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Florian Schulz Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze Diplomarbeit Technik

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  • Florian Schulz

    Nachbehandlung von Beton durch Zugabewasserspeichernder Zusätze

    Diplomarbeit

    Technik

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  • Florian Schulz

    Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspei-chernder Zusätze

    Diplom.de

  • ID 6538

    Florian Schulz

    Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze Diplomarbeit an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Fachbereich Fachbereich II, Bauingenieurwesen September 2002 Abgabe

  • ID 6538 Schulz, Florian: Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze Hamburg: Diplomica GmbH, 2003 Zugl.: Berlin, Fachhochschule für Wirtschaft und Technik, Diplomarbeit, 2002 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtes.

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  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze Inhaltsverzeichnis

    Inhalt

    Aufgabenstellung ........................................................................4 Abbildungsverzeichnis ...............................................................5 1 Einleitung/Problemstellung .................................................8 1.1 Überblick über die Nachbehandlung von Beton..................................... 8

    1.2 Geschichte des Baustoffs Beton............................................................ 9

    1.3 Beton heute ......................................................................................... 10

    1.4 Versuchsziele ...................................................................................... 11

    1.5 Übersicht über den Aufbau der Diplomarbeit ....................................... 12

    2 Stand der Kenntnisse zur Nachbehandlung von Beton..13 2.1 Einführung und Hintergrund................................................................. 13

    2.2 Aussagen zur Nachbehandlung von Beton in der Richtlinie des

    Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb)................................ 19

    2.3 Aussagen zur Nachbehandlung von Beton in der DIN......................... 23

    2.4 Vergleich der Regelungen aus DIN und DAfStb-Richtlinie................... 26

    2.5 Zusammenfassung der Nachbehandlungskriterien.............................. 28

    2.5.1 Zusammenfassung im Allgemeinen........................................ 28

    2.5.2 Zusammenfassung im Speziellen........................................... 28

    3 Versuchsdurchführung und Versuchsauswertung.........31 3.1 Erläuterung der durchgeführten Versuche ........................................... 31

    3.1.1 Einführung .............................................................................. 31

    3.1.2 Kornzusammensetzung/Siebversuch ..................................... 34

    3.1.3 Ausbreitversuch...................................................................... 36

    3.1.4 Verdichtungsversuch .............................................................. 38

    3.1.5 Luftporengehalt von Frischbeton ............................................ 39

    3.1.6 Frischbetonrohdichte .............................................................. 40

    3.1.7 Festbetonrohdichte................................................................. 41

    3.1.8 Druckfestigkeit ........................................................................ 42

    3.1.9 Feuchte-/Temperaturmessungen an Platten .......................... 44

    3.1.10 Schwindmessungen ............................................................... 47

    2

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze Inhaltsverzeichnis

    3.1.11 Bestimmung des Feuchtegehalts ........................................... 49

    3.1.12 Fehlerbetrachtung .................................................................. 50

    3.2 Erläuterung der einzelnen Betonkomponenten.................................... 52

    3.2.1 Beton ...................................................................................... 52

    3.2.2 Fließmittel ............................................................................... 56

    3.2.3 Stabilisator.............................................................................. 60

    3.2.4 Feststellung des Stabilisator- und Fließmittelgehalts.............. 63

    3.3 Auswertung der Versuche.................................................................... 66

    3.3.1 Allgemeine Gegenüberstellung der Versuchsergebnisse der

    verschiedenen Betonrezepturen............................................. 66

    3.3.2 Auswertung der Druckfestigkeiten .......................................... 69

    3.3.3 Auswertung der Schwindmessungen ..................................... 74

    3.3.4 Messungen der relativen Feuchte .......................................... 78

    3.3.5 Bestimmung des Feuchtegehalts ........................................... 84

    3.3.6 Vergleich der Aussagen aus 3.3.4 und 3.3.5.......................... 86

    4 Auswirkungen des Stabilisatoreinsatzes auf die Nachbehandlung ................................................................87

    4.1 Auswirkung des Stabilisators auf die Nachbehandlungsmaßnahmen.. 87

    4.2 Konsistenz und Verarbeitbarkeit .......................................................... 87

    4.3 Materialkosten ..................................................................................... 88

    5 Fazit .....................................................................................90 Literaturverzeichnis ..................................................................92 Anhang .......................................................................................94

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  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze Abbildungsverzeichnis

    Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Beeinflussende Faktoren für die Betonqualität................................ 9

