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ALLGEMEINES KRANKENHAUS DER STADT WEN ffi UNIVERSITATSKLINIK FÜR KINDER. UND JUGENDHEILKUNDE Leitung: Univ. Prof.in Dr.in Susanne Greber-Platzer, MBA KLINISCHE ABTEILUNG FÜR PADIATRISCHE KARDIOLOGIE Leitung: Univ. Prof.in Dr. lna Michel-Behnke Pädiatrische Kardiologie / Herzambulanz Univ. Prof. Dr. lna Michel-Behnke E-Mail: [email protected] Telefon: 0043 1 40400-31990 Fax:0043 1 40400-38150 Wissenschaft I iches Projekt Wien am 20.12.2017 Erweiterte Genanalytik und Aufsteliung einer Genbank bei Kindern mit pulmonaler Hypertension (PH) Neben den unterschiedlichen Ursachen einer PAH im Kindesalter stellt die idiopthische Form eine Ausschlussdiagnose dar. Um den genetischen Hintergrund dieser Erkankung entsprechend zu beleuchten, wurde in der neuesten Klassifiaktion eine eigene Form , nämlich die hereditäre PAH der IPAH gegenübergestellt (1) . De häufigste und am besten untersuchte Form ist jene die einer Mutation im BMPRII Gen zugrunde liegt. Etwa 70o/o der hereditären Fälle im Erwachsenealter sind auf diese Mutation zurückzuführen. ln den letzten Jahren sind allerdings zunehmend andere Genmutationen als Kofaktoren einer PAH identifiziert worden (2). Teilweise betreffen sie ähnlich der BMPR ll Mutation auch den TGF ß Signalweg (ACVRLIoder ALK I , ENG, SMAD9, CAV1, KCNK3, TBX4). lnsgesamt sind derzeit 13 solche Mutaionen bekannt. Eine rezent publizierte Metanalyse konnte insgesamt bei2l Genen unterschiedliche Mutationen nachweisen die PAH assoziiert waren. lnteressantenveise konnten dabei teilweise unterschiedliche Genmutationen auch speziellen Krankheitsverläufen zugeordnet werden. So ist bespielweise eine TBX4 Mutation mit einer kindlichen PAH assoziiert (3). Aus aktueller Sicht ist davon auszugehen, dass noch viele Patienten mit der Diagnose einer IPAH in Wirklichkeit eine bisher noch nicht diagnostizierte Genmutation aufweisen. Nachdem die Erkrankung derzeit nur symptomatisch behandelbar ist und in der Regel durch ihren fortschreitenden Charakter einen schweren Verlauf aufirueist sind eine Früherkennung und eine exakte Diagnosestellung von entscheidender Bedeutung für das Management unserer Patienten. Dazu gehört auch eine erueiterte genetische Analyse um in Zukunft vielleicht auch Krankheitsverläufe besser einschätzen und individualisiertere Therapien vornehmen zu können. Die PAH Gendiagnostik ist im klinischen Alltag aufiruändig und mit hohen Kosten verbunden, sodass sie nicht immer in erureiterter Form durchgeführt wird. Ziel unseres wissenschaftlichen Projektes ist es daher , für unsere Patienten eine Genbank aufzustellen und anhand neuer genetischer Untersuchungsmethoden, nämlich dem ,,next generation sequencing" eine enrueiterte Genanalyse durchzuführen um bekannte aber auch seltene und bisher unbekannte Mutationen zu erfassen . ln Zeiten der zunehmenden Währinger Gürtel 18-20 41090 Wien Telefon: +43 1 40400-31990 Fax +43 1 40400-38150 w.meduniwien.ac.aUkinderklinik \M.akhwien.at DVR-Nummer 00001 91

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DER STADT WENffiUNIVERSITATSKLINIK FÜR KINDER. UND JUGENDHEILKUNDELeitung: Univ. Prof.in Dr.in Susanne Greber-Platzer, MBAKLINISCHE ABTEILUNG FÜR PADIATRISCHE KARDIOLOGIELeitung: Univ. Prof.in Dr. lna Michel-Behnke

Pädiatrische Kardiologie / HerzambulanzUniv. Prof. Dr. lna Michel-Behnke

E-Mail: [email protected]: 0043 1 40400-31990

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Wissenschaft I iches Projekt Wien am 20.12.2017

Erweiterte Genanalytik und Aufsteliung einer Genbank bei Kindern mit pulmonalerHypertension (PH)

Neben den unterschiedlichen Ursachen einer PAH im Kindesalter stellt die idiopthischeForm eine Ausschlussdiagnose dar. Um den genetischen Hintergrund dieser Erkankungentsprechend zu beleuchten, wurde in der neuesten Klassifiaktion eine eigene Form ,

