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Enrique († 2008) Lilo († 2004)

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„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“

Stufen

“Wie jede Blüte welkt und jede Jugend

Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,

Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend

Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe

Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,

Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern

In andre, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

An keinem wie an einer Heimat hängen,

Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

Er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde

Uns neuen Räumen jung entgegen senden,

Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!”

Hermann Hesse

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Jubiläums-Feierlichkeiten

Die Entstehungsgeschichte im Überblick

Dank an den Günder:

Enrique Winzer

“Erinnerungen seiner Schwester”

Lilo Winzer - Lebensbild

Briefe und Mitteilungen von Freunden Erinnerungen an schöne Zeiten

Kleine Liebeserklärung

Lebendige Erinnerungen

...noch immer lebendig

Erste Eindrücke

Erinnerungen an die frühen 90er Jahre

Mittagsblume

Gegenwart mit Ausblicken

Inhaltsverzeichnis

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Liebe Freunde,

vor rund 33 Jahren kamen die Gründer Enrique und Lilo endgültig auf die Insel,

begannen ruhig und zielstrebig ihr Werk, sicherlich nicht ahnend wie es werden

würde: und was ist daraus entstanden! 25 Jahre Fundación und 20 Jahre Centro,

eine bewegte und bewegende Entwicklung, wie die vielfältigen Rückblicke aus

unterschiedlichen Perspektiven dieser Festschrift im Folgenden zeigen. Es wird

auch deutlich: ausgerichtet auf ein als sinnvoll erkanntes Ziel muss man uner-

müdlich tätig sein, dann - und nur dann - kann auch die für ein gesundes Entste-

hen der Dinge im Irdischen so notwendige Hilfe von „Außen“ hinzukommen.

Wir sind zutiefst dankbar für die geleistete Arbeit und das Kleinod, das wir emp-

fangen durften. Es ist uns Verpflichtung und Ansporn zugleich, diese Aufgabe

ganz im Sinne der allem zu Grunde liegenden Idee in zeitgemäßer Weise verant-

wortungsvoll fort- und mit großem Ernst, den sich ändernden Anforderungen

gemäß, freudig in die Zukunft hineinzuführen.

Wesentlichen Anteil daran haben Sie, liebe Freunde und Gäste; durch Ihre Wert-

schätzung, Teilhabe und hilfreiche Unterstützung aller Art geben sie dem Gan-

zen erst einen Sinn - und können selbst auch vieles wieder bereichernd empfan-

gen.

So wollen wir gemeinsam mit Ihnen die Jubiläen mit

verschiedenen Aktivitäten festlich begehen und freuen

uns auf die Begegnungen und Gespräche, durch die ja

immer wieder Entscheidendes in Bewegung kommen

kann:

fluctuat nec mergitur.

Robert Schmid, Patronatspräsident

und das Patronat der Fundación:

Gabriele Goetze, Irena Heinzle, Wolfgang Nott

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Donnerstag 15. August

„Gedenken - Gedanken - Danken“ 20:00 Uhr im Saal auf der Finca Lomos Altos

19:45 Uhr Abfahrt zur Finca (Treffpunkt an der Centro-Treppe)

Gedenkveranstaltung für die Gründer der anthroposophischen Initiativen

auf Lanzarote Lilo und Enrique Winzer

Gedenken bei Sonnenuntergang und Sternenglanz mit Ansprache, Besinnli-

chem Beisammensein, musikalischen und künstlerischen Beiträgen, u.v.m.

Begleitend gibt es kanarische Tapas, Canapés und Getränke.

Um einen angemessen ruhigen Ablauf zu gewährleisten, können bei Bedarf

die Kinder auf der Finca separat betreut werden.

Liebe Freunde, liebe Gäste,

wir möchten sie herzlich einladen bei den Feierlichkeiten zu

unseren Jubiläen 25-Jahre Fundación und 20-Jahre Centro dabei zu sein

und wünschen allen Teilnehmern viel Freude bei unserem

Festprogramm:

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„Sich mit der Erde verbinden“ 09:30 Uhr Abfahrt zur Finca (Treffpunkt an der Centro-Treppe)

Der Weg allen Mistes: Wir setzen frischen Kompost an, wenden halbfertigen

Kompost und verteilen fertigen Kompost auf dem Feld

Bäume pflanzen: Drei Bananenbäume sind leider nicht angegangen und müssen

ersetzt werden: Wir pflanzen gemeinsam drei neue Maulbeer-Bäume.

Trauben pressen: Wir ernten Trauben und pressen frischen Traubensaft.

Bienen auf Lanzarote sind noch eine Seltenheit!

Ab 13:00 Uhr wird Klaus Guttenberger uns am Bienenkorb von Bienen um-

summt anschaulich in das Leben der Bienen einführen und die Besonderheiten der

kanarischen Bienenvölker erläutern; Schutzkleidung ist vorhanden.

Begleitend zu den Aktivitäten gibt es auch ein KinderProgramm auf der Finca

und ein gemeinsames Picknick mit belegten Broten, bei dem wir unseren frisch

gepressten Traubensaft geniessen.

„Noche Canaria“ ab 18:00 Uhr im Restaurant

Eine Folkloregruppe („Parandrilla“) von der Insel mit Musikern und Tänzern füh-

ren verschieden kanarische Tänze vor, sodass wir die Besonderheiten der kanari-

schen Tanz- und Liedformen kennenlernen können und bei Lust und Laune, nach

einer kurzen Einweisung, versuchen dürfen mit zu tanzen. Es darf gelacht wer-

den…

Unser Restaurant verwöhnt Sie mit einem Buffet mit typisch kanarischen Speisen:

Papas arrugadas, Mojos, Chorizos, Gofios, Datteln, Kichererbsen, Ziegenkäse,

Sangria und Fisch/Fleisch vom Grill (siehe separate Speisekarte)

Freitag, 16. August

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09:30 Uhr im Therapiehaus

„Kinderspass beim Kinderarzt“

Spaß für die ganze Familie: Wer will der Erste sein?

11.00 Uhr am Pool

„Aquafit - Wer macht mit?“

Spritziger Schwimmbadspaß mit Bela

12:30 Uhr im Therapiehaus oben

„Malen und Modellieren“

Für die ganze Familie: Drachen, anderes Getier u.v.m. mit Annegret

17:30 Uhr im Saal

„Klangtheater - Die Bremer Stadtmusikanten“

für Kinder von 0 bis 99 Jahren - mit Gundula Harlan

20:30 Uhr im Saal

„Klavierkonzert“ Die Pianistin Pino Ángeles Torres de Armas aus Gran Canaria hat auf

unseren Wunsch hin ein Programm mit überwiegend spanischen und

kanarischen Komponisten zusammen gestellt. Wir freuen uns darauf

etwas für voraussichtlich uns alle bisher Unbekanntes mit Bezug auch

auf die Kanaren zu hören.

Samstag, 17. August

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17:00 Uhr

Kinderprogramm:

„Schnitzeljagd“ Treffpunkt in der Kinderbetreuung

Wir verkleiden uns als Piraten und gehen auf grosse Schatzsuche

Anschließend: „Kinderparty“ auf der Terrasse am Therapiebad

ab 18:00 Uhr

„Abschluss-Feier“ im Restaurant

Das Restaurant bereitet ein herrliches Jubiläums-Menü (siehe separate

Speisekarte)

Fernando aus Chile wird dafür sorgen, dass kaum einer sitzen bleiben

kann, wenn er zum Tanz aufspielt.

Die große Tombola legt einen Endspurt ein und

um 21:00h werden die Gewinner gezogen und gebührend gefeiert; also

nicht vergessen: Los besorgen und dabei sein!

Sonntag, 18. August

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Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten veranstalten wir eine Tombola mit

vielen Gewinnen - vom Urlaubsaufenthalt im Centro bis zum Glas Honig der

Insel. Ein Glas Honig mutet im ersten Moment etwas sehr bescheiden an, ist

aber wegen seiner Seltenheit noch eine absolute Kostbarkeit. Mit dem Erwerb

eines Loses haben sie auf jeden Fall schon gewonnen, denn Sie unterstützen

damit die Initiativen der Fundación.

Der Preis je Los ist € 2,00

Der Ursprung war die Finca; der Erlös der Tombola wird daher von der

Fundación für die Weiterentwicklung der bio.-dyn. Landwirtschaft auf

der Finca verwendet.

Auch wer nicht „vor Ort“ sein kann, hat die Möglichkeit durch Loserwerb die

Weiterentwicklung der bio-dyn. Landwirtschaft zu unterstützen. Bitte überwei-

sen Sie den für die Anzahl der Lose entsprechenden Betrag auf das Konto der

Fundación/Robert Schmid:

Kto. Nr. 50 241 5300, BLZ: 200 400 00 bei der Commerzbank, Hamburg, Ver-

wendungszweck „Tombola“, mit Angabe von Namen, Anschrift und Mailad-

resse. Die Losnummern werden Ihnen als Kopie per Mail zugestellt. Diese sind

am 18. August bei der Ziehung der Gewinner; viel Glück! Die Gewinner der Preise werden schriftlich benachrichtigt. Die Preise sind

nicht übertragbar u. können nur innerhalb des angegebenen Zeitraumes einge-

löst werden. Der Wert der Gutscheine wird nicht ausbezahlt.

