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Faust. Der Tragödie Erster Teil Johann Wolfgang Goethe

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Faust. Der Tragödie Erster Teil

Johann Wolfgang Goethe

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1. Vorwort2. Inhaltsangabe3. Interpretation4. Literatur-Reflexion5. Kreative Aufgabe6. Biographie7. Werkvergleich

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Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Im Rahmen unseres Deutschunterrichts haben wir heuer „Faust. Der Tragödie Erster Teil“ oder kurz „Faust I“ von Johann Wolfgang Goethe gelesen und dazu einige Arbeitsaufträge erhalten.

Als erstes mussten wir eine Inhaltsangabe verfassen, wobei uns freigestellt wurde, diese entweder selber zu schreiben oder sie im Internet zu recherchieren. Ich habe mich dafür entschieden sie selbst zu schreiben, was nicht so leicht war, denn im Gegensatz zu anderen Büchern ist hier der Inhalt wegen der altertümlichen Sprache etwas verwirrend.

Jener Teil der am meisten Zeit beanspruchte, war die Interpretation. Diese teilt sich in verschiedene Unterpunkte. Zum einen wären da die Charakterisierungen der Hauptpersonen Faust und Gretchen, was mir nicht wirklich schwer fiel.Etwas kniffliger waren da schon die vier speziellen Aspekte, nämlich der „Faust-Stoff“, die „Gelehrtentragödie“, die „Gretchentragödie“ und die „Religion“. Da die Meinungen mit Zitaten aus dem Buch belegt werden mussten, war diese Interpretation schon etwas anspruchsvoller als alle bisherigen.

Die nächste Textsorte ist die Literatur-Reflexion, welche meine eigene Meinung über das Buch widerspiegelt.

Weiters stellte uns unser Professor die Aufgabe, an vorgegebener Stelle eine sprachlich angepasste Passage einzufügen, was schon ein bisschen Fantasie forderte.

Im vorletzten Teil meines Kulturportfolios findet ihr die Biografie des Autors, welche ich im Internet unter

http://www.dieterwunderlich.de/Johann_Wolfgang_Goethe.htm

recherchiert habe.

Und, last but not least, der Werkvergleich. Dabei mussten wir Parallelen in den Büchern „Faust I“ von Goethe und „Angst“ von Stefan Zweig suchen und diese beschreiben.

Ich hoffe, euch gefällt mein Kulturportfolio und wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

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Das Drama „Faust. Der Tragödie erster Teil“ oder kurz „Faust I“ von Johann Wolfgang Goethe spielt während der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Handlungsort der Tragödie ist das heutige Deutschland, vorwiegend Leipzig und der Harz. Hauptperson ist der Gelehrte Heinrich Faust, der unzufrieden mit dem Leben ist und darum einen Pakt mit dem Teufel schließt.

