Der berühmteste Reiter, Brauereien mit Tradition,

fürstbischöfliche Residenzen und ein

schmuckes Rathaus mitten im Fluss. Es gibt viele

Gründe für einen Besuch der Welterbe-Stadt

Die Bilderbuch-Stadt

erwartet Sie

Imposantes WahrzeichenDa sich das Alte Rathaus von Bamberg mitten in der Regnitz befindet, wird es

auch Brücken- oder Inselrathaus genannt. Heute ist es Veranstaltungs- und

Ausstellungsort

GeheimnisvollesKunstwerk in SteinWer hat ihn geschaffen? Wen stellt er dar? Der Bamberger Reiter aus dem 13. Jahrhundert befindet sich im Dom und gibt noch immer Rätsel auf. Figur und Pferd sind lebensgroß

Reisen zum Träumen & Entdecken

44 DIE NEUE FRAU

Inspiration

Die Bilderbuch-StadtBamberg

erwartet Sie

Bier, Barock und Butterhörnla

Ein Hauch vonBella Italia

Eine Gondelfahrt (30 Minuten) durch das einstige Fischer-

viertel Klein Venedig kostet 60 Euro für sechs Personen

Begehrte Hörnchen

Viel Butter gehört in dieses Gebäck.

BambergerHörnla werden in der Bäckerei Seel schon seit 1427

gebacken

Charmante Kuriosität Ein Türknauf am Haus seines

Verlegers inspirierte einst den Dichter E. T. A. Hoffmann

zur Geschichte über das Apfelweibla

DIE NEUE FRAU 45

Brauerei mit Kultstatus Im Schlenkerla, familiengeführt in

der sechsten Generation, wird das berühmteRauchbier noch aus Eichenholzfässern

gezapft (www.schlenkerla.de)

PreistippsBett und Karte ist nur eins der zahlrei-chen Arrangements des Bamberg Touris-mus Service. Es beinhaltet 2 Ü/F und die BAMBERGcard (Stadtführung, 7 Muse-en, Bus- und Bahnnutzung in Bamberg und näherer Umgebung) ab 84 Euro p. P. im DZ. Originell wohnen: z. B. im Klos-ter (www.arkadenhotel-im-kloster.de), in der Brauerei (www.brauerei- spezial.de), im Fluss (www.hotel-nepomuk.de). Infos: Bamberg Tourismus Service, Tel.: 09 51 / 2 97 62 00.

BIER-TRIPS

Ob obergärig oder ungespundet – die Bamberger Braukunst reicht bis ins Jahr 1039 zurück. 1818 gab es in der Stadt 65 Brauereien, heute sind es noch zehn (Foto: Mahrs Bräu). Wer den Gerstensaft mag,

könnte sich durch über 50 Bierspezia-litäten probieren. Oder eine der vielen Bier-Stadtführungen mitmachen: z. B. eine Bierschmecker Tour. Die Führung Bierkultur und Felsenkeller führt auch in die Unterwelt. Dort wurde das Bier gekühlt gelagert. Später trank man es direkt oben unter den Bäumen. Deshalb geht man in Bamberg auch nicht in den Biergarten, sondern auf den Keller.

BuchtippIm Bamberg-Reiseführer (144 S.) von Ulrike Grafberger wird die Weltkultur-erbe-Stadt mit all ihren Facetten beschrie-ben. Zudem finden dort Citybummler, Kauflustige, Kunstfreunde, Preisbewusste und Nachteulen jede Menge Anregun-gen. 11,95 Euro, Reise Know-How Verlag.

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Reise-InfosBAMBERGKOMPAKT

Beliebte FlaniermeileZunftschilder von Brauereien

und Hausmadonnen schmücken die Fassaden in

der Dominikanergasse

Blüten-KulisseDas Café im Rosengarten,

der sich im Innenhofder Neuen Residenz versteckt,

ist immer gut besucht

Schiff ahoi auf der Regnitz Am historischen Kranen beim einstigen

Schlachthaus starten stündlich Ausflugs-boote (80 Min., Erw. 10, Kinder 5 Euro)

Reisen zum Träumen & Entdecken

46 DIE NEUE FRAU

Inspiration

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Wer zum ersten Mal nach Bamberg kommt, staunt meist über ein kurioses Gebäude mitten im Fluss. Es ist das Alte Rathaus, das auch Brücken- oder Inselrathaus genannt wird. Der Le-gende nach wollte der Bischof einst den Bürgern keinen Platz für den Bau eines Rathauses gewähren. So rammten sie Eichenpfähle in die Regnitz und schufen eine künstli-che Insel für ihr Bauwerk, das heute wegen seiner barocken Elemente Besucher aus aller Welt verzaubert.