Tombola

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Ziehung der Gewinner am Sonntag, den 18. August 2013

1. Preis 2 Wochen Urlaub im Centro inkl. Übernachtung, Halbpension

u. Therapiebad für 2 Personen im Wert von € 1.729,00

2. Preis 1 Woche Urlaub im Centro inkl. Übernachtung und Therapiebad

für 2 Personen im Gesamtwert von €490,00

3. Preis 1 Therapie-Paket für 1 Person im Gesamtwert von € 250,00

4. Preis 1 Woche Mietwagen im Wert von € 210,00

5. Preis 3 Tage Mietwagen im Wert von € 111,00

6. Preis 1 Paella für 2 Personen inkl. 1 Fl. Lanzarote-Wein

7. + 8. Preis je 1 Gutschein für 1 Inselwanderung

9. + 10. Preis je 1 Geschenkkorb aus unserem Bioladen

11. -12. Preis je 1 Gemüsekorb von der Finca Lomos Altos

13. -17. Preis je 1 Gutschein für eine Woche Therapiebad

18. -22. Preis je 1 Flasche Lanzarote-Wein

23. -27. Preis Je 1 Mittagsblumen-Salbe

28. -30. Preis je 1 Glas Bienenhonig von den Bienen auf Lanzarote

Jubiläums-Gewinne

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Gerade mal 100 Jahre alt und wie es scheint im Moment in einer Umbruchsi-

tuation: Die Eurythmie. Fast alle Ausbildungsstätten haben Schwierigkeiten

genügend Schüler zu finden, einige mussten schließen. Dies spornt uns an, die

Eurythmie auch verstärkt auf die Insel(n) zu bringen, dass überhaupt eine Be-

gegnung möglich wird und vielleicht bei dem einen oder andern der Funke

überspringen kann. Auf Gran Canaria gibt es einen vielversprechenden An-

satz für den Aufbau einer Bühnengruppe, was wir mit Freude unterstützen.

Letztes Jahr bei der öffentlichen Aufführung zum 100-jährigen Bestehen der

Eurythmie - auf einer provisorischen „Bühne“ mit technischen Schwierigkei-

ten bei der Beleuchtung im Convento in Teguise - waren immerhin rund 90

Zuschauer gekommen; die Aufnahme und Reaktionen waren sehr positiv.

Diesmal haben wir den Saal des großen städtischen Theaters in Tías mit ent-

sprechenden Einrichtungen zur Verfügung; die über 400 Sitzplätze werden wir

aber sicherlich noch nicht füllen können…

Da wie in fast allen Dingen des Lebens insbesondere für die Eurythmie gilt:

selber tun macht das Wesen(tliche) erlebbar und stellt einen Bezug her, wird

es nach der ersten Aufführung am Freitagabend am Samstag vormittags und

nachmittags Seminare geben, in denen Elemente des Gesehenen praktisch er-

arbeitet werden. Zum Abschluss am Sonntagmittag sehen wir dann die gleiche

Aufführung nochmal – aber bestimmt mit etwas anderen Augen. Wir sind sehr

gespannt!

Da es sich um eine öffentliche Aufführung der Fundación in Zusammenarbeit

mit dem Verein für Eurythmie in Gran Canaria handelt, haben wir auch für

dieses Programm bewusst Wert auf einen spanischen Bezug gelegt; dies

kommt natürlich auch den Insulanern und den Eurythmistinnen sehr entgegen.

Eurythmietage 20. bis 22.

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Llamarme Guanche......Carlos Pinto

mit Musik von Maria Jesús Ziegenhirt

Elogio de la danza......Leo Browel

(Gitarre)

Poemas en el tiempo......F. Sabido Sánchez

Fragmento de Rossiniana op 119......Mauro Giuliani

(Gitarre)

Tango en skai......Roland Dyens

(Guitarra)

Mirringa Mirronga......Rafael Pombo

(Märchen)

Humor Canario

La Vida Breve, Danza española......Manuel de Falla

(Flöte - Gitarre)

Programm:

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Lilo und Enrique Winzer

an Enriques 80. Geburtstag 2004

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Vor 25 Jahren wurde die „Fundación Canaria Antroposófica en Lanzarote“

von Enrique und Lilo Winzer mit notariellem Akt am 7.7.1988 offiziell ge-

gründet, Grundstücke und Geldvermögen in die Stiftung eingebracht, die bis

heute Basis sind für das Fortbestehen und die Weiterentwicklung der sat-

zungsmäßigen Aktivitäten.

Bereits in 1980 war die Finca Lomos Altos gekauft, sukzessive bebaut und

erweitert worden. Mit dem biologisch-dynamischen Anbau wurde Schritt für

Schritt begonnen und im Wohnzimmer der Gründer nahm die anthroposo-

phische Arbeit ihren Anfang; auch die Eurythmie war von Anfang an dabei.

In der familiären Atmosphäre wuchs schnell ein begeisterter deutschsprachi-

ger Freundeskreis heran, der im Laufe der Zeit insbesondere in den Winter-

monaten nur noch mit Schwierigkeiten beherbergt werden konnte. Zunächst

diente die „Casa Felix“ im nahegelegenen Puerto del Carmen als Ausweich-

quartier, dann das „Tamarindos“. Die Zahl der Besucher stieg weiter an; so

wurde in 1993 das „Tamarindos“ insgesamt gepachtet, umgestaltet (Saal,

Restaurant, Bioladen, Therapieräume), in „Centro de Terapia Antroposófica“

umbenannt und schließlich 1997 gekauft. Richtig: somit hat auch das Centro

ein Jubiläum und feiert sein 20-jähriges Bestehen!

Als weitere Ergänzung wurde 1996 ein an das Centro angrenzendes Wohn-

haus erworben und nach längerer Umbauphase im März 1997 als Therapie-

haus feierlich eröffnet. Im selben Jahr kann zum ersten Mal der Gottesdienst

der Christengemeinschaft im dafür jeweils umzugestaltenden Heileuryth-

mieraum begangen werden, der von nun an bei Anwesenheit eines Priesters

vollzogen wird - bis heute der einzige Ort auf den Kanarischen Inseln, wo

dies möglich ist.

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Die kulturellen Aktivitäten im Centro blühen auf, mit Unterstützung der Freun-

de vom spanischen Festland werden regelmäßig öffentliche Vortrags- und In-

formationsabende für die Inselbewohner gehalten und schließlich kann im

Frühjahr 2001 ein Waldorfkindergarten eröffnet werden.

Im Juli 2004 verstirbt nach langem, duldsam getragenem Leiden Lilo, deren

unermüdliche Schaffensfreude vieles beim Aufbau erst möglich gemacht hat.

Es ist nicht mehr zu übersehen: die Centro-Apartments bedürfen dringend ei-

ner umfassenden Erneuerung und Modernisierung, deren Finanzierung nur

durch die Aufnahme eines weiteren Hypothekendarlehens darstellbar ist. Im

Sommer 2006 kommt das neue Interieur, die Arbeiten ziehen sich aber noch

bis 2007 hin.

Der Kindergarten ist inzwischen auf drei Gruppen angewachsen und es hat

sich im Umkreis ein erfreuliches Interesse an der Waldorfpädagogik und der

Anthroposophie entwickelt. Es besteht Bedarf an Waldorfkindergärtnerinnen,

der extern nicht gedeckt werden kann; daher wird in 2008 ein berufsbegleiten-

des Seminar in spanischer Sprache im Centro abgehalten, das die Teilnehmer

im Herbst 2009 mit offizieller Anerkennung abschließen.

Am 22. Oktober 2008 kann auch Enrique, der Gründer der anthroposophischen

Einrichtungen auf Lanzarote - nachdem zu seiner großen Erleichterung ein

Nachfolger gefunden wurde - nach langer Krankheit sein irdisches Schaffens-

feld verlassen.

Wir sind den Gründerpersönlichkeiten Enrique und Lilo unendlich dankbar für

all das, was sie im Laufe der Jahrzehnte bewundernswert initiiert und uner-

müdlich umgesetzt haben. Ihr Lebenswerk ist ein großes Geschenk und wir

sind froh, dass wir es voller Elan und engagiert im gemeinsamen Sinne weiter-

führen dürfen.

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Dieser Sinn kommt vorausschauend zum Ausdruck in der „Widmung“ als ers-

tem Eintrag vor fast 30 Jahren in das Gästebuch der Finca Lomos-Altos:

„Mögen die durch Herrn und Frau Winzer mit Ernst und verantwortungsbewusst aufgegriffenen Intentionen Rudolf Steiners des biologisch-dynamischen Anbaus und der sozialen Dreigliederung – als Keim gelegt – sich entwickeln und weit über den Bereich der Finca Lomos Altos hinaus und auch zum Wohle der Insel Lanzarote und ihrer Bewohner segensreich in die Zukunft wirken.“

Am Ende des mit begeisterten Kommentaren, nachdenklichen Anmerkungen,

unzähligen Bildern und eigenen Gedichten der Gäste prall gefüllten Gästebuchs

aus der Zeit von 1985 bis 1989 finden wir folgendes, wieder sehr passendes Ge-

dicht:

Wer einen guten Weg beschritt, der geh´ ihn ohne Zagen. Er fühlt bei jedem tapfer´n Schritt Sich mehr von Gottes Kraft getragen.

