FF-Zeitung 3-2013 FF-Zeitung 3 2013 - Landesfeuerwehrverband · 2017. 9. 7. · 3 Die Freiwillige...

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Poste Italiane SpA - Spedizione in Abbonamento Postale - 70% - CNS Bolzano 47. Jahrgang · 3/2013 Partschins: Brandeinsatz Partschins: Brandeinsatz St. Peter/Villnöss: LKW-Bergung St. Peter/Villnöss: LKW-Bergung Foto: Hans Leiter

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  • Poste Italiane SpA - Spedizione in Abbonamento Postale - 70% - CNS Bolzano 47. Jahrgang · 3/2013

    Partschins: BrandeinsatzPartschins: Brandeinsatz

    St. Peter/Villnöss: LKW-BergungSt. Peter/Villnöss: LKW-Bergung

    Foto: Hans Leiter

  • 3 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Inhaltsverzeichnis

    Impressum:Die Freiwillige Feuerwehr – Südtirols FeuerwehrzeitungEintragung im Landesgericht: Bozen Nr. 6/68 R St.; Eigentümer und Herausgeber:Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols, 39010 Vilpian, Brauerei str. 18, Tel.0471 552 111; Fax 552 122; www.lfvbz.it; E-Mail: [email protected]; Presserechtlich verant-wortlich: Dr. Luis Durnwalder; Chefredakteur: Dr.-Ing. Christoph Oberhollenzer;Organisation/Layout/Redaktion: Diddi Osele, Patrick Schmalzl, Judith Schweigl; Auflage:6.150; Erscheinung: 4x jährlich (März, Juli, September, Dezember); Versand imPostabonnement; Jährlicher Bezugspreis: 8,- €; Einzahlungen: Raika Terlan, FilialeVilpian, IBAN: IT 81N0826958961000301000055 - Swift-BIC: RZSBIT21042 oder direktbeim Herausgeber; Bestellungen und Anzeigen: beim Herausgeber; Abbestellungen:spätes tens innerhalb November des Bezugsjahres

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    LFV aktuell

    Feuerwehrolympiade:Südtiroler Teilnehmer erfolgreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

    Editorial

    Sicherheit und Feuerwehreinsatz in Tunnels – Teil 2 . . . . . . 5

    Landesfeuerwehrschule/Ausbildung

    Fahrzeugbrände: Brennt, explodiert aber nicht . . . . . . . . . 9

    Einsätze

    Partschins: Großbrand beim »Greiterhof« . . . . . . . . . . . . 14

    Laas: Gefährlicher Küchenbrand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

    Laas: Verkehrsunfall bei Lourdeskirche . . . . . . . . . . . . . . 17

    St. Lorenzen: Dachstuhlbrand in Moos . . . . . . . . . . . . . . 18

    Radein: Spektakulärer Unfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

    St. Pankraz: Haus wird ein Raub der Flammen . . . . . . . . 20

    Schalders: Unwettereinsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

    St. Peter/Villnöss: LKW-Bergung in Handwerkerzone . . . . 22

    Übungen

    Verdins: Große Waldbrandübung in Unterverdins . . . . . . 24

    Radein: Waldbrandübung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

    Die Feuerwehren berichten

    FF Tanas: Segnung des neuen Mehrzweckfahrzeuges . . . 25

    FF Radein: Segnung des Gerätehauses undTanklöschfahrzeuges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

    FF St. Michael/Kastelruth: 40-Jahrfeier undFahrzeugsegnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

    FF Rein: 50-Jahrfeier mit Segnung der neuenUnterkellerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

    Jugend/Bewerbe/Sport

    Mülhausen/Frankreich:Südtirol hat sich international gut präsentiert . . . . . . . . . 30

    Südtirol-Cup 2013:Völlaner Jugendgruppe holt sich den Gesamtsieg . . . . . . 32

    Graun im Vinschgau:4. Obervinschger Nassleistungsbewerb . . . . . . . . . . . . . . 33

    Vilpian: 1. Atemschutz-LeistungsprüfungStufe II – Silber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

    In die Zeit gesprochen

    Liebe Feuerwehrleute! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

    Einsatzstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

    Im Gedenken an unsere Verstorbenen . . . . . . . . . . . 38

    Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

    Redaktionsschluss für dienächste Feuerwehrzeitung:

    Freitag, 15. Nov. 2013

  • 4Die Freiwillige Feuerwehr

    LFV aktuell 3/2013

    Feuerwehrolympiade:Südtiroler Teilnehmer erfolgreich

    Vom 14. bis 21. Juli 2013 war das fran-zösische Mülhausen Austragungsortder XIV. Internationalen Feuerwehr-wettbewerbe des CTIF.Die Südtiroler Teilnehmer an dieser»Feuerwehrolympiade« kehrten mit be-merkenswerten Resultaten nachhausezurück (vergleiche dazu detailliertenBericht auf Seite 30), zu denen ich Ih-

    nen herzlich gratuliere. Neben einerguten Vorbereitung und dem Könneneines jeden Einzelnen spielen auch vieleandere Faktoren eine Rolle, damit einWettkampf erfolgreich bestritten wer-den kann. Deshalb möchte ich an die-ser Stelle auch allen danken, die inirgendeiner Weise bei der Vorbereitungund Durchführung dieser Wettkämpfemitgeholfen haben: Unseren Bewer-tern, die auch auf dem internationalenParkett für ihre Fairness und ihre Zuver-lässigkeit bekannt sind, dem Delega-tionsleiter, den Trainern und Betreuernund den Serviceleuten. Mein besonderer Dank gilt BFP HansHellweger, der bereits seit vielen Jahrenauf dem Gebiet der Internationalen Be-werbe tätig ist und immer wieder Süd-tiroler Gruppen bei diesen Veranstal-

    tungen begleitet hat. Durch seinen Ein-satz und seine Begeisterung auf demGebiet der Feuerwehrbewerbe hat sichSüdtirol im internationalen Vergleich ei-nen ansehnlichen Platz erkämpft. AlsStellvertreter des Internationalen Wett-bewerbsleiters im Bereich der traditio-nellen Bewerbe bekleidet er zudem imCTIF ein verantwortungsvolles Amt undgehört somit zu den namhaftestenFunktionären bei den internationalenFeuerwehrbewerben. Hans Hellwegerhat sehr viel seiner Zeit für die interna-tionalen Bewerbe aufgebracht; dafürmöchte ich ihm an dieser Stelle aufrich-tig danken.

    EuerWolfram Gapp

    Landesfeuerwehrpräsident

  • 5 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Editorial

    Unfälle und insbesondere Brändein Tunnels können schwer wiegen-de Folgen haben. Die Sicherheit inTunnels muss durch ein umfassen-des Sicherheitskonzept gewährleis-tet werden.In der letzten Ausgabe der Feuer-wehrzeitung wurde der Vorbeu-gende Brand- und Gefahrenschutzbehandelt, in der Fortsetzung stehtder Abwehrende Brandschutz, dasheißt der Feuerwehreinsatz imMittelpunkt. Die Einsatzmöglich-keiten, aber auch Einsatzgrenzender Feuerwehren bei Schadense-reignissen in Tunnels werden auf-gezeigt und die Taktik und Einsatz-maßnahmen behandelt.

    Aufgaben der Feuerwehrenund mögliche Gefahren beiTunneleinsätzenWie bei allen anderen Schadensereig-nissen sind die Menschenrettung undGefahrenabwehr auch bei Unfällen

    und Bränden in Tunnels die primärenAufgaben der Feuerwehren. Die bei Feuerwehreinsätzen möglichenund abzuwehrenden Gefahren könnenbekanntlich in neun Gefahrengruppeneingeteilt werden. Bei Einsätzen in Tun-nels muss in Abhängigkeit von Tunnel-nutzung und Ereignis mit mehrerenGefahren aus diesen Gruppen gerech-net werden (vgl. Bild 9). Diese Gefah-ren werden in der Folge zusammenge-fasst beschrieben.

    Atemgifte und AusbreitungBrände in Tunnels können eine starkeVerrauchung und hohe Temperaturenzur Folge haben. Die entstehendenRauchmengen und maximalen Tempe-raturen hängen von der Anzahl der be-troffenen Fahrzeuge, dem Fahrzeugtypund der Ladung ab. Die Brandlast einesLastwagens ist rund 15-mal größer alseines Personenwagens. Bei Brandversu-chen betrug die maximale Temperaturim Deckenbereich bei einem Brand ei-nes Lastwagens 1.000° C, beim Brandeines Busses 800° C und beim Brandeines Personenwagens im Vergleich nur200° C. (vgl. dazu Bild 10). Die gesam-te Branddauer eines Personenwagensbeträgt rund eine Stunde, bei Lastwa-gen mit Ladung bis zu vier Stunden.Wenn bei einem Großbrand weitereFahrzeuge in Brand geraten ergibt sichdadurch natürlich eine entsprechendlängere Ereignisdauer. Beim Großbrandim Mont Blanc Tunnel im Jahre 1999

    Sicherheit und Feuerwehreinsatz in Tunnels – Teil 2

    gerieten insgesamt 23 Lastwagen undzehn Personenwagen in Brand; die Er-eignisdauer betrug über 50 Stunden. Die Rauchausbreitung im Tunnel hängtvon zahlreichen Faktoren ab. Der Bran-drauch steigt infolge der Thermik überdem Brandherd zunächst an die Tun-neldecke. Bei fehlender Längsströ-mung breitet er sich nach beiden Sei-ten entlang der Tunneldecke aus.Durch Abkühlung löst sich eine an-fängliche Schichtung auf und der ge-samte Tunnelquerschnitt wird ver-raucht. Wenn im Tunnel durch denVerkehr, Steigung, Druckunterschiedean den Portalen oder die Tunnellüf-tungsanlage eine Luftströmung be-steht, breitet sich der Brandrauch imTunnel grundsätzlich einseitig in Rich-tung des Luftstromes aus. Rauch kannsich aber bei vergleichsweise geringenLuftgeschwindigkeiten auch entgegender Richtung der Luftströmung aus-breiten; man spricht dann von Rauch-Rückschichtung oder Backlayering.Rauch kann sich mit Geschwindigkei-ten von 3 m/s (10 km/h) oder mehrausbreiten und damit schneller alsMenschen flüchten können. Fazit:Rauch und somit Gefahren durchAtemgifte und Sichtbehinderungkönnen bei einem Tunnelbrandgrundsätzlich an jeder Stelle imTunnel auftreten. Die höchsten Temperaturen tretenüber dem Brandherd auf und nehmenmit zunehmendem Abstand deutlich

    Mögliche Gefahren bei Tunneleinsätzen

    Brand im Gotthardtunnel 24.10.2001

    Bei Bränden muss mit starker Rauch‐ undWärmeentwicklung und schneller

    Brandausbreitung gerechnet werden

    Temperaturverteilung bei Bränden in Tunnels

    Beachte:• bei einem LKW‐Brand werden

    ca. 1.000 °C erreicht, beim Brandeines PKW nur ca. 200 °C

    • die höchsten Temperaturentreten über dem Brandherd aufund nehmen mit zunehmendemAbstand deutlich ab

    Bei Brandversuchen gemessene maximaleTemperaturen im Deckenbereich

    Quelle: Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS): Technische Wegleitung für die Intervention bei Bränden in Straßentunneln

    Bild 9: Mögliche Gefahren bei Tunneleinsätzen Bild 10: Temperaturverteilung bei Bränden in Tunnels

  • 6Die Freiwillige Feuerwehr

    Editorial 3/2013

    ab (vgl. Bild 10). Bei einem ventilierten(belüfteten Brand) sind die Temperatu-ren auch bei hohen Brandlasten (Brandmehrerer Lastwagen) auf der Anström-seite für die Feuerwehr erträglich undein Vorgehen bis zum Brandherd inden meisten Fällen möglich. Auf derAbströmseite muss hingegen mit uner-träglich hohen Temperaturen gerech-net werden (vgl. Bild 11). Einen großen Einfluss auf Verrauchungund Wärmebelastung hat die Lüftung.Die Lüftung muss im Brandfall Rauch-und Hitzewirkungen im Tunnel verrin-gern und so primär die Selbstrettungder Tunnelbenutzer und in der Folgeden Feuerwehreinsatz ermöglichen.Lüftungsart und Lüftungskonzept derTunnels müssen deshalb den Feuer-wehren bekannt sein.Gefahren durch Atemgifte und Aus-breitung können auch durch den Aus-tritt von gefährlichen Stoffen im Tunnelentstehen.

