FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept FEUERWEHR … · FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept...
Transcript of FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept FEUERWEHR … · FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept...
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 1 von 39
FEUERWEHR BREMEN
Schaumeinsatzkonzept
Konzept zur Erzeugung von Wasser-Schaummittel-Gemischen (WSG) bei der FEUERWEHR BREMEN
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 2 von 39
Inhalt
1. Einleitung............................................................................................................... 4
2 Rechtliche Grundlagen .......................................................................................... 5
3 Ziele des Schaumeinsatzkonzeptes ...................................................................... 6
4 Das Stufenkonzept ................................................................................................ 7 3.1 Anwendungsmatrix........................................................................................ 8
5 Schaummittel......................................................................................................... 9 4.1 Mehrbereichsschaummittel (MBS) ................................................................ 9 4.2 Eigenschaften ............................................................................................... 9 4.3 Andere Schaummittel.................................................................................... 9 4.4 Sicherheitshinweise .................................................................................... 10
5 Netzmittelerzeugung............................................................................................ 26 5.1 Netzmittelerzeugung in der Stufe 1 ............................................................. 26 5.2 Netzmittelerzeugung in der Stufe 2 ............................................................. 27
6 Stufe 1: Das Geradeausverfahren ....................................................................... 11 6.1 Einsatzmöglichkeiten .................................................................................. 11 6.2 Einheiten ..................................................................................................... 11 6.3 Wichtige Daten............................................................................................ 12 6.4 Gerätschaften ............................................................................................. 12 6.5 Anordnung der Apparaturen........................................................................ 12 6.6 Wichtige Hinweise....................................................................................... 12
7 Stufe 2: Das Nebenschlussverfahren .................................................................. 14 7.1 Einsatzmöglichkeiten .................................................................................. 14 7.2 Einheiten ..................................................................................................... 14 7.3 Wichtige Daten............................................................................................ 15 7.4 Gerätschaften ............................................................................................. 15 7.5 Anordnung der Apparaturen........................................................................ 16 7.6 Wichtige Hinweise....................................................................................... 17
8 Stufe 3: Druckzumischung................................................................................... 19 8.1 Einsatzmöglichkeiten .................................................................................. 19 8.2 Einheiten ..................................................................................................... 19 8.3 Wichtige Daten............................................................................................ 20 8.4 Gerätschaften ............................................................................................. 20 8.5 Aufstellungsort ............................................................................................ 21 8.6 Anordnung der Apparaturen........................................................................ 21 8.7 Betrieb des Einsatzabschnitts ..................................................................... 23 8.8 Wichtige Hinweise....................................................................................... 24
9 Leichtschaumerzeugung ..................................................................................... 26
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 3 von 39
10 Löschboot ............................................................................................................ 25
11 Schaummittelbevorratung.................................................................................... 29
12 Anlagen ............................................................................................................... 31 Abbildungsverzeichnis ABBILDUNG 1: DOSIERVENTIL SELECT ............................................................................................. 1
ABBILDUNG 2: TAKTISCHE EINHEITEN STUFE 1 ............................................................................ 11
ABBILDUNG 3: DAS GERADEAUSVERFAHREN STUFE 1 ............................................................... 12
ABBILDUNG 4: TAKTISCHE EINHEIT STUFE 2 ................................................................................. 15
ABBILDUNG 5: DAS NEBENSCHLUßVERFAHREN STUFE 2 ............................................................. 1
ABBILDUNG 6: PUMPENEINGANG IM NEBENSCHLUSSVERFAHREN........................................... 17
ABBILDUNG 7: TAKTISCHE EINHEIT DRUCKZUMISCHVERFAHREN STUFE 3............................. 20
ABBILDUNG 8: FUNKTIONSSCHEMA DRUCKZUMISCHUNG STUFE 3 .......................................... 23
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1: ANWENDUNGSMATRIX.................................................................................................... 8
TABELLE 2: ZUMISCHRATEN NETZMITTELERZEUGUNG STUFE2................................................ 27
TABELLE 3: ZUMISCHRATEN WSG-ERZEUGUNG STUFE 2 ........................................................... 18
TABELLE 4: GERÄTSCHAFTEN IM FÖRDERSTRNAG STUFE 3...................................................... 21
TABELLE 5: SCHAUMMITTELVORRÄTE............................................................................................ 29
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 4 von 39
1. Einleitung
Die Brandbekämpfung unter Inanspruchnahme von Löschschaum hat in den letzten
Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Insbesondere bei Bränden von
• Kunststoffen • Fetten und Schmierstoffen • Kraftstoffen • Mineralölen • Glutbildenden Feststoffen mit sehr großer und poröser Oberfläche • ausgasenden/ verdampfenden Stoffen
sind geeignete Löschschäume oftmals das einzig erfolgversprechende Löschmittel.