Von dieser Dankbarkeit möchten wir auch äußerlich in Form der beiliegenden

„Jubiläumsangebote“ etwas weitergeben.

Diese geraffte Form der Entstehungsgeschichte zu Lebzeiten der Gründer wird

im Weiteren ergänzt und gibt ein lebensvolles, umfassenderes Bild der Ge-

schichte in persönlichen Berichten und Gästebucheintragungen derjenigen Men-

schen wieder, die die Anfänge und Entwicklung miterlebt und zum Teil aktiv

mitgestaltet haben. Im Anschluss wird ein Überblick über den zwischenzeitlich

erreichten Stand gegeben und ein Ausblick darf natürlich auch nicht fehlen,

denn es gilt noch viele Ideen umzusetzen, um die anthroposophischen Aktivitä-

ten auf die Insel zu bringen und die Kräfte zwischen den Inseln für ein stärken-

des Miteinander zu bündeln.

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Enrique Winzer

16. Juni 1924 - 22. Oktober 2008

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Am 22. Oktober 2008 ist Enrique Winzer aus dem Erdenleben geschieden und

hat den Schritt über die Schwelle des Todes vollzogen.

Die aus anthroposophischem Impuls entstandenen Einrichtungen auf Lanzarote

verdanken ihm und seiner Frau Lilo, die im Juli 2004 verstarb, ihr Dasein:

Die „Fundación Canaria Antroposófica en Lanzarote“

Stiftung mit dem Ziel, anthroposophische Impulse auf den Kanaren

zu fördern

Das „Centro de Terapia Antroposófica“

Therapie-, Urlaubs- und Kulturzentrum

Der Waldorfkindergarten „La Casita de luz“

Das berufsbegleitende Seminar für Waldorfpädagogik

Die sich im Aufbau befindliche Waldorfschule

Unsere dankbaren Gedanken und Empfindungen strömen Enrique Winzer zu

in die geistige Welt jenseits des Todes, in der sein Wesen jetzt weilt. Wir wol-

len uns mit allen Kräften bemühen, an seinem Lebenswerk weiter zu bauen

und es in die Zukunft zu führen.

Wer seine Verbundenheit materiell zum Ausdruck bringen möchte, wird sicher

im Sinne von Enrique Winzer handeln, wenn er für die Initiativen der Fundaci-

ón eine Spende zukommen lässt.

Dank an den Gründer

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Lebensskizze

Hans Heinz Winzer wurde am 16. Juni 1924 in Berlin als erstes von 3 Kindern

geboren. Er wuchs in der Nähe von Chemnitz auf und absolvierte eine Bank-

ausbildung. Die Kriegsjahre, insbesondere sein Militärdienst ab 1942, hinter-

ließen ihre Spuren und hatten auf den jungen Menschen eine stark prägende

Wirkung.

Die Nachkriegsjahre waren sehr bewegt und er tat sich schwer Fuß zu fassen.

Mehrere Versuche eine eigene Firma zu gründen scheiterten, zwei Ehen, aus

denen 4 Kinder hervorgingen, zerbrachen. Schließlich gelang ihm in Hamburg

die Gründung einer Baufirma und eines Einrichtungshauses und er baute sein

erstes Haus. So begann er langsam sich in Hamburg heimisch zu fühlen und

wurde sogar ein begeisterter HSV-Fan. Die Spuren der Kriegsjahre verblass-

ten allmählich, Zuversicht, Lebensfreude und eine gute Portion Humor erhiel-

ten ihren Platz neben seinem ausgeprägten Sinn für Disziplin und Pflichterfül-

lung.

Zur Jahreswende 1969 /1970 lernte Heinz Winzer Lieselotte Felk kennen, die

seine treue Gefährtin wurde bis zu ihrem Tod. Sie unterstützte ihn bei seinen

Geschäften, sorgte aber auch dafür, dass das Privatleben nicht zu kurz kam

und auch Erholungsphasen ihren Platz bekamen. So führte die Beiden ein

Kurzurlaub nach Lanzarote und sofort wurden sie ergriffen von den begeis-

ternden Impulsen der Insel für Mensch und Natur und von der Kunst von Ce-

sar Manrique.

Erinnerungen seiner Schwester

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So wurde Lanzarote zu ihrer zeitweisen Zufluchtsstätte bis sie schließlich

gemeinsam beschlossen, das aufreibende Geschäftsleben in Deutschland auf-

zugeben und ganz nach Lanzarote überzusiedeln. Im Jahr 1979 war es dann

so weit und die Beiden bauten ein

Haus in Costa Teguise, wo Cesar

Manrique ein groß angelegtes Pro-

jekt plante. Als Manriques Projekt in

Costa Teguise nicht realisiert wer-

den konnte, kauften Enrique und

Lilo das Gelände der Finca Lomos

Altos in Macher und ließen ihr

Wohnhaus im lanzarotenischen Stil

erbauen.

Schon in Hamburg hatten Lieselotte

Felk und Heinz Winzer erste Kon-

takte mit der Anthroposophie, konn-

ten jedoch damals noch kein tieferes

Interesse dafür aufbringen. Hier auf

der Insel und im Besitz eines großen

Stückes unbebauten Landes, befass-

ten sich nun Beide ausführlich mit

Rudolf Steiner, der Anthroposophie

und dem damit verbundenen Impuls

der biologisch dynamischen Land-

wirtschaft und alsbald begannen sie die Erde nach biologisch-dynamischem

Vorbild zu bearbeiten. Von nun an gebrauchte Heinz Winzer auch gern offi-

ziell die spanische Form seines Namens: Enrique. Er war angekommen.

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Mit den neuen geistigen Inhalten eröffnete sich auch ein neuer Menschen-

und Freundeskreis. Apartments und nahe gelegene Häuser wurden erworben

oder gebaut, um den ständig wachsenden Strom der Gäste zu beherbergen.

Winzers Wohnzimmer wurde zum gesel-

ligen Mittelpunkt, in dem Vorträge, Eu-

rythmie und andere kulturelle oder künst-

lerische Veranstaltungen stattfanden.

Die heilenden Kräfte der Insel regten

dazu an, ein anthroposophisches Thera-

peutikum zu gründen. Dies konnte we-

gen des Baustopps nicht auf dem Gelän-

de der Finca geschehen.

Der Apartmentkomplex „Tamarindos“

im benachbarten Puerto del Carmen wur-

de zunächst angemietet, später gekauft

und dort das „Centro de Terapia Antro-

posófica“ gegründet. Inzwischen war die

Stiftung „Fundación Canaria Antroposó-

fica“ ins Leben gerufen worden, in die

das Eigentum der Winzers und Spenden

einflossen. 1997 wurde das heutige Therapiehaus eingeweiht.

2001 begann der Waldorfkindergarten seine Arbeit, für den besonders Lilo

ihre helfenden Hände regte. Seit Jahren schon litt sie an einer Krebserkran-

kung; aber wie Enrique, war auch sie erfüllt von Selbstdisziplin und dem star-

ken Willen für „die gute Sache“ zu arbeiten, solange es ihre Kräfte gestatte-

ten.

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Im Jahre 2003 glaubte Enrique, sich zurückziehen zu können. Er gab die Prä-

sidentschaft der Fundación ab und wandte sich helfend und unterstützend

einer Waldorfinitiative in den Favelas von Lima/Peru zu.

2004 trennte der Tod die Erdenwege von Lilo und Enrique. Er blieb allein im

Haus auf der Finca zurück.

Obwohl bereits ebenfalls vom Krebsleiden gezeichnet, nahm Enrique die Zü-

gel der Fundacion 2006 noch einmal selbst in die Hand. Wieder arbeitete er

täglich viele Stunden an seinem Schreibtisch. Es gab noch so viel zu tun und

zu gründen! Das pädagogische Seminar, von ihm impulsiert und ermöglicht,

begann im Januar 2008 seine Arbeit in kleinstem Rahmen.

Obwohl er fühlte, dass er vielleicht nicht wiederkehren würde, stieg er am

Tag vor Michaeli, am 28. September 2008, noch einmal ins Flugzeug, um in

der Filderklinik bei Stuttgart Linderung seiner Schmerzen und Aufbaukräfte

zu suchen, wie er sie in den letzten Jahren schon mehrfach dort gefunden hat-

te. Seine Hoffnung, den Schritt über die Schwelle auf seiner geliebten Insel

gehen zu können war ihm jedoch vom Schicksal nicht gegönnt. Aber er

konnte getrost gehen, er wusste sein Werk in treuen Händen – es war „alles

richtig so“.

Nach viel getaner Arbeit ging er in der Frühe des 22 Oktober 2008 in die gro-

ße Zukunft hinüber.

Die Asche seiner irdischen Hülle wurde auf der Finca Lomos Altos auf Lan-

zarote der Erde übergeben, wie er es gewünscht hatte.

