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Wein- und Wanderparadies Felsengarten Felsengarten Rundwanderweg »RIESLING«- WANDERWEG

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Wein- und Wanderparadies Felsengarten

Felsengarten Rundwanderweg

»RIESLING«-WANDERWEG

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Herzlich Willkommen auf dem Riesling-Rundwanderweg

Wegkreuzungen mit anderen Wanderwegen: Unterwegs kreuzen Sie die Kreisstrasse 1618 und folgende Wander-wege: den HW 10 des Schwäbischen Albvereins, den Neck-arweg des Schwäbischen Albvereins, den Ruländerweg der Felsengartenkellerei und den Obst- und Weinwanderweg Nr. 5 der Gemeinde Mundelsheim.

Radfahrer: Der Rieslingwanderweg ist auf keinem Fall für Radfahrer geeignet. Durch das Naturschutzgebiet ist der Weg für Radfahrer gesperrt, führt über steinige Strecken und ist nach Schlechtwetter im Naturschutzgebiet oft aufge-weicht.

Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen: Für beide Personengruppen ist der Rieslingweg ungeeignet.

Für Wanderer: Der Rieslingweg ist sowohl von seiner Geo-logie, Biologie, seiner Geschichte und seiner Lage erlebens-wert. Um aber den Weg bewältigen zu können benötigen Sie gutes Schuhwerk. Bei schlechtem Wetter sollte der Weg nicht begangen werden. Er ist im Naturschutzgebiet zum Neckar hin sehr schmal und abschüssig. Muschelkalkquel-len weichen den Weg an mehreren Stellen auf. Der gesamte Weg ist nur auf eigene Gefahr zu betreten. Es kann nicht garantiert werden, dass der Weg immer geräumt und frei be-gehbar ist. Insgesamt überwinden Sie auf diesem Weg einen Höhenunterschied von etwas mehr als 100 Meter.

Bitte aufpassen: Von Kleiningersheim abwärts zum Tal-hof. Oberhalb des Talhofes befindet sich ein kleiner steiler Anstieg durch ein Buschwäldchen, hinauf zum Höhenweg durch den Hardtwald. Dieser wichtige Einstieg ist leichtzu übersehen. Im Hardtwald sind die Wegbeschriftungen spär-lich, besonders da, wo der Ruländerweg auf den Riesling-weg trifft

Parkplätze: Es ist ein Rundwanderweg. Sie können sowohl von der Felsengartenkellerei aus starten oder von Kleinin-gersheim. Dort finden Sie auch genügend Parkplätze.

Länge des Weges: ca. 12,5 km, Sie überwinden einen Hö-henunterschied von knapp 100 Meter N.N.

Dauer: ca. 4 Stunden

Herausgegeben von der Felsengartenkellerei Besigheim eG © 2013 · Text: Dieter Schedy © 2013 · Redaktion: Dieter Schedy, Felsengartenkellerei Besigheim eG © 2013 · Abbildungen: Felsengartenkellerei Besigheim eG. Die Nutzung der Bild- und Textinhalte, auch auszugsweise bedürfen der Zustimmung der Herausgeber.

Hier die wichtigsten Fakten in Kurzform:

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HessigheimDas Ortsgebiet, vermutlich schon zwischen 90 und 260 n. Chr. von den Römern besiedelt, kam anschließend in ale-mannische und darauf folgend in fränkische Hand. Der Ortsname „Hess-ig-heim“ lässt auf einen Stammesführer Hasso oder Hesso schließen. Im Jahre 774 wurde der Ort im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich führten zu dieser Zeit die Mönche des Klosters den Weinbau in Hessigheim ein. Im Mittelalter gehörte das Dorf zur Herr-schaft Besigheim und teilte deren Geschicke; so befand es sich im Besitz der Markgrafschaft Baden, teilweise der Kur- pfalz. Im Jahre 1595 erwarb Württemberg die Herrschaft. 1878 wird die Verbindungsstraße Besigheim – Hessigheim – Mundelsheim ausgebaut, und knapp 20 Jahre später (1896) die erste Brücke über den Neckar eingeweiht. Verwaltungs-mäßig gehört der Ort zum Landkreis Ludwigsburg. Mit ihren ca. 2200 Einwohnern ist Hessigheim die kleinste Gemeinde im Landkreis. 1950 wurde die Weingärtnergenossenschaft Hessigheim gegründet, 1972 erfolgte der Zusammenschluss mit der Weingärtnergenossenschaft Besigheim zur „Felsen-gartenkellerei Besigheim e.G.“2006 wurden im Gewann „Muckenloch“ mehrere Gräber eines frühmittelalterlichen Bestattungsplatzes entdeckt. Es ist ein alemannisch-fränkisches Gräberfeld. Ein Grab mit Silbereinlage verzierter Eisenstuhl – eine absolute Selten-heit nördlich der Alpen, weist ins 3. Jahrhundert. Münzda-tierte Gräber weisen in die Mitte des 6. Jahrhunderts.

1 Das Hessigheimer Rathaus

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Das Hessigheimer Rathaus (1)Das alte Rathaus, Rathausstraße 3, ist ein Fachwerkbau aus dem 15. Jahrhundert, und damit eines der ältesten Häuser des Ortes. Es wurde 1791auf dem Platz der abgebrochenen „Fleckenscheuer“ erbaut. Es diente bis 1987 als Verwal-tungsbau. Der Keller hierzu stammt aus dem Vorgänger-bau. Das Rathaus wurde 1987 renoviert. „Die Tür zum groß-en Weinkeller prägt das Erscheinungsbild des Hauses“ Das jetzige Rathaus, Besigheimer Straße 17, als repräsentatives Fachwerkhaus 1464 erbaut, war ursprünglich ein Weingärt-nerhaus und im Besitz des Klosters Hirsau. Die Gemeinde erwarb dieses Gebäude und baute es 1987 zum jetzigen Rathaus um.

Überbauter KellereingangDer überbaute Kellereingang mit Rundbogentor (1578) führte zu einem großen Kellergewölbe unter der zum Wein-gärtnerhaus gehörenden Scheune. Seit 1855 gehört der Keller zum Gasthaus „Adler.“

Weitere Sehenswürdigkeiten in Hessigheim Weitere Sehenswürdigkeiten in Hessigheim sind der Brunnen im Oberdorf, die Backhäuser, die evangelische Pfarrkirche als Wehrkirche, hoch am nördlichen Ende auf dem Prallhang der Neckarschleife mit ihrer ersten (gesi-cherten) Erwähnung um 1150. Im Inneren finden wir ein spätgotisches Taufbecken, in den Gewölbefeldern spät-gotische Malereien, hohe Maßwerkfenster, eine sedilien-nische Wandepitaphe mit barockem Schnitzwerk, einem polimentvergoldetem (Vergoldung auf Holz) Kronleuchter, ein Kruzifix aus einer Oberammergauer Werkstatt. Ein aus-gewiesener Ortsrundgang führt an all den Sehenswürdig-keiten vorbei.

2 Liefert auch Strom: Neckarschleuse in Hessigheim

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Der Weinbau in HessigheimDas Wappen des Ortes und die Lage zwischen den Weinber-gen weisen auf die große Bedeutung des Weinbaus vor Ort hin. Der Muschelkalk mit seinen Verwitterungsböden, die starke Hangneigung – mehr als 60 Prozent der Hänge weisen eine Hangneigung von mehr als 50 Prozent auf – sind ideale Voraussetzungen für die Entstehung hervorragender Weine. Hinzu kommen die Trockenmauern, welche die Wärme des Tages speichern und nachts an die Weinreben abgeben. Auch der Neckar speichert die Wärme und reflektierte das Licht.

