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Festschrift 50 Jahre Arbeitsgemeinschaft Volkssternwarte Hagen e.V. 1955 - 2005

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Festschrift

50 JahreArbeitsgemeinschaftVolkssternwarteHagen e.V.

1955 - 2005

Hypergraph und K100-Montierung derVolkssternwarte Hagen wurden geliefert von:

Astro Optik Philipp Keller

Mangoldinger Straße 593073 Neutraubling

Tel.: 0 94 01 / 52 25 50Fax: 0 94 01 / 52 25 51

E-Mail: [email protected]

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Festschrift

50 JahreArbeitsgemeinschaftVolkssternwarteHagen e.V.

1955 - 2005

Impressum

Herausgeber:Arbeitsgemeinschaft Volkssternwarte Hagen e.V.Am Eugen-Richter-TurmPostfach 14658001 HagenTel.: 0 23 31 / 59 07 90Fax: 0 23 31 / 59 07 91E-Mail: [email protected]: www.sternwarte-hagen.de

Titelbild:Volkssternwarte Hagen und MilchstraßeFotos: Marcel Klein, Norbert MrozekMontage: Marcel Klein

Gestaltung und DTP:Dirk Panczyk

Scanarbeiten:Björn Gludau, Hans-Werner Hermesmann, Werner Volmer

Druck:Druckerei Neufert, Lüdenscheid

Gedruckt im September 2005

Auflage:2.000 Stück, sowie Verbreitung als PDF-Datei über unsere Internet-Homepage.

Gesamte Schrift: © copyright 2005 Arbeitsgemeinschaft Volkssternwarte Hagen e.V.Nachdruck oder Kopie, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

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Inhalt

Grußworte derStadt Hagen

Seite 6

Grußworte derVereinigung derSternfreunde

Seite 7

Grußworte derSternwarte Hagen

Seite 8

50 JahreVolkssternwarte Hagen

Seite 10

Streifzug durch 50 JahreHimmelsbeobachtungen

Seite 12

Die Wetterstelle Eugen-Richter-Turm

Seite 17

35 Jahre Kuppelbau

Seite 19

Das neueGroßteleskop

Seite 22

Von unsererBücherei

Seite 26

Das deutscheFeuerkugel-Überwachungsnetz

Seite 27

Eugen-Richter-Turmund Sternwarte

Seite 30

FaszinationKometenbeobachtungTeil 2

Seite 32

50 Jahre Entdeckungen derastronomischen Forschung

Seite 34

Totale Sonnenfinster-nis vom 11.06.1983auf Java

Seite 37

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Die VdS-FachgruppeDeep-Sky

Seite 40

Unsere schönstenAstrofotos

Seite 24

Impressum Seite 4

Verschenken Sieeinen richtigen Stern!

Seite 38

Öffnungszeiten derVolkssternwarte Hagen

und Wegbeschreibung Seite 39

Wir laden ein zu denTagen der offenen Tür!

Seite 42

Inserenten-

Verzeichnis Seite 44

Grußworte desOberbürgermeistersder Stadt Hagen

„Per aspera ad astra - über raue Pfade zu denSternen“, lautet ein altes lateinisches Sprichwort. DieArbeitsgemeinschaft Volkssternwarte Hagen e.V. hateinen ganz anderen Zugang zu den Himmelskörperngefunden. Heimat des Vereins ist der Albert-Schäfer-Turm in unmittelbarer Nachbarschaft zum Eugen-Richter-Turm. Das Gebäude mit seiner markantenKuppel war von den Mitgliedern mit einer gehörigenMuskelhypothek in Eigenregie errichtet worden. MitTeleskopen und modernster Technik werden von hieraus den Interessierten faszinierende Blicke in dieTiefen des Universums ermöglicht. Gleichzeitig wirddank des Engagements und der astronomischenArbeit der Arbeitsgemeinschaft das Sternsystem fürrund 6.000 Besucher pro Jahr begreifbar underfahrbar gemacht. Mit Gründung der Sternwartebegannen auch tägliche Wettermessungen undAufzeichnungen, die allesamt lückenlos in eine, invielfacher Hinsicht nützliche Statistik Eingang finden.Und dies seit mittlerweile fünf Jahrzehnten. Denn indiesem Jahr blickt die ArbeitsgemeinschaftVolkssternwarte Hagen sicherlich nicht ohne Stolzauf ihr 50jähriges Bestehen. Ein schönes Jubiläum,zu dem ich im Namen der Stadt Hagen - und natürlichauch persönlich - auf diesem Wege meineherzlichsten Glückwünsche übersende.

Der Verein bereitet sich zum 50jährigen Bestehenübrigens selber ein ganz besonderes Geburts-tagsgeschenk: Im Rahmen der Jubiläums-feierlichkeiten vom 21. bis 23. Oktober wird einneues, leistungsstarkes und computergesteuertesGroß-Teleskop, ein so genannter Hypergraph,eingeweiht. Damit eröffnen sich der Sternwarte imwahrsten Sinne des Wortes ganz neue Perspektiven.

Ich wünsche der Arbeitsgemeinschaft Volks-sternwarte Hagen und ihren Mitgliedern für dasJubiläumsjahr und die kommenden 50 Jahre allesgute, verbunden mit der Hoffnung, dass der Vereinallen Hagenerinnen und Hagenern weiterhin auffaszinierende Art und Weise den Himmel ein Stücknäher bringt.

Hagen, im Februar 2005

Peter DemnitzOberbürgermeister

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Grußworte der Vereinigungder Sternfreunde e.V. (VdS)

Am 9. November 2005 begeht die Arbeits-gemeinschaft „Volkssternwarte Hagen e.V.“ ihr50jähriges Jubiläum. Zu diesem „goldenen Jubiläum“gratuliert die Vereinigung der Sternfreunde e.V. - mitüber 4000 Mitgliedern Deutschlands größteVereinigung von Amateur-Astronomen - sehr herzlichund wünscht den Sternfreunden und Aktiven inHagen weiterhin viel Glück und Erfolg.

Der Öffentlichkeitsarbeit widmen sich dieSternfreunde von der ersten Stunde an. Heutekommen jährlich rund 6000 Besucher in dieSternwarte und Einrichtungen am Eugen-Richter-Turm um sich über die Wunder des Weltalls zuinformieren. Die Arbeitsgemeinschaft Hagen hat inden zurückliegenden 50 Jahren vielen Menschen dieSchönheit des nächtlichen Himmels nahe gebrachtund vielen Menschen an der großartigen FaszinationAstronomie teilhaben lassen.Für dieses Engagement sei allen Mitarbeitern undAktiven der Arbeitsgemeinschaft ein großes Lob undein herzliches Dankeschön ausgesprochen. VieleStunden wurden ehrenamtlich geleistet um andereMenschen an die Astronomie heran zu führen.

Aber auch auf astronomischem Gebiet sind dieSternfreunde der „Volkssternwarte Hagen e.V.“besonders aktiv: Schwerpunkte der astronomischenArbeit bildet die Beobachtung von Kometen-,Planeten-, und Sonne ebenso, wie die Deep-Sky-Beobachtung mittels CCD-Technik oder derAstrofotografie. Viele Sternfreude haben an derVolkssternwarte Hagen ihre ersten Erfahrungen aufdem Gebiet der praktischen Himmelsbeobachtunggesammelt.

Mit Engagement, Idealismus und Begeisterunghaben sich die Aktiven um ihren Vorsitzenden, HerrnDirk Panczyk, der Sache verschrieben und dadurcheinen enormen Verdienst an der Verbreitung dervolkstümliche Astronomie erworben.Als Vorsitzender der Vereinigung der Sternfreundee.V. darf ich mich für die ehrenamtlich geleisteteArbeit bei allen Aktiven ganz herzlich bedanken.Zum runden Jubiläum wünsche ich den Kollegen ander Volkssternwarte Hagen e.V. weiterhin viel Erfolg,viele klare Nächte und viele Sternstunden bei derweiteren Vereinstätigkeit.

Otto GuthierVorsitzender der Vereinigung der Sternfreunde

Nun gibt es unsere Sternwarte schon seit 50 Jahren.Das ist eine lange Zeit für einen recht kleinen Vereinmit 50 Mitgliedern. Ich bin deshalb sehr stolz auf dasbisher Erreichte: Ein großzügiger Gebäudekomplex,ausgestattet mit einer Wetterstation, einerumfangreichen Bücherei, moderner Medientechnikund leistungsfähigen Teleskopen, zuletzt mit 50 cmSpiegeldurchmesser.

Unsere Einrichtungen dienen zum einen derastronomischen Volksbildung. Der Besuch von biszu 6.000 Personen jährlich, davon viele Gruppen wieSchulklassen, gibt uns die Möglichkeit, unsereFaszination vom Sternenhimmel weiterzugeben.Zum anderen stellen wir unseren Mitgliedern alleerforderlichen Hilfsmittel zur Verfügung, die sie fürHimmelsbeobachtung und –fotografie benötigen.

Ich möchte mich an dieser Stelle sehr herzlich beiallen Mitgliedern bedanken, die die VolkssternwarteHagen in den letzten 50 Jahren zu dem gemachthaben, was sie heute ist: eine weit über die HagenerStadtgrenzen hinaus bekannte und anerkannteEinrichtung. Weiterhin gilt mein Dank allenSternpaten, die uns in den letzten 10 Jahren mit einerSpende geholfen haben, sowie allen Förderern, dieunser Jubiläum durch ein Festschrift-Inserat, eineTombolaspende oder auf andere Weise großzügigunterstützt haben.

Lernen auch Sie uns kennen! Wir laden Sie herzlichzum Besuch unserer Jubiläumstage vom 21. – 23.Oktober 2005 an die Sternwarte Hagen ein. Dasabwechslungsreiche Programm finden Sie auf Seite42. Wir freuen uns sehr über Ihren Besuch!

Viel Freude bei der Lektüre dieser Festschriftwünscht

Dirk PanczykVorsitzender der ArbeitsgemeinschaftVolkssternwarte Hagen e.V.

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Grußworte derArbeitsgemeinschaftVolkssternwarte Hagen e.V.

50 Jahre „Arbeitsgemeinschaft Volkssternwarte Hagen e.V.“

Günter Röttler

Am 9. November 2005 jährt sich zum 50. Mal derTag, an dem die Hagener Volkssternwarte gegründetwurde. Zum Beginn eines Resümee diesesZeitraumes soll an dem Mann erinnert werden, demdie Idee zu diesem Vorhaben und dessen Umsetzungzu verdanken sind. Am 25.1.1902 in Barterode inSüdhannover geboren, verbrachte Albert Schäfer je5 Jahre an der Volksschule, an der Mittelschule undam Lehrerseminar. Mit 13 Jahren begann er seinegeologische Sammlung. Mit 21 Jahren dehnte erseine Studien auf die Vogelwelt aus. Mit 30 Jahrenwandte er sich der vorgeschichtlichenSammlertätigkeit zu. Manches Stück des HagenerHeimatmuseums trägt seinen Namen als Finder.Albert Schäfer ist durch eine ganze Serie vonheimatwissenschaftlichen Veröffentlichungen, teils inBuchform, teils in Aufsätzen, hervorgetreten. Er warMitarbeiter am Niedersächsischen Wörterbuch beider Universität Göttingen. Die Volkssternwarte undWetterstelle, die am Eugen-Richter-Turm vereintsind, bilden sein Lebenswerk und seinenLebensinhalt. Albert Schäfer starb am 13. Mai 1970.

Neben Albert Schäfer gehörten dem GründungsteamPaul Engemann und Wilm Langhorst an; beide warenim Lehrerberuf tätig. Schon am 9. November 1955,dem Tag der Gründung der Volkssternwarte,erfolgten entsprechende Aufrufe in der Presse,woraufhin sich Interessenten der neugeschaffenen

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Albert Schäfer und Petra (Foto: Günter Röttler)

Einrichtung anschlossen. Treffpunkt war der vonAlbert Schäfer gemietete Kiosk am Eugen-Richter-Turm, neben dem auch die späteren Bauvorhabender Volkssternwarte verwirklicht wurden.

Dank des Verständnisses und der Hilfsbereitschaftdes damaligen Oberbürgermeisters Helmut Turckund des Oberstadtdirektors Karl Jellinghaus bekamdie Volkssternwarte am vorgenannten Ort einBaugrundstück, sowie Mittel für dieMaterialbeschaffung zur Verfügung gestellt. Miteinem Aufwand von über 8000 Arbeitsstundenentstand in mehr als anderthalb Jahren dasHauptgebäude in Eigenbau, welches in Anwesenheitvon Vertretern der Stadt Hagen und einemFernsehteam am 22. März 1962 seiner Bestimmungübergeben wurde. In späteren Jahren erfolgtenweitere ergänzende Baumaßnahmen in dergenannten Bauweise. Auf dem Hauptgebäudeentstand ein Beobachtungsraum mit einem obenabschließenden abfahrbaren Dach, ein als Kücheund Aufenthaltsraum dienender Anbau, sowie ein

Beobachtungsturm mit mehrerenRäumen und einer obenabschließenden Kunststoffkuppel.Dieser Turm soll am Ende dieserÜbersicht noch einmal genannt sein,da er zum Jubiläum eine Attraktionbietet.

Mit dem Jahr 1956 begannen auf demfreien Platz vor dem Eugen-Richter-Turm Himmelsbeobachtungen. Diesewurden von Mitgliedern ausgeführt, diesich schon in beachtlicher Anzahl derneuen Institution angeschlossenhatten. Die bei der Gründung in demStatut festgelegte Öffentlichkeitsarbeitfand schon von Beginn anBerücksichtigung und wird bis heuteverwirklicht. Diese Einbeziehung derÖffentlichkeit fand auf verschiedensterWeise statt. Es gab festgelegteÖffnungszeiten, Vorträge, Kurse,gesonderte Betreuung von denverschiedensten Gruppen,insbesondere Schulklassen,Ferienaktionen und anderes.

Bei besonderen Himmelsereignissen wurde dieÖffentlichkeit durch Presse, Funk und gelegentlichauch durch das Fernsehen zur Teilnahme an denBeobachtungen eingeladen, was zumeist auch gernebefolgt wurde. Den stärksten Besucherandrang mitüber 1700 Interessenten Ende März / Anfang April1997 brachte der spektakuläre Komet „C/1995 01

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Hale-Bopp“, während der absolute Tagesrekord beidem Venustransit am 8. 6. 2004 mit über 400Besuchern erfolgte.