Helga Ackermann

Mai 2013

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Lilo Winzer

25.5.1926 – 21.7.2004

Lieselotte Winzer wuchs in einer intakten, bürgerlichen Familie auf, behütet

und geliebt, zusammen mit ihrem 2 Jahre jüngeren Bruder. Ihr Vater hatte ein

Friseurgeschäft in Leipzig, in dem auch ihre Mutter tätig war. Lilo hatte ihr

Leben lang ein inniges Verhältnis zu ihrer Familie, die leider relativ früh ver-

storben ist.

Von der Schulbank weg wurde sie 1943 zur Post dienstverpflichtet. Das

Kriegsende erlebte sie in Leipzig. Die 1945 geschlossenen Ehe hat nicht lan-

ge gehalten. Gern ging sie in das Elternhaus zurück. Beruflich blieb sie im

kaufmännischen Bereich tätig und suchte sich immer Positionen, in denen sie

selbständig arbeiten konnte.

Lilo Winzer - Lebensbild

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Mit der Entwicklung in der DDR war Lilo nicht einverstanden, sie eckte an.

Schweren Herzens verließ sie 1954 das Elternhaus und ging nach Stuttgart.

1970 lernten wir uns kennen. Es war sofort klar, dass wir zusammen gehör-

ten. Sie zog zu mir nach Hamburg, und wurde mir auch in meinem Betrieb

eine große Stütze.

Im Jahre 1976 verlebten wir einen Urlaub auf Lanzarote und lernten Cesar

Manrique als Künstler und seine ökologisch ausgerichteten Bauvorhaben

kennen. Wir waren begeistert! Auch die karge, faszinierende Schönheit der

Insel und das angenehme ganzjährige Klima hatten es uns angetan.

Eine weitere Urlaubszeit ein Jahr später brachte die endgültige Entscheidung

nach Lanzarote umzusiedeln. Wir kauften ein Grundstück. 1979 war es dann

so weit. Wir hatten unser Hab und Gut verkauft und wurden

„LANZAROTEÑOS“.

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Aus unserer Pionier- und Aufbauzeit berichten Gäste,

die zu Freunden wurden,

Martin Wandersleb aus Gladbeck:

Unsere erste Begegnung auf der Finca fand im Sommer 1987 anlässlich eines

Leseabends in der guten Stube des Ehepaares Winzer statt; Thema war der

„Landwirtschaftliche Kurs“ Rudolf Steiners. Erschienen waren 10 – 15 Persön-

lichkeiten, die als Gäste die damals etwa sechs Apartments der Finca bewohnten.

Bewegt stellten wir fest, dass Winzers sich bei ihrer Arbeit im letzten Drittel

ihres Lebens vorgenommen hatten, auf Lanzarote anthroposophisches Leben

entstehen zu lassen. An diesem Abend hatte Frau Winzer die Vorlesearbeit über-

nommen - mit starker innerer Beteiligung, mit großer Wissbegierde und voller

Begeisterung trug sie den Text vor wie jemand, der soeben den Quell für seine

Zukunftsentwicklung entdeckt hatte. Unverdrossen nachfragend ging sie Stei-

ners Aussagen auf den Grund, ohne dabei die eine oder andere treffende Kritik

an den weltweit herrschenden Verhältnissen auszulassen; ihr spürbarer Pionier-

geist wirkte dabei ansteckend.

Eine zweite Begegnung am Abend des folgenden Tages: Zwischen den Kräuter-

und Gemüsebeeten, kleinen Büschen oder frisch gepflanzten Bäumchen am Fuß

des Finca-Weinberges treffen wir Frau Winzer zusammen mit ihrem Mann beim

täglichen Bewässern ihrer vielen Pflanzen: Gießkannen wurden aus Wasserbe-

cken, Kränen oder Schläuchen gefüllt und immer wieder von einer Pflanze zur

anderen geschleppt, wo das kostbare Nass sorgfältig und gezielt verteilt wurde.

Das konnte dauern...

Einen dritten Arbeitsbereich von Frau Winzer konnte man am anderen Morgen

studieren: Dann galt es die anfallende Wäsche der Gäste zu versorgen - Wa-

schen, Aufhängen, Abnehmen, Bügeln, Lagern, Austeilen - oder ein gerade ge-

räumtes Apartment in kurzer Zeit zu reinigen, um es für die neuen Gäste einla-

dend - stets mit frischen Blumen - wieder herzurichten.

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Doch dazwischen blieb immer Zeit für ein offen-herzliches, anteilnehmendes

Gespräch zu Tagesaktualitäten oder zu tiefen Lebensfragen - waren es nun

junge Menschen, die ein Praktikum auf der Finca absolvierten, Gäste oder

Mitarbeiter.

Und dann gab es da noch Frau Winzers Verhältnis zur Tierwelt auf der Finca:

Wie hingebungsvoll und besorgt konnte sie sich der Pflege verwaister Kätz-

chen, eines zugelaufenen Schäferhundes, Küken und Hühnern oder sich

plötzlich auf dem Gelände heimisch fühlender Katzen aus der Umgebung

annehmen. Da gab es regelmäßig etwas zu füttern - bis zuletzt eine Freude

für unsere Kinder.

Ein Mensch, der am Ende seines Berufslebens in Deutschland auf Lanzarote

eine neue geistige Heimat in der Anthroposophie gefunden und sich dabei in

bewegender Weise mit der Tier- und Pflanzenwelt verbunden hat, dabei je-

dem Menschen helfend zur Seite stehend, der sich auf eine echte Begegnung

einlassen konnte - so bleibt Lilo Winzer in Erinnerung

Rosemarie Wermbter aus Stuttgart:

Wenn Lilo Winzer sich für ein paar Minuten zu einem Gast auf die Terrasse

setzte, dann suchte sie gern einen Platz in der Sonne. Sie liebte und brauchte

die Wärme und das Licht - hatte sie doch schon in Deutschland als Kind un-

ter der Kälte und den oft blau verfrorenen Fingern gelitten. Man spürte: in

Lanzarote war sie endlich in der elementaren Umgebung, die zu ihr gehörte.

Darum dachte sie auch im hohen Alter nicht daran, nach Deutschland zurück-

zukehren - dazu war sie auch viel zu stark mit der Finca verbunden, wie in

sie hineinverwoben. Jedes der Apartments war ja von ihr selbst, mit viel Lie-

be und Sorgfalt und einem unbeirrbar guten Geschmack eingerichtet worden,

so dass man sich als Gast nicht nur wegen der verwendeten Naturmaterialien

ringsum wohl fühlte.

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Als im Jahre 1993 das CENTRO in Puerto del Carmen eröffnet wurde und ein

reiches Programm an täglichen Kursen, Vorträgen und Seminaren anbot, be-

suchte sie, solange ihre Kräfte es zuließen, fast alle Veranstaltungen. Nicht

erwähnt sind bisher die vielen Sitzungen, Gespräche, Beratungen und Konfe-

renzen, die sie an der Seite ihres Mannes mitmachte, mitdenkend und mitsor-

gend.

Das Unternehmen wuchs und gedieh, aber jeder Schritt zur Erweiterung brach-

te Sorgen und Nöte mit sich; und zahlreiche Bemühungen waren nötig, um

z.B. die finanziellen Mittel zu beschaffen. Beide Winzers setzten ihre gesamte

Lebens- und Arbeitskraft unentgeltlich für die Unternehmen ein.

In Lilo Winzer lebte – innerlich und äußerlich - Jugendkraft. Sie sah nicht nur

viel jünger aus, als ihrem Alter entsprochen hätte, sie hatte einen starken Le-

benswillen und ein unerschütterliches, gesundes Vertrauen in das Leben über-

haupt. Ein tapferes, völlig unsentimentales Umgehen mit ihrer schweren Er-

krankung ließ 10 Jahre lang oft vergessen, wogegen sie eigentlich ankämpfte.

Das ist ein erstaunliches Lebenswerk, das sie zusammen mit ihrem Mann auf-

baute.

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Professor Wilhelm Schwegler aus Bergisch-Gladbach:

„...Lilo hatte großes Interesse an allem Künstlerischen und ganz besonders an

der Musik. Wie freute sie sich darüber, wenn sie das Flötenspiel aus unserem

Apartment hörte und bat uns, alle Fenster und Türen offen zu lassen. Viele

Festlichkeiten haben wir mit ihr geplant und gestaltet, und es war ihr immer

eine große Freude, wenn alles gut gelungen war…“

Dr. med. Beatriz Sánchez Segura aus Madrid:

„...Bei Lilo waren Tüchtigkeit und Selbstdisziplin Haupteigenschaften. Sie hat

sich äußerst selbstlos und ganz in den Dienst der Sache gestellt. Aufgrund ih-

res mitleidigen Herzens hat sie sich auch bei den Problemen der Mitmenschen

stark engagiert…“

Zu diesem Thema schreibt die Krankenschwester Waltraud Marschke:

„...ein spanischer Gärtner der Finca war schwer erkrankt und konnte durch den

Einsatz von Lilo in der Filderklinik operiert werden. Als er wieder zuhause

war, bat Lilo mich mit ihr zu ihm zu fahren, um ihm Mistel-Injektionen, Kom-

pressen und Einreibungen zu verabreichen und seine Frau darin zu schulen.

