wien fertiggestellt. Inzwischen entstanden an dem Radweg unzählige Möglichkeiten der Verpflegung

und Unterkunft, in einer Preisspanne zwischen 10 und 100 Euro pro Nacht und Person.Es gibt zahlreiche Radtourenbücher mit präzisen Karten, verlässlichen Reisebeschreibungen, mit vielen Stadt- und Ortsplänen, mit Hinweisen auf kulturelle Sehenswürdigkeiten und einem Übernachtungsverzeichnis.

Reiseveranstalter und Reisebüros, die mitunter auf Radtouristik spezialisiert sind, bieten zu guten Preisen

Orientierung meist sehr einfach: immer der Donau entlang! Foto: Krenčey

verschiedenartige mehrtägige Radreisen für alle Altersgruppen an.

Zum Donauradweg gehören inzwischen auch zahlreiche Radwerkstätten, Bike Shops und Fahrradverleihe. Vor allem ausländische Touristen ziehen es vor, ein Fahrrad zu mieten, um kein eigenes auf ihrer Reise mitnehmen zu müssen. Heute profitieren alle anliegenden Gemeinden von dem Rad-Tourismus. Der Donauradweg ist der beliebteste Fernradweg in Europa.

Entlang des Donauradweges lockt ein vielfältiges gastronomisches Angebot. Foto: Krenčey

Treppelweg, kurz vor der österreichisch-slowakischen Grenze bei Hainburg. Foto: Pudelec

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 11

HERBST

V krátkosti po slovensky S pôžitkom pozdĺž Dunaja. Napriek negatívnemu stanovisku mnohých starostov, ktorí museli financovať prestavbu nepoužívaných vlečných chodníkov ťahačov lodí z obecného rozpočtu, sa v 80. rokoch minulého storočia podarilo dobudovať Dunajský cyklistický chodník. Bližšie informácie nájdete na adrese: de.wikivoyage.org/wiki/Thema:Donau-Radweg.

Zahlen sprechen für sich

Eine an 17 automatischen Messstellen entlang der Strecke vorgenommene Zählung ergab aufschlussreiche Zahlen:

Pro Jahr sind bis zu 630.000 Radfahrer auf dem Donauradweg unterwegs.

210.000 Radler davon sind Tagestouristen, die zumeist Rundkurse fahren.

Weitere 210.000 gelten als Alltagsradfahrer, die den Donauradweg zum Sport, zum Pendeln in die Arbeit oder für Einkaufsfahrten nutzen.

155.000 Radler machen Kurzurlaube mit zwei bis drei Nächtigungen.

Im Jahr 2012 hat der Umsatz aller Tagesausgaben der Radfahrer, die den Donauradweg frequentieren, mehr als 100 Millionen Euro betragen.

(Quelle: NÖWPD)

Die Slowakei folgte

Mit dem Ausbau der slowakischen Teile des Donauradweges setzte die Slowakei ein wichtiges Signal für gesundes und in den Alltag eingebettetes Sporttreiben. Der slowakische Abschnitt ist durchgängig sehr gut ausgeschildert, besitzt eine überdurchschnittliche Fahrbahn-qualität und bietet gute Möglichkeiten, die Natur zu beobachten. Die Verkehrsdichte ist nur bei den Radrouten nahe Bratislava ziemlich hoch. Die linke Donau-Route hinter der Neuen Brücke wird zwar noch kaum genutzt, dennoch wird der Donauradweg für die Einheimischen auch zum Schnappen frischer Luft, zum Abspecken und zum Konditionstraining angenommen. Die SlowakInnen machen meistens nur eintägige Wochenend-ausflüge und befahren den Radweg vor allem Richtung Wien oder Komárno. Nicht selten kommen auch Radfahrer aus den umliegenden Regionen hierher, in denen es zwar genug Radwege gibt - die einzigartige Atmosphäre des Radfahrens an dem großen Fluss kann man jedoch nur hier genießen. Zum europaweiten Radwegenetz EuroVelo sollen bald 70.000 km an Radwegen gehören, und unser Donauradweg mit etwa 1300 Kilometern ist bereits ein Teil davon.Viele Infos auf: de.wikivoyage.org/wiki/Thema:Donau-Radweg

Lohnendes Ziel nach Bratislava: Danubiana Meulensteen Art Museum, direkt auf einer Halbinsel bei Čunovo. Foto: PZ/Mandl

Komárno am Donauradweg lädt zum Rasten und Besichtigen ein. Foto Shingohu

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HERBST

V krátkosti po slovensky

Načo máme hory? No predsa na pochodovanie! Táto v Rakúsku zaužívaná stará fráza znie dnes príliš energicky. Navyše šíri nepravdu, pretože našťastie existujú rôzne iné možnosti.

Wozu sind die Berge da? Zum Marschieren!

Dieser Text eines uralten Bergsteigerliedes klingt heute all-zu flott & forsch. Zudem kündet er die Unwahrheit, denn Gottseidank gibt es Alternativen.

Der kundige und wissbegierige Wanderer bleibt unten im Tale und nimmt den Feldstecher, den mein Vater noch als „Opern-gucker“ bezeichnet hatte. Dieser Operngucker leistet nunmehr mir in den Tälern treue Dienste und trägt den stechenden Namen „Habicht“.

Die Alternativgruppe zwei wird gebildet vom technisch Versier-ten. Er bedient sich des morgens zahlreicher Aufstiegshilfen, die des abends zu Abstiegshilfen degradiert werden. Manche haben einen tollen Vorteil, so die Zahnradbahn auf den Schneeberg: Sie braucht bis zur Bergstation nur ein paar Minuten weniger als der mit dem Rucksack stapfende Wanderer. Der im Zuge sitzende Wanderer hingegen genießt während der Fahrt die volle Pers-pektive, und an bestimmten Stellen erblickt er sogar eine Tafel, die ihn sorgfältig belehrt, wohin er jetzt schauen solle. Bitte, auf einem Wanderweg habe ich solch eine Tafel noch nie gesehen.

In manchen Gegenden gibt es die tolle Errungenschaft der Tä-lerbusse. Sie führen den tollkühnen Wanderer des morgens vom Talschluss bis zur Berghütte – und des abends wieder zurück. Gibt es in einer Region gleich mehrere Tälerbusse, kann man von Berghütte A zur Berghütte B hatschen und den dortigen Tä-lerbus zur Rückfahrt benutzen. Sollte man allerdings um 17:05 die Berghütte B erreichen und der Tälerbus fährt Punkt 17:00 zurück, so rate ich dem unpünktlichen und langsamen Wanderer, schnell nach seinem Feldstecher zu greifen und dem Tälerbus mit einem Schuss Melancholie nachzublicken. Denn auf den Bergen hat Planung Priorität, wie mein Geographieprofessor an unseren Wandertagen ausführlich zu dozieren pflegte.

Die meisten bevorzugen die altbekannten Seilbahnen. Dabei werden sogenannte Gondeln an ein ständig umlaufendes Seil geklemmt. Trotzdem gibt keinen Gondoliere, weil das Seil über Seilbahnstützen läuft und die in der Regel nicht singen können.

In den jeweiligen Stationen werden die Gondeln von den Seilen abgekuppelt und an einer hängenden Schiene zur Abfahrt in die Gegenrichtung geführt. Nur deswegen ist es möglich, dass Sie, werter Gipfelstürmer, die Gondel auch besteigen können. Sofern diese nicht mit Skiern und Mountain-Bikes vollgestopft ist.

Dass eine Gondel während der Fahrt steckenbleibt (Bremsversa-gen, blockierte Seilrolle, Betriebsschluss des Liftpersonals) und die Gondelbenutzer sich auf eine linde Nacht in lichter Höhe vorbereiten sollten, ist natürlich vollkommen ausgeschlossen. Solche makabren Beispiele gibt es nur in der Literatur – ich verweise auf den Roman „Auferstehung der Toten“ (ha!!!) von Wolf Haas.

Die dritte Gruppe – also die dritte Gruppe. Zu ihr zählen jene Hatscherer, die im Schweiße ihres Angesichtes ihre Sünden bü-ßen. Mit überladenem Rucksack (Biwakzelt, Leuchtraketen und Regenhäute sind Pflichtausstattung, manche nehmen auch Was-serflaschen und Wurstbrote mit) keuchen sie Schritt für Schritt oder Seil für Seil auf jene Stelle, die man gemeinhin als den

Gipfel bezeichnet. Dort wartet bereits der Lohn für die Qualen, den man in unbeflecktem Zustand sowie im schweißgetränkten Kampfleiberl genießt: Uneingeschränkte Sicht aufs Mittelmeer.

Sollten dichte Nebelfelder den Blick aufs Mittelmeer verhül-len, so braucht der Gipfelstürmer sich nicht ärgern, wenn er den Feldstecher im Tale ließ.

Übrigens hat schon mein Geographieprofessor in luzider Sicht klargestellt: Auf dem Gipfel lässt man nichts zurück, außer Schweiß. Und man nimmt nichts mit, außer Eindrücke.

Wie sie letztere in ihren Rucksack stopfen, das bleibt Ihre Sache.

*) Beppo Beyerl ist Schriftsteller, begeisterter Wanderer und Grenzgänger und lebt in Wien.

Ob in der Slowakei, in Deutschland, in der Schweiz oder in Österreich: Gegen-den und Gelegenheiten zum Wandern gibt es viele. Hier: Bregenzerwald. Foto: Österreich Werbung/Popp Hackner

Eine Hommage an die Gipfelstürmer aller Coleur, mit einem AugenzwinkernVon Beppo Beyerl*)

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HERBST

V krátkosti po slovensky Zážitky z prírody v južnom Burgenlandsku. Nedotknutápríroda - predovšetkým na jeseň a v zime - robí z južného Burgenlandska jedinečný kút. alpannonia - turistika bez hra-níc.Od Semmeringu až do Panónskej nížiny vedie cesta plná prekvapení a atrakcií v prírode: alpannonia. Plánovač cesty nájdete v internete na adrese: www.suedburgenland.info

Auch im Wienerwald kann man herrlich durch den Herbst und Winter wandern. Foto: MA 49

Naturpark Geschriebenstein-Irottkö

Der 1996 gegründete grenzüberschreitende Naturpark zwischen Österreich und Ungarn umfasst das Gebiet um den 884 m ho-hen Geschriebenstein, der höchsten Erhebung des Burgenlandes. Der Naturpark hat auf österreichischer Seite ein Ausmaß von ca. 8400 ha. Mehr als 500 km markierte Wanderwege, verschiede-ne Lehrpfade und ein barrierefreier Baumwipfelweg laden zum Naturerkunden ein.

Vom Semmering bis in die pannonische Ebene führt ein Weg voller Abwechslung und Attraktionen der Natur: alpannonia®. Die gesamte Tour führt in sechs Tagesetappen (à 15-21 km) vom alpinen Raum des Semmering über die waldreiche Mittelge-birgslage des Bernsteiner und Günser Gebirges bis in die Wein-gärten bei Köszeg in Ungarn. Info: www.alpannonia.at

Naturerlebnis im SüdburgenlandDie Unberührtheit der Natur – speziell auch im Herbst und Winter - macht das Südburgenland so einzigartig.

Der Geschriebenstein – auch im Winter ist der höchste Berg des Burgenlandes ein romantisches und lohnendes Ausflugsziel. Foto: Geschriebensteinbuch/Mandl

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POLITIK

„Es war nicht einfach, sie sagten mir, dass sie davon noch nie was gehört hätten. Es dauerte ungefähr drei Monate, bis wir uns einigen konnten und einen Vertrag unterzeichneten“, schilderte mir Ladislav Kalafa, Bürgermeister der Ortschaft, wie es ihm gelang, den Auftragnehmer für die Errichtung diverser infrastruktureller Pro-jekte in der Gemeinde dazu zu bringen, auch langzeitarbeitslose Roma aus dem Dorf für diese Arbeiten einzustellen.

In der ostslowakischen Dorfgemeinde mit etwas über 1000 Einwohnern, von denen mehr als die Hälfte Roma sind, stellt die Arbeitslosigkeit das größte Problem dar. Herr Kalafa erklärte mir, dass die Gemein-de Zuschüsse vom Infrastrukturfonds der EU erhielt, die zur Verbesserung der Wohnqualität im Gemeindegebiet „Stará

osada“ (Alte Kolonie) verhelfen sollen. Die Chancen, in der Region eine Beschäf-tigung zu finden, sind minimal. Und wenn es eine Arbeit gibt, ist ein Roma-Bewer-ber der Letzte, der sie bekommt. Gründe dafür gibt es viele. Manchmal ist es die unzureichende Qualifikation oder Ausbil-dung, jedoch viel häufiger handelt es sich um Misstrauen und Vorurteile.

Dies bestätigt auch der Bürgermeister der erfolgreichen Ortschaft Spišský Hrhov, Vladimír Ledecký, der in einer ortseige-nen GmbH arbeitslosen Roma nicht nur die Möglichkeit gibt, sich ein regelmäßi-ges Einkommen zu verschaffen, sondern auch die eigene Qualifikation zu erhöhen und Arbeitsqualitäten anzueignen. Le-decký konkretisiert: „Dann werden sie auf den offenen Arbeitsmarkt geschickt. Den Firmeneigentümern sage ich, dass es sich um Roma handelt, aber äußerst ge-schickte und verantwortungsvolle. Auch trotz der erlangten Qualifikation können die Vorurteile die Chancen der Roma-Bewerber, sich einen Arbeitsplatz zu si-chern, deutlich verringern.“

Bürgermeister vor den Vorhang

Ungeachtet der Skepsis im Zusammen-hang mit der vermeintlichen Unlösbar-keit der Stellung der armen Roma, die in

Kolonien und Ghettos wohnen, beweisen die Bürgermeister der Gemeinden wie Čičava, Spišský Hrhov, Nitra nad Ipľom, Spišské Tomášovce, Ulič, Raslavice, Zbudské Dlhé, Terňa und vieler ande-ren genau das Gegenteil. Auf der loka-len Ebene ist es ihnen gelungen, illegale Grundstücke unter den Roma-Baracken mit dem Gesetz in Einklang zu bringen, was wiederum finanzielle Mittel für Infra-struktur- oder Wohnbauprojekte brachte.

Mehrere von ihnen setzten auf eine Zu-sammenarbeit mit Nichtregierungsorgani-sationen. Diese bringen es den Menschen bei, wie sie die Verantwortung für ihr ei-genes Leben übernehmen und sich nicht nur auf die Unterstützung des Staates verlassen. In einigen Gemeinden werden Roma- und Nichtroma-Kinder gemein-sam unterrichtet. Leider ist in manchen Gegenden der Slowakei noch immer das Gegenteil, sprich die Trennung, üblich. Die gemeinsame Bildung hilft somit auch beim Bau der Brücken zwischen den ein-zelnen Dorfbewohnern, denn das Zusam-menleben wird oft von Misstrauen oder sogar Spannungen überschattet.

Diese Gemeinden sind nicht perfekt, aber deren Bürgermeister und Bürgermeiste-rinnen werden eher durch den Pragmatis-mus als durch menschenrechtliche Ideale motiviert. Sie sind sich darüber im Kla-ren, dass die Armut die ganze Gemeinde in den Abgrund ziehen wird und dass sie gegen Phänomene kämpfen müssten, die in den Ghettos auf der ganzen Welt vor-kommen - Kriminalität, Abhängigkeiten und Spannungen. Ihre Erfahrungen zei-

Gegen die Ausgrenzung der Roma: Chancen geben statt unterdrücken

Von Jarmila Lajčáková*)

Kluge Konzepte statt dummer Vorurteile. Das „Romaproblem“ ist kein Romaproblem sondern ein Problem von Armut und Bildungsferne.

Beispiel Čičava: wo richtig gefördert wird, gelingt auch Integration. Foto: wikipedia

An Projekttagen wird nach Lösungen – zum Beispiel zur Integration in den Arbeitsmarkt – gesucht. Foto: wikimedia

Vielleicht können sie optimistischer in die Zukunft schauen, als ihre Eltern. Foto: PZ/Mandl

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gen, im Unterschied dazu, was die Mehr-heit der Politiker, die im Parlament oder in der Regierung sitzen, behaupten - dass der Weg zum Erfolg über die Chancen-kreierung und nicht über Repression und Einschnitte in der sowieso schon minima-len sozialen Förderung führt.

Die Beispiele von Čičava und Spiššký Hrhov bestätigen, dass ausgerechnet Beschäftigungsgrad und regelmäßiges Einkommen wahrscheinlich die wichtigs-ten Voraussetzungen für den Erfolg dar-stellen.

So konnten zum Beispiel arme Roma aus der Ortschaft Ulič, die in einer ortseige-nen Firma eine Beschäftigung fanden, auf Grund regulärer Arbeitsverträge ein Dar-lehen für die Sanierung ihrer Unterkünf-te von der Bank zu Standardkonditionen erhalten. Beschäftigte Eltern haben eine größere Chance, ihren Kindern bessere Bedingungen für die Bildung zu schaffen, sie können besseres Essen kaufen oder für Arzneimittel bezahlen, falls diese ge-braucht werden.

Die Bürgermeister, auch wenn sie sich noch so anstrengen, haben jedoch nur begrenzte Möglichkeiten, die Arbeitslo-sigkeit zu bekämpfen.Eine Schlüsselrol-le spielen diesbezüglich private Firmen und Unternehmer. In der Slowakei zählt zu den Wegbereitern der sog. affirmative action der US-amerikanische Stahlpro-duzent US Steel mit seinem seit mehr als

V krátkosti po slovensky V krátkosti po slovenskyProti vyčleňovaniu Rómov: Dať šancunamiesto utláčania, rozumné koncep-cie namiesto hlúpych predsudkov. „Rómsky problém“ vlastne nie je rómskym problémom, ale problémom chudoby a takmer nedosiahnuteľného vzdelania. Bez ohľadu na skepsu v súvislosti s údajnou neriešiteľnosťou postavenia chudobných Rómov žijú-cich v kolóniách a getách dokazujú starostovia obcí ako sú Čičava, Spiš-ský Hrhov, Nitra nad Ipľom, Spišské Tomášovce, Ulič, Raslavice, Zbudské Dlhé, Terňa a mnohých iných pravý opak.

zehn Jahre dauern-den Programm der Chancengleichheit.

In Kooperation mit den Ortschaf-ten Veľká Ida, Šaca und Luník IX wurde ein Sche-ma zur Beschäf-tigung langzeit-arbeitloser Roma von den Kolonien erarbeitet. Es ist offensichtlich und verständlich, dass nicht alle Firmen, insbesondere in dieser schwierigen Zeit, Möglichkei-ten zur Erstellung ähnlicher Schemata haben, die sich u. a. für die Unterstützung der Gemeinschaftszentren oder Kinder-gärten einsetzen, so wie es die Hütte in Košice tut. Aber auch eine verhältnis-mäßig geringe Unterstützung kann eine große Auswirkung haben. Das geltende Antidiskriminierungsgesetz ermöglicht es den Firmen, diverse Maßnahmen zu ergreifen, die die Chancen der Roma, eine Beschäftigung zu finden und die Vorur-teile abzubauen, vergrößern. Dabei geht es vor allen Dingen um gezieltes Infor-mieren unter den Roma und deren An-werbung für bestimmte Projekte. Zu den Maßnahmen gehört zum Beispiel auch eine bevorzugte Einstellung, falls sie die

notwendige Qualifikation erreichen. Die Firmen können darauf hinarbeiten, dass der Prozess der Arbeitskraftanheuerung nicht durch Vorurteile der Mitarbeiter der Personalverwaltung beeinträchtigt wird. Andere Unternehmen könnten ein Pro-gramm ins Leben rufen, das auf Roma-Studenten der Mittel- und Hochschulen gezielt wäre. Schließlich würde in einer Zeit, in der sich Politiker nicht scheuen, feindselige Botschaften zu verbreiten, ein Signal aus der Privatwirtschaft helfen.