    Abb. 2: Schematische Darstellung der Hydratation eines Zementkorns.... 14

    Abb. 3: Erhärtung von Zement mit verschiedenen Wasserzementwerten . 14

    Abb. 4: Wasseraufnahme von losem Zement nach 6 Monaten

    Lagerung an der Luft mit unterschiedlicher Feuchte ..................... 15

    Abb. 5: Das Austrocknungsverhalten von Beton in Abhängigkeit von

    Windgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit und Temperatureinfluss .... 16

    Abb. 6: Nachbehandlungsmaßnahmen für Beton...................................... 18

    Abb. 7: Mindestdauer für die Nachbehandlung in Tagen........................... 22

    Abb. 8: Mindestdauer der Nachbehandlung von Beton bei den

    Expositionsklassen nach DIN 1045-2 außer X0, XC1, XM

    (Tabelle 2 der DIN 1045-3)............................................................ 24

    Abb. 9: Vergleich der Nachbehandlungsdauern nach

    DAfStb-Richtlinie und DIN............................................................. 29

    Abb. 10: Darstellung der acht verschiedenen Betonrezepturen für die

    Laborversuche .............................................................................. 31

    Abb. 11: Herstellung des Betons der Serie 4............................................... 32

    Abb. 12: Herstellung der Platten zur Messung von relativer Feuchte und

    Temperatur im Beton .................................................................... 33

    Abb. 13: Zusammensetzung der Prüfmengen ............................................. 34

    Abb. 14: Ergebnis der Siebversuche ........................................................... 34

    Abb. 15: Sieblinie der verwendeten Zuschläge ........................................... 36

    Abb. 16: Durchführung des Ausbreitversuchs ............................................. 37

    Abb. 17: Konsistenzklassen des Frischbetons ............................................ 38

    Abb. 18: Durchführung des Verdichtungsversuchs ..................................... 39

    Abb. 19: Bestimmung des Luftgehalts im Frischbeton nach dem

    Druckausgleichsverfahren............................................................. 40

    Abb. 20: Bestimmung der Frischbetonrohdichte.......................................... 41

    Abb. 21: Druckfestigkeit nach Rückprallhammer......................................... 43

    5

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze Abbildungsverzeichnis

    Abb. 22: Durchführung der Druckversuche mit dem

    Rückprallhammer und per Abdrücken........................................... 44

    Abb. 23: Feuchte- und Temperaturmessung im Beton................................ 45

    Abb. 24: Relative Betonfeuchte über die Tiefe ab Oberfläche

    nach 7 Tagen Luftlagerung ........................................................... 46

    Abb. 25: Verlauf des Schwindens................................................................ 48

    Abb. 26: Durchführung der Schwindmessungen mit dem

    Setz-Dehnungs-Messer ................................................................ 49

    Abb. 27: Betonzusammensetzung für 61 dm³ bei w/z=0,45 ........................ 55

    Abb. 28: Betonzusammensetzung für 61 dm³ bei w/z=0,60 ........................ 55

    Abb. 29: Anwendungsmöglichkeiten für Fließmittel ..................................... 57

    Abb. 30: Betonzusammensetzung für 25 dm³ bei w/z=0,45 für die

    Probemischungen ......................................................................... 63

    Abb. 31: Festbetonrohdichten nach einem, zwei, sieben und 28 Tagen ..... 69

    Abb. 32: Entwicklung der Druckfestigkeit (Prüfung durch Abdrücken)......... 71

    Abb. 33: Vergleich der Festigkeitsentwicklungen ........................................ 73

    Abb. 34: Entwicklung des Schwindmaßes bis ca. 28 Tage/672 Stunden .... 75

    Abb. 35: Entwicklung des Schwindmaßes nach 105°C-Trocknung ............. 76

    Abb. 36: Bezug des Schwindens auf den Feuchtegehalt ............................ 77

    Abb. 37: Bezug des Schwindens auf den Feuchtegehalt nach

    ca. 28 Tagen/672 Stunden............................................................ 78

    Abb. 38: Entwicklung der relativen Feuchte in einer Tiefe von 2cm

    bis ca. 28 Tage/672 Stunden ........................................................ 79

    Abb. 39: Entwicklung der relativen Feuchte in einer Tiefe von 4cm

    bis ca. 28 Tage/672 Stunden ........................................................ 80

    Abb. 40: Entwicklung der relativen Feuchte nach 105°C-Trockung

    in einer Tiefe von 2cm................................................................... 82

    Abb. 41: Entwicklung der relativen Feuchte nach 105°C-Trockung

    in einer Tiefe von 4cm................................................................... 83

