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Feed back Für Freunde, Förderer und Mitarbeiter der Tafeln in Deutschland Tafel-Boom: Wachstum ohne Grenzen? Von der Kraft des Gemeinsinns Hungrige Schulkinder Die Entwicklung der Anzahl der Tafeln in Deutschland 7 1994 35 1995 70 1996 90 1997 100 1998 210 1999 270 2000 300 2001 320 2003 400 2004 540 2005 01 2006 H 49738 2

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FeedbackFür Freunde, Förderer und Mitarbeiter der Tafeln in Deutschland

Tafel-Boom: Wachstum ohne Grenzen? Von der Kraft des Gemeinsinns Hungrige Schulkinder

Die Entwicklung der Anzahl der Tafeln in Deutschland

7 199435 1995

70 199690 1997

100 1998

210 1999

270 2000

300 2001

320 2003

400 2004

540 2005

01 2006 H 49738 2€

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1 EDITORIAL

2 BERICHTE AUS DER TAFEL-LANDSCHAFT

5 IN EIGENER SACHE

6 TAFELN NACH ZAHLEN Ergebnisse der aktuellen Tafel-Umfrage

8 „DIE TAFEL-ARBEIT VOR ORT STÄRKEN“ Konsequenzen aus der aktuellen Tafel-Umfrage

9 TAFELN-LANDSCHAFTEN: NIEDERSACHSEN UND BREMEN

10 TAFEL-LANDSCHAFTEN: „DIE BESTEN VORBILDER FÜR UNSERE KINDER“ Interview mit Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff

12 VON DER KRAFT DES GEMEINSINNS Ehrenamtliches Engagement erlebt eine Renaissance. Das unterstreicht das Magazin GEO mit der Titelgeschichte seiner Dezember-Ausgabe 2005. Der GEO-Redakteur Jens Schröder besuchte auch die Zwickauer Tafel. Ein Pressespiegel-Extra.

Feedback, das Magazin für Freunde, Förderer und

Mitarbeiter der Tafeln in Deutschland. Herausgeber

und verantwortlich für den Inhalt: Bundesverband

Deutsche Tafel e. V., Sitz: Berlin, Geschäftsstelle:

Lange Brückstraße 14, 24211 Preetz, Telefon 04342 – 309 160,

[email protected], Bankverbindung: Sparkasse Hannover, BLZ 250 502 99,

Kto.Nr. 205 75 37 – Redaktion: Susanne Lexa, Dagmar Penzlin;

Grafisches Konzept/Layout: KIRCHHOFF CONSULT AG, Hamburg;

Vertrieb: Trefz Spedition und Logistik; Fotos: Nina Altmann (S. 16),

Brigitte Dorrinck (S. 5), Stephan Gilbert (S. 1), Kirchhoff Consult (Titel),

Matthias Mente (S. 9), Dagmar Penzlin (S. 11), Jupp Schlegelmilch

(S. 21); Text: Gerda D. Hohaus, Susanne Lexa, Mathias Mente,

Frank Müller-Penzlin, Dagmar Penzlin, Dr. Vera Schäfer.

Alle Beteiligten haben an diesem Heft ohne Honorar gearbeitet.

Für weitere Informationen auch über die Tafel in Ihrer Nähe wählen Sie

die 0800 – 222 5 222 (Freecall) oder besuchen Sie uns im Internet unter

www.tafel.de

15 „ENGAGEMENT DER TAFEL- GEMEINSCHAFT NICHT SELBSTVER- STÄNDLICH“ Interview mit dem GEO-Redakteur Jens Schröder

16 MIT KNURRENDEM MAGEN IN DER SCHULE Mittagessen für alle Kinder: Probleme und Lösungen

18 PRESSESPIEGEL

20 GRUSSWORT VON BUNDESPRÄSIDENT HORST KÖHLER

21 TAFEL-TREFFEN IN WUPPERTAL

22 VORSTELLUNG DES NEUEN BUNDESVORSTANDS

24 XX. WELTJUGENDTAG – SODEXHO UND DIE TAFELN

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niemals zuvor in der noch recht jungen Tafel-Geschichte hat es einen so starken Zuwachs an Tafeln gegeben – 140 haben sich allein im Jahr 2005 neu gegründet.

Mehr Tafeln – ein Grund zur Freude? In seinem Grußwort an die Tafeln schreibt Bundespräsident Horst Köhler, dass unsere Gesellschaft wirklich erfolgreich wäre, wenn die Arbeit der Tafeln über-flüssig wäre.

Die Realität sieht anders aus. Nach wie vor gibt es Lebensmittel, die ohne Tafeln vernichtet würden. Die Anzahl der Menschen in Armut nimmt zu, und die Tafeln verspüren einen verstärkten Zulauf von Bedürftigen.

Kinder leiden besonders unter der Armut. Immer wieder kommen Kinder ohne Frühstück in die Schule – wie darauf rea-giert wird und wie die Tafeln hier unter-stützend helfen, schildert ein Artikel von Susanne Lexa.

Mehr Tafeln – das heißt auch: immer mehr Menschen engagieren sich ehrenamt-lich. Sie setzen sich in der Gesellschaft für Menschen ein, denen es – aus wel-chen Gründen auch immer – nicht gut geht. Das GEO-Magazin thematisierte diese Entwicklung kürzlich in einer Titel-geschichte („Die Abkehr vom Egoismus – Wie Gemeinsinn und Nächstenliebe neu entdeckt werden“). Der GEO-Reporter Jens Schröder berichtet auch über die Tafel-Arbeit – Auszüge aus seinem Artikel und ein Gespräch mit dem Journalisten finden Sie in unserem Pressespiegel-Extra.

Frank Müller-PenzlinVorsitzenderBundesverband Deutsche Tafel e. V.

„Fest steht: Die Ursachen der Armut können die Tafeln nicht beseitigen. Aber sie tragen dazu bei, bedürftigen Menschen zu helfen.“

Der GEO-Artikel macht deutlich, wie stark die Tafel-Idee von engagierten Persönlich- keiten geprägt wird. Welche Persönlich-keiten unter anderem in Niedersachsen und Bremen Tafel-aktiv sind und was den niedersächsischen Ministerpräsident Christian Wulff mit den Tafeln verbindet, lesen Sie in der ers-ten Folge unserer neuen Serie über die Tafeln in den einzelnen Bundesländern. Der auf dem bundesweiten Tafel-Treffen 2005 in Wuppertal neu gewählte Vorstand stellt sich den Herausforderungen – ehrenamtlich und engagiert, ge- meinsam mit über 20 000 Tafel-Helfer-Innen und der vielfältigen Unterstützung durch zahlreiche Spender und Sponsoren. Welche Aufgaben zu meistern sind, machen die Ergebnisse der Tafel-Umfrage aus dem Herbst 2005 deutlich.

Fest steht: Die Ursachen der Armut können die Tafeln nicht beseitigen. Aber sie tragen dazu bei, bedürftigen Menschen zu helfen. Nicht nur mit einem Stück Brot, einem Apfel oder einem Joghurt, sondern mit einem Zeichen der Hoffnung, der Solidarität und der Mitmenschlichkeit.

Gehen wir weiter diesen Weg!

Ihr

Liebe Tafel-Freundinnen und -Freunde,

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Feedback 01 2006

Tafeln in Rheinland-PfalzSpendenmarathon erbrachte 77 777 EuroDie Tafeln in Rheinland-Pfalz erhielten Ende November 2005 vom privaten Radiosender RPR1. 77 777 Euro. Der Sender hatte das Geld während eines Spendenmarathons gesammelt. Über 1000 Einzelpersonen und 90 Firmen machten mit. RPR1. steuerte 12 000 Euro bei.

Bergedorfer TafelCharity-Night mit Jörg Pilawa12 179 Euro kamen bei der ersten Berge-dorfer Charity-Night Anfang November zusammen. Die Spenden gingen an die Bergedorfer Tafel, die dringend einen dritten Transporter kaufen möchte. ARD-Fernsehmoderator Jörg Pilawa, seit bald drei Jahren Bergedorfer, moderierte die musikalisch umrahmte Spenden-Gala ohne Gage. Der beliebte TV-Mann verstei-gerte gestiftete Preise. Außerdem brachte er aus seiner Redaktion 1500 Euro mit.

Hofer TafelDie 500. Tafel nahm ihre Arbeit aufAls Anfang Oktober 2005 im bayrischen Hof die 500. Tafel die Türen zu ihrer Ausgabestelle erstmals öffnete, warteten bereits 300 Menschen auf die gespendeten Lebensmittel. Zur Gründungsfeier reiste Matthias Mente vom Bundesvorstand an, um den Verantwortlichen der 500. Tafel persönlich die Gründungsurkunde zu überreichen. „Ursprünglich dachten wir, dass bei 300 Tafeln Schluss sei“, sagte Mente in seiner Ansprache. Und er lobte das Engagement der Bayern: „Im Freistaat gibt es allein 100 Tafeln.“

Dresdner TafelMit Agenda-Preis 2005 ausgezeichnetDie Dresdner Tafel gehörte im November 2005 zu den Preisträgern des Vereins Lokale Agenda 21 für Dresden. Der Verein zeichnet gemeinnützige Projekte aus. 36 Initiativen hatten sich beworben. Die Dresdner Tafel erhielt ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro.

Cuxhavener TafelCuxhavener Tafel verteilt SchulranzenRechtzeitig zu Beginn des neuen Schul-jahres verteilte die Cuxhavener Tafel Schul-ranzen gefüllt mit Buntstiften, Pinseln und Tuschkästen an Kinder, deren Eltern wenig Geld für die Schulausstattung haben. Möglich wurde die Aktion der Cuxhavener Tafel durch die Unterstützung der „Aktion Kinderbetreuung“ in der Lüderitzstraße und des örtlichen Lions-Clubs. Die „Aktion Kinderbetreuung“ sammelte ausrangierte Schulranzen, die Dank des vom Lions-Club gespendeten Geldes gefüllt werden konnten.

Solinger TafelWenn das Haushaltsgeld knapp wird…Für alle, die aus weniger mehr machen müssen, hat die Solinger Autorin Jutta Ebel das Kochbuch „Wenn das Haushaltsgeld knapp wird… gut Kochen und lecker Essen mit wenig Geld“. Die ersten Exemplare wurden ihr geradezu aus der Hand gerissen – jetzt gibt es zum Glück für alle Leerausgegangenen bereits die Neuauflage. Jutta Ebel verrät in ihrem Buch neue, günstige Rezepte und viele Tipps rund ums Kochen. Schließlich sei Selbstgekochtes viel leckerer, preiswerter und vitaminreicher als Fast Food. Und das beste an dem neuen Kochbuch: Es wird gegen eine Spende von nur vier Euro abgegeben. Der Erlös kommt der Solinger Tafel zu Gute. Erhältlich ist das Buch bei Bücher Wolf am Ufergarten 28 in Solingen und beim Spar- und Bauverein Solingen. Weitere Informationen unter www.radiorsg.de/seite.php?id=146.

Primasenser TafelKochkurs bei der Pirmasenser TafelDie Pirmasenser Tafel hat die Artikel „Immer mehr Menschen sind arm“ und „Tafel, Armut und Gesundheit“ aus der Feedback Ausgabe 1/2005 zum Anlass genommen, einen Kochkurs für ihre Tafel-Kunden anzubieten. Dieser Kochkurs soll versuchsweise an einem Nachmittag im September durchgeführt werden und in der katholischen Familienbildungsstätte stattfinden. Geleitet wird der Kurs von der Pirmasenser Tafel-Mitarbeiterin und Fachfrau Linde Stein.

Berichte aus der Tafel-LandschaftVon Norden bis Süden, von Osten bis Westen – täglich wird bundesweit viel Tafel-Arbeit geleistet: werden Ideen entwickelt, Spenden-Aktionen gestartet, neue Wege beschritten, um Bedürftigen bestmöglich zu helfen. Die Berichte aus der Tafel-Landschaft werfen ein paar Schlaglichter auf die kaum fassbare Vielfalt der Tafel-Ereignisse.

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Wiesbadener TafelTransportproblem der Wiesbadener Tafel gelöstAuch bei der Wiesbadener Tafel hat die Zahl der Bedürftigen stark zugenommen. Inzwischen werden jede Woche zirka 1500 bedürftige Menschen mit Lebensmitteln ver-sorgt. So bestand die Notwendigkeit, ein drittes Transportfahrzeug anzuschaffen. Seit Anfang 2005 ist die Wiesbadener Tafel im Besitz eines weiteren Fahrzeugs – eines Renault Kangoo, der mit Unterstützung einiger Sponsoren gekauft werden konnte. Somit ist das Transportproblem für hoffentlich längere Zeit gelöst. Für das großzügige Engagement gilt der besondere Dank General Motors, dem Weinladen Walluf, der Firma Garreis und der Familie Steffens in Wiesbaden.

Kieler TafelVon A wie Apfel bis Z wie Zucchini: Erntedank-Aktion der Kieler TafelLeuchtend orangefarbene Kürbisse, kna-ckige Gurken, rote Tomaten, saftige Äpfel und Birnen, Kartoffeln und Wurzeln – appe-titliche Altar-Dekorationen wie diese gibt es beim Erntedank-Gottesdienst in vielen Kirchen. In Kiel aber auch wenig später für bedürftige Kieler. Allein 17 Evangelische Kirchen-Gemeinden haben im vergange-nen Jahr ihre Erntedankgaben an die Kieler Tafel weitergereicht. Drei Fahrerteams hol-ten die Feld- und Gartenfrüchte aus den Kirchen ab, die ersten gleich am Sonntag nach dem Gottesdienst. Verteilt wurden die Gaben von sechs Ausgabestellen und einen Laden.

Seesener TafelMehrgenerationenhaus in Seesen – Bundesverdienstkreuz für Marion DeerbergAuch in Seesen gibt es jetzt ein Mehr-generationenhaus, in dem sich Jung und Alt treffen und austauschen können. Als geradezu ideal bezeichnete die damali-ge niedersächsische Sozialministerin Dr. Ursula von der Leyen die Einrichtung. Besonderes Lob ging bei der Feierstunde an Marion Deerberg, die dem Projekt mit ihren ehrenamtlichen Mitstreitern den Boden bereitet. Marion Deerberg enga-giert sich seit 1989 in uneigennütziger Weise für die Belange des Verbands allein-erziehender Mütter und Väter (VAMV) und mittlerweile auch für die Seesener Tafel. Im Februar 2006 erhielt sie für ihr Engagement das Bundesverdienstkreuz. An der Feierstunde nahmen unter anderem Seesens Bürgermeister, der stellvertreten-de Landrat des Landkreises Goslar und Monika Placke vom VAMV-Landesverband Niedersachsen teil. Im Anschluss hatte die illustre Gästeschar Gelegenheit, sich im Haus umzuschauen und mit den Generationen ins Gespräch zu kommen.