Das Firmenmanagement kann zum Bei-spiel gegenüber allen MitarbeiterInnen sowie der Öffentlichkeit zum Ausdruck bringen, dass Rassismus unzulässig sei. Hass und Unterdrückung haben nämlich noch keinem zu einem besseren Leben verholfen.

*) Jarmila Lajčáková, Mitarbeiterin im Zentrum zur Erforschung der Ethnogene-se und Kultur. www.cvek.skHilfe zur Eigeninitiative:

Roma bauen mit an ihren zukünftigen Wohnungen – hier in der Ostslovakei. Foto: PZ/Mandl

Romaghettos – hier: Košice – sind die Folge von Ausgrenzung und Perspektiv- losigkeit. Foto: PZ/Mandl

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POLITIK

In Ondrašová begrüßte mich der Bekannte herzlich und ich schlief nach einer langen Zeit wieder im Bett. Als jedoch seine Frau drohte, mich anzuzeigen, musste ich wieder weg. Ich be-gab mich zu meinen Eltern. Auf dem Weg kamen mir Gardisten entgegen und einer von ihnen kannte mich aus dem Lager. Ich bat ihm mit einer Geste Stillschweigen zu wahren und er verriet mich tatsächlich nicht. Endlich kam ich an, meine Eltern wa-ren jedoch in der Zwischenzeit abgeholt wurden. Der Hausin-haber ließ mich nicht bei ihm übernachten, er schickte mich zu seinen Bekannten nach Ploštín. Die Frau war sehr nett, sie ver-gewisserte sich aber wiederholt, dass ich keine Jüdin bin. Zum Glück hatte ich blondes Haar und sah nicht wie eine Jüdin aus. Am Sonntag trafen sich bei meinen Gastgebern im Haus junge Menschen. Ein Junge, dessen Vater Notar war sagte, dass die Deutschen das Dorf schon bald umkreisen sollten und dass, alle Partisanen und Juden festgenommen werden. Mir wurde klar, dass ich weg muss.

So zog ich nach Ilanovo, wo meine Eltern Bekannte hatten. Im Ort überraschten mich auf der Straße gefangene Juden und Par-tisanen und mir gegenüber standen Gardisten. Ich tat so, als ob

ich mir die Nase putze und stieß in ein fremdes Haus hinein. Ich saß schockiert stundenlang im Getreidesilo, bis es im Dorf ruhig wurde. Ich beschloss nach Palúdzka zu meiner Schulfreundin zu gehen. Ihre Familie hatte eine Kneipe und ein Geschäft und ihre Mutter nahm mich an. Ich arbeitete in der Kneipe und im Haushalt. Witzig war, dass bei ihnen das Ortskommando unter-gebracht wurde. Da ich Deutsch konnte, übersetzte ich für den Ortskommandanten. Eines Tages erschien im Haus ein Gardist, den ich kannte. Als ich ihn erblickte, versteckte ich mich. Der Ortskommandant suchte aber nach mir, weil ich dolmetschen sollte. Ich stellte mich so frech an, dass der Gardist meinte, dass ich mit den Deutschen an einem Strang zöge und ließ mich in Ruhe.

Zu der Zeit gingen überhaupt jeden Tag schreckliche Dinge vor

Das größte Drama meines Lebens (II)Anlässlich des 70. Jahrestages des Beginns des Slowakischen Nationalaufstandes sprachen wir mit der Zeitzeugin Dalma Špitzerová. Hier der zweite Teil.

Von Slávka Dzureková

V krátkosti po slovensky Za najväčšiu drámu svojho života označila herečka, pani Dalma Špitzerová-Holanová, svoje zážitky z druhej sveto-vej vojny a Slovenského národného povstania. Jej osobný príbeh je plný hrôzostrašných vojnových zážitkov, skrývania sa, útekov z miesta na miesto a tragédií. Možno mala šťastie, a možno to bol práve jej herecký talent, ktorý jej viackrát po-mohol prežiť v situácii, keď išlo naozaj o život.

sich. Wir sahen als junge Mädchen Kämpfe von der Nähe, mal die Russen, mal die Deutschen. Wir schauten zu, wie die deut-schen Soldaten Menschen auf die Bajonetten nahmen, wie das Schloss in Brand gesetzt wurde, einfach schrecklich…

Eine Woche vor Kriegsende wurden meine Eltern und jünge-re Geschwister durch Palúdzka geführt und anschließend er-schossen. Die Dorfeinwohner wussten es, aber keiner sagte es mir, weil jedem klar war, dass ich mich ihnen anschließen wür-de und so einem sicheren Tod entgegen ginge. Ich erfuhr alles erst 3 Tage später und bekam einen Herzanfall. Paradox war, dass mir der deutsche Arzt, völlig ahnungslos hinsichtlich der Ursache meines Zustandes, Medikamente verabreichte und um mich sorgte. Über meine älteren Schwestern wusste ich nichts, ich blieb allein. Ich verkaufte handgemachte Gardinen und fuhr nach Bratislava, weil ich unbedingt Schauspiel studieren woll-te. Ich traf in der, mir bis dahin völlig fremden Stadt, Professor Ivo Müller, den ich aus dem Lager kannte. Am kommenden Tag nahm er mich in ein Café. Dort saß meine Schwester Lili. Ich war wortlos vor Überraschung und überglücklich zugleich. Sie erzählte mir, dass sie beide mit der anderen Schwester Ausch-

witz und den Todesmarsch überlebten, und dass die zweite Schwester in Prag ist. Wir zogen zusammen und es ging uns sehr verschieden. Es geling mir aber trotz den schweren Nachkriegszeiten das Schau-spielstudium abzuschließen und ich wurde tatsäch-lich Schauspielerin. Das größte Drama und das be-wegende Ereignis, nach dem ich fest überzeugt war, dass ich eine Schauspielerin werden will, erlebte ich kurz nach dem Krieg. In Banská Bystrica suchte ich Juraj. Im Haus wo ich untergebracht war, wohnten junge russischen Soldaten. Wir plauderten gemütlich und einer fragte mich, wie ich den Krieg überstanden habe. So jung und naiv ich war, sagte ich, dass ich für die Deutschen dolmetschte. Der Soldat streckte mir sofort sein Gewehr entgegen. Auf einmal stand die ganze Gruppe um mich und alle richteten ihre Waffen gegen mich. Ich fing an, wahnsinnig zu la-chen und konnte nicht aufhören. Ich sagte dann, dass ich sie belogen hätte, dass ich nichts mit den Deut

schen zu tun hatte und im Aufstand war. Der Soldat sagte dann zu mir: „Du bist wahnsinnig, du solltest schon längst tot sein“.

(Der erste Teil kann in der Onlineversion der vorigen Ausgabe auf www.pressburger.eu nachgelesen werden.)

Eine Zeitzeugin erinnert sich: Dalma Špitzerová beim Gespräch mit der Pressburger Zeitung. Foto: LadislavLajcha

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Über 20 Jahre lang wurde die Stadt von der Rechten regiert. Vor vier Jahren kam es zu einem historischen Durchbruch, als der damalige Bürgermeister des Stadtteils Petržalka und linksgerichteter Politiker, Milan Ftáčnik, zum Oberbürgermeis-ter gewählt wurde. Damals hatte mit ihm den Sieg auch Premier Robert Fico gefeiert, dessen Partei Smer-SD Ftáčnik unterstütz-te.

Nach vier Jahren scheint es nicht so, als hätte Ftáčnik in Bra-tislava etwas vernehmbar verändert. Seine Zeit als Oberbürger-meister war durch ständige Auseinandersetzungen mit der rech-ten Mehrheit im städtischen Parlament gekennzeichnet. Seine Wahlversprechungen wie neue Radwege, Straßenbahn nach Petržalka oder eine deutliche Entlastung des Verkehrs wurden nicht umgesetzt. Auch deswegen wollen andere in sein Amt ein-ziehen. Vor allem sein größter Rivale in der Kommunalpolitik - Ivo Nesrovnal.

Der einstige Anführer der Rechten im städtischen Parlament will seinen eigenen Aussagen zufolge aus Bratislava eine europäische Metropole machen. Im Sommer ist er aus seiner Partei ausgetre-ten und wurde zum unabhängigen Kandidaten. Der Grund dafür ist möglicherweise ein anderer Kontrahent - Milan Kňažko. Den Wählern ist dieser insbesondere als Wortführer der Revolution im November 1989 im Gedächtnis geblieben und nach seiner erfolglosen Kandidatur für den Posten des Staatspräsidenten will er das Oberbürgermeisteramt in Angriff nehmen.

Die Meinungsumfragen geben ihm allerdings recht. Ende Juli wurde er in einer Umfrage der Agentur MVK von knapp 36 Prozent der Bratislavaer unterstützt, der amtierende Oberbürger-meister Ftáčnik erhielt 34 Prozent der Stimmen und Nesrovnal lediglich etwas über 10 Prozent. Nesrovnal veröffentlichte kurz darauf eine eigene Umfrage, in der er mit einem 26-prozentigen Stimmenanteil rechnen könnte, wobei Ftáčnik mit 40 Prozent siegen würde.

Den Kampf zwischen der Linken und der Rechten entschied bereits vor vier Jahren der Drittplatzierte, der die Stimmen der rechten Kandidatin abgenommen und Milan Ftáčnik zum Sieg verholfen hatte. Die Frage, ob sich die Zersplitterung der Rech-ten auch in diesem Jahr wiederholen wird, wird in den kommen-den Monaten beantwortet. In der Hauptstadt entscheiden sich die Bürger nicht so sehr zwischen der Rechten und der Linken, son-dern eher zwischen unglaubwürdigen und bereits unzeitgemä-ßen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern auf der einen Seite und neuem Blut, das ihnen zumindest die Hoffnung gibt, dass Bratislava nach weiteren vier Jahren eine Stadt für Menschen sein wird, die darin leben. Wer die Wähler tatsächlich für sich gewinnen wird, wird sich erst am 15. November zeigen,

also am Wahltag.

Rechte, Linke oder Pragmatismus in Bratislava?Von Peter Kremsky

„Schönheit an der Donau“, aber auch „Hauptdorf der Slowakei“ - Bratislava erhielt in der Vergangenheit eine Reihe von Attributen. Unter dessen Bevölkerung verbreitete sich eine eigenartige Gefühlsform, die das deutsche Wort „Hassliebe“ am besten trifft. In so einer Stadt zu regieren ist nicht einfach und ein Politiker kann meistens keinen Dank erwarten. Die Kommunalwahlen am 15. November bringen Klarheit.

V krátkosti po slovensky Pravica, ľavica alebo pragmatizmus v Bratislave? Krásavica na Dunaji, ale aj hlavná dedina Slovenska. Bratislava si vyslúžila veľa prívlastkov a medzi jej obyvateľmi požíva zvláštny druh citu, ktorý najlepšie vystihuje nemecké slovo Hassliebe. Vládnuť takémuto mestu nie je jednoduché a vďaky sa politik ťažko dočká. Vyše dvadsať rokov vládla mestu pravica. Pred štyrmi rokmi nastal historický prelom, primátorom sa stal vtedajší starosta mestskej časti Petržalka, ľavicový politik Milan Ftáčnik. Víťazstvo s ním vtedy nadšene oslavoval aj predseda vlády Robert Fico, ktorého hnutie Smer ho podporovalo.

Regierender Primator: Ftáčnik. Noch immer chancenreich, trotz starker Gegner. Foto: HP Ftáčnik

Starker Rivale Nesrovnal: will aus Bratislava eine europäische Metropole machen. Foto: Kremsky

Kňažko: nach Scheitern bei der Präsidentenwahl nun Kandidat für Oberbürger-meisteramt. Foto: Archiv Kňažko

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18 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

POLITIK

Das Bildungssystem in der Slowakei wurde nicht richtig eingestellt und die Krise hat seine Schwachpunkte ans Licht gebracht. „Ein Drittel der Hochschulab-solventen findet lediglich einen Job, der für einen Absolventen der Sekundarstufe II passend ist.“ Dies sind nicht die Worte eines Oppositionspolitikers, sondern die des Vizepräsidenten der EU-Kommission und eines der einflussreichsten Mitglie-der der regierenden Partei Smer, Maroš Šefčovič.

Er fügte hinzu, dass es in der Slowakei sehr viele junge Menschen ohne Arbeit gebe. „Würde man dieses Problem in den kommenden fünf bis zehn Jahren nicht in den Griff bekommen, wird eine verlore-ne Generation entstehen“, befürchtet der EU-Kommissar. Wenn ein junger Mensch zweihundert Bewerbungen ohne eine ein-zige positive Antwort schreibt, wächst in ihm das Gefühl der Enttäuschung, Verdrossenheit und er verliert das Ver-trauen in den Staat, die Demokratie und europäische Lösungen. Solche Menschen fallen dann leicht Extremisten zum Opfer, mahnt der Vizepräsidenten der EU-Kom-mission.

In der Slowakei sind wir Zeugen eines interessanten Widerspruchs. Obwohl die

Arbeitslosenrate zu den höchsten inner-halb der EU gehört, werden in der Wirt-schaft bald hunderttausend Beschäftigte nur in der Automobilindustrie fehlen, die zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen gehört. Der Grund dafür ist, dass sich so-wohl Hochschulen als auch Mittelschulen zu sehr auf die theoretische Ausbildung konzentrieren und bei der praktischen Ausbildung überwiegend veraltete Tech-nologien verwenden, oder diese prakti-sche Ausbildung nur formal stattfindet. Der Staatssekretär im Schulministerium, Štefan Chudoba, erklärte, dass die Slo-wakei jährlich rund 20.000 Absolventen technischer Fächer von den Hochschulen benötige, diese könnten jedoch nur die Hälfte zur Verfügung stellen.

Von den 220.000 Studenten an den Hoch-schulen und Universitäten studiert rund ein Viertel Naturwissenschaften oder technische Wissenschaften - 55.000 junge Menschen. Diese Zahl hat sich in den letz-ten 20 Jahren fast nicht verändert, dafür ist die Zahl der Studenten der Humanitär-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften von rund 28.000 auf knapp 170.000 ange-wachsen. Laut Chudoba können sich bis

zu 70 Prozent von ihnen auf dem Arbeits-markt in ihrem Fach nicht behaupten. Von den 30.000 Absolventen dieser Studien-richtungen braucht das Land in Wirklich-keit nur die Hälfte.

Der einstige Spitzenmanager bei Volks-wagen Bratislava, Jozef Uhrík, beschwer-te sich, dass aus der Bildung „ein Busi-ness ohne Risiko, ein Verkauf von Zetteln anstatt tatsächlicher Ausbildung“ gewor-den sei. Dies hänge mit der Unabhängig-keit der Universitäten zusammen, denen der Staat ihr Wachstum sowie in der Pra-xis nutzlose Fächer fördert. Von jenen Universitäten, die sich an die veränderten Bedürfnisse der Industrie in der Slowakei anpassen konnten, nennt er die in Bratis-lava heimische Slowakische Technische Universität, die Universität Žilina sowie die Technische Universität Košice.

Uhrík ist überzeugt, dass die Investo-ren in der Slowakei dank der exzellen-ten und flexiblen Arbeitnehmer bleiben. „Jedem bei Volkswagen oder Peugeot würde die Hand zittern, sollte er über den Rückzug dieser Werke aus der Slowakei entscheiden, denn sie wissen, dass es hier hochqualifizierte Arbeitskräfte gibt“, verdeutlichte der langjährige Manager.

Von Peter KremskýDie Slowakei kämpft bereits seit vielen Jahren mit einer hohen Arbeitslosigkeit, insbesondere bei jungen Menschen. Paradox daher, dass Investoren die Fachkräfte ausgehen und daher ihr Interesse am slowakischen Standort geringer wird.

Warnt vor „verlorener Generation“: EU-Vizepräsi-dent und SMER-Politiker Šefčovič. Foto: EC

Nur wenige Universitäten werden derzeit der In-dustrienachfrage gerecht, kritisiert Jozef Uhrík. Foto: PZ/Mandl

Štefan Chudoba, Bildungs-Staatssekretär: Jährlich 20.000 Technik-Absolventen benötigt, aber es steht nur die Hälfte zur Verfügung. Foto: Ministerium f. Schulische Angelegenheiten der SR

Arbeitslosigkeit: „Verlorene Generation“ entsteht - Politiker und Manager für Neuorientierung bei Bildung

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POLITIK

„Gerade deswegen dürfen wir nicht ste-henbleiben, sondern müssen an der Ver-besserung des Bildungssystems arbei-ten.“ Ein weiterer ehemaliger VW-Manager und Präsident des Verbands der Automo-bilindustrie, Jaroslav Holeček, sieht den möglichen Weg in der Kopplung der tech-nischen Universitäten und Mittelschulen mit der Praxis. „Wir müssen die Studen-ten zurück in die Produktionshallen ho-len, denn sie haben es sich abgewöhnt, dorthin zu gehen, sie haben den Eindruck, dass ihnen das Studium genügt.“ Seiner Ansicht nach wissen lediglich 20 Prozent, was sie nach ihrem Schulabschluss ma-chen wollen, der Rest studiert nur wegen des Diploms. Mit ein Grund dafür sei auch der Fakt, dass sie während ihres Studiums das reale Leben in der Wirtschaft und spe-ziell in der Industrie nicht kennenlernen. Die Industrie brauche Menschen, die ar-

beiten und nicht nur solche, die nachden-ken oder Wissenschaft betreiben. Wie er hinzufügte, seien Absolventen der tech-nischen Fachrichtungen auf dem Markt heiß begehrt. Die Schulen unterrichten aber das, was sie in der Lage sind zu un-terrichten, nicht das, was die Praxis wirk-lich braucht. Deswegen müsse der Staat Fächer mit höherer Priorität definieren, sie mit einem vernünftigen Studieninhalt füllen und diese bekannt machen. Den Kindern und deren Eltern sagen, welche Jobs ihnen eine stabile Beschäftigung bringen. „Wir müssen der Öffentlichkeit sagen, dass dieses Land 30 Prozent Men-schen mit Hochschulabschluss braucht, nicht 60 Prozent. Die Schule soll für den Beruf vorbetreiten, nicht für Arbeitsäm-ter oder Umschulungskurse“, betont der ehemalige Volkswagen-Manager. (Diese Reportage entstand im Rahmen einer Veranstaltung im Mai diesen Jahres in Trnava).

Automobilwirtschafts-Präsident Holeček: Theoreti-sche Ausbildung mit der Praxis verknüpfen! Foto:

Die Slowakei braucht fünf mal mehr Facharbeitskräfte als derzeit zur Verfügung stehen. Foto: Bosch

Die slowakischen Universitäten „produzieren“ zu wenig Techniker, sagen die Experten. Foto: Kremsky

V krátkosti po slovensky Nezamestnanosť: Vzniká „stratená generácia“ – politici a manažéri broja za zmenu orientácie pri vzdelávaní. Slovensko už dlhé roky bojuje s vyso-kou nezamestnanosťou, predovšetkým mladých ľudí. Je preto paradoxom, že investorom dochádzajú odborne zdatní zamestnanci, a preto pre nich Sloven-sko ako miesto pre ich podnikanie strá-ca na atraktivite.