nämlich die hereditäre PAH der IPAH gegenübergestellt (1) . De häufigste und am bestenuntersuchte Form ist jene die einer Mutation im BMPRII Gen zugrunde liegt. Etwa 70o/o derhereditären Fälle im Erwachsenealter sind auf diese Mutation zurückzuführen.ln den letzten Jahren sind allerdings zunehmend andere Genmutationen als Kofaktoreneiner PAH identifiziert worden (2). Teilweise betreffen sie ähnlich der BMPR ll Mutationauch den TGF ß Signalweg (ACVRLIoder ALK I , ENG, SMAD9, CAV1, KCNK3, TBX4).lnsgesamt sind derzeit 13 solche Mutaionen bekannt. Eine rezent publizierte Metanalysekonnte insgesamt bei2l Genen unterschiedliche Mutationen nachweisen die PAH assoziiertwaren. lnteressantenveise konnten dabei teilweise unterschiedliche Genmutationen auchspeziellen Krankheitsverläufen zugeordnet werden. So ist bespielweise eine TBX4 Mutationmit einer kindlichen PAH assoziiert (3).Aus aktueller Sicht ist davon auszugehen, dass noch viele Patienten mit der Diagnose einerIPAH in Wirklichkeit eine bisher noch nicht diagnostizierte Genmutation aufweisen.Nachdem die Erkrankung derzeit nur symptomatisch behandelbar ist und in der Regel durchihren fortschreitenden Charakter einen schweren Verlauf aufirueist sind eine Früherkennungund eine exakte Diagnosestellung von entscheidender Bedeutung für das Managementunserer Patienten. Dazu gehört auch eine erueiterte genetische Analyse um in Zukunftvielleicht auch Krankheitsverläufe besser einschätzen und individualisiertere Therapienvornehmen zu können.Die PAH Gendiagnostik ist im klinischen Alltag aufiruändig und mit hohen Kostenverbunden, sodass sie nicht immer in erureiterter Form durchgeführt wird.Ziel unseres wissenschaftlichen Projektes ist es daher , für unsere Patienten eine Genbankaufzustellen und anhand neuer genetischer Untersuchungsmethoden, nämlich dem ,,nextgeneration sequencing" eine enrueiterte Genanalyse durchzuführen um bekannte aber auchseltene und bisher unbekannte Mutationen zu erfassen . ln Zeiten der zunehmenden

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individualisierten Medizin wäre ein solcher Ansatz speziell bei so seltenen Erkrankungenwie der PAH ein grundlegender Fortschritt.Um dieses Projekt realisieren zu können, ersuchen wir um finanzielle Unterstützung in derHöhe von 15 000 Euro. Die finanziellen Mittelwerden für eine ,,study nurse" sowie für dieDurchführung der genetischen Analysen venrvendet.Wir bedanken uns für lhre bisherige Unterstützung und hoffen auf positive R ldung fürunser Ansuchen.

Univ.Prof Dr. lna Michel-Behnke Albinni

Literatur:

1.) GaliÖ N1, Humbert M1, Vachiery JL, Gibbs S, Lang l, Torbicki A, Simonneau G, peacock A,Vonk Noordegraaf A, Beghetti M, GhofraniA, Gomez Sanchez MA, Hansmann G, KlepetkoW, Lancellotti P, Matucci M, McDonagh T, Pierard LA, Trindade PT, Zompatori M, Hoeper M,Aboyans V2,Vaz Carneiro 42, Achenbach 52, Agewall 52, Allanore y2, Asteggiano R2,Paolo Badano L2, Albert Barberä J2, Bouvaist H2, Bueno H2, Byrne RA2, Carerj 32, CastroG2, Erol Q2, Falk V2, Funck-Brentano C2, Gorenflo M2, Granton J2, lung 82, Kiely DG2,Kirchhof P2, Kjellstrom 82, Landmesser U2, Lekakis J2, Lionis C2, Lip Gy2, Orfanos SE2,Park MH2, Piepoli MF2, Ponikowski P2, Revel MP2, Rigau D2, RosenkranzS2, Völler H2,Luis Zamorano J2.2015 ESC/ERS Guidelines for the diagnosis and treatment of pulmonaryhypertension: The Joint Task Force for the Diagnosis and Treatment of pulmonaryHypertension of the European Society of Cardiology (ESC) and the European RespiratorySociety (ERS): Endorsed by: Association for European Paediatric and Congenital Cardiology(AEPC), lnternational Society for Heart and Lung Transplantation (ISHLT). Eur Heart J.2016Jan 1;37(1):67-119.

2.) Abman sH, Hansmann G, Archer sL, lvy DD, Adatia l, chung wK, Hanna BD, RosenzweigEB, Raj JU, Cornfield D, Stenmark KR, Steinhorn R, Th6baud B, Fineman JR, Kuehne T,Feinstein JA, Friedberg MK, Earing M, Barst RJ, Keller RL, Kinsella Jp, Mullen M, DeterdingR, Kulik T, Mallory G, Humpl T, Wessel DL; American Heart Association Council onCardiopulmonary, Critical Care, Perioperative and Resuscitation; Council on ClinicalCardiology; Council on Cardiovascular Disease in the Young; Council on CardiovascularRadiology and lntervention; Council on Cardiovascular Surgery and Anesthesia; and theAmerican Thoracic Society. Pediatric Pulmonary Hypertension: Guidelines From theAmerican Heart Association and American Thoracic Society.Circulation. 2015 Nov24,132(21):2037-99.

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3.) Garcia-Rivas G, Jerjes-Sänchez C, Rodriguez D, Garcia-Pelaez J, Trevino V. A systematicreview of genetic mutations in pulmonary arterial hypertension. BMC Medical Genetics.2017:18:82.

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