    Angstreaktion undErkrankung/VerletzungDas mögliche Fehlverhalten der Ver-kehrsteilnehmer (zu späte Flucht, Wen-deversuche) wurde schon in Teil 1 an-gesprochen. Die Feuerwehr muss beimEinfahren immer mit Gegenverkehrauch durch »Geisterfahrer« und Perso-nen auf der Fahrbahn rechnen. DurchVerkehrsunfälle im Tunnel könnenMenschen verletzt und in Fahrzeugeneingeklemmt werden. Für die Feuerwehrleute ist ein Vorge-hen, bedingt durch die besondere Ein-satzsituation in Tunnels, welche durch

    starke Rauch- und Hitzeentwicklung,enge Platzverhältnisse, lange Angriffs-wege, eingeklemmte und schwer ver-letzte Personen usw. gegeben seinkann, eine große körperliche und psy-chische Belastung.

    Chemische Stoffe, AtomareStrahlung und ExplosionGefährliche Stoffe werden auf Straßenund Schienen transportiert. Bei Unfällenund Bränden in Verkehrstunnels kön-nen auch Fahrzeuge mit gefährlichenStoffen betroffen sein. Grundsätzlichkönnen alle neun Gefahrklassen vor-kommen, wenngleich die Klassen 3(=entzündliche flüssige Stoffe), 2 (= Ga-se) und 8 (= ätzende Stoffe) statistischgesehen am häufigsten transportiertwerden und die Klasse 7 (= radioaktiveStoffe und damit Atomare Gefahren)sehr unwahrscheinlich ist. Gefahrendurch Explosion bestehen außer bei Un-fällen mit Transporten von brennbarenflüssigen und gasförmigen Stoffen auchbei Bränden von Fahrzeugen mit Gas-antrieb sowie Wohnmobilen und Last-wagen mit Flüssiggasflaschen.

    ElektrizitätGefahren durch Elektrizität bestehen inerster Linie bei Schadensereignissen inEisenbahntunnels. In Straßentunnels istdie Möglichkeit des Vorhandenseinsvon Fahrzeugen mit Elektro- oderHybridantrieb zu beachten.

    EinsturzBei bergmännischen Tunnels (geschlos-sene Bauweise, d.h. der Tunnel wird

    aus dem Gebirge ausgebrochen) stürztdas Tunnelgewölbe auch bei hohenTemperaturen in der Regel nicht ein.Wenn abgehängte Decken für Lüf-tungskanäle vorhanden sind, könnendiese im Bereich der Brandstelle ein-stürzen (vgl. Bild 12). Bei Tagbautun-nels (offene Bauweise, d.h. die Herstel-lung des Tunnels erfolgt in eineroffenen Baugrube, die anschließendwieder verfüllt wird) ist die Einsturzge-fahr größer. Bei allen Tunnels ist im Brandfall dieAbsturzgefahr von abgehängten Teilen(Beleuchtung, Ventilatoren usw.) zubeachten.

    EinsatzvorbereitendeMaßnahmen derFeuerwehrenEine gute Einsatzvorbereitung ist fürden Einsatzerfolg der Feuerwehren un-erlässlich. Tunnels zählen zu denSonderbauwerken, für die folgendevorbereitende Maßnahmen zweckmä-ßig sind (vgl. Bild 13):• Orts- und Anlagenkenntnisse,• Sonderausrüstung,• Alarmpläne, Ausrückeordnung und

    Einsatzunterlagen,• Ausbildung, Übungen.

    Orts- und AnlagenkenntnisseZu den wesentlichen Ortskenntnissenzählen bei Tunnels Tunnelart und Nut-zung, Anfahrtswege und Aufstell-flächen, Fluchtwege und Notausgän-ge, Löschwasserversorgung und -rück-haltung. Von den Anlagen sind für dieFeuerwehren vor allem Brandmeldean-

    Temperaturverteilung bei Luftströmung

    Quelle: International Fire Academy: Lehrunterlagen Strassentunnel (www.ifa‐swiss.ch/wissensportal)

    Bei einer Luftströmung sind die Temperaturen auf der Anströmseite so niedrig,dass in der Regel ein Vordringen bis zum Brandherd möglich ist

    Gefahren durch chemische Stoffe und Einsturz

    • Chemische Stoffe: im Tunnel können sich LKWs mit gefährlicher Ladungbefinden

    • Einsturz: abgehängte Decken und aufgehängte Anlagenteile können beieinem Großbrand einstürzen

    Brand im Gotthardtunnel 24.10.2001

    Bild 11: Temperaturverteilung bei Luftströmung Bild 12: Gefahren durch chemische Stoffe und Einsturz

  • 7 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Editorial

    lagen, Funkanlagen und Lüftungsanla-ge von Bedeutung. Besonders wichtigist es dabei, das Lüftungskonzept imBrandfall zu kennen, um die Rauchaus-breitung abschätzen zu können. Um den Tunnel und die Anlagen ken-nen zu lernen, ist es für die zuständi-gen Feuerwehren notwendig, mit demBetreiber Begehungen durchzuführen.Dies ist vor der Eröffnung eines neuenTunnels immer vorgesehen, aber auchin der Folge in regelmäßigen Abstän-den notwendig.

    SonderausrüstungAufgrund der Dimensionen und derbeschriebenen besonderen Einsatz-situation in Tunnels ist die Beschaffungvon Sonderausrüstung und Stütz-punktausrüstung erforderlich.

    • Atemschutz: Bei Tunnelbränden istdie Reichweite vom Atemluftvorrat,aber auch der körperlichen Belastbar-keit der Feuerwehrleute abhängig.Bei Verwendung von Pressluftatmernmit zwei Atemluftflaschen sindReichweiten bis maximal ca. 600 mmöglich. Mit Kreislaufgeräten kön-nen höhere Reichweiten erzielt wer-den, die in der Praxis aber durch diekörperliche Leistungsfähigkeit derFeuerwehrleute begrenzt sind.

    • Wärmebildkameras: Der Einsatzvon Wärmebildkameras ermöglichtein schnelleres Vorgehen und erleich-tert die Personensuche.

    • Transporthilfen: Bahntunnels sindmit Feuerwehrfahrzeugen in der Re-gel nicht befahrbar. Zum Transportvon Einsatzausrüstung sind Schie-nenplattformwagen erforderlich.Rollcontainer können auch für Straß-entunnels zum Transport von Ausrüs-tung eingesetzt werden, wenn einEinfahren mit Feuerwehrfahrzeugennicht möglich ist.

    • Mobile Großventilatoren: Zur Be-lüftung von Tunnels oder groß-volumigen Gebäuden werden beiStützpunktfeuerwehren mobileGroßventilatoren, die auf Anhängeroder LKW-Fahrgestellen montiertsind, vorgehalten. Bemerkung: DieseLüfter stehen in der ersten Phase inder Regel nicht zur Verfügung. Diedeutschen Tunnelbaurichtlinien se-hen ab ca. 400 m ein Lüftungsanlagefür den Brandfall vor, dessen Steue-rung in der 1. Phase (Selbstrettungs-phase) automatisch erfolgen muss.

    • Tunnellöschfahrzeuge: Eigene spe-zifische Löschfahrzeuge für Tunnelssind allenfalls bei Betriebsfeuerweh-ren von großen Tunnels vorhanden.Für den Einsatz auch in Eisenbahn-

    tunnels wurden als Sonderfahrzeugeso genannte Zweiwegefahrzeuge, dassind Straßenfahrzeuge mit Schienen-fahreinrichtung, entwickelt. In derRegel werden von den Feuerwehrenbei Tunnelbränden dieselben Lösch-fahrzeuge verwendet, die auch fürandere Brände zum Einsatz kommen.In Südtirol werden die Tanklöschfahr-zeuge der Feuerwehren bei längerenTunnels mit folgender Zusatzaus-stattung für den Tunneleinsatz aus-gerüstet: Wärmebildkamera, Atem-schutz für die gesamte Besatzung,Wasserwerfer von Kabine aus steuer-bar.

    Alarmpläne, Ausrückeordnungund EinsatzunterlagenFür längere bzw. stark befahrene Tun-nels sind eigene Alarmpläne notwen-dig, die in Abhängigkeit von Art undSchwere des Ereignisses die zu alarmie-renden Feuerwehren festlegen. In der Ausrückeordnung werden darü-ber hinaus die Fahrzeuge und Einhei-ten festgelegt, die zum vorgesehenenEinsatzort (z. B. Portal Nord oder PortalSüd) entsendet werden. Einsatzunterlagen enthalten eine kurzeBeschreibung des Tunnels und der An-lagen sowie feuerwehrtaugliche Pläne.In den Plänen sind alle Informationeneinzuzeichnen bzw. einzutragen, wel-che die Feuerwehr zur Gefahrenab-wehr benötigt. Dazu gehören z. B. Zu-fahrten, Aufstellflächen, Angriffs- undRettungswege, Löschwasserentnahme-stellen, Technikräume, Feuerwehrbe-dienfeld für Ampelanlage und Lüftung.

    Ausbildung, ÜbungenWegen der besonderen Einsatzsitua-tion bei Schadensereignissen in Tunnelsist eine spezifische Ausbildung sinnvoll.An der Landesfeuerwehrschule Südtirolwird dazu der eintägige Lehrgang»Brandbekämpfung in unterirdischenAnlagen« angeboten, bei welchemTunneleinsätze ein Schwerpunkt sind.Im 80 m langen Übungstunnel und imBrandhaus können dabei realitätsnaheÜbungen durchgeführt werden. Neben regelmäßigen Objektbegehun-gen sind auch Übungen der zuständi-gen Feuerwehren bei den jeweiligenTunnels eine wichtige Voraussetzungfür einen erfolgreichen Einsatz imErnstfall.

    Einsatzvorbereitende Maßnahmen

    • Orts‐ und Anlagenkenntnisse

    • Sonderausrüstung

    • Alarmpläne, Ausrückeordnung

    • Einsatzunterlagen

    • Ausbildung, Übungen

    Ausbildung in der Feuerwehrschule

    Bild 13: Einsatzvorbereitende Maßnahmen

  • 8Die Freiwillige Feuerwehr

    Editorial / Landesfeuerwehrtag 3/2013

    Einsatzmöglichkeitenund Einsatzgrenzen derFeuerwehren beiTunneleinsätzenBei Verkehrsunfällen ohne Brand inTunnels ist der Feuerwehreinsatz durchdie eingeschränkte Erreichbarkeit derUnfallstelle und enge Platzverhältnissezwar erschwert, aber immer möglich. Bei Tunnelbränden hängen die Einsatz-möglichkeiten der Feuerwehren imWesentlichen vom Ausmaß des Bran-des und der Länge des Angriffswegesab. Die Bilder 14 und 15, welche derPublikation »Technische Wegleitungfür die Intervention bei Bränden inStraßentunneln«, herausgegeben vonder Feuerwehr Koordination Schweiz,entnommen wurden, zeigen drei typi-sche Einsatzszenarien in Straßentun-nels mit ihren Charakteristiken undeiner Bewertung der Einsatzmöglich-keiten der Feuerwehren.Bei Großbränden in Tunnels kann – wiedie großen Brandkatastrophen z. B. im

    Mont-Blanc-Tunnel (1999) und Tauern-tunnel (1999) gezeigt haben – ein Vor-dringen der Feuerwehrleute bis zumBrandherd aufgrund der hohen Tempe-raturen und der starken Verrauchungschwierig bis unmöglich sein. Dies giltaber auch für Großbrände in bestimm-ten Gebäuden wie z. B. in großen La-gerhallen, wo ein Innenangriff manch-mal nicht mehr möglich ist.

    Großbrände sind aber zum Glückselten und man kann nachweisen,dass die meisten Brände in Tunnelsvon den Feuerwehren gelöschtwerden, bevor es dazu kommt.

    Einsatzgrenzen sind für die Feuerweh-ren auch durch die Länge des Angriffs-weges (auch als Eindringtiefe bezeich-net) gegeben.Mit Zweiflaschengeräten beträgt diemaximal mögliche Eindringtiefe rund600 m, weshalb Notausgänge unddamit auch Zugänge für die Feuerwehrin Abständen von höchstens 500 m ei-ne absolute Notwendigkeit sind.

    Vorschaudritter und letzter TeilIn der nächsten Ausgabe der Feuer-wehrzeitung werden die allgemeinentaktischen Grundsätze, die Vorgangs-weise und Einsatzmaßnahmen bei Ver-kehrsunfällen und insbesondere beiTunnelbränden behandelt. Außerdemwird auf die verwendete und weiter-führende Literatur hingewiesen.

    DankEin großer Dank gilt der FeuerwehrKoordination Schweiz FKS (www.feukos.ch) und der International FireAcademy (www.ifa-swiss.ch) für dieGenehmigung zur Verwendung vonverschiedenen Bildern und Auszügenaus ihren hervorragenden Unterlagen.

