Fische und ihr Verhalten. Von Günther K. H. Zupanc. 182 Seiten. 205 Abbildungen u. Tab., Tetra...

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lxhrbucheb der pflanzlichen Stoffwechsel- physiologie umfai3te 437 Seiten und war fur DM 12,80 zu haben. Die nunmehr vorliegen- de vierte Auflage (1982) umfai3t 592 Seiten und kostet DM 29,80. Diese Zahlen charak- terisieren die Dynamik, mit der Autor und Verlag dieses bekannten und vielfach be- wahrten Standard-Lehrbuches der sturmi- schen Entwicklung des vergangenen Jahr- zehnts Rechnung getragen haben. Ein Ver- gleich der beiden Auflagen ist auch inhaltlich aufschlui3reich. Wahrend der grundsatzliche Aufbau und das didaktische Konzept - ein- schliefilich der sehr begrufienswerten metho- dischen Hinweise - praktisch unverandert blieb, ist der Text durchgehend modernisiert und eine game Reihe von Lucken gefullt worden. Dies gilt insbesondere fur die Ein- beziehung des Sekundarstoffwechsels, der didaktisch geschickt mit dem Primarstoff- wechsel verknupft dargestellt wird. Geblie- ben ist auch die starke Hinwendung zur bio- chemischen Vielfalt des pflanzlichen Stoff- wechselgeschehens, und, damit verbunden, eine relative sparliche Berucksichtigung der ubergeordneten GesetzmaBigkeiten und der organismischen Betrachtung des Stoffwech- selgeschehens. Wahrend zum Beispiel die chemische Struktur und Biosynthese der ein- zelnen Aminosauren auf 18 Seiten mit vielen Formelschemata ausfuhrlich deskriptiv dar- gestellt ist, erfahrt man uber den fur die Phy- siologie des Stoffaustausches der intakten Pflanze vie1 wichtigeren Problemkreis der Stomaregulation nichts auger ein paar sehr allgemein gehaltene Satze auf einer halben Seite Kleindruck. Auch in der vierten Auflage wird dieses Ta- schenbuch seine Liebhaber finden, besonders unter solchen Lesern, welche den pflanzli- chen Stoffwechsel primar mit den Augen des Biochemikers betrachten. Es wird jedoch ein Gefuhl des Unbefriedigtseins hinterlassen bei all denjenigen, welche Stoffwechsel auch als integrative Eigenschaft des lebendigen Orga- nismus in Wechselwirkung mit seiner Um- welt verstehen mochten. [Bi-641] P. Schopfer, Freiburg Cell Biology of Extracellular Matrix. Hrsg. v. Elizabeth D. Hay. XV, 417 Seiten, zahlr. Abbildungen. Plenum Press, New York and London, 1981. US $ 39.50. Uber die Zellwande von Pflanzen und Bakte- rien konnte man sich seit langem anhand aus- gezeichneter Bucher zusammenfassend infor- mieren. Nicht so, was die liiterzellularsub- stamen tierischer Gewebe (vor allern des Bindegewebes) betrifft. Tatsachlich sind auf diesem komplexen Gebiet erst in den letzten Jahren massivere Durchbruche erzielt wor- den. Durch das vorliegende, von einer Ex- pertin ersten Ranges herausgegebene und ge- konnt eingeleitete Buch wird versucht, diese neuen Ergebnisse aufzuarbeiten und uber- sichtlich zusammenzustellen. Im grofien ganzen ist das gut gelungen, die Mehrzahl der Mitarbeiter - sanit und sonders bekannte Pioniere der Forschung auf diesem Gebiet - widerstand erfolgreich der Versu- chung, einfach ihre Literaturkartei in ein schwer geniefibares Informations- und Zita- te-Haschee zu transformieren. Andererseits ist das Niveau aber doch recht hoch. Wer ein liebevoll-biederes Belehrungsbuch erhoffte, wird sich also beim Durcharbeiten (Durchle- sen geht nicht!) uberfordert sehen. Auch der Hastige sei gewarnt: Zusammenfassungen, die eine Assimilation des gesammelten Wis- sens in kurzester Zeit zu geben versprechen, werden nicht geboten. Das Werk ist in 3 Teile gcglicdert. Ini ersten wird die ECM biochemisch und feinstruk- turell