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Förderer der Nabushome School e.V. März 2018 Liebe Freunde und Förderer der Nabushome School, Wie Sie bereits aus unseren kürzlichen Mails wissen, wir sind wieder zurück von unserer bisher längsten Afrika-Reise. Es ist uns ein besonderes Anliegen Sie immer wieder über die aktuellen Entwicklungen an unserer Nabushome Schule ausführlich zu informieren. Im Mittelpunkt unseres März-Rundbriefes steht unser Bericht über unseren Besuch in Nabushome im Dezember 2017. Nachdem unser langjähriger Schriftführer und Vorstandsmitglied Tony Kemp zum ersten Mal mit uns in Nabushome war, haben wir ihn gebeten seine Eindrücke – quasi aus Sicht eines „Neulings“ – in einem Reisebericht zusammenzufassen. Hier ist sein Bericht: 1. Unser Besuch in Nabushome Es ist der 21. Dezember 2017 und wir müssen im altehrwürdigen Victoria Falls Hotel früh aufbrechen. Heute ist ein besonderer Tag: auf dem Programm stehen die Weihnachtsfeier in Nabushome und mein erster Besuch an der Schule, auf den ich sehr gespannt bin. Unsere Vorfreude wurde durch häufige Anfragen zu unserem Besuch von wohlwollenden Hotelangestellten gesteigert, die die Arbeit unseres Vereins gut kennen. Wir vier – Paul, Inge, meine Frau Marianne und ich – werden am Hoteleingang von Absolom abgeholt, der uns mit einem Minibus zur ca. 200 Kilometer entfernten Schule fahren soll. Da der ehemalige Präsident Mugabe Wert darauflegte, hochrangigen Besuch zu beeindrucken, ist die Straße bis zum Flughafen im guten Zustand, aber bald danach wird sie zusehends schlechter. Gut, dass Paul den Fahrer Absolom engagiert hat – er kennt die Straße und bewältigt die vielen Unebenheiten und Schlaglöcher sicher und souverän. Wir befinden uns hier wirklich in der Pampa, mitten im afrikanischen Busch mit nur gelegentlichen Anzeichen von Siedlungen. Erfreulicherweise gibt es keine Verzögerungen durch Polizeikontrollen. Absolom erzählt uns, dass die Polizisten seit dem Abgang von Mugabe sehr zurückhaltend seien. Nach einer guten Stunde fahren wir an Hwange vorbei, der einzigen Stadt auf der Strecke, und nach einer weiteren Stunde macht uns Paul darauf aufmerksam, dass wir gerade an der Nechilibi Secondary School vorbeifahren, was bedeutet, dass wir bald nach Nabushome abbiegen werden. Die Spannung steigt. Wir kommen nah an einer der traditionellen Dorfsiedlungen vorbei und bleiben stehen, um sie anzuschauen und mit den Bewohnern zu reden. Nach unseren Maßstäben leben sie unglaublich primitiv in extremer Armut: nur ein paar kleine Hütten, zwei davon mit traditionellen Strohdächern, und ein kleines Feld mit Mais. Sie erzählen uns, dass sie kein fließendes Wasser haben

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Förderer der Nabushome School e.V.

März 2018

Liebe Freunde und Förderer der Nabushome School, Wie Sie bereits aus unseren kürzlichen Mails wissen, wir sind wieder zurück von unserer bisher

längsten Afrika-Reise.

Es ist uns ein besonderes Anliegen Sie immer wieder über die aktuellen Entwicklungen an unserer

Nabushome Schule ausführlich zu informieren.

Im Mittelpunkt unseres März-Rundbriefes steht unser Bericht über unseren Besuch in Nabushome im

Dezember 2017.

Nachdem unser langjähriger Schriftführer und Vorstandsmitglied Tony Kemp zum ersten Mal mit uns

in Nabushome war, haben wir ihn gebeten seine Eindrücke – quasi aus Sicht eines „Neulings“ – in

einem Reisebericht zusammenzufassen. Hier ist sein Bericht:

1. Unser Besuch in Nabushome

Es ist der 21. Dezember 2017 und wir müssen im altehrwürdigen Victoria Falls Hotel früh aufbrechen.