    Dr.-Ing. Christoph Oberhollenzer

    Direktor und Schulleiter

    Einsatzszenarien bei Bränden in Straßentunnels (1)

    • beschränkte Brandleistung• geringeMaximaltemperaturen• mäßige Verrauchung

    • vergleichsweise große Brand‐leistung

    • starke Rauchentwicklung(abhängig von der Ladung)

    Feuerwehreinsatz:• durch Verrrauchung erschwert, jedoch möglich• bei Gasantrieb zusätzliche Gefahren durch Stichflamme oder Explosion beachten

    Feuerwehreinsatz:• durch Rauchentwicklung stark behindert• erschwerte Fremdrettung bei doppelstöckigen Reisebussen wegen beengten Verhältnissen• bei Wohnmobilen zusätzliche Gefahren durch Flüssiggasflaschen beachten

    Quelle: Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS): Technische Wegleitung für die Intervention bei Bränden in Straßentunneln

    Einsatzszenarien bei Bränden in Straßentunnels (2)• Brandentwicklung stark vom

    Fahrzeugaufbau und der Ladungabhängig

    • unter Umständen beträchtlicheBrandleistung und Branddauerbis mehrere Stunden

    Feuerwehreinsatz:• abhängig von Verhältnissen im Einzelfall• allgemein durch die Rauchentwicklung stark behindert; bei Luftströmung ist der

    Brandort von der Anströmseite in der Regel erreichbar• bei Gefahrguttransporten zusätzliche Gefahren in Abhängigkeit von Art undMenge

    der gefährlichen Stoffe beachten

    Quelle: Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS): Technische Wegleitung für die Intervention bei Bränden in Straßentunneln

    Bild 14: Einsatzszenarien bei Bränden (1) Bild 15: Einsatzszenarien bei Bränden (2)

  • 9 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Landesfeuerwehrschule/Ausbildung

    Rein statistisch gesehen, brennen jähr-lich auf den Straßen Deutschlands40.000 Fahrzeuge, in Österreich 3.000und in der Schweiz 3.000, das heissttäglich nicht weniger als 125 Stück inDeutschland, rund drei Viertel davonsind PKW. Jährlich sind in diesen dreiLändern in diesem Zusammenhangrund 100 Tote zu beklagen. Abgese-hen von den menschlichen Tragödien,die mit solchen Unfällen verbundensind, verursachen Fahrzeugbrände, wiedie Beispiele im Montblanc-, Gotthard-und Tauerntunnel zeigen, Unfallkostenin Milliardenhöhe. Gründe genug, ein-mal die Ursachen solcher Brände, dasrichtige Vorgehen für die Einsatzkräfteund die Gefahren aufzuzeigen.

    Nur im Film explodierenFahrzeugeEs kann verschiedene Ursachen für ei-nen Fahrzeugbrand geben:

    • Beispielsweise nach einem Verkehrs-unfall: Hier muss der Brand nicht so-fort entstehen. Denn der auslaufen-de Treibstoff kann sich auch mit derZeit durch überhitzte Teile wie Aus-puff oder Bremsen entzünden.

    • Auch bei kurvenreichen Strecken,Bergabfahrten oder bei einem tech-nischen Defekt können sich dieBremsen so dermaßen erhitzen, dassdas Fahrzeug zu brennen beginnt.Bei Bergabfahrten ist deshalb zuempfehlen, die Motorbremse wirkenzu lassen und die Bremsen durchZwischenstopps abkühlen zu lassen.

    Brennende Benzin-/Diesel-Fahrzeuge

    explodieren nicht!

    • In den heutigen neuen Fahrzeugenwird immer mehr Technik eingebaut.Durch schadhafte oder überlastete

    Kabelstränge kann ein kompletterKabelbaum durchschmoren und sozu einem Kabelbrand führen. In die-sem Fall sollte man versuchen, dieFahrzeugbatterie abzuklemmen. Oftfindet man in den Fahrzeugen zweiBatterien, die sich im Fussbereich derBeifahrerseite und/oder im Koffer-raum befinden können. Deshalb soll-ten sich die Halter mit ihren Fahrzeu-gen vertraut machen, damit siesolche wichtige Infos den Feuerwehr-leuten im Ernstfall mitteilen können.

    • Auch schadhafte Reifen können zuBränden führen. Dies geschieht meistbei Zwillingsbereifungen von LKW.Denn bei einem LKW bemerkt maneinen beschädigten Reifen wegender vielen Reifen nicht so schnell wiebei einem PKW. Auch ein geringerLuftdruck in der Bereifung kann dazuführen, dass ein Reifen sich erhitztund schließlich in Brand gerät.

    • Früher geschah es öfters, dass beiVergasern Benzin unbemerkt auslief.Der Kraftstoff läuft aus und kannsich dann an den heißen Teilen imMotorraum sowie am Auspuff ent-zünden.

    • Durch Vandalismus.• Durch die Auspuffanlage: undichte

    Rohrleitung, heißer Katalysator in derNähe von unter anderem brennbarenStoffen, Gras, Laub, Papier.

    • Durch das Fehlverhalten des Fahrersoder der Mitfahrer: z. B. Rauchen,Mitführen von leicht entzündlichenStoffen, insbesondere in derSommerzeit wie Spraydosen, Gasfeu-erzeuge, Reservekraftstoff oder un-achtsames Ablegen des Zigaretten-anzünders.

    Wichtige Hinweisefür den FahrerWenn unterwegs Rauch aus der Fahr-zeugarmatur oder aus dem Motor-raum strömt, gilt es Ruhe zu be-wahren. Auf jeden Fall unüberlegteVollbremsungen und Spurwechsel ver-

    Unter Fahrzeugbrand versteht man definitionsgemäß den Brand eines PKW,aber auch eines LKW, Busses oder eines motorisierten Zweirades. Fahrzeug-brände sind sehr gefährlich, da sich in den Fahrzeugen oft noch Personenbefinden können, die schnellstens herausgeholt werden müssen. Auch istdas Rauchgas, das beim Verbrennungsprozess der verschiedenen Materia-lien des Fahrzeuges entsteht, hochgiftig.

    Fahrzeugbrände

    Brennt, explodiert aber nicht(Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus »Schweizerische-Feuerwehrzeitung« 10/2011)

    Fahrzeuge brennen, aber sie explodieren nicht – siehe Brand Gotthard.

  • 10Die Freiwillige Feuerwehr

    Landesfeuerwehrschule/Ausbildung 3/2013

    meiden. Ruhig rechts ranfahren undden Motor wenn möglich ausschalten.Des Weiteren die Warnblinker einschal-ten, die Handbremse anziehen undden Neutralgang einlegen (beim Auto-matikgetriebe die Schaltposition P).Bleibt ein Gang eingelegt, kann esdurch den Brand zu einem Kurzschlussam Anlasser kommen, wodurch sichdas brennende Fahrzeug selbstständigin Bewegung setzen kann. Sobald alleFahrzeuginsassen in Sicherheit sind, dieFeuerwehr alarmieren. Wenn möglich,die Warnweste anziehen und die Ver-riegelung der Motorhaube öffnen undnicht in den Rauch stehen.

    Rauch und Feuer im Tunnel Schwere Unfälle mit starker Rauchent-wicklung haben bei vielen Leuten (auchbei Fachleuten) zu Unsicherheit in Be-zug auf Tunnelunfälle bzw. Brände inTunneln geführt. Die Bauart und Not-fallausrüstungen bzw. -einrichtungender Tunnel sind sehr unterschiedlich.Es ist deshalb schwierig, allgemein-gültige Empfehlungen abzugeben. Diefolgenden Tipps können jedoch helfen,sich bei Bränden in Tunneln richtig zuverhalten:• Warnblinker einschalten.• Vermeiden, dass Rauch ins Fahrzeug

    eindringt (Fenster schliessen, Ventila-tion ausschalten, falls möglich auf»Umluft« stellen).

    • Bei genügender Sichtweite vorsichtigweiterfahren, um den Tunnel zu ver-lassen. Dies ist nur zu empfehlen,wenn das Tunnelende nicht zu weitentfernt ist.

    • Niemals wenden oder rückwärts fah-ren.

    • Bei sich verstärkendem Rauch oderFeuerentwicklung sofort am Randdes Fahrstreifens oder noch besser,wenn möglich, in einer »Pannen-bucht« anhalten.

    • Den Motor abstellen, Zündschlüsselstecken lassen und den nächstenSchutzraum aufsuchen oder denTunnel, wenn das Ende nicht zu weitentfernt ist, schnellstmöglich verlas-sen.

    Rasend schnelle AusbreitungKann ein Fahrzeugbrand in den erstenMinuten des Entstehens bekämpftwerden, reicht meistens ein mitgeführ-ter Autofeuerlöscher aus.

    Wartet man hingegen tatenlos auf dieFeuerwehr, vergehen wertvolle Minu-ten. Denn Fahrzeugbrände entwickelnsich rasend schnell und können innertMinuten zum Vollbrand des Fahrzeu-ges führen. Der Feuerwehr bleibt dannoft nur noch das Schützen der Umge-bung sowie das Löschen übrig. In sol-chen Fällen brennt das Fahrzeug dannkomplett aus.

    Es brennt,aber explodiert nichtDie meisten Menschen steigen vollerPanik aus dem brennenden Auto aus,weil sie Angst haben, dass das Fahr-zeug explodieren könnte. Entgegenden Darstellungen in manchen Spiel-filmen aber explodieren brennendeFahrzeuge kaum, sondern es kommtmeist nur zu einer schnellen Flammen-ausbreitung.Wenn ein Fahrzeugbrand z. B. austechnischen Gründen, entsteht, entwi-ckelt sich das Feuer sehr langsam. Ent-steht ein Brand im Motorraum, be-schränkt sich das Feuer zwischen achtund zwölf Minuten ausschließlich aufden vorderen Teil des Wagens. Erstdann breitet er sich über den Lüftungs-bereich in die Fahrgastzelle aus. Schonvor den Flammen erreicht der Rauchden Innenbereich.Temperatur und die hochgiftigen un-sichtbaren Kohlenmonoxide steigenschon nach gut sechs bis sieben Minu-ten auf lebensbedrohende Werte imInnenraum an.Das heißt also, dass die Helfer genü-gend Zeit für einen Rettungsversuchhaben, ohne dass für sie ein erhöhtesRisiko besteht.

    Vorgehen,bis die Feuerwehr eintrifft:• Absichern des Schadenplatzes und

    Feuerwehr alarmieren• falls nötig, Personen aus Fahrzeug

    bergen• Erste Hilfe leisten• besondere Vorsicht ist geboten,

    wenn Treibstoff austritt. Zündquellenvermeiden (Rauchen)

    • Handfeuerlöscher bereitstellen • bei Brand im Motorenbereich: Mo-

    torhaube ca. 20 cm anheben und mitkurzen, gezielten Pulverstößen denBrand löschen. Pulverlöscher immersenkrecht halten

    Brände von Fahrzeugen entwickeln sichwegen des Treibstoffs und der verwende-ten Materialien sehr schnell. Oft ist einFahrzeug, wenn die Feuerwehr eintrifft,nicht mehr zu retten und brennt komplettaus. Um Folgeschäden zu vermeiden,muss die unmittelbare Umgebung gehal-ten und geschützt werden. Das Feuerkann sich durch den ausgetretenen Treib-stoff weiter ausbreiten.

  • 11 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Landesfeuerwehrschule/Ausbildung

    • Gefahr der Wiederentzündung be-achten

    • in sicherer Entfernung auf Einsatz-kräfte warten

    • Einsatzkräfte über die Antriebsart(LPG/CNG, Hybrid oder konventio-nell) informieren.

    Gefahren beiFahrzeugbrändenHeutige Fahrzeuge verfügen über eineumfangreiche technische Ausstattung,werden mit modernen Werkstoffen ge-baut und teilweise mit alternativenEnergiequellen angetrieben. Dass dieseMerkmale auf das Vorgehen der Ein-

    satzkräfte bei einem Verkehrsunfall Ein-fluss haben, ist schon lange bekannt.Auch bei Fahrzeugbränden sind dieseMerkmale zu beachten und können zuGefahren für die Einsatzkräfte und an-dere beteiligte Personen führen. • Wegrollen des Fahrzeuges.• Airbags können plötzlich auslösen,

    Stoß dämpfer und Gasdruckdämpferkönnen bei Hitzeeinwirkung explo-sionsartig umherfliegen und Einsatz-kräfte oder Passanten treffen.

    • Rauchgasdurchzündungen könnenauch bei Fahrzeugbränden vorkom-men, z. B. beim Öffnen der Türen,Heckklappen oder der Motorhaube.