Dabei gilt der Grundsatz erst dann mit einem Löschschaumangriff zu beginnen, wenn
• genügend Schaummittel • eine ausreichende Wasserversorgung • ausreichende Anzahl an entsprechend leistungsfähigen Schaumrohren/ -
werfern
an der Einsatzstelle vorhanden sind. Nur dann sind die Vorrausetzungen für einen
entsprechend schlagkräftigen und nachhaltigen Löscherfolg gegeben.
Muss hingegen ein Löschschaumangriff aufgrund von Fehlplanungen oder
Fehlfunktionen vor dem vollständigen Erlöschen des Brandes unterbrochen werden,
so sind mit hoher Wahrscheinlichkeit sämtliche bis dahin getroffen
Löschmaßnahmen in kürzester Zeit wieder wirkungslos.
Um den verschiedenen Einsatzerfordernissen beim Löscheinsatz mit Löschschaum
gerecht werden zu können, müssen auch verschiedene
Löschschaumerzeugungsverfahren zur Anwendung kommen.
Das Bremer Schaumeinsatzkonzept stellt dem Feuerwehr-Einsatzleiter die
verschiedenen vorhandenen Verfahren und Systeme vor und gibt
Entscheidungshilfen für die richtige Auswahl.
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 5 von 39
2. Rechtliche Grundlagen Mit der Einführung der Feuerwehrdienstvorschriften
• FwDV 1 „Grundtätigkeiten –Löscheinsatz und Rettung-„ • FwDV 3 „Einheiten im Löscheinsatz“ • FwDV 100 „Führung und Leitung im Einsatz“
sind die taktischen und handwerklichen Grundregeln für die Einheiten im
Löscheinsatz, auch mit dem Löschmittel Schaum, festgelegt worden.
Neben den o.g. Feuerwehrdienstvorschriften sind weitergehend zu beachten:
• DIN 14 493 „Mengenberechnung“ • E-DIN 14 272 Teil 1-3 • DIN EN 1568 Teil 1-4 • ISO 7203 Teil 1-3 • Unfallverhütungsvorschriften Feuerwehr (UVV- Feuerwehr) • Merkblätter und Informationen einschlägiger Schaummittelhersteller und -händler z.B. Dr. Richard Sthamer GmbH & Co. KG www.sthamer.de • Produktdatenblätter der verwendeten Schaummittel www.sthamer.de • Notfallversorgungspläne einschlägiger Schaummittelhändler www.sthamer.de www.domeyer-bremen.de • Wasserhaushaltsgesetz WHG • Vorschriften und Verordnungen über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VawS)
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 6 von 39
3. Ziele des Schaumeinsatzkonzeptes
Mit Hilfe dieses Schaumeinsatzkonzeptes soll der Feuerwehr-Einsatzleiter in die
Lage versetzt werden, lageangepasst und ressourcenorientiert das richtige
Löschschaumerzeugungsverfahren zu finden und anzuwenden.
Über die Erzeugung von Schwer- und Mittelschaum hinaus wird ergänzend auch die
Erzeugung von Netzmittel-Lösungen abgehandelt.
Kernpunkt des Schaumeinsatzkonzeptes ist aber weniger die Erzeugung von
Löschschaum (Luftschaum) als vielmehr die Erzeugung von entsprechenden
Wasser-Schaummittel-Gemischen (WSG), mit deren Hilfe dann verschieden schwere
Löschschäume hergestellt werden können, zu regeln.
In diesem Bremer Schaumeinsatzkonzept wird nicht die Anwendung der
verschiedenen Löschschaumerzeugungsverfahren erschöpfend erklärt oder gar
gelehrt, vielmehr wird davon ausgegangen, das die feuerwehrtechnischen
Fertigkeiten vorhanden sind.
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 7 von 39
4. Das Stufenkonzept
Das Bremer Schaumeinsatzkonzept ist ein auf den Wasser-Schaummittel-Gemisch-
Bedarf abgestimmtes Stufenkonzept.
Herstellung von Wasser-Schaummittel-Gemisch (WSG)
1. Stufe 1 400l/min „Geradeausverfahren“ parallel mit jeweils einem Löschfahrzeug anwendbar
2. Stufe 2 400l/min - 800l/min „Nebenschlussverfahren“ parallel mit jeweils einem Löschfahrzeug anwendbar
3. Stufe 3 200l/min - 12.000l/min „Druckzumischverfahren“ parallel mit AB-SLM und Löschboot anwendbar
Im Folgenden werden als Entscheidungshilfe die jeweiligen Vor- und Nachteile der
einzelnen Stufen und die benötigten Gerätschaften beschrieben sowie
einsatztaktische und logistische Hinweise gegeben.
