abbVIII2 Kommentierung und methodische Hinweise > Seite 2

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1901/101932/341949/511960/621970/721980/821991/932000/022002/042003/052004/062005/072006/082007/092008/10 2020 2040 2060

Bis 1932/34: Deutsches Reich; 1949/51 bis 1980/82: alte Bundesländer; ab 1991/93: Deutschlandab 2020: Annahmen der 12. koord. Bevölkerungsvoraussberechnung (Variante: "mittlere" Bevölkerung/Obergrenze)Quelle: Statistisches Bundesamt, Sterbetafel, versch. Jahrgänge und 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung,

Vorausberechnung

Fernere Lebenserwartung im Alter von 60 Jahren 1901 - 2060In Jahren

Männer Frauen

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Fernere Lebenserwartung im Alter von 60 Jahren, 1901 - 2060

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland steigt seit Jahren an. Dieser Anstieg bezieht sich nicht nur auf die Lebenserwartung von Neugeborenen (vgl. Abbildung VIII.42), sondern auch auf die sog. fernere Lebenserwartung von Personen, die bereits ein bestimmtes Lebensalter erreicht haben. 2008/2010 haben nach den Ergebnissen des Statistischen Bundesamts Männer im Alter von 60 Jahren noch eine fernere Lebens-erwartung von 21,2 Jahren vor sich. Bei den Frauen sind es sogar 24,9 Jahre. Frauen, die 60 Jahre alt sind, können also damit rechnen, dass sie im Durchschnitt ein Lebensalter von 84,7 Jahren erreichen. 1949/51 lag die fernere der Lebenserwartung der 60jährigen hingegen nur bei 16,2 Jahren (Männer) bzw. 17,5 Jahren (Frauen). In seinen langfristigen Bevölkerungsvorausberechnungen geht das Statistische Bundesamt davon aus, dass sich der Trend fortsetzt: Für 2020 wird eine fernere Lebenserwartung der 60jährigen von 22,4 Jahren (Männer) bzw. 26,2 Jahren (Frau-en) angenommen, für 2040 von 64,6 Jahren (Männer) bzw. 68,2 Jahren (Frauen) und für 2060 von 66,6 Jahren (Männer) bzw. 90,1 Jahren (Frau-en).

Diese Entwicklung stellt eine Herausforderung für die Gesellschaft insgesamt und für die sozialen Sicherungssysteme im Besonderen dar. Sie ist aber keinesfalls ein Drama, sondern vielmehr eine positive Nachricht: Die Lebensphase „Alter“ verlängert sich und immer mehr Menschen können diese Phase in noch guter Gesundheit genießen. Zwar sind Lebensalter und die Risiken von Krankheit und Pflegebedürftigkeit miteinander ver-knüpft (vgl. Abbildung VI.2 und Abbildung VI.12), aber die Ergebnisse der gerontologischen Forschung weisen darauf hin, dass im Zuge der stei-genden Lebenserwartung die Risiken auch erst später als bislang eintreten werden.

Für die Systeme der Alterssicherung hat die verlängerte Lebenserwartung zur Folge, dass sich die Bezugsdauer der Renten entsprechend erhöht und die Ausgaben steigen. Das gilt nicht nur für die umlagefinanzierte Rentenversicherung, sondern auch für die kapitalfundierten privaten Vorsor-gesysteme: wenn eine längere Zeitphase nach dem Austritt aus dem Erwerbsleben abgesichert werden soll, steigen bei Lebensversicherungen die Prämien; bei Sparplänen steigt der erforderliche monatliche Sparbetrag.

Durch die Anhebung der Altersgrenzen soll diesen Finanzierungsproblemen begegnet werden, erwartet werden ein längerer Verbleib im Erwerbs-leben, ein späterer Rentenbeginn und eine entsprechend verkürzte Rentenbezugsdauer. Allerdings ist mehr als fraglich, ob die Situation auf dem Arbeitsmarkt, die auf lange Jahre noch durch eine hohe Arbeitslosigkeit geprägt sein wird, eine verlängerte Erwerbstätigkeit älterer Arbeitnehmer auch zulässt.

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Methodische Anmerkungen

Die durchschnittliche Lebenserwartung bezieht sich auf die zu erwartende Lebensdauer ab der Geburt, also im Alter von null Jahren. Die fernere Lebenserwartung hingegen gibt die durchschnittlich noch verbleibende Anzahl von Lebensjahren ab dem Erreichen eines gewissen Alters an. Die Summe aus erreichtem Alter und fernerer Lebenserwartung erhöht sich mit zunehmendem Alter, da die Risiken, früh zu sterben, überwunden sind.