    • Fahrzeuge mit alternativen Antriebenführen zu neuen Herausforderungenim Einsatz. Beispielsweise beiflüssiggas angetriebenen (LPG) Erd-gasfahrzeugen (CNG) entweicht un-ter starkem Druck eine Stichflamme.Bei batteriebetriebenen Fahrzeugen(Hybrid) sind die Gefahren elektri-scher und chemischer Natur.

    • Unbekannte Ladung (Gasflaschen,Chemikalien, Sprengstoff usw.) kanngefährlich sein.

    • Zerplatzen der Pneus.• Brennendes Magnesium und andere

    Leichtmetalle können beim Kontaktmit Wasser sehr heftig reagieren.

    • Brandausbreitung auf die Umgebung.• Auslaufende Flüssigkeiten (Treibstoff,

    Öl).

    Pneubrand eines Lastwagens auf derAutobahn A2 bei Stans. Feuerwehrleutekontrollieren nach dem Löschen die Tem-peratur mit der Wärmebildkamera.

    Einem brennenden Fahrzeug nähert man sich in der Regel immer von vorne, da sich imhinteren Teil des Fahrzeuges die Kraftstoffbehälter (LPG/CNG-Tank, Benzin/Diesel-Tank,Hybrid-Batterie) befinden.

    Die Autobahn wird in einem solchen Fallgesperrt, damit die Einsatzkräfte sicherarbeiten können.Achtung! Pneus können bei einem Brand weg geschleudert werden und brennen weiter.

  • 12Die Freiwillige Feuerwehr

    Landesfeuerwehrschule/Ausbildung 3/2013

    • Giftige Gase und Dämpfe.• Auffahrkollision durch Schaulustige.

    Vorgehen im EinsatzWenn die Feuerwehr mit dem Stich-wort «PKW-Brand» alarmiert wird,rückt diese aus. Die Ausrückformationkann aber in der Schweiz variieren,z. B. TLF, Rüstwagen, Ölfahrzeug oderKommandowagen, TLF, Rüstwagenoder auch nur das TLF. Der Grund da-für ist, dass es in der Schweiz keineeinheitliche Ausrückregel bei PKW-Bränden gibt. Nichtsdestotrotz läuft esam Einsatzort bei allen meist gleich ab.Das TLF fährt am brennenden PKWvorbei und hält vor dem Fahrzeug an.Der nachfolgende Rüstwagen sichertden Scha denplatz mit einem Abstandvon 100 m von hinten ab. Zwei Feuer-wehrleute beginnen mit der Straßen-sicherung. Der Einsatzleiter begibt sichzur Rekognoszierung und informiertdie Mannschaft über mögliche Rettun-gen sowie Fahrzeugtyp (konventionel-le, LPG-, CNG- oder Hybridfahrzeuge).

    Wenn bekannt ist, dass das Fahrzeugmit Flüssig- oder Erdgas angetrieben

    wird, erstellen die Einsatzkräfte eineSicherheitszone (Radius) von 100 m.Ist noch eine Person im Fahrzeug, wirddiese mit einer Crashbergung aus demFahrzeug befreit. Wenn möglich, die Batterie abtrennenrespektive die Kabel abschrauben, da-mit das Fahrzeug stromlos wird undbleibt. Abschrauben hat den Vorteil,dass das Fahrzeug, wenn nötig, schnellwieder unter Strom gesetzt werdenkann.Ein AS-Trupp beginnt mit den Lösch-arbeiten. Für die Brandbekämpfung istnicht unbedingt Netzmittel oderSchaum nötig, kann aber von Vorteilsein. Das schont die Umwelt. Aber auf-gepasst, durch das Löschwasser kannsich auch der auslaufende Betriebsstoff(Öl, Benzin, Diesel) verbreiten und sozu einer größeren Verschmutzung oderzur einer Ausbreitung des Brandesführen. Einem brennenden Fahrzeugnähert man sich in der Regel immervon vorne, da sich im hinteren Teildes Fahrzeuges die Kraftstoffbehälter(LPG/CNG-Tank, Benzin/Diesel-Tank,Hybrid-Batterie) befinden. Flüssigkeitenauffangen, um Folgebrände zu verhin-dern.

    Marco Mettler, AdBF BF St. GallenMichael Stark, Gefreiter BF St. Gallen

    Clara Rüsi, stv. Chefredaktorin

    Gründe für Fahrzeugbrände können verschieden sein, unter anderen heiß gelaufeneBremsen, technischer Defekt, menschliche Fehlhandlungen.Fotos: Keystone, Rescuemedia, Feuerwehr Stans, Kapo VS und Markus Heinzer

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  • 14Die Freiwillige Feuerwehr

    Einsätze 3/2013

    Partschins

    Großbrand beim »Greiterhof«

    Vor fast zwei Jahren war der »Greiter-hof«, hoch über Partschins auf 1.357m Meereshöhe, bereits Schauplatz ei-nes Großeinsatzes. Damals setzten sichschätzungsweise 80.000 m³ Geröll-und Gesteinsmassen in Bewegung unddonnerten am späten Nachmittag zuTal. Seitdem ist die Zufahrt zum wei-tum bekannten »Greiterhof« gesperrt,verlegt durch die Erdmassen. In Funk-tion blieb die Materialseilbahn und dieBewohner gelangten in den letztenJahren nur über einen schmalen, aus-getretenen Fußweg zum Haus. Beimjetzigen Großbrand war dies auch dieeinzige Möglichkeit für die Einsatz-kräfte, den Brandherd zu erreichen.Als am 20. August 2013 dieses Jahresum 14.41 Uhr Alarm geschlagen wur-de, stand sofort fest, dass hier ein sehranspruchsvoller Einsatz auf die Wehrenzukommen würde. Das erste Einsatz-fahrzeug erreichte 18 Minuten nach

    Alarmierung die Geröllmassen, danngab es kein Weiterkommen mehr. Zudiesem Zeitpunkt stand der Stadel be-reits in Vollbrand. Sofort wurde mitdem Aufbau der Zubringerleitungbegonnen, des Weiteren wurdenAtemschutzgeräte, Strahlrohre undSchlauchmaterial über den ca. 300Meter langen, schmalen und steinigenSteig zum Brandherd getragen. Daserste Löschwasser konnte aus dem Be-regungssystem entnommen werden,inzwischen hatte das Feuer jedoch, zu-sätzlich zum Stadel, das direkt angren-zende Wohnhaus mit Gastbetrieb voll-ständig eingenommen. Von Ersthelfernkam die Information, dass sich keinePersonen mehr im Gebäude aufhielten– sie konnten in die angrenzende Wie-se flüchten und sich so in Sicherheitbringen. Ebenso wurden die Schafeund einige Enten bereits aus dem Wirt-schaftsgebäude befreit. Gerade als in diesem überwiegendsehr steilen Gelände mit den Löschar-beiten begonnen werden konnte, er-schütterten drei heftige Detonationendie Gebäude. Wie sich später heraus-stellte, wurden im Stadel Gasflaschen

    gelagert, die nun in kurzen Intervallenin großen Feuerbällen explodierten.Durch die umsichtige und bedachteVorgehensweise beim Löschangriffkamen keine Feuerwehrmänner zuSchaden. Unterstützt wurden die Löscharbeitenvom Transporthubschrauber der FirmaAirway, der die erste Ladung vonLöschwasser beim »Langsee«, Teil derSpronser Seenplatte, holte. Die folgen-den Füllungen wurden bei derzwischenzeitlich aufgebauten Füllsta-tion bei der Wasserentnahmestelle»Oberlechner-Hof« getätigt. Rechtschnell wurde jedoch klar, dass die bei-den Gebäude nicht mehr gerettet wer-den konnten, zu weit war der verhee-rende Brand schon fortgeschritten. Einen weiterer Gefahrenpunkt bildetedie direkt am Stadel endende Materi-alseilbahn. Bereits nach relativ kurzerZeit riss durch die enorme Hitzeent-wicklung das Zugseil, wodurch diemetallene Kabine über den Eisenbockins Gelände unterhalb des Brandherdesstürzte. Einige Zeit später hielten auchdie angespannten Tragseile der Hitzenicht mehr stand, brachen und schleu-

    FF Partschins

    FF Partschins

    Hans Leiter

  • 15 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Einsätze

    derten ins Tal. Der Feuerwehr gelanges jedoch vorher, die darunter vorbei-führenden und viel begangenen Wan-derwege noch rechtzeitig zu sperren.Ebenso wurde an der Talstation die Zu-fahrtsstraße geschlossen. Insgesamt wurden zwei Zubringerlei-tungen mit je 2,5 Kilometern Länge er-richtet – zehn Pumpen beförderten dasLöschwasser von den Wasserentnah-mestellen »Oberlechner-Hof« und»Hofer-Hof« zum Brandherd. Das 20Meter vom Einsatzort stehende, neueWirtschaftsgebäude konnte gerettetund ein Übergreifen der Flammen aufBusch- und Weideflächen verhindertwerden. Ein im Boden eingelasseneFlüssiggasbehälter wurde mit Sprüh-strahl erfolgreich gekühlt.Gegen Abend begann man unterschwerem Atemschutz und unter Zu-hilfenahme von zwei Wärmebildkame-ras in den verbliebenen Gebäudetrüm-mern mit den Nachlöscharbeiten, die

    sich bis in die frühen Nachtstundenhineinzogen. Die Brandwache blieb bisin die Mittagsstunden des nächsten Ta-ges vor Ort, wobei immer wieder neuauflodernde Glutnester gelöscht wer-den mussten. Anschließend nahmendie Brandermittler der Berufsfeuerwehrsowie die Carabinieri ihre Ermittlertä-tigkeit auf. Als eine der möglichen Ur-sachen des Brandes wurde ein Blitz-schlag vom Vortag in Betrachtgezogen. Besondere Schwierigkeiten: Langer Zu-fahrtsweg, eine ca. 300 Meter langeGeröllhalde verhinderte ein direktes Er-reichen durch die Einsatzfahrzeuge,möglicher Steinschlag – ständige Beob-achtung, großteils sehr steiles Gelände,Explosion von Gasflaschen und Bruchder Zug- und Tragseile der Transports-eilbahn, in direkter Nähe Behälter fürFlüssiggas.

    Hans SteckPressesprecher FF Partschins

    FF Rabland / »Rädermacher-Hof« FF Partschins

    FF Partschins FF Partschins

    Beteiligte Einsatzkräfte• FF Partschins• FF Rabland• FF Töll• FF Plaus• FF Naturns• FF Gratsch• FF Meran• FF Algund• BF Bozen• Funktionäre des BFV Meran• Weißes Kreuz – Sektion Naturns• Betreuungszug Weißes Kreuz• Carabinieri Schlanders und

    RablandAnzahl Wehrmänner: ca. 180 Mann

  • 16Die Freiwillige Feuerwehr

    Einsätze 3/2013

    Laas

    Gefährlicher Küchenbrand

    Am Morgen des 8. August 2013 wur-de die Freiwillige Feuerwehr Laas um2.21 Uhr mittels Personenrufempfän-ger und Sirene zu einem Einsatz derAlarmstufe 1 gerufen. Vom Müllerhofder Familie Wallnöfer war ein Küchen-brand gemeldet worden. Da das Feuerbeim Eintreffen der Feuerwehr bereitsüber die Balkone auf den Dachstuhlübergegriffen hatte, ließ KommandantRoman Horrer auf Alarmstufe 3 erhö-hen. Somit wurden zusätzich die Feu-erwehren von Eyrs, Tschengls, Tanasund Allitz alarmiert.