„Systém vzdelávania na Slovensku ne-bol nastavený správne a kríza odhalila jeho slabiny. Tretina absolventov vyso-kých škôl si nájde iba pracovnú pozí-ciu vhodnú pre stredoškoláka“, hovorí podpredseda Európskej komisie a je-den z lídrov vládnej strany Smer-SD Maroš Šefčovič.

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20 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

WIRTSCHAFT

High Tech am DonaustrandWenn Porsche, Bentley, BMW, Jaguar, das slowakische Flugauto oder die Formel Eins aufkreuzen, dann steckt in ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein wenig c2i aus Dunajská Streda.

Von Christoph Mandl

Patrick Hessel, Jahrgang 1981, Sohn ei-nes deutschen Vaters und einer slowaki-schen Mutter, hat geschafft, wovon viele träumen. Sozusagen auf dem „Reißbrett“

schuf er nach eigenem Businessplan, den er noch für die Uni entwarf, ein Hochtech-nologieunternehmen in Dunajská Streda, wenige Kilometer südlich von Bratislava.

Große Pläne, kleines Büro, starke Umsetzung: Patrick Hessel, Chef von c2i. Foto: PZ/Mandl

Hessel studierte in London, New York und Cambridge. Das Unternehmerische wurde ihm genetisch mitgegeben – sein Vater ist jahrzehntelang als Unterneh-mer tätig. „Aber alles hier habe ich selbst begonnen“, grenzt der knapp 33jährige nicht ohne Stolz ab. „Während der Studi-en habe ich oft an Businessplan-Wettbe-werben teilgenommen und diese oft auch gewonnen – zuletzt in Cambridge, dem weltgrößten Universitäts-Businessplan-Bewerb.“

Vor acht Jahren startete Hessel dann „mit einer mit 1.400 Quadratmetern viel zu großen Halle, die in Kürze schon viel zu klein geworden ist“, beschreibt der Jungunternehmer die rasche Auf-wärtsentwicklung des Unternehmens. Erst kürzlich wurde die Werkshal-le auf 11.000 Quadratmeter erweitert.

Carbon – was?

Die Kohlenfaser-Kunststoffverbindung Carbon, bestechend durch hohe Steifig-

Fast steril geht es in großen Teilen der Fertigung zu. Foto: c2i

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 21

WIRTSCHAFT

keit, Leichtigkeit und Widerstandsfähig-keit, wird überall dort eingesetzt, wo es um Fortbewegung und Geschwindigkeit geht. Luftfahrt, schnelle Autos, aber auch in populären Gütern wie Angelruten, oder Energieerzeugern wie Windanlagen wird Carbon verwendet.

Hessel lernte den modernen Werkstoff während des Studiums kennen und ahn-te, dass damit ein Stück Zukunft zu ge-winnen wäre. „Unsere Hauptkunden sind in Deutschland und Großbritannien. Wir sind hier keine verlängerte Werkbank, sondern ein eigenständiges Unterneh-men“, ist Hessel stolz auf seinen Status. Immerhin darf der Komponentenher-steller den für Porsche-Zulieferer hoch begehrten Titel „Entwicklungspartner“ tragen. Nicht von ungefähr: steckt doch im 918er Spyder, dem mit Basispreis von 750.000 Euro teuersten Porschestraßen-wagen aller Zeiten, ein gutes Stück c2i!

Fast steril, einem riesigen Spitals-OP ähnelnd, wirken auch die einzelnen Ab-schnitte der Werkshalle. Da gibt es streng abgeschottete absolut staubfreie Berei-che, MitarbeiterInnen tragen Atemschutz-masken und sterile Überkleider und erin-nern mehr an Pharmaangestellte denn an Fahrzeugkomponenten-Hersteller.

220 Menschen arbeiten hier, davon 30 in der Entwicklung. „Angefangen haben wir mit einem Angestellten, einem slowaki-schen Raketenbau-Ingenieur“, muss Hes-sel heute schon amüsiert feststellen, wenn er die nur acht Jahre zurückdenkt.

2015 wird der junge Unternehmer geo-graphisch seinen Kunden entgegenkom-men. Mit einem Büro, „irgendwo in Süd-deutschland“

V krátkosti po slovensky

High Tech na dunajskej pláži. Keď sa objaví Porsche, Bentley, BMW, Jaguar, slovenské lietajúce auto alebo monopost Formuly 1, potom sa v nich s vysokou pravdepodobnosťou skrýva aj trochu c2i z Dunajskej Stredy.

„Autoklaven“ für die Formung der Carbon-Komponenten. Foto: c2i

Raumgefühle wie in einem Chemielabor drängen sich beim Rundgang auf. Foto: c2i

220 MitarbeiterInnen finden in der Carbonschmiede an der Donau Arbeit. Foto: c2i

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2. Už nemusíte myslieť na riziká, všetky bežné riziká máte poistené – napr. požiar, výbuch, úder blesku, vytopenie, povodeň/záplava, víchrica, odcudzenie, vandalizmus, lom stroja, sklo, všeobecná zodpoved-nosť atď.

3. balíkový produkt s možnosťou voliteľných „pripois-tení“ - preprava vecí, prerušenie prevádzky v dôsledku požiaru a vodovodu, rozšírený lom

4. KOMUNÁLNA poisťovňa vždy vyplatí poistné plne-nie

5. jednoduché uzavretie zmluvy – zmluva za uzatvára cez PC kalkulačku alebo internetovú kalkulačku (uzavretie poistenia je možné aj elektronickým zaplate-ním bez „papierovania“)

6. špeciálny produkt pre malých a stredných podnika-teľov s celkovým obratom do 670 000 EUR

Infolinka 0800 11 22 22 I www.kpas.sk

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PC, notebook, tlačiareň, kopírka stroje a prístroje na výrobu pokladňa

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ak prepravuje svoje zásoby alebo výrobky ak prepravuje svoje zariadenia

Hnuteľný majetok

zariadenia výrobné stroje zásoby výrobky

Prerušenie prevádzky

ak nemá kde pracovať = poškodenie budovy ak nemá s čím pracovať

= poškodenie výrobných prostriedkov

Zodpovednosť za spôsobenú škodu

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Čo potrebujú mať podnikatelia poistené?Nehnuteľnosti

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 23

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WIRTSCHAFT

Der Gewinn (vor Steuern) der Vienna Insurance Group entwi-ckelte sich im 1. Halbjahr 2014 sehr gut und stieg kräftig um 41,4 Prozent auf 290,9 Mio. Euro. Rd. 55 Prozent des Ergebnisses kamen aus der CEE-Region, wobei auch die rumänischen Kon-zerngesellschaften ihre Performance weiter verbesserten. Er-freulich ist, dass viele CEE-Märkte der Vienna Insurance Group eine gute Performance beim Ergebnis zeigten. So wurde bei-spielsweise in der Slowakei, in Polen und in den „Übrigen Märk-ten“ der Gewinn (vor Steuern) erneut erhöht. Auch die rumäni-schen Konzerngesellschaften konnten die Tendenz des ersten Quartals fortsetzen und einen positiven Gewinnbeitrag leisten. Auch bei den Prämien legten die slowakischen Konzerngesell-schaften um 3,3 Prozent, jene in der Region „Übrige Märkte“ um 6,3 Prozent zu. Die Prämienentwicklung in der Tschechi-

schen Republik war insbesondere durch Wechselkurseffekte be-einflusst; bereinigt um diese, steigerten die tschechischen Kon-zerngesellschaften die Prämien um starke 6,0 Prozent. In der Ukraine entwickelten sich die Konzerngesellschaften der Vien-na Insurance Group trotz der schwierigen Rahmenbedingungen weiterhin positiv. Auf lokaler Basis erreichten sie ein kräftiges Prämienplus von insgesamt 17,4 Prozent.

Top-Ergebnis für VIG im ersten Halbjahr

V krátkosti po slovensky

Rozhovor s Doris Wendlerovou, členkou predstavenstvaKomunálnej poisťovne: „Aby „Moja firma“ aj ďalej zostala‚mojou‘ firmou!“! Predstavte si situáciu, že ráno prídetedo Vášho obchodu a hneď pri vchode Vám potečie voda až po členky.V noci prasklo potrubie! Zákazníci sú samozrejme objedna-ní, zamestnanci bezradne stoja pred vchodom, len Vy – ako majiteľ – teraz musíte dodržať plán. Členka predstavenstva Komunálnej poisťovne Doris Wendlerová sa takýmto a po-dobným prípadom venovala z hľadiska početnosti ich výsky-tu a na základe jej prieskumu poisťovňa prijala správne roz-hodnutie: Moja Firma, ako sa tento nový produkt volá, dodá približne 250.000 slovenským malým a stredným podnikom oveľa viac istoty. http://www.kpas.sk/

Gespräch mit Doris Wendler, Vorstand der Komunálna

„Damit „Meine Firma“ auch „meine“ Firma bleibt!“Von Christoph Mandl

Stellen Sie sich vor: Sie kommen in Ihr Geschäft und schon beim Eingang rinnt ihnen das Wasser über die Schuhe: Rohrbruch, über Nacht!

Die Kundinnen sind schon eingebucht, die Mitarbeiter ste-hen ratlos vor dem Haus – nur Sie, als Geschäftsinhaber, müssen jetzt die Ruhe bewahren.

Doris Wendler, Vorstand der Komunálna, hat diese und ähnliche Fälle in ihrer Häufung beobachtet und mit dem Versicherungs-unternehmen richtige Schlüsse gezogen: Moja Firma, Meine Firma, nennt sich das neueste Produkt, das den 400.000 slowa-kischen Klein- und Mittelbetrieben viel mehr Sicherheit geben wird.

„Der geschilderte Rohrbruch ist ja fast eine Kleinigkeit, wenn man sich die mittleren und größeren Katastrophen ansieht, die geschehen“, weiß die Top-Managerin der Komunálna. Denn da gibt es den Gütertransport zum Kunden, der schon nach wenigen Kilometern mit einem Unfall und der Zerstörung der kompletten Ware endet. Da ist die Schadenersatzforderung einer Friseurkun-din, die dem Bleichmittel Schuld an ihrem schweren Hautleiden zuschreibt. Oder die beschädigte Offsetdruckmaschine, die in dieser Woche mehrere Hunderttausend Flugblätter produzieren sollte.

„Ich wünsche solche Dinge niemandem“, unterstreicht die Wie-nerin. Aber als Versicherungsmathematikerin muss sie einfach feststellen, „dass viele der Kunden die Wichtigkeit der Absiche-rung noch nicht erkannt haben“. Das wird auch daran liegen, dass in der Slowakei in der Hitze der Begeisterung Firmengrün-derinnen und Start-up-Unternehmer zunächst einmal nicht an Risken denken.

Das neue Versicherungsprodukt macht es Unternehmen mit ei-nem Jahresumsatz bis etwa 700.000 Euro aber leicht, die Risken zu gewichten und bausteinartig vorzugehen: zur Basis von Moja Firma – etwa Haftpflicht, Mobiliar – kann man modular zum Beispiel Transport, Immobilien, Betriebsunterbrechung dazu versichern. „Maßgeschneidert“, sagt Doris Wendler, und trifft es mathematisch sicher, aber lächelnd auf den Punkt.

Doris Wendler, Vorstand der Komunálna, weiß um die Stärken der neuen Versi-cherung für Klein- und Mittelbetriebe. Foto: Petra Spiola

V krátkosti po slovensky Hospodársky výsledok spoločnosti Vienna Insurance Group sa v 1. polroku 2014 vyvíjal veľmi dobre, zisk (pred zdane-ním) sa zvýšil o 41,4 percenta na 290,9 miliónov euro. Pri-bližne 55 percent generovali trhy regiónu CEE.

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24 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

WIRTSCHAFT

Bei der festlichen Veranstaltung im Spiegelsaal des Primatialpalais in Bratislava übernahmen die beteiligten Firmen und Absolventen des Trainee-Programms von Peter Linzner, Geschäftsführer der österreichischen denkstatt GmbH, die den ProjektteilnehmerInnen beratend zur Seite stand, die Teilnahme-Zertifikate.

Teilgenommen am Projekt haben mehr als 30 slowakische Firmen aus der Region Bratislava und Trnava, von Einmann-Unternehmen bis zu Gesellschaften mit über 3500 Arbeitnehmern. Insgesamt beschäftigen die am Projekt beteiligten Gesellschaft über 16.000 ArbeitnehmerInnen und geplant wurden etwa 160 Maßnahmen, durch die Energie, Rohstoffe und Materialien, sowie Wasser gespart, bzw. eine Reduktion der CO2-Emissionen erreicht wird. Neben Umweltschutz, Ersparungen und Kostenreduktion ist ein wichtiges Ziel des Projektes die Förderung von Innovationen und Partnerschaften.

Partner des Projektes EKOprofit sind neben der denkstatt GmbH, die Slowakische Handels- und Industrie-Kammer, Slovak Business Agency und das Magistrat der Hauptstadt Bratislava. Die Finanzierung wurde überwiegend aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei - Österreich 2007 – 2013 und zum Teil aus der nationalen Mitfinanzierung aus Österreich und der Slowakei abgesichert. Der Berater der denkstatt Slovensko s.r.o. Peter Škyrta präsentierte die Ergebnisse der Pilotphase. Die Teilnahme am Projekt war für die Firmen kostenlos. Etwa 80 Prozent der eingeleiteten Maßnahmen erforderten keine, bzw. nur geringfügige Investitionen. Bedeutende Ersparungen resultierten schon allein aus dem verantwortungsbewussten Verhalten, wie z.B. konsequentes Ausschalten der elektrischen Anlagen und Überwachung der Wärmeverluste. Reduzierter Kraftstoff- und Energieverbrauch, weniger Verpackungsmaterialien, optimierte Abfallwirtschaft ergaben sich aus firmeninternen ökologischen Kampagnen und Schulungen, Verwendung von LED-Leuchten, Elektroautos und grüner Beschaffung von Materialien. In der Praxis erwiesen sich als kostensparend und umweltschonend ebenso anscheinend simple Maßnahmen, wie z.B. Alternativen zu Kunststoffbechern.

Business und Umwelt: das passt zusammenDie Anpassungen der Prozesse und Einführung der umweltschonenden Maßnahmen sind das Ziel des Projektes EKOprofit Bratislava, dessen Pilotphase nach mehr als zwei Jahren im Juni dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen wurde.

„Ein ähnliches Programm - ÖkoBusiness Plan - läuft in Wien bereits seit 1999 und teilgenommen haben über 900 österreichische Gesellschaften. Die Firmen zahlen für die Teilnahme am Projekt, einen großen Teil übernimmt jedoch die Stadt Wien, die bemüht ist, die Firmen auf diese Art zu motivieren und die Umweltqualität für die Einwohner der Stadt zu verbessern. Wir sind auf der Suche nach Wegen zur Fortsetzung des Programms, so dass dieses für alle eingeschalteten Partner nachhaltig wird und die Bratislavaer dessen Vorteile zu spüren bekommen.“ sagte über die Zukunft des Projektes der Oberbürgermeister der Hauptstadt Bratislava Milan Ftáčnik.

Peter Linzner überreicht die Diplome als sichtbare Auszeichnung an die Preisträger. Foto: Rastislav Polá

Viel persönlicher Einsatz hat sich gelohnt: für die Unternehmen und die Umwelt. Foto: Rastislav Polák

V krátkosti po slovensky Po viac ako dvoch rokoch bola v júni tohto roka ukončená pilotná fáza projektu EKOprofit Bratislava, zameraného na zavedenie ekologických opatrení vo firmách, úspory energií a nákladov, podporu inovácií a vytváranie partnerstiev. Projektu sa zúčastnilo 40 spoločností z bratislavského a trnavského regiónu. Odborné poradenstvo pri hľadaní riešení poskytla firmám spoločnosť denkstatt. Konateľ spoločnosti Peter Linzner odovzdal na slávnostnom podujatí 17.6.14 účastníkom projektu certifikáty. Podobný projekt pod názvom ÖkoBussines Plan beží od roku 1999 aj vo Viedni.

Zahlen des Erfolges des Pilotprojektes EKOprofit Bratislava: 32 Firmen, die Beratung in Anspruch nahmen, etwa 16 000 Arbeitnehmer in den Teilnehmerfirmendurchschnittliche Ersparungen in den Firmen 7 800 € / Jahr185 ausgeführte Maßnahmen (davon 80 % nur geringfügige/keine Investitionen)141 geplanten Maßnahmen1 481 000 kWh ersparten elektrischen Energie502 000 kWh ersparten Wärme113 000 l ersparten Kraftstoffe880 Tonnen weniger CO2-Emissionen374 Tonnen weniger Kommunalabfall

Von Slávka Dzureková

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 25

TWINCITY

V krátkosti po slovensky

„Klenotnica“ vo viedenskej radnici: Viedenská knižnicaViedenská knižnica bola založená v roku 1856. Pôvodne mala slúžiť len ako knižnica pre úradné účely, ale v priebehu desať-ročí sa z nej stala jedna z najdôležitejších vedeckých knižníc s odkazmi na mesto Viedeň. Výstava: „Je jar a ja stále žijem“ o Prvej svetovej vojne je prístupná do30. januára 2015 vo výstavnom kabinete Viedenskej kniž-nice v mestskej radnici. Bližšie informácie nájdete na strán-kewww.wienbibliothek.at

Heute zählt sie zu den drei größten wissenschaftlichen Bib-liotheken Wiens. Sie verfügt über einen Bestand von mehr als 550.000 Druckschriften, 950 Nachlässen mit etwa sechs Mil-lionen Einzelautographen, knapp 100.000 Musikhandschrif-ten und circa 300.000 Plakaten. Damit ist sie die erste Adresse für Forschende und Studierende zu wienspezifischen Themen.Neben der Erhaltung ihrer wertvollen Bestände stellt sich die Wienbibliothek aber auch den Herausforderungen der Zukunft und arbeitet am Ausbau ihrer digitalen Angebote, so zum Bei-spiel im Bereich der Digitalisierung ihrer Bestände. In der digitalen Wienbibliothek stehen mittlerweile historische Ad-ressbücher, Reiseführer, Bezirksbeschreibungen sowie die Au-tographe der Familie Strauss, Franz Schubert, Hugo Wolf etc. in digitalisierter Form als Volltext zur Verfügung. Die Wienbi-bliothek organisiert zahlreiche Veranstaltungen mit dem Ziel, ihre Bestände einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Ausstellung: „Es ist Frühling, und ich lebe noch“„Keine Ruh und Schlaf seit 10 Tagen; ohne Krieg würde man nicht glauben, was wir aushalten können“. Mit diesem Satz er-öffnet Oskar Kokoschka, der als Freiwilliger im k. u. k. Dra-goner-Regiment Nr. 15 diente, am 23. August 1915 eine Feld-postkarte an Adolf Loos, in der er die Kämpfe gegen russische Kosaken schildert. Nur sechs Tage später erlitt er einen Kopf-schuss und einen Bajonettstich, Verletzungen, die er mit knapper Not überlebte.Die Wienbibliothek zeigt im Ausstellungskabinett im Rat-

Schatzkammer im Wiener Rathaus: WienbibliothekDie Wienbibliothek wurde 1856 gegründet. Was anfangs nur als Verwaltungsbibliothek für den Amtsgebrauch gedacht war, entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zu einer der wichtigsten wissenschaftlichen Bibliotheken mit Wien-Bezug.

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haus bis 30. Jauar 2015 rund dreihundert von unzähligen, bislang nicht veröffentlichten Korrespondenzstücken und persönlichen Dokumenten wie Tagebücher und Fotografien aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Wie jene Nachricht von Kokoschka, haben sie sich in den kulturhistorisch bedeut-samen Nachlässen der Wienbibliothek im Rathaus erhalten.