Die Geschichte beginnt mit einer Wette zwischen Gott und dem Teufel Mephistopheles, der behauptet, Faust vom rechten Weg abbringen zu können.Kurz darauf befindet man sich nachts im Studierzimmer von Heinrich Faust. Dieser ist trotz seiner vielen Studien höchst unzufrieden mit dem Leben, denn er hat es nicht geschafft, den Sinn der Welt herauszufinden. Da ihm bei dieser Frage die Wissenschaft nicht weiterhelfen kann, beschließt er, einen Geist heraufzubeschwören. Dieser macht dem Akademiker jedoch klar, dass er nur ein gewöhnlicher Mensch sei. Durch die Aussage tief entmutigt sieht Faust keine andere Möglichkeit mehr, als sich mit einem Gifttrank das Leben zu nehmen. Nur die Osterglocken und die Erinnerung an seine Kindheit schaffen es, ihn von dieser Tat abzuhalten.Am nächsten Tag macht Faust einen Spaziergang mit seinem Schüler Wagner. Die beiden begegnen einem schwarzen Pudel, der ihnen nach Hause folgt. Wieder zurück in seinem Studierzimmer versucht Faust das Evangelium ins Deutsche zu übersetzen. Auf einmal verwandelt sich der Hund in die Gestalt des Teufels Mephistopheles. Mephisto schließt mit Faust einen Pakt, welcher besagt, dass der Teufel ihm auf der Erde dienen soll, um ihm die Freuden des Lebens näher zu bringen. Sagt der Doktor: „Verweile doch! Du bist so schön“, so hat er seine Aufgabe erfüllte und Fausts Seele gehört ihm.Ihr erstes Ziel ist Auerbachs Keller in Leipzig, doch das Gasthaus ist ganz und gar nicht nach Fausts Geschmack und auch Mephistos Zaubertricks können ihn nicht begeistern. Deshalb verweilen sie nicht lange dort.Um den „alten“ Doktor attraktiver zu machen, reisen sie in die Hexenküche. Mephisto bitte die Magierin, dem misstrauischen Gelehrten einen Trank zu brauen, der ihn verjüngt und ihm jede Frau als begehrenswert erscheinen lässt. Nach anfänglichem Zögern trinkt er ihn und trifft gleich darauf die junge Margarete, genannt Gretchen, auf der Straße. Er bietet ihr an, sie nach Hause zu bringen, doch das Mädchen lehnt ab und geht. Um ihm Gretchen zu beschaffen, organisiert sein „Diener“ ein Treffen im Garten der Nachbarin Marthe. Gretchen, der der nun junge Faust schon seit ihrer ersten Begegnung nicht mehr aus dem Kopf geht, und der Wissenschaftler kommen sich nach einem langen Gespräch näher und küssen sich schließlich in Marthes Gartenhäuschen. Weiters gesteht sie ihm ihr Liebe.Obwohl Faust weiß, dass er die junge Frau dadurch ins Unheil stürzen könnte, gibt er ihr einen Schlaftrunk für die Mutter, damit sie sich ungestört in Gretchens Stube treffen können. Eine Tragödie folgt auf die nächste. Der Trank tötet die Mutter und Gretchen wird ungewollt schwanger. Nach einiger Zeit erfährt Gretchens Bruder Valentin, ein Soldat, von der „verbotenen“ Beziehung und duelliert sich mit Faust. Dieser kann den Herausforderer mit Mephistopheles Hilfe töten, worauf er und der Teufel wegen Mordes aus dem Ort fliehen müssen. Mephisto nimmt den Wissenschaftler auf den Blocksberg zur Walpurgisnacht mit. Berauscht von den Kräften der Hexen erscheint Faust sogar ein Mädchen, das wie sein Gretchen aussieht und er beschließt, zurückzukehren.Margarete hat inzwischen ihr Kind ertränkt, da sie die Schande, ein uneheliches Baby zur Welt zu bringen, nicht ertragen hätte. Sie wird im Kerker eingesperrt und zum Tode verurteilt.Faust eilt zu ihrer Rettung und kann dank Mephistos Zauberkräfte in ihr Gefängnis eindringen. Zu seinem Entsetzen findet er dort ein völlig verwirrtes Mädchen vor, das unter Wahnvorstellungen leidet. Vergebens bemüht er sich, sie zum Mitgehen zu bewegen, doch sie übergibt sich dem Gericht Gottes und stirbt schließlich. Zum Schluss hört Faust noch eine Stimme, welche ihm mitteilt, dass seine Liebste gerettet ist.

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FaustHeinrich Faust ist ein sehr gebildeter Mann zwischen 40 und 50, wobei er jedoch mit Hilfe des Teufels Mephistopheles nach dem Verlassen der Hexenküche wie 18 aussieht, damit er auf Frauen anziehender wirkt. Wie sein Vater, ein Arzt, ist er bei den Bürgern seines Heimatorts sehr beliebt und wird von allen geschätzt und geachtet. Außerdem zählt Faust zu den reichen Leuten.Obwohl er alles Mögliche studiert hat, ist er dennoch unzufrieden, weil die Wissenschaft ihm nicht den Sinn des Lebens zeigen kann.