Mit bescheidenen Refraktoren begannen die schongenannten Himmelsbeobachtungen. Bei dem erstenTeleskop mit parallaktischer Montierung fehlte nochein motorischer Antrieb; bei Astroaufnahmen musstemittels einer Handkurbel nachgeführt werden. Daserste Spiegelteleskop war ein 174 mm Newton, denein Mitglied in Eigenbau hergestellt hatte,einschließlich des Spiegelschliffes. Der Mitte der 70erJahre ebenfalls in Eigenbau gefertigte 250 mmSchiefspiegler fand unter dem abfahrbaren Dachseine Aufstellung und war eine willkommeneBereicherung. 1984 fand ein RC-Spiegelteleskop mitebenfalls 250 mm Durchmesser, eine Spende derHagener Sparkasse, unter dem abfahrbaren Dacheine weitere Aufstellung. Bei dem letzten Teleskoperfolgt die Steuerung und die Objekteinstellung, daes an einem PC angeschlossen ist, elektronisch. Miteinigen transportablen Refraktoren und zwei Dobson-Spiegelteleskopen wurde der Bestand erweitert.Einen bisherigen Höhepunkt stellt eineNeuerwerbung dar, die am Ende dieses Beitragesverdeutlicht werden soll. Schon seit geraumer Zeitwird von Mitgliedern der Volkssternwarte die digitaleAstrofotografie und eine anschließende Bearbeitungmittels PC genutzt, mit Ergebnissen, die früher nurBerufsastronomen vorbehalten war.

Die Hagener Volkssternwarte leistet auch Beiträgefür die professionelle Wissenschaft. So steht seit1989 auf dem Dach des Sternwartengebäudes eineMeteoriten-Erfassungs-Kamera eines europäischenKameranetzes, die von Mitgliedern derVolkssternwarte bedient und gewartet wird. Betreiberdieses Kameranetzes ist das „Deutsche Zentrum fürLuft- und Raumfahrt“ in Berlin-Adlershof. Es ist Sinndieser Unternehmung, frisch gefallene Meteoritenaufzufinden, welche für bestimmteUntersuchungsergebnisse interessant sind. EinErfolg wurde 2003 verbucht, als man inSüddeutschland fündig wurde. Eine seit 10 Jahren

Himmelsbeobachtung vor dem Eugen-Richter-Turm(Foto: Günter Röttler)

durchgeführte „Aktion Sternpatenschaft“ ist für dieVolkssternwarte ein gelungenes Unterfangen. Gegeneinen Betrag auf Spendenbasis bekommenbestimmte Sterne einen gewünschten Namen, eswird eine ansprechende Urkunde ausgestellt, sowieeine Karte des entsprechenden Sternbildeshergestellt. Nicht zuletzt mit Hilfe dieser Gelderkonnte ein schon vor Jahren begonnenes Vorhabenvollendet werden. Auf dem Gelände derVolkssternwarte steht seit geraumer Zeit der inEigenarbeit gefertigte „Albert-Schäfer-Turm“. DieRäume des Turmes wurden genutzt, jedoch konnteder Hauptwunsch, ein entsprechendes Teleskop zuerwerben und in dem oben abschließendenBeobachtungsraum aufzustellen, wegen finanziellemMangel bisher nicht erfüllt werden, was aberrechtzeitig zum 50-jährigen Jubiläum nachgeholtwurde. Der Turm bekam außen und innen einegründliche Erneuerung. Neben demBeobachtungsraum bekam auch die abschließendeKunststoffkuppel, welche einen Durchmesser vonsechs Metern hat, die nötige Ausrüstung. Einkrönendes „Jubiläumsgeschenk“ ist das neueTeleskop, ein so genannter „Hypergraph“. EinSpiegeldurchmesser von 50 Zentimetern bringt eineetwa viermal größere Lichtmenge als die bishergrößten Geräte der Volkssternwarte und versprichtsomit deutlich bessere Beobachtungsergebnisse.Dieses Teleskop wird vollständig elektronischbetrieben; die Fernrohrbilder können live auf einegroße Leinwand übertragen werden.

Am Schluss des Rückblickes soll an die verstorbenenMitglieder gedacht werden, denen das erleben desJubiläums verwehrt wurde: Es sind die drei GründerAlbert Schäfer, Paul Engemann und Wilm Langhorst,die verdienten früheren Mitglieder August Hütsch,Siegfried Maaß und Gerold Schubert, sowie OttoWoelke, Gisela Woelke und Fritz Sure.

Erste Spatenstiche für das Fundament des Sternwarten-Hauptgebäudes (Foto: Günter Röttler)

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Günter Röttler

Das 50-jährige Bestehen der HagenerVolkssternwarte soll Anlass sein, astronomischeEreignisse dieses Zeitraumes in Erinnerung zubringen. Dabei soll eine Auswahl der Vorkommengetroffen werden, welche von der Sternwarte ausbeobachtet wurden. Eine solche Einschränkungmuss erfolgen, damit der Rahmen dieses Beitrageserhalten bleibt.

Eine nicht unwesentliche Anzahl von astronomischenTätigkeiten erfolgte von Mitgliedern der HagenerVolkssternwarte auch außerhalb der Einrichtung. Sowurden beispielsweise totale oder ringförmigeSonnenfinsternisse beobachtet, die in alle Erdteile,abgesehen von dem australischen, führten. Zwecksvisueller Beobachtungen oder Astrofotografie gab esExkursionen in die Pyrenäen, die spanische SierraNevada oder die südfranzösische Provence. Imnahen Sauerland wurden und werden öfters derartigeUnternehmen für jeweils eine Nacht unternommen.

Für einen Großteil der astronomischenBeobachtungen sind Teleskope unentbehrlich. In derAnfangszeit der Volkssternwarte war ein solchesInstrumentarium nach den heutigen Begriffen nochrecht bescheiden. Neben kleineren Refraktoren warein Newton-Reflektor mit 174 mm Öffnungvorhanden, den ein Mitglied vollständig inEigenbauweise angefertigt hatte. Mit der Zeitverbesserte und vergrößerte sich der Bestand anTeleskopen. Das schon vorher erwähnte Mitgliedstellte einen so genannten Schiefspiegler mit einerÖffnung von 250 mm her, der einen festenStandplatz bekam. Später erfolgte die Anschaffungeines weiteren Spiegelteleskops vom Typ „Ritchey-Chretien“, das eine gleich große Öffnung aufweist.Nach der Anschaffung von einigen weiteren

Instrumenten, wie zwei größere transportableSpiegelteleskope vom Typ „Dobson“, erfolgte letztlichin dieser Beziehung der Höhepunkt. Nach derVervollständigung des Albert-Schäfer-Turmeserfolgte unter der 6 m-Kuppel, am 5. Februar 2005,die Montierung des bisher größten undleistungsfähigsten Teleskops. Dieser so genannte„Hypergraph“ hat eine Spiegelöffnung von 500 mmund ist voll elektronisch bedienbar.

Gleich im zweiten Beobachtungsjahr der jungenVolkssternwarte gaben zwei helle Kometen eineGalavorstellung. Im Frühjahr 1957 begeisterte derKomet „Arend-Roland“ mit seinem Gegenschweif.Als sich am 9. August des Jahres Sternfreunde vordem Eugen-Richter-Turm zu abendlichen Beobacht-

ungen versammelt hatten, entdeckten sie in einemWolkenloch einen Kometen mit einem deutlichenSchweif und der Helligkeit zwischen 0 und +1 mag.Die Überraschung war groß, da eine Ankündigungdes Schweifsternes noch nicht erfolgt war. DerAstronom Mrkos hatte ihn am 2. August aufgefunden,dessen Namen er dann auch bekam.

Vom 4. zum 5. September 1958 trat ein helles undfarbenprächtiges Polarlicht auf. In der Zeit zwischen

Ein Streifzug durch 50 Jahre Himmelsbeobachtungen

Auf dem Dach des Hauptgebäudes (Foto: Günter Röttler)

Horst Gross mit seinem 174 mm Newton (Foto: Günter Röttler)

21:30 und 4:15 Uhr zeigten sich in Intervallengrünliche und rote Himmelsflächen, Strahlen undDraperien.

Am Abend des 6. September 1958 bemerktenMitglieder der Volkssternwarte das Aufleuchten einerFeuerkugel mit 6 bis 8-facher Sirius-Helligkeit.Dieses Objekt hatte eine geringeBahngeschwindigkeit und war vier Sekundensichtbar. 54 Zuschriften von Beobachtern aus West-und Nordwestdeutschland erreichten dieVolkssternwarte. Die danach auf die Erde projizierteBahn erstreckte sich über rund 350 Kilometer undreichte von Altenkirchen im Westerwald bis an dieNordseeküste bei Esens, wo die Feuerkugel inmehrere Teile zersprang. Eine weitere leuchtete amAbend des 5. März 1959 in der Nähe des Polarsternsgrell grün und mit einer Fläche von einem Viertel desVollmondes auf. Dieser Meteor hinterließ einenSchweif und abfallende tropfenförmige Flammen; erstrebte steil nach unten zum nördlichen Horizont,wobei die Ränder einer flachen Wolkenwand deutlichaufgehellt wurden. Anhand von 42 Zuschriftenzeichnete sich eine steile Bahn des Meteors ab, dieauf die deutsch-holländische Grenze ausgerichtetwar.

Reizvolle Beobachtungsobjekte sind dieKleinplaneten. Eine Reihe von 34 Beobachtungengelang zwischen dem 27. Januar und dem 16. Mai1959 von der Vesta. Eine danach angefertigteAufzeichnung der Vestabahn zeigte zunächst eineRückläufigkeit und nach einer spitzen Wende wiederRechtläufigkeit.

Mit „Echo 1“ starteten die Amerikaner am 12. August1960 den ersten passiven Kommunikations-Satelliten, der schon zwei Tage später von derVolkssternwarte aus beobachtet wurde. DieserBallonsatellit hatte mit einem Durchmesser von 30,5

Metern eine enorme Größe.Er wurde in der Folge oftbeobachtet. Wenn erwegen einer Deformationmit wechselnder Lichtstärkehell über den Abendhimmelzog, kam auch bei zahl-reichen Sternwartenbe-suchern Begeisterung auf.

Es ist schon ein seltenesEreignis, wie es am 7. Juli1959 geschah, dass derPlanet Venus einen hellenStern bedeckt; in diesemFall Regulus, den hellstenStern im Sternbild Löwe.Der Himmel war wolkenlosund die Luft ungewöhnlichklar, so dass auf der

Volkssternwarte beste Beobachtungs-Bedingungenherrschten. Die Venus, mit einem beleuchteten Teilvon 0.41, war mit den Fernrohren schnellaufgefunden. Die Bedeckung erfolgte im nördlichenViertel der Venus im unbeleuchteten Teil. Um 15:21,5MEZ begann die Bedeckung des Regulus unddauerte etwa acht Minuten. Es konnte sehr gutbeobachtet werden, dass Regulus bei derBedeckung rund zwei Sekunden lang verblasste,bevor er völlig unsichtbar wurde. Dieser Effekt wurdedurch die Venusatmosphäre verursacht.

Der Schreiber dieser Zeilen bemerkte am 12.November 1960 bei kontinuierlichenSonnenbeobachtungen, dass eine großeFleckengruppe, in der starke Veränderungenstattfanden, gerade die Sonnenmitte passiert hatte.Vor versammelten Mitgliedern sprach er am Abendden Verdacht eines eventuellen Polarlichtauftrittesaus. Dieser Verdacht bestätigte sich, als gegen 19.45Uhr ein solches Farbenspiel am Himmel begann.

Sonnen können mehr oder weniger regelmäßig ihreHelligkeit ändern. Der bekannteste veränderlicheStern ist die Mira im Sternbild Walfisch. Ihre Helligkeitreicht von einem hellen Stern bis weit unter dieSichtbarkeitsgrenze mit bloßem Auge; extrem einUnterschied von etwa 1500-mal. Es existiert eineeigene Beobachtungsreihe, die von Anfang 1957 bisAnfang 1961 reicht. Diese Aufzeichnungen umfassenfast vier Zyklen in Reihenfolge. Mira ist ein roter Riesemit einer Periode von 331 Tagen.

Partielle Sonnenfinsternisse traten mehrfach auf, vondenen die Finsternis vom 15. Februar 1961 mit einemBedeckungsgrad 90% herausragt. Bei strahlendemSonnenschein gab es ein Tagesmaximum von 22Grad, was in den 50-jährigen Aufzeichnungen dervon der Volkssternwarte betriebenen Wetterstelleeinen Rekord darstellt. Mit zahlreichen Besuchern,darunter Schulklassen und auch die Presse, wurde

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Besucherstau vor dem Newton-Teleskop (Foto: Günter Röttler)

diese Finsternis bestens beobachtet; übrigens vorder Fertigstellung des Sternwartengebäudes dasletzte Mal auf dem Platz vor dem Eugen-Richter-Turm. Die Presse (WP) schrieb über die totaleMondfinsternis vom 16. April 1968: „Trotz der frühenMorgenstunde hatten sich außer Mitarbeiter derHagener Volkssternwarte auch zahlreicheInteressenten am Karsamstag am Eugen-Richter-Turm eingefunden. Der Wettergott war sehreinsichtig und ließ die Wolken nur an dem Teil desHimmels aufkommen, an dem der Mond nicht stand.Der Eintritt der totalen Bedeckung des Mondes durchden Erdschatten (5.19 Uhr) konnte gut beobachtetwerden.

Nachdem am 7. November 1960 ein solchesVorkommen seine Beachtung fand, wurde am 9. Mai1970 erneut zur Beobachtung eines Merkurtransitseingeladen. Bei guten Bedingungen konnte gesehenwerden, wie der Merkur alskleines, schwarzes Scheib-chen, zwischen 5:20 und 13:13Uhr, die Sonne überquerte.Abends luden Venus, Jupiterund ein Komet zurBeobachtung ein.