    6

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze Abbildungsverzeichnis

    Abb. 42: Entwicklung des Feuchtegehalts, ab ca. 28 Tage/672 Stunden

    Lagerung im Wärmeschrank bei ca. 105°C bis zur

    Gewichtskonstanz ......................................................................... 84

    Abb. 43: Materialkosten des Betons für die in den Laborversuchen

    hergestellten Serien ...................................................................... 89

    7

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 1 Einleitung/Problemstellung

    1 Einleitung/Problemstellung

    1.1 Überblick über die Nachbehandlung von Beton

    Um eine ausreichende und dauerhafte Betonqualität herzustellen, muss der

    Beton im ausreichenden Maße nachbehandelt werden. Ziel ist hierbei primär

    die Gewährleistung der Hydratation im oberflächennahen Bereich durch eine

    ausreichende Feuchthaltung basierend auf verschiedenen Maßnahmen.

    Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Austrocknung zu verhindern oder

    dem Beton Wasser zuzuführen. Entsprechende Regelungen finden sich in

    der DAfStb-Richtlinie zur Nachbehandlung von Beton oder in der DIN 1045-3

    wieder, wobei die DIN im Juli 2001 die Richtlinie ersetzt hat. Die vorliegende

    DIN ergänzt die für den Beton gültige EN 206. Der nicht zu unterschätzende

    Einfluss der Nachbehandlung auf die Betonqualität lässt sich anhand

    Abbildung auf Seite 9 erkennen.

    Der Vorteil der Nachbehandlung, die Herstellung einer guten Betonqualität,

    wird leider von einem wesentlichen Nachteil begleitet: einem hohen Zeit- und

    dadurch einem hohen Kostenaufwand. Die Nachbehandlung wird daher in

    der Bauausführung nur im geringen Maße berücksichtigt.

    Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll anhand von Laborversuchen der Einsatz

    eines wasserspeichernden Zusatzes geprüft werden. Hierdurch soll eine

    höhere Feuchte im Beton erreicht werden, die eine zeitlich längere

    Hydratation sicherstellt. Dies würde bei gleicher Art und Weise der

    Nachbehandlung von Betonbauteilen wie bisher eine höhere Betonqualität

    bedeuten.

    8

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 1 Einleitung/Problemstellung

    Abb. 1: Beeinflussende Faktoren für die Betonqualität1

    1.2 Geschichte des Baustoffs Beton2, 3

    Ob als Bürogebäude, Tunnel, Brücken, Klärwerke, Fahrbahnen,

    Mülltonneneinfassungen oder Pflanzenkübel: Beton ist als Baustoff nicht

    mehr wegzudenken, auch wenn er aufgrund seiner grauen Eintönigkeit (vor

    allem beim Sichtbeton) kein gutes Image hat.

    1 Fraunhofer IRB Verlag (Hrsg.), Wirksamkeit von Nachbehandlungsverfahren, Stuttgart, 1998, S. 3 2 Bonacker, Beton: ein Baustoff wird Schlagwort, Marburg, 1996 3 Tzschätzsch, Script/Vorlesungsunterlagen Stahlbetonbau I, FHTW Berlin

    9

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 1 Einleitung/Problemstellung

    Den Ursprung des Betons kann man wahrscheinlich im „Opus Caementitium“

    durch die Herstellung druckfester Bauteile aus Mörtel und Steinen vor ca.

    2000 Jahren sehen. Im 19. Jahrhundert wurde die Entwicklung des Betons

    entscheidend forciert, und das Jahr 1824 kann als Meilenstein des

    Betonbaus angesehen werden: Der Portlandzement wurde entwickelt. Ende

    der 50er/Anfang der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts wurde durch die

    Franzosen Lambot (Betonboot) und Monier (Blumenkübel) der Stahlbeton

    eingeführt. Sie verstärkten den Beton mit Stahleinlagen und gaben ihm damit

    höhere Festigkeiten. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Versuche

    durchgeführt, um Stahlbeton bemessen zu können. Die gewonnenen

    Erkenntnisse, dass Stahlbeton eine hohe Haltbarkeit besitzt, führten zum

    Einsatz des Stahlbetons bei Bauteilen mit besonderen Anforderungen an

    Festigkeit und Haltbarkeit, z. B. im Brückenbau.

    Im Laufe der weiteren Entwicklung wurden die Fertigteile eingeführt. Im

    Unterschied zum Ortbeton können Fertigteile leichter nachbehandelt werden,

    da man die Umgebungsbedingungen künstlich gleichmäßig und für die

    Betonerhärtung optimal halten kann.