Doch dies ist nur eins der male-rischen Wahrzeichen des Weltkul-turerbe-Schmuckstücks. Bamberg (73 000 Einw.) gilt als größtes zusam-menhängendes Altstadtensemble Deutschlands. Doch die Attraktionen liegen nah beieinander und laden zu genussvollen Streifzügen ein.

Wir schlendern zunächst durch die malerischen Gassen der Inselstadt. Dort waren traditionell die Bürger zu Hause. Jede Menge schmiede-eiserne Zunftschilder verweisen auf Bäcker und Brauer. Gemütliche Restaurants wechseln sich mit Café-häusern ab. Charmante kleine Läden laden hinter barocken und mittel-alterlichen Fassaden zum Stöbern ein. Wir kaufen ein Butterhörnchen (Hörnla) in der Hofbäckerei Seel (Dominikanerstr. 8) und ein Mit-bringsel im denkmalgeschützten

Haus zum Mohren aus dem Jahre 1810. (Obere Brücke 14). Dann er-reichen wir den riesigen Maxplatz mit dem Neuen Rathaus und den Gemüseständen. Auch hier wird ein Bamberger Hörnla angeboten. Doch diesmal handelt es sich nicht um ein Butterhörnchen, sondern um eine kleine Kartoffelsorte. Sie wird in der Gärtnerstadt angebaut.

Ein Stadtviertel ist schöner als das andere

Ein Viertel, das die Bamberger schon seit dem Mittelalter mit Kräu-tern und Gemüse versorgt. Sogar für ihr Süßholz waren die Gärtner bekannt. Die kleinen Häuschen mit ihren riesigen Anbauflächen da-hinter sind eine Besonderheit, die das Stadtbild bis heute prägt. Im Gärtner- und Häckermuseum in der Mittelstraße kann man sich sehr an-schaulich ein Bild davon machen.

Wir schlendern weiter in Richtung Bergstadt, wo traditionell die Geist-lichen wohnen. Imposant ragen die vier Türme des Kaiserdoms in den Himmel. Im Innern halten wir nach dem Bamberger Reiter Ausschau. Da er am nordwestlichen Chorpfeiler in zehn Metern Höhe angebracht ist, scheint er auf das von Tilman Rie-menschneider angefertigte Grabmal von Kaiser Heinrich II. und Kaiserin

Kunigunde hinunter-zuschauen. Magie in Stein gehauen!

Dann wird es Zeit für eine Verschnauf-pause. Gegenüber des Doms liegt die Neue Residenz mit ihrem zauberhaften Rosengarten. Vom Café aus erschnuppern wir den Blütenduft. Auch der Blick über die Dächer der Stadt ist nicht zu verach-ten. Noch etwas schöner ist er vom nahe gelegenen Spezial-Keller aus. Im Brauereigarten gibt es nicht nur leckere Brotzeiten, sondern auch gu-tes Bier mit Blick auf die Türme des Doms und des Klosters St. Michael.

Die Bamberger sagen, dass ihre Stadt drei Flüsse hat. Neben dem linken und dem rechten Arm der Regnitz fließt dort seit mehr als 900 Jahren auch ein Strom kühlen Biers durch die Kehlen. Doch wie soll ein Urlaub für mehr als 50 Gersten-saftspezialitäten der zehn Brauerei-en nur ausreichen? Keine Frage, um alle Facetten der Welterbe-Stadt zu entdecken, müssen wir wohl recht bald wiederkommen.

Freuen Sie sich auf Kunst, Kultur und Genuss pur

Mehr Bamberg-Infos:www.bamberg.info

www.bamberg-guide.de

Genuss mit AussichtGar nicht weit vom Dom entfernt lockt der Garten des Spezial-Kellers mit schönen Bamberg-Blicken und süffigen Bieren

GelebteTraditionenWährend der

Fronleichnamsprozession werden üppig

geschmückte Heiligen-figuren durch

die Gärtnerstadtgetragen

SchmuckkästchenRokoko-Balkone, Wappen und

Fresken zieren die prächtige Fassade des Alten Rathauses in der Regnitz

Frische Produkte vom Markt Auf dem Maxplatz bieten heimische Gärtner ihre

Ware an – auch die Kartoffelsorte Bamberger Hörnla

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