Schweinfurter TafelJunge Pilger aus Irland rasten auf dem Weg zu Weltjugendtag in Schweinfurt und Helfen bei der Tafel Sieben junge Iren rasteten auf dem Weg zum Weltjugendtag in Köln bei Familien der katholischen Pfarrei St. Kilian in Schweinfurt. Dort schnupperten sie auch bei der örtlichen Tafel hinein und konnten einen Eindruck von der täglichen Arbeit der ehrenamtlichen Helfer gewinnen. „Es war ganz interessant zu sehen, was mit Lebensmitteln gemacht wird, die eigent-lich vernichtet werden“, so einer der Jugendlichen. Ein Grillfest rundete den Tag bei der Schweinfurter Tafel ab.

Lingener TafelReisegutschein ermöglicht Helferausflug nach NorderneyGlück hatte die Lingener Tafel. Am 30. Dezember 2004 lag ein Brief im Kasten der Lingener Tafel. Außer „Lingener Tafel“ war vorne nichts zu lesen. Hintendrauf: „Sie haben Erfahrung mit Sachen nahe am Verfallsdatum. Gruß H. A.“ Drin steckte ein Reisegutschein im Wert von 1500 Euro, ausgestellt im Sommer 2002, gültig noch einen Tag bis zum 31. Dezember 2004. Die Vereinsvorsitzende Edeltraut Graeßner

ruhte und rastete nicht, bis der Reise-gutschein verlängert und auf die Lingener Tafel übertragen worden war. Dank dieses Gutscheins konnten sich die Helferinnen und Helfer im Juli dieses Jahres über einen gelungenen Ausflug auf die wunderschöne ostfriesische Insel Norderney freuen. Der große Dank der Lingener Tafel gilt dem Reisebüro Berndt in Lingen, dem unbe-kannten Spender H. A. und der Firma, die den Gutschein an H. A. gesponsort hatte und die der Übertragung und Verlängerung des Gutscheins zustimmte.

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Tuttlinger TafelLaudatio auf den Tafel-Laden TuttlingenDie Idee war da, doch ein langer Weg bis zur Geburt.Schwierigkeiten gab es noch und nöcher,wie stopfen wir die finanziellen Löcher?Manches Sandkorn war im Getriebe,doch was tut man nicht aus christlicher Nächstenliebe?Manchmal auch mit List und Tücke, die Ehrenamtlichen schlossen manche Lücke.Es ist nicht zu glauben, aber es ist wahr,der Tafel-Laden besteht ein viertel Jahr.Vergessen sind Sorgen und Schweiß,dankbare Kunden sind der Preis.Vergessen kann man die schlimmste Not,für ein paar Groschen gibt es ein Brot.Halb Tuttlingen steht Kopf,für wenig Geld ist voll der Topf.Viele kommen jetzt über die Runden,haben sie erstmal den Weg zum Tafel-Laden gefunden.Obst und Gemüse gibt es en masse,einkaufen macht im Tafel-Laden Spaß.Man merkt es spätestens an der Kasse,für wenig Geld so viel Masse.

Deshalb mein Dank an die Diakonie,Jungs ihr seid so gut wie noch nie.Aufrichtigen Dank möchte ich noch sagenan die vielen Helfer und Spender, die den Tafel-Laden tragen.

JOSEF SCHNEIDER, Tafel-Kunde bei der Tuttlinger Tafel

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Susanne Lexa reicht die Stafette weiter …

Nach 4-jähriger Leitung der Redaktion darf ich mich mit diesem Heft bei Ihnen verabschieden. Die Arbeit an unserem Feedback hat mir sehr viel Freude gemacht und mich bereichert. Allen Leserinnen und Lesern herzlichen Dank für die Treue und das Interesse, das Lob und die Kritik und die zahlreich eingegange-nen Beiträge.

Es freut mich sehr, die Redaktion an eine Tafel-affine, journalistisch ausgebildete und erfahrene Persönlichkeit wie Dagmar Penzlin übergeben zu dürfen. Sie wird frischen Wind in die Redaktion bringen und das Antlitz unseres Feedbacks neu prägen. Dafür wünsche ich Ihr alles Gute und viel Erfolg.

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… an Dagmar Penzlin

Schon längere Zeit hielt ich Ausschau nach einer Möglichkeit, mich ehrenamtlich zu engagieren. Um so mehr freue ich mich die Nachfolgerin von Susanne Lexa zu sein und für die Tafel-Idee eintreten zu können. Die Arbeit an der vorliegenden Ausgabe ermöglichte ein erstes Kennenlernen der Aufgabe. Journalistisch zu wirken ist mir vertraut: Nach einem Tageszeitungsvolontariat und dem Studium der Musikwissenschaft bin ich seit vielen Jahren hauptberuflich als Journalistin tätig.

Ich freue mich darauf, für die Tafel-Gemeinschaft, für Ihre Freunde und Förderer ein lesenswertes Magazin zu gestalten. Mit Texten, die über alle wichtigen Ereignisse und Entwicklungen in der bun-desweiten Tafel-Landschaft informieren, die zum Nachdenken und zu Gesprächen anregen. Ihre Themenvorschläge und Impulse sind herzlich willkommen.

Viel Freude beim Lesen wünschen

Susanne Lexa und Dagmar Penzlin

In eigener SacheLiebe Tafel-Freundinnen und Tafel-Freunde,in der Redaktionsleitung des Feedback-Magazins findet ein Wechsel statt

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Tafeln nach Zahlen

140NEUE TAFELN SIND IM JAHR 2005 ENTSTANDEN

ÜBER

300 TAFELN (VON 500) BETEILIGTEN SICH AN DER ONLINE-TAFEL-UMFRAGE

Wieviel?Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage und der je nach Definition zehn bis zwölf Millionen Armen im Land besteht weiterhin ein großer und zudem wachsender Bedarf an Tafel-Leistungen und damit auch an Lebensmitteln

100 000Tonnen Lebensmittel werden von den Tafeln jährlich an Bedürftige verteilt

47 %ALLER TAFELN HABEN TEMPO-RÄRE AUSGABE-STELLEN

ÜBER

480 000PERSONEN WURDEN EINMAL PRO WOCHE VON DEN TAFELN MIT LEBENSMITTELN VERSORGT

66 %aller Tafeln haben einen festen Tafel-Laden

17 %ALLER TAFELN UNTER-HALTEN EINE SUPPEN-KÜCHE

46 % DER BUNDESDEUT-SCHEN BÜRGER LEBEN IN GEMEINDEN MIT TAFEL-STANDORT

DIE TAFEL-ARBEIT VOR ORT BEFINDET SICH DURCH LOKALES WACHSTUMIN EINEM STE-TIGEN WANDEL

52 %aller Tafeln sind eigen-ständige eingetragene Vereine

DIE TRADI-TIONELLE BESCHAFFUNG VON LEBENS-MITTELN IM EINZELHANDELWIRD FÜR DIE TAFELN IMMER SCHWIERIGER

STAND SEPTEMBER 2005

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01 2006 Feedback

Über 300 Tafeln (von 500 Tafeln insgesamt, Stand September 2005) beteiligten sich an der Online-Tafel-Umfrage, das entspricht einem Anteil von gut 60 % aller Tafeln. Bei den Tafeln in Orten mit über 50 000 Einwohnern lag der Anteil sogar bei über 75 %.

Ab dem Jahr 2004 ist in Deutschland ein regelrechter Gründungsboom bei den Tafeln zu verzeichnen. Im Jahr 2004 sind 100, 2005 sogar 140 neue Tafeln entstanden. Mittlerweile haben die 191 deutschen Städte mit mehr als 50 000 Einwohnern zu fast 85 % eigene Tafeln, aber auch Städte von 20–50 000 Einwohnern sind zu über 36 % und solche von 10–20 000 Einwohnern zu 15 % Standort einer lokalen Tafel. Derzeit leben über 46 % der bundes-deutschen Bürger in Gemeinden, die Tafel-Standort sind. Wenn man nur die Menschen betrachtet, die in Gemeinden mit über 10 000 Einwohnern zu Hause sind und damit für die Tafeln realis-tischerweise „erreichbar“ erscheinen, beträgt dieser Anteil sogar eindrucksvolle 64 %. Diese Abdeckung wird aber auch bei vielen Neugründungen nur noch geringfügig zunehmen, denn die neuen Standorte werden natürlich immer kleiner.

Immer mehr Tafeln in größerer Vielfalt Rund 52 % aller Tafeln sind eigenständige eingetragene Vereine (e. V.) und knapp 48 % sind Projekte in gemeinnütziger Trägerschaft. Bei den Tafeln in Trägerschaft haben kirchliche oder kirchennahe Träger mit über 56 % gegenüber der letzten Tafel-Umfrage in 2002 (knapp 40 %) erheblich an Bedeutung gewonnen, während Wohlfahrtsverbände, lokale und überregionale Vereine die Träger von zusammen weiteren 33 % der Projekte sind. Als Tafel-Modelle haben Tafel-Läden und -Ausgabestellen aufgrund der immer klei-neren Standorte zugenommen: 66 % aller Tafeln haben einen fes-ten Tafel-Laden, 47 % temporäre Ausgabestellen (im Schnitt 3,4), während nur 23 % soziale Einrichtungen direkt beliefern und 17 % eine Suppenküche unterhalten (Mehrfachnennungen waren mög-lich). Gegenüber der letzten Tafel-Umfrage hat sich aber auch der Anteil der Tafeln, der sich die Bedürftigkeit der Kunden nachwei-sen lässt, von 76 % auf fast 93 % gesteigert. Von den Tafeln, die Lebensmittel direkt an Bedürftige abgeben, fordern inzwischen fast 85 % einen Kostenbeitrag. Er wird bei mehr als der Hälfte einheitlich pro Abgabe erhoben – zu zahlen ist in der Regel ein Euro. Es gibt aber auch zahlreiche differenzierte Umlagesysteme und ausgezeichnete Preise, in Einzelfällen sogar in Höhe von bis zu 50 % des günstigsten Anbieters.

Zunehmender Bedarf an Lebensmitteln Neue Erkenntnisse hat es auch zu der Frage gegeben, wie viele Bedürftige von den Tafeln mit welchen Mengen von Lebensmitteln regelmäßig versorgt werden. Die auch für die Motivation von Förderern und Tafel-Helfern vor Ort so wichtigen Antworten von über 300 Tafeln wurden auf ihre Plausibilität überprüft und nach Größenklassen auf alle Tafeln hochgerechnet. Daraus ergibt sich, dass die Tafeln im vergangenen Jahr mindestens 480 000 Personen regelmäßig, das heißt etwa einmal pro Woche mit zirka

vier Kilogramm Lebensmitteln versorgt haben. Das entspricht einer Gesamtleistung von eindrucksvollen 100 000 Tonnen Lebensmitteln im Jahr, die nicht vernichtet, sondern Bedürftigen zur Verfügung gestellt werden.

Doch so groß auch die Erfolge der Tafel-Bewegung sind – angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage und der je nach Definition zehn bis zwölf Millionen Armen im Land besteht weiterhin ein großer und zudem wachsender Bedarf an Tafel-Leistungen und damit auch an Lebensmitteln. Da erscheint es besonders bedenklich, dass sich die Zufriedenheit der Tafeln mit dem Erreichungsgrad der Bedürftigen an ihrem Standort zwar seit der letzten Tafel-Umfrage verbessert hat, ihre Zufriedenheit mit der Menge und dem Mix der verfügbaren Lebensmittel in der aktuellen Umfrage aber deutlich schlechter geworden ist (in Schulnoten – Menge: 2,7 statt 2,3, Mix: 2,9 statt 2,6). Hier wird deutlich, dass die traditionelle Beschaffung von Lebensmitteln im Einzelhandel für die Tafeln schwieriger wird. Aufgrund der ständigen Optimierung der Logistikkette (insbesondere durch die Computerisierung der Kassen) und des großen Margendrucks wird hier in Zukunft noch weniger für die Tafeln übrig bleiben als bisher. Daher gilt es, für die Tafel-Arbeit gezielt neue Beschaffungsquellen zu erschließen.

Wachstum und Wandel Viele Ergebnisse der aktuellen Umfrage machen also deutlich, dass sich die Tafel-Arbeit vor Ort durch lokales Wachstum in einem stetigen Wandel befindet. Angefangen bei der Tatsache, dass fast alle Tafeln inzwischen die Bedürftigkeit ihrer Kunden kontrollieren und auch immer mehr zumindest einen symboli-schen Betrag für die verteilten Lebensmittel nehmen. Darüber hinaus werden immer neue und verfeinerte Ansätze entwickelt, um maßgeschneidert für die lokale Situation eine möglichst wirkungsvolle und gerechte Verteilung zu gewährleisten. Auch zeichnet sich ab, dass immer mehr Geldspenden benötigt wer-den, um die hohen laufenden Kosten des Tafel-Betriebs finan-zieren zu können.

Dass es immer mehr Tafeln an immer kleineren und immer dichter beieinander liegenden Standorten gibt, bringt einen Wandel mit sich, der die Tafeln auch in ihrer Zusammenarbeit vor ganz neue Herausforderungen stellt. Wichtige Themen wie Regional- und Namensschutz müssen neu betrachtet werden. Und es stellt sich die Frage, was die Kernfunktionen sind, die eine lokale Tafel-Initiative ausmachen. Neue Lösungsansätze werden entwickelt – neue Tafeln in Trägerschaft bestehender Tafeln entstehen, auch ganze Gruppen von benachbarten Tafeln, die als Projekte eines einzigen Trägers organisiert sind. Nicht zuletzt wird der Aufbau der Lebensmittelbanken dafür sorgen, dass größere oder leistungsfähigere Tafeln für benachbarte kleine Tafeln zum Beispiel Lebensmittel transportieren und lagern werden.

Dr. Vera Schäfer

Im Herbst 2005 führte der Bundesverband unter den Tafeln eine Umfrage durch

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Tafeln nach ZahlenDas Ziel war, das vorhandene Zahlenmaterial zu aktualisieren und Veränderungen in der Tafel-Landschaft aufzuspüren. Dr. Vera Schäfer hat die Umfrage durchgeführt und ihre Ergebnisse ausgewertet.

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Dr. Vera Schäfer unterstützt und begleitet die Tafel-Bewegung in vielfältiger Weise bereits seit 1994 (siehe Vita). Sie berät als Mitglied des Beirats den Vorstand und gibt wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Bundesverbands und der Tafel-Arbeit. Über die Ergebnisse der Tafel-Umfrage hat der gesamte Vorstand zusammen mit Dr. Vera Schäfer eingehend beraten. In einem Gespräch mit ihr erläutert Frank Müller-Penzlin, welchen Einfluss die Umfrage auf die künftigen Aktivitäten des Bundesverbandes ausübt.