Eine außergewöhnlicheErscheinung war die „Nova Cyg1975“. Dieser vorher sehrschwache Stern (Sonne)leuchtete plötzlich im SternbildSchwan am 30. August 1975auf und wurde mit der zweitenGrößenklasse ein heller Stern.Nach eigenen Beobachtungensank die Helligkeit der Novainnerhalb von einer Woche umdas 50-fache, für eine Nova einschneller Abfall. Diesesgewaltige Aufblähen einer Sonne kann einen 14 bis15-mill ionenfachen Helligkeitsunterschiedhervorbringen.

Fünf Planeten gleichzeitig: Merkur, Venus, Mars,Jupiter und Saturn luden am 25. Oktober 1975 zurmorgendlichen Beobachtung ein.

Während der mit viel Aufsehen angekündigte Komet„Kohoutek“ enttäuschte, er war im Januar 1974 nurin Ferngläsern sichtbar, hatte der Komet „West“ einenbesseren Auftritt. Im März 1976 zeigte er sich miteinem prächtigen, breitgefächertem Staubschweif,allerdings nur für Frühaufsteher vor Sonnenaufgangam Morgenhimmel.

250 Gäste nahmen an der Beobachtung der totalenMondfinsternis am 16. September 1978, auf derHagener Volkssternwarte, teil. Bei Mondaufganggegen 19:00 Uhr setzte die totale Verfinsterung ein.Es zeigte sich bei genauer Betrachtung, dass die

Finsternis deutlich dunkler ausfiel als die letzte vonder Volkssternwarte im November 1975beobachtete.

Als am Abend des 24. November 1982 die Klasse6b der Boeler Realschule auf der HagenerVolkssternwarte zu Besuch war, leuchtete nacheinem langen Zeitraum erstmalig wieder einPolarlicht auf. Zwischen dem Polarstern und demGroßen Bären begeisterten schnell wechselndeStrahlen und Wolkengebilde.

Als der berühmteste Komet schlechthin gilt „Halley“;seine Erscheinungen in Sonnennähe, die alle 76Jahre erfolgen, können bis in die vorchristliche Zeitzurückverfolgt werden. Die Spannung löste sich, alser bei seiner diesmaligen Wiederkehr am 20. Oktober1985 gesichtet wurde. Nachdem er zwischenzeitlichseine Sichtbarkeit auf den südlichen Himmel

verlagerte, wo er auch seine größte Helligkeiterreichte, wurde er letztmalig Mitte Mai 1986 von derHagener Volkssternwarte aus gesichtet. Seineglänzenden Erscheinungen bei früheren Auftrittenerreichte er diesmal nicht.

Eine Besonderheit wies das Jahr 1989 mit einemungewöhnlich hohen Vor kommen an Polarlichternauf, im Gegensatz zu dem sonst spärlichen Auftritt.In den ersten und letzten drei Monaten dieses Jahreswurde insgesamt sechsmal das himmlischeFarbenspiel beobachtet. In dem genannten Jahr gabes ein Sonnenflecken-Maximum, welches in einemZyklus etwa alle elf Jahre erfolgt.

Noch nie zuvor war von Astronomen beobachtetworden, wie es im Juli 1994 geschah, dass dieBruchstücke eines Kometen auf den RiesenplanetenJupiter stürzten. Der Komet „Shoemaker-Levy“,benannt nach den beiden Entdeckern, war demPlaneten zu nahe gekommen und von seiner

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Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis am 11. Mai 1975 (Foto: Elmar Remmert)

gewaltigen Anziehungskraft eingefangen undzerrissen worden. Es wurden zwanzig großeBruchstücke entdeckt, die sich perlschnurartigangeordnet hatten und zwischen dem 16. und 22.Juli auf den Jupiter stürzen sollten. An den einzelnenAbenden hatten sich mehrere hundert Besucher aufder Volkssternwarte eingefunden. Die bestenBedingungen gab es in den Abendstunden des 20.Juli. Die Einschläge selbst waren nicht sichtbar, dadiese hinter dem Jupiterrand erfolgten. Doch schonbald brachte die schnelle Rotation des Planeten dieEinschlagstellen ins Blickfeld. Zuerst schien derJupiter am Rande eingekerbt zu sein, bis schließlichdie ganze Auswirkung sichtbar wurde. An diesemAbend erschienen drei Einschlagsgebiete in Formvon dunklen, ovalen Flecken, mit den jeweiligenAusmaßen von mehreren 1000 Kilometern.

Ein am 30. Januar 1996 entdeckter Komet sollte nacheinem längeren Zeitraum in dieser Hinsicht wiederein spektakuläres Ereignis bringen. Der von demgleichnamigen japanischen Astronomen entdeckteKomet „1996 B2 Hyakutake“ hatte im letztenMärzdrittel seinen glanzvollsten Auftritt. Hoch amHagener Himmel bot er sich hell und mit einemimposanten Schweif versehen dem bloßen Auge dar.Von den Öffnungsabenden der Volkssternwarte, andenen auch Besucher eingeladen waren, ragte der27. März besonders hervor. 350 Besucher genossenmit den Sternwartenmitgliedern diesen großartigenAnblick. Auch die Presse, der Lokalfunk und WDRmachten mittels der Volkssternwarte dieses Themapublik.

Im Gegensatz zu dem Kometen Hyakutake hatte derKomet „C/1995 Hale-Bopp“ eine sehr früheEntdeckung und zwar am 23. Juli 1995. Mit seinemspektakulärem Auftritt, fast genau ein Jahr später,lief er dem Kometen Hyakutake den Rang ab. Imletzten März- und ersten Aprildrittel trat Hale-Bopp

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in die auffälligste Phase. Sehrhell und mit zwei prächtigenSchweifen versehenpräsentierte er sich hoch amHagener Himmel. DieÖffnungsabende lockten rund1700 Besucher zurVolkssternwarte. Wie vorherbeim Hyakutake, so zeigtensich auch diesmal Presse undRundfunk interessiert.An der Beobachtung dertotalen Mondfinsternis amAbend des 16. September1997, zwischen 20.00 und22.30 Uhr, kamen wiederum350 Besucher zurVolkssternwarte, um andiesem Schauspiel teil zunehmen. Ein einmaligesEreignis für das 20.

Jahrhundert war die totale Sonnenfinsternis vom 11.August 1999 in Deutschland. Im Voraus wurde vonder Hagener Volkssternwarte viel Aufklärungsarbeitgeleistet. Da die Totalität in einem etwa 100 Kilometerbreitem Streifen über Süddeutschland hinweg verlief,hatten sich die meisten Mitglieder dorthin begeben.Trotz angekündigter Nichtöffnung kamen zurFinsternis zahlreiche Interessenten zur Sternwarte,darunter Schulklassen, sowie Vertreter von derPresse und dem Lokalfunk. Ein jungesSternwartenmitglied war anwesend und hattereichlich zu tun, die Neugierigen zu befriedigen. Eine95-prozentige Bedeckung für Hagen ließ imMaximum nur eine sehr schmale Sichel der Sonneübrig und bot somit ein überwältigendes Bild.

Bei guten Sichtbedingungen erfolgte am 7. Mai 2003,zwischen 7:11 und 12:23 Uhr , ein so genannterMerkurtransit. Als kleines, schwarzes Scheibchenüberquerte der sonnennächste Planet dasTagesgestirn. Auf der Volkssternwarte ließen sichviele Besucher, darunter die Insassen einesKindergartens aus Hohenlimburg, das Schauspielnicht entgehen. Zusätzlich war auf der Sonne eingroßer Fleck sichtbar.

Seit streng genommen 57539 Jahren näherte sichder Mars der Erde nicht so sehr , wie bei derOpposition vom 27. August 2003. Diese günstigeGelegenheit wurde auf der Hagener Volkssternwarte,nicht selten im Beisein von Gästen, öfters genutzt.Bei Beobachtungen mit den Teleskopen zeigten sichauf der Marsoberfläche verschiedene Details.

Gegen Ende Oktober 2003 wurden von Mitgliedernder Volkssternwarte auf der Sonne zahlreicheFlecken, darunter sehr große Gruppen mit starkerAktivität, beobachtet. Dieses beachtlicheVorkommen war für die Zeit von drei Jahren nachdem Fleckenmaximum ungewöhnlich. Der Verdacht

Beobachtung der Sonne mit einem H-alpha Filter (Foto: Marcel Klein)

auf Polarlicht als Folge dieser starkenSonnenausbrüche fand am Abend des 30. Oktobersseine Bestätigung. Zwischen 21:00 Uhr undMitternacht leuchtete der Himmel mit wechselnderStärke in einem prächtigen Farbenspiel auf; imunteren Teil grünlich, darüber mit einem satten Rot.Als weitere Bereicherung sind weiße und rötlichesenkrechte Streifen zu nennen, die ihren Standortam Himmel verlagerten. Dieses Polarlicht war soleuchtkräftig, dass es selbst mitten aus der Stadtheraus auffiel.

Abschließend soll ein Vorkommen verdeutlichtwerden, dass bis dahin noch kein heute lebenderMensch beobachten konnte, da der letztmaligeAuftritt vor 122 Jahren erfolgte. Die Rede ist voneinem Venustransit, ähnlich dem vorherbeschriebenen Merkurtransit, nur weitaus seltener.Am 8. Juni 2004, zwischen 7:20 und 13:23 Uhr, zogdie schwarze Venusscheibe, im Vergleich zumMerkur deutlich größer und schon mit bloßem Augeerkennbar, vor der Sonne her. Bei strahlendemSonnenschein stellten sich neben etlichen

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Mitgliedern über 400 Besucher ein, was in dieserHinsicht einen neuen Tagesrekord darstellt, der aberschon drei Monate später bei einer so genannten„Langen Nacht der Sterne“ um rund 100 überbotenwurde.

Dieser Auszug aus 50 Jahre Himmelsbeob-achtungen soll nicht darüber hinwegtäuschen, dassbei passenden Gelegenheiten regelmäßigvorhandene Objekte immer ihre Aufmerksamkeitfanden.

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Günter Röttler

Wenn am 9. November 2005 das 50-jährigeBestehen der Hagener Volkssternwarte inErinnerung gebracht wird, darf eine Einrichtungdieser Institution nicht fehlen, die „WetterstelleEugen-Richter-Turm“. Schon knapp zwei Monatenach der Gründung der Volkssternwarte nahm derInitiator, Albert Schäfer, am Eugen-Richter-Turmkontinuierliche Wettermessungen und Auf-zeichnungen auf, die bis zum heutigen Datumfortgesetzt wurden. Die anfängliche Erfassung derwichtigsten einzelnen Wettervorkommen wurde mit

der Zeit um weitere bereichert. Ebenso bekam dasInstrumentarium eine weitere Vervollständigung. Sounterstützt seit einer Reihe von Jahren eineelektronische Wetterstation die herkömmliche Weiseder Datenerfassung. Aufschlussreiche Aufnahmenvom Wettersatelliten Meteosat können ebenfallsempfangen werden. Die Erfassungen undAufzeichnungen der Wetterdaten wird vonMitgliedern der Volkssternwarte in wochentäglichemWechsel durchgeführt.

Natürlich war mit der Aufnahme derWetterbeobachtungen und –aufzeichnungen eineAbsicht verbunden; diese bestand darin, dasHagener Wetter und dessen eventuelleSchwankungen kennen zu lernen. Ein Mangel vonweiteren Stellen, die das Hagener kontinuierlichaufzeichnen, drängte der Wetterstelle auf derVolkssternwarte eine Reihe von Nutzanwendungenauf. Im Verlauf der Jahre häuften sich die Anfragenund Bitten um Wetterauskünfte, wobeiVersicherungsfälle überwogen. Diese Auskünfteerteilte man an Private, sowie an Behörden, Industrie

und Handel. Es wurden aber auch Anfragen andererArt beantwortet, wie beispielsweise an dieKriminalpolizei zwecks eines Tötungsdeliktes. Dieweiteste Anfrage kam vom Amtsgericht Bremen. ImRahmen einer Klimaerfassung bekam derKommunalverband Ruhrgebiet weit über ein Jahrhinaus kontinuierlich die hiesigen Messergebnisseübermittelt. Auch erfolgt eine Zusammenarbeit mitdem Staatlichen Umweltamt, das die Messstelle amEugen-Richter-Turm mit Instrumenten undMessstreifen unterstützt.

Veröffentlichungen über dasHagener Wetter und Klima, sowieAufführungen der Messdatenerscheinen regelmäßig in derPresse und in Jahresschriften.Das statistische Amt der StadtHagen bekommt monatlich dieWetterdaten übermittelt, welchein den statistischenVeröffentlichungen der StadtAufnahme finden. Allegemeinnützige Leistungenaufzuführen würde den Rahmendieses Beitrages sprengen.

Eine rund 50-jährigeAufzeichnung des HagenerWetters lässt selbstredend indieser Beziehung eine Anzahl vonAussagen zu. Auch hier würde

eine ausführliche Aufstellung den Rahmen sprengen,so dass nur eine Auswahl erfolgen soll. Daslangjährige Jahresmittel der Temperatur beträgt9,8°C, wobei 2003 mit 10,9°C das wärmste und 1985mit 8,3°C das kälteste Jahr war. Mit 36°C erfolgteam 12. August 2003 das Temperatur-Maximum,sowie im Januar 1979 und im Februar 1956 mit minus19°C das Minimum. Mit einem Durchschnitt von22,4°C war der Juli 1994 der wärmste Monat; dazuim Gegensatz stand der Februar 1956 mit einemSchnitt von nur minus 7,9°C, immerhin ganze 10,4°Cunter dem langjährigen Mittel.

Beim Niederschlag beträgt der langjährige Jahres-Durchschnitt 972 mm. Die höchste Jahresmengebrachte 1965 mit 1353,1 mm. Mit nur 402,3 mm war1959 das offensichtlich trockenste Jahr des 20.Jahrhunderts. Nicht unerwähnt bleiben darf der 22.August des Jahres 1996, an dem mit 112 mm (112Liter auf den Quadratmeter) an einem Tag einMonatssoll weit überschritten wurde.Von Klimaänderungen wird immer häufigergesprochen. Wenn auch Klimaänderungen in

Die Wetterstelle Eugen-Richter-Turm -Eine Einrichtung der Hagener Volkssternwarte

(Foto: Günter Röttler)

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weltweitem Maßstab gemessen werden, sollen die50-jährigen Wetteraufzeichnungen auf derVolkssternwarte in dieser Hinsicht kurz durchleuchtetwerden. Im Zeitraum der Messungen stiegen dieJahresmittel der Temperatur von 9,5 auf 9,8°C. Inden 15 Jahren zwischen 1989 und 2003 lagen dieseMittel zwölf Mal über dem langjährigen Durchschnitt,zum Teil deutlich darüber. Diese Ergebnisse gleichenden weltweiten Messungen. Beim Niederschlag hatsich das langjährige Mittel von 950 auf 972 mmerhöht. Auch fand eine Verlagerung des höchstenjahreszeitlichen Niederschlages statt. Anfangsbrachte der Sommer den höchsten Durchschnitt, dersich in der Zwischenzeit in die Wintermonateverlagert hat, während der Sommer deutlichzurückfiel. Auch hierbei wird der gleiche Trend vonKlimatologen bestätigt.