Gasthaus Cantz An einem bedeutsamen Punkt in der Ortsmitte gelegen befindet sich der Gasthof Cantz. Die eigentliche Geschich-te des Gasthofes Cantz begann im Jahr 1888, was beweist, dass wir es hier mit einem Betrieb zu tun haben, der auf eine lange Tradition blicken kann. Befand sich in diesem Gebäude bis zu genanntem Datum eine Wirtschaft samt einer Küferei, so entschlossen sich Christiane Cantz – zu der Zeit damals Witwe - und Gottlob Cantz nach ihrer Hei-rat zu der Wirtschaft noch eine Metzgerei in dem Gebäude einzurichten.Gottlob Cantz, der Urgroßvater des heutigen Besitzers, hat-te in jungen Jahren zwar das Handwerk des Sattlers gelernt, doch später wandte er sich dem Handwerk des Metzgers zu. Dieses erlernte er beim damaligen königlichen Hofmetzger Karl Cantz in der Eberhardtstraße in Ludwigsburg. Der heutige Besitzer des Gasthofes Cantz, Karl Cantz, Metzger-meister und Koch seines Zeichens, baute auf dieser Familientra-dition auf; denn selbst sein Großvater und Vater waren Metzger. Eine umfangreiche Weinkarte mit Weinen der Felsengarten-kellerei und schwäbische Köstlichkeiten verwöhnen jeden Gaumen.

3 Kulturgut »Steillagen«: Blick auf den Käsberg über den Neckar

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Neckarbrücke mit Schleuse und Staustufe (2)Die Staustufe Hessigheim ist eine Flussstaustufe und be-steht aus einer Doppelschleuse am rechten Ufer, einem dreifeldrigen Wehr und einem Kraftwerk am linken Ufer. Die Staustufe und die Schleusentore wurden vor 50 bzw. 60 Jahren erbaut. Hubhöhe ca. 6 Meter, Länge der Kammer ca. 105 Meter. Vom Rhein her gesehen ist die Staustufe die 16. Anlage der Art.

Gärtnerei HammerNeben eigener Pflanzenzucht und eigener Baumschulenab-teilung ist diese Gärtnerei wegen ihrer Rosenzucht weithin bekannt.

4 gegnüber Gärtnerei Hammer am Mast links

Der Käsberg (3)Der Käsberg ist ein Prallhang des Neckars, mit steilen, zer-klüfteten Felsen des Hauptmuschelkalks im oberen Bereich. Hinzu kommen Löss, Lösslehmablagerungen, Kalk- und Mergelgestein. Der Höhenrücken, auf dem der Schreyerhof steht (209 Meter N.N.) ist als Gleithang des mittleren Mu-schelkalks das Pendant dazu. Richtung Hessigheim wird der Gleithang zum Prallhange mit dem Neckarhäldenwald. Am linken Neckarufer finden wir fruchtbares Ackerschwemm-land

Der Mundelsheimer Ortsteil Schreyerhof (4)1786 wurde im Unteren Schreyerhof das erste Haus ge-baut. Der Anstoß dazu kam durch den Stabskeller Hettler, der bewirkt hatte, dass der Häldenwald abgeholzt und zu Weinbergen umgestaltet wurde. Einer der Bieter bei dieser Versteigerung der Parzellen war Johann Georg Schreier,

4 Erinnerung an vergangene Fährtage: Nachen am Schreyerhof

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5 Wildromatisch: Idylle am Eingang zum Häldenwald

6 Von hier stammten die Mauern in den Weinbergen: Steinbrüche im Häldenwald

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7 Naturschutzgebiet: Die ehemaligen Baggerseen mit reicher Flora und Fauna

von dem der Hof später seinen Namen bekam. 1787 kaufte er das erste Haus im „Oberen Schreyerhof“. Ein Backhaus wurde gebaut, ein Brunnen angelegt. 1823 erhielten die Schreyerhofbewohner Teucheln für ihren Pumpbrunnen. 1929 wurde im Schreyerhof eine Hochdruckwasserversor-gung eingerichtet. Die erste Gaststätte hatte den Namen „Zum Anker“. 1823 wurde erstmals der Fährbetrieb zum Schreyerhof ur-kundlich an die Familien Schreier und Sautter „auf ewige Zeiten“ vergeben. Da riefen nicht nur die Schulkinder „Hol über“, wenn sie auf dem Weg nach oder von Mundelsheim waren.An dieser Stelle befanden sich bis zur Kanalisierung des Neckars auch ein Wehr und ein Mühlgraben. (aus: „Hie gut Württemberg“ , 55. Jahrgang, 2004, Nr. 1, 10. April 2004 und Gemeindearchiv der Gemeinde Mundelsheim) Der heutige Landgasthof bietet einen herrlichen Panora-mablick auf den gegenüberliegenden Käsberg.