Dr. Vera Schäfer: Haben die Ergebnisse den Vorstand überrascht?Frank Müller-Penzlin: Es ist beeindru-ckend, welch großer Anteil der Be-völkerung von den Tafeln mittlerweile erreicht wird. Fast alle größeren Städte haben heute eine Tafel, sodass der größte Teil der an uns herangetragenen Gründungsanfragen aus eher kleineren Orten stammt.Dr. Vera Schäfer: Wie sinnvoll ist die Gründung einer Tafel in kleinen Orten mit z.B. weniger als 10 000 Einwohnern? Gibt es nicht eine natürliche Grenze?Frank Müller-Penzlin: Wir empfehlen, in diesem Fall die Möglichkeit einer Kooperation mit einer benachbarten Tafel zu prüfen und z.B. eine Ausgabestelle zu eröffnen. Allerdings erfahren wir häufig, dass der Wunsch da ist, eine „eigene“ Tafel haben zu wollen...Dr. Vera Schäfer: ...was bei der zuneh-menden Dichte der Tafeln schnell zu Problemen führen kann, z.B. bei der Suche nach Lebensmittelspendern.Frank Müller-Penzlin: Genau. In allen Orten gibt es Menschen, die eine Tafel gut gebrauchen können. Aber nicht überall sind vor Ort genügend Lebensmittel-spenden vorhanden. Die Umfrage ver-zeichnet ja genau diese Entwicklung: Die Zufriedenheit mit der Spendenmenge nimmt ab. Das bestärkt uns, unsere

Aktivitäten für den Aufbau von Lebens-mittelbanken zu intensivieren.Dr. Vera Schäfer: In den europäischen Nachbarländern, wie z.B. Frankreich, gibt es bereits seit Jahren so genannte Foodbanks, die in großem Stil Lebensmittel einsammeln und verteilen. Kommen die Lebensmittelbanken in Deutschland nicht ein wenig spät?Frank Müller-Penzlin: Sie kommen viel-leicht gerade zum richtigen Zeitpunkt. Bis vor wenigen Jahren war Armut in Deutschland eher ein Tabu-Thema, das ist heute nicht mehr der Fall, und die Tafeln haben das Ihre dazu beigetra-gen. Dieser Wandel hat sich auch auf Regierungsebene vollzogen, wie der jüngste Armutsbericht der Bundesre-gierung zeigt (siehe Feedback 1/2005). Ohne die Unterstützung der Bundesre-gierung ist ein Aufbau der Lebensmittel-banken in Deutschland nicht möglich. Dr. Vera Schäfer: Das zielt ja eher auf die EU-Subventionswaren. Was ist mit den Lebensmittelgroßmengen aus Industrie und Handel?Frank Müller-Penzlin: Auch hier gilt, wir müssen Antworten finden. Einerseits schaffen es bereits heute leistungsfähige Tafeln, große Mengen umzuschlagen, wie z.B. Dresden und Hamburg. Andererseits gibt es hier noch Verbesserungspotenzial. Eine zentral koordinierte Ansprache der Großhersteller und eine professionelle Abwicklung sind notwendig, um neue Lebensmittelquellen zu erschließen. Es geht hier nicht mehr um die Frage: Wollen die Tafeln Lebensmittelbanken oder nicht? Sondern: Schaffen es die Tafeln, solche aufzubauen, oder überlassen sie dieses den anderen? Dr. Vera Schäfer: Dazu gehört ein leis-tungsfähiger Bundesverband, der stabil aufgestellt ist – mit einer Geschäftstelle in Berlin.Frank Müller-Penzlin: Wir brauchen drin-

gend eine Geschäftsstelle, um den in den vergangenen Jahren gewachsenen Aufgaben und Anforderungen gerecht zu werden. Dadurch schaffen wir den notwen-digen Freiraum, um wichtige Tafel-Themen konsequenter anzugehen. Ich denke da etwa an das Werben für die Tafel-Idee und das Werben um Spenden, auch natürlich an den Aufbau der Lebensmittelbanken. Und das alles geschieht mit dem Ziel, um die Tafel-Arbeit vor Ort noch stärker zu unterstützen.

Dr. Vera Schäfer gehört zum Beirat der Tafeln.

Dr. Vera Schäfer engagiert sich seit 1994 ehrenamtlich für die Tafeln – stets unterstützt durch die Infra-struktur ihres Arbeitgebers, der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Dr. Schäfer hat für den Bundesverband in vielfältigen Bereichen gearbeitet: Handbücher konzipiert zum Themenbereich Aufbau/Betrieb einer Tafel. Darüber hinaus befasste sich die promovierte Betriebswirtin mit verschiedenen Tafel-Themen (z.B. Strategie, Regionalisierung, Inter-/Intranet-Konzept und Tafel-Umfragen). Zurzeit wirkt sie am Aufbau der neuen Geschäftsstelle des Bundesverbandes in Berlin mit, ebenso an der Einrichtung von Lebensmittelbanken in Deutschland. Die 44-Jährige ist Mitglied im Beirat der Tafeln. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in München.

„Die Tafel-Arbeit vor Ort stärken“Über die Ergebnisse der Tafel-Umfrage hat der Vorstand zusammen mit Dr. Vera Schäfer beraten.

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01 2006 Feedback

Erika HintzeLändervertreterin Niedersachsen Ost1949 in Celle geborenHausfrauSeit 1995 Mitarbeit bei der Celler TafelSeit 1999 Vorsitzende der Celler Tafel2005 Wahl zur Ländervertreterin Niedersachsen Ost

Warum aktiv in der Tafel-Bewegung?„Zur Tafel-Arbeit bin ich gekommen, weil diese neue Art des Helfens, das heißt, Lebensmittel nicht zu vernichten, sondern zu achten und an Bedürftige weiterzugeben, mich besonders angesprochen hat. Ich bin stolz auf diese direkte Hilfe für bedürftige Menschen und auf alle, die sich dieser tollen Arbeit verbunden fühlen und sie leisten. Ich wünsche mir, dass es noch viele freiwillige Helfer in der Zukunft geben wird.“

Telefon 05141 – 243 63Email [email protected]

53 Tafeln arbeiten in den Bundesländern Niedersachsen und Bremen. Die älteste Tafel ist die 1994 gegründete Göttinger Tafel. Seit 2005 gibt es zwei Ländervertreterinnen. Für den Bereich Ost ist Erika Hintze von der Celler Tafel und für den Bereich West Edeltraud Graeßner von der Lingener Tafel zustän-dig. Margit Bengen von der Oldenburger Tafel war von 1998 bis 2003 Ländervertreterin. Ihr Nachfolger, Matthias Mente von der Nienburger Tafel, wechselte 2005 in den Bundesvorstand. Gemäß einer Schätzung der Ländervertretung gibt es etwa 2000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bei den Tafeln in Niedersachsen und Bremen. Sie leisten jährlich zwei Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit. Etwa 60 Tafelfahrzeuge und 100 Privatwagen sind täglich zwischen Nordsee und Harz unter-wegs, um 50 000 sozial und wirtschaftlich Benachteiligten durch Lebensmittelspenden zu helfen. Die Ländervertretung ist Mitglied in der Niedersächsischen Landesarmutskonferenz und wird finanziell vom Land Niedersachsen im Rahmen der Förderung ehrenamtlicher Tätigkeiten unterstützt. Dadurch war es mög-lich, einen eigenen Internetauftritt www.tafel-niedersachsen.de zu finanzieren.

TAFEL-LANDSCHAFTEN Niedersachsen und Bremen

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Edeltraud GraeßnerLändervertreterin Niedersachsen West1955 in Müggenwalde (Mecklenburg) geborenVerwaltungsangestellte1997 seit Gründung der Lingener Tafel Vorsitzende und Geschäftsführerin2005 Wahl zur Ländervertreterin Niedersachsen West

Warum aktiv in der Tafel-Bewegung?„Brot wegzuwerfen das war für mich schon immer der Inbegriff der ‚Sünde’. An der Tafel-Bewegung fasziniert mich dieses einfache Prinzip, Übriggebliebenes einzu-sammeln und zu verteilen. Das müsste meiner Meinung nach auch mit vielen anderen Dingen funktionieren. Leider kann man neben der beruflichen Arbeit nicht alle Ideen, die man hat, umsetzen.“

Telefon 0591 – 543 67Email [email protected]

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Rechts: Erika Hintze;

unten: Edeltraud Graeßner.

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Feedback 01 2006

„Nicht alle Menschen haben ihr täglich Brot, obwohl es Lebensmittel im Überfluss gibt.“

FEEDBACK Herr Ministerpräsident Wulff, Sie sind seit 2004 Schirmherr der niedersächsischen Tafeln. Was hat Sie bewogen dieses Amt zu übernehmen?CHRISTIAN WULFF Die Idee der Tafel-Bewegung hat mich einfach überzeugt. Nicht mehr gebrauchte Lebensmittel einzusammeln und an Bedürftige zu verteilen, ist gut und vernünftig. Denn nicht alle Menschen haben ihr täglich Brot, obwohl es Lebensmittel im Überfluss gibt. Eine unzureichende Versorgung mit Lebensmitteln ist ein Grund, dass arme Menschen in Deutschland häufiger erkranken und eine geringere Lebenserwartung haben. Diesem Problem widmen sich die vielen Tafeln. Ich konnte mir vielfach ein Bild darüber machen, wie erfolgreich und engagiert die nieder-sächsischen Tafeln arbeiten. Die Übernahme der Schirmherrschaft über die niedersächsischen Tafeln war eine gute Entscheidung!

FEEDBACK Gibt es persönliche Berührungspunkte?CHRISTIAN WULFF Im eigentlichen Sinne nicht. Ich hatte das Glück, nie auf die Arbeit der Tafeln angewiesen zu sein. Mich hat aber immer gestört, dass Lebensmittel, die an sich noch geges-sen werden könnten, aus den verschiedensten Gründen einfach weggeworfen wurden.

FEEDBACK Ob am Informationsstand des Bundesverbandes Deutscher Tafeln auf dem jüngsten Kirchentag in Hannover oder bei Tafel-Veranstaltungen in Celle und Osnabrück – Sie nehmen sich Zeit, um Tafel-Arbeit und die ehrenamtlichen Tafel-MitarbeiterInnen kennen zu lernen. Welche Eindrücke konnten Sie gewinnen?CHRISTIAN WULFF Mich hat das freiwillige Engagement zuguns-ten benachteiligter Menschen sehr beeindruckt. Dabei geht mein Dank zunächst an die ehrenamtlich Aktiven der Tafel-Bewegung.

Zahlreiche Helferinnen und Helfer spenden ihre Freizeit für die Idee der Tafel und für die Menschen, die auf die Lebensmittel angewie-sen sind. Ein paar Stunden am Tag, in der Woche, im Monat – so wie es die persönlichen Möglichkeiten zulassen. Nicht zu vernach-lässigen sind aber die vielen Spender, die mit ihren Lebensmitteln die Tafel-Bewegung ermöglichen. Nach dem Leitspruch „Jeder gibt,

was er kann“ engagieren sich bei den Tafeln örtliche Bäckereien und Wochenmärkte, Supermarktketten, Naturkostläden und Bio-bauern, Kfz-Mechaniker und Automobilhersteller, Beratungs-unternehmen und viele mehr. Diese beispielgebende Art der Zuwendung ist für mich sehr beeindruckend und unterstreicht die Erfahrung, dass letztlich nur glücklich wird, wer auch andere glücklich macht. FEEDBACK Das Jahr 2005 war für die Tafel-Bewegung bundes-weit ein besonderes Jahr: noch nie zuvor gab es so viele Tafel-Neugründungen. Auch die Zahl von bedürftigen Menschen ist gestiegen. Wie bewerten Sie diese Entwicklung?CHRISTIAN WULFF Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Zahl der Tafeln in Deutschland dynamisch entwickelt. Gab es im Jahr 1993 erst eine einzige Tafel, so sind es jetzt bereits über 400. In den niedersächsischen Tafeln sind etwa 2000 Menschen auf ehrenamtlicher Basis mit der Annahme und Verteilung von Lebensmitteln engagiert. Diese Entwicklung macht deutlich, dass die soziale Frage in Deutschland längst noch nicht zufrieden stel-lend gelöst ist. Und diese Einwicklung macht uns Sorgen, da es noch viele Menschen gibt, die auf das kostenlose Angebot von Nahrungsmitteln angewiesen sind.

Diese Entwicklung zeigt uns aber auch, dass die Zivilgesellschaft funktioniert. Hier können wir sehen, wie viele Menschen bereit sind, sich für andere einzusetzen, uneigennützig zu helfen und wahre Nächstenliebe zu beweisen. Und es zeigt sich, wie richtig und wichtig die Idee der Tafel-Bewegung ist.

FEEDBACK Auf Ihrer Homepage gibt es eine Rubrik, die Sie als „Philosophische Provokationen“ überschrieben haben. Hier finden sich eine Reihe von prägnanten Gedanken kluger Leute. Darunter auch folgende Aussage von Antoine de Saint-Exupery: „Was ich am meisten verabscheue ist die traurige Rolle des Zuschauers, der unbeteiligt tut oder ist. Man soll Zeuge sein, mittun oder Verantwortung tragen. Der Mensch ohne mittuende Verantwortung zählt nicht.“ Das ist ja mehr als ein Plädoyer für ehrenamtliche Arbeit, das grenzt an ein Gebot, das jeden herausfordert. Welche Rolle wird aus Ihrer Sicht ehrenamtliches Engagement in der Zukunft spielen? CHRISTIAN WULFF Der bürgerschaftliche Einsatz ist vielfältig: Die Aktiven kümmern sich in ihrer Freizeit um den Naturschutz, trai-nieren Jugendmannschaften, unterstützen Zuwanderer, beteiligen sich an Tafeln oder sind als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr im

„Die besten Vorbilder

für unsere Kinder“I NTE RVI EW M IT N I E DE RSACHS E N S M I N ISTE RPRÄS I DE NT CH R ISTIA N WU LF F

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TAFEL-LANDSCHAFTEN

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Notfall bereit, ihr Leben für andere zu riskieren. Die Ergebnisse belegen, dass die Bürgerinnen und Bürger

die Bedürfnisse und Nöte ihrer Nachbarn, ihres Stadtteils oder ihrer Gemeinde wahrnehmen und sich durch persönliches Enga-gement an der Zukunftsgestaltung beteiligen wollen. Es geht aber auch um die kleinen Gesten im Alltag, mit denen Anteilnahme, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft zum Ausdruck gebracht wird. Solche guten Beispiele zeugen nicht nur von Respekt gegen-über den Mitmenschen, sondern sie sind die beste Werbung zur Nachahmung; denn wem schon einmal geholfen wurde oder wer in der Not nicht allein stand, der wird auch bereit sein, anderen Menschen in einer vergleichbaren Situation zu helfen.

Aus dem Engagement für Andere erwächst ja auch Bestätigung für sich selbst – Max Frisch hat das Fehlen dieser Erfahrung einmal kritisch in dem Satz formuliert: „Die meisten verwechseln Dabeisein

mit Erleben.“ Erleben setzt voraus, dass ich meine Umwelt und meine Mitmenschen mit einer inneren Zuwendung erfahre und an den Geschehnissen teilhabe, mich für deren Fortgang engagiere. Engagierte Bürgerinnen und Bürger bleiben keine Zuschauer, son-dern sie beteiligen sich und gestalten mit.