Winter an der Volkssternwarte Hagen(Foto: Günter Röttler)

Das Wetterhäuschen (Foto: Marcel Klein)

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Bernd Rafflenbeul

35 Jahre sollte es dauern bis das neue Teleskop unddas neue Beobachtungsgebäude an die HagenerBevölkerung übergeben werden konnte. Alles fing1970 an, als die Mitglieder der Volkssternwarte Ha-gen den Grundstock legten. Eine Idee war geborenund man begann sie zu verwirklichen. Das Gebäu-de sollte die Maße 6 m x 6 m im Grundriss erhaltenund ohne Kuppel 7 m hoch werden. Mit Kuppel wür-den es fast 11 m werden. Man plante ein Spiegelte-leskop von 50 cm Durchmesser auf einer Gabel-montierung. Es wäre zur damaligen Zeit das größteprivate Teleskop Europas gewesen. Die Montierungsollte auf einer Säule stehen, die durch das ganzeGebäude ging, aber ohne direkte Verbindung mit demGebäude war, damit Erschütterungen nicht übertra-gen werden konnten

Alles sollte in Eigenarbeit entstehen. Das Gebäude,die Kuppel und auch das Teleskop. Im November1970 wurde das Erdgeschoss fertig gestellt. ImFebruar 1972 stand das Gebäude, noch mit einemprovisorischen Dach. Die Betonform für dieHerstellung der Kuppel war entstanden. VieleBesucher und Wanderer glaubten die Sternwartewürde sich einen Swimmingpool bauen. Nun ja, nochweitere 4 Jahre sollten verstreichen. Dann war essoweit. Die Kuppel aus glasfaserverstärktemKunststoff war fertig. Am 14 Juni 1976 wurdeRichtfest gefeiert, nachdem die Kuppel mit einemAutokran auf das Gebäude gehievt worden war.

Bis 1980 wurden noch diverse Innenarbeitenausgeführt. Dann kam es zu internen Problemen,die dazu führten, dass die Arbeiten eingestelltwurden. Geldmangel und wichtige Arbeiten amHauptgebäude sorgten dafür, dass dasKuppelgebäude in einen 15 Jahre dauerndenDornröschenschlaf fiel. Wind und Wetter nagten andem Turm und hinterließen ihre Spuren. Die

Innenräume wurden zum großen Teil als Lagerortfür allerlei Baumaterial genutzt.Aus Anlaß unseres 40-jährigen Jubiläums startetenwir 1995 die Spendenaktion „Sternpatenschaft“, diees uns ermöglichte die angefangen Arbeitenfortzusetzen. 1998 übernahm ich die Planung derArbeiten, während parallel dazu einige Mitglieder derSternwarte für die Abwicklung der Anträge aufSternpatenschaften sorgten. So manche schlafloseNacht wurde dabei verbracht. Zwecks einer sicherenFinanzierung durften die eingehenden Spenden nichtversiegen, um folgende Arbeiten erledigen zukönnen.

• Abdichten des Daches• Abschleifen und Streichen der Kuppel• Austauschen aller Rollen für den Drehkranz

der Kuppel• Innensanierung des Gebäudes• Verkleiden des Turms mit Trapezblechen• Erstellen einer Klappe für den Kuppelspalt• Einbau eines neuen Teleskops mit

Montierung und Zubehör• Elektroinstallation und Inneneinrichtung

Es gab viel zu tun und 1999 ging es los. Bis auf dasAbdichten des Daches und das Erstellen derSpaltklappe wurde alles in Eigenarbeit geleistet.Unterstützung bekamen wir durch die Firma RUXaus Hagen, die uns für die Zeit der Außenarbeitenein Gerüst zur Verfügung stellte, welches uns dieGerüstbaufirma Erlmann aus Hagen aufstellte. DieSpezialfarbe für die Kuppel spendete uns die FirmaCD-Color (Tochter der Fa. E.Dörken) aus Herdecke.Die Kuppelklappe konstruierte die Spenglerei PeterBauer aus Aschaffenburg. Das Teleskop und dieMontierung wurden bei Astrooptik Philipp Keller,Neutraubling, bestellt. Die Computer für dieTeleskopsteuerung sind eine Spende der Firma RGADatentechnik, Remscheid. Nachdem wir die

35 Jahre Kuppelbau: Wie alles begann und was daraus wurde

1976: Aufsetzen der Kuppel (Foto: Elmar Remmert)

1970: Das Erdgeschoss steht

Außenarbeiten, wie verkleiden des Gebäudes undAbdichten des Daches, bei trockenem Wetterabgeschlossen hatten, begann die Installation derSpaltklappe. Bis zum Probelauf war uns derWettergott gnädig, und erst danach fing es an zuregnen. Einige Wochen später wurde dann dieKuppel von außen abgeschliffen und gestrichen,wieder bei gutem Wetter. Als Nächstes begann ichmit der Renovierung im Inneren: Rollenaustauschfür den Drehkranz, Anbringen der Antriebsmotore,die Elektroinstallation, Verputzen und Verkleiden derWände mit Holz und Vorbereiten der Säule für dasTeleskop. Das Verkleiden der Kuppel mit Filz konntewir auch Mitte 2004 beenden. Für die Innenarbeitenhatte uns die Familie Daffner aus Hagenfreundlicherweise über mehrere Jahre ein fahrbaresGerüst zur Verfügung gestellt.

Im Januar 2005 kam dann endlich das „Herz“ desGebäudes, das Teleskop. Nach dem Aufstellen, esmussten Instrumente mit einem Gesamtgewicht von350 kg gehoben werden, haben wir noch dierestlichen Arbeiten wie die Bodenbeläge, dasTapezieren und Streichen der anderen Räume unddie Einrichten mit diversen Möbeln durchgeführt. ImAugust 2005 wurden dann durch das Verlegen vonFliesen auf der Außentreppe alle Arbeiten zumAbschluss gebracht. Im Herbst 2005 soll dasKuppelgebäude der Hagener Bevölkerungübergeben werden.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal allen o.g.Firmen sowie der Sparkassen Hagen, derMärkischen Bank eG und der Firma Metallbau VolkerGlanzer aus Hagen für Ihre großzügige Hilfe danken,ohne deren Unterstützung dieses Projekt nicht zurAusführung gekommen wäre. Des weiteren möchteich allen Sternpaten danken, die uns mit ihrenGeldspenden unterstützt haben.

2001: Außenansicht Kuppelgebäude (Foto: Marcel Klein)

2001: Innenansicht Kuppelraum (Foto: Marcel Klein)

2005: Außenansicht Kuppelgebäude (Foto: Marcel Klein)

2005: Innenansicht Kuppelraum (Foto: Marcel Klein)

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Björn Gludau

Die Volkssternwarte Hagen wird 50 Jahre jung.Grund genug für die Mitglieder, im Jahr 2000 einProjekt in Angriff zu nehmen, das in dieserGrößenordnung lange Zeit nicht denkbar gewesenist. Aufgrund der Erlöse der äußerst erfolgreichverlaufenen Vergabe von Sternpatenschaften, wurdees möglich, die Sternwarte mit einem Teleskopauszurüsten, dass in seiner Konzeption undqualitativen Ausführung zur Zeit als „State of the Art“im Bereich des Machbaren in der Amateurastronomiebetrachtet wird.

Bei der Auswahl desTeleskops mussten vieleverschiedene Aspekteberücksichtigt und untereinen Hut gebracht werden.Zum einen musste es einGerät sein, dass denAnforderungen einer regenÖffentlichkeitsarbeit gerechtwird. Zum anderen solltenMöglichkeiten weit-reichender astronomischerBetätigungsfelder (Astro-fotografie, Kleinpla-netensuche etc.) nicht zuGunsten eines rein visuellhervorragenden Gerätesvernachlässigt werden.

Insbesondere die derzei-tigen revolutionären Ent-wicklungen im Bereich derBildaufnahme mit für denAmateur immer erschwing-licher werdenden Kameras(CCD, Digital-SLR, etc.),sollten zukunftsorientiert miteiner außerordentlichenOptik umsetzbar gemachtwerden.

Die Entscheidung fiel aufgrund dieser kombiniertenAnforderungen dann auch recht schnell, da derzeitbesonders ein Gerät in der Amateurszene Furoremacht, dass alle die geforderten Eigenschaften aufhohem Niveau in sich vereint.

Es sollte ein 20" Hypergraph der Firma Philipp Keller( www.astrooptik.com ) sein. Die optischen Teile desGerätes stammen von der Firma LOMO (Russland).Getragen wird der Hypergraph von einer K100Montierung des Dipl. Ing. Michael Knopf, die

Das neue Großteleskop der Volkssternwarte Hagen -Professionelle Technik für den tiefen Blick in das Universum

zusammen mit dem Teleskop ebenfalls von der FirmaKeller vertrieben wird.Der 20" Hypergraph ist ein Cassegrain Teleskop mit4000 mm Brennweite und in unserem Fall einemÖffnungsverhältnis von 1:8. Der eigentlicheHauptspiegel hat einen halben Meter Durchmesser.Der Sekundärspiegel des Gerätes hat fast die Größeeines Hauptspiegels in einem kleinenAmateurteleskop.

Durch einen 2-linsigen Korrektor in derHauptspiegelbohrung und einer zusätzlichen speziell

angepassten Sekundär-spiegelkrümmung ist dasBildfeld im Mittelformat von6x7 cm korrigiert.

Der Tubus aus Kar-bonstangen gewährleisteteine Fokusstabilität auchbei größeren Temperatur-schwankungen (über 20Grad Celsius!).

Neben der optischen undmechanisch hervor-ragenden Verarbeitung istder besondere Clou andiesem Gerät die Option,einen Astrographen mit1650mm Brennweite undeinem fast an dielegendären Schmidt-kameras heranreichendenschnellen Öffnungs-verhältnis von f 3,3 zuerhalten. Auch hier ist dasBildfeld im Mittelformat von6x7 cm korrigiert.

Normale CassegrainSysteme (parabolischerHauptspiegel, hyperbo-

lischer Sekundärspiegel) lassen sich mit 2-linsigenKorrektoren nur bis zu einem gewissen Grad für diePhotographie auf größerem Film bzw. CCD-Formaten optimieren. Für eine weitereLeistungssteigerung ist eine Anpassung der Hyperbeldes Sekundärspiegels erforderlich. Das System wirdalso zusammen mit dem Korrektor optimiert. DasResultat ist der Hypergraph, ein modifiziertesCassegrain mit einem 2-linsigen Korrektor in derHauptspiegelbohrung, der eine seeinglimitierteSchärfeleistung über das gesamte

Der Hypergraph in seinem neuen Zuhause(Foto: Marcel Klein)

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Bildfeld (6x7cm) liefert. Die Optik hat einEigengewicht von 81 KG und wird von der 231 KGschweren Montierung K100 mittels der bekanntenFS2 Steuerung von Michael Koch betrieben.Aufgrund der neuen Technologie des Reibradantriebsist davon auszugehen, dass kein messbarerperiodischer Fehler mehr auftritt. Durch dieInstallation eines Netzwerkes in der Sternwarte wirdes weiterhin möglich sein, Bilder direkt mittelsBeamer auf die Leinwand im Vortragsraum zuübertragen. Dies wird insbesondere bei Groß-ereignissen, wie Mondfinsternissen, Plane-tenoppositionen etc., vielen Besuchern gleichzeitigdie Möglichkeit bieten, diesen Ereignissen livebeizuwohnen.

Dies soll nur eine kleine Übersicht der Möglichkeitendarstellen, die nun mit diesem Gerät konkreterreichbar sind.

Als Fazit kann man sagen, dass Ergebnisse, die voreinigen Jahren nur von professionellenGroßteleskopen an exponierten Standorten erbrachtwerden konnten, nun mit diesem Gerätnachvollziehbar werden sollten. Die VolkssternwarteHagen hat die Tür zum Universum ein Stückchenweiter aufgestoßen und ist für die Zukunft gutgerüstet.

Daten 20" Hypergraph

Sekundärfokus:• Öffnungsverhältnis: f/8 bei 4000 mm

Brennweite• Bildfeld KB = 0,34° x 0,52°• Bildfeld 6x7 = 0,79° x 0,93°

Primärfokus:• Öffnungsverhältnis: f/3,3 bei 1650 mm

Brennweite• Bildfeld: 6x7 = 1,9° x 2,6°

Daten K100• Achsendurchmesser RA+DE: jeweils 100

mm• Schneckenraddurchmesser: 280 mm RA,

250 mm DE• Reibradantrieb

Erste Astrofotos mit dem Hypergraphen

„Hantelnebel“ Messier 27 (Foto: Marcel Klein)

Kugelsternhaufen Messier 3 (Foto: Norbert Mrozek)

Die schönsten Astrofotos der Mitglieder der Volkssternwarte Hagen

Galaxie NGC 4565 (Foto: Björn Gludau)

Nordamerika- und Pelikannebel(Foto: Dirk Panczyk)

Lagunen- und Trifid-Nebel (Foto: Norbert Mrozek)

Südliche Poldrehung (Foto: Peter Stolzen)

Komet Machholz am 7.1.2005 bei den Pleiaden(Foto: Waldemar Skorupa)

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Mond (Foto: Marcel Klein)

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Saturn (Foto: Marcel Klein)

Kugelsternhaufen Omega Centauri(Foto: Emil-Kurt Fischer)

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Von unserer Bücherei

Mirko Meditz und Hans-Dieter Rafflenbeul

„Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohneSeele“ (Cicero)

Das Universum ist unendlich, diemenschliche Vorstellungskraft hatihre Grenzen. In der Broschüre derHagener Volkssternwarte, die zum4.10.1961 datiert, wird in einemBeitrag zum Thema „Bücherei“ voneinem Bestand von mehr alseintausenddreihundert Büchernberichtet. Weiter ist von einer Listemit mehr als fünfzig Buchspenderndie Rede, unter denen derdamalige Ober-stadtdirektor derStadt Hagen, Herr Karl Jellinghaus,eine bevorzugte Stellung einnahm.