Der Häldenwald (5)Wo sich heute aufgelassene Weinberge befinden, stand bis 1771 der Häldenwald. Sehr steil war er für die Holznutzung nur eingeschränkt und für die Jagd gänzlich ungeeignet. Stabskeller und Amtsschreiber Hettler von Mundelsheim gab den Anstoß diesen Hang abzuholzen und Weinberge anlegen zu lassen. Da der Hang extrem steil ist mussten teilweise bis zu drei Meter hohe Mauern errichtet werden. Die Reste diese Mau-ern sind heute noch zu erkennen. 1828 verkaufte Schreier (Schreyerhof) erstmals seinen hier gewonnenen Wein an vorbeikommende Schiffer und Reisende. Der Pfad führte nur „30 Schritte“ am Schreyerhof vorbei. 1893 wurde hier die erste „Gaststätte zum Anker“ einge-richtet.

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Steinbrüche (6)Um die Weinbergmauern errichten zu können, war es er-forderlich möglichst nahe Steine zu brechen. Diese Reste von fünf Steinbrüchen sind deutlich vorhanden. Sie geben gleichzeitig einen Einblick in den Aufbau der Muschelkalk-landschaft. Die Steine wurden aber auch auf Nachen nach Lauffen in das Zementwerk gefahren. Dadurch konnte man sich etwas Geld dazuverdienen. In einem dieser Steinbrüche hatte sich 1944 ein russischer Offizier versteckt, wohl um die Ankunft der alliierten Soldaten in Freiheit abzuwarten. Die Höhle im Muschelkalkfelsen, in der er sich wahrscheinlich versteckt hatte, ist in einem der Steinbrüche zu erkennen. (Bietigheimer

Zeitung vom 20. September 2008)

Naturschutzgebiet und ehemalige Baggerseen (7, 8)Unterhalb der Weinberge entlang des Neckars verlaufen die Neckarauen als bedeutsame Sukzessionsfläche auf dem ver-füllten Kiesabbaugelände. Sie sind wesentlich für den ungesteuerten Ablauf und die Entwicklung von natürlichen, dynamischen Prozessen. Hier entstand um die ehemaligen Baggerseen ein nahezu ungestörtes Mosaik aus Röhrich-ten, Hochstauden, Seggenrieden und markante Feucht-gehölz mit ausladendem Weidengebüsch. Die Nass- und Feuchtwiesen im Überschwemmungsbereich der Neckaraue dienen als Rastplatz und Winterquartier seltener Vogel-arten. Wir finden hier geschützte und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Auch die brach gefallene und eingewach-sene Obstwiese mit Hecke und Buschwerk entlang der Bö-schungskante bietet Schutz, Futterplatz und vielfältige Nist-möglichkeitenDieser vielfältige Biotopkomplex der Aue aus offenen ge-nutzten und geschlossenen ungenutzten Vegetationsbe-

8 Zwischen Häldenwald und Kleiningersheim: die Neckarauen

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9 Ein stolzer Anblick: Ingersheimer Schlossberg

10 Pferdehof mit Therapiezentrum: Die Mühle unterhalb Kleiningersheims

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11 Das Schloss in Kleiningersheim

ständen zeigt hohen Artenbesatz und Eigenart auf. Schutzzweck ist auch die Erhaltung der in dem Gebiet vorkommenden Lebensräume »Auwälder mit Erle, Esche, Weide« sowie »Feuchte Hochstaudenfluren«. (aus „Anhang I der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen“)