„Habe nun, ach! Philosophie,Juristerei und Medizin,Und leider auch Theologie!Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.Da steh ich nun, ich armer Tor!Und bin so klug als wie zuvor.“ (Goethe, Zeile 354-359)

Diese Frustration geht sogar soweit, dass er sich überlegt, Selbstmord zu begehen. Nur die Kirchenglocken und der scheinbare Ruf von „oben“, verhindern diese Tat und zeigen Fausts religiöse Seite. Aber der Gelehrte glaubt nicht nur an Gott, sondern auch an die Kraft der Magie, von der er sich Erleuchtung in Bezug auf seine Fragen erhofft. Verzweifelt lässt er sich, um sein Ziel zu erreichen, sogar auf einen Pakt mit dem Teufel ein.In manchen Situationen wirkt Heinrich Faust sehr überheblich und arrogant, beispielsweise gegenüber seinem Schüler Wagner, dem er immer wieder klar macht, wer der Klügere ist. Er ist unsterblich in Gretchen verliebt und würde alles für sie tun, doch gleichzeitig befindet er sich in einem Zwiespalt. Sein schlechtes Gewissen plagt ihn, da er befürchtet, das junge Mädchen ins Unglück zu stürzen.

„Sie, ihren Frieden musst ich untergraben!Du, Hölle, musstest dieses Opfer haben!Hilf, Teufel, mir die Zeit der Angst zu verkürzen!Was muss geschehn, mag’s gleich geschehn!Mag ihr Geschick auf mich zusammenstürzenUnd sie mit mir zugrunde gehen.“ (Goethe, Zeile 3360-3365)

GretchenMargarete, genannt Gretchen, ist ein junges Mädchen, welches mit ihrer Mutter und ihrem älteren Bruder Valentin zusammenlebt. Sowohl die beiden, als auch Gretchen und ihr neugeborenes Kind, das sie von Faust bekommt, überleben in der Geschichte nicht. Die Familie stammt aus eher ärmlichen Verhältnissen. Da sich Faust sofort in die junge Frau verliebt, scheint sie sehr hübsch zu sein.Margarete gilt als sehr pflichtbewusst und kümmert sich nach dem Tod des Vaters und einer Erkrankung ihrer Mutter um den Haushalt und die kleine Schwester, die jedoch nicht sehr alt wird.Sie ist lieb und anständig, aber auch etwas naiv und leichtgläubig, da sie den Menschen glaubt, ohne nachzufragen. Diese Eigenschaft kann man sehr gut beobachten als ihr Geliebter ihr einen Schlaftrank für die Mutter gibt und sie diesen annimmt ohne genau zu wissen, welche Folgen diese Tat haben könnten.

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Außerdem glaubt Gretchen fest an Gott, besucht jede Messe und geht oft beichten, obwohl sie, zumindest am Anfang, keine ernsthaften Sünden begeht. Erst nach der Begegnung mit Faust ändert sich dies schlagartig und sie wird von ihm schwanger, was damals als großer Skandal galt. Jedoch trägt sie die Konsequenzen für ihre Fehler ohne zu Klagen und findet sich nach der Ermordung ihres Kindes sogar mit dem Tod ab.Ein weiterer Charakterzug ist ihre Selbstkritik. Sie versteht einfach nicht, was der junge Mann nur an ihr findet, was man an ihrer Aussage „Bin weder Fräulein, weder schön“ (Goethe, Zeile 2608) am besten sieht.Obwohl sie Faust liebt, empfindet sie eine tiefe Abneigung gegenüber Mephisto, denn sie weiß, dass mit ihm etwas nicht stimmt.