auseinandergenommen (Kapitel uber Collagen, Proteoglycan, Elastin, Fibronectin u.a.). Der zweite befafit sich damit, wie die lebende Zelle die Matrix erzeugt und wie sich diese extrazellular formiert. Der 3. Teil schlief3lich fafit einiges von dem zusammen, was die ECM fur die in sie eingebetteten Zel- len bedeutet (Embryo- und Morphogenese, Adhasion; schliefilich - als physiologisch wichtiger Sonderfall - die Basalmembran des Nieren-Glomerulus). Die Literaturangaben - mit kompletten Zitaten - finde ich gerade richtig dosiert. Auch die Ausstattung des handlichen Buches ist gut und rechtfertigt den Preis. Und wenn die Herausgeberin ihr Vorwort in der Erwartung schliefit: "I think you will enjoy this treatise", so kann ich fur meine Person sagen, Oh yes, Madam, I did - thank you! [Bi-648] P. Sitte, Freiburg i. Br. Fische und ihr Verhalten. Von Gunther K. H. Zupanc. 182 Seiten. 205 Abbildungen u. Tab., Tetra Verl., Melle 1982. Ca. DM 30,-. In seineni popularwissenschaftlichen Buch reii3t Gunther K. H. Zupanc eine ganze Rei- he verhaltensbiologisch interessanter Beob- achtungen an. Einen breiten Raum nehmen dabei Fische aus der Familie der Cichlidae (Buntbarsche) ein. Aber auch Phanomene wie die Ruckwanderung laichreifer Lachse und die Bedeutung und der Aufbau elektri- scher Signaleinrichtungen bei Fischen wer- den angeschnitten. Eine groge Amah1 Illu- strationen und Fotos, zum Teil auch histolo- gische Bilder guter Farbqualitat s o h den Text veranschaulichen, beziehen sich jedoch leider nicht immer direkt darauf. Abenteuer- liche Keiseschilderungen zu den Fischbio- topen sowie Charakterisierungen des Le- bensweges einiger Verhaltensforscher, die sich mit den angesprochenen Problemen aus- einandersetzten, begleiten den Leser durch das game Buch. Der erzahlerische Stil er- moglicht es auch dem Nichtwissenschaftler, dem angebotenen Stoff zu folgen. Dem expe- rimentierfreudigen Aquarianer werden Tips und Anregungen fur eigene Versuche in ei- nem speziellen Abschnitt gegeben. Ein Kapi- tel fur die wichtigsten verwendeten Fachaus- drucke rundet das Buch ab. Informativ ist auch das Literaturverzeichnis mit allgemei- nen Lehrbuchern, Banden und Zeitschriften, die sich mit dern Verhalten der Fische be- schaftigen. Eine wertvolle Erganzung stellt eine Auswahl empfehlenswerter ausleihbarer Filme zum Thema des Buches dar. Der hauptsachliche Interessentenkreis durften Aquarianer sein, weshalb der allgemein ge- haltene Titel etwas irrefuhrend sein konnte. Denn fischereiwissenschaftlich, wie man es vom Titel her vielleicht erwarten wurde, werden die meisten Themen nicht intensiv genug durchdiskutiert. [Bi-644] Hartmut Schmitt, Konstanz .. Taschenrechnerprogramme fur die Analy- se okologischer Datensatze. Von Michael Meyer. In: Report Nr. 59 des Sonderfor- schungsbereichs ,,Wechselwirkung Meer- Meeresboden", Kiel 1981. Programmsammlungen fur Taschenrechner sind seit Jahren auf dem Markt. Die fuhren- den Hersteller sowie Padagogen, Betriebs- wirte und Techniker haben Zusammenstel- lungen veroffentlicht. Fur Biologen, die oko- logisch oder vegetationskundlich arbeiten, erscheint erst jetzt die erste Programmsamm- lung. Entwickelt und geschrieben hat sie der Kieler Diplombiologe Michael Meyer. Auf 138 Seiten werden 29 Programme vorge- stellt. Alle laufen auf dem verbreiteten Rech- ner TI 58 von Texas Instruments, der maxi- mal 480 Programmschritte ermoglicht und ohne spezielle Programmiersprache bedient werden kann. Wenn der dazu passende Drucker PC 100 A benotigt oder empfohlen 192 Biologie in unserer Zeit / 12. Juhrg. 1982 1 Nr. 6