Im Januar 1966 war in einemBeitrag zum 10-jährigen Bestehender Volkssternwarte folgendes zulesen: „Der Leiter unsererVereinigung, Herr Albert Schäfer,der als Initiator der nun schon recht umfangreichenBibliothek anzusehen ist, wacht heute noch nach 10Jahren darüber, dass die Zahl der Bücher stetigsteigt“. Er war immer der Auffassung, man sollte nichteingleisig fahren bzw. nicht mit Scheuklappen durchdie Welt laufen, sondern sich ein breites Spektrumschaffen. Dieser Weg ist auch bis zum heutigen Tageununterbrochen beschritten worden. Neben demBestand des inzwischen breiten Fachgebietes„Astronomie“, stehen aktuelle Fachzeitschriftensowie ein beachtlicher Anteil an Literatur, die sichmit naturkundlichen Themen befasst, zur Verfügung.Inzwischen beläuft sich unser Bestand an Büchernauf ca. zweitausendfünfhundert Exemplare. Wirkönnen uns weiterhin regelmäßig über neueBuchspenden freuen. Allerdings wird auch das eineoder andere Buch auf dem Wege des Kaufserworben. An dieser Stelle möchten wir unserenherzlichen Dank an alle Personen richten, die zudieser Entwicklung beigetragen haben bzw. nochheute beitragen.Die Erweiterung der Bibliothek ist nur ein Teil derGeschichte, ebenso wichtig ist auch die Pflege desBuchbestandes. So dürfen wir auch nicht vergessen,dem technischen Fortschritt Einzug in diesen Bereichzu gewähren. Um dieses alles auf die Reihe zubekommen, müssen Leute her, die die notwendigeSorgfalt in dem Raum der Bücher walten lassen.Diese Personen stehen aber nicht immer zurVerfügung. Erwähnt sei an dieser Stelle unserSternfreund Thomas Hulvershorn, der denBuchbestand noch handschriftlich aufgelistet hat.Später erfolgte die Betreuung der Bücherei durch

unseren Sternfreund Christian Lüdke. Christian gabder technischen Entwicklung den Vorzug und hat alleExemplare per EDV erfasst.

Im März des letzten Jahres war es mal wieder soweit.Es stand ein weiterer Wechsel an. Es wurden neueKräfte aus den Reihen der Mitglieder für dieseAufgabe gesucht, da der Sternfreund Christian Lüdkenach Bremen verzogen ist. In Mirko Meditz und Hans-Dieter Rafflenbeul waren schnell zwei „Originale“gefunden, die die Arbeiten sowohl im Sinne ihrerdirekten Vorgänger als auch der Gründerväterfortsetzen wollten. Als Ziel ihrer Vorgabe hatten siesich eine Komplettierung des GesamtwerkesBücherei bis zum Jubiläum gesetzt. Sie machten sichsofort an die Arbeit. Es wurden also alle bislang nochnicht erfassten Bücher auf ihren Zustand hinüberprüft, ggf. repariert, dann den Fachgebietenzugeordnet und abschließend die Computerdateiergänzt.

Die Arbeit hat sich gelohnt und Spaß gemacht . DieVorgaben sind mehr als erfüllt. Die Mitglieder derSternwarte und interessierte Besucher könnenwieder Einblick in die literarischen Werke nehmen.Während der Öffnungszeiten der Sternwarte ist esmöglich, sein Wissen an astronomischen odernaturkundlichen Themen zu erweitern. Den Gästender Sternwarte stehen unsere Mitglieder mit Rat undTat zur Seite. Wir möchten allerdings daraufhinweisen, daß eine Ausleihe nur den Mitgliedern derSternwarte vorbehalten ist.

„Bücherwürmer“ Mirko Meditz (links) und Hans-Dieter Rafflenbeul (Foto: Marcel Klein)

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Dieter Heinlein

Die permanente Überwachung des Nachthimmelsauf helle Feuerkugeln und die Meteoritenortunghaben in Deutschland bereits eine lange Tradition.Bereits 1966 installierte das Max-Planck-Institut fürKernphysik in Heidelberg (MPIK) ein Netzwerk vonKamerastationen zur Meteorfotografie im Süden derBRD. Dieses Netz wurde später auf ganzDeutschland erweitert. Im Zuge derUmstrukturierung hat das MPIK auch auf derVolkssternwarte Hagen ein solches Ortungsgerätinstalliert: seit dem 21. März 1989 wird von derStation „72 Hagen“ in jeder Nacht eineHimmelsaufnahme (Dauerbelichtung von etwa 6 bis12 Stunden) gemacht.

Ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle denMitgliedern der Volkssternwarte Hagen, welche dietägliche Bedienung der Meteoritenortungskameraübernommen haben und ihren ehrenamtlichenDienst auf wirklich vorbildliche Weise erledigen.Stellvertretend sei hier dem für die Station „72Hagen“ verantwortlichen Betreuer Bernd Rafflenbeulherzlich für seine gewissenhafte Arbeit gedankt!

Trotz der, auf Grund der Streulichtbelastung durchdie nahegelegene große Stadt, nicht gerade idealenBedingungen, konnten von der Hagener Kamera imLaufe der Jahre doch zahlreiche helle Meteore, sog.Feuerkugeln, aufgezeichnet und ausgewertetwerden. Für die Meteorwissenschaftler liefern solcheAufnahmen wertvolle Erkenntnisse über dieHäufigkeit und Struktur der Materie, die aus deminterplanetarem Raum kommend, mit unseremHeimatplaneten kollidiert. Die allermeisten Meteoreund Feuerkugeln verglühen in der Erdatmosphäreund die gesamte kosmische Materie wird dabei

aufgerieben. Das erklärte „Traumziel“ des MPIK wares aber, mit dem Feuerkugelnetz „Meteoritenfälle“zu lokalisieren, also Feuerkugeln, bei denen es zumNiedergang von Meteoriten kommt und derenRestmassen im berechneten Aufschlagsgebiet dannaufgefunden werden können.

Ohne dieses hochgesteckte Ziel je erreicht zu haben,hat sich das MPIK nach etwa 30 Jahren Betrieb ausdem Projekt zurückgezogen. Seit 1995 wird dasdeutsche Feuerkugel-Überwachungsnetzwissenschaftlich durch das DLR (Deutsches Zentrumfür Luft- und Raumfahrt, Institut fürPlanetenforschung) betreut und auch finanziert.Bereits nach wenigen Jahren gelang dem DLR-Ortungsnetz ein spektakulärer Erfolg, nämlich derMeteoritenfall „Neuschwanstein“, welcher alsMeilenstein in die Meteoritenforschung eingegangenist.

Aufgrund ihrer geographischen Lage und der zugroßen Distanz zum Alpengebiet konnte dieMeteorkamera „72 Hagen“ diese himmlischeLeuchterscheinung zwar nicht registrieren. Trotzdemhat diese Ortungsstation durch ihre kontinuierlicheMitarbeit am Feuerkugelnetz ganz wesentlich zu demErfolg beigetragen, der im folgenden skizziert werdensoll.Am Abend des 6. April 2002 sorgte eine spektakuläreFeuerkugel über dem österreichisch-bayerischenGrenzgebiet für großes Aufsehen in der Bevölkerung.

Das deutsche Feuerkugel-Überwachungsnetz und der sensationelleMeteoritenfall „Neuschwanstein“

Abb. 1: Der Bolide vom 6. April 2002 wurde von 10 Stationendes Feuerkugelnetzes aus Deutschland Österreich undTschechien erfasst. Leider war die Meteorkamera „72 Hagen“zu weit weg vom Schuss.

Abb. 2: All-sky Foto der Meteoritenortungskamera „45Streitheim“ vom 6. April 2002. Im oberen Bildteil ist der Polarsternals Punkt erkennbar. Die Feuerkugel leuchtete im Südsüdostender Kamerastation auf.

Der kosmische Körper, der diese Erscheinungerzeugte, zerbrach während seines Fluges durch dieAtmosphäre und ging als Meteoritenschauer in derUmgebung des bayerischen KönigsschlossesNeuschwanstein nieder. Der Bolide wurde nicht nurvon Tausenden Augenzeugen beobachtet, sondernauch von zehn Kameras des EuropäischenFeuerkugelnetzes und von Videokameras registriert:somit war eine detaillierte Auswertung des höchstinteressanten Naturphänomens möglich. DiesesEreignis gehört zu den weltweit am bestendokumentierten Meteoritenfällen, von der präzisenBerechnung der Bahn des Meteoroiden um dieSonne über die Beschreibung der spektakulärenFeuerkugel bis zur genauen Berechnung desAufschlagsgebietes.

Nach dreimonatiger intensiver Suche konnte einerstes Meteoritenbruchstück von 1,7 kg Massegefunden werden, welches nun imRieskratermuseum in Nördlingen zu besichtigen ist.Inzwischen wurden zwei weitere Fragmente

gefunden: igs. konnten 6,22 kg Meteoritenmaterialgeborgen werden. Untersuchungen ergaben, dasses sich bei diesem Meteorit um einen der sehr seltenvorkommenden und wissenschaftlich besondersinteressanten Enstatit-Chondrit (Typ: EL6) handelt.

Mit „Neuschwanstein“ ist es weltweit zum vierten Mal(!) gelungen, einen im Fall durch simultane Fotosregistrierten Meteoriten tatsächlich im Gelände zufinden! Zudem stimmt der Orbit des Meteoroiden fastexakt mit der Umlaufbahn des Pøibram Meteoritenüberein, der am 7. April 1959 in Tschechien gefallen

ist.

Somit handelt es sich bei„Neuschwanstein“ um einenMeteoriten, der durchaus alsMeilenstein in der Meteoritenforschungbezeichnet werden kann, was sich u.a.auch in den Publikationen ininternational renommiertenZeitschriften wie z.B. in „Nature“ und„Meteoritics and Planetary Science“niederschlug.

Literaturhinweis:

Dieter Heinlein: „Die Feuerkugel vom6. April 2002 und der sensationelleMeteoritenfall Neuschwanstein“(Sonderdruck 2004). Erhältlich vomAutor dieses Beitrags. Kontaktadresse:Dieter Heinlein, Lilienstrasse 3, 86156Augsburg

Abb. 3: Die Umlaufbahn des Meteoroiden Neuschwanstein zeigt,dass der Körper aus dem Asteroidengürtel unseresSonnensystems stammt. Der Zusammenstoß mit der Erdeerfolgte am 6. April 2002.

Abb. 4: Der 1,7 kg schwere Meteorit „Neuschwanstein I“, ein seltenerEnstatit-Chondrit, ist im Rieskrater-Museum in Nördlingen zu besichtigen.

Abb. 5: Als wissenschaftliche Sensation ersten Ranges gingder Meteoritenfall von Neuschwanstein in die Geschichte derMeteoritenforschung ein.

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Jürgen Tiedtke

Als vor fünfzig Jahren von Albert Schäfer, PaulEngemann und Wilm Langhorst die Sternwartegegründet wurde, taten sie sehr gut daran, diese amEugen-Richter-Turm einzurichten. Eine Sternwartesollte natürlich fern von künstlichen Lichtquellen sein,aber auch so nahe, das die interessierten Besucherkeine halbe Weltreise unternehmen müssen, umeinen Blick in die Sterne werfen zu können. Somitbot sich der Platz unterhalb des Eugen-Richter-Turms, der mit dem Bismarck-Turm und dem Kaiser-Friederich-Turm durch den so genannten Drei-Türme-Weg zu einem beliebten Ausflugsziel inHagen geworden war, förmlich an. Da es bis dahinin Hagen noch keine derartige Einrichtung gegebenhatte und durch den regen Ausflugsbetrieb des Drei-Türme-Weges schwoll die Anzahl der Besucher derneu gegründeten Sternwarte schnell an.

Vor dem Baubeginn der Sternwarte diente derPavillon unterhalb des Eugen-Richter-Turms alserste Bleibe der Volkssternwartenmitglieder. Auchder Aussichtsturm selbst wurde von den Sternkiekernfür vielfältige Zwecke genutzt. So entstanden inseinen Mauern die ersten selbst geschliffenenFernrohrspiegel. Auch wurde in der hohen Innenhalledes Eugen-Richter-Turms der Foucault‘schePendelversuch durchgeführt, mit dem man dieDrehung der Erde anschaulich nachweisen kann.Eine weitere Verbindung zum Aussichtsturm ist inder Namensgebung unserer „Wetterstelle Eugen-Richter-Turm“ gegeben.

Über die Gründung der Sternwarte ist an andererStelle noch mehr zu lesen. Aber was hat es mit demEugen-Richter-Turm auf sich? Wie der Name schonbesagt, ist er nach Eugen Richter benannt worden.Eugen Richter war zwar kein geborener Hagener,aber er war über 30 Jahre lang als linksliberalerAbgeordneter für den Kreis Hagen / Schwelm imDeutschen Reichstag vertreten. Da er ein heftigerGegner von Bismarck war, beschlossen seinepolitischen Weggefährten nach dessen Tod am 10.März 1906, ihm in Hagen ein Denkmal zu setzen.Weil in Hagen bereits ein Bismarck-Turm existierte,lag es nahe, dem einstigen Gegner des eisernenKanzlers ebenfalls einen Aussichtsturm zu widmen.Auf den Wehringhauser Höhen war ein Standort inunmittelbarer Nachbarschaft schnell gefunden.Zudem lag er auch noch 18 Meter höher als derGoldberg, auf dem der Bismarck-Turm steht. DieFinanzierung durch Geldspenden wurdedeutschlandweit durch ein Denkmalkomiteevorangetrieben. Bei einem im Mai 1908veranstalteten „Wettbewerb zur Erlangung einesgeeigneten Entwurfs für den Richterturm“ ging derEssener Architekt Gustav Wenner als Sieger hervor.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 9. Juni 1911. Innur viereinhalb Monaten entstand eineDoppelturmanlage aus Bruchstein. Ein halb so hoherVorbau bildet den Eingangsbereich des anmittelalterliche Wehrtürme erinnernden Bauwerks.Der Hagener Stadtverordnete Max Loesenbeckbeschrieb bei der Einweihung den Turms am 22.Oktober 1911, bei welcher viel Prominenz erschienenwar, als „markig, prunklos, eckig und schlicht, wieder große Tote Zeit seines Lebens gewesen sei“.