„Der Mensch, den du da bei dir hast,Ist mir in tiefer innrer Seele verhasst;Es hat mir in meinem LebenSo nichts einen Stick ins Herz gegeben,Als des Menschen widrig Gesicht.“ (Goethe, Zeile 3472-3475)

Am Ende des Buches wird aus dem vorher fröhlichen und lieben Gretchen ein verwirrtes und anscheinend verrücktes Mädchen, das von ihrem eigenen Bruder als Hure beschimpft wird. (vgl. Goethe, Zeile 3730)

Faust-StoffDer Faust-Stoff, also der Pakt zwischen Gott und Mephistopheles, ist schon uralt und wurde von Goethe nur aufgegriffen. Diese Wette hat das ganze Buch über eine wichtige Bedeutung, da Mephisto alles daran setzt, Faust vom richtigen Weg abzubringen. Der „Herr“ jedoch ist der Meinung, dass der Teufel dies nicht zustande bringt und Faust ihm absolut treu ergeben ist.

„Wenn er mir jetzt auch nur verworren dient;So wer d ich ihn bald in Klarheit führen.“ (Goethe, Zeile 308-310)„Und steh beschämt, wenn du bekennen musst:Ein guter Mensch in seinem dunklen DrangeIst sich des rechten Weges wohl bewusst.“ (Goethe, Zeile 327-329)

Beide sind fest davon überzeugt zu gewinnen. Mephistopheles jedoch ist sehr hartnäckig und verwendet jeden noch so kleinen Trick, um Gott den Gelehrten zu nehmen und ihn in die Hölle zu führen. Er genießt es zwar, seine Kräfte mit denen des „Herrn“ zu messen, doch er weiß ebenso, dass er Gott braucht, weil es ohne das Gute auch das Böse und ohne das Licht auch den Schatten nicht geben würde.

„Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war,Ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar,Das stolze Licht, das nun der Mutter NachtDen alten Rang, den Raum ihr streitig macht.“ (Goethe, Zeile 1349-1352)

GelehrtentragödieEin wichtiger Teil des Buch ist die Gelehrtentragödie. Dies bedeutet, man ist nicht zufrieden, obwohl man mehr weiß als der Durchschnittsmensch. Dieses Schicksal ist auch Heinrich Faust widerfahren. Trotz seiner zahlreichen Studien hat er das beklemmende Gefühl, nichts wirklich Sinnvolles gelernt zu haben.

„Habe nun, ach! Philosophie,Juristerei und Medizin,Und leider auch Theologie!Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.

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Da steh ich nun, ich armer Tor!Und bin so klug als wie zuvor.“ (Goethe, Zeile 354-359)

Denn sein eigentliches Ziel, nämlich zu begreifen, was dem Leben seinen Sinn verleiht, hat ihm die Wissenschaft nicht näher bringen können. Um doch noch zu erfahren, was auf der Welt wirklich wichtig ist, zieht er schließlich die Magie zu Rate.

„Drum hab ich mich der Magie ergeben,Ob mir, durch Geistes Kraft und Mund,Nicht manch Geheimnis würde kund;Dass ich nicht mehr, mit saurem Schweiß,Zu sagen brauche was ich nicht weiß;Dass ich erkenne was die WeltIm Innersten zusammenhält,“ (Goethe, Zeile 377-383)

Dieser Entschluss ist wahrscheinlich der Anfang der Tragödie, die über ihn hereinbricht. Hier hat er den rechten Weg verlassen und sich auf den Pfad begeben, den Mephisto für ihn vorgesehen hat. Doch auch diese Entscheidung bringt ihm nicht den gewünschten Erfolg. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass es besser ist, sich selbst treu zu bleiben, anstatt sich verlocken zu lassen, denn man selber weiß immer am besten, was gut für einen ist.