Weinbau am Ingersheimer Schlossberg (9)Hier stehen die Reben auf dem unteren Keuper. Weitere Bodenformationen sind: Löss, Tone und Mergeleinlage-rungen.Bereits im Jahr 1150 werden anlässlich der Schenkung von zwei Höfen an das Kloster Zweifalten in Ingersheim Wein-berge genannt. Im 16. Jahrhundert wächst die Bevölkerung und neue Weinberge werden am Kallenberg in Richtung Hessigheim und am Riedberg in Richtung Geisingen ange-legt. Dies sind heute die am wenigsten sonnenverwöhnten Lagen. Während die älteren Anbaugebiete, der Schlossberg in Kleiningersheim mit seiner Steillage und der rebflurberei-nigte Wurmberg, die besten Lagen darstellen. 1634 waren über 73 ha Weinberge im Anbau. Der Nieder-gang des Weinbaus kam durch den 30jährigen Krieg. Zwar bemühte man sich im 17. und 18. Jahrhundert die Anlagen wieder in den alten Stand zu bringen, doch um 1900 war nur noch wenig über 53 ha bebaut. Heute sind noch 39 ha be-stockt, wovon die Rotgewächse wie Trollinger, Lemberger, Spätburgunder und Schwarzriesling mit 31 ha den größten Anteil ausmachen. Riesling und Kerner werden auf nur 6 ha angebaut. Seit Januar 2003 liefern die Ingersheimer Weingärtner ihre Trauben an die Felsengartenkellerei Besigheim.

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Alte Mühle (10 )Die Kleiningersheimer Mühle befindet sich nahezu direkt unter dem Schloss. Sie lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Anfang des 20. Jahrhundert wurde der Mühlenbe-trieb eigestellt. Heute dient sie als Therapiezentrum.

Kleiningersheimer Schloss (11)178 Treppen und ein kleiner steiler Anstieg führen aus dem Tal zum Schloss hinauf. Die mittelalterliche Burg Kleinin-gersheim, die in der Mitte des 16. Jahrhunderts durch Krieg und Not verfallen war, wurde in den Jahren nach 1576 durch Ritter Kaspar Nothaft von Hohenberg großzügig erweitert. Von dieser waren nur noch der Wohnturm und die um den „oberen“ Schlosshof situierten Gebäude erhalten geblie-ben. Unter ihm entstand der „untere“ Schlosshof mit sei-nen Baluster geschmückten, hölzernen Laubengängen im Obergeschoß. Hier erinnert auch noch ein 1582 datierter Wappenstein sowie eine Bauinschrift an seine Bautätigkeit. Rund 2100 Gulden wurden im Schloss Kleiningersheim ver-baut. Nach seinem Tod erbte seine Witwe Anna Maria, geb. v. Neipperg das Schloss Kleiningersheim. Dort lebte sie bis zu ihrem Tod am 18. Dezember 1599. Mit Kaspar Nothaft war die Beihinger Linie der schwäbischen Nothafte ausgestor-ben. Nach dem Tod seiner Witwe veräußerte deren Erbe, Alexander von Jahrsdorf, das Schloss Kleiningersheim an den württembergischen geheimen Regierungsrat Melchi-or Jäger aus Gärtringen. 1726 erwarb Generalmajor Freiherr von Wöllwarth das Schloss - es wurde jedoch später vom Herzog von Württemberg wieder zurückgekauft. Um 1900 wurde das Schloss vom Fabrikanten Carl von Ostertag-Sie-gle gekauft, der es in den Jahren 1911/12 gründlich renovie-ren ließ und im Geist der Burgenromantik umgestaltete. Das

12 So weit das Auge reicht: Blick ins Bottwartal

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Schloss Kleiningersheim erhielt sein heutiges Aussehen mit runden Eckerkern und Zwerchgiebeln im Stil der Neorenais-sance sowie einem über quadratischem Grundriss erbauten „neuen“ Bergfried. 1921 verkaufte Carl von Ostertag-Siegle das Schloss an den Oberstleutnant von Radowitz, der da auch mit seiner Familie lebte. In Kleiningersheim selbst ist seit dem 15. Jahrhundert eine Georgskapelle bezeugt, die im Jahr 1601 zur heutigen Kirchen mit ihrer achteckigen Glockenstube umgebaut wurde. Dies und das romantische Weinberghäuschen sind einen Abstecher wert.TIPP: In Kleiningersheim ist es auch Wert in dem dortigen Gasthof Linde mit Blick über das Neckartal zu rasten.