Die verschiedenen Beispiele zeigen auf, wie wir alle im jeweiligen Umfeld dazu beitragen können, dass Menschlichkeit in unserer Gesellschaft bewahrt und weiter ausgebaut werden kann. Egal ob dies durch unmittelbares soziales Engagement, durch Spenden oder als Stifter erfolgt. Mitgefühl und Empathie haben viele Gesichter und Ausprägungen. Entscheidender ist für mich, dass Menschen, die sich in diesem Sinne engagieren, die besten Vorbilder für unsere Kinder sind. Dies wäre damit auch die beste Zukunftsvorsorge, an der wir uns in großer Zahl beteiligen sollten.

Interview: Dagmar Penzlin

Zeit für Gespräche: Ministerpräsident Wulff mit Dr. Hartmut Herrmann und Uta Herrmann von der Osteroder Tafel auf dem

Evangelischen Kirchentag 2005 in Hannover.

„Wem schon einmal geholfen wurde oder wer in der Not nicht allein stand, der wird auch bereit sein, anderen Menschen in einer vergleichbaren Situation zu helfen.“

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GEO-Reporter Jens Schröder besuchte die Zwickauer Tafel

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Ehrenamtliches Engagement erlebt eine Renaissance. Das unterstreicht das Magazin GEO mit der Titelgeschichte seiner Dezember-Ausgabe 2005. Vorn auf dem Heft ist in dicken Buchstaben zu lesen: „Die Abkehr vom Egoismus. Wie Gemeinsinn und Nächstenliebe neu entdeckt werden“. Und es ist äußerst lesenswert und berührend, was GEO-Redakteur Jens Schröder zu erzählen hat. Kreuz und quer ist er durch Deutschland gereist, der 33-Jährige hat die verschiedensten Initiativen und Vereine kennen gelernt. Dabei hat er viele Menschen getroffen, die – so Schröder im Vorspann seines Artikels – „zu uneigennütziger Hilfe fähig sind. Zu Nächstenliebe und Verantwortungsgefühl. Rentner, Arbeitslose und Millionäre. Junge und Alte. Sie spenden Zeit, Wissen und Geld. Aus freien Stücken, mit neuen Ideen, selbstbewusst.“ Auch die Zwickauer Tafel stand auf dem Reiseplan von Jens Schröder. Der Autor hat uns erlaubt Auszüge aus seiner Reportage hier noch einmal abzudrucken.

Für Jahrzehnte schien das Engagement der Bürger in Deutschland kaum der Rede wert. Ausbildung, Kinder, Krankheit, Altern, Pflegen, Sterben – um alles kümmerte sich der Wohlfahrtsstaat, umsorgte uns in sämtlichen Lebenslagen mit Profis auf Planstellen. Doch der Sozialstaat hat die private Initiative nie komplett verdrängt, hat sie höchstens verdeckt. Wer die Zivilgesellschaft heute sucht, der findet sie vielleicht zersplitterter, aber auch vielfältiger denn je: ein beeindruckendes Mosaik guter Taten.

Die düsteren Prophezeiungen einer selbstsüchtigen Spaß-gesellschaft aus „Ichlingen“ halten die meisten Sozialwissen-schaften für widerlegt. Das Gegenteil scheint zu stimmen: Die Bereitschaft zum Engagement wächst in allen Bevölker-ungsschichten.

Allein 25 000 Helfer sind zum Beispiel jede Woche in den rund 500 Vereinen der „Tafel“ im Einsatz, sammeln in Supermärkten Lebensmittel kurz vor dem Verfallsdatum ein und verteilen sie an Bedürftige. „Weitere 10 000 Freiwillige haben sich gemeldet, um neue Tafeln zu gründen oder in bestehenden mitzuarbeiten“, sagt Bundesvorstand Matthias Mente.

„Alle reden von sozialer Kälte. Aber wir erleben jeden Tag das Gegenteil“, berichtet der Tafel-Vorstand. „In Deutschland ist das Wir-Gefühl auf dem Vormarsch. Vielleicht das erste Zeichen für einen gesellschaftlichen Konsens: dass man die Ärmsten nicht allein lässt, wenn ihnen der Staat nicht mehr helfen kann.“

Forscher haben den Abschied von der Ich-Gesellschaft schon zur Jahrtausendwende nachweisen können: Der „Gießen-Test“, mit dem der Psychologe Horst-Eberhard Richter seit Jahren die Seelenlage der Deutschen ergründet, verzeichnete im Jahre 1999 einen Trend zu mehr Verantwortung und Sorge um andere Menschen – erstmals seit den 1970er Jahren.

Die Entwicklung ist ungebrochen, wie der große „Freiwilligen-Survey“ im vergangenen Jahr, im Auftrag des Familienministeriums erstellt, bestätigte: 36 % der Deutschen ab 14 Jahren, so ermit-telten Forscher von TNS Infratest, arbeiten freiwillig für das

VON DER KRAFT DES GEMEINSINNS

Gemeinwohl und haben Funktionen, Aufgaben oder Ehrenämter übernommen. Im Vergleich zu 1999 legte diese „Engagement-Quote“ sogar um 2 %-punkte zu. Besonders aktiv sind dabei die Mitglieder großer Familien, regelmäßige Kirchgänger und Pendler, die am Rande der Großstädte ihre oft neu gewachsene Nachbarschaft gestalten. Den größten Zuwachs verzeichneten die Forscher aber bei der Einsatzfreude von Arbeitslosen und Rentnern.

Die Jugend hält mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr dage-gen: Allein im September 2005 begannen mehr als 15 000 junge Leute ihren Dienst in Altersheimen, Sportvereinen und Naturschutzgruppen – häufig der Einstieg in eine lebenslange Bereitschaft zum unbezahlten Engagement.

Und sie alle machen das einfach so. Weil sie Nächstenliebe empfinden und Verantwortung übernehmen wollen. Weil sie Lust haben, Gutes zu tun. Und Zeit.

Viel Zeit: Forscher der Universität Stuttgart-Hohenheim haben berechnet, dass Ehrenamtliche und Freiwillige in Deutschland jedes Jahr rund fünf Milliarden Arbeitsstunden dem Gemeinwohl widmen – fast 10 % mehr, als im gesamten bezahlten öffentlichen Dienst geleistet werden.

Mehr als 30 dieser Arbeitstunden verrichtet jede Woche Helga König von der Zwickauer Tafel. Montagmittags stößt sie etwa mit ihren Helfern in der Begegnungsstätte Piusheim im sächsischen Crimmitschau in eine Versorgungslücke des Sozialstaats, ver-teilt Semmeln und Cabanossi, Frischkäse, Brokkoli und Trauben tütenweise an Bedürftige.

An diesem Tag stehen 115 Hilfesuchende vor dem rötlichen Gebäude. Alte Damen mit sauber geknoteten grauen Haaren und frisch gebügelten Blusen ziehen Wartemarken aus Metall. Ernst blickende Ehepaare kommen Hand in Hand und haben Plastiktüten für die Lebensmittel mitgebracht. Männer mit schlechten Zähnen und aufgesetzter Fröhlichkeit stehen in Grüppchen rauchend neben der Schlange.

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Äußerst lesenswert und berührend:

die Titelgeschichte der GEO-Ausgabe

im Dezember 2005.

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Zum ersten Mal, seit die Zwickauer Tafel ihre achte Ausgabestelle in der ehemaligen Textilstadt Crimmitschau eröffnet hat, könnte das Essen für alle reichen.

Seit neun Jahren organisiert Helga König das Projekt in der Region, zeitweise als Angestellte eines Trägervereins. Mittlerweile ist sie Rentnerin. An ihrem Arbeitspensum hat das nichts geändert: Sie schreibt Einsatzpläne für 39 Ehrenamtliche, legt die Touren zu den 74 Sponsoren fest und hilft in den Außenstellen. „Wir haben im letzen Jahr schon absehen können, dass wir überrollt werden würden. Denn praktisch jeder, der Hartz IV bekommt, fällt ja unter unsere Kriterien für Bedürftigkeit. Seit Januar kommen mit einem Schlag rund 25 % mehr Leute zu uns. Da kann ich doch nicht einfach aufhören“, erzählt Helga König.

Für einen Betriebswirt muss es nach Hexerei klingen, was sie und ihre Zwickauer Helfer leisten: Nur rund 3200 Euro Einnahmen kann der Verein pro Monat verbuchen – die Summe der Spenden von je einem Euro, die die meisten Bedürftigen für ihre Lebensmitteltüten entrichten. Öffentliche Zuschüsse gibt es nicht.

Stattdessen müssen die Tafel-Helfer für ihr Büro in einem städtischen Schulgebäude sogar Miete zahlen, dazu Tilgung und Unterhalt für zwei Kleintransporter. Damit ist das Geld fast aufgebraucht. Aber es ist auch ein Fundament gelegt, auf dem die Hilfsbereitschaft von Lebensmittelspendern und die freie Zeit von engagierten Menschen zusammengeführt werden können. Die eigentliche Leistung der Tafel entsteht dann fast wie aus dem Nichts: Etwa 30 Tonnen Nahrungsmittel werden in und um Zwickau jeden Monat gespendet und verteilt. Die Supermärkte sparen dabei Tausende Euro Entsorgungskosten. Und jeden Tag erleichtert die Hilfe das Leben von 120 armen Familien.

Welche Kraft der Gemeinsinn auf Basis eines so einfachen Systems entfalten kann, verdeutlichen die bundesweiten Zahlen: Mehr als 70 000 Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr verteilt, jeden Tag wird Nahrung an eine halbe Million Menschen in Not geliefert. Eine Sozialleistung im Wert von schätzungsweise 70 Millionen Euro, die fast nichts kostet. Außer Zeit und guten Willen.

Es ist eine Hilfe, die nicht nur den Empfängern Freude macht. Ralf Hutschenreuter, einer der Engagierten in Zwickau, hat sich bei der Tafel gemeldet, nachdem er erfahren hatte, dass er seinen Job als Qualitätskontrolleur in einem Werk für Autobatterien verlieren würde. „Ich bin 40 Jahre alt“, sagt er und hievt eine Kiste aus dem Lieferwagen. „Ich kann doch etwas Sinnvolles tun, bis ich einen neuen Job finde.“ Wenn er die Leute sieht, die zur Tafel kommen, setzt das die eigenen Probleme wieder ins richtige Verhältnis: „So schlecht geht es einem ja gar nicht. Man kann anderen immer noch helfen.“ Hutschenreuters Ehrenamts-Kollegin Heike Nawroth, Pfarrsekretärin im Hauptberuf, muss immer wieder an ein Erlebnis denken, das sie ganz zu Anfang ihrer Tafel-Mitarbeit hatte: „Ich habe einem großen, stattlichen Mann seine Tüte mit Brot und Gemüse in die Hand gedrückt. Da hat er angefangen zu weinen. Vielleicht, weil er sich gefreut hat. Aber auch, weil es ihm peinlich war, dass er diese Hilfe in Anspruch nehmen musste.“

Ist der gesellschaftliche Nutzen einer solchen freiwilligen Leistung überhaupt zu messen? (…)

Wissenschaftler trauen der Zivilgesellschaft zu, die Job-Krise durch einen zweiten Arbeitsmarkt für freiwillige „Bürgerarbeit“ zu überwinden und so den Übergang von einer reinen Erwerbsar-beitsgesellschaft in eine bereits angelegte „Tätigkeitsgesellschaft“ zu gestalten, in der Phasen des Engagements Bestandteil eines jeden Arbeitslebens sind.

Auf die Kraft der Bürger wollen alle bauen. Doch keiner weiß, wie viel sie tragen kann. Ist mit der Nächstenliebe Staat zu machen? Kann die Politik den wachsenden Altruismus, das Bedürfnis der

Menschen, anderen Menschen Zeit, Geld oder Rat zu schenken, als Teil eines neu gemischten Wohlfahrts-Pluralismus einspan-nen? Oder muss man sich damit abfinden, dass Engagement

von Natur aus zersplittert daher-kommt? Verantwortungsvoll, aber oft flatterhaft und schwer zu pla-nen; und vor allem: freiwillig?

Helga König weiß genau, wofür sie jede Woche ihre 30 Stunden bei der Zwickauer Tafel einsetzt.

„In Deutschland ist das Wir-Gefühl auf dem Vormarsch.“

„Die Tafel sei kein staatliches System der Grundversorgung, sondern ein freiwilliges Zubrot für die Ärmsten.“

Fon 04342 – 309 160 Fax 04342 – 309 870www.tafel.de [email protected]

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„Engagement der Tafel-Gemeinschaft nicht selbstverständlich“INTERVIEW MIT DEM GEO-REDAKTEUR JENS SCHRÖDER.

FEEDBACK Was haben Sie über die tieferen Gründe für die Renaissance des Gemeinsinns erfahren?JENS SCHRÖDER Wenn Menschen sich ehrenamtlich enga-gieren, dann hat das oft damit zu tun, dass es für sie selbst interessant ist. Das geben auch viel mehr Leute zu als früher, glaube ich. Für Arbeitslose ist eine ehrenamtliche Aufgabe zum Beispiel oft eine Chance, den eigenen Tagesablauf zu strukturieren. Auch der Wunsch, Teil von etwas zu sein, Gemeinschaft zu erfahren, der spielt eine große Rolle

FEEDBACK Was hat Sie überrascht bei Ihren Recherchen?JENS SCHRÖDER Mir war vorher überhaupt nicht klar, in welchem Umfang ehrenamtliche Arbeit in Deutschland geleistet wird. Welche Bedeutung schon ein gut geführter Sportverein im Hinblick auf die Integration von Ausländern oder Behinderten haben kann – das ist bemerkenswert. Und mich hat beeindruckt, wie eine Idee sich potenzieren kann. Das sieht man ja bei der Tafel-Bewegung. Zugleich fand ich erschreckend, wie viele Vorbehalte Menschen mit einem tollen Konzept oft noch zu überwinden haben. Ich denke da etwa an das Modell der ehrenamtlichen Augsburger Sozialpaten zur Armutsprävention, dem in der Stadtverwaltung über viele Monate kaum jemand eine Chance gegeben hat. Jetzt, wo es klappt, findet es jeder super. Und rätselhaft bleibt mir, warum einige Projekte sich nicht schon längst viel weiter verbreitet haben wie im Fall der Riedlinger Seniorengenossenschaft. Da organisieren Senioren ihre Pflegeversicherung selbst.

FEEDBACK Warum war es Ihnen wichtig, die Tafel-Arbeit vorzustellen?JENS SCHRÖDER Diesen wahnsinnig großen Schneeball-Effekt, den fand ich spannend. Und die Tafel-Arbeit wollte ich beleuchten, nicht zuletzt weil ich ein Beispiel gesucht habe dafür, wie der Staat beginnt, eine gute private Idee für sich zu vereinnahmen. Ich wollte diesen Konflikt darstellen und zeigen, dass das Engagement der Tafel-Gemeinschaft nicht selbstverständlich ist und natürlich nicht als Ausfallbürge von staatlicher Seite verplant werden kann.

FEEDBACK Engagieren Sie sich selbst auch ehrenamtlich?JENS SCHRÖDER Sie werden lachen (lacht selbst): bisher nicht! Aber man kommt doch sehr ins Grübeln. Ich suche gerade etwas.