Transcript of Fische und ihr Verhalten. Von Günther K. H. Zupanc. 182 Seiten. 205 Abbildungen u. Tab., Tetra...

lxhrbucheb der pflanzlichen Stoffwechsel- physiologie umfai3te 437 Seiten und war fur D M 12,80 zu haben. Die nunmehr vorliegen- de vierte Auflage (1982) umfai3t 592 Seiten und kostet D M 29,80. Diese Zahlen charak- terisieren die Dynamik, mit der Autor und Verlag dieses bekannten und vielfach be- wahrten Standard-Lehrbuches der sturmi- schen Entwicklung des vergangenen Jahr- zehnts Rechnung getragen haben. Ein Ver- gleich der beiden Auflagen ist auch inhaltlich aufschlui3reich. Wahrend der grundsatzliche Aufbau und das didaktische Konzept - ein- schliefilich der sehr begrufienswerten metho- dischen Hinweise - praktisch unverandert blieb, ist der Text durchgehend modernisiert und eine game Reihe von Lucken gefullt worden. Dies gilt insbesondere fur die Ein- beziehung des Sekundarstoffwechsels, der didaktisch geschickt mit dem Primarstoff- wechsel verknupft dargestellt wird. Geblie- ben ist auch die starke Hinwendung zur bio- chemischen Vielfalt des pflanzlichen Stoff- wechselgeschehens, und, damit verbunden, eine relative sparliche Berucksichtigung der ubergeordneten GesetzmaBigkeiten und der organismischen Betrachtung des Stoffwech- selgeschehens. Wahrend zum Beispiel die chemische Struktur und Biosynthese der ein- zelnen Aminosauren auf 18 Seiten mit vielen Formelschemata ausfuhrlich deskriptiv dar- gestellt ist, erfahrt man uber den fur die Phy- siologie des Stoffaustausches der intakten Pflanze vie1 wichtigeren Problemkreis der Stomaregulation nichts auger ein paar sehr allgemein gehaltene Satze auf einer halben Seite Kleindruck.

Auch in der vierten Auflage wird dieses Ta- schenbuch seine Liebhaber finden, besonders unter solchen Lesern, welche den pflanzli- chen Stoffwechsel primar mit den Augen des Biochemikers betrachten. Es wird jedoch ein Gefuhl des Unbefriedigtseins hinterlassen bei all denjenigen, welche Stoffwechsel auch als integrative Eigenschaft des lebendigen Orga- nismus in Wechselwirkung mit seiner Um- welt verstehen mochten. [Bi-641] P. Schopfer, Freiburg

Cell Biology of Extracellular Matrix. Hrsg. v. Elizabeth D . Hay. XV, 417 Seiten, zahlr. Abbildungen. Plenum Press, New York and London, 1981. US $ 39.50.

Uber die Zellwande von Pflanzen und Bakte- rien konnte man sich seit langem anhand aus- gezeichneter Bucher zusammenfassend infor- mieren. Nicht so, was die liiterzellularsub-

stamen tierischer Gewebe (vor allern des Bindegewebes) betrifft. Tatsachlich sind auf diesem komplexen Gebiet erst in den letzten Jahren massivere Durchbruche erzielt wor- den. Durch das vorliegende, von einer Ex- pertin ersten Ranges herausgegebene und ge- konnt eingeleitete Buch wird versucht, diese neuen Ergebnisse aufzuarbeiten und uber- sichtlich zusammenzustellen.

Im grofien ganzen ist das gut gelungen, die Mehrzahl der Mitarbeiter - sanit und sonders bekannte Pioniere der Forschung auf diesem Gebiet - widerstand erfolgreich der Versu- chung, einfach ihre Literaturkartei in ein schwer geniefibares Informations- und Zita- te-Haschee zu transformieren. Andererseits ist das Niveau aber doch recht hoch. Wer ein liebevoll-biederes Belehrungsbuch erhoffte, wird sich also beim Durcharbeiten (Durchle- sen geht nicht!) uberfordert sehen. Auch der Hastige sei gewarnt: Zusammenfassungen, die eine Assimilation des gesammelten Wis- sens in kurzester Zeit zu geben versprechen, werden nicht geboten.