Nach einer Renovierung des ERT im Jahre 1956währte die gute bauliche Substanz nicht sehr lange.Durch die konstant eindringende Feuchtigkeit littunter anderem die stählerne Innentreppe, so das derTurm bald nicht mehr begehbar war und gesperrtwerden musste. Nach vielen trostlosen Jahren bildetesich unter dem Vorsitz der Hagener Ehrenbürgerinund liberalen Politikerin Dr. h. c. Liselotte Funckeder „Turmverein Eugen Richter“, der es sich zurAufgabe gemacht hatte, den Eugen-Richter-Turmder Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Ihmgelang es mit der Stadt Hagen, der DeutschenStiftung Denkmalschutz und eigens gesammeltenSpenden eine erneute gründliche Restaurierung der

Eugen-Richter-Turm und Sternwarte

Der renovierte Eugen-Richter-Turm (Foto: Marcel Klein)

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Turmanlage in Gang zu setzen. Nach vielenbaulichen und behördlichen Hürden war es amSonntag, den 19. September 2004, endlich soweit.Der derzeitige Vorsitzende des Turmvereins, TychoOberste-Berghaus, erinnerte in seinerEröffnungsrede an das engagierte Wirken vonLiselotte Funcke, unter deren Vorsitz der Turmvereinüber 130 000 Mark der 650 000 Mark Gesamtkostengesammelt hatte. Im Beisein HagenerPolitprominenz wie Bezirksvorsteher Mitte JürgenGläser, Bürgermeister Viktor Dücker, Peter Demnitz,Liselotte Funcke sowie zahlreich erschienenenHagener Bürgern dankte Oberbürgermeister WilfriedHorn dem Turmverein für seine Initiative, den Eugen-Richter-Turm als eines der Hagener Wahrzeichenvor dem Verfall bewahrt zu haben. Im Anschlusswurde vom Oberbürgermeister Horn und demVorsitzenden des Turmvereins Oberste-Berghaus einAbkommen unterzeichnet, mit dem dieNutzungsverantwortung des Eugen-Richter-Turmsdem Turmverein übertragen wurde.

Nach der Wiedereröffnung des Eugen-Richter-Turmshat sich die Volkssternwarte Hagen gegenüber demTurmverein bereiterklärt, während ihrerÖffnungszeiten den Aussichtsturm zu öffnen, damitdem Bürger nicht nur ein unvergleichbarer Ausblickauf Hagen, sondern auch einen fantastischenFernblick ins nahe Sauerland und ins Ruhrgebiet hat.Für die Sternwarte bietet sich wieder die Chance,horizontnahe astronomische Ereignisse inunmittelbarer Nachbarschaft zu beobachten. Mit dem

Blick vom Eugen-Richter-Turm auf die Volkssternwarte Hagen (Foto: Marcel Klein)

(Foto: Marcel Klein)

wieder begehbaren Eugen-Richter-Turm inVerbindung mit der benachbarten Volkssternwarte,dem Radio-Amateur-Club und dem Drei-Türme-Wanderweg hat Hagen auf diesen Höhen nunmehrein bemerkenswertes Naherholungsgebiet zu bieten.Nun gilt es, den für viele „totgeglaubten“ Eugen-Richter-Turm wieder ins Gedächtnis der Bürger zuholen.

Faszination Kometenbeobachtung Teil 2

Norbert Mrozek

Der erste Teil „Faszination Kometenbeobachtung“,erschienen in der „Festschrift 40 JahreArbeitsgemeinschaft Volksternwarte Hagen“ vor zehnJahren, endete mit dem Zitat „Wenn man die letztenJahrzehnte statistisch betrachtet, fällt auf, dasswirklich helle Kometen Mangelware waren. Trotzdemhat es an interessanten Objekten nicht gefehlt.Anderseits besteht nun berechtigte Hoffnung in denkommenden Jahren einen hellen Kometen zuerleben. Ich hoffe in unser nächsten Jubiläumsschriftin 10 Jahren davon berichten zu können“. Kaum warder Auftrag für den Druck der Festschrift vergeben,entdeckten im Sommer 1995 die Amerikaner Th.Bopp und A. Hale unabhängig voneinander einenKometen in der unglaublichen Entfernung von mehrals 1 Milliarde Kilometer. Der nach den Entdeckernbenannte Komet C/1995 O1 (Hale-Bopp) befand sichzum Zeitpunk seiner Entdeckung auf der südlichenHemisphäre im Sternbild Schütze. Seinensonnennächsten Punkt sollte Hale-Bopp erst am30.3.97 erreichen. Trotz der großen Entfernung zurSonne war er bereits in kleinen Amateurteleskopensichtbar, demnach war es sehr wahrscheinlich, dassHale-Bopp einen großen Kern besitzt, das wiederumwürde starke Aktivität in Sonnennähe bedeuten undsomit einen hellen Kometen.

Während sich viele Kometenbeobachterzurücklehnten und auf Hale-Bopp warteten, begabensich andere auf die Suche nach neuen Kometen, soauch der Japaner J. Hyakutake. Dieser entdeckteam 30.1.96 einen Kometen der ähnlich hell war wieHale-Bopp, allerdings befand er sich in nur 1/3 derEntfernung. Absolut gesehen ein durchschnittlicherKomet, wäre da nicht seine große Erdnähe, die ermit 15 Mio. Kilometer Ende März erreichen sollte.

Für Nichtastronomen erscheinen 15 Mio. Kilometernoch unvorstellbar weit entfernt, aber in Anbetrachtder gewaltigen Größe eines Kometen, mitKomadurchmesser von mehreren 100000 Kilometerund einem Schweif der über 100 Mio. Kilometer langwerden kann, wird deutlich, welche Dimensionen einKomet am Himmel erreichen kann. In den folgendenWochen flog C/1996 B2 (Hyakutake) in RichtungErde, ab Mitte März wuchs seine Größe im rasantenTempo. Der Kopf des Kometen erreichte dabei eineGröße von vier Monddurchmessern und der Schweifumspannte den halben Himmel. Es war eingigantischer Anblick - Für mich war es daseindrucksvollste astronomische Erlebnis bis zumheutigen Tag. Danach entfernte sich Hyakutake raschvon der Erde und verlor schnell an Größe. Bis zum21. April 1996 konnte ich ihn noch mehrmalsbeobachten und fotografieren. Der sehr dynamischeGasschweif änderte dabei täglich sein Aussehen.

Kurze Zeit später verschwand er auf den südlichenSternenhimmel.

Im Juli ’96 gelangen mir die ersten Bilder vomKometen Hale-Bopp. Er befand sich in dieser Zeitim Sternbild Schild, vor der im Hintergrundleuchtenden Milchstraße. Die Helligkeitsentwicklungverlief bis dahin sehr positiv, bei sehr dunklemHimmel wurde Hale-Bopp bereits mit bloßem Augegesichtet. Alles deutete auf einen sehr hellen Hale-Bopp im Frühjahr 97. Die Erwartungen wurden nichtenttäuscht. Ab März 97 war Hale-Bopp in allenMedien vertreten. Für einen großen Teil derBevölkerung war das die erste Kometensichtungüberhaupt, somit zählte er zu den großen Kometendes zwanzigsten Jahrhunderts. Ende März/AnfangApril erreichte er seine größte Pracht. Sowohl derGasschweif als auch der Staubschweif erreichtenLängen von über 100 Mio. Kilometer. Anfang Maiendete die Sichtbarkeit für Deutschland.

Nach zwei hellen Kometen in nur zwei Jahren setzteeine Flaute ein, die bis 2002 andauerte. Im Februar2002 entdeckten ein Chinese und ein Japaner dennach ihnen benannten Kometen C/2002 C1 (Ikeya-

Komet Hale-Bopp am 7.4.1997(Foto: Norbert Mrozek)

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Zhang). Dieser war bei weitem nicht so spektakulärwie Hyakutake oder Hale-Bopp, aber nach fünfJahren Abstinenz war er für Kometenbeobachter einschöner Schweifstern. Wie seine berühmtenVorgänger ’96 und ’97 erreichte auch Ikeya-Zhangseine größte Helligkeit in dem Zeitraum Ende Märzbis Anfang April. Bis in den Juni hinein bot uns derSchweifstern eine interessante Vorstellung.

Im Jahr 2004 folgte dann C/2001 Q4 (NEAT) und2005 der Komet C/2004 Q2 (Machholz). Beidezeigten fotografisch sehr schöne Ansichten,besonders bei Konstellationen mit bekanntenDeepsky-Objekten. In den letzten zehn Jahren gabes natürlich jede Menge schwächere Kometen, ichhabe mich in diesem Artikel allerdings mit Absichtnur auf die hellsten bzw. schönsten Schweifsternekonzentriert. In meiner 20-Jährigen Kometen-beobachtertätigkeit habe ich erfahren, dass Kometenimmer für eine Überraschung gut sind und ich binmir sicher, wir werden in den nächsten Jahren nocheiniges geboten bekommen.

Aktuelle Kometenbilder finden Sie unterwww.schweifstern.de

Komet Ikeya-Zhangbesuchte am 21.4.2002 denGasnebel IC1396(Foto: Norbert Mrozek)

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Komet Neat am 15.05.2004 (Foto: Norbert Mrozek)

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Ralph Brinks

In diesem Aufsatz wird eine Übersicht über dieastronomischen Erkenntnisse und Entdeckungen dervergangenen 50 Jahre gegeben. Während dieser 50Jahre hat die Volkssternwarte Hagen durch eineVielzahl von Angeboten und Veranstaltungen dazubeigetragen, diese Ergebnisse allgemeinverständlich an interessierte Bürgerinnen und Bürgerzu vermitteln.

Die Frage nach den astronomischen Entdeckungender letzten 50 Jahre führt zwangsläufig auf Fragenach den Technologien, die diese Entdeckungenermöglichten: das sind einerseits die Fortschritte inder Raumfahrt und andererseits die enormeLeistungsfähigkeit von modernen Großteleskopen.Eine Kombination von Raumfahrt und Großfernrohrstellt das Weltraumteleskop Hubble dar, das sich aufeiner Erdumlaufbahn befindet und ohne Störungendurch die Atmosphäre Bilder von bisher unerreichterQualität liefert.

Expeditionen ins All

Das Gründungsjahr der Volkssternwarte Hagen fälltin jene Jahre, die der Epoche der Raumfahrtvorausgehen und die geprägt sind von regemInteresse an kosmischen Ereignissen undZusammenhängen. Zu Beginn der

Raumfahrtepoche, 1959, in dem Jahr, in dem diesowjetische Lunik-Sonde zum ersten Mal einen Blickauf die Mondrückseite gewährte, wurde auch die Ideezum Hagener Planetenmodell veröffentlicht. DasHagener Planetenmodell ist das weltweit erste Modelldieser Art und findet auch in neuerer Zeit noch

Nachahmer, wie zum Beispiel das in 2001eingeweihte Planetenmodell in der US-HauptstadtWashington D.C. Zwei Jahre vor der Lunik-Sondegab es den Sputnik-Schock, durch den die Sowjetsihre Überlegenheit im All bewiesen. So gab es indieser Zeit doch den Glauben, dass diejenige Nation,der es zuerst gelänge in den Weltraum vorzustoßen,auch die Weltherrschaft übernehmen werde. DieGegenreaktion der US-Amerikaner gipfelte in derMondlandung von Armstrong und Aldrin im Jahr1969. Aus wissenschaftlicher Sicht waren diese unddie darauffolgenden Jahre der Raumfahrt sehrfruchtbar. Die Venus-3-Sonde der UdSSR war dieerste Sonde, die einen anderen Planeten direktanflog und damit Untersuchungen über diefremdartige Venusatmosphäre ermöglichte (1966).Durch die erfolgreichen Raumsonden Mariner 10(1974/75) und Viking (1976) erhielt man erstmalsumfangreiches Detailwissen über unsereNachbarplaneten Venus, Merkur und Mars. WenigeJahre später waren es die beiden Voyager Sonden,die uns mit bril lanten Foto-Aufnahmen undspektakulären Untersuchungsergebnissen zuErkenntnissen über die Gasriesen Jupiter und Saturnbefähigten.

Teleskope: Fenster in den Weltraum

Neben den Expeditionen ins Weltall hatman schon zu Beginn des 17.Jahrhunderts begonnen, den Kosmosmit Fernrohren zu untersuchen. Undobwohl in der Vergangenheit vielfachversucht worden ist, dieLeistungsfähigkeit von Fernrohren zusteigern, indem man sie größer baute,wird die Teleskoptechnik der zweitenHälfte ausgehenden 20. Jahrhundertdurch drei Ansätze verbessert:1. durch die Ausweitung derBeobachtungen in den Bereich desnicht-sichtbaren Lichtes (Radiowellen,Infrarotlicht),2. durch sogenannte adaptive Optiken,die durch schnelles Verstellen vonoptischen Elementen (Spiegeln oderLinsen) die Störungen durch dieLuftunruhe ausgleichen, und3. durch Weltraumteleskope, die

außerhalb der Erdatmosphäre nicht durch dieLuftunruhe gestört werden können.

Besondere Meilensteine für das Wissen über dasUniversum hat die Radioastromomie geliefert. EinRadioteleskop empfängt die gleichen Signale wie ein

50 Jahre Entdeckungen der astronomischen Forschung -und ihre volkstümliche Vermittlung durch die Sternwarte Hagen

Abbildung 1: Satelliten-Aufnahme der kosmischen Hintergrundstrahlung,sie ist ein sehr gleichmäßiges Nachglühen des Urknalls. Die gezeigtenFarben zeigen die gemessenen Temperaturen von etwa -270 °C. DieTemperaturunterschiede zwischen den hellen und dunklen Gebieten sindnur 0,0001°C. Der ausgesparte Streifen in der Mitte entspricht unseremMilchstraßenband - dort sind die Messwerte durch die Vielzahl der nahenSterne stark gestört.