    Die FF Laas startete in dem dreistöcki-gem Gebäude sofort einen Innenan-griff mit drei Atemschutztrupps. Zeit-gleich begann man mit dem Aufbaueiner Zubringerleitung aus zwei Hy-dranten.Gleichzeitig wurden die angrenzendenGebäude abgeschirmt. Die nach undnach eintreffenden Wehren des Ab-schnittes 4 unterstützten die FF Laasvor allem beim Innenangriff. Für kurzeZeit war man davon ausgegangen,dass in der Küche eine Gasflasche sei,was sich jedoch nicht bestätigte, da

    diese glücklicherweise allesamt imFreien gelagert waren. Die FF Allitz leitete die Atemschutz-sammelstelle. Es wurden vier Einsatz-

    Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Dachstuhl in Vollbrand

    Die vom Feuer völlig zerstörte Küche Fotos: Franz Waldner und FF Laas

    Das Haus nach dem Schadenfeuer einige Tage danach

    Beteiligte Einsatzkräfte• FF Laas: 1 KRF, 1 TLF, 1 OEF, 1 MTF,

    1 KLF, 44 Mann• FF Eyrs: 1 MTF, 1 KLF, 1 LF, 1TF, 33

    Mann• FF Tschengls: 1 KLF, 1 MTF, 32

    Mann• FF Tanas: 1 KLF, 1 MZF, 20 Mann• FF Allitz: 1 MTF, 1 KLF, 1 KRF, 22

    Mann• FF Gölfan: 1 Flaschentransport, 4

    Mann • FF Schlanders:1 KDO, 1 Hubsteiger

    8 Mann• WK Schlanders 1 RTW, 2 Mann• BFI Johann Telser• AI Hugo Trenkwalder• BM Andreas Tappeiner• CC Schlanders• Gemeindepolizei Laas• BF Bozen• Einsatzleitung: FF Laas

    Kommandant Roman Horrer

  • 17 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Einsätze

    abschnitte gebildet: Innenangriff, Süd,Nord und West, welche vom Einsatzlei-ter Roman Horrer koordiniert wurden.Dabei wurde er von BezirksinspektorHans Telser und AbschnittsinspektorHugo Trenkwalder unterstützt.Durch den starken Wind bestand dieGefahr, dass das Feuer auf die ange-baute Garage und den Stadel über-greift. Deshalb wurde der Hubsteigerder FF Schlanders angefordert. Die FFGöflan übernahm die Versorgung mitAtemluftflaschen.Durch den gezielten Innenangriffkonnte das Feuer rasch unter Kontrollegebracht werden. Über den Außenan-griff wurden nur die nötigsten Lösch-maßnahmen am Dachstuhl vorgenom-

    men. Dadurch entstand fast kein Was-serschaden.Die Küche war komplett ausgebranntund auch Teile der Decke waren herab-gebrochen. Die restlichen Räumlich-keiten der Wohnung blieben nahezuunbeschadet. Die im Kellergeschossuntergebrachten Wohnungen der Ern-tehelfer wurden vom Wasser nur leichtin Mitleidenschaft gezogen. Nach Überprüfung der Brandursachedurch die Berufsfeuerwehr Bozen ent-fernten Wehrleute den Brandschuttaus der Küche.Das Weiße Kreuz Schlanders führte dieErstversorgung der Bäuerin durch. Siehatte sich beim Versuch, das Feuer zulöschen, leichte Verbrennungen zuge-

    zogen und wurde zur Kontrolle insKrankenhaus Schlanders gebracht.Durch die geistesgegenwärtige Reak-tion der 16-jährigen Tochter, die denBrand in der Küche bemerkte und so-fort die Tür geschlossen hatte, bevorsie die LNZ alarmierte, konnten sichalle vier Bewohner rechtzeitig noch vorEintreffen der Feuerwehr selbst in Si-cherheit bringen. Sie wurden vonNachbaren betreut.Gegen 4.00 Uhr konnten die Wehrenaus Eyrs, Tschengls, Tanas, Allitz,Schlanders und Göflen einrücken. DieFeuerwehr Laas blieb noch mit einigenMann bis in den späten Vormittag vorOrt und half der Familie.

    FF Laas, SF Max Wielander

    Verkehrsunfall bei LourdeskircheAm Fronleichnamssonntag, 2. Juni2013, wurde die Freiwillige FeuerwehrLaas um 13.08 Uhr mittels Personen-rufempfänger und Sirene zu einemschweren Verkehrsunfall – Alarmstufe5 auf die Staatsstraße SS38 in derNähe der Lourdeskirche gerufen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stell-te sich heraus, dass drei Fahrzeuge(zwei PKW und ein Motorrad) in denUnfall verwickelt waren. Die PKWs wa-ren frontal zusammengestoßen undein nachfolgender ausländischer Urlau-ber, fuhr mit seine Motorrad auf einesder Unfallautos auf.Mit dem ersten Fahrzeug erreichteauch Kommandant Roman Horrer denEinsatzort. Dort war bereits ein Arzt,der sich um die Verletzten kümmerte.Dieser wies darauf hin, dass in einemFahrzeug der Fahrer ansprechbar, abereingeklemmt sei, alle anderen am Un-fall beteiligten Personen hatten bereitsaus eigener Kraft die Fahrzeuge verlas-sen können. Inzwischen waren auch die anderenEinsatzfahrzeuge der FF Laas eingetrof-fen. Einige Wehrmänner begannen mithydraulischem Bergegerät, den einge-klemmten Patienten zu befreien. Dieanderen Wehrmänner versorgten dierestlichen drei Verletzten und einenebenfalls verletzten Hund. Nach der

    Befreiung des Fahrers und der Versor-gung durch die Notärzte wurde derVerletzte mit dem Rettungshubschrau-ber in das Krankenhaus Bozen geflo-gen. Die restlichen Unfallbeteiligtenwurden ins Krankenhaus nach Schlan-ders gebracht. Der ebenfalls beim Unfall verletzteHund wurde vom verständigten Tier-arzt aus Prad, Maurizio Giusti, versorgtund abtransportiert.Der Einsatz wurde vom Kommandan-ten Roman Horrer geleitet. Neben demSichern der Unfallstelle waren dieWehrmänner noch mit dem Bindenvon auslaufendem Öl sowie abschlie-ßendem Reinigen der Unfallstelle zu-sammen mit dem Straßendienst be-schäftigt. Vor Ort waren auch der

    Laaser Bürgermeister und WehrmannAndreas Tappeiner sowie Abschnitts-inspektor Hugo Trenkwalder.

    FF LaasSF Max Wielander

    Beteiligte Einsatzkräfte• FF Laas: 34 Mann, 1 KRF, 1 TLF,

    1 MTF, 1 OEF• WK Schlanders: WK 109 Notarzt,

    WK 105 RTW, WK 104 KTW• Pelikan 1• Carabinieri Schlanders• Landesstraßendienst

    Foto: Franz Waldner und FF Laas

  • 18Die Freiwillige Feuerwehr

    Einsätze 3/2013

    St. Lorenzen

    Dachstuhlbrand in Moos

    Am Samstag, 9. Juni 2013 wurde dieFeuerwehr St. Lorenzen um 15.51 Uhrzu einem Kaminbrand beim Jörglmoar-hof in Moos gerufen. Bereits bei der Anfahrt konnte einemassive Rauchentwicklung festgestelltwerden, sodass unverzüglich dieAlarmstufe erhöht und die Feuerweh-ren Bruneck und Montal nachalarmiertwurden. Unter Einsatz von schweremAtemschutz wurde im Inneren desGebäudes eine Löschleitung bereitge-stellt, die jedoch – auch um Wasser-schäden zu vermeiden – nicht einge-setzt wurde. Im Außenangriff überSteckleiter und Hubsteiger wurde einmassiver Wassereinsatz angeordnet,welcher aber aufgrund der Bauweisedes Daches (Schindeln) kaum von Er-

    folg gekrönt war. Nach und nach wur-den noch vier weitere Wehren mit zweiDrehleitern und Atemschutzträgernalarmiert. Mehrere Trupps bekämpftendas Schadenfeuer von den Drehleiternaus. Dabei mussten das Dach sorgfältiggeöffnet und die Glutnester abge-löscht werden. In zwei Zimmer des un-ter Denkmalschutz stehenden Gebäu-des drang Löschwasser ein und musstevon den Feuerwehren mit Wasser-saugern, Planen und Rohren ausgelei-tet werden. Nach etwa vier Stunden konnten deut-liche Löscherfolge erzielt werden, so-dass erste Feuerwehren vom Einsatzabgezogen werden konnten. Nachdemalle Glutnester gelöscht waren, wurdedas Dach aufgrund angekündigter Re-

    genfälle mithilfe einer Nylonplane ab-gedeckt und die Einsatzstelle schließ-lich um 22.30 Uhr vorläufig verlassen.Neben den Feuerwehren standen auchdas Weiße Kreuz, die Carabinieri, dieBerufsfeuerwehr und die StadtwerkeBruneck im Einsatz. Am darauf folgenden Sonntag undMontag wurden die FeuerwehrenSt. Lorenzen und Bruneck abermalsalarmiert, um wieder aufgeflammteGlutnester abzulöschen.

    Beteiligte Einsatzkräfte• FF St. Lorenzen• FF Montal• FF Stefansdorf• FF Bruneck• FF Stegen• FF Reischach• FF St.Vigil (drei Abschnitte des

    Bezirkes)• Fahrzeuge: 6 TLF, 2 KRF, 1 TLK,

    2 DL, 5 KLF, 2 MTF,9 weitere Fahrzeuge

    • Insgesamt 170 Feuerwehrleute

    Weitere Kräfte:• Carabinieri• Weißes Kreuz• Berufsfeuerwehr• Stadtwerke Bruneck

  • 19 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Einsätze

    Radein

    Spektakulärer UnfallGroßes Glück hatte ein holländischerUrlauber im August dieses Jahres inRadein. Gegen 13.00 Uhr wollten erund sein Freund mit ihrem PKW zu ih-rem Ferienhaus oberhalb des Dorfesfahren. Als sie vom Weg abkamen undes aus eigener Kraft nicht mehr schaff-ten, auf die Fahrbahn zu gelangen,verließen beide (zum Glück) das Fahr-zeug und wollten Hilfe holen. Kurzdarauf setzte sich der Pkw trotz ange-zogener Handbremse in Bewegung,schlitterte 200 m den Hang hinunter,stürzte über eine vier Meter hoheMauer und landete auf der LS 130, nur

    unmittelbar oberhalb einer Wohnbau-zone. Zum Glück befanden sich wederFahrzeug noch Personen zu dem Zeit-punkt auf der Straße.Verletzt wurde niemand, am PKW ent-stand Totalschaden.

    Beteiligte Einsatzkräfte• FF Radein: 9 Mann, KRF-A,

    MTF-A• Straßendienst

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    gemäß GUV-G 9102

  • 20Die Freiwillige Feuerwehr

    Einsätze 3/2013

    St. Pankraz

    Haus wird ein Raub der Flammen

    Es war am 31. Juli 2013 gegen 9.55Uhr, als Nachbarn die starke Rauchent-wicklung im mittleren von drei anein-

    ander gebauten Häusern in Bad Ladbemerkten und Alarm schlugen.Die Freiwillige Feuerwehr St. Pankrazerreichte rasch den Einsatzort. Auf-grund der Schadenslage wurde dieFreiwillige Feuerwehr St. Walburg um-gehend nachalarmiert und traf eben-falls kurz darauf am Einsatzort ein.Unter der Einsatzleitung von Komman-dant Albert Schwarz der Feuerwehr St.Pankraz, wurde eine 400 m langeLöschleitung von der Falschauer ge-legt. Als zweite Wasserentnahmestellediente ein rund 30 m entfernter Hy-drant. Sechs Atemschutztrupps stan-den im Einsatz, um den Brand imStiegenhaus und Dachgeschoss zulöschen. Weitere Feuerwehrmännerschirmten die angrenzenden Häuserab. Im Einsatz standen je 23 Mann derFeuerwehren St. Pankraz und St. Wal-burg. Der Brand konnte so rasch unter Kon-trolle gebracht werden. Bei den Nach-löscharbeiten, die bis ca. 14.00 Uhrdauerten, kam auch eine Wärmebild-kamera zum Einsatz. Verletzt wurdeniemand, da die Bewohnerin zurzeitdes Brandes nicht zuhause war. Es ent-stand jedoch großer Sachschaden. Beamte der Berufsfeuerwehr Bozenführten Untersuchungen zur Ermitt-lung der Brandursache durch. Am Ein-

    satzort waren auch der Abschnitts-inspektor Richard Schwarz und dieCarabinieri.