Heute ist ein besonderer Tag: auf dem Programm stehen die Weihnachtsfeier in Nabushome und

mein erster Besuch an der Schule, auf den ich sehr gespannt bin. Unsere Vorfreude wurde durch

häufige Anfragen zu unserem Besuch von wohlwollenden Hotelangestellten gesteigert, die die Arbeit

unseres Vereins gut kennen. Wir vier – Paul, Inge, meine Frau Marianne und ich – werden am

Hoteleingang von Absolom abgeholt, der uns mit einem Minibus zur ca. 200 Kilometer entfernten

Schule fahren soll.

Da der ehemalige Präsident Mugabe Wert darauflegte, hochrangigen Besuch zu beeindrucken, ist die

Straße bis zum Flughafen im guten Zustand, aber bald danach wird sie zusehends schlechter. Gut,

dass Paul den Fahrer Absolom engagiert hat – er kennt die Straße und bewältigt die vielen

Unebenheiten und Schlaglöcher sicher und souverän. Wir befinden uns hier wirklich in der Pampa,

mitten im afrikanischen Busch mit nur gelegentlichen Anzeichen von Siedlungen. Erfreulicherweise

gibt es keine Verzögerungen durch Polizeikontrollen. Absolom erzählt uns, dass die Polizisten seit

dem Abgang von Mugabe sehr zurückhaltend seien.

Nach einer guten Stunde fahren wir an Hwange vorbei, der einzigen Stadt auf der Strecke, und nach

einer weiteren Stunde macht uns Paul darauf aufmerksam, dass wir gerade an der Nechilibi

Secondary School vorbeifahren, was bedeutet, dass wir bald nach Nabushome abbiegen werden. Die

Spannung steigt. Wir kommen nah an einer der traditionellen Dorfsiedlungen vorbei und bleiben

stehen, um sie anzuschauen und mit den Bewohnern zu reden. Nach unseren Maßstäben leben sie

unglaublich primitiv in extremer Armut: nur ein paar kleine Hütten, zwei davon mit traditionellen

Strohdächern, und ein kleines Feld mit Mais. Sie erzählen uns, dass sie kein fließendes Wasser haben

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und alles vom Brunnen in einiger Entfernung zu Fuß holen müssen. Es stellt sich heraus, dass das

Mädchen die Nechilibi Secondary School besucht.

Eine traditionelle Dorfsiedlung Die Bewohner

Endlich kommen wir zur Schule. Ich hatte mir vorgestellt, dass die Kinder uns zuwinkend am

Straßenrand begrüßen würden, wie sie es im Film vom letzten Besuch von Paul und Inge machten.

Diesmal aber warten die Kinder still und ruhig unter den Bäumen im Schulhof auf uns. Doch sobald

wir ankommen, stimmen sie das „Welcome, welcome“ Lied ein, das gleich unter die Haut geht. Wir

werden mit großer Neugierde von vielen Augen gemustert: weiße Fremdlinge aus einer anderen

Welt! Ein ziemlich merkwürdiges Gefühl. Aber bald danach werden wir von den Lehrkräften und dem

Schulleiter, James, wärmstens empfangen. James führt uns zu unseren Ehrenplätzen vor dem

Verwaltungsgebäude, das draußen mit bunten Tüchern, Lametta und Luftballons geschmückt ist. Die

Lehrerinnen sind auch entsprechend festlich gekleidet.

Die Lehrkräfte von Nabushome (von links nach rechts): Christopher, Schulleiter James, Tryphine,

Concillia ,Precious, Webster, Nagrena und Tawanda. Ivy, die fleißige stellvertretende Schulleiterin,

fehlt auf dem Bild, da sie mit anderen Vorbereitungen beschäftigt war.

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Wir einigen uns darauf, dass wir den Rundgang durch die Schule erst später machen. Beim Hinsetzen

muss ich aber unbedingt einen Blick auf die Schulgebäude werfen, die ich aus so vielen Bildern und

Erzählungen kenne. Es ist schön, endlich hier zu sein!