Interview: Dagmar Penzlin

GEO-Redakteur

Jens Schröder (33)

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„Zum Beispiel für die Mütter mit fünf Kindern, die sich mal einen Frisörtermin leisten oder die Kinder ins Schwimmbad schicken können, weil sie bei uns einen Einkauf gespart haben.“ Vor allem aber weiß sie, wofür sie es nicht tut: für den Staat. Die Tafel sei nicht dafür da, um dem Staat als Ausfallbürge das Kürzen von Sozialleistungen zu erleichtern. Als die Zwickauer Behörden zu Beginn des Jahres allen Hartz-IV-Empfängern wie selbstver-ständlich den Gang zur Tafel empfahlen, musste Helga König die Verhältnisse zwischen Amt und Ehrenamt zurechtrücken. Die Tafel sei kein staatliches System der Grundversorgung, sondern ein frei-williges Zubrot für die Ärmsten: „Das muss in die Köpfe rein.“

Auch an diesem Tag ist wieder einer dabei, der fragt, ob er sich seine kostenlosen Lebensmittel nicht im Supermarkt abho-len könne, um die Warterei zu vermeiden. Frau König wird ein wenig wütend. „Waren Sie das auch, der letzte Woche den Bürgermeister angerufen hat, weil es hier zu wenig zu essen gab? Waren Sie das? Hand aufs Herz!“ Der Mann setzt zu einer Erklärung an, aber weit kommt er damit nicht. Frau König geht es ums Prinzip. „Das hier ist die Tafel. Sie bekommen hier etwas geschenkt. Von Menschen, die freiwillig arbeiten. Und mit dem Bürgermeister oder der Stadtverwaltung hat das nichts zu tun. Überhaupt nichts.“

Die Abgrenzung der Engagierten gegen eine freundliche Übernahme ihrer Arbeit und Ideen durch den Staat – dieser Kampf ist fast so alt wie das Ehrenamt selbst. Und ist in Deutschland vermutlich häufiger als anderswo verloren worden.

Im 19. Jahrhundert speiste sich das private Engagement aus dem stolzen Selbstverständnis der Milieus: Christliche Nächstenliebe, sozialdemokratisches Klassenbewusstsein und bürgerliche Vereinskultur waren die Säulen der Armenpflege in den Städten.

Erst mit der „Erfindung“ der staatlichen Sozialpolitik ist dieses private Engagement nach und nach in staatsnahen Groß-organisationen geronnen. Die mildtätigen Initiativen von Bürgern verwandelten sich in Außenstellen staatlicher Sozial-bürokratie. Inzwischen erinnern fast nur noch die klangvollen Namen der Wohlfahrtsverbände an die Quellen ihres Wirkens: Sie heißen Caritas und Diakonie, Arbeiter-Samariter-Bund und Arbeiterwohlfahrt. Sie tun viel Nützliches. Aber das meiste davon bestellt und bezahlt der Wohlfahrtsstaat mit dem Geld seiner Steuer- und Beitragszahler. Und das wird nach strengen Regeln ausgegeben. (…)

Am Ende seines Artikels reiht Jens Schröder Aussagen von ehrenamtlich Engagierten aneinander: Antworten auf die Frage, warum sie sich engagieren. Der Schlussgedanke kommt aus Zwickau:

Entscheidend ist für Helga König von der Zwickauer Tafel nur: Wer sich engagiert, gibt anderen ein Geschenk. Und Geschenke gibt man freiwillig.

Die Zahlen im gesamten Artikel beziehen sich auf ältere Erhebungen.

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Vor fünf Jahren sorgten Plakate mit der Aufschrift „Viele Kinder haben morgens Hunger. Aber nichts zu essen.“ in Deutschland für Aufregung. Verantwortet wurde die Kampagne vom Bundes-verband Tafel e. V., einem unabhängigen Netzwerk, das Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt. Die ehrenamtliche Organisation bekam damals von vielen Seiten zu hören: „Hungrige Kinder in unserem reichen Land – das kann nicht sein!“

Ohne Frühstück zur Schule Wahr ist es trotzdem. Unzählige Kinder kommen morgens ohne ein Pausenbrot in die Schule. Lehrer werden am ehesten zu Zeugen der Not, stellen fest, dass sich die Kinder im Unterricht nicht konzentrie-ren können. Wenn sie nachfragen, erfahren sie oft, dass zu Hause nicht einmal gefrühstückt wurde. Führen die Gespräche mit den Eltern nicht weiter, wenden sich inzwischen viele Lehrkräfte an eine von mittlerweile 450 Tafeln, die an mehr als 1000 Ausgabestellen täglich Lebensmittel an rund 500 000 Menschen ausgeben. Je nach Standort versuchen die Tafeln, die in Deutschland inzwischen von 20 000 Menschen unterstützt werden, mit verschiedenen Modellen auch Schulen Hilfe zukommen zu lassen. In der Regel liefern die mit Ehrenamtlichen arbeitenden Einrichtungen den Schulen Brötchen, Obst und Joghurt, um diejenigen Kinder zu versorgen, die sonst hungrig in der Klasse säßen.

Die Berliner Tafel, die 1993 als erste in Deutschland gegründet wurde, ist 2004 mit der Einrichtung des von Montag bis Freitag geöffneten Kinder- und Jugendrestaurants „5 Jahreszeiten“ sogar noch einen Schritt weitergegangen: Bis zu 200 Schüler werden hier täglich mit Pausenbrotbeuteln oder mit einer warmen Mittagsmahlzeit versorgt. Die Lebensmittel stammen wie bei den Tafeln von Produzenten, Einzelhändlern und privaten Spendern.

Armut wächst weiter Trotz des Engagements der Tafeln in Deutschland hat sich die Lage in den vergangenen fünf Jahren nicht entspannt. Aus der soeben veröffentlichten Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung geht hervor, dass der Anteil armer Kinder in Westdeutschland bei 9,8 %, in den neuen Bundesländern sogar bei 12,6 % liegt. In den 80er-Jahren sei die Kinderarmut noch rückläufig gewesen, doch seit den 90ern steige sie stärker als im Bevölkerungsdurchschnitt. Am schlechtesten gehe es den Kindern Alleinerziehender.

Für das UN-Kinderhilfswerk, das Anfang März 2005 eine inter-nationale Vergleichsstudie zum Thema Armutsrisiko vorlegte, gelten diejenigen Familien eines Landes als arm, die mit weni-ger als der Hälfte des Durchschnittseinkommens auskommen müssen. Nach dieser (umstrittenen) Definition leben in Deutsch-land 1,4 Millionen Mädchen und Jungen unter 18 Jahren in Armut, was einem Anteil von 10 % entspricht.

Ganztagsschulen zu teuer Zusätzliche Probleme ergben sich durch die Einführung von

Ganztagsschulen. Kinder aus sozial schwachen Familien können sich das dort übliche Schulmittagessen oft nicht leisten. Rund 7700 Ganztagsschulen gibt es derzeit in Deutschland, Tendenz steigend. Für das Mittagessen wird ein Kostenbeitrag erhoben, den der Schulträger, in der Regel also die jeweilige Kommune, festlegt. In den meisten Ganztagsschulen müssen die Kinder und Jugendlichen 3 Euro für ein warmes Essen bezahlen. Offene Ganztagsschulen erheben außerdem noch Beiträge für das Betreuungsangebot am Nachmittag.

Haushalten, die in Einkommensarmut leben, stehen pro Tag und Kind oft aber nur rund 4,50 Euro für die Zubereitung von Frühstück, Mittag- und Abendessen zur Verfügung. Kostenpflichtige Mahl-zeiten in den Schulen sind für sie eine unzumutbare Belastung.

Einige Schulen haben zur Selbsthilfe gegriffen und Förder-vereine gegründet, um Kindern aus sozial schwachen Familien die Teilnahme am Schulmittagessen zu ermöglichen. So finanziert der an der städtischen Ganztagsschule am Lönkert in Bielefeld agierende Förderverein nicht nur Freizeitangebote, Lehr- und Lernmittel für die Schüler, sondern auch das Mittagessen.

Andere Ganztagsschulen haben sich Hilfe suchend an die örtlichen Tafeln gewandt. So organisiert die Tafel in Aachen ein spezielles Mittagessen für 15 Kinder, die aus Kostengründen nicht am Schulmittagessen der örtlichen Grundschule teilnehmen kön-nen. Gekocht und gespendet wird das Essen vom Küchenleiter der Kantine der Aachener Agentur für Arbeit. Für den Transport von der Küche zur Schule sorgt die Tafel.

Nicht ausgrenzen Das gemeinsame Mittagessen ist ein zentraler Punkt im Konzept einer Ganztagsschule und ein entscheidender Teil des sozialen Miteinanders. Auch in den Schulkantinen kann Unterricht statt-finden, der über den richtigen Einsatz von Messer, Gabel und Löffel hinausgeht. Erfahrungen wie die in Aachen zeigen jedoch, welcher soziale Sprengstoff in den Mensen steckt: Kinder aus einkommensschwachen Familien werden durch den zu leisten-den Kostenbeitrag vom Angebot ausgegrenzt oder deswegen vielleicht erst gar nicht in eine Ganztagsschule geschickt.

Gelöst werden können diese Probleme nicht von den Tafeln, die in Deutschland täglich bereits weit mehr als 165 000 Kinder und Jugendliche mit Lebensmitteln versorgen, sondern nur von der Gesellschaft und den politisch Verantwortlichen. Armut – auch die Armut von Kindern – in Deutschland ist kein Einzelproblem. Besonders betroffen sind – das ergeben die ein-schlägigen Studien – Kinder aus Einwandererfamilien und von Alleinerziehenden. Gerade solche Kinder also, die vom Angebot der Ganztagsschulen und der damit verbundenen stärkeren Förderung am meisten profitieren würden. Diesen Kindern einen Besuch dieser Schulen und somit auch ein warmes Mittagessen zu ermöglichen, sollte als gesellschaftliche Aufgabe erkannt wer-den. Es wäre wünschenswert, dass die Politik, die Schulen und deren Träger zu praktikablen Lösungen kommen.

Mit knurrendem Magen in der SchuleArmut unter Kindern breitet sich auch in den Industrienationen, auch in Deutschland weiter aus. Damit konfrontiert sind immer

mehr Schulen, vor allem Ganztagsschulen, in denen das Mittagessen gemeinsam eingenommen wird. In Kooperation mit dem

Netzwerk Tafel suchen sie nach Lösungen, damit Kinder sozial schwacher Familien ebenfalls ein Schulmittagessen bekommen.

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Fazit: Keineswegs alleFamilien können die

Kosten eines Mittagessens in

Ganztagsschulen tragen.Die Tafeln versuchen auf Anfrage für diese

Kinder situative Nothilfe zu leisten, was

aber die Gefahr der Ausgrenzung auf-

grund eines gesonderten Mittagessens birgt.

Autorin: Susanne D. Lexa, Bundesverband Deutsche Tafel e. V., Büro Heidelberg, Kastanienweg 49, 69221 Dossenheim,

Email: [email protected]

Wiederabdruck mit freundlicher Genehmigung des Klett Themendienstes

Kinder beim Mittagessen im

Kinder- und Jugendrestaurant

5 Jahreszeiten der Berliner

Tafel e. V. in Kooperation mit

der gelben Villa.

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CHEMNITZFreie Presse vom 6. Dezember 2005

Licht in der AdventszeitDie Chemnitzer Tafel hatte wie jedes Jahr 200 Kinder mit ihren Eltern zur Adventsfeier eingeladen. Freude verbreiten in der Vorweihnachtszeit, Licht in den Alltag bringen, so formuliert Tafel-Chefin Christiane Fiedler den Sinn der Zusammenkunft. Die meisten der Familien, die in den Kirchenraum hereinströ-men, kennt sie mit Namen oder vom Sehen. Weil: „Für viele ist seit Hartz IV ein Leben ohne die Tafel nicht mehr denkbar.“ Will heißen: Nicht mehr finanzierbar. (...). Unterstützt wird die Tafel das ganze Jahr durch den Rotary Club Chemnitz.

SCHWERIN

Schweriner Volkszeitung vom

11. August 2005

Wege aus der Arbeitslosigkeit zeigen

Rund 1200 Ein-Euro-Jobs soll es in diesem Jahr in

Schwerin geben. Die Zuverdienst-Möglichkeiten, die

als erster Schritt aus der Langzeitarbeitslosigkeit in ein

neues Arbeitsleben gedacht waren, boomen. Nur findet

bisher kaum ein Ein-Euro-Jobber nach der Maßnahme

eine neue Anstellung. Die Schweriner Tafel geht des-

halb einen neuen Weg: Sie nutzt Ein-Euro-Jobs als eine

Art Praktikum. Tafel-Chef Peter Grosch setzt bei den Ein-

Euro-Jobs auf Weiterbildung und Unterstützung bei der

Stellensuche.

DÜSSELDORFWestdeutsche Zeitung vom 22. Dezember 2005

Metro-Mitarbeiter backten PlätzchenIm Franziskanerkloster an der Oststraße war schon ges-tern Bescherung. Helfer der Düsseldorfer Tafel verteil-ten 1000 Tüten mit Wollsocken, Schokolade, Plätzchen, Obst und anderen Überraschungen an Obdachlose und Hilfsbedürftige. Den Inhalt der Tüten hatte Metro Cash & Carry gespendet. Die 350 Mitarbeiter hatten in der Betriebskantine sogar selbst die Plätzchen gebacken. Außerdem überreichte Rainer Grünewald, Vorsitzender der Geschäftsführung von Metro Cash & Carry, einen Scheck über 10 000 Euro an Heike Vongehr, die Leiterin der Düsseldorfer Tafel. Franziskaner-Bruder Klaus-Dieter dankte herzlich: „Wir versorgen hier täglich bis zu 300 Menschen mit Essen und Kleidung. Ohne solche Spenden geht das nicht.“

PR E SS E SPI EG E L

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DORTMUND

Ruhr Nachrichten vom

26. Juli 2005

Heiratsantrag vor 250 Zeugen

„Willst Du meine Frau werden?“,

fragte er durchs Mikro und die

Braut sagte „ja“ – vor 250 Zeugen.

Dann kann ja nichts mehr schief

gehen für die Hochzeit. Das sind

die schönen Seiten der Dortmunder

Tafel. Die Tafel als Ehestifter unter

Mitarbeitern. Wer hätte das gedacht,

als die Lebensmittelausgabe für

Bedürftige vor exakt einem Jahr an

den Start ging?

BAD DÜRKHEIMBad Dürkheimer Zeitung vom 1. Oktober 2005

Schneller Helfen auf vier RädernAb sofort verfügt die Bad Dürkheimer Tafel über einen neuen Transporter: der Mercedes Sprinter ist für den Transport von Lebensmitteln mit Kühlaggregat und Isolierung ausgerüstet. Die Hälfte des Fahrzeugpreises übernimmt Daimler Chrysler, die andere Hälfte wird aus Spenden des Lions Clubs Bad Dürkheim, der Stiftung Life sowie weiterer Einzelspender und Tafel-Mitgliedsbeiträgen bestritten.

KASSELHessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) vom 14. Juli 2005

Pfiffige Idee für einen guten ZweckZwei Monate lang hat das Homberger Porzellanhaus Wiskemann altes Geschirr entgegen genommen und gegen Gutscheine ausgetauscht: Jetzt steht das Ergebnis der bundes-weit einmaligen Aktion fest. 5557 Teile übergab Wiskemann an die vier Tafel-Läden im Kreis sowie das Frauenhaus des Schwalm-Eder-Kreises. Nun soll es denen zugute kommen, die es brauchen. Die Tafel-Läden des Diakonischen Werks Schwalm-Eder können ab sofort nicht nur auf gespendete Lebensmittel, sondern auch auf dringend benötigte Teller, Schüsseln und Schalen zurückgreifen.

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Ein kleiner rotblonder Junge schaut un-gläubig und ein wenig hungrig auf die nicht enden wollende Tafel. „Möchtest Du eine Banane essen?“, fragt die freundliche Tafel-Helferin. Lang muss sie nicht auf eine Antwort warten. Er und seine Mutter neh-men an der Tafel Platz, die mit Bananen, Äpfeln, Salaten, Saft und mehr gedeckt ist. An diesem Samstag ist es besonders eng in der Wuppertaler Fußgängerzone. Viele bleiben stehen, fragen neugierig nach. Einige setzen sich dazu. Tafel-HelferInnen aus Wuppertal und Erkrath haben recht-zeitig zur Mittagszeit alles auf die Tische gestellt – wie in den vergangenen Jahren auch dieses Mal von der Rewe gespendet. Schon bald gibt es keinen Platz mehr an der Tafel. Passanten, Bedürftige aus der Stadt sowie die aus ganz Deutschland angereisten Tafel-FreundInnen lassen sich die guten Dinge schmecken. Anlass für die Lange Tafel war das in Wuppertal am 10. und 11. Juni 2005 stattfindende deutschlandweite Tafel-Treffen.

Tafel-Fortbildungen im Mittelpunkt Über 300 Tafel-Freunde sind in die Stadt an der Wupper gekommen, um Gespräche zu führen, Erfahrungen auszutauschen und sich zu informieren. Fortbildungen zu den Themen Gesundheit und Er-nährung, Lebensmittelsicherheit, Steuer-

recht, Konfliktmanagement und zur EU-Verordnung (Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln) standen auf dem Programm der Teilnehmer. Der Tag endete mit einem Bunten Abend, an dem es sich die Tafel-Helfer so richtig gut gehen lassen konnten. Für Unterhaltung der Tafel-Helfer sorgte Live-Musik und ein Film über die Arbeit der Wuppertaler Tafel, die in 2005 ihr 10-jähriges Bestehen feiern konnte.

Bundespräsident Köhler lobt Tafel-Engagement Den Abschluss des Treffens bildete die Mitgliederversammlung des Bundesver-bands Deutsche Tafel e. V. in der His-torischen Stadthalle am Johannisberg. Orgelklänge von Johann Sebastian Bach stimmten die Versammlungsteilnehmer ein. Zu Beginn wurden die Grußworte des Bundespräsidenten Horst Köhler sowie der Schirmherrin Renate Schmidt verlesen. Darin lobten beide das bürgerschaftliche Engagement der Tafel-Mitarbeiterinnen und Tafel-Mitarbeiter. Im Zentrum der wei-teren Versammlung stand die Bilanz des vergangenen Jahres. Der Vorstand stellte die Lösung der auch für die Tafeln seit dem 1. Januar 2005 geltenden EU-Verordnung 178/2002 vor, die vom Bundesverband in Zusammenarbeit mit dem Ministerium und den Länderbehörden in Form eines verein-

fachten Dokumentationsverfahrens erzielt worden war. Auch das starke Wachstum der Tafeln war ein Thema. Einigkeit herrschte darüber, die Geschäftstelle entsprechend dem Umfang der Aufgaben und den gestie-genen Anforderungen zu erweitern und sie von Preetz nach Berlin zu verlegen. Mit großer Mehrheit wurde der Beitritt des Bundesverbandes in den Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband beschlos-sen. Schließlich wurde ein neuer Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt. (Lesen sie dazu mehr auf Seite 22 und 23.)

In der Mittagspause gingen die Mit-glieder den Johannisberg hinunter in die Fußgängerzone, um an der Langen Tafel Platz zu nehmen – sofern noch Plätze vor-handen waren. Den Abend nutzten viele Teilnehmer des Treffens für den Besuch einer Veranstaltung aus dem kulturellen Angebot der Stadt Wuppertal.

Jahrestreffen 2006 in Chemnitz Auch 2006 wird eine Lange Tafel die Tafel-Idee auf dem Jahrestreffen symbolisieren, dann in der Innenstadt von Chemnitz. Die Chemnitzer Tafel-FreundInnen sind auf dem besten Wege, alles zu tun, damit sich die Tafel-Gemeinschaft aus ganz Deutschland auf dem 12. Jahrestreffen am 19. und 20. Mai wohl fühlen wird.

Frank Müller-Penzlin

Tafel-Treffen 2005 in WuppertalÜber 300 Tafel-Freunde kamen zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und sich zu informieren. Und um einen neuen Bundesvorstand zu wählen.

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Der neue Bundesvorstand (von links):

Günther Hoffmann, Matthias Mente,

Frank Müller-Penzlin, Beate Weber-Kehr,

Gerda D. Hohaus.

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Vorstellung des neuen VorstandsAuf der Jahrestagung 2005 in Wuppertal wurde ein neuer Vorstand des Bundesverbands Deutsche Tafel e. V. gewählt. Aus zeitlichen Gründen musste Susanne Lexa leider nach langjähriger erfolgreicher Vorstandsarbeit ihr Amt zur Verfügung stellen, sie wird dem Vorstand aber weiterhin beratend zur Seite stehen. Wir freuen uns sehr, dass mit Mathias Mente eine Tafel-erfahrene Persönlichkeit das Ressort Öffentlichkeitsarbeit übernehmen wird.

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FRANK MÜLLER-PENZLIN Vorsitzender Persönliches1966 in Rendsburg geboren, wohnhaft in Brackel (südlich von Hamburg), verheiratetTafel-ErfahrungSeit 1996 Mitglied bei der Lüneburger Tafel e. V.Von 1998–2002 1. Vorsitzender der Lüneburger Tafel e. V.Seit 1999 Mitarbeit beim Bundesverband Deutsche Tafel e. V. u.a. an der Überarbeitung der Tafel-Grundsätze und der SatzungSeit 2001 Vorstandsmitglied des Bundesverbands Deutsche Tafel e. V. (zuletzt stellvertretender Vorsitzender)Seit 2005 Vorsitzender des Bundesverbands Deutsche Tafel e. V.WerdegangStudium der Informatik an der Universität Kiel (Diplom-Informatiker)Seit 1994 als IT-Spezialist und Projektleiter tätig

GÜNTHER HOFFMANN stellvertretender VorsitzenderPersönliches1948 in Waren (Müritz) geboren, wohn-haft in Waren (Müritz), verheiratet, 2 erwachsene KinderTafel-Erfahrung1997 Gründung der Warener Tafel e. V., seitdem deren LeiterLändervertreter Mecklenburg-Vorpommern 1999–2003Seit 2003 Vorstandsmitglied des Bundesverbands Deutsche Tafel e. V.WerdegangStudium der Staatswissenschaften

Gemeinsames Treffen von Vorstand und Ländervertreterinnen und Ländervertretern im Herbst 2005 in Neudietendorf. Vorn (von links)

Gerda D. Hohaus, Matthias Mente, Frank Müller-Penzlin, Beate Weber-Kehr (es fehlt Günther Hoffmann). Hinten stehend von links: Rolf Göttner,

Sylvia Grosser (Baden-Württemberg), Dominique Niemeyer (Nordrhein-Westfalen), Dr. Edith Franke (Sachsen), Willi Grabow (Mecklenburg-

Vorpommern), Sabine Werth (Berlin-Brandenburg), Hans Mengeringhaus (Hessen), Heidi Hausschild (Thüringen), Dr. Gerd Häuser

(Sachsen-Anhalt), Peter Grooten (Bayern), Ute Beyer-Kurth (Geschäftsstelle Bundesverband), Wolfgang Nielsen (Nordrhein-Westfalen)

SozialarbeiterSeit 15 Jahren Leiter verschiedener sozialer ProjekteJetzt Leiter der Beschäftigungsprojekte Waren

BEATE WEBER-KEHR stellvertretende VorsitzendePersönliches1959 in Döbeln geboren, wohnhaft in Bad Berka (Thüringen), verheiratet, 2 KinderTafel-Erfahrung1997 Gründung der Blankenhainer Tafel e. V., seitdem VorsitzendeLändervertreterin Thüringen von 1998–2003Seit 2003 Vorstandsmitglied des Bundesverbands Deutsche Tafel e. V.WerdegangAusbildung zur FinanzkauffrauPädagogikstudiumErzieherin in JugendheimenSozialarbeiterin im Allgemeinen Sozialdienst – Jugendamt

MATTHIAS MENTE stellvertretender VorsitzenderPersönliches1958 in Hannover geboren, wohnhaft in Nienburg (Weser), verheiratet, 3 KinderTafel-Erfahrung1998 Initiator der Nienburger Tafel, seitdem ProjektregieMitarbeit in der Arbeitsgruppe Tafelgrundsätze 2002/2003Ländervertreter Niedersachsen/Bremen 2003–2005WerdegangStudium Sozialarbeit/Sozialpädagogik (FH)

SozialarbeiterMitinitiator und Vorstandsmitglied (Öffentlichkeitsarbeit) der Bürgerstiftung im Landkreis NienburgWeiterbildung an der UNI Hannover (ZEW) „Management in Non-Profit-Organisationen“

GERDA D. HOHAUSSchatzmeisterinPersönliches1965 in Kiel geboren, wohnhaft in Preetz, verheiratet, 1 Sohn †Tafel-Erfahrung1999 Gründung der Preetzer Tafel e. V., seitdem VorsitzendeLändervertreterin Schleswig-Holstein von 2000–2003Seit Sommer 2001 Mitarbeit im Bundesverband Deutsche Tafel e. V. u.a. Aufarbeitung der Finanzen des BV für die Jahre 1995–2001Januar–Juni 2002 Kassenführerin des Bundesverbandes Deutsche Tafel e. V.Seit 2002 Mitglied des Vorstands des Bundesverbands Deutsche Tafel e. V.2003–2005 Vorsitzende Bundesverband Deutsche Tafel e. V.WerdegangVolontariat Landesbank Kiel Ausbildung in der Schleswig-Holsteinischen Finanzverwaltung Studium an der Verwaltungsfachhoch-schule (Diplom-Finanzwirtin/FH)Tätigkeit in der Schleswig-Holsteinischen Finanzverwaltung (Rechtsbehelfe, Gerichtsverfahren)Ausbilderin für den mittleren und gehobenen Dienst der Schleswig-Holsteinischen Finanzverwaltung3-jähriges psychologisches Zusatzstudium

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Ein ausgeklügeltes, mehrfach erprob-tes System kam dabei zum Einsatz: LKW dienten als mobile Restaurants. Auf ihren Ladeflächen war jeweils eine Grundausstattung inklusive Gasbrenner, Riesenpfanne, Zelt und Ausgabetischen montiert. Hier aßen sich die Pilger satt.Etwa 260 dieser Fahrzeuge kamen auf dem Weltjugendtag zum Einsatz. Pro LKW konnten bis zu 1500 Pilger versorgt werden. Entsprechend viele Köche aus dem In- und Ausland von Sodexho waren dafür verantwortlich. Wenn man admi-nistrative Tätigkeiten und die Arbeiten in den drei Verteilzentren im Großraum Köln dazuzählt, waren insgesamt etwa 500 Mitarbeiter von Sodexho dabei. Darüber hinaus haben etwa 3500 Freiwillige des Weltjugendtages bei der Versorgung der registrierten Pilger tatkräftig mitgeholfen.

Aber auch die Tafeln waren in diese logistischen Meisterleistung einbezo-gen: Die nicht verteilten Lebensmittel wurden auf ausdrücklichen Wunsch der Katholischen Kirche und des Weltjugend-tagmanagements an die umliegenden Tafeln abgegeben.

Das Engagement von Sodexho für die Deutschen Tafeln gibt es aber nicht erst

XX. Weltjugendtag – Sodexho und die TafelnVom 16. bis zum 21. August 2005 fand in Köln der XX. Weltjugendtag statt. Offizieller Partner des Weltjugendtages war einer der Unterstützer der Deutschen Tafeln: die Firma Sodexho Catering & Services GmbH mit Sitz in Hochheim (Main). Sie stellte sich der logistischen Herausforderung, täglich drei Mahlzeiten an bis zu 300 000 Personen zu verteilen.

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seit dem Weltjugendtag. Unter dem Motto „STOP Hunger“ hat Sodexho eine weltweite Initiative gegen Hunger, Fehl- und Unterernährung gestartet. Sodexho engagiert sich mit dieser Initiative in allen Ländern, in denen das Unternehmen arbeitet, gegen Hunger, Fehl- und Unter-ernährung. Im Rahmen dieser Initiative hat im Jahr 2004 die Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutsche Tafel e. V. begonnen. Sodexho unterstützt den Bundesverband Deutsche Tafel e. V. in drei-facher Weise:

Die SpendenaktionIn den von Sodexho Catering & Services in Deutschland betreuten Betriebsrestaurants sind an den Kassen Spendenboxen aufge-stellt.

Die PatenschaftÜberall wo Sodexho präsent ist, kön-nen Kunden, Gäste und Mitarbeiter eine Patenschaft zugunsten der Tafeln abschlie-ßen und so bedürftige Menschen regelmä-ßig unterstützen. Privatpersonen helfen bereits ab 20 Euro, Firmen ab 250 Euro im Monat.

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Der TafelcheckSodexho Pass bietet für die „STOP Hunger“-Aktion spezielle Geschenk-Schecks an. Ob als Werbegeschenk, Prämie oder Geburtstagspräsent für Kunden oder Freunde: Die Tafel-Schecks können in rund 30 000 Restaurants und Shops eingelöst werden und der enthaltene Spendenanteil kommt den Tafeln zugute.

Darüber hinaus werden in jedem Jahr für jede Weihnachtskarte 50 Cent an die Deutschen Tafeln überwiesen. Im Dezember 2005 konnten auf diese Weise fast 3 000 Euro durch Sodexho gespendet werden.

Gerda D. Hohaus

Auch Sie wollen eine Patenschaft übernehmen oder sich regelmäßig für die Deutschen Tafeln engagie-ren? Nähere Informationen erhalten Sie unter www.sodexho-de.com oder direkt über das Büro des Bundesverbandes [email protected]. Direkthilfe über Sparkasse Hannover, Kto 205 75 37 , BLZ 250 50 180.