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 8 von 39
4.1 Anwendungsmatrix
Tabelle 1: Anwendungsmatrix
Stufe 1 Geradeausverfahren
2 Nebenschlussverfahren
3 Druckzumischung
Menge WSG - 400l/min
+ 400 - 800l/min
+++ 200 - 12.000l/min
Rüstzeit ++ 1 min
- 2 min
-- 40 min
Aufwand SM-Logistik
- Fahrzeugmitgeführte
20l-Kanister
-- Fahrzeugmitgeführte
20l-Kanister +
weitere tragbare
Gebinde
+ Auf AB-SLM
mitgeführter Vorrat
6000l + AB-SM 6000l +
weitere 1000l-Gebinde
+ weitere Tankwagen
Flexible
Abgabemenge
(Zumischrate
unabhängig von
tatsächlicher
Abgabemenge)
- nein
+ nein
++ ja
Druckverlust abhängig
-- sehr
++ nein
++ nein
Bedienungs-aufwand
++ einfach
- Fachwissen
-- anspruchsvoll
Personal-aufwand
++ sehr gering
mit einer taktischen
Grundeinheit
beherrschbar
+ gering
mit einer taktischen
Grundeinheit
beherrschbar
-- hoch
zusätzliche taktische
Grundeinheit + WLF mit
AB-SLF +
Fachabschnittsleiter
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 9 von 39
5. Schaummittel
5.1 Mehrbereichsschaummittel (MBS)
Bei der Feuerwehr Bremen wird derzeit ausschließlich Mehrbereichsschaummittel
(MBS) vorgehalten.
MBS- F15 S DIN 1568
5.2 Eigenschaften
• Mehrbereichsschaummittel für die Erzeugung von Schwer-, Mittel- und Leichtschaum
• Geeignet für die Brandbekämpfung der Brandklassen A + B • Frostsicher bis -15°Celsius • Seewassertauglich, Grauwassertauglich • NICHT alkoholbeständig • Geeignet zur Erzeugung von Netzmitteln mit Zumischraten 0,5%< Z <1 % • Geeignet zur Anwendung im Freien wie auch in geschlossenen Räumen • Verträglich mit allen anderen fertigen Löschschäumen • Im Einsatzfall und zur sofortigen Verwendung geeignet zum Mischen mit
anderen gleichartigen Schaummitteln (also MBS auf Tensidbasis) • Verträglich mit schaumverträglichem Löschpulver (bei der Feuerwehr
Bremen werden ausschließlich schaumverträgliche AB©-Löschpulver verwendet!)
Weitere Eigenschaften: Siehe Anhang.
5.3 Andere Schaummittel
Andere Schaummittel als Mehrbereichsschaummittel F15 (MBS) wie
• AFFF (filmbildendes Schwerschaummittel) • Moussol (alkoholbeständiges MBS) • etc.
werden bei der Feuerwehr Bremen nicht vorgehalten und erfordern grundlegende
Änderungen in der
• Taktik • Technik • Betrieb sowie • Logistik.
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 10 von 39
Bei der Verwendung anderer Schaummittel als MBS ist der gesamte
Schaumeinsatz von der Einsatzleitung neu zu planen.
Insbesondere die andersartigen
• Löscheigenschaften • Verträglichkeiten • Zumischraten und Verschäumungszahlen • Verfügbarkeiten • Sicherheitsaspekte • Umweltschutzverträglichkeiten
sind im Einzelfall zu prüfen und in die Einsatzplanung ein zu beziehen.
5.4 Sicherheitshinweise
Das bei der Feuerwehr Bremen verwendete MBS verfügt über folgende sicherheits-
und gesundheitsrelevante Eigenschaften:
• Reizend → Kontakt mit Augen und Haut vermeiden. Beim Umgang mit Schaummittel Visier oder Schutzbrille verwenden!
• Gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut → Vermeiden
• Sehr giftig für Wasserorganismen → Vermeiden, Schutz- und Rückhaltemaßnahmen planen
• Stark korrosiv → Unnötigen Kontakt vermeiden, Kontaktmaterialien sorgfältig spülen
Beim Ausbringen von Löschschaum auf spannungsführende (Anlagen-)Teile
unbedingt die Vorgaben der VDE 0132 einhalten, also:
Kein Löschschaum auf spannungsführende (Anlagen-)Teile aufbringen!
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 11 von 39
6. Stufe 1: Das Geradeausverfahren
Das Geradeausverfahren ist das zurzeit meist verwendete Verfahren bei der
Schaummittelzumischung. Es zeichnet sich durch seine Einfachheit und Robustheit
aus, hat aber auch sehr viele Nachteile. Es ist als einziges Verfahren in der FwDV 1
„Grundtätigkeiten – Lösch- und Hilfeleistungseinsatz“ in der Fassung von September
2006 und der FwDV 3 „Einheiten im Löscheinsatz“ von 2005 näher beschrieben.