Die Anordnung erfolgt thematisch, nämlich in fünfzehn In-finitiven. Ausgangspunkt hierfür war eine Sprachschöpfung von Roda Roda, der in einem Brief vom 26. Juli 1914 davon sprach, „kriegsberichterstatten“ zu wollen. Im Kapitel „Auf-zeichnen“ werden Kriegstagebücher von Kombattanten an allen Fronten neben solchen von Nichtkämpfern gezeigt. Auch der Kriegsalltag in Wien wird in Diarien von Raoul Auernheimer oder Rosa Mayreder lebendig. Im Abschnitt „Dichten“ wird den Produzenten vaterländischer Lyrik wie Richard von Kralik oder Richard Schaukal über die Schulter geschaut. Hier erfährt man, dass Heimito von Doderer in sibirischer Gefangenschaft zum Dichter wurde. Unter „Fotografieren“ findet man jüngst entdeckte Aufnahmen vom uniformierten Arnold Schönberg ge-nauso wie von Cesare Battisti auf dem Weg zur Exekution. Das Lemma „Gefangen“ - hier verbot sich die Verwendung eines Infinitivs - dokumentiert die Flucht von Rudolf Jeremias Kreutz aus dem sibirischen Lager, die dortigen Theateraktivitäten des für seine Wienerlieder bekannten Komponisten Ludwig Gruber oder die revanchistischen Gedanken Friedrich Qualtingers in ita-lienischer Kriegsgefangenschaft. Unter „Kommunizieren“ be-gegnet das Publikum dem zehnjährigen Hans Weigel, der für die Rückkehr seines Vaters aus Russland betet genauso wie Moritz Erwin von Lempruch, der Karl Kraus den Sinn des Hochgebirgs-krieges erklärt. Im Kapitel „Lesen“ lernen wir Elise und Helene Richter kennen, die Lesestoff en gros und en détail verschickten.

Ort: Ausstellungskabinett der Wienbibliothek im Rathaus, Ein-gang 1, Felderstraße 1

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 9 bis 18.30 Uhr, Freitag von 9 bis 16.30 Uhr. An Feiertagen geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Weitere Infos unter: www.wienbibliothek.at

Zahlreiche Bücher und Ausstellungsstücke zum Ersten Weltkrieg Foto:Georg Lembergh Wien

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26 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

TWINCITY

Klimaschutz: Wien reduziert CO2 massiv

Wien hat bereits 1999 ein ehrgeiziges Klimaschutzprogramm beschlossen, dessen Erfolgsfaktoren „Kombinierte Erzeugung von Strom und Fernwärme mit modernen Gas-Kraftwärmekopp-lungsanlagen, erneuerbarer Energie und Müllverbrennungsanlagen“, „thermi-sche Wohnbausanierung“, Ausbau des Öffentlichen Verkehrs“ und „moderne kommunale Abfallwirtschaft“ zu einer Vermeidung von jährlich 3,75 Millio-nen Tonnen Treibhausgasen geführt hat.Im Dezember 2009 beschloss der Wiener Gemeinderat die Fortschreibung des Kli-maschutzprogramms (KliP II). Das KliP II verfolgt das Ziel, durch insgesamt 385 Einzelmaßnahmen im Jahr 2020 weitere 1,4 Mio. Tonnen an Treibhausgasemis-sionen (THG-Emissionen) einzusparen. Mit den schon im Jahr 2008 vermiedenen 3,1 Mio. Tonnen werden im Jahr 2020 insgesamt 4,5 Mio. Tonnen THG-Emissi-onen vermieden. Mit der Umsetzung der Maßnahmen des KliP II sollen die Pro-Kopf-Emissionen an THG bis 2020 um 21 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden.Und so war es nur konsequent, dass Wien auch im europäischen Kontext klimapoli-tisch Flagge zeigt und dem Konvent bei-getreten ist.

Initiative „Klimafreundlich Einkau-fen“

Das Wiener Klimaschutzprogramm (KliP Wien) leistet einen Beitrag, die schäd-lichen Treibhausgasemissionen zu re-

Der Konvent der Bürgermeister ist eine europäische Initiative, die 2008 von der Europäischen Kommission gegründet wurde und der bisher fast 4500 Gebietskörperschaften, darunter die Metropolen Paris, London und Berlin, beigetreten sind. Die Unterzeichner verpflichten sich freiwillig zur Steigerung der Energieeffizienz und Nutzung nachhaltiger Energie-quellen. Ziel ist es, die energiepolitischen Vorgaben der Europäischen Union zur Reduzierung der CO2-Emissionen um 20 Prozent bis zum Jahr 2020 noch zu übertreffen. Wien ist diesem Konvent 2008 beigetreten.

duzieren und startet heuer die Initiative “Klimafreundlich Einkaufen”. Sie richtet sich an die Zielgruppen private Haushal-te, Unternehmen und Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung.

Die Kampagne bietet zahlreiche Informa-tionen für Personen, die sich dafür inte-ressieren, wie man im privaten Bereich klimafreundlich einkaufen kann. Der Bogen spannt sich dabei von zahlreichen Tipps, saisonal abgestimmten Kochre-zepten, Veranstaltungen bis hin zu Infor-mationsvideos. “Im alltäglichen Einkauf kann man vielfach zum Klimaschutz und

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– nicht zuletzt – zu Gesundheit und Wohl-befinden beitragen”, so die Initiatoren.

Öko-Business-Plan

Aber auch Betriebe müssen Vieles kau-fen. Der ÖkoBusinessPlan Wien – das Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien für Wiener Unternehmen – unterstützt Betriebe bei der Umsetzung von umwelt-relevanten Maßnahmen und trägt dazu bei, Betriebskosten zu senken. Ziel ist es, saubere Gewinne für Umwelt und Unter-nehmen durch ökologisches Wirtschaften zu erzielen und mit Umweltschutz inner-

Die Großstadt braucht viel Energie. Das Klimaschutzprogramm sorgt für CO2-armen Verbrauch. Foto. Tina Vienna

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 27

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V krátkosti po slovensky

Ochrana klímy vo Viedni: zníženie CO2 o 20 percent do roku 2020

Stretnutie starostov a primátorov k ochrane klímy je európska iniciatíva, ktorú v roku 2008 založila Európska komisia a ku ktorej dodnes pristúpi-lo už takmer 4500 územnosprávnych celkov, medzi inými aj metropoly ako Paríž, Londýn a Berlín. Signatári sa dobrovoľne zaviazali ku zvyšovaniu energetickej efektívnosti a využívaniu obnoviteľných energetických zdrojov. Za cieľ si stanovili minimálne 20-per-centné zníženie emisií CO2 do roku 2020, čo je nad rámec požiadaviek EÚ. Viedeň k tejto iniciatíve pristúpila v roku 2008. Bližšie informácie náj-dete na stránke www.wien.at/umwelt/klimaschutz/

halb der Unternehmen hohe Qualität und finanzielle Vorteile zu sichern.Nicht zuletzt muss auch die öffentliche Verwaltung selbst klimafreundlich ein-kaufen. Deshalb gibt es im Rahmen des KliP Wien auch das Programm “ÖkoKauf Wien” – die ökologische Beschaffung in der Stadt. Die Stadt Wien kauft jährlich Waren und Leistungen aller Art im Wert von etwa fünf Milliarden Euro ein – und achtet seit über 15 Jahren auf deren öko-logische Qualität. Die Palette reicht von Lebensmitteln, Textilien, Waschmitteln, Büromaterial, Möbeln, Baumaterialien und Bauaufträgen bis hin zu Reinigungs-arbeiten.Darüber hinaus wurde für diese Initiative ein Maskottchen kreiert: der “Fairdl”. Hierbei handelt es sich um eine zum Leben erweckte freche Stofftasche, die sich als Erkennungsmerkmal durch sämtliche Aktivitäten zieht.

Weitere Informationen: www.wien.at/um-welt/klimaschutz/

Solaranlagen gehören bereits in das Stadtbild Wiens – Symbole umweltfreundlicher Energiegewinnung Foto: PID/Ch. Fürthner

„Fairdl“ kommt von „fair“ und meint ökologische Fairness beim Einkaufen. Hier die Tasche mit dem Maskottchen.

Foto: PID/Houdek

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28 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

TWINCITY

Die EuroVienna unterstützt Wien-Hol-ding-Unternehmen, Vereine, Betriebe, Or-ganisationen und auch Privatunternehmen dabei, die geeignete EU-Förderung für ein Projekt zu finden und dieses entsprechend abzuwickeln beziehungsweise umzu-setzen. Worin liegt die Herausforderung in der generellen Projektentwicklung?

Sylvia Fuchs: Die große Herausforde-rung in der Arbeit mit EU-Projekten und potenziellen Fördernehmerinnen und Fördernehmern ist sicherlich, den ver-antwortlichen Personen aufzuzeigen, was EU-Projekte sind und wie sie ablaufen. Oft haben viele große Angst und Scheu davor, ein EU-Projekt in Angriff zu neh-men. Diese Angst wollen wir ihnen neh-men. Außerdem ist vielen nicht klar, dass sie in jedem Fall Eigenmittel beisteuern müssen. Das liegt normalerweise zwi-schen 15 und 50 Prozent des gesamten Projektbudgets. Seit Beginn der Förder-periode 2014 bis 2020 pilgern wir von einer Dienststelle zur anderen, um die Vorteile von EU-Projekten zu präsentie-ren und darzustellen, welche Aufgaben wir abnehmen können. Dazu gehören die

genaue Budgetplanung, die Verschriftli-chung einer Projektidee, die Erstellung eines Zeitplans für die Antragstellung und in weiterer Folge die Abrechnungen. In Zusammenarbeit mit der EU-Förder-agentur, auch EUFA genannt, können wir die gesamte finanztechnische Ab-wicklung der EU-Projekte übernehmen oder auch Personalressourcen aufstellen. Was empfehlen Sie potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern?

Dass sie die wichtigsten Punkte ihrer Projektidee auf zwei Seiten zusammen-fassen und uns schicken. Wir übermitteln ihnen dann einen Fragebogen, der spe-zifisch auf die EU- Programme eingeht. Die Projektinteressentinnen und -interes-senten schicken diesen ausgefüllt an uns zurück und wir können uns anhand des-sen auf das erste kostenlose Beratungs-gespräch vorbereiten. Oft können wir dann schon ins Detail gehen und sagen, welche Programme für die Projektidee infrage kommen, welche Ausschreibun-gen oder Aufrufe es aktuell gibt und wie

die Chancen für eine erfolgreiche Ein-reichung aktuell stehen. Außerdem ist es wichtig, dass einem ein Projekt am Her-zen liegt und man alles tun möchte, es umzusetzen. Projektbewerberinnen und -bewerber, die ein Projekt „kreieren“, um eine EU-Förderung abzuholen, ha-ben meistens wenig Aussicht auf Erfolg. Die EuroVienna hat eine sehr hohe Kompetenz in Bezug auf Kooperatio-nen zum Beispiel mit Nachbarländern oder im Donauraum. Was zeichnet Ihre Agentur diesbezüglich aus? Wir haben Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter mit jahrelanger Erfahrung in den Regionalprogrammen und durch unsere enge Kooperation mit den in Wien ansäs-sigen Programmverwaltungen, wie eben dem Programm „Central Europe“, dem Interact Point Vienna oder den grenzüber-schreitenden ETZ-Programmen, haben wir uns diese Kompetenzen aufgebaut.

Hier geht es nicht nur um das Netzwerk und die Kontakte, sondern vor allem um das Know-how über die unterschiedli-chen Förderrichtlinien und Schwerpunkte der Programme.

Mehr Informationen: www.eurovienna.at

EuroVienna hilft, gute Ideen umzusetzenWer eine Projektidee für Europa hat und diese umsetzen will, bekommt seit Februar 2014 Unterstützung durch die Euro-Vienna EU-consulting & -management GmbH. Geschäftsführerin Sylvia Fuchs verdeutlicht, worauf es bei der Bewerbung ankommt.

V krátkosti po slovensky

EuroVienna pomáha realizovať dobré nápady. Kto má v hlave projekt pre Eu-rópu a chce ho realizovať, tomu sa od februára 2014 dostane podpory zo stra-ny spoločnosti EuroVienna EU-con-sulting & -management GmbH. Kona-teľka Sylvia Fuchs dáva do pozornosti, čo je pri podaní žiadosti dôležité. Bliž-šie informácie nájdete na stránke www.eurovienna.at/

Bezahlte Anzeige

Sylvia Fuchs, Geschäftsführerin von EuroVienna. Foto: EuroVienna/Bubu Dujmic

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 29

WIRTSCHAFT

Bratislavaer Flughafen ist der fünftbeste OsteuropasDie internationale Ratingagentur für Flugwesen und Dienstleistungen SKYTRAX veröffentlichte die Ergebnisse der Aus-wertung der Flughafen und deren Dienstleistungsqualität für 2014 – The World Airport Awards.

Von Slávka Dzureková

„Der Flughafen Bratislava M. R. Štefániks erreichte einen wichtigen Erfolg und belegte den 5. Platz. „Umso wichtiger, denn es ist damit dem Flughafen Bratislava zum ersten Mal ge-lungen, sich in diesen Prestigewettbewerb durchzukämpfen,” so Ivan Trhlík, der Vorstandsvorsitzende und Generaldirektor des Flughafens Bratislava.

Die Auszeichnungen The 2014 World Airport Awards werden auf Grundlage einer Umfrage unter den Fluggästen, die 2013 und zum Beginn 2014 stattgefunden hat, vergeben. Die Fragebö-gen füllten 12, 85 Millionen Passagiere aus 110 verschiedenen Nationalitäten aus. Abgefragt wurden weltweit 410 Flughäfen.

Die Passagiere bewerteten in der Umfrage Check-In, Ankünfte, Umsteigmöglichkeiten, Einkaufsgelegenheiten, Sicherheit und problemloses Erreichen des Fluges über die Flugsteige.

Vollständige Ergebnisse der Auswertung unter: www.worldairportawards.com.

Gute Noten für den Flughafen Bratislava. Foto: Letisko BTS

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V krátkosti po slovensky

Bratislavské letisko je piatym najlepším vo východnej Euró-pe. Medzinárodná ratingová agentúra SKYTRAX analyzujú-ca letecký trh, kvalitu služieb leteckých dopravcov a letísk, zverejnila výsledky hodnotenia letísk a kvality ich služieb za rok 2014 – The World Airport Awards. www.worldairportawards.com.

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30 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

WIRTSCHAFT

75 Unternehmen unter dem Dach der Wien HoldingVon Christoph Mandl

Es hat etwas Faszinierendes, durch Wien zu spazieren und an nahezu jeder Ecke denken zu können: „Auch daran waren wir beteiligt!“ Peter Hanke, seit 25 Jahren in der Wien Holding tätig, strahlt viel Freude an seiner Arbeit aus. Der Betriebswirt managt nun schon seit zwölf Jahren den Konzern, der rund 75 Betriebe aus fünf Geschäftsfeldern – Kultur, Immobilien, Logistik, Umwelt, Medien – unter einem Dach vereint.

Dieses Jahr feiert die Wien Holding ihr 40-jähriges Bestehen. Im Jahr 2013 konnte der Konzern einen Rekord-Jah-resumsatz von rund 518 Millionen Euro erwirtschaften. Ein großer Teil der In-vestitionssumme wird dabei auch in den Wohnbau investiert.

Die Wien Holding sieht sich als „Schritt-macher, als Plattform für die Wirtschaft“. Gerade in Zeiten, in denen über Daseins-vorsorge oder Privatisierung von Grund-bedürfnissen wie Trinkwasser diskutiert wird, zeigen kommunale Systeme wie die Wien Holding ihre Stärken. Sie ist nicht dem kurzfristigen Profit oder der reinen Gewinnmaximierung verpflichtet, son-dern den sozialen und kulturellen Bedürf-nissen der Stadt Wien und deren Bewoh-nerInnen. Nicht von ungefähr sind neben Wiener Messe, Wiener Stadthalle und Ernst-Happel-Stadion auch Institutionen wie das Jüdische Museum Wien, das Haus der Musik, das Kunst Haus Wien oder die Vereinigten Bühnen Wien unter dem Dach des Konzerns – dieser steht wiederum im Eigentum der Stadt. „New Public Ma-nagement“ – so nennt sich das auch inter-national viel beachtete Erfolgs-Rezept der Wien Holding. Der Konzern übernimmt öffentliche Aufgaben und Dienstleistun-

gen nach privatwirtschaftlichen Kriteri-en. Das kommunale Allgemeinwohl wird dabei aber nie aus den Augen verloren.

„Menschen sollen die Region spüren“

„Der Twin-City-Liner ist heuer schon in seiner neunten Saison, wir haben bisher mehr als eine Million PassagierInnen befördert und tolle Auslastungszahlen“, weist Peter Hanke auf ein völkerverbin-dendes Projekt, das die Wien Holding

gemeinsam mit der Raiffeisenlandes-bank NÖ-Wien AG betreibt, hin. Dass die Wien Holding nicht nur verwaltet, sondern in hohem Maße auch gestaltet, dafür gibt es zahlreiche Indizien. Etwa den Bau der Anlegestelle, speziell für den Twin-City-Liner, am Donaukanal. „Wir sehen das als Fenster zum Nachbarn“, sagt Hanke. Oder die kürzlich begonnene Erweiterung des Donau-Personenhafens. „Einen Kilometer lang wird die neue Anlegestelle, ein neuer Willkommens-

Seit 12 Jahren an der Spitze der Wien-Holding: Peter Hanke. Foto: Barbara Nidetzky

Stadthalle: im kommenden Jahr Schauplatz des Eurovisions Song Contests. Foto: Eva Kelety

Maßgeblich ist die Holding auch am Twin-City-Liner-Projekt beteiligt. ` Foto: Christoph Hrabek/Central Danube

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 31

WIRTSCHAFT

V krátkosti po slovensky

Wien Holding zastrešuje 75 spoloč-ností. V tomto roku holding oslavuje 40. výročie svojho vzniku. Koncern vytvorí ročný obrat na úrovni približ-ne 410 miliónov euro a tento rok in-vestuje asi 150 miliónov euro – z toho drvivú väčšinu do výstavby bytov. „Twin-City-Liner funguje už deväť sezón, dodnes sme prepravili milión cestujúcich a máme vynikajúce čísla vyťaženosti“, hovorí generálny ria-diteľ Peter Hanke o tomto projekte spájajúcom národy, ktorý holding pre-vádzkuje spoločne so spoločnosťou Raiffeisen. O tom, že holding nielen spravuje, ale vo vysokej miere aj tvorí, existuje aj v tejto oblasti množstvo in-dícií. Napríklad výstavbu špeciálneho prístaviska pre Twin-City-Liner na du-najskom kanáli „vidíme ako okno sme-rom k nášmu susedovi“. Zážitkovou kartou „mycentrope“ a rovnomennou internetovou platformou dal holding v regióne ďalší jasný signál. Cieľom je prekonať hranice, ktoré dnes existujú už len v hlavách. Hanke: „Ľudia majú región naozaj pocitovo zažiť!“

platz für Wienerinnen und Wiener, und natürlich für die vielen Wien-Reisenden“, so Hanke, der gemeinsam mit Dipl.-Ing.in Sigrid Oblak die Geschäfte führt. Mit der „mycentrope“-Erlebniskarte und der gleichnamigen Internetplattform hat die

Auch das Kunst Haus Wien gehört zu den Holding-Betrieben. Foto: Kunst Haus Wien/W. Simlinger

Wien Holding gleich noch ein deutliches Signal in der Region gesetzt. Grenzen überwinden, die heute nur mehr im Kopf existieren, ist das Ziel. Hanke: „Die Men-schen sollen die Region auch wirklich spüren!“

Das Geschäftsjahr 2013 ist für den Hafen Wien - ein Unternehmen der Wien Holding - besonders erfreulich verlaufen. Trotz Wirtschaftskrise konnte die Hafen Wien-Gruppe ihr bestes Ergebnis seit vier Jahren erwirtschaften.