    Beteiligte Einsatzkräfte• FF St. Pankraz: 23 Mann, 1 TLF,

    1 KLF, 1MTF, 1 KTF• FF St. Walburg: 23 Mann, 1 TLF,

    2 KLF, 1 MTF• Abschnittsinspektor

    Richard Schwarz • Carabinieri• BF Bozen

  • 21 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Einsätze

    Schalders

    Unwettereinsätze

    Zu zahlreichen Einsätzen musste dieFreiwillige Feuerwehr Schalders am 24.Juni 2013 ausrücken, da nach drei Ta-gen ergiebiger Regenfälle die Situationdoch kritisch wurde. So hat es in derNacht vom 23. auf den 24. Juni lokalrund 120 mm Niederschlag gegeben(Messungen durch Privatpersonen),während an der Messstation desHydrografischen Amtes in Brixen/Vahrnnur 41 mm Niederschlag gemessenwurden. Glücklicherweise ging der Re-gen ab der Waldgrenze im Laufe derNacht auf den 24. Juni in Schneefallüber; dadurch entspannte sich die Situ-ation an den Bachläufen. Trotzdemgingen aber zahlreiche Muren ab, dieverschiedene Straßen und Wasser-durchläufe verlegten. So wurde die Landestraße 70 bei derKreuzung nach Spiluck zweimal durcheine Mure verlegt und musste vomStraßendienst des Landes mit schwe-rem Gerät freigelegt werdenAm folgenschwersten war ein Muren-abgang in einem Feld, wobei ein da-runterliegendes Haus mitgerissen undgroßteils zerstört wurde. Glücklicher-weise war dieses Haus unbewohnt undso kamen auch keine Personen zuSchaden. Die Trinkwasserleitung, diean der Abbruchkante der Mure vorbei-führte und freigelegt wurde, musste

    vorsichtshalber abgesperrt und vonden Stadtwerken Brixen auf ihre Stabi-lität hin überprüft werden.Auch mehrere Hofzufahrten wurdenstark beschädigt und waren unpassier-bar. Die Hauptaufgabe der Feuerwehrbestand im Abdecken der Abbruchstel-len mit Nylonplanen und Freimachender verschiedenen Straßen und Wegemithilfe eines Kleinbaggers einerPrivatfirma.Im Einsatz standen die FeuerwehrenSchalders mit 36 Mann und 117Mannstunden und jene von Vahrn, diezur Unterstützung angefordert wurde.Weiters waren der Straßendienst, dieBehörden, die Gemeindeverwaltung inder Person des Bürgermeisters und diebetroffenen Grundeigentümer vor Ort.

    Das durch die Mure zerstörte Haus

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    während Löscheinsätzen um

    Wasserschäden zu vermeiden,...

    Die gummierte Bodenplatte verhin-

    dert, dass empfindliche Oberflä-

    chen beschädigt werden.

    Straße, die durch eine Mure verlegtwurde

  • 22Die Freiwillige Feuerwehr

    Einsätze 3/2013

    St. Peter/Villnöss

    LKW-Bergung in Handwerkerzone

    Am Sonntag, 28. April 2013 ist einSattelschlepper in der HandwerkerzoneSt. Peter – gegenüber der Firma Fins-tral – in das Bachbett gestürzt undmusste von der FF St. Peter Villnöß und

    der Berufsfeuerwehr Bozen geborgenwerden.Bereits am Freitagabend war der Lkw,der Stahlprofile geladen hatte, in derHandwerkerzone St. Peter angekom-

    men. Der Fahrer stellte sein Fahrzeugam Straßenrand ab, um bis Montagauf das Abladen zu warten.Nachdem er am Sonntagnachmittagvermutlich Wartungsarbeiten an sei-nem LKW durchgeführt hatte, ist dasFahrzeug dann in den Bach gekippt.Die Ursache dafür konnte nicht ein-deutig geklärt werden. Möglicherweisehatte sich die Handbremse gelöst. DerFahrer, der noch versucht hatte denWagen zu stoppen, blieb unverletzt.Um 17.18 Uhr wurde die FeuerwehrSt. Peter alarmiert. Sofort nach Erkun-dung der Lage wurde die Berufsfeuer-wehr Bozen angefordert, die mit zweiKranwagen anrückte.Um einer Verschmutzung des Bachesvorzubeugen, musste der Treibstoff ab-gepumpt werden. Besonders schwieriggestaltete sich das Abladen der Stahl-profile. Nachdem ein Großteil der La-dung geborgen war, konnte das Fahr-zeug von den zwei Kränen derBerufsfeuerwehr zurück auf die Straßegehoben und anschließend aufgerich-tet werden. Gegen Mitternacht warder Einsatz beendet.Ein Teil der Ladung verblieb noch imBachbett und wurde dann von einerEntsorgungsfirma geborgen. Der bul-garische Frächter konnte noch amMontag mit seinem Fahrzeug das Talverlassen.Im Einsatz standen 28 Mann der FFSt. Peter und acht Mann der Berufs-feuerwehr sowie eine Streife derCarabinieri.

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  • 24Die Freiwillige Feuerwehr

    Übungen 3/2013

    Radein

    WaldbrandübungAm 31. August 2013 organisierten dasForstinspektorat Bozen 1, der Bezirks-verband Unterland und die FF Radeineine Waldbrandübung. Gegen 14.00Uhr wurde die FF Radein alarmiert:Alarmstufe 1, Rauchentwicklung imGebiet »Leiten«, Unterradein. Manrückte mit TLF-A, KLF-A, MTF-A und

    KRF-A aus. Aufgrund des angenomme-nen Ausmaßes des Brandes entschiedsich die Einsatzleitung, auf Alarmstufe3 zu wechseln und die Forstbehörde inBereitschaft zu alarmieren. Mit demTLF-A der FF Radein und der FF Trudenwurde der Erstangriff am Brandobjektdurchgeführt. Eine 2000 m lange Zu-bringerleitung von einem Waldbrand-weiher musste gelegt werden, um dieTLF’s zu speisen. Zeitgleich wurden amGegenhang das Faltbecken aufgebautund ein Landeplatz für den Löschhub-schrauber ausgewiesen. Die FF Aldeinbereitete gemeinsam mit der FF Neu-markt die Waldbrandlöscheinheiten fürden Abflug zum Brandobjekt vor. DieFF Holen baute gemeinsam mit der FFAltrei eine zweite Zubringerleitungüber 1.500 m von einem Bach zumLöschweiher, da das Löschwasser dort

    Verdins

    Große Waldbrandübung in UnterverdinsAm 11. Mai 2013 organisierte die Frei-willige Feuerwehr von Verdins zusam-men mit der Forstbehörde und demBezirk Meran eine Waldbrandübung inder Nähe des Gattermairhofes inUnterverdins. Um 14.00 Uhr wurdendie Feuerwehren des Abschnittes 6 desBezirks Meran alarmiert. Die Feuer-wehren von Schenna, Tall und Verdinshatten ihren Anfahrtsweg über dieUnterverdinser Straße und bekämpftenvon oben den Brand. Über die Passerkommend, eilten die Feuerwehren vonDorf Tirol, Zenoberg, Riffian und Kuenszum Brandherd. Durch die geografi-sche Nähe des Einsatzortes wurdeauch die Feuerwehr Saltaus alarmiert.Die Einsatzleitung übernahm der Kom-mandant der FF Verdins Georg Almber-ger, ihm zur Seite stand der Komman-dant der FF Riffian Alexander Turato. Aufwändig gestaltete sich die Wasser-zufuhr. Aufgrund der langen Zubrin-gerleitung mussten mehrere Pumpeneingesetzt werden. Eine Herausforde-rung für die Einsatzleitung war es auch,

    die verschiedenen Feuerwehren an dierichtigen Einsatzorte zu schicken.Durch das steile und zum Teil fast un-passierbare Gelände kam auch derLöschhubschrauber zum Einsatz. Ge-meinsam mit den Feuerwehren vonMeran und St. Leonhard wurden Was-serbecken aufgebaut und gefüllt, ausdenen der Hubschrauber das Lösch-wasser entnehmen konnte. Der gesam-te Ablauf der Übung wurde vom Bür-germeister von Schenna Luis Kröll, vomBezirksinspektor Max Pollinger undvom Bezirkspräsident Jakob Pichler ver-

    folgt. Nach einer abschließenden Be-sprechung wurde nochmals betont, dasseine gut funktionierende Zusammenar-beit der einzelnen Einsatzkräfte bei ei-ner solchen Übung sehr wichtig ist, umauch einen Erfolg im Ernstfall zu garan-tieren. KDT Almberger bedankte sichbei allen Feuerwehren und bei Dr. Rei-nald Tirler und Georg Salzburger vonder Forstbehörde, die den Einsatz desLöschhubschraubers leiteten. An derÜbung haben ca. 120 Wehrmännerteilgenommen. Im Anschluss lud die FFVerdins zu einer Marende.

    zur Neige ging. Gegen 17.00 Uhrkonnte »Brand aus« gegeben werden.Der Forstinspektor Dr. Martin Schöpfsowie der Bezirkspräsident MarkusBertignoll zeigten sich mit dem Ablaufder Übung zufrieden.

    Beteiligte Einsatzkräfte:FF Radein: 26 Mann, TLF-A, KLF-A,MTF-A, KRF-A, TSA; FF Truden: 7Mann, TLF-A, KLF-A, MTF-A; FF Aldein:10 Mann, KLF-A, KTF-A; FF Holen: 7Mann, KLF-A, MTF-A; FF Altei: 4Mann, KLF-A; LZ. San Lugano: 6Mann, KLF-A, KRF; FF Montan: 9Mann, KLF-A, KTF-A, MTF-A; FF Neu-markt: 5 Mann, ELF, TFK.BFP Markus Bertignoll; AI SilvesterAberham; Forstinspektor Dr. MartinSchöpf; Leiter Forststation KaltenbrunnAdriano Pallaoro.

  • 25 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Die Feuerwehren berichten

    FF Tanas

    Segnung des neuen MehrzweckfahrzeugesDie Freiwillige Feuerwehr von Tanashat am 14. April 2013 das neue Mehr-zweckfahrzeug mitsamt Containernoffiziell in den Dienst gestellt.Die Wehrmänner, Ehrengäste, Fahnen-abordnungen, Patinnen und die Musik-kapelle Laas versammelten sich vor derFeuerwehrhalle von Tanas. Es erfolgtenanschließend der feierliche Einzug indie Herz-Jesu-Kirche von Tanas, wo einGottesdienst mit Pfarrer Arthur Werthgefeiert wurde. Anschließend erfolgteder Marsch zum Festplatz von Tanas,wo der weitere Festakt und die Seg-nung des Mehrzweckfahrzeugs durchHochwürden Arthur Werth erfolgte.Unter den Ehrengästen begrüßte derKommandant Ernst Niederfriniger denBezirksfeuerwehrpräsident Franz Tap-peiner, den BezirksfeuerwehrinspektorJohann Telser, den Bürgermeister derGemeinde Laas Andreas Tappeiner, denGemeindereferenten Reinhard Spech-tenhauser, den FraktionspräsidentenJulius Schönthaler und den PfarrerArthur Werth. Weiters begrüßte erauch die neue Patin Lydia Telser Fritzund alle anderen anwesenden Patin-nen der FF Tanas.Das Fahrzeug der Marke Toyota Hiaceersetzt das im Jahre 1987 in den Dienstgestellte Geländefahrzeug der MarkeMercedes. Der Austausch des in dieJahre gekommenen Kleinrüstfahrzeugswar wegen technischer Mängel drin-gend notwendig geworden und so be-schloss der Ausschuss im Jahr 2011,ein neues Auto anzukaufen. Die Wahlfiel auf ein Fahrzeug mit Allradantriebund Differenzialsperre. Es wurde vonder Firma Ziegler in Lana ausgebaut.Das Mehrzweckfahrzeug bietet Platzfür neun Wehrmänner. Es ist mit zweiSchlitten ausgestattet, auf denen dieContainer mit den Geräten geladenwerden können. In erster Linie wirddas Fahrzeug für technische Einsätzegenutzt, es kann aber auch mit Contai-nern für Brandeinsätze bestückt wer-den. Insgesamt wurden acht Containergemeinsam mit dem Fahrzeug ange-kauft, davon drei für technische Hilfe-leistungen, drei für Brandeinsätze undzwei Leercontainer. Weiters finden im

    Heck oder unter den Sitzen noch wich-tige Werkzeuge und Utensilien wieTragbare, Teleskopleiter, Motorsäge,Schaufel, Besen usw. Platz. Für ausrei-chend Licht bei Einsätzen oder Übun-gen sorgen eine LED-Rundumbeleuch-tung und ein ferngesteuerter Lichtmastauf dem Dach.In seiner Ansprache bedankte sich derKommandant bei der Gemeindever-waltung Laas, beim Landesfeuerwehr-verband, beim Verwaltungsrat desSonderbetriebs für die Feuerwehr- undZivilschutzdienste, bei der Eigenverwal-tung Tanas, bei der RaiffeisenkasseLaas, bei der Volksbank Laas und ins-besondere auch bei der Bevölkerung

    von Tanas für die Bereitstellung derfinanziellen Mittel. Die Ehrengäste lob-ten in ihren Ansprachen die Fahrzeug-wahl und den gut durchdachten Auf-bau und richteten ebenfalls einenDank an alle Geldgeber und Sponso-ren. Besonders bedankten sie sich auchbei der Bevölkerung von Tanas für diegroßzügige Unterstützung.Im Anschluss an die Ansprachen wardie gesamte Bevölkerung zu einemkleinen Umtrunk eingeladen. Die Fah-nenabordnungen, Ehrengäste, Patin-nen, Wehrmänner mit Begleitung unddie Musikkapelle fanden sich zu einemgemeinsamen Mittagessen im Schul-haus von Tanas ein.