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gewöhnliches Radio, nur sind die Empfänger undAntennen wesentlich sensibler. Aber die ersteEntdeckung, über die hier berichtet werden soll,wurde fast mit einem gewöhnlichen Radio gemacht.Die Physiker Penzias und Wilson waren 1965 aufder Suche nach Störquellen für ihre Antenne zurKommunikation über Radiowellen, als sie eineverblüffend gleichmäßige Strahlung aus allenRaumrichtungen des Himmels bemerkten. DieseStrahlung wurde bald als Überbleibsel derstrahlenden Hitze des Urknalls gedeutet, und warder erste experimentelle Befund, dass der Urknalltatsächlich stattgefunden hatte. Das Nachglühen desUrknalls, wie man es heutzutage mit Satelliten amHimmel messen kann, ist in Abbildung 1 gezeigt.

Zwei weitere herausragende Entdeckungen wurdenebenfalls mit Radioteleskopen in den 60er Jahrengemacht. 1963 entdeckte Maarten Schmidt dieQuasare, extrem leuchtkräftige Galaxienkerne, dieobwohl sie in einer riesigen Entfernung zu uns stehenimmer noch beobachtet werden können. Eines derObjekte, die am weitesten von uns entfernt sind, abergerade noch durch die Fernrohre der SternwarteHagen beobachtet werden können, ist ein Quasar.Er trägt den Namen 3C 273, steht im SternbildJungfrau und ist ca. 2,5 Milliarden Lichtjahre von unsentfernt. Das entspricht etwa 10% des Durchmessersdes ganzen Universums. Obwohl 3 C 273 so hellstrahlt wie 1 Billionen (1000 Milliarden) Sonnen, siehtman den Quasar aufgrund seiner riesigen Entfernungnur als schwaches Fleckchen. Kurioserweise kommtbei vielen Quasaren die enorme Leuchtkraft vonBillionen von Sonnen aus einem Raumbereich, derverhältnismäßig klein ist. WissenschaftlicheRechnungen zeigen, dass etliche dieser kosmischenGlutöfen zwar 100 mal so hell strahlen wie alle Sterneunserer gesamten Milchstraße zusammen, aber nurzehn mal so groß sind wie unser Sonnensystem.

Die dritte große Entdeckung der 60er Jahre kam vonder damals 24jährigen Studentin Jocelyn Bell. Mitdem Radioteleskop ihres Doktorvaters Hewishentdeckte sie einen Sender am Himmel, der exaktalle 1.337 Sekunden ein Pulssignal sandte. Wennman so ein Signal über einen Lautsprecher hörbarmacht, hört man in 1.337-sekündlichen Abständenein Piepsen wie bei einer Morseübertrag - allerdingsganz gleichmäßig. Die regelmäßigen Pulse sorgtenfür einige Zeit für großes Aufsehen, weil man sichkeine natürliche Quelle vorstellen konnte, die sogenaue Zeittakte erzeugen konnte. Tatsächlichnannten einige Forscher diese Pulsquellen halbscherzend „LGM“, für „little green men“ (kleine grüneMännchen). Heute weiß man, dass es sich bei diesenRadioquellen um erkaltete Sterne handelt, dieaufgrund der fehlenden Strahlung sehr starkzusammen gefallen sind. Ähnlich wie eineSchlittschuhläuferin, die wenn sie die Arme zumKörper anzieht, immer schneller rotiert, drehen sichdie Pulsare in wenigen Sekunden um sich selbst.

Als eine weitere Folge des Zusammenfallensverstärkt sich das Magnetfeld des erloschenenSterns, was zu einem Aussenden von Radiostrahlungführen kann. Zeigt die Strahlungsrichtung zu uns aufder Erde, empfangen wir ein regelmäßigpulsierendes Radiosignal, ähnlich wie einLeuchtturm, der sich gleichmäßig drehend,Pulssignale aussendet. Die Pulssignale, durch diewir auf diese kosmischen Leuchttürme aufmerksamgeworden sind, geben diesen Objekten auch denNamen Pulsar.

Das derzeit größte Radioteleskop der Erde mit einemAntennendurchmesser von mehr als 300 Meternbefindet sich auf Puerto Rico, das größte vollbewegliche Radioteleskop steht in der Nähe desEffelsbergs in der Eifel und hat einenAntennendurchmesser von 100 Metern. NeuereRadioteleskope baut man nicht mehr mit nochgrößeren Antennen, sondern schaltet mehrere kleineTeleskope, die sich an verschiedenen, weit entferntenOrten befinden, zusammen. Obwohl dieRadioastronomie gegenüber der Astronomie imsichtbaren Licht einige Vorteile hat, so lassen sichBeobachtungen auch bei bewölktem Himmel undauch tagsüber machen, gibt es im Amateurbereichnur sehr wenige Gruppen, die sich damitbeschäftigen. Dennoch spielt sie in der Forschungeine sehr große Rolle und hat wesentlich zurErklärung des Weltalls beigetragen.

Das Funkeln der Sterne, was für einenNaturbeobachter in einer klaren Nacht einen ganzbesonderen Reiz ausmachen kann, ist für dieAstronomen oftmals ein Ärgernis. Ähnlich wie dasLicht im Wasser eines Schwimmbeckens gebrochenwird, so wird es auch durch die Luftschichten derAtmosphäre gebrochen. Weil sich die Luft, genauwie das Wasser im Becken bewegt, geschieht die

Abbildung 2: Ein etwa 500 Lichtjahre entfernter Stern (A) imSternbild Wolf (GQ Lupi) mit einem Kandidaten für einenPlaneten (b). Stellt sich heraus, dass der kleine Lichtflecktatsächlich ein Exo-Planet ist, wäre dieses Foto der erstedirekte fotographische Nachweis. Diese Aufnahme ist an derEuropäischen Südsternwarte in Chile entstanden (ESO PRPhoto 10a 05, 7. April 2005).

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Brechung nicht gleichmäßig, sondern führt zu einemFunkeln und Flackern der Sterne. Die Helligkeit undder Ort des Sterns scheinen sich zu verändern, wassich bei Beobachtungen störend auswirken kann,insbesondere wenn man fotografiert. Der Astronomspricht von Luftunruhe. Um den Einfluss derLuftunruhe zu verringern, hat man Teleskope gebaut,die das Flackern der Sterne durch bewegliche Teilein der Optik ausgleichen. Fernrohre mit dieserTechnik der adaptiven Optik erreichen einAuflösungsvermögen, das es erlaubt, noch tiefer undgenauer in das Weltall hineinzublicken. Ein Teleskopmit adaptiver Optik befindet sich in der EuropäischenSüdsternwarte am Cerro Paranal in Chile. Es isteines der Großprojekte, an dem europäische Länderfederführend sind.

Schon in den 1930er Jahren wurde vorgeschlagen,die Einwirkung der Luftunruhe auf astronomischeBeobachtungen durch ein Teleskop außerhalb derAtmosphäre zu umgehen. 1992 wurde dafür nachJahrzehnten der Planung das HubbleWeltraumteleskop gestartet. Kurz nach dem Startstellte man einen Fehler in der Optik fest, derwährend einer spektakulären Reparatur im Weltallbehoben wurde. Als ein Beispiel für die gestiegeneLeistungsfähigkeit der modernen Teleskope sei dieMöglichkeit erwähnt, Planeten von anderen Sternennachzuweisen, sogenannte Exo-Planeten. Um dieenorme Herausforderung zu verdeutlichen: derNachweis eines Planeten eines nicht allzu weitentfernten Sterns entspricht der Beobachtung einesStecknadelkopfes, der eine Apfelsine in 15 MeterAbstand umkreist - allerdings aus einer Entfernungvon 1000 km. Der Nachweis gelang bislang niedadurch, dass man die Planeten unmittelbarbeobachtet oder fotografiert, sondern nur durchindirekte Methoden, z.B. indem man die gravitativenStörungen auf den umkreisten Stern sichtbar macht.Bei einigen wenigen extrasolaren Planeten konnteman den Existenznachweis durch den Lichtabfall des

umkreisten Sterns während einer Bedeckung durchden dunklen Planeten führen. Abbildung 2 zeigt einerecht neue Fotografie, bei der die Forscherdiskutieren, ob der kleine Lichtfleck (b) neben demStern (A) ein Exo-Planet sein könnte. Wäre dies derFall, hätte man damit das erste Foto eines Planetenaußerhalb unseres Sonnensystems.

Zusammenfassung

In diesem Aufsatz wurden die großenastronomischen Errungenschaften der vergangenen50 Jahre beschrieben, die einerseits durch dieRaumfahrttechnik und andererseits durch dieverbesserten Teleskope erreicht wurden. DieVolkssternwarte trägt mit ihrer Öffentlichkeitsarbeitwesentlich zur Verbreitung dieses astronomischenWissens in der Bevölkerung bei - egal, ob jung oderalt, Anfänger oder Fortgeschrittener. Dazu gehörtnicht zuletzt die Bedeutung der Einzigartigkeit desLebensraums auf unserem Planeten Erde. Ein Blickin die kalten und größtenteils leeren Weiten desWeltalls lehrt: wer die Bedingungen für das Lebenhier zerstört, vernichtet Einzigartiges.Die Akzeptanz der Bürger und Steuerzahler für dieastronomische Forschung ist unerlässlich für dieWeiterführung von Großprojekten wie zum Beispielzukünftige Raumstationen und Weltraumteleskope.Das was die Pressestellen und Internet-Seiten dergroßen Forschungsinstitute aufwändig versuchen zuvermitteln, schafft die Sternwarte Hagen mit einemBlick durch eines ihrer Teleskope in den gestirntenHimmel: die ungeheure Faszination und Vielfältigkeitder Wunder des Universums.

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Peter Stolzen

Am 8.6.1983 startete unsere Gruppe vonAmateurastronomen von Amsterdam aus zurHauptstadt Indonesiens, nach Jakarta. Dieseerreichten wir dann auch nach einem interessantenFlug über Frankfurt, Abu Dhabi und Colombo. VonJaicarta aus ging es dann mit einem lnlandsflugweiter nach Surabaya, dann mit dem Bus in dieTotalitätszone der Finsternis. UnserBeobachtungsort, das Dorf BLIMBING zwischen den

Städten Brondong und Tanjung Kodok, liegt genauauf der Zentrallinie, in der Nähe der Stadt Tuban. Alswir am Mittag des 10.6.1983 in Blimbing ankommen,sind schon viele Berufs- und Amateurastronomenund sonstige Gruppen und Schulklassen dabei, ander Küste ihre Instrumente aufzubauen. Noch sinddie Reste eines Unwetters zu sehen, das am Vortageeinige Beschädigungen an Zelten und Instrumentenangerichtet hatte; es ist auch noch recht bedeckt.Jedoch lockert die Bewölkung am Abend vor demgroßen Naturschauspiel dann auf, über uns erstrahltdie ganze Pracht des tropischen Sternhimmels mitdem berühmten Kreuz des Südens genau über uns.Natürlich läßt es sich kaum jemand nehmen, hiersofort einige Fotos zu machen.

Doch schließlich ist der große Tag gekommen,herrlich geht am Morgen des 11. Juni 1983 im Ostendie Sonne als rotglühender Ball über dem Meer auf.Direkt nach dem schnellen Frühstück heißt es dannaufbauen, justieren und immer wieder testen. Filmewerden eingelegt, Meßinstrumente fürHelligkeitsabnahme etc. werden eingerichtet. DerZeitzeichenempfänger gibt sein regelmäßigesPiepsen von sich, die Sonne steigt höher und höher.Doch dann nimmt auch die Unruhe unter unsBeobachtern zu, denn Cirrus- und Cumuluswolkenbilden sich am Himmel.

Doch trotz aller Schwierigkeiten ist ungefähr eineStunde vor dem ersten Kontakt alles aufgebaut undim ganzen Land wartet man nun auf den Beginn eines

der gewaltigsten Naturschauspiele, das ein Menschje zu Gesicht bekommen kann: Eine totaleSonnenfinsternis!

Um 9.58 Uhr Westindonesischer Ortszeit (WIB) istes dann endlich soweit, der Mond berührt den Randder Sonne! Langsam schiebt sich nun der Mond vordie Sonne, alle zwei Minuten wird ein Foto gemacht.Bei rund 50% Verfinsterung wird auch die Landschaftlangsam in ein fahles und unheimliches Lichtgetaucht. Schon mit dem unbewaffneten Auge ist amHimmel die grau-schwarze Färbung des normalenBlaus zu erkennen, das Sonnenlicht selber wirdimmer schwächer, immer kleiner wird die schmaleSichel der Sonnenscheibe am Himmel. Vögel lassensich auf Bäumen und Dächern nieder, sogar einigeNachttiere kommen aus ihren Schlupfwinkeln hervor.

Kurzum: Es ist unheimlich um uns geworden. Auchdie Planeten des Tageshimmels werden sichtbar,Merkur, Venus und Mars. Am tief-dunkelgrauenHimmel löst sich gerade noch rechtzeitig die letzteCirruswolke auf, in der Ferne sieht man schon denMondschatten heranrasen. Um 11.32 Uhr WIBverdeckt der Mond mit einem schönenPerlschnurphänomen den letzten Rest derSonnenscheibe.

Um den dunklen Mond erscheint in diesem Momentprachtvoll strahlend die Sonnenkorona, ein Bild wieein Loch im schwarzen Himmel. Eine rötlicheChromosphäre, einige große Protuberanzenvervollständigen dieses Bild. In kürzester Zeit werdennun hunderte Fotos gemacht, verschiedeneBelichtungszeiten werden gewählt, damit auch dieverschiedenen Schichten der Korona aufgenommenwerden können. Zwischendurch auch einmal ein paarFotos der verfinsterten Landschaft und des Himmels,aber es heißt sich beeilen, denn schon nach 5 1/2Minuten ist das Schauspiel vorbei. Plötzlich brichtmit einem phantastischen Brilliantring - Effekt dererste Sonnenstrahl. wieder durch ein Mondtal hervor;die bisher längste Sonnenfinsternis des Jahrhundertsist zu Ende. In der nächsten Stunde gibt nun derMond die Sonne langsam wieder frei, alles nimmtwieder sein gewohntes Aussehen an. Um 13.15 UhrWIB schließlich ist das Naturschauspiel vorbei.