2 Hier überschneiden sich Hin- und Rückweg. Der Rück-weg führ etwas unscheinbar halblinks auf einen anstei-genden Pfad hinein in ein Gehölz

Neckarhäldenwald (Höhe 285 Meter N.N.) (13)Dieser steile Nordhang, als Prallhang des Neckars ausge-formt, wird als Klebwald bezeichnet. Hier findet man eine Vielzahl von Frühblühern wie den Lerchensporn, die Schlüs-selblume und das gelbe und weiße Buschwindröschen. Es ist ein Eichen-Hainbuchen-Mischwald, der heute der Holzge-winnung dient. Felsigen Stellen weisen Steppenheidewald auf, am Neckar gedeiht üppige Auenvegetation.Treppen führen zum Schreyerhof hinab. Ausblick auf Hessigheim und Mundelsheim,

4 Die Strecke führt nun entlang der Straße vom Schreyer-hof zurück zur Felsengartenkellerei

13 Einzigartig: Blick über die Neckarschlaufe zwischen Hessigheim und Mundelsheim

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Hessigheim

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Mundelsheim

Kleiningersheim

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So erreichen Sie die Felsengartenkellerei...

…mit dem Auto: über die BAB A 81 Stuttgart-Heilbronn, Ausfahrt Mundels-heim und weiter Richtung Besigheim; über die B 27 bis Besigheim und weiter nach Hessigheim oder folgen Sie einfach der Schwäbischen Weinstraße von Ludwigsburg in nördlicher, von Heilbronn aus in südlicher Richtung…mit dem Fahrrad: auf dem Neckartal-Radweg entlang des Neckarsoder auf dem Enztalradweg entlang über Besigheim nach Hessigheim…mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Deutsche Bahn bis Besigheim oder Bietigheim-Bissingen und mit dem Bus oder auf Schusters Rappen nach Hessigheim…zu Wasser: Neckarpersonenschifffahrt aus Richtung Stuttgart Personenschifffahrt Stumpf aus Richtung Heilbronn, Ausstieg direkt am Schiffsanleger „Felsengartenkel-lerei“ möglich

Geschäftszeiten

Verkauf Felsengartenkellerei Besigheim: 74394 Hessigheim · Am Fel-sengarten 1 · Telefon 07143/8160-0; Montag bis Freitag 8.30 bis 18.00 Uhr, Samstag 9.00 bis 16.00 Uhr, Sonntag 12.00 bis 17.00 Uhr

Vinothek „Alte Kelter“ Besigheim: 74354 Besigheim · Hauptstraße 59 Telefon 07143/801237; Montag bis Freitag 9.00 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 18.30 Uhr, Samstag 9.00 bis 13.00 Uhr; Sonn- und Feiertage (Mai bis Oktober)14.00 bis 18.00 Uhr

Vinothek Bietigheim: Marktplatz-Arkaden · 74321 Bietigheim-Bissingen Marktplatz 9 · Telefon 07142/773431; Montag bis Freitag 9.30 bis 19.00 Uhr, Samstag 9.30 bis 18.00 Uhr

Vinothek Ilsfeld: Daimlerstraße 8 · 74360 Ilsfeld · Direkt an der A 81Telefon 07062/61189 · Fax 07062/6873 · Montag bis Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr sowie 14.00 bis 17.30 Uhr, Samstag 8.30 bis 14.00 Uhr

Weinverkauf im Kellereihof in Hessigheim: Neben einer Auswahl unserer Weine erhalten Sie auch eine kleine Auswahl an Speisen sowie Kaffee und Kuchen. Die Öffnungszeiten von März bis November sind: Samstags von 12.00 bis 20.00 Uhr, sonn- und feiertags von 11.00 bis 20.00 Uhr.