Hafen Wien - Erfolgreicher Holding-Betrieb 2013

53 Millionen Euro Umsatz bedeuten ein Plus von acht Prozent gegenüber dem Jahr 2012. Das EGT (Ergebnis der ge-wöhnlichen Geschäftstätigkeit) ist um 15 Prozent auf 8,1 Millionen Euro gestie-gen. „Mit diesem ausgezeichneten Er-gebnis beweist der Hafen Wien, dass man auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erfolgreich wachsen kann. Seit dem Jahr 2007 haben wir gemeinsam mit der Stadt Wien und externen Partnern rund 170 Millionen Euro in den Hafenausbau in-vestiert, vom hochmodernen Container-terminal bis zu neuen Lagerhallen und neuen Umschlagseinrichtungen. Damit haben wir die Wettbewerbsfähigkeit des Hafen Wien massiv gestärkt und die Qua-lität der Angebote und Leistungen für die Wirtschaft entscheidend verbessert. Ge-nau das ist das Fundament dafür, auch in Phasen einer weltweit relativ schwachen Konjunktur mit Erfolg wirtschaften zu können“, so Wien Holding-Geschäfts-führer Peter Hanke. Der Hafen Wien mit

seiner perfekten Anbindung an die Ver-kehrswege Wasser, Schiene und Straße ist heute nicht nur eine der wichtigsten und größten Güter-Drehscheiben in der Ostregion, sondern auch einer der großen Binnenhäfen an der Donau in Europa. Zuwächse in nahezu allen Bereichen und Geschäftsfeldern

„Besonders erfreulich ist auch, dass gleich in mehreren Geschäftssparten Re-kordergebnisse oder große Steigerungen erzielt wurden“, betont Hafen Wien-Ge-schäftsführerin Karin Zipperer. „So hat das Containergeschäft am Standort Wien um 14 Prozent auf über 480.000 Contai-nereinheiten (TEU) zugelegt. Rechnet man alle Containerstandorte des Hafens zusammen, wurde sogar die Rekordmar-ke von 500.000 TEU überschritten - ein neuer Spitzenwert. Insgesamt hat die Hafen Wien-Gruppe rund acht Millionen Tonnen Güter umgeschlagen.

V krátkosti po slovensky Prístav Viedeň - Úspešná prevádzka holdingu za rok 2013. Účtovný rok 2013 sa vyvíjal pre spoločnosť Hafen Wien (Prístav Viedeň) patriacu do kon-cernu Wien Holding obzvlášť priazni-vo.

Der Hafen Wien konnte ein gutes Bilanzjahr ver-melden. Foto: Hafen Wien

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32 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

WIRTSCHAFT

Von Slávka Dzureková

Flughafen Wien: Positive Entwicklung setzt sich fortFlughafen Wien bestätigt positiven Ausblick für 2014: Erwartetes Passagierplus zwischen 1 und 3 Prozent, Umsatz soll auf über 630 Mio., Nettoergebnis auf über 75 Mio. Euro steigen.

Die positive Unternehmensentwicklung der Flughafen Wien AG hat sich im 1. Halbjahr 2014 fortgesetzt: Das EBITDA ist um 5,0 Prozent auf 126,5 Mio.Euro (H1/2013: 120,4 Mio.Euro), das EBIT um 6,2 Prozent auf 63,1 Mio.Euro (H1/2013: 59,4 Mio.Euro) und das Periodener-gebnis um 7,6 Prozent auf € 44,0 Mio. (H1/2013: 40,9 Mio.Euro) gestiegen. Nach einem extrem milden Winter im ers-ten Quartal 2014 und damit verbundenen Erlösrückgängen bei der Flugzeugentei-sung hat sich die Umsatzentwicklung der Flughafen Wien AG in den Folgemonaten erholt und liegt am Ende des ersten Halb-jahres 2014 mit 304,7 Mio.Euro (-0,1 Prozent) auf dem Niveau des Vorjahres-zeitraumes.

Trotz stagnierender Umsätze konnten durch Kostenreduktionen und Produktivi-tätssteigerungen die Ergebnisse deutlich verbessert werden.

Die Nettoverschuldung konnte auch im zweiten Quartal 2014 weiter deutlich re-duziert werden und liegt nun am Ende des ersten Halbjahres 2014 bei 585,1 Mio.Euro Damit liegt die Nettoverschul-dung bereits heute beim rund 2,5-fachen Jahres-EBITDA und wird bis Jahresende noch weiter gesenkt werden. Ursprüng-lich für 2016 geplant, konnte dieses wich-tige Ziel bereits jetzt erreicht werden. Auch für das Gesamtjahr 2014 ist der

Flughafen Wien weiterhin optimistisch: Die Passagierentwicklung soll zwischen 1 und 3 Prozent steigen, wobei der-zeit mit dem Erreichen des oberen En-des der Bandbreite gerechnet wird. Die Zahl der Flugbewegungen wird zwi-schen Minus 1 und Plus 1 Prozent weit-gehend stabil bleiben. Der Umsatz soll im Gesamtjahr 2014 auf über 630 Mio.Euro steigen, das EBITDA soll deut-lich über 240 Mio.Euro und das Kon-zernergebnis über 75 Mio.Euro liegen. „Die positive Unternehmensentwicklung konnte fortgesetzt werden, und das trotz

krisenbedingter negativer Einflüsse auf den weltweiten Reiseverkehr. EBITDA, EBIT und Periodenergebnis konnten trotz stagnierender Umsätze verbessert wer-den. Die Nettoverschuldung ist weiter re-duziert worden. Die Flughafen Wien AG steht damit wie-der auf gesünderen wirtschaftlichen Bei-nen, was auch durch den seit Anfang 2012 um 127 Prozent gestiegenen Aktienkurs zum Ausdruck kommt.

„Für das Gesamtjahr 2014 sind wir sehr zu-versichtlich, die gesetzten Ziele erreichen zu können.“, erläutert Dr. Günther Ofner, Finanzvorstand der Flughafen Wien AG. Das Passagieraufkommen hat sich im ersten Halbjahr trotz internationaler po-litischer Krisen mit einem Plus von 2,9 Prozent sehr gut entwickelt. Wachs-tumstreiber sind vor allem die neu-en Verbindungen, Destinationen und Frequenzaufstockungen, die wir die-ses Jahr ab Wien verzeichnen können.

V krátkosti po slovensky Letisko Viedeň: Pozitívny vývoj pre-trváva. Letisko Viedeň potvrdzuje pozitívny výhľad na rok 2014: Počet cestujúcich by sa mal podľa očakávaní zvýšiť o 1 - 3 %, obrat by mal narásť na viac ako 630 miliónov euro a zisk po zdanení na viac ako 75 miliónov euro.

Leichtes Passagierwachstum trotz schwieriger Zeiten: Flughafen Wien. Foto: Flughafen Wien AG

Vorstände Julian Jäger (l.) und Günther Ofner. Foto: Flughafen Wien AG

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 33

WIRTSCHAFT

V krátkosti po slovensky Rakúska ekonomika na Slovensku: Aj v roku 2015 sa očakáva pozitívny vývoj. Nebadať žiadne razantne stúpa-júce krivky, skôr pomalý, ale stabilný vzostup: takto tento vývoj popisuje obchodný radca rakúskeho veľvysla-nectva v Bratislave Patrick Sagmeis-ter. Obchodná bilancia síce v medzi-ročnom porovnaní rokov 2012 a 2013 klesla o 6,7 % (390 mil. eur), avšak medzi žiadané oblasti spolupráce pat-ria železničná infraštruktúra, turizmus a E-Government.

Österreich-Wirtschaft in der Slowakei:

Auch 2015 gute Entwicklung erwartetVon Christoph Mandl

Keine rasanten Aufwärtskurven – vielmehr stetige langsame Steigerung: so geometrisch beschreibt Österreichs Wirtschafts-delegierter in Bratislava, Patrick Sagmeister, die Entwicklung. Die Handelsbilanz sank zwar im Jahresvergleich von 2013 zu 2012 um 6,7 % (390 Mio EUR). Jedoch Eisenbahn-Infrastruktur, Tourismus oder E-Gouvernement sind gefragte Felder.

Diese langsame Entwicklung ist aber nachhaltig: so soll es auch im kommen-den Jahr 2015 ein weiteres Plus in der Außenhandelsbilanz der beiden Staaten geben. „Schön langsam etabliert sich im Bewusstsein österreichischer Unterneh-men das Wissen um die Existenz der Slo-wakei“, formuliert der Experte pointiert. „Schon vor Jahren haben sich alle auf Tschechien als den großen Zukunftsmarkt gestürzt“, und da hat so mancher die klei-ne, aber feine Schwester vergessen.

Zurzeit sieht es für die produzierenden Betriebe aus Österreich nach wie vor gut aus, im Slowakeigeschäft. Schlechter geht es da der alpenländischen Bauwirt-schaft – „und es gibt nur sehr schwache

Anzeichen dafür, dass es in nächster Zeit besser wird“.

So manche recht große Nischen will der Wirtschaftsdelegierte mit seinem Team engagierter Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter den österreichischen Unternehmen erschließen. Da gibt es zum Beispiel im Oktober eine Veranstaltung für Zulieferer von Eisenbahn-Infrastruktur gemeinsam mit der ŽSSK, „bei der von Oberleitun-gen über Weichen oder Informationssys-temen bis hin zu Bänken auf Bahnhöfen alles gefragt sein wird“, erklärt der enga-gierte Wirtschaftsvertreter. Oder auch das E-Gouvernement wird in nächster Zu-kunft starken Aufwind erhalten.

„Die größte Konferenz in der Slowakei, die ITAPA Konferenz Anfang November hat die Wirtschaftskammer Österreichs als Hauptpartner, weil unsere österrei-chischen Unternehmen hier sehr großes Knowhow haben und der EU-Struktur-fonds sehr viele Mittel für E-Gouverne-ment lockermacht“, erläutert Sagmeister.

Nicht zuletzt die Kommunalwahlen im November dieses Jahres stellen die Wei-chen neu und viele Gemeinden der Slo-wakei werden in punkto elektronischer Verwaltung Investitionen starten. „Daher beginnen wir danach mit Bürgermeister-Kontaktveranstaltungen, zunächst im Kreis Nitra“, hat der Wirtschaftsdelegier-te vorausgeplant.

Gefragt: Infrastruktur

Infrastruktur wird auch in Zusammen-hang mit Tourismus gefragt sein: bei einer Großveranstaltung mit 150 Hoteliers aus der Slowakei in Trenčianske Teplice bie-

tet sich für Österreichs auf Gastronomie spezialisierte Firmen eine gute Gelegen-heit, Kontakte zu knüpfen.

Im kommenden Jahr sollen Österreichs Unternehmen in und mit der Slowakei 6 Mrd. Euro Handelsvolumen erwirtschaf-ten, „vorausgesetzt, die halbwegs stabilen Verhältnisse bleiben erhalten“, schränkt Sagmeister ein. Zurzeit sind rund 2.500 Unternehmen aus Österreich in der Slo-wakei vertreten.

Apropos Stabilität: keine Umsatzeinbrü-che ortet Sagmeister durch die Ukraine-Krise – immerhin hat die Slowakei eine gemeinsame Grenze mit dem krisenge-schüttelten Staat. „Lieferausfälle durch Embargos einerseits werden vermutlich durch neue Lieferanten bzw. Bestellun-gen andererseits kompensiert“, schätzt der Experte.

Info: www.advantageaustria.org/sk

Wirtschaftsexperte Sagmeister: Kein Boom, son-dern langsame, beständige Aufwärtsentwicklung ist das Erfolgsgeheimnis österreichischer Betriebe in der Slowakei. Foto: PZ/Mandl

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34 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

WIRTSCHAFT

Lebens- und Rentenversicherungen in der Krise

Deutschland macht den Vorreiter und er-ließ mit Wirkung vom 7. August das neue Lebens-versicherungsreformgesetz (LVRG). Die Auswirkun-gen des Gesetzes treffen alle Lebensversicherungs-kunden in Deutschland und über Nacht verschwindet ein Teil ihrer sicher ge-glaubten Altersvorsorge.

Bundespräsident Joachim Gauck tat sich schwer und hat das umstrittene Lebens-versicherungsreformgesetz erst nach einigem Zögern unterschrieben. Das Gesetz soll den Versicherungsgesell-schaften helfen, trotz der niedrigen Zinsen ihre Garantieversprechen für die Kunden zu erfüllen. Dafür greift die Regierung den Kunden von bestehenden Versiche-rungsverträgen tief in die Taschen. Ins-besondere die geplanten Änderungen bei den Bewertungsreserven werden die Versicherten viel Geld kosten. Solche Re-serven entstehen, wenn die Versicherung festverzinsliche Wertpapiere wie Staats-anleihen kauft und diese über die Jahre an Wert gewinnen. Die Differenz zwischen dem Kaufwert und dem aktuellen Wert ist die stille Reserve. Bisher mussten die

V krátkosti po slovensky

Najnovšie zasiahla kríza na kapitá-lovom trhu a z nej vyplývajúce his-toricky najnižšie úrokové sadzby aj zákazníkov životných poisťovní. Or-ganizácia zaoberajúca sa testovaním trhu Stiftung Warentest radí preveriť si rentabilitu “starých” poistiek a dať ruky preč od nových. V každom prípa-de je na mieste poradiť sa o tejto prob-lematike s nezávislým odborníkom.

Versicherungen die Hälfte dieser Buchge-winne den Kunden gutschreiben. Das LVRG räumt den Unternehmen nun ein, den Kundenan-teil an den Reser-ven zu kürzen oder ganz zu streichen.

Experten prognos-tizieren, dass es bei den meisten Versi-cherten zu Kürzun-gen im Bereich von zehn bis 15 Pro-

zent der prognostizierten Ablaufleistung kommen wird. Bei einem Versicherungs-nehmer, der mit einer Auszahlung von 250.000 Euro rechnet, können plötzlich rund 38.000 Euro bei der Rente fehlen. Wer gar geplant hatte, mit dem Geld aus seiner Kapitallebensversicherung seinen Hauskredit abzuzahlen, dem droht nun eine Finanzierungslücke.

Obwohl der Garantiezins unangetastet bleibt, ergibt sich beim nachrechnen, dass der Garantiezins bezogen auf das einge-zahlte Kapital nicht dem Wertguthaben der jährlich verschickten Vertragsgutha-ben entspricht. Ursächlich dafür ist, dass

der Garantiezins nur auf den tatsächlichen Sparanteil des Beitrages gutgeschrieben wird. Dieser Sparanteil ergibt sich aber erst nach Abzug der Vertriebs- und Ver-waltungskosten und der Risikoprämie, welche bis zu 25 Prozent betragen kön-nen. Das bedeutet für den Sparer, dass die Rendite auf die gesamte Beitragsleistung deutlich unter dem Garantiezins liegt.

Die Stiftung Warentest rät deshalb, die Rentabilität von „alten“ Versicherungen noch einmal auf den Prüfstand zu stellen und von neuen Verträgen die Finger zu lassen. Auf jeden Fall sei es ratsam, sich unabhängigen Rat einzuholen.Michael Dutz, Chef der Adlatus AG.

Foto: Adlatus

Nun haben die Kapitalmarktkrise und das daraus resultierende historische Zinstief auch die Lebensversicherungskunden kalt erwischt. Von Michael Dutz

V krátkosti po slovensky RegioJet na Slovensku zaznamenal vý-razný rast. Česká súkromná železničná spoločnosť RegioJet prepravila na trati Bratislava - Komárno za prvých sedem mesiacov tohto roka už milión cestu-júcich.

Die private tschechische Eisenbahn-gesellschaft Regiojet hat in den ers-ten sieben Monaten dieses Jahres bereits 1 Mio. Fahrgäste auf ihrer slo-wakischen Regionalbahnstrecke zwi-schen Bratislava und Komárno befördert.

Wie das Unternehmen mitteilt, ent-spricht dies einem starken Wachstum gegenüber dem vergangenen Jahr, als in den ersten sieben Monaten 775.000 Fahrgäste und im Gesamtjahr 1,5 Mio. Fahrgäste befördert worden waren. 2011, im letzten Betriebsjahr der staat-lichen ZSSK, war die Strecke nur von 760.000 Reisenden genutzt worden.

Für Regiojet-Eigentümer Radim Jančura sind die Zahlen der Beleg dafür, dass

die in seinem Businessplan enthalte-ne Zielvorgabe von 2 Mio. Fahrgäs-ten pro Jahr vollkommen realistisch war. Schade sei nur, dass die Wachs-tumsmöglichkeiten durch die Einglei-sigkeit der Strecke begrenzt seien.

Weiter hieß es bei Regiojet, man sei am Betrieb weiterer Regional- und Fernbahn-strecken in der Slowakei interessiert und sei bereit, an entsprechenden Auswahl-verfahren teilzunehmen. Bereits für De-zember plant das Unternehmen auf der Strecke Bratislava-Košice den Start im slowakischen Fernverkehr mit zunächst drei Zugpaaren täglich. Außerdem soll die bestehende Verbindung von Prag über Ostrava nach Žilina bis nach Martin bzw. Košice verlängert werden. (nov-ost.info)

RegioJet mit starkem Wachstum in der Slowakei

Regiojet, hier im Hauptbahnhof Bratislava. Foto: Miropiro

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 35

WIRTSCHAFT

Eröffnung BahnhofCity Wien am 10. OktoberVon Slávka Dzureková

Im Oktober öffnet die BahnhofCity am Wiener Hauptbahnhof, zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 werden zu-sätzlich zum heutigen Teilbetrieb für den Nah- und Regionalverkehr auch die ersten Fernverkehrszüge am Wiener Haupt-bahnhof halten.

V krátkosti po slovenskyOtvorenie BahnhofCity Viedeň sa uskutoční 10. októbra. V októbri sa uskutoční otvorenie BahnhofCity vie-denskej Hlavnej stanice a pri príleži-tosti pravidelnej zmeny cestovného poriadku, ku ktorej tento rok príde 14.decembra 2014, budú na Hlavnej sta-nici okrem odatočne k súčasnej čias-točnej prevádzky pre prímestskú a re-gionálnu dopravu zastavovať aj prvé diaľkovévlaky. www.hauptbahnhof-wien.at

Das betrifft die Züge von und nach Sü-den, Norden und Osten. Ein Jahr später, im Dezember 2015, werden die ÖBB ih-ren gesamten Fernverkehr von und nach Wien über das neue Bahnhofsystem Wien Meidling/Wien Hauptbahnhof führen. Alle Züge werden in Wien Meidling und Wien Hauptbahnhof halten.