GretchentragödieDie Gretchentragödie spielt eine wesentliche Rolle in Goethes „Faust I“. Am Anfang ist Gretchen ein braves und religiöses Mädchen, das oft die heilige Messe besucht und jede noch so kleine Sünde beichtet. Es ist ihr größtes Ziel in den Himmel zu kommen. Doch ihre Liebe zu Faust stürzt sie ins Unglück. Erst wirft sie der Tod ihrer Mutter durch einen von ihr verabreichten Schlaftrank völlig aus der Bahn und dann erfährt sie auch noch von ihrer ungewollten Schwangerschaft. Der Tod ihres Bruders Valentin durch die Hand ihres Geliebten bringen das Fass zum Überlaufen und sie verzweifelt, was in ihrer Situation durchaus verständlich ist. Als sie später auch noch ihr neugeborenes Kind ertränkt, um nicht zum Gespött der Leute zu werden, ist ihr Leben eine einzige Katastrophe. Psychisch labil wird sie wegen Mordes in den Kerker gebracht und wartet dort auf ihre Hinrichtung. So ein Urteil wäre heute nicht mehr denkbar. Für so eine Tat würde jeder vernünftige Verteidiger auf „unzurechnungsfähig“ plädieren und die betreffende Person würde in eine Anstalt für geistig Kranke kommen anstatt im Verlies auf den Tod zu warten.An der Gretchentragödie kann man gut erkennen, welch große Auswirkungen eine einzige Begegnung oder ein bestimmtes Ereignis haben kann. Doch auch hier sollte man sich selbst treu bleiben. Gretchen, zum Beispiel, hat ihren Glauben an Gott, selbst im finsteren Kerker, nie aufgegeben.

„Dein bin ich, Vater! Rette mich!Ihr Engel! Ihr heiligen Scharen,Lagert euch umher, mich zu bewahren!“ (Goethe, Zeile 4607-4609)

Sie stellt sich selbst mit den Worten „Gericht Gottes! Dir hab ich mit übergeben!“ (Goethe, Zeile 4605) ihrem Schicksal und hat dadurch ihr Ziel, in den Himmel zu kommen, erreicht, obwohl sie einige Fehler begangen hat.Somit beweist diese Geschichte, dass es nicht so schlimm ist zu scheitern, wenn man nur versucht, das Richtige zu tun.

ReligionDer religiöse Aspekt nimmt einen großen Teil der Geschichte ein. Schon allein die berühmte „Gretchenfrage“ „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“ (Goethe, Zeile 3415) zeigt, wie wichtig Gott vor allem für Gretchen ist. Sie, eine gläubige Katholikin, will

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natürlich einen ebensolchen Mann haben. Doch Faust antwortet ihr darauf nur widerwillig und versucht, ihr auszuweichen.

„Lass das, mein Kind! Du fühlst, ich bin dir gut;Für meine Lieben ließ’ ich Leib und Blut,Will niemand sein Gefühl und seine Kirche rauben.“ (Goethe, Zeile 3418-3420)„Und wenn du ganz in dem Gefühle selig bist,Nenn es dann wie du willst,Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott!Ich habe keinen NamenDafür! Gefühl ist alles.“ (Goethe, Zeile 3452-3456)

Für ihn gibt es, wie auch heute noch, zwischen der Kirche und der Wissenschaft, einige große Konflikte. Er, als gebildeter Mann, kann Theorien der Religion mit „weltlichen“ und logischen Fakten widerlegen und weiß deshalb nicht so genau, was er wirklich von einem Leben ohne jeglicher Sünde halten soll, das man ja führen muss, um in den Himmel zu kommen.Eine Textstelle zeigt, dass ihm einige Zeit zuvor, die Religion wichtiger gewesen ist.

„Hier saß ich oft gedankenvoll alleinUnd quälte mich mit Beten und mit Fasten.An Hoffnung reich, im Glauben fest,Mit Tränen, Seufzen, HänderingenDacht ich das Ende jener PestVom Herrn des Himmels zu erzwingen.“ (Goethe, Zeile 1024-1029)

Aber egal ob man nun ein völlig sündenfreies Leben führt oder nicht, das einzige was wirklich zählt, ist sich zu bemühen und seine Fehler einzusehen, mögen sie auch noch so schwer sein. Sogar das arme Gretchen, die nicht nur unehelichen Geschlechtsverkehr mit Faust gehabt hat, sondern auch ihr eigenes Kind und zum Teil ihre Mutter auf dem Gewissen hat, ist zu ihrem wahren „Herrn“ gekommen.