6.1 Einsatzmöglichkeiten
Kleinbrände
6.2 Einheiten
Eine taktische Grundeinheit mit Schaumausrüstung S/M 4 und Schaummittelvorrat:
• HLF der BF oder
• LF der FF Abbildung 1: Taktische Einheiten Stufe 1
Taktische Grundeinheit
Löschfahrzeug mit Schaumausrüstung M/S 4
Besatzung: mind. 1/5
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 12 von 39
6.3 Wichtige Daten
• Herstellung von 400 l/min Wasser-Schaummittel-Gemisch (WSG) • Zumischung von 1% bis 6% möglich
6.4 Gerätschaften
• Feuerlöschkreiselpumpe • Z4R-Zumischer • D-Saugschlauch • B- bzw. C- Druckschläuche • M4 oder S4- Schaumstrahlrohr
6.5 Anordnung der Apparaturen
Die Apparaturen werden bei dem Geradeaus-Verfahren wie in einer Reihe
angeordnet: Feuerlöschkreiselpumpe – Zumischer – Strahlrohr:
Abbildung 2: Das Geradeausverfahren Stufe 1
6.6 Wichtige Hinweise
• Es ist keine Zumischung unter 1% möglich Herstellung von Netzwasser nur bedingt möglich
• Die Durchflussmenge muss abgestimmt werden und möglichst konstant bleiben
kein praktikables Betreiben mehrerer Abgabegeräte; Betreiben eines Strahlrohres mit variablem Durchfluss, wie eines Hohlstrahlrohrs, nicht möglich
• Hoher Druckverlust aufgrund des Zumischers (ungefähr ein Drittel des Drucks)
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 13 von 39
Hoher Pumpenausgangsdruck erforderlich, um passenden Druck am Abgabegerät (5-7bar) zu gewährleisten
• Gegendruckempfindlichkeit des Zumischers (Druckunterschied zwischen Zumischer und Abgabegerät darf höchstens 2 bar betragen)
keine Förderung in höher gelegene Bereiche (z.B. Drehleiter) oder über längere Wegstrecken (max. 60 m) möglich
6.7 Einsatz von TLF
Wegen der mitgeführten Z8R-Zumischer können mit diesen Fahrzeugen 800 l/min und 1.600 l/min WSG im Geradeausverfahren (Stufe 1) erzeugt werden. Bei den TLF der BF erfolgt dabei die Schaummittelentnahme primär aus dem SM-Tank des TLF 24, ggf. aus beigestellten SM-Gebinden Bei den TLF der FF erfolgt die Schaummittelentnahme immer aus beigestellten SM-Gebinden Selbstverständlich können die TLF auch innerhalb der im Folgenden beschriebenen Nebenschluss- und Druckzumischverfahren eingesetzt werden, sei es zur WSG-Erzeugung im Nebenschlussverfahren oder wenn das vorgemischte WSG in der Feuerlöschkreiselpumpe der TLF vor Abgabe über den Dach-Monitor druckerhöht wird.
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 14 von 39
7. Stufe 2: Das Nebenschlussverfahren
Das Nebenschlussverfahren kann als weiterentwickeltes Geradeaus-Verfahren
bezeichnet werden. Es findet aber weder in den FwDV noch in der Ausbildung der
meisten westdeutschen Feuerwehren Beachtung, obwohl es viele Vorteile
gegenüber dem klassischen Geradeaus-Verfahren hat.
So können mit Hilfe dieses Verfahrens problemlos Zumischungsraten von unter 1%
erreicht sowie große Mengen Wasser-Schaummittel-Gemisch hergestellt werden.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der große Druckverlust eines Z-Zumischers durch den
Einbau vor der Pumpe kompensiert wird und somit die Förderung über längere
Wegstrecken oder in Höhen (z.B. über Drehleiter) ermöglicht wird.
Die einzigen Nachteile sind der durch den komplizierteren Aufbau bedingte höhere
Schulungsbedarf der Einsatzkräfte und die längere Einsatznachbereitungszeit,
welche aufgrund des Spülens der Pumpe entsteht. Ein gleichzeitiger Saugbetrieb
über eine Saugleitung ist nicht möglich.
7.1 Einsatzmöglichkeiten
Kleinbrände und Mittelbrände. Bei mehreren, gleichzeitig betriebenen Nebenschluss-
Zumischungen auch größere Einsatzlagen.
Keine Werfer-oder Monitorversorgung mit WSG zu empfehlen, da zu geringe
Durchflussmenge (<<1.600 l/min).
7.2 Einheiten
Eine taktische Grundeinheit mit Schaumausrüstung S/M 4 und Schaummittelvorrat:
• HLF der BF oder
• LF der FF
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 15 von 39
Abbildung 3: Taktische Einheit Stufe 2
Taktische Grundeinheit
Löschfahrzeug mit
Schaumausrüstung M/S 4
Besatzung: mind. 1/5
.....
Weiteres
Schaummittel in
tragbaren Gebinden
7.3 Wichtige Daten
• Herstellung von 400 l/min bis zu 800 l/min WSG mit 3%iger Zumischung und einer FPN 10-1000.