Mit dem Wiener Hauptbahnhof sparen Kunden Fahrzeit ein, er verkürzt die Wege der Menschen in der Ostregion pro Jahr um mehr als 3 Millionen Fahr-gaststunden.Am 10. Oktober eröffnet die BahnhofCity Wien Hauptbahnhof. Das Einkaufszentrum wird auf 20.000 Quad-ratmetern Verkaufsfläche auf zwei Ebe-nen die Bedürfnisse von Bahnreisenden, BesucherInnen sowie BewohnerInnen des umliegenden neuen Stadtviertels er-füllen. Mit rund 90 Geschäften und Gastrono-miebetrieben ist die ÖBB BahnhofCity Wien Hauptbahnhof eine umweltfreund-liche Alternative zu Shopping Centern außerhalb des städtischen Gebiets.Ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember halten alle Fernverkehrszüge aus und in

den Süden (Italien, Slowenien, Graz und Villach), aus und in den Osten (Budapest) und dem Norden (Brünn, Prag, Warschau) am Wiener Hauptbahnhof. Ebenso ist der Hauptbahnhof Wien ab diesem Zeitpunkt der neue Start- und Zielbahnhof für alle Nacht- und Autoreisezüge ab/bis Wien. Vor allem durch den Haupbahnhof wird die Fahrzeit Graz-Prag um eine Stunde auf 6:45 verkürzt. Die Fahrzeit Wien-Prag verkürzt sich um ca. 38 Minuten auf 4h 11min. Erstmals kommen auf dieser Stre-cke railjets zum Einsatz. Info: www.hauptbahnhof-wien.at

Hauptbahnhof Wien: im Oktober BahnhofCity-Eröffnung, im Dezember erste Fernzüge. Foto: ÖBB/Stadt Wien

Helle, freundliche Warte- und Kundenbereiche erwarten die Reisenden. Foto: ÖBB/Stadt Wien

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36 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

KULTUR

Blicke auf die slowakische Nachbarschaft:Drei ukrainische Fotografen lassen sich von Bratislava inspirieren

Von Lidia Melnyk

Schon in den 1750-er-Jahren hat Gry-goriy Skovoroda Bratislava besucht, der berühmteste ukrainische Philosoph und Literat des Spätbarocks. Pressburg war für ihn vor allem wegen der Academia Is-tropolitana interessant. Eine Gedenktafel in der Panska Straße 20 erinnert an sein Schaffen in dieser Periode.

Zwischen den beiden Weltkriegen wan-derten viele Ukrainer nach Bratislava aus, deren Nachkommen bis heute ihre Kultur und Sprache pflegen: Es ist nicht vielen bekannt, dass es in Bratislava eine ukra-inische Theatergruppe und auch den Sitz des Verbandes ukrainischer Schriftsteller in der Slowakei gibt

Auch viele jungen Ukrainer kommen heute nach Bratislava, weil sie diese Stadt für ihr Studium und zur Selbstverwirkli-chung optimal finden.

Gott sieht alles, mein Nachbar noch mehr... Die Ukraine, als östlicher Nachbar der Slowakei hat in der letzten Zeit zumeist mehr Schlagzeilen wegen blutiger Krawalle, den Kriegszustand und Präsidentenwahlen gemacht. Sie ist aber auch kulturell in Bratislava präsent.

OLES KHERESKO lebt hier seit 16 Jahren. Geboren im westukrainischen Lviv (Lem-berg) folgte er erst hier seiner wirklichen Berufung und wurde professioneller Fotograf,

Oles Kheresko: Burg und Kräne – jenseits des Kitsches.

Abendstimmung auf dem Hviezdoslavovo námestie: Mykola Nevrev.

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 37

V krátkosti po slovensky Pohľady na slovenské susedstvo. Traja ukrajinskí fotografi nachádzajú svoju inšpi-ráciu v Bratislave. Ukrajina ako východný sused Slovenskej republiky v poslednomčase plnila titulné stránky novín skôr kvôli krvavým protestom, vojne a prezident-ským voľbám, je v Bratislave je zastúpená aj svojou kultúrou.

Anton Faraonov: So spannend kann Portraitfotografie sein.

V krátkosti po slovensky Divadelné fórum Schwechat: „Dobročinný večer“. Všetci, ktorí prišli, prispeli na dobrú vec. Plastickí chirurgovia, ria-ditelia obchodných reťazcov alebo ten-ktorý politik. Neprišli však s prázdnymi rukami. Majú so sebou Tupperware. Za-bávačka a moderátorka Verena Scheitzová vo svojom prvom kabaretnom vystúpení poodkrýva svoje skúsenosti s dobro-činnými akciami a hudobne suverénnym spôsobom spracúva svoje benefičné traumy. Vstupenky a presné termíny nájdete na adrese: www.forumschwechat.com

KULTUR

der mit hoher Kreativität von Fashionfo-tographie bis zu Boxkämpfen, Architek-tur oder Lifestyle Berichterstattung fast überall dabei ist.

Durch seine Lichtbildkunst ist MYKO-LA NEVREV mit unserer Stadt vertraut geworden. Nach abgeschlossenem Mas-terstudium in BWL war er froh, hier mit 28 Jahren wieder Student zu sein und studiert Fotographie an der Vysoká škola výtvarných umení (Akademie der bildenden Künste) “In Bratislava fühle ich mich schon fast wie zuhause, sowohl sprachlich als auch mental, nicht nur weil dieses Nachbarland am nächsten zu uns und Westeuropa gelegen ist“, meint er. Das einzige, was der in Odessa geborene Künstler hier vermisst, ist dabei das Meer - und das frische, sonnengereifte Gemüse vom legendären Markt „Privoz“.

ANTON FARAONOV kam zuerst über die Bühne in die Slowakei und wechselte dann zur Fotographie. Als sehr talentierter Balletttänzer trat er auf den Brettern der Opernhäuser seiner Geburtsstadt Kiew auf, aber auch am Theater in Košice. Nach dem Ende seiner Tanzkarriere schaffte es der Künstler dennoch, als begnadeter Be-obachter am Theaterleben weiter teilzu-haben. Ein Schwerpunkt seines künstle-rischen Schaffens bleibt somit das Leben auf der Bühne, sind es letztendlich doch diese Bretter, die die Welt bedeuten.

Theater Forum Schwechat: „Ein Charity-Abend“Das „östlichste deutschsprachige Profitheater“, Forum Schwe-chat, startet im September mit „Dantons Tod“ in eine neue Sai-son. Im Oktober steht Verena Scheitz als „Charity-Lady“ auf der Bühne:

Alle sind sie gekommen und stellen sich in den Dienst der gu-ten Sache. Schönheitschirurgen, Supermarkt-Bosse und der eine oder andere Politiker. Sie sind nicht mit leeren Händen gekom-men. Sie haben Tupperware dabei. Für diesen tollen Abend ha-ben sich alle fein gemacht. Noch im Büro. Seitenblicke haben sich angesagt. Am nächsten Tag lachen sie aus der Zeitung und aus dem Flat-HD-3D-TV-Screen. Mit Hund, Kind oder überdi-mensionalen Spendenscheck – alles absetzbar.

Seien Sie Gast auf diesem Event der Extraklasse mit viel C-Pro-minenz und spenden Sie für: ehrliche Politiker, selbstlose Lob-byisten und souveräne Solokabarettistinnen.

Kabarettistin und Moderatorin Verena Scheitz enthüllt in ihrem ersten Solo-Kabarett ihre gesammelten Erfahrungen bei Cha-rity-Events und verarbeitet auf musikalisch souveräne Art und Weise ihre Benefiz-Traumata. Es wird geschnorrt, gesungen, sich wichtig gemacht und reichlich vom Buffet des Gutmensch-daseins genascht.

Dienstag bis Freitag, 21. bis 24. Oktober 2014, Beginn 20 Uhr

Kartenpreise: € 19 / Club Ö1-Sonderpreis € 17 / € 15,50 (ermäßigt) Info:www.forumschwechat.com

Verena Scheitz macht sich über Charity-Events lustig. Foto: Sam Madwar

Achtung: Unter unseren LeserInnen, die uns bis 10. Oktober 2014 eine E-Mail mit dem Betreff „Forum Schwe-chat“ an [email protected] sen-den, verlosen wir unter Ausschluss des Rechtsweges Karten für einen der Abende. Viel Glück!

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38 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

KULTUR

Theaterhistoriker, Publizist, Filmemacher und leidenschaftlicher Fotograf, wurde er zum Chronisten der ersten Theaterbühne. In seinem Leben hatte er das Glück, dass die Arbeit zu seinem Hobby wurde.

Alles fing in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts an, während der Prüfungszeit an der Theaterfakultät der Akademie der Musischen Künste (DAMU) in Prag. Der prüfende Professor František Černý fragte den damaligen Erstsemestrigen Ladislav, was er ihm über das Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters vor dem Jahr 1938 sagen könnte. Der Student konnte diese Frage jedoch nicht zufriedenstellend beantworten. Dies provozierte ihn und rief in ihm eine derartige Neugier hervor, dass ab diesem Zeitpunkt Ladislav Lajcha und das Slowakische Nationaltheater zu untrennbaren Weggefährten wurden.

Eine enge Bindung zur Kunst hatte er seit jeher – Theater spielte er seit seinem sechsten Lebensjahr. Da er als Sohn eines Eisenbahners eine Gratisjahreskarte besaß, war er schon als 13-jähriger öfters in Prag, um das dortige Theaterleben zu erkunden. Dank dieser Erfahrungen hatte er im Alter von 18

Jahren eine klare Vorstellung über seinen künftigen Beruf – er wollte unbedingt Theaterhistoriker werden.Dieses Ziel vermochte er auch zu erreichen. Im Jahr 1955 beendete er sein Studium an der DAMU mit Erfolg. Danach blieb er aber nicht in Prag. Er beschloss, nach Bratislava zu fahren, wo er als Dramaturg im Slowakischen Rundfunk arbeitete.

Gründung des Theaterinstituts

In den 70er Jahren wechselte er zur Slowakischen Akademie der Wissenschaften, er erhielt eine Stelle im Kabinett für Theater und Film. Hier konnte er sich wieder seiner langzeitigen Muse widmen - dem Slowakischen Nationaltheater. Nach einer detaillierten Forschungsarbeit gelang es ihm, das Archiv des Slowakischen Nationaltheaters zu erstellen. Der Großteil der ursprünglichen Archivdokumente war vernichtet. Er konnte jedoch im Polizeifonds historische Dokumente aus dem Jahr 1938 finden können. So werden in den Jahren 1962 bis 1965 die Ursprünge des Theaterinstituts in Bratislava dokumentiert, was sein unbestrittener und unschätzbarer Verdienst ist.

Lebens-Bilder

Ladislav Lajcha: Mein Leben ist das Slowakische NationaltheaterVon Jana Šmihulová

Ein ungewöhnliches Leben eines ungewöhnlichen Menschen. „Mein Leben, das ist das Gebäude“, bringt Ladislav Lajcha in Bezug auf das historische Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters in Bratislava bescheiden zum Ausdruck.

Ein Sir, vom Scheitel bis zur Sohle: Wissenschafter Ladislav Lajcha. Foto: Šmihulová

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 39

Wohl sein liebster Platz: das Nationaltheater, das er ausführlich beforscht hat. Foto: Šmihulová

V krátkosti po slovensky Ladislav Lajcha: Môj život je Slovenské národné divadlo. Neobyčajný život oby-cajny clovek. ,,Môj život, to je tá budova,“ hovorí skromne Ladislav Lajcha o his-torickej budove Slovenského národného divadla v Bratislave. Divadelný historik, publicista, letopisec a vášnivý fotograf sa stal kronikárom prvej divadelnej scény. V živote mal to šťastie, že práca sa stala jeho koníčkom. Hoci nerád rozpráva o svo-jom súkromí, pre náš časopis urobil výnimku a porozprával o svojom neobyčajnom živote.

V krátkosti po slovensky

Dni majstrov ÚĽUV. Kultúrne leto v Bratislave aj tento rok ukon-čí v prvý septembrový víkend (6.-7.9.) podujatie venované tradič-ným remeslám, ľudovej výrobe a folklóru, Dni majstrov ÚĽUV. Návštevníci uvidia v pešej zóne Starého mesta ukážky rôznych remesiel, pričom stredobodom pozornosti tohto ročníka bude tkáčstvo. Pestrý program ponúka módnu prehliadku tvorby mla-dých dizajnérov, zábavu pre deti, vystúpenia folklórnych súborov z rôznych slovenských regiónov. Tradičné špeciality slovenskej ku-chyne ponúkne gastro zóna.

Von Meistern maßgewebtSo wie jedes Jahr setzen den feierlichen Punkt hinter dem Kultursommer in Bratislava auch heuer am ersten September-wochende (6.-7.9.) die Tage der Meister ÚĽUV (Zentrale für volkstümliche handwerkliche Fertigung).

In diesem Jahr wird besondere Aufmerk-samkeit der Weberei gewidmet. Den Primatial-Platz füllen Webstühle und We-berinnen und Weber aus der ganzen Slo-wakei, die zeigen, wie früher Teppiche, Tischdecken oder Leinen für Kleidung hergestellt wurden.

Über hundert traditionelle Handwerker aus der ganzen Slowakei ziehen nach Hviezdoslavovo námestie, wo sie ihre Künste vorführen. Junge Designer, die sich bei der Modegestaltung stark an den

traditionellen Techniken stützen erschlie-ßen die „Tradition im neuen Kleid“ in der gleichnamigen Modeschau.

Den Höhepunkt desFestivals stellt die Übergabe der Auszeichnung „Meister des volkstümlichen Handwerkes“ für 2014 dar.

Das Festivalprogramm wendet sich mit ei-ner besonderen Zone auch an die Kinder. Unter anderem können die Kinder Spiele und Spielzeug ihrer Vorfahren ausprobie-ren. Zahlreiche Folklore-Ensembles, dar-

Zuschauen beim Weben und auch selbst probieren kann man bei den Tagen der Meister Foto: Úl’uv

unter auch SĽUK, stellen im Rahmen des Tanz-und Musik-Programms die Folklore verschiedener Regionen der Slowakei vor.

Besonders beliebt ist die Gastro-Zone, die dieses Jahr um weitere Spezialitäten der traditionellen slowakischen regionalen Küchen erweitert wird.

KULTUR

Von Slávka Dzureková

Auf Shakespeares Spuren in London

Ladislav Lajcha ist Autor zahlreicher Publikationen über das Slowakische Nationaltheater und Verfasser eines Buches über den bedeutenden Bühnenbildner Ladislav Vychodil.Neben der publizistischen Tätigkeit beschäftigt er sich auch mit dem Film. Im Jahr 1964 bereitete er für das Slowakische Fernsehen „ Shakespeare heute“ vor. Er drehte diesen Film alleine - in London und mit einer Handkamera.Ladislav Lajcha repräsentierte die slowakische Theaterkultur auch im Ausland. In den USA (z. B. in New York, Arizona, Ohio) hielt er Vorlesungen an diversen Hochschulen, bei Konferenzen, Symposien oder Treffen der Bühnenbildner. Er dozierte in der Hauptstadt Irlands, Dublin, und auf Einladung der indischen Regierung verbrachte er einen Monat in diesem großen Land.Vielseitig, der Kultur treu und für die Kultur lebend - so ist der vitale Achtziger Ladislav Lajcha, der das slowakische Theaterwesen und die Kultur mitgeprägt hat. Last but not least sind wir von der Pressburger Zeitung stolz darauf, mit Laci Lajcha einen exzellenten Ratgeber und Freund im Redaktionsteam zu haben.

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40 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

V krátkosti po slovensky Už pred Nežnou revolúciou v roku 1989 sa považovali každoročne organizovanéhudobné slávnosti v hlavnom meste Slovenska za zvláštnu udalosť, avšak návštev „za ostnatým drôtom“ sa hudobní nadšenci z Viedne často obávali. Dnes už platí ibakvalita a v tejto súvislosti sa BHS vôbec nemusia hanbiť, práve naopak. V čase od 21. septembra do 12. októbra sa v Bratislave predstaví celý rad hviezd, ktoré náv-števníkov prilákajú na množstvo napínavých podujatí.

Ein halbes Jahrhundert InternationalitätVon Christian Heindl

So ferne es beim 25-Jahr-Jubiläum noch hinter dem Eisernen Vorhang lag, so offen für Musikfreunde aus aller Welt prä-sentiert sich in diesem Herbst das 50. Musikfestival Bratislava – Bratislavské Hudobné Slávnosti (BHS).

Auch vor der Samtenen Revolution des Jahres 1989 galten die alljährlichen Fest-spiele in der Hauptstadt der Slowakei als Geheimtipp, doch scheuten Musikfreun-de aus Wien oft den Besuch „hinter dem Stacheldraht.“ Heute zählt nur mehr die Qualität und da kann sich BHS durch-aus sehen und hören lassen.

Ein beeindruckendes Staraufgebot macht zwischen 21. September und 12. Okto-ber in Bratislava Station und lockt zu ei-ner Vielzahl spannender Programme. Gleich der Auftakt hat Weltklasseformat: Das Eröffnungskonzert bestreitet das Is-rael Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta (Beethoven, Mozart, Strauss). Ebenbürtige Kollegen sind nicht nur das London Symphony Orchestra mit Valery Gergiev (Strawins-ky, Prokofjew), das Tschaikowsky-Sym-phonieorchester Moskau mit Vladimir Fedosejew (Schostakowitsch, Rachmani-now) oder die Tschechische Philharmo-nie unter Jiři Bělohlávek (Fišer, Prokof-jew, Dvořák), sondern weitere Orchester aus aller Welt – nicht zuletzt die Wiener Philharmoniker, die am 5. Oktober unter Peter Schneider mit einem für sie unge-wöhnlichen Dvořák- und Suk-Programm gastieren. Im Niveau nahtlos daran reihen

sich fast alle wichtigen Klangkörper der Slowakei, die seit jeher die Säulen des Festivals bilden.

Der Gründungsidee verpflichtet, die dem zeitgenössischen Schaffen einen hohen Stellenwert einräumte, wird man erfreu-licherweise auch slowakischer Musik des

Vladimir Fedosejew wird das Symphonieorchester Moskau führen. Foto: BHS

Ehrenpräsidentin und internationaler Star: Edita Gruberová gastiert am 30.9. Foto: Lukas Beck

Dallas-Opera-Musikdirektor Emmanuel Villaume ist ebenfalls am Dirigentenpult. Foto: BHS

20. Jahrhunderts begegnen, die in den deutschspra-chigen Ländern immer noch zu ent-decken ist, .

Die Staatliche P h i l h a r m o n i e Košice bringt am 23. September auch ein Werk des J a h r e s r e g e n t e n Dezider Kardoš (1914–1991). Damit wird auch der Umgang mit in der ČSSR poli-tisch linientreuen, aber künstlerisch hervor ragenden Komponisten the-matisiert.

Zwischen die großen Orchesterkonzerte eingebettet wird eine Vielzahl an Ensem-ble-, Kammer- und Solistenkonzerten ge-boten, deren klangvolle Namen die Aus-wahl schwer fallen lassen. Ausverkauftes Haus darf man sich in der Slowakischen Philharmonie freilich erwarten, wenn am 30. September die Ehrenpräsidentin des BHS, Edita Gru-berová, mit einem Arienprogramm gas-tiert und ihr der Jubel des Publikums in ihrer Heimatstadt gewiss ist. Info unter: www.bhsfestival.sk.

KULTUR

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 41

Erstmals Malakhof-Preis für Junge:

Choreografin aus Bratislava nominiertAls fast schon „alte Freunde“ durften wir es so ziemlich als die ersten erfahren: Natalia Horecna, Balletteuse aus Bratislava, seit einigen Jahren als Choreografin höchst erfolgreich, wurde für den Preis als „Beste junge Choreografin“ der Malakhof-Stiftung nominiert.

V krátkosti po slovensky

Po prvý raz Malachovova cena pre mladých: Nominácia pre choreografku z Bratislavy

Natália Horečná, baletka z Bratislavy, ktorá už niekoľko ro-kov slávi veľké úspechy aj ako choreografka, bola nomino-vaná na ocenenie „Najlepšia mladá choreografka“ Nadácie V. Malachova. Srdečne blahoželáme!