    In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Sichtbeton ein

    Begriff, der vor allem in den 50er und 60er Jahren einen Boom erlebte.

    Ursache hierfür war die von Le Corbusier propagierte „Materialehrlichkeit“: er

    ließ seine Bauten unverputzt. Hier ist die Nachbehandlung von besonderer

    Bedeutung, um die architektonische Wirkung besonders herauszuheben.

    1.3 Beton heute

    Beton ist im Wesentlichen eine Zusammensetzung aus Wasser, Zement und

    den Gesteinskörnungen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, dem Beton

    Zusatzmittel und/oder Zusatzstoffe beizumischen.

    Durch Variation der einzelnen Komponenten können die Betoneigenschaften

    verändert werden. So führt ein niedrigerer Wasseranteil (niedrigerer

    Wasserzementwert) zu einer höheren Druckfestigkeit. Durch die Verwendung

    von Zuschlägen mit geringer Dichte (z. B. Naturbims oder Blähton) kann

    10

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 1 Einleitung/Problemstellung

    Leichtbeton hergestellt werden. Eine größere Mahlfeinheit des Zements führt

    zu einer höheren Zementfestigkeit und somit zu einer höheren

    Betonfestigkeit. Dies sind nur ein paar Beispiele der Beeinflussung der

    Betoneigenschaften.

    Durch Betonzusätze können die Eigenschaften des Frisch- oder Festbetons

    verändert werden. Man unterscheidet hier in Zusatzmittel und Zusatzstoffe.

    Zusatzmittel4 verändern die chemischen oder physikalischen

    Betoneigenschaften. Die Zugabe erfolgt in geringen Mengen. Aus diesem

    Grunde werden die Zusatzmittel in der Stoffraumrechnung nicht

    berücksichtigt. Sie können zum Beispiel das Erstarrungsverhalten von

    Frischbeton beeinflussen (durch Verzögerer) oder die Konsistenz bzw. die

    Verarbeitbarkeit (durch Betonverflüssiger). Bei der Veränderung von

    Eigenschaften zum Positiven können sich andere Eigenschaften zum

    Negativen entwickeln. Deshalb ist immer der Einsatz von Zusatzmitteln durch

    Eignungsprüfungen notwendig.

    Auch Zusatzstoffe können die Betoneigenschaften verändern. Sie werden in

    großen Anteilen zugegeben und sind bei der Stoffraumrechnung zu

    berücksichtigen. Als Beispiel seien Gesteinsmehle (Pigmente zur Einfärbung

    oder Flugasche als teilweiser Zementersatz) genannt.

    Durch die verschiedenen Kombinationen von Wasser, Gesteinskörnung,

    Zement, Zusatzmitteln und Zusatzstoffen ist der Beton ein sehr vielseitig

    einsetzbarer, weil auch beliebig formbarer Baustoff. Prinzipiell kann man

    sagen, dass er für fast jede Anforderung individuell produzierbar ist.

    1.4 Versuchsziele

    Wie unter 1.1 erwähnt wird im Rahmen dieser Diplomarbeit der Einsatz eines

    wasserspeichernden Zusatzes (Stabilisators) erprobt, um im Endeffekt die

    4 Lamprecht/Kind-Barkauskas/Wolf (Hrsg.), Beton-Lexikon, Düsseldorf, 1990, S. 87f.

    11

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 1 Einleitung/Problemstellung

    Betonqualität zu erhöhen und eventuell den Nachbehandlungsaufwand zu

    reduzieren.

    Hierzu wurden acht verschiedene Betonserien hergestellt. Die Serien

    unterschieden sich in ihrer Zusammensetzung im Wasserzementwert

    (0,45/0,60), Fließmittelanteil (mit/ohne) und Stabilisatoranteil (mit/ohne). Es

    sollte, wenn möglich, nachgewiesen werden, dass die

    Betonzusammensetzungen mit Stabilisator im Wesentlichen den

    Eigenschaften eines „normalen“ Betons entsprechen, jedoch eine höhere

    Feuchte aufweisen.

    Um eine ergebnismäßige Vergleichbarkeit zwischen den verschiedenen

    Betonrezepturen herzustellen, wurde ein Versuchsprogramm ausgearbeitet,

    mit dem verschiedene Eigenschaften wie z. B. Ausbreitmaß, Druckfestigkeit

    oder Feuchtegehalt festgestellt und miteinander verglichen werden sollten.

    Auf dieses Versuchsprogramm wird im Kapitel 3.1 näher eingegangen, die

    Auswertung der Versuche erfolgt in 3.3.