• Zumischung von weniger als einem Prozent möglich
7.4 Gerätschaften
• Feuerlöschkreiselpumpe • Zumischer Z4R • D-Saugschlauch • Sammelstück „A-2B“ • B- bzw. C-Druckschläuche • M-/S- Schaumstrahlrohre
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 16 von 39
N ebensch lussverfahren(n ich t m aßstabsgetreu)
1 W asserentnahm este lle 5 B -Ausgang zum N ebenschluss2 S am m els tück A-2B 6 Zum ischer3 A-S augeingang 7 B -Ausgang zur Löschm itte labgabe4 Feuerlöschkre ise lpum pe
1
5; 6
4
7
2; 3
N ebenschlussZur E insatzste lle
7.5 Anordnung der Apparaturen
Der Aufbau des Nebenschlussverfahrens ist gegenüber dem Geradeaus-Verfahren
komplizierter, da ein „zusätzlicher Kreislauf“ realisiert werden muss.
Abbildung 4: Das Nebenschlussverfahren Stufe 2
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 17 von 39
Die Pumpe muss mit Druckwasser versorgt werden, ein eigener Saugbetrieb ist
NICHT möglich.
Abbildung 5: Pumpeneingang im Nebenschlussverfahren 7.6 Wichtige Hinweise
• Die gewählte Zumischrate am Zumischer entspricht NICHT unbedingt der Zumischung am Strahlrohr (vgl. „Tabelle 3 Zumischraten“)
• Bei der Einspeisung unter Druck sollte der anstehende Wasserdruck der Versorgungsleitung nicht zu hoch sein (max. 5 bar)
• die Druckdifferenz zwischen Pumpeneingangs- und Ausgangsdruck sollte ungefähr 4 bar betragen
• Nach Gebrauch sind alle Gerätschaften, vor allem die mit Schaummittel kontaminierte Pumpe, gründlich zu spülen
• AUF KEINEN FALL darf vor vollständigem Spülen die Tankfüllleitung geöffnet werden (Kontamination des Löschwasserbehälters mit SM!)
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 18 von 39
Tabelle 2: Zumischraten WSG-Erzeugung Stufe 2
Abgabemenge in l/min Z-Rate
100 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 2200
6% -- 12% 6% 4% 3% 2,4% 2% 1,7% 1,5% 1,3% 1,2% 1%
5% -- 10% 5% 3,5% 2,5% 2,0% 1,6% 1,4% 1,3% 1,1% 1% 0,9%
4% -- 8% 4% 2,7% 2% 1,6% 1,3% 1,1% 1% 0,9% 0,8% 0,7%
3% -- 6% 3% 2% 1,5% 1,2% 1% 0,8% 0,8% 0,7% 0,6% 0,6%
2% -- 4% 2% 1,3% 1,0% 0,8% 0,6% 0,5% 0,5% 0,4% 0,4% 0,4%
Z4 R
1% -- 2% 1% 0,7% 0,5% 0,4% 0,3% 0,3% 0,2% 0,2% 0,2% 0,2%
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 19 von 39
8. Stufe 3: Druckzumischverfahren
Je größer eine Einsatzlage ist oder wird, desto mehr Löschmittel muss auch
bereitgestellt werden. Hierzu reichen die vorher genannten Verfahren in den meisten
Fällen nicht aus, obwohl das Nebenschlussverfahren zur Herstellung von Wasser-
Schaummittel-Gemisch unter Inanspruchnahme von leistungsstarken Pumpen (mind.
FP 24/8 bzw. FPN 10-2000) problemlos eingebunden werden kann. Dabei können
selbstverständlich mehrere Nebenschlussverfahren parallel angewendet werden.
Davon sollte aber bei einem an einer Einsatzstelle insgesamt großem WSG-Bedarf
Abstand genommen werden, da die dann dezentrale Versorgung mit Schaummittel
unangemessen aufwendig wird.
Speziell für große Einsatzlagen, bei denen größere Mengen an WSG erzeugt werden
müssen, muss der Abrollbehälter Sonderlöschmittel (AB-SLM) verwendet werden.
Der Vorteil dieses Systems ist, dass an geeigneter zentraler Stelle im rückwärtigen
Bereich der Einsatzstelle bis zu 12.000 l/min Wasser-Schaummittel-Gemisch
erzeugt und über lange Wegstrecken zu den Schaum abgebenden Armaturen hin
transportiert werden können.