Und dann fängt die Unterhaltung an. Zumba-ähnliche Musik ertönt aus dem Soundsystem und die

Kinder tanzen für uns, eine Klasse nach der anderen. Und was für ein Tanzen! Auch die kleinsten

zeigen ein unheimliches Gefühl für Rhythmus und enorme Bewegungsfreude, mit unglaublichen

Hüftschwüngen. Dabei ist es ganz offensichtlich, dass sie für uns tanzen und lächelnd auf unsere

Ermutigung reagieren!

Dann gibt es eine Pause, in der James eine Willkommensrede hält und mir als Vorstandsmitglied offiziell

die Lehrkräfte vorstellt. Auch Paul hält eine kurze Rede, die von einem der Lehrer in die heimische

Sprache übersetzt wird. Er sagt den Kindern, wie sehr wir uns freuen, hier zu sein, um mit ihnen

Weihnachten zu feiern. Anschließend geht die Unterhaltung mit Gymnastik und Akrobatik weiter. Es gibt

auch rührende Gedichte und Lieder von einigen der älteren Kinder, namentlich der Nechilibi-

Schülerinnen. Und dann gibt es wieder Tanzen, das immer energischer und mitreißender zu werden

scheint. Inge und Marianne werden aufgefordert, mit den Lehrerinnen zu tanzen, was zur großen Freude

der Kinder auch geschieht. Paul und ich kommen ungeschoren davon!

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Gymnasten ... ... und Akrobaten

Die Nechilibi-Kinder mit ihrem Beitrag Die Damen tanzen.

Der Lehrer Tawanda, der die Unterhaltung als würdiger Zeremonienmeister geleitet hat, schneidet

einige Luftballons herunter, die die Kinder unter großen Freudeschreien platzen lassen.

Jetzt ist es Zeit für den Rundgang durch die Schule. Wir fangen im Verwaltungsgebäude an, wo man

uns den neuen Tresorraum zeigt, der auf Geheiß der Behörden installiert werden musste. Die Büros

der Schulleiter und seiner Stellvertreterin sind klein und spartanisch eingerichtet, und das

„Lehrerzimmer“ besteht lediglich aus ein paar einfachen Tischen, Stühlen und einem Schwarzen

Brett.

Anschließend besuchen wir die Unterrichtsgebäude, die mit Mitteln unseres Vereins errichtet wurden.

Obwohl relativ einfache Konstruktionen und mit ein paar unvermeidlichen Abnutzungserscheinungen,

sind sie solide gebaut und bieten geräumige Klassenzimmer für jeden Jahrgang. Es ist toll aus erster

Hand zu sehen, was man mit unserer Unterstützung geleistet hat, und dieses Gefühl verstärkt sich, als

man uns andere Einrichtungen zeigt, die unser Verein finanziert hat: die Duschhäuschen und der neue

Toilettenblock, die beide voll funktionsfähig sind, wie uns aktiv gezeigt wird. Wir sehen den Schulgarten

und kommen schließlich zum gerade fertiggestellten Bau und ganzen Stolz der Schule – dem neuen

Küchen- und Speiseraumgebäude, das anlässlich unseres Besuches feierlich eröffnet werden soll.

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Die Fassade ist für die Eröffnungsfeier entsprechend vorbereitet: ein Band ist vor der Tür gespannt

und zwei Vorhänge sind darüber aufgehängt. Unter großem Beifall wird das Band von einem der

Kinder durchtrennt, während Marianne und Inge die Ehre haben, die Vorhänge zurückzuziehen, um

die Beschriftung zu enthüllen: “Förderer der Nabushome School e. V. PAM’s Kitchen”. (Das Gebäude

ist nach Phoenix Aviation Managers genannt, einem langjährigen Förderer unseres Vereins, der einen

sehr wesentlichen Betrag für seine Errichtung gespendet hat.) Wir treten dann ein und sind sehr

beeindruckt von dem, was wir sehen. Zunächst die neue Küche mit Kochbereich, Lagerraum und