Das Werk ist in 3 Teile gcglicdert. Ini ersten wird die ECM biochemisch und feinstruk- turell auseinandergenommen (Kapitel uber Collagen, Proteoglycan, Elastin, Fibronectin u.a.). Der zweite befafit sich damit, wie die lebende Zelle die Matrix erzeugt und wie sich diese extrazellular formiert. Der 3. Teil schlief3lich fafit einiges von dem zusammen, was die ECM fur die in sie eingebetteten Zel- len bedeutet (Embryo- und Morphogenese, Adhasion; schliefilich - als physiologisch wichtiger Sonderfall - die Basalmembran des Nieren-Glomerulus). Die Literaturangaben - mit kompletten Zitaten - finde ich gerade richtig dosiert. Auch die Ausstattung des handlichen Buches ist gut und rechtfertigt den Preis. Und wenn die Herausgeberin ihr Vorwort in der Erwartung schliefit: " I think you will enjoy this treatise", so kann ich fur meine Person sagen, Oh yes, Madam, I did - thank you! [Bi-648] P. Sitte, Freiburg i. Br.

Fische und ihr Verhalten. Von Gunther K. H. Zupanc. 182 Seiten. 205 Abbildungen u. Tab., Tetra Verl., Melle 1982. Ca. D M 30,-.

In seineni popularwissenschaftlichen Buch reii3t Gunther K. H. Zupanc eine ganze Rei- he verhaltensbiologisch interessanter Beob- achtungen an. Einen breiten Raum nehmen dabei Fische aus der Familie der Cichlidae (Buntbarsche) ein. Aber auch Phanomene

wie die Ruckwanderung laichreifer Lachse und die Bedeutung und der Aufbau elektri- scher Signaleinrichtungen bei Fischen wer- den angeschnitten. Eine groge Amah1 Illu- strationen und Fotos, zum Teil auch histolo- gische Bilder guter Farbqualitat s o h den Text veranschaulichen, beziehen sich jedoch leider nicht immer direkt darauf. Abenteuer- liche Keiseschilderungen zu den Fischbio- topen sowie Charakterisierungen des Le- bensweges einiger Verhaltensforscher, die sich mit den angesprochenen Problemen aus- einandersetzten, begleiten den Leser durch das game Buch. Der erzahlerische Stil er- moglicht es auch dem Nichtwissenschaftler, dem angebotenen Stoff zu folgen. Dem expe- rimentierfreudigen Aquarianer werden Tips und Anregungen fur eigene Versuche in ei- nem speziellen Abschnitt gegeben. Ein Kapi- tel fur die wichtigsten verwendeten Fachaus- drucke rundet das Buch ab. Informativ ist auch das Literaturverzeichnis mit allgemei- nen Lehrbuchern, Banden und Zeitschriften, die sich mit dern Verhalten der Fische be- schaftigen. Eine wertvolle Erganzung stellt eine Auswahl empfehlenswerter ausleihbarer Filme zum Thema des Buches dar. Der hauptsachliche Interessentenkreis durften Aquarianer sein, weshalb der allgemein ge- haltene Titel etwas irrefuhrend sein konnte. Denn fischereiwissenschaftlich, wie man es vom Titel her vielleicht erwarten wurde, werden die meisten Themen nicht intensiv genug durchdiskutiert. [Bi-644] Hartmut Schmitt, Konstanz

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Taschenrechnerprogramme fur die Analy- se okologischer Datensatze. Von Michael Meyer. In: Report Nr. 59 des Sonderfor- schungsbereichs ,,Wechselwirkung Meer- Meeresboden", Kiel 1981.

Programmsammlungen fur Taschenrechner sind seit Jahren auf dem Markt. Die fuhren- den Hersteller sowie Padagogen, Betriebs- wirte und Techniker haben Zusammenstel- lungen veroffentlicht. Fur Biologen, die oko- logisch oder vegetationskundlich arbeiten, erscheint erst jetzt die erste Programmsamm- lung. Entwickelt und geschrieben hat sie der Kieler Diplombiologe Michael Meyer.

Auf 138 Seiten werden 29 Programme vorge- stellt. Alle laufen auf dem verbreiteten Rech- ner T I 58 von Texas Instruments, der maxi- mal 480 Programmschritte ermoglicht und ohne spezielle Programmiersprache bedient werden kann. Wenn der dazu passende Drucker PC 100 A benotigt oder empfohlen

192 Biologie in unserer Zeit / 12. Juhrg. 1982 1 Nr. 6