8.1 Einsatzmöglichkeiten
Größere Einsatzlagen mit hohem und sehr hohem WSG-Bedarf
8.2 Einheiten
Ein ELW mit Fachabschnittsleitung: • ELW
Eine taktische Grundeinheit: • HLF der BF
oder • LF der FF
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 20 von 39
WLF-Kran mit Abrollbehälter AB-SLM:
• WLF & AB-SLM Abrollbehälter Schaum:
• AB-Schaum Weiteres Schaummittel
• Gebinde/ Tankwagen/ Löschfahrzeuge mit Schaummitteltank Abbildung 6: Taktische Einheit Druckzumischverfahren Stufe 3
Fachabschitts-
leitung
„Schaum“
ELW
Taktische
Grundeinheit
Löschfahrzeug
Besatzung: mind. 1/5
Abrollbehälter
Sonderlöschmittel
WLF-Kran & AB-
SLM
5-65-1 & 5-69-3
Abrollbehälter
Schaum
AB-SM 6
6-69-20
Weiteres Schaummittel
Siehe Punkt Logistik
z.B. AB-SM 42
42-69-15
8.3 Wichtige Daten
• Herstellung von 200l/min bis 12.000 l/min Wasser-Schaummittel-Gemisch • Zentrale Versorgung mit Schaummittel • Verbrauch an Wasser bei Volllast und beiden Modulen: 12.000 l/min • Verbrauch an Schaummittel bei Volllast, beiden Modulen und 3%iger
Zumischung: 360 l/min
8.4 Gerätschaften
(alle auf AB-SLM verlastet)
• TS 10/10 „Godiva Powerflow“ (1x) als Schaummittelpumpe • Zumischeinheiten „DZ60“; Herstellung von bis zu 6.000 l/min Wasser-
Schaummittel-Gemisch (2x) • Verteiler A-2B mit Kugelhahnabsperrung (1x) • B-Saugschlauch; 1,5 m (8x)
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 21 von 39
• D-Sauglanze (2x) • B-Saugkorb (1x) • B-Druckschlauch; gelb; mit Aufschrift „Schaummittel“; 20 m (15x) • C-Druckschlauch; gelb; mit Aufschrift „Schaummittel“; 15 m (10x)
8.5 Aufstellungsort
Der Aufstellungsort des AB-SLM sollte im rückwärtigen Bereich der Einsatzstelle
gewählt werden. Er muss über die gesamte Dauer des Einsatzes für versorgende
LKW gut zugänglich sein und genügend Platz zum Rangieren mit WLF,
Gabelstaplern oder anderen Fahrzeugen bieten. Die Anfahrt zur Schaummittel-
Versorgungsstelle muss von der Fachabschnittsleitung "Schaum" geregelt werden.
8.6 Anordnung der Apparaturen
Tabelle 3: Gerätschaften im Förderstrang Stufe 3
↓Förderstrang Gerätschaften Bereitstellung Schaummittel
• Schaummittelbehälter
Schaummittelentnahme
Drucklose Entnahme über: • 2 B-Saugleitungen • Verteiler 2B-A • Schaummittelpumpe
Schaummittelförderung
• TS 10/10 des AB-SLM als Schaummittelpumpe
• Gelbe B- Druckschläuche mit Aufschrift "SCHAUMMITTEL"
Schaummittelverteilung
Bei einem DZ: • B-Schaummittelleitung
mit • Kugelhahnabsperrventil
an DZ anschließen Bei 2 DZ:
• Verteiler B-CBC mit
• gelben C- Druckschläuchen mit der Aufschrift "SCHAUMMITTEL"
zu den DZ • C-Schaummittelleitung
mit • Kugelhahnabsperrventil
an DZ anschließen
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 22 von 39
Druckzumischung
Mittels
• DZ60
Die Behälter mit den Schaummittelvorräten bilden das erste Glied in der Kette. Aus
diesen wird mit Hilfe der TS als Schaummittelpumpe das Schaummittel
herausgepumpt und in die Einsatzstelle zu dem/den Druckzumischer(n) gefördert.
An den Sauganschluss der TS ist der Verteiler „A-2B“ mit Kugelhahnabsperrung
anzuschließen. Das Schaummittel wird von der TS durch selbständiges Ansaugen
aus Behältnissen (IBCs oder Schaummitteltanks) über B-Saugleitungen (auf AB-SLM
vorhanden) zugeführt. Dabei können die Saugleitungen direkt angekuppelt oder die
Sauglanzen verwendet werden.
Noch während über die eine Saugleitung gesaugt wird, muss wird die andere
vorbereitet werden. Durch rechtzeitiges Umsteuern am "A-2B" Ventil kann so eine
unterbrechungsfreie Schaummittelförderung gewährleistet werden.
Es empfiehlt sich bei der Inbetriebnahme von zwei DZ das Schaummittel erst mit
Hilfe einer gelben B-Leitung mit der Aufschrift "SCHAUMMITTEL" in die Einsatzstelle
zu fördern, und dann mit einem B-CBC-Verteiler und zwei gelben C-Leitungen mit
der Aufschrift "SCHAUMMITTEL" auf die beiden DZ zu verteilen. Die
Schaummittelleitungen sind jeweils in der Mitte der Zumischeinheiten am C-Eingang
mit einem dazwischen gekuppelten Kugelhahnabsperrventil anzuschließen. Das
Löschwasser wird den DZ60 mit jeweils bis zu sechs B-Eingängen zugeführt. Das
fertige Wasser-Schaummittel-Gemisch wird mit jeweils bis zu sechs B-Ausgängen
der DZ60 weiter in die Einsatzstelle gefördert.
Vor Abgabe über Schaumwerfer bzw. Schaumrohre muss dann ggf. noch eine
Druckerhöhung des WSG in Feuerlöschkreiselpumpen erfolgen.