    1.5 Übersicht über den Aufbau der Diplomarbeit

    Zuerst bereitet die vorliegende Diplomarbeit den Stand der Kenntnisse auf.

    Die ehemals gültige „Richtlinie zur Nachbehandlung von Beton“ vom

    Deutschen Ausschuss für Stahlbeton und die heute gültige DIN 1045-3

    werden erläutert und miteinander verglichen.

    Um die Versuchsdurchführung transparenter zu machen, wird diese in einem

    weiteren Abschnitt kurz dargelegt. Es wird auch auf die verwendeten Stoffe

    eingegangen. Anschließend erfolgt die Auswertung und Gegenüberstellung

    der Versuchsergebnisse der verschiedenen Betonrezepturen. Falls

    darstellbar sollen Einsatzmöglichkeiten des Betons mit Stabilisatorzusatz

    genannt und überprüft werden.

    12

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 2 Stand der Kenntnisse zur Nachbehandlung von Beton

    2 Stand der Kenntnisse zur Nachbehandlung von Beton Die Nachbehandlung des Betons ist ein wesentlicher Beitrag zur

    Qualitätssicherung und soll bei richtiger Ausführung die Oberflächenqualität

    und Dauerhaftigkeit des Betons erhöhen. „Je geringer die Porosität, je dichter

    der Zementstein, desto höher ist auch der Widerstand gegen äußere

    Einflüsse.“5 Trotz der Notwendigkeit und Wichtigkeit wird im baupraktischen

    Ablauf die Nachbehandlung oft vernachlässigt, was als eine häufige Ursache

    von Schäden an Betonbauwerken angesehen werden kann. Gründe für das

    Vernachlässigen der Nachbehandlung liegen vor allem im hohen

    Arbeitsaufwand, den die Nachbehandlung erfordert, und den daraus

    resultierenden Kosten. Die Akzeptanz einer sinnvollen, richtig ausgeführten

    und somit qualitativ guten Nachbehandlung ist im Tagesgeschäft aufgrund

    des sehr hohen Termin- und Kostendrucks gering.

    Innerhalb dieses Kapitels wird zuerst eine Einführung in die Nachbehandlung

    gegeben. Die Ausführungen in der DAfStb-Richtlinie und der DIN 1045-3

    werden erläutert und in einem weiteren Abschnitt miteinander verglichen.

    2.1 Einführung und Hintergrund

    Warum ist die Nachbehandlung von Beton notwendig?

    Die Nachbehandlung soll die Betonqualität im oberflächennahen Bereich

    sichern. Es sollen beim frisch eingebauten Beton Schutzmaßnahmen gegen

    Austrocknen, Gefrieren, mechanische und chemische Angriffe und

    Erschütterungen getroffen werden. Wird die Nachbehandlung nicht oder nur

    mangelhaft ausgeführt, so kann es im oberflächennahen Bereich zu

    folgenden Schädigungen kommen: Schwindrisse, Entstehung einer porösen

    Betonoberfläche, Absanden, Frostabsprengungen oder niedrige Festigkeiten

    im oberflächennahen Bereich. Als Folge von Absprengungen oder auch einer

    hohen Porosität kann wiederum der Korrosionsschutz der Bewehrung

    5 Bayer/Kampen, Beton-Praxis: Ein Leitfaden für die Baustelle, 8. Auflage, Erkrath, 1999, S. 53

    13

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 2 Stand der Kenntnisse zur Nachbehandlung von Beton

    aufgehoben werden, es kann zum Rosten der Stähle und dadurch zu

    weiteren Absprengungen der Betondeckung kommen.6

    Nachbehandlungsmaßnahmen sollen also dem Austrocknen entgegenwirken

    und eine ausreichende Hydratation im Beton gewährleisten. „Es sind also

    Maßnahmen erforderlich, die ... ein Feuchtigkeitsangebot nach Höhe und

    Dauer sicherstellen, das zu einer entsprechenden Hydratation führt.“7 Als

    Hydratation bezeichnet man die Entstehung des Zementsteins, der aus dem

    Zementleim hervorgeht.

    Abb. 2: Schematische Darstellung der Hydratation eines Zementkorns8

    Abb. 3: Erhärtung von Zement mit verschiedenen Wasserzementwerten9

    Es werden bei diesem Vorgang ca. 25% des Wassers chemisch und 15%

    physikalisch gebunden, was einem Wasserzementwert von 0,40 entspricht.