„Dear Natalia Horecna,

in 2014 ballet superstar Vladimir Malakhov established the Ma-lakhov Foundation to support young talented ballet dancersin many respects. One of the first major projects of the foundation is the holding of the “Taglioni– European Ballet Award”, which honors extraordinary ballet dancers and people such as choreo-graphers, directors and designers for their preeminent achieve-ments.

We are pleased to inform you that you have been nominated in the category “Best Young Choreographer” and sin-cerely congratulate you on this success.“

Herzliche Gratulation, Natalia!

Natalia Horecna wurde in kurzer Zeit zum Shootingstar der Modernen-Tanz-Szene.

Veranstaltungsankündigung zur Preisverleihung.

Sagen/schreiben Sie uns Ihre Meinung: zur Pressburger Zeitung, zu Politik, Gesellschaft oder zu Gott und der Welt. Wir freuen uns darauf! [email protected] oder Telefon +43 664 255 50 23.

Mit einem Abonnement der Pressburger Zeitung sichern Sie sich die pünktliche und zuverlässige Zustel-lung aller 6 Ausgaben pro Jahr bis an Ihre Haustür. Abo Slowakei: 30,- Euro; Abo EU-Ausland: 40,- Euro; Abo international: 60,- Euro. Einfach bestellen: [email protected] oder Telefon: +421 911 015 084.

KULTUR

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42 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

MAGAZIN

Von Jana ŠmihulováSchwer in Mode: Laufen, aber ohne SchuheDer Freizeitsport wird allmählich zum Phänomen der Gegenwart. Damit die Menschen zumindest für eine kurze Zeit vom täglichen Stress abschalten und ihrem Körper und Geist Entspannung gönnen, suchen sie verschiedene Fitness- oder Well-nesszentren auf. Jedoch auch aktuell bestätigt sich das ungeschriebene Gesetz dass man sich in Krisenzeiten häufig dem einfachen Joggen zuwendet.

Warum? Joggen gehört zu den finanzi-ell weniger anspruchsvollen Sportarten und sicherlich auch deswegen erfreut es sich einer ständig zunehmenden Beliebt-heit. Man kann durchaus sagen, dass die Zahl der Läufer, egal ob professionelle oder hobbymäßige, täglich wächst. Dafür spricht auch die Tatsache, dass wir de-nen nahezu überall begegnen können. Im Stadtzentrum, auf dem Damm, in Wäl-dern oder Waldparks.

Die Pressburger Zeitung hat sich jedoch eine spezifische Gruppe von Läufern ge-nauer angesehen, die das Joggen in unse-ren Breitengraden auf ein ganz anderes Niveau brachte. Es handelt sich dabei um

Menschen, die barfuß laufen. Wir kennen etliche Beispiele afrikanischer Spitzen-läufer, die traditionell diese Trainings-form nutzen. Aus Afrika kommend, findet diese Laufmethode immer häufiger auch auf dem europäischen Kontinent An-klang. Einer der Enthusiasten, der dieser Technik mit seiner Freundin Denisa an-hängt, ist Michal Kubinec.

Ziehe deine Schuhe aus und du wirst sehen!

Alles begann vor ungefähr drei Jahren. Michal war ein klassischer Hobbyläufer in Laufschuhen, der sich mit der Lauf-technik in keiner Weise beschäftigte,

denn, wie er sagte: „Ich kann doch lau-fen“. Aber allmählich, mit der steigenden Zahl der gelaufenen Kilometer, kamen bei ihm statt eines entspannten Körpers Schmerzen im Knie- und Sprunggelenks-bereich zum Vorschein. Nachdem die Schmerzen unerträglich geworden waren, musste er Laufpausen einlegen.

Während dieser Pausen hat er sich mit dem Studium der Lauftechniken und mit der korrekten Körperhaltung beschäftigt Schließlich wurde er von einem Aufruf überzeugt: „Ziehe die Schuhe aus und du wirst sehen, was für dich natürlich ist!“ So kam er darauf, dass er, solange er bar-fuß läuft, natürlich gestreckt ist, worauf

Zeigt her Eure Füße! – Aber nicht Eure Schuh‘, ist das Motto beim Barfußlaufen. Foto: Šmihulová

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 43

MAGAZIN

er sich davor konzentrieren musste, dass er kürzere Schritte macht und langsamer und vorsichtiger läuft. Zuerst waren es kürzere Distanzen in einer Länge von drei bis fünf Kilometern. Anfangs musste er mit Wadenschmerzen und auch Blasen kämpfen, jedoch nach einer verhältnis-mäßig kurzen Zeit lief er regelmäßig auch wieder lange Distanzen wie vorher, 10 bis 12 Kilometer.

Was Verletzungen anbelangt, gab es au-ßer den bereits erwähnten Blasen nichts. Sich das Sprunggelenk zu verstauchen, gelang ihm nur in Laufschuhen. Am Bar-fußlaufen sieht er überwiegend Positives, wie zum Beispiel abgeklungene Gelenks-schmerzen, eine bessere Körperhaltung und ein viel freieres Gefühl beim Joggen.

Wahrscheinlich stellen Sie sich die Fra-ge, auf welchem Untergrund man joggen sollte. In der Slowakei gibt es nämlich keine kilometerlangen Sandstrände und darüber hinaus sind unsere mitteleuropäi-schen Füße, die seit Kindesalter in Schu-hen geschnürt wurden, sehr „verwöhnt“; nicht zu vergleichen mit den Afrikanern, die vielfach seit ihrer frühen Jugend das Barfußlaufen gewöhnt sind. Michal hat das Problem auf seine Art gelöst. Seine speziellen Sandalen stellte er eigenhändig her. Diese minimalistischen „Schuhe“ ha-ben keinen erhöhten Fersenbereich, was zu einem im Wesentlichen identischen Laufstil wie beim Barfußlaufen anregt.

Barrieren der Unkenntnis

In den letzten zwei Jahren ist Michal regelmäßig fast jeden Tag gelaufen. Er nimmt auch an diversen Wettkämpfen und Marathonläufen teil, Siegerambiti-onen hegt er aber keine. „Ich lernte die Atmosphäre einiger organisierter Läu-fe lieben. Ich bin aber kein Typ, der mit Kopfhörern joggen würde. Gerne nehme ich die Umgebung wahr, gelegentlich spreche ich mit Leuten, treffe Freunde. Das beste Tempo beim Joggen ist sowie-so solches, bei dem man sich unterhalten kann“, sagt der Barfußläufer.

Obwohl die Zahl solcher Läufer langsam zunimmt, wissen die meisten über diese Lauftechnik nicht viel. Eher das Gegen-teil trifft zu. Auch bei Wettkämpfen pas-siert es ab und zu, dass Michal von ande-ren Läufern im Hinblick auf kaputte Knie oder eine Nierenentzündung belehrt wird.

Es finden sich aber auch solche, die an-erkennend reagieren und im letzten Jahr ist er auch schon auf Läufer in minima-listischer Schuhbekleidung oder Sandalen gestoßen.

Was sagen Fachleute dazu?

Die Auffassungen der Fachleute über diesen Laufstil unterscheiden sich. Laut Physiotherapeutin Mag. Lucia Šantavá wird beim Barfußlauf der Bau der Sohle besser genutzt und die Bein- und Fußar-beit besser umgesetzt. Das Aufsetzen des Fußes beim Barfußlauf ist anders als beim Aufsetzen des Fußes beim Lauf in Schu-hen. Beim Aufsetzen des Fußes beim Bar-fußlauf passt sich der Fuß nämlich dem Boden an, die Zehen werden gespreizt - voneinander gelöst - was zur besseren Stabilität beiträgt, da der Fuß in Schuhen fixiert ist. Der Nachteil beim Barfußlaufen besteht vor allem darin, dass man den Untergrund nicht vollständig prüfen kann. Am besten ist natürlich das Gras, aber Grasflächen

zum Joggen gibt es in der Slowakei lei-der nicht viele. Also es hängt wirklich nur vom Läufer selbst ab, für welche Lauf-technik er sich entscheidet - welche für ihn die annehmbarste und komfortabelste ist. Bei einer Sache sind sich jedoch sowohl Fachleute als auch Barfußläufer einig. Ab und zu in die Natur laufen und dort eine Weile barfuß Sport treiben wird Ihrem Körper sicherlich gut tun.

Auch Wettbewerbe gibt es schon für die FreundInnen barer Füße. Foto: Šmihulová

V krátkosti po slovensky

Práve v móde: Beh, ale bez topánok. Pressburger Zeitung sa bližšie pozreli na špecifickú skupinu bežcov, ktorí re-kreačné behanie v našich zemepisných šírkach posunuli na úplne inú úroveň. Ide o ľudí, ktorí behajú bosí. Pozná-me mnoho príkladov afrických špič-kových bežcov, ktorí využívajú práve túto formu tréningov.

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44 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

MAGAZIN

Ivana und das Freiwillige Soziale JahrEine Möglichkeit, sein Deutsch zu verbessern und Deutschland oder Österreich näher kennenzulernen, ist das Freiwillige Soziale Jahr.

Von Holger Gühne

Ivana Mančusková, eine junge Frau, Jahrgang 1988, in Nové Zámky geboren, beendete Mitte August einen einjährigen Auf-enthalt in Deutschland und hofft, zurück in der Slowakei, in Bra-tislava eine Stelle als Deutsch-Slowakisch-Lehrerin zu bekom-men. Was so banal klingt, hat einen interessanten Hintergrund.

Ivana studierte in Bánska Bystriza, um Lehrerin für Deutsch und Slowakisch zu werden. Um lebendiges Deutsch kennenzulernen, nahm sie die Möglichkeit wahr, im Sommer 2009 erstmals in der Ferienzeit für sechs Wochen nach Deutschland zu kommen – ein Angebot der Diakonie der evangelischen Kirche. Sie wur-de in der Stadt Eisenberg im Bundesland Thüringen, mitten in Deutschland, eingesetzt und arbeitete in einem Pflegeheim der

Diakonie. Das tat Ivana dann in allen Sommerferien bis 2012, sie kehrte jeden Sommer in die kleine, 11.000 Einwohner zäh-lende Kreisstadt in Thüringen zurück.

Während des letzten Aufenthaltes, 2012, hörte Ivana von der

Möglichkeit, ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ zu absolvieren, wenn man eine schulische Ausbildung erfolgreich absolviert hat und noch keine 27 Jahre alt ist. Eine Möglichkeit, die es in Deutschland wie in Österreich in fast identischer Weise gibt. Sie erhielt positiven Bescheid und begann 2013 ihr persönliches Freiwilliges Soziales Jahr in Eisenberg. Das Taschengeld von 340 Euro im Monat und die – in ihrem Fall - freie Unterkunft erleichterte die Entscheidung.

Sie wurde Teil des Lebens in Eisenberg, arbeitete nicht als Gast, sondern als Gleichgestellte, lernte Kolleginnen und Kollegen näher kennen und musste sich in die deutsche Wirklichkeit ein-leben. Nur wenige Tage nach ihrer Einstellung musste sie ein „Führungszeugnis“ der deutschen Polizei bei ihrem Arbeitgeber hinterlegen. Ein schwer verständliches Wort, das aber nur be-deutet, dass bei der deutschen Polizei nichts Negatives über Iva-na bekannt war. Sie musste ein Konto in Deutschland eröffnen und brauchte einen deutschen Internetanschluss. Sie hat schnell auch ihre vormaligen Vorstellungen abgelegt, dass in Deutsch-land für alle sozial zufriedenstellend vorgesorgt sei, dass alles im Voraus geregelt und alles leichter sei, als in der Slowakei. Die Sorgen der Deutschen sind nur anders gelagert. Eine der wich-tigsten Erkenntnisse, die Ivana aus Deutschland mit nach Haus bringt und was vorher für sie kaum vorstellbar war: Auch die Deutschen können spontan sein.

Ivana hat die Zeit in Deutschland genutzt, um Land und Leute kennenzulernen. Nicht nur die Kollegen, die viel über ihre natio-nalen Gepflogenheiten wissen wollten; über die guten zwischen-menschlichen Beziehungen am Arbeitsplatz berichtet sie. In den arbeitsfreien Tagen hat Ivana auch Deutschland bereist. Berlin, Leipzig, Magdeburg, Jena, Eisenach, Gotha und anderes mehr waren die Reisen dahin wert. Im Bundesland Thüringen haben es Ivana die schönen natürlichen und historischen Gegebenhei-ten angetan.

Sie hat Freunde gefunden in Deutschland.

Aber: AltenpflegerIn in Deutschland ist ein interessanter, schwe-rer und vielseitiger Beruf, jedoch - in Deutschland - keiner fürs ganze Leben – meint Ivana.

Neue Freunde, neue Sprache: Ivana hat das Jahr gut genutzt (hier vor dem Rat-haus in Eisenberg) und hofft auf einen Deutschlehrerinnen-Job in Bratislava. Foto: Holger Gühne

V krátkosti po slovensky

Ivana a dobrovoľný sociálny rok. Jednu z možností, ako si zlepšiť svoju nemčinu a lepšie spoznať Nemecko alebo Ra-kúsko, predstavuje dobrovoľný sociálny rok. Ivana Mančus-ková, mladá žena narodená v roku 1988 v Nových Zámkoch, ukončila v polovici augusta ročný pobyt v Nemecku a dúfa, že na Slovensku, konkrétne v Bratislave, sa jej podarí získať miesto učiteľky nemčiny.

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 45

Conference – Business meeting – Congress

[email protected] +421 2 52 77 58 00, +421 2 52 77 58 04 Vysoka 2A, 811 06 Bratislava

AUSTRIA TREND HOTEL BRATISLAVA

Kommt man abends im Hotel an, so sieht man schon von weitem die leuchtenden Fensterumrahmungen. Betritt man dann die Lobby, eröffnet sich dem Gast eine atemberaubende Atmosphäre von Stil und Glanz. Oder einfach – ein exklusiver Style, der sich in allen Zimmern und Suiten widerspiegelt. Jeder erdenkliche Komfort, exzellenter Service, Wellness und Kulinarik vom Feinsten machen Ihren Aufenthalt im erst 2009 eröffneten Hotel zu etwas ganz Besonderem. Das Austria Trend Hotel Bratislava liegt im Zentrum der Stadt – in wirklich ausgezeichneter Lage, direkt am Beginn der Fußgängerzone.

www.austria-trend.at

MAGAZIN

Male die ciTy Von Dušan Dúdik

Das Projekt Male die ciTy im Rahmen der Initiative Bratislava ciTy (Wortspiel „bistDu“, Anm.) besteht darin, dass verwahr-loste Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel von jungen Freiwilligen ein neues Erscheinungsbild verpasst bekommen.

„Bratislava ciTy hat sich zum Ziel gesetzt sich zu überlegen, wie viele Sachen in der Stadt anders gemacht werden können“, erläutert der Manager von Bratislava ciTy, Slavomír Oslej. „Ich versuchte zu identifizieren, woran es hier in Bratislava mangelt und so einen Komplex von kre-ativen Projekten von jungen Menschen für das ganze Bratislava schaffen, wobei diese Projekte die Öffentlichkeit dazu an-regen sollten, sich mehr um ihr Umfeld zu kümmern.“

Das Äußere einiger Haltestellen wurde sogar im Rahmen eines Wettbewerbs er-mittelt. Jedermann konnte seinen eigenen Entwurf kreieren und ihn per E-Mail schi-cken. Die besten Entwürfe wurden dann auch realisiert. Male die ciTy ist nicht die einzige Plattform, wo sich junge Men-schen engagieren können. In Bratislava gibt es auch das Städtische Parlament junger Menschen, eine informelle Grup-pe gleichgesinnter junger Menschen, die sich für Bratislava interessieren.

Neue Blicke auf die Stadt: Male die ciTy. Foto: Dúdik

Auch in diesem Fall arbeiten junge Men-schen im Alter von 15 bis 26 Jahren an verschiedenen Projekten. Eine enge Zu-sammenarbeit mit der Stadt ist selbstver-ständlich.

V krátkosti po slovensky

Projekt Namaľuj ciTy v rámci inicia-tívy Bratislava ciTy spočíva v tom, že mladí dobrovoľníci dávajú zanedba-ným zastávkam verejných dopravných prostriedkov nový šat. V Bratislave pôsobí aj Mestský parlament mladých, čo je neformálna skupina rovnako zmýšľajúcich mladých ľudí zaujíma-júcich sa o Bratislavu.

Junge Straßenkunst für alte Stationshäuschen. Foto: Dúdik

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46 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

MAGAZIN

Ein etwas anderes Kochbuch

Der gedeckte Tisch entlang der MarchVon Ivan Krenčey

Die Autorin und Selbstverlegerin dieses interessanten Kochbuches ist Renate

Eder, eine geborene Österreicherin, aufgewachsen in Australien.

Fremdsprachen waren ihr nie fremd, sie spricht nicht nur Deutsch und Englisch, sondern auch drei weitere Fremdsprachen. Seit dreißig Jahren lebt sie wieder in Österreich, die letzten zehn Jahre in Sierndorf an der March, nahe der slowakischen Grenze und der Gemeinde Veľké Leváre. In Sierndorf betreibt sie eine Pension und traditionelle Landwirtschaft und pflegt auch rege Freundschaften mit Leuten von beiden Seiten der March.

Sie ist eine Frau der Tat. Die Idee, ein Buch mit Text und Bildern zu verfassen und selbst herauszugeben, hat sie ohne Hilfe eines professionellen Fotografen und ohne Vorkenntnisse aus der Verlagstätigkeit realisiert, und trotzdem manches richtig erraten und auch intuitiv fachgemäß und liebevoll realisiert. Das Ergebnis schmeckt wie ein selbstgemachtes Brot und erinnert an eine gestickte Tischdecke von der Mama.

Und nicht nur das. Das Buch erscheint zweisprachig, es bringt auf 152 Seiten

über 60 Rezepte aus 22 Gemeinden, wie sie von ortsbekannten erfahrenen Köchinnen an beiden Ufern der March vor vielen Jahren notiert wurden.

Dieses grenzüberschreitende Werk ist auch dadurch einmalig, dass es Fotos und kurze Touristikinformationen über jede der anliegenden 22 österreichischen und slowakischen Grenzgemeinden bringt.

V krátkosti po slovensky

Renate Eder: Der gedeckte Tisch ent-lang der March (Prestretý stôl pozdĺž rieky Moravy) nie je obyčajnou ku-chárskou knihou: Každý text publi-kácie je v nemčine aj v slovenčine a okrem vyše 60 receptov na polievky, hlavné jedlá, múčniky a domáce nápo-je na slávnostné príležitosti obsahuje aj fotografie všetkých spomínaných 22 rakúskych a slovenských pohraničných obcí, doplnené krátkymi turistickýmiinformáciami. Autorka doplnila knihu svojimi fotografiami a vydala ju vovlastnom náklade.

Renate Eder, die engagierte Dame aus einem kleinen ostösterreichischen Dorf, hat mit ihrem Kochbuch auch einen Beitrag zum Verstehen von zwei Völkern geleistet. Foto: Krenčey

V krátkosti po slovenskyV Bratislave prebieha intenzívny prieskum dopravných zvyklostí oby-vateľov mesta. Cieľom výskumu, ktorý zadalo Mesto Bratislava Centru dopravního výzkumu v spolupráci s Agentúrou Median SK je analýza sta-vu dopravy v Bratislave a dopravného správania obyvateľov a návrh generelu dopravného rozvoja na nasledujúcich 30 rokov. Prvá fáza, v rámci ktorej sa konal prieskum dopravy automatic-kými sčítačmi, prieskum parkovania a smerovania dopravy a MHD bola ukončená v júni. Od septembra bude prieskum pokračovať v domácnos-tiach. Anketári rozdajú v 20 tisíckach náhodne vybraných domácností po celom meste dotazníky, ktoré by mali poskytnúť najmä informácie o cestách, ktoré Bratislavčania podnikli.