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Meine Meinung über das Drama „Faust. Der Tragödie Erster Teil“ von Johann Wolfgang Goethe ist etwas gespalten. Zum einen finde ich die Handlung äußerst spannend. Auch das Thema, also der Pakt zwischen Gott und dem Teufel, ist interessant und wird in der heutigen Zeit noch häufig aufgegriffen, wenn auch in einer moderneren Version.Ein weiterer positiver Punkt ist, dass dieses Buch, besonders wegen der verwendeten Sprache und der damit verbundenen, teilweise auftretenden Verständnisschwierigkeiten, mal ein bisschen anspruchsvoller ist, als die Lektüren, die wir bisher gelesen haben. Die Geschichte ist zwar eine Herausforderung, welche ich hoffentlich gut bewältigt habe, doch gerade deswegen bekommt man nie das Gefühl, sich zu langweiligen.Ein Aspekt, der mir, jedenfalls am Anfang, nicht so recht zugesagt hat, ist die eigentümliche Schreibweise. Die in Reimen und altertümlichen Wörtern „gesprochenen“ Dialoge sind ein bisschen schwierig, doch nach einigen Seiten gewöhnt man sich daran und lernt sehr schnell, den Inhalt der Geschichte herauszufiltern, obwohl man nicht jeden einzelnen Satz versteht.Das wäre meine mehr oder weniger positive Kritik, aber was ich wirklich negativ finde, ist das Design des Buches, sowohl innen als auch außen. Der typische gelbe Umschlag ist zwar sehr auffällig, jedoch alles andere als schön. Die Schrift, mit der die Geschichte geschrieben wurde, ist ziemlich eintönig und teilweise etwas unübersichtlich. Manchmal wird man verwirrt, weil man nicht mehr genau weiß, wer gerade „spricht“.Alles in alle hat mir das Drama aber gut gefallen und ich würde es auch weiterempfehlen, wenn auch nur etwas älteren Leuten, da das Buch wegen dem Text auf keinen Fall für jüngere geeignet ist.

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FaustOh Liebchen, musst nicht tun,was du nicht willst,doch ich bitte dich nun,dass du mir hilfstzu retten unser junges Liebesglück.

MargareteNun gut, so bleibt mir keine Wahl,will verhindern unser beider Qual.

FaustGar nie würde ich dich zwingen,dich um deinen eig’nen Willen bringen.Versuche stets dir treu zu sein,und lass dich nicht trügen von jeglichem Schein.

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Johann Wolfgang GoetheJohann Wolfgang Goethe wurde am 28. August 1749 als Sohn des wohlhabenden Juristen Johann Caspar Goethe und dessen Frau Katharina Elisabeth in Frankfurt am Main geboren. Da der Vater keine bestimmten beruflichen Verpflichtungen hatte, unterrichtete er seinen Sohn vorwiegend selbst.

Da sein Vater es wünschte, reiste Goethe im Oktober 1765 nach Leipzig, um dort Jura zu studieren. Jedoch kehrte er kurze Zeit später schwer krank in seine Heimatstadt zurück, wo er u. a. von seiner Verwandten Susanne Katharina von Klettenberg gesund gepflegt wurde, die ihn mit dem Pietismus vertraut machte.