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  • 26Die Freiwillige Feuerwehr

    Die Feuerwehren berichten 3/2013

    FF Radein

    Segnung des Gerätehauses und Tanklöschfahrzeuges

    Am Sonntag, 28. Juli 2013 fand in Ra-dein die Segnung des ausgebautenGerätehauses und des neu angekauf-ten Tanklöschfahrzeuges statt. Zu die-sem besonderen Anlass erschienen,neben der Radeiner Bevölkerung, zahl-reiche Fahnenabordnungen der Feuer-wehren des Bezirks Unterland-Überetsch, die Partnerwehren ausEttenberg und Marktschellenberg inBayern sowie zahlreiche Ehrengäste,allen voran Landeshauptmann LuisDurnwalder.Nachdem die Festgemeinde zu denKlängen der Musikkapelle Aldein in diePfarrkirche zum hl. Wolfgang gezogenwar, fand dort um 10.30 die hl. Messestatt, die von Hochwürden HeinrichGuadagnini zelebriert und vom Kir-chenchor feierlich umrahmt wurde.Anschließend zogen alle Anwesendenzum Gerätehaus, wo BürgermeisterChristoph Matzneller alle Anwesen-den, und besonders die Ehrengäste,herzlich begrüßte. Die Erweiterung seidurch den vorbildlichen Einsatz desKommandanten Thomas Gurndin unddurch die wertvolle Arbeit des Aus-schusses der FF Radein in kürzester Zeitumgesetzt worden. Einen großen Dankrichtete er an alle beteiligten Betriebe,an den Bezirksfeuerwehrpräsidentenund vor allem an LandeshauptmannLuis Durnwalder für die zugesproche-nen Beiträge und dessen Wertschät-

    zung für den ländlichen Raum. An-schließend bedankte sich Komman-dant Thomas Gurndin beim Bürger-meister für seine Ausführungen undbegrüßte alle Anwesenden. Er berich-tete von verschiedenen Treffen mit denGründungsmitgliedern, in denen er vielüber die Entwicklung der Gerätehäuserin Radein erfuhr. Das aktuelle Geräte-haus wurde im Jahr 1993 gesegnetund durch die Erweiterung den aktuel-len Richtlinien und Anforderungen derFF Radein angepasst. Nach ersten Ge-sprächen zwischen dem Alt-Komman-dant Paul Lantschner und dem ehe-maligen Bürgermeister Josef Pitschlsetzten die neuen Vorstände der Ge-meinde und der FF Radein das Projekterfolgreich um. Zudem erläuterte er,dass es bezüglich des neuen Tanklösch-fahrzeuges 2011 erste Absprachen mitdem Bürgermeister und dem Bezirks-feuerwehrpräsidenten gab. Im Dezem-ber 2012 folgte dann die Entschei-dung, das neue Fahrzeug zu kaufen:Dieses wurde im März 2013 bestelltund im Juli 2013 geliefert. Abschlie-ßend dankte er der Gemeinde und derLandesregierung für die zugesproche-nen Beiträge und betonte, dass beibeiden Projekten die vorgegebenenKostenrahmen eingehalten wurden.Es folgte die Segnung durch Hochwür-den Guadagnini, zu der der Komman-dant auch die Patin des neuen TLFs,

    Christa Darocca, herausbat. Nach derSegnung und den Fürbitten gratulierteder Priester der Freiwilligen FeuerwehrRadein und wies wie schon in derPredigt auf die große Bedeutung desSegen Gottes und die Förderung derGemeinschaft hin.Es folgte Architekt Zeno Bampi, der be-reits Architekt des Vereinshauses unddes angeschlossenen Gerätehauses inden 1990er-Jahren war. Er lobte die FFRadein und alle beteiligten Firmen fürdie gute und schnelle Umsetzung derbeiden Projekte. Besonders hervorzu-heben sei, dass die Erweiterung desGerätehauses 26.000,00 Euro billigerwar als veranschlagt. Als besonderenVerdienst des Kommandanten bezeich-nete er die Tatsache, dass die Erweite-rung bescheiden gehalten wurde undkeine großen Veränderungen für dieLandschaft darstellen. Abschließenddankte er dem Landeshauptmann undder Gemeinschaft und richtete auch ei-nen Dank nach oben, weil die Arbeitenunfallfrei verlaufen sind.Anschließend überbrachte Bezirksfeu-erwehrpräsident Bertignoll seine Gruß-worte und bezeichnete die Anwesen-heiten der vielen Feuerwehren alsZeichen der Kameradschaft. Das Gerä-tehaus bezeichnete er als sehr wichtigund als gute Struktur für die FF Radein,deren Zukunft durch die abgeschlosse-nen Projekte gesichert sei. Zudem lob-

    V.l.n.r.: Bezirkspräsident Markus Bertignoll, Patin Christa Daroc-ca, KDT Thomas Gurndin, Patin Gertrud Lantschner, LH LuisDurnwalder, BGM Christoph Matzneller, Bezirkspräsident OswaldSchiefer, Alt-BGM Josef Pitschl, KDT-Stv Martin Schmid

    V.l.n.r.: KDT-STV Martin Schmid, Patin Christa Darocca, KDTThomas Gurndin vor dem neuen TLF-A

  • 27 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Die Feuerwehren berichten

    Am 20. Mai 2013 hatte die Feuerwehrvon St. Michael gleich zwei Gründezum Feiern. Zum einem wurde das 40-jährige Gründungsjubiläum begangen,zum anderen konnte eine neues Lösch-fahrzeug gesegnet werden. Nach dem Einzug von der Kirche zurFeuerwehrhalle zelebrierte Landesfeu-erwehrkurat P. Reinald Romaner die hl.Messe, die von den Michaeler Musi-kanten feierlich umrahmt wurde.Nach der Messfeier stellte der Kom-mandant Norbert Karbon das neueLöschfahrzeug vom Typ Mercedes Va-rio 818 D Allrad mit dem Ausbau derFirma Ziegler/Seiwald vor. Anschlie-ßend segnete P. Reinald das Fahrzeug,für welches Marta Hofer und SilviaMalfertheiner dankeswerterweise diePatenschaft übernommen haben.Rückblickend schilderte der Komman-dant den Werdegang der bestehendenFeuerwehr, die im Jahre 1972 alsLöschzug der Feuerwehr Kastelruthund am 4. Juni 1986 als eigenständigeWehr gegründet wurde.Für 15-jährige Mitgliedschaft wurdenGeorg Goller und Michael Eppachermit dem Verdienstkreuz in Bronze aus-gezeichnet. August Goller, AlbertPrinoth, Norbert Karbon und OswaldGoller wurde für ihre 40-jährige ver-dienstvolle Tätigkeit das Verdienstkreuz

    in Gold verliehen. Bei der Feier anwe-send waren neben LandeshauptmannLuis Durnwalder, Landesrat FlorianMussner, der Bürgermeister AndreasColli, der Referent für FeuerwehrwesenMartin Fill, der Bezirksinspektor LuisOberkofler, der AbschnittsinspektorErich Mayrl sowie Abordnungender Feuerwehrwehren der Umgebung.

    Der Kommandant dankte abschließenddem Landeshauptmann, dem Bürger-meister und der Raiffeisenkasse fürden gewährten finanziellen Beitragund der Bevölkerung von St. Michaelfür die Bereitstellung der Mehlspeisenbeim Umtrunk und lud alle herzlichdazu ein.

    V.l.n.r.: Oswald Goller, KDT Norbert Karbon, KDT-STV a. D. August Goller und AlbertPrinoth

    FF St. Michael/Kastelruth

    40-Jahrfeier und Fahrzeugsegnung

    te er die Kostenreduzierung, die durchden Verzicht auf überflüssige Gerät-schaften erreicht wurde. Abschließendüberbrachte er die Grußworte des Lan-desfeuerwehrpräsidenten, dankte allenBeteiligten und wünschte der FF Ra-dein viele Übungen, wenige Einsätzeund allen ein schönes Fest.Auch der Präsident der Bezirksgemein-schaft, Oswald Schiefer, überbrachteseine Grußworte und gratulierte der FFRadein und allgemein dem Dorf Radein,dem er für den guten Zusammenhaltund das rege Vereinsleben große Wert-schätzung entgegen brachte.Der ehemalige Bürgermeister JosefPitschl bedankte sich in besondererWeise bei Landeshauptmann LuisDurnwalder für seine Bürgernähe. Zu-

    sammen mit Bürgermeister ChristophMatzneller und Kommandant ThomasGurndin überreichte er Luis Durnwal-der einen Geschenkkorb mit AldeinerProdukten und das Aldeiner Dorfbuch.Der Landeshauptmann ergriff das Wortund brachte seine große Freude zumAusdruck, an einem Ort sein zu dür-fen, wo etwas realisiert wurde und woTraditionen und Bräuche sehr hoch ge-halten werden. Laut Durnwalder sei essehr wichtig, dass alle Verantwortungübernehmen, gleichzeitig wies er aberauch darauf hin, dass das Ehrenamtnicht als etwas Selbstverständliches an-gesehen werden darf und dass es sehrviel Bereitschaft und Motivation für dieehrenamtliche Tätigkeit brauche, diesehr viel verborgene Arbeit erfordere.

    Er bedankte sich bei allen für die Reali-sierung der Projekte und wünschte al-len eine schöne Feier.Nachdem das Band durchschnittenwurde, folgte der Festbetrieb direkt vordem Gerätehaus.

  • 28Die Freiwillige Feuerwehr

    Die Feuerwehren berichten 3/2013

    FF Rein

    50-Jahrfeier mit Segnung der neuen UnterkellerungAm Sonntag, 4. August feierte die Frei-willige Feuerwehr Rein ihr 50-jährigesGründungsjubiläum. Anlässlich dieserFeier nahmen die Jubelwehr, die Fah-nenabordnungen des Abschnittes 7,zahlreiche Ehrengäste und die Jägerka-pelle Ahornach Aufstellung zum Ein-zug mit der hohen Geistlichkeit zurFeuerwehrhalle in Rein. Ortspfarrer Oswald Holzer zelebriertegemeinsam mit Pfarrer Anton Auerund Dr. Thomas Eppacher den Dank-gottesdienst vor der Feuerwehrhalle.Pfarrer Oswald Holzer unterstrich inseiner Predig das Ehrenamt und die Be-reitschaft zur Hilfe am Nächsten. DieFeuerwehr sei für ihn ein Vorbild derDorfgemeinschaft. Abschließend seg-nete er die neue 370 m² große Unter-kellerung bei der Feuerwehrhalle. Kommandant Ernst Seeber dankte inseiner Ansprache vor allem seinen vierVorgängern und ihren Stellvertretern,Ausschussmitgliedern und Feuerwehr-kameraden, denn was heute in Reinvorhanden ist, sei das Ergebnis des Ein-satzes und Weitblicks der jeweiligenKommandantschaften. Die 24 Wehrmänner, die am 13. Ok-tober 1963 unter der Führung vonGründungskommandant David Eppa-cher die Feuerwehr Rein ins Leben ge-rufen haben, legten den Grundsteinfür eine nunmehr 50-jährige Erfolgs-geschichte. Heute zählt die Wehr 54

    aktive Mitglieder, sieben Ehrenmitglie-der, ein Mitglied außer Dienst und fünfPatinnen. Damit ist die Reiner Wehr imVerhältnis zu ihrer Einwohnerzahl von360 Personen sicherlich eine der größ-ten Feuerwehren Südtirols. Als Dank und Anerkennung wurde denfünf anwesenden Gründungsmitglie-dern eine Nachbildung der ersten Feu-

    erwehrhalle mit dem ersten FahrzeugJeep und der ersten Tragkraftspritzeüberreicht, welche in den Jahren 1965bis 1967 angeschafften wurden. Bürgermeister Helmuth Innerbichlersprach über die Wichtigkeit der vor-handenen Strukturen rund um die Feu-erwehr in Rein, auch aufgrund der Ent-fernung zur nächsten Nachbarwehr.