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Aachener Tafel e. V. / Aalener Tafel e. V. / Achentaler Tafel / Ev. KG Freundeskreis Diakonie / Acherner Tafel / Caritasverband Acher-Renchtal e. V. / Ahrensburger Tafel e. V. / Ahrweiler Tafel / Caritasverb. f. d. Reg.Rhein-Mosel-Ahr e. V. / Aichacher Tafel / Caritasverb. Aichach-Friedberg e. V. / Aischgründer Tafel „Iss Was e. V.“ / Altenburger Tafel „Zur Heiste“ / Altenkirchener Tafel / Caritasverband Altenkirchen e. V. / Alsfelder Tafel e. V. / Amberger Tafel e. V. / Angermünder Tafel / AWO KV Uckermark e. V. / Anklamer Tafel / Sozialarbeit Vorpommern gGmbH / Annaberger Tafel / Malteser Hilfsdienst e. V. / Ansbacher Tafel / Der ökomenische Laden/Innere Mission Ansbach e. V. / Apoldaer Tafel / Ev. KG / Arnsberger Tafel e. V. / Arnstädter Tafel e. V. / Arnstorfer Tafel / Hans-Lindner-Stift. / Attendorner Tafel / ev. KG Attendorn / Auer Tafel e. V. / Augsburger Tafel e. V. / Backnanger Tafel / Verein Kinder u. Jugendhilfe Backnang e. V. / Bad Aiblinger Tafel / Bürgerstftg. Bad Aibling u. Mangfalltal e. V. / Bad Bramstedter Tafel e. V. / Bad Dürkheimer Tafel e. V. / Bad Friedrichshaller Tafel / DW Kreisdiakonieverb. Heilbronn / Bad Homburger Tafel / DW Hochtaunus / Bad Langensalza Tafel / ALI-TH e. V. / Bad Liebenwerdaer Tafel / ALV DTL-LV Brandenburg e. V. / Bad Oeynhausener Tafel / DW i.KK Vlotho e. V. / Bad Reichenhaller Tafel e. V. / Bad Säckinger Tafel / Caritasverband Hochrhein e. V. / Bad Schwalbacher-Taunussteiner Tafel / DW Rheingau-Taunus / Bad Schwartauer Tafel / AWO / Bad Sülzer Tafel e. V. / Bad Uracher Tafel / Diakonieverband Reutlingen / Bad Wildunger Tafel / Wir für uns Bürgerhilfe Bad Wildungen e. V. / Bad Wörishofener Tafel /Caritasverb. Memmingen-Unterallgäu e. V. / Baden-Badener Tafel / Adler e. V. / Bamberger Tafel / Vinzenz Konferenz St. Otto / Barsinghäuser Tafel / AWO / Barther Tafel e. V. / Bautzener Tafel e. V. / Bayreuther Tafel e. V. / Bebraer Tafel / KK Rothenburg / Beelitzer Tafel / Kindersorgen-Sorgenkinder e. V. / Beiertheimer Tafel / Caritasverb. Karlsruhe e. V. / Belziger Tafel / ALV / Bensheimer Tafel / Pfarrei St. Georg / Bentheimer Tafel / Lingener Tafel e. V. / Berchtesgadener Tafel e. V. / Bergedorfer Tafel e. V. / Bergzaberner Tafel / St. Martin Caritas / Berliner Tafel e. V. / Bernauer Tafel e. V. / Bernburger Tafel / Stadt / Betzdorfer Tafel / Evang. KG Betzdorf / Biedenkopfer Tafel e. V. in Gründung / Bielefelder Tafel e. V. / Bietigheim-Bissinger Tafel / Ev. Gesamtkirchengemeinde Bietigheim / Binger Tafel / Obdachl. Initiative e. V. / Birkenfelder Tafel / Ev. KG Birkenfeld / Bischofswerdaer Tafel / Demokratischer Frauenbund LV Sachsen e. V. / Bitterfelder Tafel / AWO KV Bitterfeld e. V. / Blankenhainer Tafel e. V. / Blausteiner Tafel / DRK KV Ulm e. V. / Bocholter Tafel e. V. / Böblinger Tafel / Ev. Gesamtkirchengemeinde Böblingen / Bonner Tafel e. V. / Bopfinger Tafel / GEBIB mbH / Borkener Tafel / Diakonie / Brandenburger Tafel e. V. / Braunschweiger Tafel e. V. / Bremer Tafel e. V. / Bremerhavener Tafel / Bremerhavener Volkshilfe e. V. / Bruchsaler Tafel / Caritasverb. f.d.LK Karlsruhe -Bezirksverb. Bruchsal e. V. / Bruckmühler Tafel / DW Rosenheim e. V. / Brückenauer Tafel e. V. / Brunsbütteler Tafel / hoelp gGmbH / Bückeburger Tafel e. V. „Verwert-Bar“ / Bützower Tafel e. V. / Burgdorfer Tafel e. V. / Burger Tafel / DW im Jerichower Land e. V. / Burghauser Tafel e. V. / Buttstädter Tafel / Diakoniewerk Apolda e. V. / Butzbacher Tafel / Förderverein d. mobilen Pflegestationen sowie d. Senioren- u. Familienhilfe Butzbach e. V. / Buxtehuder Tafel / Ev. KG St. Petri / Calwer Tafel / Carisatt / Cannstatter Tafel / Schwäbische Tafel Stuttgart e. V. / Castroper Tafel /Caritasverb. f. d. Stadt Castrop-Rauxel e. V. / Celler Tafel e. V. / Chemnitzer Tafel e. V. / Chiemseer Tafel / Caritasbezirksstelle Dekanat Chiemsee / Coesfelder Tafel e. V. / Cottbuser Tafel / ASF Brandenburg e. V. / Crailsheimer Tafel / Aufbaugilde Heilbronn gGmbH / Cuxhavener Tafel e. V. / Dachauer Tafel / BRK KV Dachau / Darmstädter Tafel e. V. / Dattelner Tafel / Caritasverband Datteln e. V. / Deggendorfer Tafel / Stadt / Delitzscher Tafel e. V. / Delmenhorster Tafel e. V. / Demminer Tafel / KDW e. V. / Dessauer Tafel e. V. / Deterner Tafel e. V. / Detmolder Tafel e. V. / Dietzenbacher Tafel e. V. / Diezer Tafel / DW Soziale Beratungsstelle / Dillenburger Tafel / DRK KV Dillkreis e. V. / Dillinger Tafel / Caritasverb. f. d. LK Dillingen/Do. e. V. / Dinslakener Tafel e. V. / Ditzinger Tafel / ev. KBZ Ditzingen / Döbelner Tafel / AWO KV Mulde-Collm e. V. / Donauwörther Tafel / Caritasverb.f.d.LK Donau-Ries e. V. / Dorfener Tafel / Stadt / Dormagener Tafel e. V. / Dorstener Tafel e. V. / Dortmunder Tafel e. V. / Dresdner Tafel e. V. / Dülmener Tafel e. V. / Dürener Tafel e. V. / Düsseldorfer Tafel e. V. / Duisburger Tafel e. V. / Ebersberger Tafel / DW Rosenheim / Eberswalder Tafel / Brot u. Hoffnung e. V. / Eckernförder Tafel / Ev.-Luth. KK Eckernförde / Eichstätter Tafel e.V. / Eisenacher Tafel / Caritasverband f.d.Bistum Erfurt e. V. / Eisenhüttenstädter Tafel / GEM mbH / Eislebener Tafel / FSB Eisleben e. V. / Elmshorner Tafel / Christus-Zentrum Arche e. V. / Emsdetten-Grevener Tafel / Caritasverb. f. d. Dekanat Emsdetten-Greven e. V. / Enkenbach-Alsenborner Tafel e. V. / Tafel Erding / Nachbarschaftshilfe Erding e. V. / Erftstädter Tafel / SKFM f. d. Rhein-Erft-Kreis e. V. / Erfurter Tafel e.V. / Erkrather Tafel e. V. / Erlanger Tafel / DW Erlangen e. V. / Eschweger Tafel e. V. / Eschweiler Tafel e. V. / Espelkamp-Lübbecker Tafel / ALZ im Kreis Minden-Lübbecke e. V. / Essener Tafel e. V. / SKF / Esslinger Tafel / Carisatt / Euskirchener Tafel e. V. / Eutiner Tafel e. V. / Falkenseer Tafel e. V. / Fehmarner Tafel / Ev. KG Burg a. Fehmarn / Feuchtwanger Tafel / DW Feuchtwangen / Feuerbacher Tafel / Behindertenzentrum Stuttgart e. V. / Fildertafel / ev. Kirchenbezirk Bernhausen / Finsterwalder Tafel / e. V. KG / Flensburger Tafel e. V. / Forster Tafel / ALV DTL LV / Brandenburg e. V. / Frankenthaler Tafel / Ökumenische Obdachlosen u. Nichtseßhaftenhilfe e. V. / Frankfurter Tafel / Domizil „Offene Tür“ FFO e. V. / Frankfurter Tafel e. V. / Frechener Tafel / SKFM e. V. / Freiberger Tafel / Caritasverb. f. Chemnitz u.Umgebung e. V. / Freiburger Tafel e.V. Freilassinger Tafel / Diakonie Freilassing e. V. / Freisinger Tafel /Förderverein Freisinger Wärmestube e. V. / Friedberger Tafel / Caritasverb. Aichach-Friedberg e. V. / Friedberger Tafel e. V. in Gründung / Friedländer Tafel e. V. / Friedrichshafener Tafel e. V. / Fritzlarer Tafel / DW i. Schwalm-Eder-Kreis / Fürstenfeldbrucker Tafel / Bürgerstiftung f. d. LK FFB / Fürstenzeller Tafel / SKFM / Fürther Tafel e. V. / Fuldaer Tafel e. V. / Garmisch-Partenkirchener Tafel / Ev.Luth.KG Garmisch-Grainau u.Soz.Dienst kath.Frauen e. V. / Gelderner Tafel e.V. / Gelsenkirchener Tafel e. V. / Genthiner Tafel / DW Jerichower Land e. V. / Geraer Tafel e.V. / Geretsrieder-Wolfratshauser Tafel e. V. / Germeringer Tafel / Bürgerstiftung f.d.LK Fürstenfeldbruck / Giessener Tafel / DW Giessen / Gifhorner Tafel e. V. / Gilchinger Tafel / Gladbecker Tafel e. V. in Gründung / Glauchauer Tafel / GAB Glauchau MBH / Gmunder Tafel / Diakoniverein im Tegernseer Tal e. V. / Göppinger Tafel / Caritas / Görlitzer Tafel e. V. / Göttinger Tafel e. V. / Gothaer Tafel / DRK KV Gotha e. V. / Grafinger Tafel / Caritaszentrum Ebersberg / Greifswalder Tafel e. V. / Grevesmühlener Tafel / AWO KV NWM e. V. / Grimmaer Tafel / AWO / Grimmener Tafel e. V. / Gröditzer Tafel / ASB OV Riesa e. V. / Gronauer Tafel e. V. / Großenhainer Tafel / DW im KBZ Großenhain e. V. / Großräschener Tafel / ALV DTL-Brandenburg e. V. / Grünberger Tafel / DW / Günzburger Tafel / Caritasverband f.d.LK Günzburg e. V. / Güstrower Tafel e. V. / Gütersloher Tafel e. V. / Gummersbach-Oberbergische Tafel e. V. / Hallesche Tafel / ev. Stadtmission Halle e. V. / Halterner Tafel e. V. / Hamburger Tafel e. V. / Hamelner Tafel e. V. / Hammelburger Tafel e. V. / Hammer Tafel e. V. / Hanauer Tafel / Stiftung der ev.Marienkirche zu Hanau / Hannöversche Tafel e. V. / Harburger Tafel e. V. / Haßfurter Tafel / Harzer Tafel / AWO KV Quedlingburg e. V. / Hattinger Tafel e. V. / Heidelberger Tafel e. V. / Heidenheimer Tafel / Carisatt / Heider Tafel / AWO / Heilbronner Tafel / Kreisdiakonieverb. Heilbronn / Heiligenstädter Tafel / Verband d. Behinderten e. V. / Hennefer Tafel / AWO-KV Rhein-Sieg e. V. / Herbolzheimer Tafel e. V. / Herforder Tafel e. V. / Herrenberger Tafel / DRK Ortsverein Herrenberg e. V. / Hersfelder Tafel / Ev. KK Hersfeld / Hertener Tafel / Caritasverband f.d.Dekanat Herten e. V. / Herzberger Tafel / ASE LV Brandenburg e. V. / Herzogenrather Tafel / Kath. KG St.-Gertrud / Hildener Tafel / SKFM Hilden e. V. / Hildesheimer Tafel e. V. / Höchberger Tafel e. V. / Hofer Tafel e. V. / Hofgeismarer Tafel / Diakon. Werk Hofgeismar-Wolfhagen / Holzkirchner Tafel e. V. / Homberger Tafel / DW im Schwalm-Eder-Kreis / Homburger Tafel / Caritas-Zentrum Saarpfalz / Horber Tafel / Caritas Schwarzwald-Gäu / Hoyerswerdaer Tafel / VbFF in Sachsen e. V. / Hückelhovener Tafel e. V. / Hürther Tafel e. V. / Hungener Tafel / Ev. KG Hungen u. DW Giessen / Husumer Tafel / AWO Husum u.DW d.KK Husum-Bredstedt / Ibbenbürener Tafel e. V. / Idar-Obersteiner Tafel / Wohnungslosenhilfe Kreuznacher Diakonie / Illertisser Tafel e. V. / Ilmenauer Tafel / Marienstift Arnstadt / Ingolstädter Tafel e. V. / Inntaler Tafel / DW Rosenheim u. AWO / Iserlohner Tafel / Caritas / Itzehoer Tafel /DRK KV Steinburg e. V. Jenaer Tafel e. V. / Jeversche Tafel e. V. / Jüterboger Tafel / ALV DTL LV Brandenburg e. V. / Kaiserslauterner Tafel e. V. / Kaltenkirchener Tafel e. V. / Kamenzer Tafel / DRK-KV Westlausitz e. V. / Karlsruher Tafel e. V. / Karlstadter Tafel e. V. / Kasseler Tafel e. V. / Kaufbeurer Tafel „Gratislädle e. V.