    Ein höherer w/z-Wert führt zu Kapillarporen im Zementstein, die durch das

    Überschusswasser, welches nicht gebunden wird, entstehen. Mit einem

    steigenden Gehalt an Kapillarporen nimmt die Betonqualität ab.10

    Beton erreicht seine volle Festigkeit, wenn bei einem Wasserzementwert von

    0,40 die Hydratation vollständig ermöglicht wurde. Dies sorgt für ein

    Minimum an Kapillarporen. Mit steigender Temperatur wird die Hydratation

    beschleunigt. Beendet wird sie, wenn nicht mehr ausreichend Wasser zur

    6 Readymix AG (Hrsg.), Betontechnische Daten, 17. Auflage, Ratingen , 2000, S. 68 7 Weigler/Karl, Beton – Arten, Herstellung, Eigenschaften, Berlin, 1989, S. 176 8 Lamprecht/Kind-Barkauskas/Wolf (Hrsg.), Beton-Lexikon, Düsseldorf, 1990, S. 183 9 Bayer/Kampen, Beton-Praxis: Ein Leitfaden für die Baustelle, 8. Auflage, Erkrath, 1999, S. 23 10 Lamprecht/Kind-Barkauskas/Wolf (Hrsg.), Beton-Lexikon, Düsseldorf, 1990, S. 183/S.190f.

    14

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 2 Stand der Kenntnisse zur Nachbehandlung von Beton

    Verfügung steht.11 Der Betonkalender (Ausgabe 2002) sagt dazu außerdem

    aus, „dass die Hydratation zum Stillstand kommt, wenn die relative Feuchte

    im Porensystem des Zementsteins unter etwa 80% fällt.“12

    Auch Weigler/Karl13 gehen davon aus, dass ein ausreichender

    Hydratationsgrad dann erreicht wird, wenn die relative Feuchte über 80%

    liegt. Grundlage zu dieser Annahme bilden Versuche zur Wasseraufnahme

    von lose geschüttetem Zement innerhalb von sechs Monaten.

    Abb. 4: Wasseraufnahme von losem Zement nach 6 Monaten Lagerung an der Luft mit unterschiedlicher Feuchte14

    Der steile Anstieg der Kurve ab 80% relativer Feuchte zeigt die dann deutlich

    steigende Hydratation.

    Weigler/Karl merken zur Hydratation weiterhin an, dass sie im Wesentlichen

    durch Feuchte und Temperatur beeinflusst wird. Günstig wirken sich eine

    hohe Feuchte und eine begrenzte Temperatur aus. Wenn die Temperaturen

    nicht zu niedrig sind, sind hohe Frühfestigkeiten möglich, was vor allem für

    die Fertigteilproduktion interessant ist. Niedrige Temperaturen dagegen

    sorgen für eine langsamere Erhärtung, jedoch für eine höhere Festigkeit.

    11 Lamprecht/Kind-Barkauskas/Wolf (Hrsg.), Beton-Lexikon, Düsseldorf, 1990, S. 183 12 Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH (Hrsg.), Betonkalender 2002 BK 1, Berlin, 2002, S. 108 13 Weigler / Karl, Beton – Arten, Herstellung, Eigenschaften, Berlin, 1989, S. 175f. 14 Weigler / Karl, Beton – Arten, Herstellung, Eigenschaften, Berlin, 1989, S. 176

    15

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 2 Stand der Kenntnisse zur Nachbehandlung von Beton

    Leider halten sich die Autoren mit konkreteren Angaben zu den

    Temperaturen zurück.

    Neben der nicht ausreichenden Hydratation ist das Schwinden eine weitere

    Folge vorzeitigen Austrocknens. Als Schwinden bezeichnet man die

    Volumenverminderung des Betons infolge Austrocknung, die zu sogenannten

    Schwindspannungen führt. Hat der junge Beton noch eine zu geringe

    Zugfestigkeit, so kann er die Schwindspannungen nicht aufnehmen. Es

    kommt zu Schwindrissen, die von der Betonoberfläche ausgehend in das

    Innere des Betons führen. Gegenmaßnahme ist auch hier das Verhindern

    des zu schnellen Austrocknens.15

    Die Austrocknung des Betons ist abhängig von der Lufttemperatur, der

    relativen Luftfeuchte, der Betontemperatur und der Windgeschwindigkeit.

    Wie an nachfolgendem Bild zu sehen, ist die Austrocknung, also die

    verdunstete Wassermenge, umso kleiner, je kleiner die vorgenannten

    Faktoren sind.