    V.l.n.r. BFP Hermann Schmid, LFP Wolfram Gapp, Senator u. Ehrenmitglied Hans Berger,LR Dr. Florian Mussner, Regionalassessorin Martha Stocker, BM Helmuth Innerbichler,KDT-STV Ernst Mairhofer, Gründungsmitglieder Benjamin Steinkasserer, HermannBacher, Albin Auer, Adolf Seeber, Gründungskommandant David Eppacher, KDT ErnstSeeber, AI Raimund Eppacher

    V.l.n.r. KDT Ernst Seeber, Patin Annelies Berger, Edith Holzer,Dorothea Steinkasserer, Maria Plankensteiner und KDT-STV ErnstMairhofer

    Besichtigung der neuen Unterkellerung

  • 29 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Die Feuerwehren berichten

    »Heute feiern wir noch, aber heuteAbend kann alles schon anders sein,«mahnte Innerbichler noch zu Mittagund hatte damit recht, da es noch amselben Abend zu einem Waldbrand amSpeickboden kam, wo alle Wehren derGemeinde bis auf Rein im Einsatz wa-ren. Innerbichler wünschte der ReinerWehr viel Freude mit der neuen Unter-kellerung und lobte die Sauberkeit undOrdnung im Gerätehaus.Senator und Ehrenmitglied der Feuer-wehr Rein Hans Berger blickte zurückauf 50 Jahre Feuerwehr Rein, war erdoch von 1970 bis 2000 Komman-dant-Stellvertreter unter drei Komman-danten. Waren es am Anfang nur fünfUnterflurhydranten, zwei Oberflurhy-dranten, fünf Schläuche und zweiStahlrohre, kann die Reiner Wehr heu-te auf ein gut ausgestattetes Geräte-haus und auf einen guten Fuhrpark zu-rückgreifen, was sicherlich auch aufden Zusammenhalt und die Kamerad-schaft in Rein zurückzuführen ist.

    Landesfeuerwehrpräsident WolframGapp sprach in seiner Festrede überdie Wichtigkeit und Notwendigkeit derFeuerwehren nicht nur in großen Zen-tren, sondern vor allen in den abgele-genen Dörfern im ländlichen Bereich.Er wünschte der Jubelwehr alles Guteund zeigte sich erfreut über die im Ver-hältnis große Anzahl an aktiven Feuer-wehrleuten.Landesrat Dr. Florian Mussner über-brachte die Glückwünsche der Landes-regierung und appellierte an alle, sichauch weiterhin für den Dienst amNächsten einzusetzen, da dies zumWohle der gesamten Bevölkerung ist.Abschließend stellte KommandantSeeber die Chronik vor, welche dasFeuerwehrwesen von Rein in den letz-ten 50 Jahren in Wort und Bildern fest-hält. Er überreichte den Patinnen derReiner Wehr sowie der Regionalasses-sorin Martha Stocker die erste Chronikund einen Blumenstrauß, stellvertre-tend für alle Frauen, welche einen sehr

    wertvollen Dienst in der Feuerwehrleisten, auch wenn dieser oft nach au-ßen nicht sichtbar ist. Bevor man unter den Klängen der Jä-gerkapelle Ahornach zum gemeinsa-men Mittagessen abmarschierte, gabes noch die Möglichkeit zur Besichti-gung der Strukturen und Fahrzeugeder Feuerwehr Rein.Abschließend dankte der Komman-dant allen für die gute Zusammenar-beit und die Unterstützung, welche derFeuerwehr immer wieder zugute-kommt, und schloss mit dem Leit-spruch der Freiwilligen Feuerwehr»GOTT ZUR EHR, DEM NÄCHSTENZUR WEHR«.

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  • 30Die Freiwillige Feuerwehr

    Jugend/Bewerbe/Sport 3/2013

    Mülhausen/Frankreich

    Südtirol hat sich international gut präsentiert

    Drei Goldmedaillen, zwei Silbermedail-len, eine hervorragende Platzierung beider Jugend, das ist die trockene Bilanzder XIV. Internationalen Feuerwehr-wettbewerbe vom 14. bis 21. Juli 2013in Mülhausen/Frankreich. Doch essteckt mehr dahinter.Als die Pfalzner nach einer fehlerfreienDarbietung mit einer guten Zeit dasStadion verließen, war der Jubel groß.Die beinahe professionell aufgestelltenösterreichischen, russischen und tsche-chischen Jugendgruppen waren füruns unerreichbar. Das wussten wir.Aber dann kam erfreulicherweise baldschon Südtirol. Den Betreuern gebührtebenso viel Anerkennung und Dankwie den Jugendlichen.Unsere fünf aktiven Gruppen habenbereits an den zwei offiziellen Trai-ningstagen das Interesse der Mitbe-werber und des Bewerterstabes ge-weckt. »Die Südtiroler sind alle

    Kandidaten für das 1. Drittel, also fürGold.« Das war die Meinung der Ex-perten. Mit diesen hohen Erwartungenmarschierten die grau Uniformiertenschließlich zur feierlichen Eröffnungs-zeremonie am Mittwochabend vor8.000 Zuschauern in das Stadion ein.Der Freitag war den A-Gruppen undder Samstag den B-Gruppen mit Al-terspunkten vorbehalten. Das Ambien-te mit blauem Himmel, lodernderOlympiaflamme, bunt gemixten Uni-formen aus den verschiedensten Natio-nen, stets vollbesetzter Haupttribünemit zeitweilig ohrenbetäubender Ge-räuschkulisse, das hat eine unvergessli-che Atmosphäre erzeugt. Damit ausSüdtiroler Sicht die Begeisterung beiden Schlachtenbummlern nicht über-schwappte, waren zwei kleine Missge-schicke der Gruppen von Labers undKastelbell verantwortlich, die deshalbim Spitzenfeld der Silber-Gruppen

    landeten, also ganz knapp Gold ver-fehlten. Rodeneck, Steinhaus und Tais-ten durften sich über Gold freuen. Ein-fach war es nicht. Die Konkurrentenaus Österreich mit der schnellsten An-griffszeit von 28,50 Sekunden, sowieSlowenien wie auch Deutschland leg-ten die Latte hoch. Aber den Leistun-gen der Südtiroler zollten alle Respekt.Die Feuerwehrolympiade besteht nichtnur aus den Bewerben der Jugend undder Aktiven. Das Einmalige für die Zu-schauer ist sicherlich der Sportwett-kampf. Der 100 m Hindernislauf mitder fast unglaublichen Bestzeit von 15Sekunden, der aufregende nasseLöschangriff der Berufsfeuerwehren,der Aufstieg mit der Hakenleiter in 13Sekunden über drei Stockwerke, dassind Disziplinen für echte Athleten, dievon Tschechien, Russland, Weißruss-land, Polen, Slowakei, Ungarn undden neuen deutschen Bundesländern

  • 31 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Jugend/Bewerbe/Sport

    dominiert werden. Samstagabend,12.000 Menschen im Stadion, hoch-sommerliches Wetter, die Schlussveran-staltung beginnt mit dem Einmarschder Nationen. Zwei Feuerwehrmusik-kapellen und ein professionelles Mode-

    ratoren-Team sorgen für die akustischeUmrahmung. Völlig unerwartet setztsich ein Teil der Beregnungsanlage inBetrieb. Die meisten Gruppen bleibenstramm stehen und genießen die Ab-kühlung, während unser sympathi-

    scher und stets hilfsbereiter Stadion-wart Nicolas verzweifelt in den Tech-nikraum stürmt, um die Automatikauszuschalten. Den Applaus hat erwahrscheinlich nicht genossen.Nun folgt die Siegerehrung. Die An-sprachen sind kürzer als bei der Eröff-nung. Die Marseillaise, die französischeNationalhymne, erklingt. Die Fahnenwerden eingeholt. Die Flamme erlischt.Der schwedische CTIF- Präsident ToreEriksson erklärt die 14. Feuerwehr-olympiade für beendet, und ich habeals Kommandant des Aufmarsches nundie Aufgabe, den Zug der 2800 zurDefilierung anzuführen. Während die-ses beeindruckenden Moments unterdem Abendhimmel Frankreichs wan-dern die Gedanken zu meinen Vorgän-gern, die die Vision von internationa-len Wettbewerben Wirklichkeit werdenließen, und zu meinen Kameraden inden verschiedenen Ländern, die sichfür den Fortbestand der Feuerwehr-olympiaden einsetzen werden.

    Hans Hellweger

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    Auch heuer haben hierfür der Südtiroler KünstlerRudolf Maria Complojer und Südtiroler Hobbymalerihre Motive unentgeltlich zur Verfügung gestellt.Schon zum 20. Mal jährt sich dieses Jahr unsereWeihnachtskarten-Aktion. Durch den Kartenerwerbbzw. einer kleinen Spende, schenken Sie unverschul-det in Not geratenen Menschen in Südtirol Hoffnungund einen kleinen Lichtblick.

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  • 32Die Freiwillige Feuerwehr

    Jugend/Bewerbe/Sport 3/2013

    Südtirol-Cup 2013

    Völlaner Jugendgruppe holt sich den Gesamtsieg

    Austragungsort, Datum

    Rang Lichtenberg, Pfalzen, Lana, Gesamt- Differenz Jugendgruppe03.08.2013 10.08.2013 17.08.2013 punkte

    1 48,50 44,77 43,51 136,78 0,00 Völlan2 48,82 44,69 45,66 139,17 +2,39 Pfalzen3 51,91 47,00 46,19 145,10 +8,32 St. Magdalena/Gsies4 52,78 49,09 44,12 145,99 +9,21 Prissian5 56,49 56,17 46,12 158,78 +22,00 Weitental6 53,43 50,29 58,02 161,74 +24,96 Oberrasen7 50,68 49,22 63,28 163,18 +26,40 Mitterdorf/Kaltern8 53,21 52,69 60,04 165,94 +29,16 Steinegg9 62,24 53,42 54,37 170,03 +33,25 Taufers i. Münster/Schleis10 81,27 47,52 47,78 176,57 +39,79 Afing11 49,73 68,40 59,21 177,34 +40,56 Göflan12 55,49 67,47 62,79 185,75 +48,97 Lüsen13 79,27 63,34 50,49 193,10 +56,32 Partschins14 82,04 95,41 72,47 249,92 +113,14 Mauls15 92,45 94,81 70,88 258,14 +121,36 Tramin

    Der Südtirol-Cup der Südtiroler Feuer-wehrjugend 2013 ist Geschichte undwir haben einen »alten« neuen Sieger,der wieder, wie bereits im Jahre 2011,Völlan heißt.Die Jugendgruppe Völlan hat sich mitzwei Tagessiegen in Lichtenberg und inLana sowie einem zweiten Platz in Pfal-zen diesen Titel sicher verdient. Aller-dings muss der Südtirol-Cup noch eindrittes Mal gewonnen werden, damitdie Wandertrophäe, die Landeshaupt-mann Luis Durnwalder gestiftet hat, inVöllan bleiben kann. Der Südtirol-Cup2013 hat viele Sieger, vor allem sind es

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    die Jugendgruppen, die sich für diesenBewerb qualifiziert haben und ihr Kön-nen der Bevölkerung unter Beweis stel-len durften. Sieger sind auch die aus-tragenden Feuerwehren Lichtenberg,Pfalzen sowie Lana mit Völlan, die al-lesamt gezeigt haben, wie professio-nell die Feuerwehren solche Veranstal-tungen organisieren und durchführen.Besonders erfreulich sind die außer-ordentlichen Leistungen der 15 Ju-gendgruppen, die für ein großes Publi-kumsinteresse gesorgt haben. Ich danke allen Jugendlichen und ihrenBetreuern, den Bewertern, den veran-

  • 33 Die Freiwillige Feuerwehr

    3/2013 Jugend/Bewerbe/Sport

    Graun im Vinschgau

    4. Obervinschger NassleistungsbewerbInsgesamt 23 Bewerbsgruppen ausSüd- und Nordtirol sowie aus demBundesland Oberösterreich fanden sicham 20. Juli 2013 auf der Grünzone inGraun im Vinschgau ein. Der in Koope-ration zwischen den zwei FeuerwehrenGraun und Langtaufers organisierteBewerb konnte als voller Erfolg be-trachtet werden. Unter strahlendem Sonnenschein undim Blicke der zahlreichen kritischen Zu-schauer stellten die Gruppen aus nahund fern ihr Können unter Beweis. Alsschnellste Gruppe ohne Alterspunkte,mit einer Zeit von 50,23 Sekunden und449,77 Punkten konnte die FF Allitz ih-

    re Favoritenrolle bestätigen. Mit gerin-gen Abständen folgten die FF Wallernan der Trattnach (61,60 Sekunden;438,40 Punkte) und die Bewerbsgrup-pe Nauders 2 (62,38 Sek.; 437,62Punkte). Ebenso mit Bestzeiten glänz-ten die Gruppen mit Alterspunkten.Hier konnte sich die FF Niederolang mit58,69 Sekunden und 464,31 Punktenden ersten Platz sichern, dicht gefolgtvon der FF Tartsch (65,25 Sekunden;443,75 Punkte) und der FF Reschen(70,20 Sekunden; 434,80 Punkte).Anschließend an den Leistungsbewerberfolgte, unter musikalischer Umrah-mung der Musikkapelle Reschen, der

    Einzug zum Festgelände, wo die Preis-verleihung stattfand. Überreicht wurden die