1770 setzte Goethe sein Studium in Straßburg fort, aber mehr als die Rechtswissenschaften fesselten ihn Medizin, Botanik, Chemie, Theologie und Philosophie. In Straßburg verliebte er sich in die achtzehnjährige Friederike Brion, die zwar seinem Werben nachgab, welche er aber im Sommer 1771, ohne sich auch nur zu verabschieden, verließ. Goethe kehrte nach Frankfurt am Main zurück und eröffnete dort eine Anwaltskanzlei. Gleichzeitig setzte er seine in Straßburg begonnenen literarischen Arbeiten fort.

Im Frühjahr 1774 schrieb J. W. Goethe den Roman „Die Leiden des jungen Werther“, der offenbar den Nerv der Zeit traf und deshalb innerhalb von kurzer Zeit in mehrer Auflagen erschien.

Goethe verlobte ein Jahr später mit der Frankfurter Bankierstocher Anne Elisabeth Schönemann, doch nach seiner ersten Schweiz-Reise beendete er die von keiner der beiden Familien gutgeheißene Beziehung.

Im Herbst 1775 besuchte Herzog Carl August von Sachsen Weimar den Dichter des „Werther“ und lud ihn ein, nach Weimar zu kommen. Die Stadt galt als „Musenhof“, denn Carl Augusts Mutter Anna Amalia hatte während ihrer Regentschaft bedeutende Persönlichkeiten nach Weimar geholt. Johann Wolfgang Goethe folgte der Einladung und zog in ein Gartenhaus an der Ilm, das ihm Herzog Carl August übereignete. Er erhielt das Weimarer Bürgerrecht und wurde zum Geheimen Legationsrat und später zum Leiter der Kriegskommission und des Straßenbauwesens ernannt.

In Weimar befreundete Goethe sich mit Charlotte von Stein, der er im Lauf der Jahre mehr als 800 Briefe schrieb.

Am 10. April 1782 wurde Goethe von Kaiser Joseph II. in den Adelsstand erhoben. Im gleichen Jahr übernahm er in Weimar die Finanzverwaltung und mietete ein Haus am Frauenplan, welches er zehn Jahre später von Herzog Carl August geschenkt bekam.

Der Arbeitsbelastung und der entsagungsvollen Beziehung zu der verheirateten Charlotte von Stein entzog er sich, indem er in der Nacht zum 3. September 1786 unter dem Namen Johann Philipp Möller heimlich nach Italien aufbrach. In Rom besuchte er Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, der eines der berühmtesten Porträts des Dichters malte: „Goethe in der Campagna“.

Seinen früheren Freunden und Bekannten war er inzwischen entfremdet, wobei sich deren Missbilligung durch Goethes skanalöses Zusammenleben mit Christiane Vulpius, einer einfachen Arbeiteren, steigerte. Auch Charlotte von Stein war über sein Verhalten

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so verbittert, dass sie sich erst 1801 wieder mit ihm versöhnte. Am 25. Dezember gebar Vulpius den Sohn Julius August Walther.

Auf seinen eigenen Wunsch weitgehend von den staatlichen Aufgaben entbunden, beschäftigte Johann Wolfgang von Goethe sich von nun an mit naturwissenschaftlichen Forschungen. Weiters war er der Begleiter des Herzogs und wurde als solcher am 20. September 1792 Augenzeuge der Kanonade von Valmy, mit der Preußen und Österreich die Ausbreitung der auch von Goethe abgelehnten Französischen Revolution verhindern wollten.

Am 7. September begegneten sich Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller erstmals. Näher kamen sich die beiden erst sechs Jahre später, nach einer Sitzung der Naturforschenden Gesellschaft in Jena. Im Winter 1799 zog Friedrich Schiller nach Weimar und traf sich häufig mit Goethe zum Gedankenaustausch. Leider war die Zusammenarbeit der beiden großen deutschen Dichter von verhältnismäßig kurzer Dauer, denn Schiller starb am 9. Mai 1805 an den Folgen einer jahrelang verschleppten Lungenentzündung. Sein Tod bedeutete für Goethes Leben eine traurige und schmerzliche Zäsur.