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 23 von 39
Abbildung 7: Funktionsschema Druckzumischung Stufe 3
SCHA
U MM
ITTEL
BB
BB
BB
CC
B
DZ 60 DZ 60
~8-10bar
= Wassereingangsdruck DZ + 2bar
Schaummittel-pumpe
SammelstückA-2B
B-Saugleitung
Wasser-Schaummittel-Gemisch
Löschwasser
Schaummittel
8.7 Betrieb und Leitung des Einsatzabschnitts
Die WSG-Erzeugung der Stufe 3 erfordert eine Fachabschnittsleitung auf der
Führungsebene „Zugführer“. Dieser Fachabschnitt "Schaum" ist zuständig für:
• Bereitstellung von ausreichend Schaummittel einschließlich weiterer Nachführung im Einsatzverlauf
• Den Aufbau und Betrieb der Gerätschaften für die WSG-Erzeugung in der Stufe 3 (siehe Punkt 0).
Der Fachabschnitt "Schaum" ist NICHT zuständig für die Wasserversorgung!
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 24 von 39
8.8 Wichtige Hinweise
Bei Volllast (12.000 l/min WSG; 360 l/min Schaummittel) bleibt für den Wechsel eines 1.000 l IBCs nur ein Zeitraum von ungefähr zwei Minuten. Personal- und Materialplanung müssen diesem Umstand angepasst werden.
Der Druck des Schaummittels muss an den DZ mindestens 1 bar (besser 2 bar) höher sein als der anstehende Löschwasserdruck
Der Antriebsmotor der Schaummittelpumpe wird durch das geförderte Schaummittel gekühlt.
→ Bei Nenn- oder Volllast der Schaummittelpumpe sollte daher
immer auch Schaummittel fließen
Ansonsten überhitzt der Motor und ein Thermostatventil öffnet, so dass
Schaummittel aus dem Pumpengehäuse abströmt und den Motor kühlt.
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 25 von 39
9. Löschboot
Auf dem Löschboot Bremen werden
• 20.000l MBS
mitgeführt.
Dieses Schaummittel kann mit Bordmitteln als fertiges 3%ges WSG mit einer
Leistung von
• 12.000l/min bei 8bar
einer Einsatzstelle zur Verfügung gestellt werden.
Die Entnahme von reinem MBS ist mit Bordmitteln des Löschbootes nicht möglich.
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 26 von 39
10. Netzmittelerzeugung
Eine Netzmittelerzeugung ist mit den Verfahren der
1. Stufe 1 ca. 400l/min Netzmittelabgabe 2. Stufe 2 400l/min - 2.200l/min Netzmittelabgabe
möglich.
Dabei werden jedoch die für die Brandbekämpfung üblichen Strahlrohe für die
Wasserabgabe verwendet:
• C-Strahlrohr mit/ohne Mundstück (CM) • B-Strahlrohr mit/ohne Mundstück (BM) • Empfehlung: Hohlstrahlrohre (HSR) verwenden und max.
Durchflussmenge von 400l/min einstellen
Bei Netzmittelabgabe zur Brandbekämpfung von Brandklassen A ist ein WSG von
0,5% bis 1% zu wählen
10.1 Netzmittelerzeugung in der Stufe 1
Auf den regelbaren Zumischer (ZR) wird zwischen D-Festkupplung und D-
Saugleitung das Dosierventil (Z-SELECT) zwischen gekuppelt.
Der ZR wird auf 3% Zumischrate gestellt. Die am Dosierventil Z-SELECT eingestellte
Zumischrate entspricht nun dem tatsächlichen WSG.
Die Abgabemenge des Netzmittels muss ungefähr der Durchflussrate des ZR
entsprechen, also bei einem ZR-4 ~400l/min
Abbildung 8: Dosierventil SELECT
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 27 von 39
10.2 Netzmittelerzeugung in der Stufe 2
Die Netzmittelerzeugung in der Stufe 2 erfolgt lediglich durch die Abstimmung der
• Menge des tatsächlich abgegebenen Netzmittels zur
• eingestellten Zumischrate. Der technische Aufbau ist der gleiche wie im Punkt 0 beschrieben.
Der Vorteil der Netzmittelerzeugung mit der Stufe 2 ist vor allem, dass diese
Zumischung in einen vorhandenen und in Betrieb befindlichen Förderstrang
nachträglich eingebaut und, auch zeitweise, aktiviert werden kann.
Tabelle 4: Zumischraten Netzmittelerzeugung Stufe2
Abgabemenge in l/min Z-Rate
100 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 2200
6% -- 12% 6% 4% 3% 2,4% 2% 1,7% 1,5% 1,3% 1,2% 1%
5% -- 10% 5% 5,3% 2,5% 2,0% 1,6% 1,4% 1,3% 1,1% 1% 0,9%
4% -- 8% 4% 2,7% 2% 1,6% 1,3% 1,1% 1% 0,9% 0,8% 0,7%
3% -- 6% 3% 2% 1,5% 1,2% 1% 0,8% 0,8% 0,7% 0,6% 0,6%
2% -- 4% 2% 1,3% 1,0% 0,8% 0,6% 0,5% 0,5% 0,4% 0,4% 0,4%
Z4
R
1% -- 2% 1% 0,7% 0,5% 0,4% 0,3% 0,3% 0,2% 0,2% 0,2% 0,2%
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 28 von 39
11. Leichtschaumerzeugung
Die Erzeugung von Leichtschaum ist derzeit mangels geeigneter Geräte technisch
nicht möglich.