Das haben wir dann konsequent durchgeführt. Durch Lilos einfühlsame Art in

die Situation der Familie konnte im besten Sinne Heilung eintreten…“

Bleibt noch nachzutragen, dass Lilo auch den im Jahre 2000 gegründeten Wal-

dorf-Kindergarten bis zuletzt begleitet hat. Ihre ansprechenden und umfangrei-

chen Handarbeiten waren bei den Fiestas eine große Hilfe.

Die Einrichtungen auf Lanzarote wären ohne Lilo nicht entstanden. Unser aller

Dank gebührt ihr. Sie wird uns auch aus der geistigen Welt begleiten.

Enrique Winzer

Juli 2004

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In diesem Jahr werde ich 85 Jahre alt und ich erinnere mich so gern an die erhol-

samen Ferien auf der Insel. Meinen Traum, nochmals nach Lanzarote zu kom-

men, habe ich noch nicht aufgegeben.

Das erste Mal kam ich etwa 1984 nach Lanzarote. Meine Eurythmielehrerin Ka-

tharina Soyez aus Schopfheim ermutigte mich, Ferien auf Lanzarote zu verbrin-

gen. Ich war mehrere Male Gast auf der Finca und etliche Male im therapeuti-

schen Haus in der Calle Salinas.

Bei Lilo und Enrique fühlte ich mich sehr wohl. Lanzarote wurde für mich zu

einem meiner Lieblingsferienorte. Da ich leidenschaftliche Gärtnerin war, über

Jahre Mitglied im biologisch-dynamischen Arbeitskreis und auch zweimal einen

Baumschneidekurs absolvierte, konnte ich mein Wissen in der Anfangszeit der

Finca gut einbringen. So schnitt ich die Orangen- und Zitronenbäume. Beim

nächsten Mal schenkte ich Enrique eine in Deutschland gekaufte qualitativ hoch-

wertige Schere, die er gerne annahm. Die Hühnerhaltung unter Lilos Obhut fas-

zinierte mich, sind mir doch meine eigenen Hühner während des Krieges sehr

ans Herz gewachsen. Der Geschmack des leckeren Feigenkompotts, das Lilo auf

dem Herd schmorte, liegt mir noch heute auf der Zunge.

Ich nutzte die intensive Sonne oft auch, um schon im Januar kleine Salatsetzlinge

heranzuziehen. Ich habe sie dann im Flieger mit nach Deutschland bugsiert und

sie zuhause auf dem Fensterbrett großgezogen. Sie haben uns dann eine erste

sehr frühe Ernte beschert.

Nicht vergessen habe ich, dass man sich in eine Liste eintragen musste, wenn

man Ziegenmilch oder Eier wollte.

Lilo Eckert

(Oktober 2012)

Erinnerungen an schöne Zeiten

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Git

Finca-Gästebucheintrag 1986

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Finca-Gästebucheintrag April 1987

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Kleine Liebeserklärung

Wir kamen vor 18 Jahren als junge Familie und fanden regelmäßig zu den Raunächten den bethlehemischen Glanz. Ganz am Anfang mit Adventsspirale, später mit Pflanzenfarbenmalen, dann in der Märchenaufführung: die Bremer Stadtmusikanten, wo ich meinen Mann das erste und letzte Mal als Schauspieler erlebte und später bei den Vulkan-wanderungen. Voller Freude erwarteten wir jedes Jahr das Wiedersehen mit den Herren in der Rezeption und all unseren Lieblingsplätzen. Diese Zeit war geprägt von einer Feierlichkeit, Stille und Einkehr, Reinheit und Rückbesinnung, war voller Licht der Sonnenuntergänge. Diese Zeit hat unsere Familie genährt und nun gehen unsere Kinder mit diesen Erinnerungen in Ihr Leben - Was gibt es schöneres!

Lanzarote siempre te estará esperando

Weit weg im Atlantik Liegst du scheinbar Verkohlte

(Carbo vegetabilis: die wichtige Erschöpfungsarznei) Gekrönt durch César im richtigen Moment

Und so wirst du zur leibgewordenen Wesentlichkeit Jeder Stein mit Flechte zur Evolution

Du hast Himmel (Jamos) und händelbare Hölle (Timanfaya) und dazwischen Menschen, denen Stille noch etwas bedeutet. Vor diesen alten Bergen wird der Moment so wertvoll klein.

Palmenblätterrauschen webt sich in deinen Schlaf Wellenwogen ergreift dein Zellwasser und so verschmilzt du,

glücklich Angekommener. Diese einmal vorgenommene Eichung wird dich wie die laichenden Fische immer wie-

der an diesen Platz ziehen und dieser Platz wird immer auf dich warten. Dr. Tilke Johanna Nonnenkamp und Familie (Oktober 2012)

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25 Jahre Fundación Canaria Antroposófica en Lanzarote

Als wir, mein Mann und ich im Sommer 1987 zum ersten Mal nach Lanzarote

kamen, wussten wir nichts über diese Insel. Damals buchte man noch per

Briefpost – Telefon, Fax oder gar Internet waren noch Zukunftsmusik auf der

Finca – und man erhielt von Enrique Winzer eine handgeschriebene Zusage.

Angekommen auf dem alten, kleinen Flughafen von Arrecife, kaum mehr als

eine Landebahn, erwartete uns am Ausgang ein älterer Herr in Shorts und ab-

gelaufenen Sandalen, ein paar Halme hatten sich aus dem viel getragenen

Strohhut gelöst und er trug ein Pappschild, herausgeschnitten aus einem Kar-

ton, auf dem stand: Finca Lomos Altos – Enrique, rasch in einer Arbeitspause

vom Feld ins Auto gesprungen. In diesem etwas klapprigen Auto wurden erst

die Handtücher auf den Sitzen abgeklopft, damit die Wolken rostroten Staubs,

mit dem auch das ganze Auto bedeckt war, sich lösten, so dass wir und die

Koffer Platz finden konnten. Vorbei an kahlen, dürren Hügeln und steinigen

Vulkanen näherten wir uns Puerto del Carmen, wir etwas verunsichert: Das sah

hier doch so ähnlich aus wie die kahlen Abraumhalden unseres Ruhrgebiets!

Enrique, der unsere Stimmung bemerkte, sagte nur: „Ja, Bäume sind hier eine

Sehenswürdigkeit!“ Vorbei an fehlgeplanten Bauruinen, dort wo heute am

Nordende der Playa de los Pocillos große Hotelkomplexe prangen, fuhren wir

die Strandpromenade entlang. Abseits der Landstraße nach Macher rumpelte

das Fahrzeug dann über die Schotterpiste zur Finca, - fern noch jene Zeiten,

wo man heute bequem den größten Teil des Weges auf Asphalt zurücklegen

kann – und schließlich erreichten wir jene freundliche, grüne Oase mit den

weißen Gebäuden, die für viele, viele Jahre unser Sommerparadies wurde.

Lebendige Erinnerungen

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Die kulturellen Veranstaltungen fanden in Winzers Wohnzimmer statt und

waren ganz geprägt von jenen Menschen und ihren Beiträgen, die gerade zu

Gast waren. Es war eine familiäre Atmosphäre, man lernte interessante Leute

kennen, und nach den Gesprächen tappten wir mit Taschenlampen bewaffnet

auf dem Trampelpfad zum Romerito unter dem sternenübersäten dunklen

Nachthimmel, der noch nicht von den anwachsenden Lichtern von Puerto del

Carmen erhellt war.

Für unsere beiden Kinder wurden die Finca und Lanzarote zum Inbegriff von

Sommerferien. Die Garage war ein Hort, wo man noch die Sandförmchen

vom letzten Sommer wiederfinden konnte. Früh morgens und am Spätnach-

mittag mit Lilo die beständig wachsende Katzenschar zu füttern, gehörte eben-

so zum Sommer dazu wie Spiele auf den Dächern der Aljiben, die zum

„Schiff“ wurden. Später waren es die „Harry Potter“-Bücher, die man dort

schmökerte.

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Hilfe durch die Gäste war gern gesehen, und so betätigte sich mein Mann

liebend gern unter Enriques Anleitung auf den Feldern. Die Wasserleitungen

kannte er alle auswendig! Mein Lieblingsplatz war die kleine Bank unter

dem großen Bougainvillea-Gebüsch am Teich, wo die Eidechsen noch den

letzten Rest aus meinem Joghurt-Becher schleckten. Wie viele gute Gesprä-

che haben wir mit Winzers geführt! Viele Sommer lang saßen Lilo und ich

unterm Sonnenschirm nachmittags auf einer Terrasse und bastelten Finger-

püppchen, Zwerge und Seidenfeen für den Basar des Waldorfkindergartens

auf Lanzarote.

Irgendwann haben wir aufgehört zu zählen, wie oft wir hier waren! Dass die

Zeit auch hier nicht stehen blieb, erlebten wir an den entstehenden Neubau-

ten, am wechselnden Personal, an Lilos und Enriques jeweiligen Sorgen um

die Zukunft. Die Kinder erlebten, dass die einst jungen Kätzchen älter wur-

den und nicht immer noch wieder anzutreffen waren. Welch großer Ein-

schnitt, als zuerst Lilo und dann auch Enrique nach ihren schweren, geduldig

getragenen Krankheiten nicht mehr da waren! Wie oft dachten wir noch, ihre

Schritte zu hören, die um die Ecke kamen.