Alles in allem können wir die Beobachtungsfahrt alseinen vollen Erfolg bezeichnen, wir können froh sein,daß sich das Finsternisfiasko von 1901 nichtwiederholte. Damals, bei der letzten Sonnenfinsternisauf Java, war der Himmel komplett von Wolkenverhangen. Und immerhin dauerte eine Reise nachIndonesien damals rund zwei Monate.

„Gerhana Matahari Indonesia“ - Ein Bericht über die totaleSonnenfinsternis vom 11.6.1983 auf Java

Foto: Peter Stolzen

Verschenken Sie doch mal einenrichtigen Stern -oder leisten Sie sich selbst einen!Ein originelles Geschenk für diejenigen, die schon „alles“ haben.

Die Volkssternwarte Hagen bietet Ihnen nun schon seit 10 Jahren diefantastische Möglichkeit, eine Patenschaft für einen richtigen Stern am Himmelzu übernehmen. Dieser wird fortan von uns unter Ihrem Namen geführt. Siehaben die Wahl zwischen allen Sternen des Nord- und Südhimmels, die mitbloßem Auge oder einem Fernglas zu beobachten sind.

Natürlich gehören diese Sterne nicht uns, aber als Volkssternwarte sind wireng mit dem gestirnten Himmel verbunden. Die Patenschaft hat deshalb einesymbolische Bedeutung.

Das Geld, welches Sie fürIhren Stern bezahlen, kommtunserer gemeinnützigenArbeit zugute. So unterstützenSie uns bei der Erhaltung vonGebäuden und Einrichtungen,sowie beim weiteren Ausbauder Öffentlichkeitsarbeit aufdem Gebiet der volkstüm-lichen Astronomie.

Als Gegenleistung erhaltenSie eine dekorative Urkundemit dem von Ihnen gewün-

schten Namen. Natürlich sind auch alle wichtigen Daten Ihres Sterns vermerkt.Weiterhin erhalten Sie eine Sternkarte, auf der die genaue Position des Sternsvermerkt ist. Damit haben Sie die interessante Möglichkeit, Ihren Stern in einerklaren Nacht selbst aufzusuchen!

Sie möchten nun sicher wissen, was eine solche Patenschaft kostet? Je hellerder Stern ist, desto mehr kostet er. Der hellste Stern des Himmels, Sirius, istder Teuerste. Die genauen Preise können Sie unserem Infoblatt entnehmen.Es ist für jeden Geldbeutel etwas dabei.

Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann besuchen Sie uns doch einmal oderfordern Sie das Infoblatt unverbindlich bei uns an. Auch auf unserer Internetseitefinden Sie alle nötigen Informationen.

Unsere Kontaktdaten entnehmen Sie bitte dem Impressum auf Seite 4.

Öffnungszeiten der Volkssternwarte Hagen1. April - 30. September: Mittwochs 19 - 21 Uhr

Sonntags 14 – 16 Uhr

1. Oktober - 31. März: Mittwochs und Samstags 19 - 21 Uhr

Der Eintritt ist frei. Gruppen, Schulklassen und Vereine werden gebeten,einen Besuchstermin vorher mit uns abzustimmen. Der Eugen-Richter-Aussichtsturm ist zu den angegebenen Zeiten ebenfalls geöffnet.

Tel.: 0 23 31 / 59 07 90

Fax: 0 23 31 / 59 07 91

E-Mail: [email protected]

www.sternwarte-hagen.de

Wegbeschreibung: Ab Hauptbahnhof Richtung Gevelsberg (B7). Dann 2.Straße links (Bergischer Ring). 3. Straße rechts (Buscheystraße). 6. Straßelinks (Gutenbergstraße / Gaststätte / Bushaltestelle). Beschilderung „Stern-warte“ folgen. Ab oberem Parkplatz (Schranke) Fußweg zur Sternwarte.Bei Dunkelheit Taschenlampe nicht vergessen!

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Jens Bohle

Da Mitglieder der Volkssternwarte Hagen auch inder VdS-Fachgruppe Deep-Sky aktiv tätig sind,erlaube ich mir, herzliche Glückwünsche zum 50-jährigen Vereinsjubiläum auszusprechen und dieFachgruppe im Folgenden vorzustellen.

Die Fachgruppe Visuelle-Deep-Sky-Beobachtung(FGDS) ist eine von mehreren Fachgruppen derVereinigung der Sternfreunde e.V. (VdS). Die FGDSbefasst sich primär mit der visuellen Beobachtungvon Deep-Sky-Objekten, Dazu gehört neben derBeobachtung auch die Dokumentation derErgebnisse in Form von Beschreibungen undZeichnungen. 1994 wurde die Fachgruppe neugegründet um der visuellen Deep-Sky-Beobachtungim deutschsprachigen Raum ein Forum zu geben.Die FGDS bietet diverse Aktivitäten bei denen jederSternfreund mitmachen kann:

Erfahrungsaustausch und Kommunikation: Hierzubetreiben wir seit einigen Jahren unsere eigeneDeep-Sky-Mailingliste. Hier besteht die Möglichkeitdirekt in Kontakt mit anderen Deep-Sky-Beobachternzu treten und über amateurastronomische Themenvia E-Mail-Verteiler zu diskutieren. Das Niveau istteilweise anspruchsvoller als in anderen Foren wasauch eine passive Teilnahme (nur mitlesen) dieserListe attraktiv macht. Generell ist aber eine regeTeilnahme die Basis für eine Existenz diesesMediums. Die Diskussionsthemen beschränken sichnicht nur auf die visuelle Beobachtung sondern eswerden auch fotografische Ergebnisse diskutiert.

Organisation von Tagungen/Treffen: Seit 1999organisiert die FGDS zusammen mit der FachgruppeAstrofotografie ein alljährliches Treffen. An einemWochenende Ende April/ Anfang Mai findet in Bebra/ Hessen das Deep-Sky-Treffen statt. Mit etwa 80Teilnehmern und einem thematisch fotovisuellenVortragsprogramm dreht sich an drei Tagen allesrund um das Thema Deep Sky. Hier bietet sich dieauch die Möglichkeit Erfahrungen auszutauschenund alte Bekannte zu treffen. Eine Anmeldungen zum

Treffen 2006 wird Ende 2005 über die Webseitender Fachgruppen möglich sein. GenaueInformationen werden ebenfalls dort aber auch in dengängigen Printmedien und Webseiten andererOrganisationen zu finden sein.

Betreuung von Einsteigern und Fortgeschrittenen:Hierzu bieten wir unsere Einführungsschrift zumThema visuelle Deep-Sky-Beobachtung an. Für denEinstieg in die visuelle Beobachtung ein erster Schritt.Die Schrift ist gratis als pdf-Dokument auf unsererWebseite erhältlich.

Durchführung von Projekten: Eine alte Tradition sinddie Beobachtungsprojekte der FGDS. Sinn ist es,einem größeren Publikum die Möglichkeit zu gebenaktiv zu beobachten ohne eine eigenesBeobachtungsprogramm erstellen zu müssen. DerVergleich mit Ergebnissen anderen Sternfreundenist ein interessanter Aspekt der einen Überblick überden eigenen Status gibt. Zur Zeit läuft ein Projektzur fotovisuellen Beobachtung einer Auswahl von 10Planetarischen Nebeln, welches in Kooperation mitder Fachgruppe Astrofotografie im Juni 2005gestartet wurde. Informationen dazu gibt unsereWebseite.

Veröffentlichung der Ergebnisse: Das Mitteilungsblattder FGDS ist das VdS-Journal. Hier werdenBeobachtungsprojekte unterschiedlichenSchwierigkeitsgrades veröffentlicht. Im VdS Journalist die FGDS immer mehrseitig präsent. Hier werden

Die Fachgruppe „Visuelle-Deep-Sky-Beobachtung“ der VdS

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auch die FG-News veröffentlicht. Für Beobachter,welche erstmalig im VdS-Journal veröffentlichenmöchten, steht die Leitung der FG mit Rat und Tatzur Seite.

Beantwortung von Fragen zum Thema Deep-Sky:Fragen, die auf der Mailingliste nicht erschöpfendbeantwortet werden konnten, können auch direkt perBrief oder E-Mail an die FG-Leitung gerichtet werden.Der Kontakt kann über unsere Webseite erfolgen.Natürlich können diese Fragen auch direkt bei dengängigen Treffen auf Teleskoptreffen/Tagungen (z.B.ITV, BTM, ATT, ATN, BoHeTa) gestellt werden, dadie FGDS dort einen Informationsstand unterhält.

Praxishandbuch Deep Sky: Im April 2004 wurde dasPraxishandbuch Deep Sky als Ergebnis mehrjährigerFachgruppenarbeit beim Kosmos-Verlagveröffentlicht. Erstmalig ist ein in deutscher Spracheerhältliches Grundlagenwerk erschienen, welchesüber den üblichen Umfang hinaus Informationen zuallen Themen der Deep-Sky-Beobachtung bietet. DieThemen reichen von astrophysikalischenHintergründen diverser Objekte bis zu praktischenTipps zur Beobachtungsvorbereitung undAuswertung. Der hohe Nutzwert ist sicher mitErfahrungen aus der Praxis der Amateurastronomenzu begründen. Hier haben Sternfreunde fürSternfreunde geschrieben. Das Buch ist in jedem gutsortierten Buchhandel erhältlich.

Deep-Sky-Liste: Diese umfangreiche Sammlung vonüber 13.000 Beobachtungen ist sicher einmalig imdeutschen Sprachraum. Ziel dieser Liste ist dieVergleichbarkeit diverser Beobachtungen in puncto

Fernrohröffnung, Himmelsqualität undBeobachtungserfahrung. Aus den vieleneingegangenen Ergebnissen ist eineZusammenstellung entstanden, die Auskunft überBeobachtungsergebnisse anderer Sternfreunde gibt.In kurzer, knapper Form können deren Ergebnissemit eigenen Beobachtungen verglichen werden. DieListe ist ein aktives Medium da sie in größerenAbständen aktualisiert wird. Verfügbar ist sie perDownload über die Webseite der FG oder unterwww.deepskyliste.de aber auch als Diskette an denInfoständen der FGDS erhältlich. Im Spätsommer2005 wird die nächste DSL veröffentlicht.

All diese Projekte und Aktivitäten werdenehrenamtlich ausgeführt und daher gibt es einenständigen Bedarf an aktiven Sternfreunden umweiteren Projekten und Ideen zu verwirklichen! DieMitarbeit beginnt bereits bei aktiver Teilnahme an denDiskussionen der Mailingliste und dem publizierenfür unser Mitteilungsblatt dem VdS-Journal. WennSie mehr über die FGDS erfahren wollen, besuchensie unsere Internetseite unterwww.fachgruppe-deepsky.de .

Leitung und Ansprechpartner bei allgemeinenFragen:

Jens Bohle

Frankenstr. 6, D-32120 Hiddenhausen

E-Mail: [email protected]

1955 – 2005:50 Jahre Arbeitsgemeinschaft Volkssternwarte Hagen e.V.

Wir laden ein zu den Tagen der offenen Tür vom 21.- 23. Oktober 2005!

Öffnungszeiten:

• 21. Oktober: 19 – 24 Uhr• 22. Oktober: 14 - 24 Uhr• 23. Oktober 10 – 18 Uhr

Unser Programm für Sie:

• Besichtigung von Sternwarte und Wetterstation

• Multivisionsshow über die Geschichte der Sternwarte auf Projektionsleinwand

• Große Astronomie-Tombola mit vielen schönen Preisen von der Astronomie-Zeitschrift bis hin zum kompletten Einsteiger-Teleskop. Der Losverkauf findet an allen3 Tagen statt. Die Ziehung der Gewinne erfolgt am Sonntag ab 16 Uhr unterAusschluß des Rechtswegs. Alle Gewinner werden von uns benachrichtigt.

• Teleskop-Ausstellung der Firmen Wette IGA Optic, Hagen (zusammen mitMeade Europe) und Tele-Optic, Nordhorn

• Live-Vorträge:o Freitag, 19 Uhr: Namibia – Paradies für Sterngucker

(Michael Bayer, Remscheid)o Samstag, 19 Uhr: Astronomische Teleskope von Galilei bis ins 21. Jhd.

(Dipl. Phys. Peter Rucks, Jena)o Sonntag, 15 Uhr: Sternbilder suchen, finden und erkennen

(Hans-Werner Hermesmann, Hagen)

• Videofilme zu verschiedenen astronomischen Themen auf Projektionsleinwand

• Tagsüber Sonnenbeobachtung, u.a. mit einem Coronado H-Alpha Filter

• Abendliche Himmelsbeobachtungen, u.a. mit dem neuen 50 cm – Teleskop

• Möglichkeit zum Erwerb einer Sternpatenschaft (siehe auch Seite 38)

• Möglichkeit zur Besteigung des Eugen-Richter-Aussichtsturms mitwunderschönem Blick auf Hagen

• Space-Art Gemäldeausstellung der Künstlerin Inge Weber

• Speisen und Getränke

Der Eintritt ist frei.Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch!

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Peter BauerSanitär-Spenglerei

Blankenbach, Tel. 0 60 24/43 23

Richard BauerMaschinen-Metallbau

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SeiteAstro Optik Philipp Keller ………………………………… 2astro-shop …………………………………………. …….. 43Bauer Kuppeln ……………………………………………. 43Berlebach Stativtechnik ………………………………….. 21Brillen Bahn ……………………………………………….. 29Eversbusch Wachholderbrennerei ……………………… 36Foto Feldhege …………………………………………….. 16Hagener Straßenbahn AG ………………………………. 9Mark-E ……………………………………………………... 45Optik Schmitz ……………………………………………… 18PS Messertechnik ………………………………………… 44Reisebüro Voigt …………………………………………… 29Sparkasse Hagen ………………………………………… 48Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft ……… 21, 45Tele-Optic …………………………………………………. 47Teleskop-Service …………………………………………. 41Vereinigung der Sternfreunde e.V. (VdS) ...................... 23Wette IGA Optic & Akustik ………………………………. 39

Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung und bedankenuns bei allen Inserenten für ihre Beteiligung.

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