“ / Kehler Tafel / Nachbarschafsnetz Kehl-Dorf e. V. / Kempener Tafel / Martinus Hilfe Ambulante Dienste e. V. / Kieler Tafel e.V. / Kirchheimer Tafel / DRK KV Nürtingen-Kirchheim/Teck e. V. / Kissinger Tafel e. V. / Kitzinger Tafel e. V. / Koblenzer Tafel e. V. / Kölner Tafel e. V. / KönigsWusterhausener Tafel / ALV Dtl. LV Brandenburg e. V. / Kolbermoorer Tafel / DW Rosenheim e. V. / Konstanzer Tafel / Singener Tafel e. V. / Krefelder Tafel e. V. / Kulmbacher Tafel e. V. / Kuseler Tafel e. V. / Laichinger Tafel / DRK-KV Ulm e. V. / Landauer Tafel e. V. / Landsberger Tafel e. V. / Landshuter Tafel /DW Landshut e. V. / Langener Tafel e. V. / Langenhagener Tafel e. V. / Lauenburger Tafel e. V. / Lauterbacher Tafel e. V. / Leinefelder Tafel / Verband d. Behinderten e. V / Leipziger Tafel e. V. / Leonberger Tafel / ev. KBZ Leonberg / Leverkusener Tafel e. V. / Lindauer Tafel / Caritasverb. f. d. LK Lindau e. V. / Lingener Tafel e.V. / Lintforter Tafel / DW KK Moers / Lörracher Tafel e. V. / Lohner Tafel e. V. / Lohrer Tafel / Diakonisches Werk Lohr / Luckauer Tafel / GS z. Förderung d. Erwachsenbildung Land Brandenburg gGmbH / Luckenwalder Tafel /ALV DTL LV Brandenburg e. V. / LudwigsTafel e. V. / Ludwigshafener Tafel / VEhRA Verein Förderung des Ehrenamts e. V. Lübecker Tafel e. V. / Lüchow-Dannenberger Tafel e. V. / Lüdenscheider Tafel e. V. / Lüneburger Tafel e. V. / Lütjenburger Tafel / Magdeburger Tafel / AQB / Mainzer Tafel e. V. / Malchiner Tafel / Sozialwerk der EFG e. V. / Manchinger Tafel e. V. / Mannheimer Tafel / DRK KV Mannheim e. V. / Marbacher Tafel / Fair-Kauf Marbach u. Umgeb. e. V. / Marburger Tafel e. V. / Markdorfer Tafel / Zukunftswerkstatt e. V.vMarkgräfler Tafel e. V. / Marktoberdorfer Tafel / Caritasverb. f. d. LK Ostallgäu e. V. / Marler Tafel e. V. / Mayener Tafel / Caritasver. für d. Rhein-Mosel-Ahr e. V. / Meinerzhagener Tafel / Ev. KG / Meißner Tafel / Meißner Kinder- u. Familienhilfe e. V. / Meitinger Tafel / Ökum. Sozialstation Meitingen u. Umgebung gGmbH / Meller Tafel e.V. / Melsunger Tafel / DW im Schwalm-Eder-Kreis / Memminger Tafel / SKM e. V. / Meppener Tafel / Lingener Tafel e. V. / Merziger Tafel / AG Altenhilfe Merzig e. V. / Mettmanner Tafel / Diakonie i. KK Düsseldorf-Mettmann gGmbH / Miesbacher Tafel / BRK / Mindelheimer Tafel/ Caritasverb. Memmingen-Unterallgäu e. V. / Mindener Tafel e. V. / St. Martin / Mittweidaer Tafel / Netz-Werk e. V. Mittweida / Möllner Tafel /Ev. luth. KG Mölln / Mönchengladbacher Tafel e. V. / Moerser Tafel e. V. / Monheimer Tafel / SKFM / Mosbacher Tafel / DRK KV Mosbach e. V. / Mühlhäuser Tafel / DW Eichsfeld-Mühlhausen e. V. / Mülheimer Tafel / Stadt / Münchner Tafel e.V. / Mündener Tafel e. V. / Münsinger Tafel /Diakonieverband Reutlingen / Münster Tafel e. V. / Munsteraner Tafel / Ev. Luth. KG Breloh / Nauener Tafel e. V. / Naumburger Tafel e. V. / Nettetaler Tafel e. V. / Neubrandenburger Tafel e. V. / Neuburger Tafel e. V. / Neukirchen-Vluyner Tafel e. V. / Neumünsteraner Tafel e. V. / Neunkircher Tafel / Caritasverband e. V. / Neuruppiner Tafel / ALV Dtl. LV Brandenburg e. V. / Neusser Tafel e. V. / Neustadter Tafel e. V. / Neustädter Tafel e. V. / Neustrelitzer Tafel e. V. / Neuwieder Tafel /Caritasverb. f.d. Region Rhein-Wied-Sieg e. V. / Nienburger Tafel / Herberge zur Heimat Nienburg e. V. / Nordenhamer Tafel / ALZ Nordenham e. V. / Nordhorner Tafel / Lingener Tafel e. V. / Norderstedter Tafel e. V. / Nordhäuser Tafel e. V. / Nortorfer Tafel / AWO OV Nortorf / Nürnberger Land Tafel e. V. im Altdorf / Nürnberger Tafel e. V. / Nürtinger Tafel / Kath. KG / Oberhausener Tafel / DW Oberhausen / Ochsenfurter Tafel e. V. / Öhringer Tafel /Diakonische Bezirksstelle Öhringen / Offenburger Tafel e. V. / Olchinger Tafel / Bürgerstiftung f. d. LK FFB / Oldenburger Tafel e. V. / Oldenburger Tafel e. V. / Holst. / Oldesloer Tafel / EfA e. V. / Oranienburger Tafel / ALZ ‚Horizont‘ LV Brandenburg e. V. / Oschatzer Tafel / DRK KV Torgau-Oschatz e. V. / Oscherslebener Tafel / DRK KV Oschersleben e. V. / Osnabrücker Tafel e. V. / Osteroder Tafel e. V. / Paderborner Tafel e. V. / Papenburger Tafel / SKFM / Parchimer Tafel e. V. / Passauer Tafel e. V. / Pegnitzer Tafel e. V. / Peiner Tafel / DW des Ev. KK Peine / Peitzer Tafel / WERG e. V. / Penzberger Tafel / Pfaffenhofener Tafel / Ev. KG Pfaffenhofen / Pforzheimer Tafel / GBE MbH Pforzheim / Pinneberger Tafel e. V. / Pirmasenser Tafel e. V. / Pirnaer Tafel / Demokratischer Frauenbund e. V. / Plauener Tafel / ALI Sachsen e. V. / Plettenberger Tafel / Ev. KK Lüdenscheid-Plettenberg / Plöner Tafel e. V. / Poinger Tafel / Pößnecker Tafel / VS Pößneck e. V. / Pößnecker Tafel e. V. / Potsdamer Tafel e. V. / Preetzer Tafel e. V. / Prenzlauer Tafel / AWO KV Uckermark e. V. / Puchheimer-Eichenauer Tafel / Bürgerstift.f.d. LK FFB / Quakenbrücker Tafel im Artland e. V. / Quierschieder Tafel e. V. / Radeberger Tafel / VbFF-Sachsen e. V. / Rastatter Tafel e. V. / Rathenower Tafel e. V. / Ratzeburger Tafel / Ev. KG / Ravensburger Tafel / DRK KV Ravensburg e. V. vRecklinghäuser Tafel / SKF / Regener Tafel / Pfarrei Regen u. Familien helfen Familien e. V. / Regensburger Tafel e. V. / Reichenbacher Tafel e. V. / Reinfelder Tafel / Ev. KG / Remscheider Tafel e. V. / Rendsburger Tafel / DW KK Rendsburg / Reutlinger Tafel / Diakonieverb. Reutlingen / Rheinbacher Tafel e. V. / Rheinberger Tafel / Caritasverband u.DW Rheinberg e. V. / Rheiner Tafel / Caritasverb. Rheine e. V. / Rheinfelder Tafel e. V. / Rhein-Hunsrück-Kreis-Tafel e. V. / Riesaer Tafel / DRK KV Riesa e. V. / Rintelner Tafel / DRK KV Schaumburg e. V. / Rosenheimer Tafel / DW Rosenheim e. V. / Rostocker Tafel e. V. / Rothenburger Tafel / DW d. Ev. Dekanbezirk Rothenburg e. V. / Rother Tafel e. V. / Rottenburger Tafel / Caritasverband d. Diözese Rottenburg Stuttgart e. V. / Rügener Tafel / DFB LV MV e. V. / Rüsselsheimer Tafel / Caritasverb. Kreis Offenbach / Saalfelder Tafel e. V. / Saarbrücker Tafel e. V. / Salzgitter Tafel e. V. / Salzhausener Tafel / Ev. KG / Salzunger Tafel e. V. / Salzwedeler Tafel / DW Altmark West / Sangerhäuser Tafel / ABI e. V. / Saterland Tafel / Deterner Tafel e. V. / Schalksmühler Tafel e. V. / Schleizer Tafel /Diakonieverein Orlatal e. V. / Schleswiger Tafel / Johanniter-Unfallhilfe e. V. Regverb. S-H Nord/West / Schneverdinger Tafel e. V. / Schongauer Tafel / Herzogsägemühle Diakonie i. Oberbayern / Schopfheimer Tafel e. V. / Schorndorfer Tafel / AWO OV Schorndorf e. V. / Schramberger Tafel / Kath. KG / Schrobenhausener Tafel e. V. / Schwabacher Tafel / Familien u. Altenhilfe e. V. / Schwabmünchner Tafel / Caritasverb. Schwabmünchen u. Umgeb. e. V. / Schwäbische Tafel Stuttgart e. V. / Schwäbisch Gmünder Tafel / GEBIB gGmbH / Schwälmer Tafel / DW im Schwalm-Eder-Kreis / Schwarzenbeker Tafel / DRK KV Schwarzenbek e. V. / Schwarzenberger Tafel / Heilsarmee Chemnitz / Schwedter Tafel / Advent Wohlfahrtswerk e. V. / Schweinfurter Tafel e. V. / Schweriner Tafel e. V. / Schwerter Tafel / SIGNAL e. V / Seesener Tafel / VAMV OV Seesen e. V. / Segeberger Tafel e. V. / Sendener Tafel / Ev. KG / Senftenberger Tafel / Förderverein integr. Sozialarbeit e. V. / Siegburger Tafel / SKM e. V. / Siegener Tafel e. V. / Sigmaringer Tafel / DRK KV Sigmaringen e. V. / Sindelfingener Tafel / Ökumenische Sozialstation gGmbH / Singener Tafel e. V. / Sömmerdaer Tafel / Netzwerk Regenbogen e. V. / Soester Tafel e. V. / Solinger Tafel e. V. / Soltauer Tafel / Ev. KK Soltau / Sondershäuser Tafel / Gemn. Förderges.Arbeit u. Umwelt mbH / Sonthofer Tafel e. V. / Caritasverb. LK Oberallgäu e. V. / Speyerer Tafel e. V. / Spremberger Tafel / ASF Brandenburg e. V. / Stader Tafel / Diakonieverband Buxtehude u. Stade / Stadthäger Tafel / DRK KV Schaumburg e. V. / Starnberger Tafel / Verein f. Ökum. Nachbarschaftshilfe e. V. / Staßfurter Tafel / Initiativkreis A u.B e. V. / Staufener Tafel e. V. / Stendaler Tafel / Paritätischer Wohlfahrtsverband Stendal / Sternberger Tafel e. V. / Stolberger Tafel e. V. / Stollberger Tafel / Bürgerinitative e. V. / Stralsunder Tafel / DRK KV Stralsund e. V. / Strasburger Tafel / VFBS e. V. / Straubinger Tafel / Malt. Hilfsdienst e. V. / Strausberger Tafel /ALV Dtld. LV Brandenburg e. V. / Süderbraruper Tafel / DW d. KK Angeln und Ev.-Luth.KK Angeln / Suhler Tafel / Ev. Kirche / Sulzer Tafel / Diakonische Bezirksstelle Sulz / Syker Tafel / DW des KK Syke-Hoya / Sylter Tafel e. V. / Tölzer Tafel / BRK KV Bad Tölz-Wolfratshausen / Töster Tafel / Herbergsverein Altenheim u. Diakoniestation zu Tostedt e. V. / Traunreuter Tafel / Ev. KG / Traunsteiner Tafel / Pfarramt St.Oswald / Treuchtlinger Tafel e. V. / Trierer Tafel / SKF e. V. / Trittauer Tafel e. V / Troisdorfer Tafel / SKM / Trostberger Tafel / Kath. Kirchenstiftung St. Andreas / Tübinger Tafel e. V. / Tuttlinger Tafel / Ev. Kirche u. Diakonie / Twistringer Tafel / Lebenswege e. V. / Übach-Palenberger Tafel e. V. / Überlinger Tafel / Caritasverband Linzgau e. V. / Uelzer Tafel e. V. / Ulmer Tafel / DRK KV Ulm e. V. / Unnaer Tafel e. V. / Vareler Tafel / Ev.-luth. KG Varel / Vaterstettener Tafel / Nachbarschaftshilfe e. V. / Velberter Tafel / Diakonie / Verdener Tafel e. V. / Viersener Tafel e. V. / Villingen-Schwenninger Tafel / Mach mit e. V. / Vilshofen Tafel / Kath. Pfarrkirchenstiftung Vilshofen / Waderner Tafel / Caritasverb. f. d. Reg. Saar-Hochwald e. V. / Waiblinger Tafel e. V. / Waldshuter Tafel / Caritasverband Hochrhein e. V. / Walsroder Tafel e. V. / Warener Tafel / Diakonieverein Malchin e. V. / Wasserburger Tafel / DW Rosenheim e. V. / Wattenscheider Tafel e. V. / Weilheimer Tafel / Verein f. Ev. Gemeindediakonie i. Weilheim e. V. / Weimarer Tafel / Diakonisches Zentrum Weimar / Weißenburger Tafel e. V. / Weißwasseraner Tafel / Caritasverb. d. Diözese Görlitz e. V. / Welzower Tafel / ASF Brandenburg e. V. / Wendelsteiner Tafel / Wertheimer Tafel / DW im Main-Tauber-Kreis / Weseler Tafel e. V. / Wesselinger Tafel e. V. / Westerwaldkreis Tafel / DW im Westerwaldkreis / Wetzlarer Tafel / Ev. KG u. Diakonie / Wiesbadener Tafel e. V. / Wilhelmsburger Tafel / ALI Wilhelmsburg e. V. / Wilhelmshavener Tafel e. V. / Winnender Tafel e. V. / Wismarer Tafel e. V. / Wittenberger Tafel e. V. / Wittener Tafel e. V. / Wörther Tafel e. V. / Wolfhager Tafel / DW Hofgeismar-Wolfhagen / Wolfsburger Tafel e. V. / Wolgaster Tafel e. V. / Wormser Tafel / DW Worms-Alzey und Caritasverb. Worms e. V. / Würzburger Tafel e. V. / Würselener Tafel e. V. in Gründung / Wuppertaler Tafel e. V./ AHK / Zehdenicker Tafel / ALV Dtl. LV Brandenburg e. V. / Zerbster Tafel / DW i. KK Zerbst e. V. / Zittau - Oberlausitzer Tafel e. V. / Zornedinger Tafel e. V. / Zossener Tafel / ALV Dtl. LV Brandenburg e. V. / Zülpicher Tafel / Ortsgruppe Euskirchener-Tafel e. V. / Zweibrücker Tafel / Kath. PfarramtHeilig Kreuz / Zwickauer Tafel / Verein z. Förd. von Jugend- u. Sozialarbeit Zwickau e. V. / Stand: Februar 2006

Page 28: Feedback - Tafel · Feedback 01 2006 Tafeln in Rheinland-Pfalz Spendenmarathon erbrachte 77 777 Euro Die Tafeln in Rheinland-Pfalz erhielten Ende November 2005 vom privaten Radiosender

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