Die Kinder sind erwachsen, seit drei Jahren haben wir leider nur per Rund-

brief vom Wirken und Werden des Centro vernommen, aber bestimmt sind

wir wieder einmal alle da! Bis dahin - alles Gute zum Jubiläum und wie man

im Ruhrgebiet sagt: „Glück auf“ für alle neuen Anforderungen!

Frederike und Martin, Nikolai und Natascha Wandersleb

(Oktober 2012)

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...noch immer lebendig

Ich war vor 8 Jahren bei Euch. Eigentlich noch nicht so lange her, aber da-mals wurden wir auch vom Flughafen abgeholt. Obwohl alles ganz neu für meine Familie und mich war, hatte es auch etwas familiäres. Wir waren un-ter fremden Menschen und doch unter Freunden. George, der als Inselführer tätig war, hat uns fasziniert. Wir haben 3 Wande-rungen mit ihm gemacht. Er hatte uns dabei von „Calima“ erzählt. Wie die-ser recht seltene Wind sich ankündigt und dass er u. U. kommen könnte. 2 Tage später war er da. Auf dem Balkon war der rote Staub. Ich kam mir vor als ob ich ständig vor einem Heißluftgerät stehen würde. Nachts trafen sich die Gäste am Pool, ganz leise, damit man niemanden weckt, aber die we-nigsten konnten schlafen, es war viel zu heiß. Es war ein sehr schöner Urlaub und in unserer Erinnerung ist er noch immer lebendig. Deshalb freue ich mich auch immer über Eure Nachrichten. Ich hoffe sehr, dass ich bald mal wieder zu Euch kommen kann und die vielen Neuerungen selbst sehen und erleben. Evelin Werner (Oktober 2012)

Centro-Gästebucheintrag

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Centro-Gästebucheintrag Oktober 2008

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Erste Eindrücke

Unser erster Besuch auf der Finca Lomos Altos im Februar 1991

Als Auftakt zitiere ich die Eintragungen in dem seinerzeit geführten

Reisetagebuch für den Anreisetag, der auch gleich die ersten Eindrücke von

der Finca Lomos Altos und der Umgebung enthält.

„Diesmal also Kanarische Inseln. Bei Enrique und Lilo Winzer auf der vul-

kanischsten Sonneninsel im Atlantik, die uns gleich mit stürmischem Wind

und viel Regen empfing. Abflug in München-Riem um 7:20 Uhr, Ankunft

um 11:20 Uhr Ortszeit, d.h. 12:20 Uhr MEZ, also rund 5 Stunden Flugzeit.

Diese verlief ruhig in 10.000 m Höhe weitgehend über geschlossener Wol-

kendecke, so dass wir bis auf ein paar Bergspitzen vom Hohen Atlas, die

über die Wolken hinausschauten, nichts sahen. Sogar zwischen afrikani-

scher Küste und den Inseln waren überwiegend noch Wolken und erst im

Landeanflug tauchte Lanzarote auf.

Sabine Utecht – Frankfurterin und eine der hiesigen Helferinnen (für etwas

mehr als ein halbes Jahr) – holte uns mit dem von uns gemieteten Auto ab

und fuhr uns zur Finca Lomos Altos, rund 15 Minuten vom Flughafen ent-

fernt. Kurze Einweisung und Begrüßung durch Enrique Winzer und Schlüs-

selübergabe für ein auf einer Nachbarfinca gemietetes Appartement

(„Romerito“). Dies besteht aus Wohnzimmer mit kleiner Kochecke, Schlaf-

zimmer und Bad. Schlicht und einfach, aber doch nett und mit allem Erfor-

derlichen eingerichtet. Das Haus, das noch zwei weitere Wohnungen hat, ist

auf der Südseite Richtung Puerto del Carmen von einem sehr schön ange-

legten Garten umgeben. Es wachsen Mimosensträucher, Hibisken, Mittags-

blumen, wilde Geranien, Bougainvillea, Kakteen, Fächerpalmen und ande-

res noch Unbekanntes.

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Durch die – wie wir uns bisher überzeugen konnten – noch nicht abgeschlos-

sene Regenzeit ist zur Zeit alles gut mit Wasser versorgt und grünt und blüht

sehr schön. Der Kontrast der

Pflanzen zu dem schwarzen

Boden – eigentlich rot-

brauner Lehm, der aber mit

anthrazitfarbener Lavaasche

abgedeckt ist – ist verblüf-

fend und reizvoll. Macher

liegt im südöstlichen Insel-

abschnitt halbwegs zwischen

einer rund 300 – 500 m ho-

hen Hügelkette, die sich vom

Südpunkt der Insel rund 30

km im sanften Bogen bis zur

Mitte der Insel an der Ost-

küste hinzieht, und der Küste an einem sanft abfallenden Hang mit Blick auf

Puerto del Carmen – rund 3 km entfernt – und den Atlantik.

Die Umgebung ist relativ dicht besiedelt mit kleinen weißen Häuschen, zu-

sammengesetzt aus mehreren Würfeln mit Flachdach oder Giebeldach - mit

Zementglattstrich und auch weiß gestrichen -, die gleichzeitig die Funktion

des Wassersammelns erfüllen, im Windschatten eine Sonnenterrasse. Die

Häuser sind erdgeschossig bis E+1, selten darüber, meist mit einem netten

Garten dabei und umgeben von schwarzen Feldern.“ Soweit die ersten Ein-

drücke des Ankunftstages. Die ersten Einkäufe tätigten wir dann gleich in

der Finca, kauften biologisches Gemüse und ein paar Dinge für den Start.

Im Hause von Winzers wurde Eurythmie gemacht, es gab Leseabende für

Interessierte und organisierte Ausflüge in die Landschaft.

Kreidezeichung der Finca Lomos Altos

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Wir hatten während unseres Aufenthaltes Silberne Hochzeit und erhielten aus

diesem Anlass von Freunden über Fleurop einen Blumenstrauß. Auf diese Art

erfuhren Lilo und Enrique Winzer von unserem 25jährigen Jubiläum und nah-

men das zum Anlass, uns ein kleines Buch zu überreichen. „Lanzarote - Reise-

skizzen in Bild und Wort“ von Eva Lützenkirchen und Georg Richter. Diese

wiederum waren Freunde von Winzers und hatten das Büchlein Lilo und Enri-

que Winzer gewidmet.

Es war ein nettes und anregendes Buch mit locker hingemalten Skizzen in

Aquarell und Pastell, das uns sogleich animierte, auch noch einmal zu unserem

mitgenommenen Malzeug zu greifen und einige Eindrücke festzuhalten.

Eine der so entstandenen

Skizzen ist die gezeigte

Kreidezeichnung der

Finca Lomos Altos und

ein weiteres das Aqua-

rell mit dem Blick von

Lanzarote auf die Nach-

barinsel Fuerteventura.

Inzwischen waren wir

noch zweimal auf Lan-

zarote – in der neuen

Anlage des Centro de

Terapia Antroposófica

am Rande von Puerto del Carmen – und es ist nicht ausgeschlossen, dass es

noch ein weiteres Mal geschehen könnte.

Michael Strehlow

(Oktober 2012)

Aquarell mit Blick auf Fuerteventura

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Erinnerungen

Margit

Finca-Gästebucheintrag 1986

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Erinnerungen an die frühen 90er Jahre

Als meine Frau und ich im November 1991 zum ersten Mal auf Lanzarote anka-

men, holte uns Enrique Winzer persönlich am Flughafen ab und brachte uns für

unseren Spätsommerurlaub zur Pension Casa Felix – auf dem halben Weg zwi-

schen Hafen und der Finca Lomos Altos. Er vermittelte uns gleich einen Miet-

wagen, sodass wir schon am nächsten Tag unsere Gastgeber auf ihrer Finca Lo-

mos Altos besuchen konnten.

Lilo und Enrique Winzer gaben uns bei einer Tas-

se Tee zunächst einen kurzen Überblick über die

Insel und führten uns dann über die Finca, auf der

auf mehreren Flächen biologisch-dynamisch ge-

pflanzt wurde. Wir waren beeindruckt von der

Schönheit der mit schwarzem Picon bedeckten

Anlage, von dem kleinen Teich, der von einem

Quellstein-Brunnen (flow-form) gespeist wurde,

von den vielen blühenden Stauden und Kakteen,

von den Früchte tragenden Orangen-Büschen und

den Gemüse-Feldern.

Enrique Winzer bot uns dann an, an von ihm ge-

führten Gruppen-Wanderungen auf der Insel teilzunehmen. Zum Glück hatten

wir feste Wanderstiefel dabei, so wie er es uns bei unserem ersten telefonischen

Kontakt empfohlen hatte. So lernten wir den begehbaren Raben-Krater

(Montaña del Cuervo) mit seinen vielfarbigen Vulkan-Steinen und den kleinen

wildblühenden Geranien kennen und wurden auf die Caldera Blanca mit dem

herrlichen Ausblick auf das stürmische Meer an der Westküste geführt.