Bratislava erforscht Verkehrsverhalten Von Slávka Dzureková

In den Straßen und in den Haushalten werden intensiv die Verkehrsgewohnheiten der Einwohner Bratislavas untersucht.

Der Auftraggeber der Erforschung ist die Stadt Bratislava und aus den Ergebnissen soll sich die Gestaltung des Verkehrsmodells für die kommenden Jahrzehnte ergeben. Die Studie führt das Zentrum für Verkehrsforschung /Centrum dopravního výzkumu/ in Zusammenarbeit mit der Agentur MEDIAN SK durch.

Das Ziel der Untersuchungen ist eine Analyse der gegenwärtigen Verkehrslage und des Verkehrsverhaltens der EinwohnerInnen. Auf Grundlage der gewonnen Ergebnisse erstellen die Forscher ein Model des Verkehrsverhaltens der Einwohner Bratislavas und entwerfen die künftige Ausrichtung der Stadt im Bereich des Verkehrs für die kommenden 30 Jahre.

Die Erforschung läuft in zwei Phasen. Die Frühjahrsphase wurde bereits Ende Juni abgeschlossen. In deren Rahmen erfolgten automatische Verkehrszählungen, Erforschung des

Parkens, der Verkehrsströme, des öffentlichen Verkehrs.Die Herbstphase findet im September und Oktober 2014 in Form einer Umfrage statt. Mitarbeiter der Agentur MEDIAN SK besuchen persönlich rund 20.000 zufällig gewählte Haushalte im gesamten Stadtgebiet und übergeben den Einwohnern Fragebögen. Nach einigen Tagen holen die Agenturmitarbeiter die Fragebögen wieder ab. Nach Vereinbarung können diese auch elektronisch ausgefüllt werden.

Die Datenverarbeitung erfolgt anonym. Gerechnet wird mit Informationen über etwa 65.000 erfolgte Fahrten der BewohnerInnen.

Der Hauptverkehrsingenieur Bratislavas, Tibor Schlosser erklärt: „Wir haben jetzt die einzigartige Möglichkeit, beeinflussen zu können, wie sich Bratislava in den kommenden Jahrzehnten entwickeln wird.“

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 47

MAGAZIN

Veranstaltungstipps aus OstösterreichVon Slávka Dzureková

AmateurkunstmesseBasis.Kultur.Wien lädt heuer bereits zum 6. Mal zur Wiener Amateurkunstmesse ins Wiener Rathaus ein. Im wunderbaren Ambiente der Volkshalle präsentieren 55 Wiener Künstler und Künstlerinnen ihre Arbeiten und stehen für Gespräche zur Verfügung. Gezeigt werden Bilder, Dru-cke, Zeichnungen, Kunstfotos, Skulptu-ren und Objekte zu Preisen von € 10,- bis € 300,-.

Öffnungszeiten: So., 28. 9. 2014 (10.00 – 18.00 Uhr) Mo., 29. 9. 2014 (10.00 – 18.00 Uhr) in 1010 Wien, Rathaus / Volkshalle (Ein-gang Felderstraße) Eintritt frei!

Erster Weltkrieg und österrei-chische Politik

„Das Rote Wien im Waschsalon Karl-Marx-Hof“ widmet seine diesjährige Sonderausstellung den europäischen So-zialdemokratien in den kriegsbeteiligten Staaten und zeichnet deren Haltung und Entwicklung im Verlauf des Krieges nach.

vom 11. September 2014 bis 26. April. 2015Sonderausstellung „DIE SOZIALDEMOKRATIE ZIEHT IN DEN KRIEG“ A-1190 Wien; Waschsalon Nr. 2 Karl-Marx-Hof, Halteraugasse 7 Öffnungszeiten: Do 13–18 Uhr, So 12–16 Uhr sowie für Gruppen nach Voranmeldung Tel. +43 (0) 664 885 40 888; www.dasrotewien-waschsalon.at

Achtung: Unsere LeserInnen können Freikarten für die Kuratorenführung am Do., 13. 11. 2014, 18 Uhr, gewin-nen. Schreiben Sie uns bis 30. Oktober 2014 eine E-Mail mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse und dem Betreff: „Waschsalon an [email protected]“. Der Rechtsweg ist ausgeschlos-sen. Viel Glück!

Evita Peron

Diese komische, bitterböse Satire über die Gemeinheiten von Macht und Herrschsucht, dreht sich um Maria Eva Duarte de Perón, eine der schillerndsten Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts. Inszenierung und in der Rolle Perons: Hubsi Kramar, Theaterschreck und Intendant des 3-Raum-unterwegs-Theaters. Aufführungen am : 16., 18. u. 22. – 25. Oktober 2014 im Ateliertheater, 1070 Wien; Burggasse 71. Information und Karten: Tel: 0650 5051025, [email protected]

Schauplatz der Sonderausstellung: Der „Waschsa-lon“ im Wiener Karl-Marx-Hof. Foto: Pertramer

Achtung: Unsere LeserInnen können Freikarten für die Aufführung am 18. Oktober, gewinnen. Schreiben Sie uns bis 30. September 2014 eine E-Mail mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse und dem Betreff: „Evita“ an [email protected]“. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!

Lucy Mc Evil in der Hauptrolle der Evita Peron Foto: Mario Lang

Augsburger Klebealbum

Die Ausstellung „Der perfekte Haus-halt aus Papier. Bürgerlicher Alltag zur Zeit Mozarts“ präsentiert ab 24. September 2014

im Hofmobiliendepot, Andreasgasse 7, 1070 Wien einen wertvollen kulturhis-torischen Schatz: das Augsburger Kle-bealbum, ein minutiös eingerichtetes „Spielzeughaus“ in Buchform.

Info unter: www.hofmobiliendepot.at

V krátkosti po slovensky

Tipy na podujatia v RakúskuZvláštna výstava „SOCIÁLNA DE-MOKRACIA TIAHNE DO VOJNY“ A-1190 Viedeň; Waschsalon č. 2 Karl-Marx-Hof, Halteraugasse 7, otvá-racie hodiny: Št 13–18 h, Ne 12–16 h. www.dasrotewien-waschsalon.at

Naši čitatelia môžu vyhrať voľné vstu-penky na prehliadku s kurátorom na štvrtok, 13. 11. 2014, o 18.00 h. Na-píšte nám do 30. októbra 2014 mail s Vašim menom a adresou a označe-ním „Waschsalon“ na adresu [email protected]. Výhra nie je nárokovateľná právnou cestou. Želáme veľa šťastia!

Evita Peron Táto komická a zároveň zlostná satira o podlosti moci závislosti na vládnutí sa točí okolo Marie Evy Duarte de Perón.

Naši čitatelia môžu vyhrať voľné vstu-penky na predstavenie 18. októbra 2014. Napíšte nám do 30. septembra 2014 mail s Vašim menom a adresou a označením „Evita“ na adresu [email protected]. Výhra nie je nárokovateľná právnou cestou. Želáme veľa šťastia!

Augsburský vlepovací album Výsta-va s názvom „Perfektná domácnosť z papiera. Meštiansky všedný deň v ča-soch Mozarta“ dokumentuje od 24. septembra 2014 vo viedenskom Múzeu nábytku mi-moriadne cenný kultúrno-historický poklad: dokonale detailne zariadený „domček na hranie“ vo forme knihy. www.hofmobiliendepot.at

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48 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

MAGAZIN

Veranstaltungstipps Slowakei Von Slávka Dzúrekova

Bratislava Jazz Tagevom 24.bis 26.Oktober 2014 auf dem Incheba - Messe-Areal Viedenská cesta 3-7, in 851 01 Bratislava Info unter: www.incheba.sk

Buchmesse Bibliotékavom 06.bis 09.November 2014 auf dem Incheba - Messe-Areal Viedenská cesta 3-7 in 851 01 Bratislava Info unter: www.incheba.sk

Gustave Flaubert: Madame Bovaryvom 16.11.2013 bis 31.Dezember.2014 im Slowakisches Nationaltheater (Neu-gebäude) Pribinova 17 in 819 01 Bratislava Info unter: www.snd.skMadame Bovary ist ein Theaterstück nach dem Roman von Gustave Flaubert. Die Hauptperson ist Emma, die nach dem Tod der Mutter allein mit ihrem Va-ter auf dessen Hof lebt. Sie heiratet den Landarzt Charles Bovary, der die schöne Frau verehrt. Sie verspricht sich von der Heirat ein gesellschaftlich aufregenderes Leben, ist aber bald vom Dorfalltag und

Die 40. Jubiläumsauflage des Jazz-Festivals

Die 22. Auflage der Buchmesse findet Anfang November statt. Foto: incheba.sk

ihrem recht einfach strukturierten Mann gelangweilt. Die Geschichte geht weiter und zeigt Probleme der heutigen westli-chen Welt auf.

Spieleabendan jedem zweiten Sonntagabend im Kulturhaus KC Dunaj Nedbalova 3 in 811 01 Bratislava Info unter: www.kcdunaj.skDer Spieleabend im Kulturhaus „KC Dunaj“ bietet die Gelegenheit, vielfälti-ge Gesellschaftsspiele zu spielen. Falls eine Erklärung der Regeln notwendig ist, stehen Ihnen erfahrene SpielerInnen zur Verfügung.

Gustav Flaubert, der Schopfer der Madam Bovary Foto: SND

Biodiversität der Slowakeivon 9:00-17:00 Uhr im Prírodovedné múzeum Vajanského nábrežie 2 in 811 02 Bratislava Info unter: www.snm.skDie Dauerausstellung bietet ein kom-plexes Bild von der Flora und Fauna der Slowakei.

Sehenswert und interessant Foto: snm.sk

Kylie Minogue

Kylie Minogue, die australische Sängerin und Schauspielerin, die unter anderem mit einem Grammy ausgezeichnet wurde, gibt am 19. Oktober 2014 ihr Konzert in Bratislava.

am19.10.2014 um 19:30 Uhr in der Slovnaft Arena Odbojárov 9 in 831 04 Bratislava

Fotos © kylie.com

Ennio Morricone

Ennio Morricone, italienischer Filmmu-sik-Komponist, hat Musik zu mehr als 500 Filmen komponiert. Er hat mit den besten Regisseuren der Welt zusammen-gearbeitet. Im Jahre 2007 hat er den Os-car für sein Lebenswerk bekommen. Auf dem exklusiven Konzert können Sie sich auf alle Filmhits der Italo-Western und auch auf die neuesten Songs freuen. Das ganze Konzert wird von Ennio Morricone persönlich dirigiert. Tickets unter: http://www.ticketportal.sk/event. am 06.10.2014 um 20:00 Uhr in der Slovnaft Arena Bratislava, Odbojárov 9, in 831 04 Bratislava

www.enniomorricone.it

Foto © www.enniomorricone.it

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09 - 10 / 2014 Pressburger Zeitung 49

MAGAZIN

Kaffeebohnen und neue Vokabel Von Dušan Dúdik

Alles begann im Jahr 2008 am Europäi-schen Tag der Sprachen, der jährlich am 26. September gefeiert wird. Seit damals findet jeden ersten Mittwoch im Monat, zuerst im Studio Café in der Laurinská Straße, jetzt im Kulturzentrum Dunaj eine spezielle Veranstaltung statt - das Spra-chencafé. Es ist ein Beweis dafür, dass das Lernen doch unterhaltsam sein kann. Und nicht nur das, wie Judita Kubincová vom Goethe Institut Bratislava ausführt: „Ich denke, dass in dieser chaotischen und hektischen Zeit, die so arm an zwischen-menschlicher Kommunikation ist, diese Art von Treffen eine große Bereicherung ist – im Sprachencafé herrscht immer eine angenehme Atmosphäre, ganz fremde Menschen setzen sich an einen Tisch und in Kürze debattieren sie ganz lebendig zu verschiedenen Themen.“Wie funktioniert es also? Ganz einfach. Auf den Tischen befinden sich kleine Ta-feln, die in diesem Fall nicht bedeuten, dass der Tisch bereits besetzt oder reser-viert ist, ganz im Gegenteil. Darauf stehen einzelne Sprachen, die die Gäste zu einer kurzen Unterhaltung in der betreffenden Sprache einladen.

Sind sie daran interessiert, sich in einer anderen Sprache als Deutsch zu verbes-sern? In diesem Fall können Sie viele an-dere wählen, vom Spanischen, Französi-schen bis zum Bulgarischen, Serbischen oder Koreanischem und Esperanto. Angst zu haben, dass sich zum gewählten Tisch niemand dazusetzen wird, muss man nicht. Laut Frau Kubincová zeigt sich, dass die Leute das Sprachencafé auch öf-ter begrüßen würden und mit freien Plät-

zen wird es manch-mal auch ganz schön eng, wenn sich zeitweilig bis zu 20 Menschen auf Deutsch oder Spanisch unterhal-ten wollen.Die Reaktionen sprechen für sich alleine. „An die-sem Abend ist es außerdem nicht seltsam, alleine in eine Bar zu ge-hen (wie es sonst viel-leicht schon sein könnte), da die Menschen dort sehr offen sind und man sehr schnell ins Gespräch verwickelt wird“, sagt Karolin Stüber, Praktikantin am Goethe Institut. „Ich habe durch das Sprachencafé direkt an meinem ersten Abend tolle Leute aus verschiedenen Ländern kennengelernt, mehr über das Deutschlandbild in der Slowakei gelernt und meine Sprachkennt-nisse ein bisschen verbessert.“ Info unter: www.goethe.de

Dobrý trh Tag der offenen Tür 13.September 2014, 10.00 - 16.00 Uhr Goethe-Institut Bratislava, Panenská 33

Der Dobrý trh ist ein Markt, der seit 2011 regelmäßig organisiert wird. Er entstand in Zusammenarbeit mit Nachbarn, Nach-barschaftsorganisationen und der Altstadt

Es ist egal, ob im Urlaub, im Rahmen eines Studentenaustauschprogramms oder nur während eines Ausflugs am Wochen-ende, die Menschen lernen neue Metropolen sowie exotische Kulturen gerne kennen und sie schließen Bekanntschaften mit neuen Menschen. Aber es ist immer gut zu wissen, dass sich auch im Ausland eine kleine Insel befindet, auf der man sich wie zu Hause fühlen kann. In diesem Fall wurde dieses Gefühl durch die Sprache geweckt.

Neue Gesichter, neue Sprache. In jedem Fall nette Zusammenkunft beim Sprachcafé. Foto. Dúdik

von Bratislava. Neben vielen Verkaufs-ständen gibt es Konzerte, Tauschbör-sen, Spiele und Überraschungen. Wie jedes Jahr wird auch das Goethe-Institut ein Bestandteil von Dobry trh sein. In diesem Jahr wird die neue Bib-liothek vorgestellt, in der man nun spie-len, Kaffee trinken, Musik hören und Lesungen lauschen kann. Zudem gibt es einen Sprachkurs für das Winterse-mester zu gewinnen. Wir freuen uns!

Info unter: http://dobrytrh.sk/

V krátkosti po slovenskyKaždú prvú stredu v mesiaci sa v Kul-túrnom centre Dunaj koná špeciálne podujatie - Sprachencafé. www.goethe.de, http://dobrytrh.sk

Logo des Sprachencafés

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50 Pressburger Zeitung 09 - 10 / 2014

MAGAZIN

Die

Kolumne von Petra-Maria Berger

… und was hat Haltung mit Stimme und Rhetorik zu tun?

- Alles! Mit ihr fällt und steht die ganze Sprechweise, die ganze Erscheinung eines Menschen. Körperhaltung ist ursächlich für Stimme und Stimmung verantwortlich. Sie beeinflusst was wir wie sagen und was wir wie empfinden.

Dass Stimm- und Sprechtechnik bei der Haltung beginnt ist schnell erläutert. So wie jedes Instrument und jedes HiFi-Gerät einen ganz bestimmten technischen Bauplan hat, so folgt auch unser Körper in seinem Knochengerüst und seinem genialen Muskel- und Nervensystem einem Plan. Die Wirbelsäule des aufgerichteten Menschen ruht in ihrer Doppel-S-Form im Schwerpunkt auf sich selbst. Verformt man sich selbst zum „Croissant“, müssen die Muskeln Schwerarbeit leisten, um die Krone der Evolution vor dem Umfallen zu bewahren. Muskeln sind aber niemals isoliert: jede Verspannung zieht zwangsläufig eine andere nach sich, automatisiert sich und mündet in einer Fehlhaltung. Gut 90 % der Probleme, mit denen Menschen zu mir kommen (z. B. zu schnelles, zu leises, zu unartikuliertes, zu gepresstes Sprechen), resultieren letztlich aus so einer falschen und kraftraubenden Verwendung des menschlichen Stimmapparates. Und oftmals sind es gar keine fatalen Erscheinungsbilder die daran schuld sind. Es ist ein nett schief gehaltener Kopf, eine ständig minimal hochgezogene linke Schulter, ein nach hinten gekipptes Becken oder eine permanent angespannte Bauchdecke. Also kurz gesagt: der sprechende Mensch ist zu allererst ein Instrument auf dessen Stimmung Wert gelegt werden muss. – Ist das Instrument richtig aufgestellt und gestimmt, passt die Stimme und auch die Stimmung.

Es stellt sich also allenthalben die Frage: „Durchsetzungskraft“ oder „Abhängen“?

Bevor Sie sich aber, vielleicht vorschnell, für die bequemere Variante entscheiden, sei Ihnen noch Folgendes verraten: Haltung wirkt nicht nur nach außen, sondern vor allem auch nach innen! Sie fühlen sich wie Sie sitzen, gehen, stehen.

Homo erectus… und welche Figur machen Sie?

V krátkosti po slovensky Homo erectus… a ako ste na tom Vy?… a čo má držanie tela spoločné s hlasom a rétorikou? Všetko! S ním sa darí alebo nedarí celý spôsob vyjadrovania, celý zjav človeka. Hlas a aj nálada sú kauzálne ovplyvňujú držanie tela.Ono určuje, čo ako povieme a aj to, čo ako pociťujeme. Dá sa to vyjadriť jednoduchým tvrdením: Uvoľnené a vzpriamené držanie tela pôsobí na dotyk suverénne a suverenitu aj vyžaruje.

Probieren Sie es aus! Gesanglehrer sagen zum Brustbein „Stolzknochen“ – das möchte ich Sie jetzt erfühlen lassen: Sacken Sie zusammen! Schauen Sie nach vorne und stellen Sie sich vor, Sie müssten mit jemandem reden… jetzt drehen Sie mit ihrer rechten Hand an einer imaginären großen Kurbel neben Ihrem Becken eben dieses nach vorne – bis der „Hintern„ das Hinterste ist und Sie aufgerichtet sind. Schultern und Brustwirbelsäule bleiben locker. Fühlen Sie nach, wie sehr sich das Empfinden vom vorigen unterscheidet! - Und das tut es in jeder Haltung, in jeder kleinen Änderung von Kopf, Hände, Becken... Der erste Empfänger für Körpersprache sind immer Sie selbst!

Man kann es zu einer einfachen Formel zusammenfassen: Eine entspannte, aufrechte Haltung fühlt sich souverän an und drückt Souveränität aus.

Petra Maria BergerStimme | Rhetorik | Persönlichkeitwww.sprichmitmir.at

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