    Abb. 5: Das Austrocknungsverhalten von Beton in Abhängigkeit von Windgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit und Temperatureinfluss16

    15 Bundesverband der Deutschen Zementindustrie (Hrsg.), Nachbehandeln von Beton, Wiesbaden, 1998, S. 1 16 Bayer/Kampen, Beton-Praxis: Ein Leitfaden für die Baustelle, 8. Auflage, Erkrath, 1999, S. 54

    16

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 2 Stand der Kenntnisse zur Nachbehandlung von Beton

    Bei der geringen Zugfestigkeit des jungen Betons kann es auch zu Rissen

    infolge Temperaturspannungen kommen. Temperatureinflüsse können sein:

    starke Sonneneinstrahlung, starke kurzfristige Temperaturänderungen, Frost

    sowie die Wärmeentwicklung aufgrund der Hydratation. In den ersten beiden

    Fällen kann durch Abdecken und Feuchthalten Abhilfe geschaffen werden.

    Bei Frost bzw. Betonieren bei Temperaturen unter 5°C muss der Beton

    wärmedämmend abgedeckt oder ihm Wärme zugeführt werden, um

    Frostschäden zu vermeiden. „Die Hydratationswärmemenge kann durch

    Verringerung des Zementgehalts, Ersatz von Portlandzement durch

    Hochofenzement und Zugabe von Flugasche herabgesetzt werden.“17

    Erschütterungen und Schwingungen aus mechanischen Beanspruchungen

    können das Gefüge des Betons stören. Vor allem der Verbund zwischen

    Stahl und Beton kann verloren gehen. Entgegenwirken kann man den

    mechanischen Beanspruchungen durch möglichst spätes Ausschalen oder

    Schutzabdeckungen.18

    Als Nachbehandlungsarten sind austrocknungsbehindernde oder

    wasserzuführende Maßnahmen bekannt. Als austrocknungsbehindernd

    gelten das Belassen in der Schalung oder das Aufbringen von Folien oder

    Nachbehandlungsmitteln. Wasserzuführend hingegen ist das Abdecken mit

    wasserspeichernden Materialien, die ihrerseits wiederum feucht gehalten

    werden müssen, oder das Besprühen der Betonoberfläche mit Wasser. Beim

    Besprühen mit Wasser ist allerdings darauf zu achten, dass der

    Temperaturunterschied zwischen Wasser und Beton nicht zu groß ist, um

    Risse aufgrund Temperaturspannungen zu verhindern.19 Zur Wirksamkeit

    wurde festgestellt, dass wasserzuführende und wasserhaltende Maßnahmen

    gleich wirksam sind.20 Weiterhin sollte die Art der

    17 Deutscher Ausschuss für Stahlbeton (Hrsg.), Heft 495: Stoffeigenschaften jungen Betons – Versuche und Modelle, Berlin, 1999, S. 13 18 Bundesverband der Deutschen Zementindustrie (Hrsg.), Nachbehandeln von Beton, Wiesbaden, 1998, S. 2 19 Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH (Hrsg.), Betonkalender 2002 BK 1, Berlin, 2002, S. 108 20 Fraunhofer IRB Verlag (Hrsg.), Wirksamkeit von Nachbehandlungsverfahren, Stuttgart, 1998, S. 98

    17

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 2 Stand der Kenntnisse zur Nachbehandlung von Beton

    Nachbehandlungsmaßnahme von der Umgebungstemperatur nach folgender

    Übersicht beachtet werden:

    *) Nachbehandlungs- und Ausschalfristen um die Anzahl der Frosttage verlängern; Beton mindestens sieben Tage vor Niederschlägen schützen

    Abb. 6: Nachbehandlungsmaßnahmen für Beton21

    Nachbehandlungsmaßnahmen und –dauern sollten vor Beginn der

    Bauarbeiten zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer möglichst präzise

    beschrieben und festgelegt werden. Durch die vielen Einflüsse aus

    Umweltbedingungen, Betoneigenschaften und Bauwerksnutzung kann über

    die Nachbehandlung keine pauschale Aussage getroffen werden, für jedes

    Bauwerk (oder sogar Bauteil) ist eine individuelle Festlegung zur

    Nachbehandlung nötig.22

    Auf die Nachbehandlungsverfahren und Nachbehandlungsdauern wird im

    Einzelnen in den Abschnitten 2.2 und 2.3 eingegangen. Dort werden die

    bisher gültige „Richtlinie zur Nachbehandlung von Beton“ des Deutschen

    21 Bayer/Kampen, Beton-Praxis: Ein Leitfaden für die Baustelle, 8. Auflage, Erkrath, 1999, S. 57 22 Weigler/Karl, Beton – Arten, Herstellung, Eigenschaften, Berlin, 1989, S. 179f.