Enrique Winzer 1993

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Wir wanderten mit ihm von Femes aus auf den Pico de la Aceituna, vorbei an

blühenden und Früchte tragenden Kakteen-Stauden entlang des felsigen Wan-

derweges. Ein Höhepunkt dieser Wanderungen war die Besteigung des Pico

Partido am Rande des National-Parks Timanfaya mit den prächtigen Weitbli-

cken über die Insel und vor allem mit dem Blick in das Krater-Innere und in

die vielfarbigen Lava-Höhlen am Ran-

de des Kraters.

Wir nahmen natürlich auch an den

Kultur-Abenden teil, die damals noch

im großen Wohnzimmer auf der Finca

stattfanden und von Lilo Winzer mo-

deriert wurden.

Unter anderem erinnern wir uns gern

an einen Vortrag von Waltraud Marschke über die Heilkraft von Pflan-

zen und Erden auf der Insel und wie

sie künftig daraus Heilsalben entwi-

ckeln wollte.

Enrique Winzer gab den Gästen auch

Einblick in einige Vorträge Rudolf

Steiners und vor allem in seine wichti-

gen Impulse für den biologisch-

dynamischen Landbau sowie für die Pädagogik und Medizin. Dabei erfuhren

wir auch von den entsprechenden Plänen, für die anthroposophische Medizin

und für die Waldorf-Pädagogik auf Lanzarote Wirkungsmöglichkeiten zu

schaffen.

Enrique bei einer Wanderung

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Er plante damals, eine Assoziation als Trägerin dieser Aktivitäten zu gründen.

Außerdem wollte er auf der Finca Lomos Altos weitere Studios für Gäste und

ein medizinisch-therapeutisches Zentrum bauen.

Da bereiteten ihm die lokalen Behörden

große Schwierigkeiten, weil die Finca zu

einer ländlichen Zone gehörte. Er gab aber

nicht auf und suchte in Kontakt mit Freun-

den, Gleichgesinnten und Mitarbeitern für

seine Expansionspläne andere Möglichkei-

ten. Daneben schaffte er sich einen PC für

sein Arbeitszimmer auf der Finca an, der

ihm über Jahre hinweg beim Schreiben

und Kommunizieren mit Fax und Internet

half. Er war für neue Technologien sehr

aufgeschlossen und ließ alsbald Sonnen-

kollektoren auf einigen Dächern der Finca-

Häuser montieren, um damit Strom spa-

rend Warmwasser aufzubereiten.

Enrique Winzers Suche nach geistigen Er-

kenntnissen, seine initiativ-reichen Umset-

zungen auf der Finca und später im Therapie-Zentrum Tamarindos u.a. werden

uns immer an ihn und Lanzarote erinnern. So wünschen wir der Fundación viel

Glück und Segen zur Feier ihres 25-jährigen Bestehens und für die Zukunft.

Gertrud und Rolf Günther

(November 2012)

Wanderung auf die Caldera Blanca

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Ein Rückblick auf meine Arbeit mit den Elementen Lanzarotes und der Heil-

pflanze Mesembryanthemum crystallinum.

Ich war seit 20 Jahren im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke als Kranken-

schwester tätig.

Es war Ostern 1990 und meine Sehnsucht nach Sonne war groß. Eine kleine

juckende Stelle am rechten Unterschenkel war schließlich Ursache, für 10

Tage nach Lanzarote auf die Finca Lomos Altos zu kommen. Für Vorberei-

tungen der Arbeit im Krankenhaus hatte ich das Buch „Das sensible Chaos“

von Theodor Schwenk mitgenommen. Über viele Jahre hatte ich mich mit

den vier Elementen (Erde, Wasser, Luft und Feuer) und den Äußeren An-

wendungen beschäftigt und weitergebildet.

Nun, auf Lanzarote stand ich vor und in den Elementen pur. Während dieses

Aufenthaltes erlebte ich die heilsame Wirkung der Vulkanerde. Ein 8-

jähriges Mädchen hatte chronische Mittelohrentzündungen. Ich habe ihr Vul-

kanerde-Packungen aufgelegt und nach einigen Tagen war sie befreit und

blieb es auch in der Folgezeit. Die Eltern haben während ihres 3-wöchigen

Aufenthaltes die Anwendungen weiter durchgeführt und haben mir den Er-

folg berichtet.

Bei mir selbst war eine vollständige Befreiung und Hauterneuerung gesche-

hen. durch Schlammsand-Abreibungen und Schwimmen im herrlichen Oze-

anwasser. Die sonnenwarme Luft half kräftig mit.

Nach 10 Tagen - Lilo und Enrique Winzer brachten mich zum Flughafen -

sagte ich „Hier sollte ein Therapeutikum entstehen“.

Mittagsblume

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Im November des Jahres erhielt ich ein Telegramm, darin hieß es: „Wenn Du im-

mer noch willst, dass hier ein Therapeutikum entsteht, dann komme zu dem Da-

tum zu den Bochumer Banken, den Verein zu gründen“. Der Rechtsanwalt A. Ja-

nitzky hatte die Statuten zur Vereinsgründung schon vorbereitet. Nach meinem

Aufenthalt auf Lanzarote hatte auch der Arzt Dr. M. Eisenmeier denselben

Wunsch geäußert. Schließlich waren sieben Menschen zur Vereinsgründung ge-

kommen.

In den Folgejahren 1991, 1992 und 1993 habe ich jeweils meinen Urlaub auf Lan-

zarote verbracht und die Schönheit der Insel, die besondere Pflanzenwelt und die

Mittagsblume - Mesembryanthemum crystallinum - kennengelernt.

Waltraud Marschke, bei der Mittagsblumen-Ernte Ostern 2011

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Im Oktober 1993 konnte dann das Centro de Terapia Antroposófica am be-

stehenden Ort eröffnet werden.

Die verschiedenen Erden, Basaltsand, Kieselsand, Vulkanerde, Olivingestein

und die Heilpflanze Mesembryanthemum crystallinum (Sodapflanze, Eis-

kraut, Mittagsblume) waren anwesend und schmückten den Raum bei der

Eröffnungsansprache.

Die Mesembryanthemum

crystallinum hatte ich neu-

entdeckt, bestaunt und er-

kannt als die Pflanze für

entzündliche Hauterkran-

kungen. Von Januar bis

Mai 1994 habe ich im

Centro Anwendungen mit

den Erden und der Heil-

pflanze durchgeführt.

Mein erster Patient war ein

2-jähriger Junge. Mutter

und Großmutter kamen mit dem völlig aufgekratzten schreienden Kind. Mit

dem frischgepressten Saft der Mesempflanze in dem entsalzten Wasser habe

ich das Kind gebadet in einer hohen Fußbadewanne, so dass das Kind bis zu

den Ohren im Wasser sein konnte und eine halbe Stunde darin verblieb und

spielte. Das Kind war ab sofort kein Schreikind mehr, in den folgenden 14

Tagen heilten die Wunden und das Kind war befreit und blieb es auch.

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Mit dem Preßsaft wurden Teil- und Vollbäder sowie auch Einreibungen durch-

geführt, besonders bei Neurodermitis und anderen Ekzemerkrankungen. Mit

der eingeholten Vulkanerde, die, feingesiebt und angerührt, weich wie Schoko-

ladencreme war, wurden von mir Bronchial-, Rücken-, Gesichts-, Gelenks-

und Organ-Packungen verabreicht. Die Vulkanerde ist Heilerde! Alle Behand-

lungen wurden mit den Rhythmischen Einreibungen nach Wegmann/Hauschka

beendet.

Berichte über die Anwendungserfolge schickte ich an die Apotheke des Ge-

meinschaftskrankenhauses Herdecke. Es kamen positive, erfreuliche Kommen-

tare und die Bereitschaft die Pflanze zur Salbe zu verarbeiten. Seit 1995 haben

wir Erfahrungen mit der Salbe und den Preßsaft-Anwendungen. Seitdem durf-

ten viele Menschen damit Linderung und Heilung erfahren, besonders aber

Kinder.

Den Erwachsenen rate ich einen 3-wöchigen Urlaub auf Lanzarote und mit

Hilfe der Anwendungen eine Gewohnheitsänderung durchzuführen, die dann

zuhause weitergeführt werden kann und will, weil sie als Lebensqualitätsver-

besserung erfahren wurde. Im alten Stil weiterzumachen erreicht nicht die Le-

bensqualität, die es haben könnte.

Seit Ostern 2010 ist außer der Salbe auch eine Mesembryanthemum-Lotion

erhältlich. Die Olivin-Vulkanerde und die Mittagsblume (Mesembryanthemum

crystallinum) gehören zusammen und sind am wirksamsten auf Lanzarote.

Waltraud Marschke

Arlesheim, Juli 2010

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Beginnend Juli 2009 wurde die biologisch-dynamische Landwirtschaft auf

der Finca Lomos Altos wieder aufgenommen, die aufgrund mangelnder

fachlicher Personalkapazität über mehrere Jahre brach gelegen hatte. Hierzu

wurde mit der Gründung der "Asociación para la tierra Lomos Altos en me-moria Enrique y Lilo", eine äußere Form geschaffen die das ausschließliche

Ziel hat, den biologisch-dynamischen Anbau auf der Finca Lomos Altos zu

fördern und dauerhaft abzusichern.