1806 wurde Johann Wolfgang von Goethe von den Franzosen gefangen genommen, aber Christiane Vulpius gelang es, ihren Lebensgefährten rasch wieder freizubekommen. Daraufhin vermählte er sich am 19. Oktober 1806 mit ihr. Als Napoleon sich anlässlich des Erfurter Fürstentages in Preußen aufhielt, traf er sich dreimal mit Goethe und ihn nach Paris ein.

Das Jahr 1816 war wiederum traurig für den Dichter, denn am 6. Juni starb seine Ehefrau Christiane. Fünf Jahre später verliebte sich der inzwischen 72-jährige Dichter in die 17-jährige Ulrike von Levetzow, welcher er 1823 einen Heiratsantrag machte. Sie hielt das zuerst für einen schlechten Scherz und blieb zeitlebens unverheiratet. Seine unglückliche Liebe zu ihr schrieb Goethe in der „Marienbader Elegie“ nieder.

Johann Wolfgang von Goethe verstarb im Alter von 82 Jahren am 22. März 1832 in seinem Haus am Frauenplan in Weimar.

Einige bekannte Werke:

Dramen Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand, 1773 Egmont, 1775 Stella. Ein Schauspiel für Liebende, 1776 Faust. Eine Tragödie, 1797 Faust II. 1832

Romane und Novellen Die Leiden des jungen Werther, 1774 Die Wahlverwandtschaften, 1809

Gedichte Mailied, 1771 An den Mond, 1777 Der Erlkönig, 1782

Quelle: http://www.dieterwunderlich.de/Johann_Wolfgang_Goethe.htm, 24. Jänner 2010

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In diesem Text werde ich nun die beiden Bücher „Faust I“ von Johann Wolfgang Goethe und „Angst“ von Stefan Zweig vergleichen, welche bei genauerer Betrachtung einige Parallelen aufweisen.Eine Übereinstimmung, die wahrscheinlich jedem sofort ins Auge fällt, der die beiden Geschichten kennt, sind die Selbstmordversuche, die beide Male scheitern. In Goethes „Faust“ will der Gelehrte Heinrich Faust einen Gifttrank zu sich nehmen, wird jedoch vom Erklingen der Osterglocken von seinem Vorhaben abgebracht, während Frau Irene aus Zweigs „Angst“ von ihrem Ehemann gerettet wird.Ein weiterer Vergleich, den ich machen möchte, ist der der beiden Hauptcharaktere. Sowohl Faust als auch Frau Irene sind frustriert und wollen aus ihrem jetzigen Leben ausbrechen. Faust versucht dies, indem er den Sinn des Lebens herauszufinden will und sich aus diesem Grund auf ein Spiel mit dem Teufel einlässt, während Frau Irene sich auf einen jungen Musiker einlässt, obwohl sie zu Hause einen Mann und zwei Kinder hat.Auch die Zeit, in der die Bücher geschrieben sind, ist ähnlich. Jeweils spielen Sitte und Anstand eine wichtige Rolle. Gretchen und Frau Wagner hätten Schande über ihre Familien gebracht, wenn ihre Liebesbeziehungen aufgekommen wären. Um dieser Schmach zu entgehen, haben beide einen großen Fehler gemacht. Gretchen hat ihr Kind umgebracht und Frau Irene ist sich nicht zu schade gewesen, sich von einer anderen „Dame“ erpressen zu lassen.Erwähnenswert sind auch die Verhältnisse in denen die Hauptpersonen leben. Faust und die Familie Wagner stammen aus reichem Hause und sind bei den Mitbürgern hoch angesehen. Im Gegensatz dazu stehen Gretchen und der junge Geliebte, welche eher der unteren Gesellschaftsschicht angehören.

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Goethe, Johann Wolfgang: Faust I, Reclam, Stuttgart, 2000 Zweig, Stefan : Angst, Novelle, Frankfurt am Main, 1991

http://www.dieterwunderlich.de/Johann_Wolfgang_Goethe.htm