    18

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 2 Stand der Kenntnisse zur Nachbehandlung von Beton

    Ausschuss für Stahlbeton und die Aussagen in der aktuell gültigen DIN 1045

    Teil 3 behandelt.

    Als Verfahren wurden z. B. schon das Belassen in der Schalung oder das

    Besprühen mit Wasser genannt. Die Nachbehandlungsdauern richten sich

    nach den Umgebungsbedingungen bzw. der Festigkeitsentwicklung des

    Betons. Diese wiederum ist abhängig von der Betonzusammensetzung

    (Einfluss von Zementart und Zusatzmittel), der Frischbetontemperatur, den

    Umgebungsbedingungen und den Bauteilabmessungen.

    2.2 Aussagen zur Nachbehandlung von Beton in der Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb)23

    Die Richtlinie zur Nachbehandlung von Beton vom DAfStb wurde im Februar

    1984 erstmals herausgegeben und ergänzte die Angaben zur

    Nachbehandlung in der damals gültigen DIN 1045. Mit Erscheinen der DIN

    1045 Teil 3 „Bauausführungen“ im Juli 2001 wurde die Richtlinie ungültig.

    Die Richtlinie ist unterteilt in die Abschnitte

    1 Zweckbestimmung

    2 Allgemeines

    3 Anwendungsbereich

    4 Nachbehandlungsverfahren

    5 Dauer der Nachbehandlung

    Auf diese Abschnitte wird im Folgenden eingegangen.

    Das Kapitel 1 „Zweckbestimmung“ erläutert kurz den Hintergrund der

    Richtlinie. Betonnachbehandlung hat demnach den Zweck der

    Qualitätssicherung. Frisch eingebrachter Beton soll gegen Austrocknen

    geschützt werden mit dem Ziel, im oberflächennahen Bereich des Betons

    eine ausreichende Erhärtung und somit die Dauerhaftigkeit von

    Betonbauteilen zu erreichen.

    23 Die Richtlinie wurde entnommen aus: Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH (Hrsg.), Betonkalender 1993 Teil 2, Berlin, 1993, S. 224ff.

    19

  • Diplomarbeit Nachbehandlung von Beton durch Zugabe wasserspeichernder Zusätze 2 Stand der Kenntnisse zur Nachbehandlung von Beton

    Im Teil 2 „Allgemeines“ wird kurz der Nutzen erläutert, die Nachbehandlung

    ins Leistungsverzeichnis aufzunehmen. Es sollen zwischen Auftraggeber und

    Auftragnehmer möglichst genaue Aussagen getroffen werden über die

    Einflüsse, welchen der Beton im Laufe der Nutzung des Bauwerks

    ausgesetzt ist.

    Der Anwendungsbereich der Richtlinie (Teil 3) bezieht sich auf die im

    Regelfall zur Nachbehandlung erforderlichen Maßnahmen.

    Außergewöhnliche Einflüsse aus Schwingungen/Erschütterungen,

    Temperaturspannungen werden nicht berücksichtigt. Es wird auf zwei

    Sonderfälle hingewiesen: Bei besonderen Anforderungen an die

    Betonoberfläche z. B. infolge Frost-/Tausalz- oder chemischer Einwirkung

    sind Maßnahmen erforderlich, die über die Maßgaben der Richtlinie

    hinausgehen. Bei erdfeuchten Bauteilen hingegen kann der Aufwand für die

    Betonnachbehandlung verringert werden.

    Zu den Nachbehandlungsverfahren trifft die Richtlinie im Teil 4 folgende

    Aussagen: „Gebräuchliche Verfahren sind Belassen in der Schalung,

    Abdecken mit Folien, Aufbringen wasserhaltender Abdeckungen, Aufbringen

    von flüssigen Nachbehandlungsmitteln, kontinuierliches Besprühen mit

    Wasser oder eine Kombination aus diesen.“ Mit der Nachbehandlung ist

    unmittelbar nach Einbau des Betons zu beginnen. Die einzelnen

    Nachbehandlungsmaßnahmen werden folgendermaßen näher erläutert:

    - Belassen in der Schalung

    Abhängig von der Art der Schalung (Holz-/Stahlschalung) sind entweder die

    Schalung feucht zu halten oder Einflüsse aus der Umgebungstemperatur zu

    berücksichtigen.

    - Abdecken mit Folien

    Folien sollen die Feuchtigkeitsabgabe aus dem Beton an die Umgebung

    reduzieren. Die Betonoberfläche soll vollständig abgedeckt sein. Es ist darauf

    zu achten, dass die Folien die Betonoberflächen nicht berühren.

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