Mit Wolfgang Scherzer hatten wir einen professionellen bio.-dyn. Landwirt

mit Herz und Seele, der in den 2 Jahren seiner Tätigkeit entscheidende Vor-

aussetzungen geschaffen hat, dass es nun weitergehen kann. Die zertifizierte

Anerkennung als eingetragener biologischer Landwirtschaftsbetrieb liegt

vor; dies ist u.a. für die Vermarktung der Produkte wichtig. Der überwiegen-

de Teil wird im Bioladen des Centro verkauft, was die bewusstseinsmäßige

Anbindung an das Centro stärkt. Ideal und wünschenswert wäre es, ein jun-

ges „Bauernpaar“ auf der Finca anzusiedeln, die neben dem auszuweitenden

Anbau auch den Bioladen im Centro betreiben könnten. Bei entsprechenden

Voraussetzungen wäre auch eine Camphill Einrichtung auf dem Bauernhof

der Finca erstrebenswert; erste Ansätze dazu gab es schon.

Im Januar 2010 konnten Renovierung und Umbau des Gebäudes Lomos Al-

tos abgeschlossen werden. Die Schlaf- und Arbeitsräume von Lilo und Enri-

que Winzer wurden zu zwei weiteren Apartments umgestaltet. Aus dem gro-

ßen Wohnzimmer, in dem einst die kulturellen Aktivitäten ihren Anfang ge-

nommen hatten, ist ein heller Gemeinschaftsraum mit Bibliothek für die Fin-

cagäste entstanden, der auch gerne als Seminarraum genutzt wird. Kleine

bauliche Erneuerungen sind in weiteren Teilen der Finca laufend erfolgt.

Gegenwart mit Ausblicken

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Als größeres Vorhaben auf der Finca steht die Gestaltung einer Gemeinschafts-

fläche für Kulturveranstaltungen, Begegnung und Seminare unterhalb der Tei-

che auf dem Plan, wie auch die Einrichtung eines ausgeschilderten Rundweges

im Sinne eines „Lehrpfads“. Über die Bienen, die seit Herbst 2012 mit inzwi-

schen 2 Stöcken die Finca lebensvoll bevölkern, ist gerade in letzter Zeit viel

berichtet worden.

Gemeinschaftsplatz / Skizze von Sandra Schöpf, Februar 2012

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Auch im Centro geht Renovierung und Instandhaltung stetig voran; Brand-

schutz und Elektrizität sind auf aktuellen, vorschriftsmäßigen Stand gebracht,

das Interieur wird laufend - im Rahmen des Möglichen – erweitert und mo-

dernisiert. Der Verlauf der Erdstrahlung im Centro ist vollumfänglich erfasst,

ein neues Klavier steht seit April 2011 im Saal, das Kulturprogramm wird

erweitert und findet in den Sommermonaten 2012 auch auf Spanisch statt.

Englische Kulturwochen - 1 Monat mit Kulturveranstaltungen in englischer

Sprache mit englischen „speakern“ - sind angedacht. Zum 100-jährigen Ge-

burtstag der Eurythmie gab es eine große öffentliche Aufführung in Teguise.

Die Abschlußgruppe der Eurythmieausbildung in Gran Canaria zeigte ein in-

teressantes und abwechslungsreiches Programm – wieder ein Schritt, die

Anthroposophie auf die Insel zu bringen.

Einige räumliche Erweiterungen wären wünschenswert, sind aber derzeit

nicht darstellbar: ein wirklicher Saal für Konzerte und Aufführungen, ein

„Haus der Künste“, ein eigener Raum für den Gottesdienst der Christenge-

meinschaft, eine Seniorenresidenz….

„Projekt Waldorf“

Planung: Enrique Winzer 2007 - Entwurf: Gerd Rückner/G2R Architektenpartnerschaft

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Der Waldorfkindergarten ist umgezogen und auf knapp 40 Kinder angewachsen. Die intensive pädagogische Begleitung der Eltern zeigt Früchte: seit zwei Jahren gibt es eine Elterninitiative, die im September 2013 eine Waldorfschule eröffnen will; im Moment scheint dies aber eher unwahrscheinlich, neben einem Waldorf-Gründungslehrer, der auch die formalen Anforderungen erfüllt, konnten auch andere Voraussetzungen noch nicht zufriedenstellend gelöst werden; die Hoff-nung stirbt zuletzt… Auch die noch unklare räumliche Unterbringung bliebe ein weiterhin langfristig zu lösendes Problem, denn spätestens ab Klasse 3 platzen alle angedachten Pro-visorien aus den Nähten. Ein weiteres Thema, das uns im Hintergrund beschäfti-gen wird. Vielleicht lässt sich eines Tages das „Centro Waldorf“ doch noch rea-lisieren.

Umso erfreulicher war das jährliche Treffen der Waldorfpädagogen der kanari-schen Inseln auf Lanzarote Mitte April, dass zum ersten Mal im Centro stattge-funden hat. Ein lebhaftes Wochenende, mit vielen Gesprächen, Begegnungen, Arbeitsgruppen und auch entspanntem Miteinander am Pool. Alle waren sich einig: über das Inhaltliche hinaus sind dies ideale Bedingungen für die Zusam-menkünfte!

Waldorf-Kindergarten „La Casita de Luz“

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Voraussichtlich Anfang nächsten Jahres wird es eine weitere Premiere ge-

ben: Treffen der anthroposophischen Ärzte und Therapeuten der Kanari-

schen Inseln im Centro unter Leitung von Florencio Herrero, u.a. Leiter der

Ausbildung anthroposophischer Ärzte in Spanien. Nach wechselvollen Zei-

ten im Therapiehaus des Centro wird dann der neue anthroposophische Arzt,

Dr. Nikolaus Butin, der des Spanischen mächtig ist, dabei sein können und

gleich beim Aufbau der Gemeinschaft zwischen den Inseln mitwirken. Dies

kann eine gute Voraussetzung schaffen für einen nächsten Schritt: im Herbst

eine weitere Tagung der Ärzte ganz Spaniens im Centro durchzuführen und

die Casa de Terapia als Reha-Klinik für ganz Spanien zu platzieren. Dies

würde auch wirtschaftlich so manches Problem lösen helfen; bitte Daumen

drücken! Auf jeden Fall sind wir zuversichtlich, dass zumindest die Öffnung

zur Insel auch in diesem Bereich erfolgen und die anthroposophische Medi-

zin hier selbst in Fachkreisen zur Kenntnis genommen werden kann; Interes-

se wurde schon bekundet.

Die praktische (Vor-)Studie über den wissenschaftlichen Wirkungsnachweis

der Salbe und Lotion aus der auf Lanzarote wildwachsenden Heilpflanze

Mesembryanthemum crystallinum, ist aus personellen Gründen ins Stocken

geraten; deren Entstehungsgeschichte bei uns wird im Brief von Waltraud

Marschke „Mittagsblume“ geschildert. Es geht aber weiter, da sich jemand

gefunden hat, der die Aktivitäten wieder aufgreifen wird.

Auf der Suche nach einer möglichst allen Gesichtspunkten gerecht werden-

den natürlichen Energieerzeugung hat sich vor längerer Zeit eine neue Vari-

ante ergeben. Windenergie ist ein ganz „natürliches“ Thema der kanarischen

Inseln. Es gibt ein Forschungsprojekt in Dornach, in dem die Wirksamkeit

eines Hexagon-Mechanismus in Kombination mit Oloiden für Windkraft

untersucht wird. Wir sind im Gespräch und guter Hoffnung vielleicht schon

in 2014 einen Prototyp auf der Finca erproben zu können.

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Dies scheint uns unter vielen Aspekten eine naturgemäße Stromerzeugung zu

ermöglichen, die langfristig für uns und für die Inseln viele Probleme erleichtert.

Im Hintergrund gibt es natürlich schon viel weiterführende Ideen der

„Vermarktung“.

Bisher war die Fundación (Stiftung) im Internet lediglich als eine Kategorie auf

der Website des Centro zu finden. Nicht nur wegen des Erreichens eines gewis-

sen „Reifegrades“ mit dem Jubiläum ist es an der Zeit, dass die Fundación auch

in diesem für Information und Kommunikation wichtigen Medium eigenständig

in Erscheinung tritt. Daher wird gerade eine Website kreiert, die unter dem Na-

men www.antropocanarias.eu erscheinen wird (die Domäne ist schon eingerich-

tet). Hierbei ist vorgesehen in weiteren Kategorien alle Aktivitäten der kanari-

schen Inseln nach geographischen wie auch thematischen Gesichtspunkten zu

verlinken, einen übergreifenden Veranstaltungskalender für die Ereignisse auf

allen Inseln zu führen, ein Diskussionsforum einzurichten, aus dem sich bei Be-

darf Seminare im Centro ergeben können.

Damit entsteht nebenbei eine Plattform für die kanarischen Inseln; dieser Teil

wird naturgemäß nur auf Spanisch sein können, die Website der Fundación

selbst wird mindestens 3-sprachig eingerichtet. Sie können ja testen wie weit wir

sind, indem Sie die Seite aufrufen.

Strömungsgeschwindigkeiten Hexagon-Mechanismus

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Web: www.antropocanarias.eu

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