Ein Leichtschaum-Generator ist in der Beschaffung und wird noch im Jahr 2009 zur
Verfügung stehen.
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 29 von 39
12. Schaummittelbevorratung
Die folgende Tabelle zeigt die derzeit für einen Schaumangriff verfügbaren
Schaummitteleinheiten:
Tabelle 5: Schaummittelvorräte Stadt ∑ in Liter Inhalt in
Lier Anzah
l SM-Art Gebinde Standort Bemerkung Zeit
6.000 1.000 6 MBS IBC FW 5 Auf AB-SLM <30min
5.000 5.000 1 MBS Tank FW 6 AB-Schaum <30min
2.000 1.000 2 MBS IBC FW 1 Schaumlager <1 Stunde
2.800 60 47 MBS Kanister FF HB-
Neustadt
AB-Schaum < 30min
20.000 20.000 1 MBS Tank Löschboot Siehe Punkt
9
<2
Stunden
Bremen
2.000 20
60
210
MBS Kanister
Fass
Fass
Notfalllager
Fa.
Domeyer
Transport
muss
organisiert
werden
<2
Stunden
20.000 AFFF Tankzug Eigene SM-
Pumpe
Wilhelms
-haven
25.000 MBS Tankzug-
Anhänger
WF
NWO
<3
Stunden
40.000 1.000 40 MBS Hamburg
80.000 1.000 80 AFFF
IBC Fa.
Sthamer
Transport
muss
organisiert
werden
<6
Stunden
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 30 von 39
13. Schaummittel-Bedarfsberechnung
Für den Schaumeinsatz gilt der Grundsatz, dass mit der Brandbekämpfung erst
begonnen werden darf, wenn ausreichend Schaummittel und genügend
Löschwasser für einen gesicherten Löscherfolg zzgl. Reserven zur Verfügung
stehen. Bis dahin muss eine massive Kühlung des brennenden und der gefährdeten
Tankbehälter/Gebäude erfolgen.
Das folgende in Anlehnung an die DIN 14493 gewählte Beispiel zeigt die
Berechnung der erforderlichen Schaummittelmengen:
• Als Richtwert kann bei der Verwendung von Mehrbereichsschaummittel von
einem Bedarf an WSG von 10 – 12 l/m2 min ausgegangen werden.
• Bei einem Tankdurchmesser von 25 m ergibt sich eine Oberfläche von ca.
500 m2.
• Daraus folgt ein Bedarf an WSG von 6.000 l/min. Diese Leistung muss als
Löschwassermenge gefördert und an der Brandstelle in Form von
Schaumwerfern/Schaumrohren abgegeben werden können!
Achtung: Die zum Kühlen erforderliche Löschwassermenge kommt noch
hinzu!
• Bei einer Zumischrate von 3% sind somit an Schaummittel 180 l/min zu
fördern und zuzumischen.
• Bei einer anzunehmenden Abgabezeit von 30 min und einer Reserve von
100% ergibt sich ein Bedarf von 11.000 l Schaummittel.
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 31 von 39
1 Anlagen
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 32 von 39
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 33 von 39
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 34 von 39
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 35 von 39
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 36 von 39
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 37 von 39
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 38 von 39
FEUERWEHR BREMEN Schaumeinsatzkonzept
Abteilung 4, sbk Zuletzt bearbeitet: 11.02.2009 Seite 39 von 39
Abkürzungsverzeichnis
AB Abrollbehälter
AB-SM Abrollbehälter Schaummittel
AB-SLM Abrollbehälter Sonderlöschmittel
AFFF Aqueous Film Forming Foam = wasserfilmbildendes Schaummittel
AFFF-AR Aqueous Film Forming Foam - Alcohol Resistant = wasserfilmbildendes Schaummittel – alkoholresistent
FA Feuerwehrangehöriger
FF Freiwillige Feuerwehr
FFFP Film Forming Fluor Protein = wasserfilmbildende Fluorproteinschaummttel
FP Feuerlöschkreiselpumpe
FW X Feuerwache X
FwDV Feuerwehrdienstvorschrift
HLF Hilfeleistungslöschfahrzeug
IBC Intermediate Bulk Container = mittelgroßer Transportcontainer
MBS Mehrbereichsschaummittel
TLF Tanklöschfahrzeug
TS Tragkraftspritze
VZ Verschäumungszahl
WLF Wechselladerfahrzeug
WSG Wasser-Schaummittel-Gemisch
DZ 60 Zumischeinheit zur Herstellung von 6000 l/min Wasser-Schaummittel-Gemisch