Gefriertruhe. Danach der geräumige neue Speiseraum, ausgestattet mit Tischen und Bänken, die

extra für kleinere Kinder angefertigt wurden. Als wir zum Eingang am anderen Ende gehen, sehen wir

draußen die Mütter, die das Weihnachtsmittagessen vorbereiten, sowie die Kinder, die bereits

anstehen, um ihre Portion zu bekommen. Was für ein Segen wird das neue Gebäude sein, wenn man

nicht mehr bei jedem Wetter draußen kochen und essen muss! Nachdem sie ihr Essen abgeholt

haben, kommen die Kinder zum ersten Mal in den Speiseraum und machen ganz große Augen. Aber

bald sitzen sie an den Tischen und lassen es sich schmecken. Wir schauen fasziniert zu, während die

Kinder erstaunlich ruhig und brav ihr Essen genießen.

Alle versammeln sich … … für die Eröffnung des neuen Küchen- und

Speiseraumgebäudes

Der festlich geschmückte neue Speiseraum Warten auf die Verteilung des Weihnachtsessens

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Die „praktische“ Einweihung des neuen Speiseraums

Anschließend gehen wir zu dem Teil des Schulgeländes hinüber, wo die Lehrkräfte und ihre Familien

wohnen. Das ist ein ernüchterndes Erlebnis, da sie ganz offensichtlich in ziemlicher Armut leben.

Einige ihrer “Doppelhaushälften” sind ungefähr so groß wie eine Einzelgarage, und es ist

schockierend zu erfahren, dass dort eine ganze Familie wohnt.

Nachdem wir ein bisschen mehr mit den einzelnen Lehrkräften geredet haben, ist es Zeit, uns zu

verabschieden. Schade, dass wir die Verteilung der Torten verpassen werden, die wir vorher in der

Gefriertruhe gesehen haben. Wir können uns gut vorstellen, was für eine Freude diese auslösen

werden! Aber wir müssen die lange Fahrt zurück nach Victoria Falls antreten. Bevor wir gehen,

überreicht man uns Abschiedsgeschenke aus heimischem Kunsthandwerk. Dann winken wir auf

Wiedersehen und fahren los.

Die Fahrt zurück zum Hotel wird durch eine Fülle verschiedener Gefühle begleitet: Stolz und Freude

über das, was wir gesehen haben und unser Verein geleistet hat; Wärme aufgrund der Dankbarkeit

und Wertschätzung, die wir erlebt haben; Bewunderung für das Engagement und die positive

Einstellung der Lehrkräfte trotz widriger Umstände; Erstaunen über die Energie und Freude, die die

Kinder ausstrahlten aber auch über ihr ansonsten diszipliniertes Verhalten; Unbehagen wegen der

Armut der Dorfbewohner und der Behausung der Lehrer; Gedanken über Wohlstand und Privileg,

und die enorme Kluft zwischen Reich und Arm, die uns wieder deutlich wird, als wir zum Luxus des

Hotels zurückkehren; vor allem die Überzeugung, dass die Schule unsere weitere Unterstützung

braucht und dass dies eine wirkliche gute Sache ist.

(Ende des Berichtes von Tony Kemp)

2. Lehrer an unserer Schule

a) Wohnverhältnisse

Wie Tony bereits kurz berichtete, wohnen unsere Lehrer unter äußerst primitiven Umständen in

einigen kleinen Gebäuden auf dem Schulgelände.

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Eine ganze Reihe der Lehrer schlief bisher auf dem Fußboden, ohne Matratzen - geschweige denn so

etwas wie ein Bett. Schränke gibt es nicht. Die Bekleidung hängt entweder an der Wand oder von der

Decke.

Lehrerin Precious in ihrer bisherigen Schlafecke ähnlich sah es bei unserem Lehrer Webster aus

Lehrerin Concillia mit ihrem gesamten „Haushalt“ Lehrerin Tryphine auf ihrem „Bett“

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Nach unserem Besuch an der Schule erhielten wir die Nachricht, dass eine unserer Lehrerinnen

nachts in ihrer kleinen Hütte von einem Tier gebissen oder gestochen worden war. Um welche Art

von Tier es sich handelte (Insekt, Spinne) konnte nicht ermittelt werden. Unsere Lehrerin Concillia litt

tagelang an den Folgen der Attacke mit hohem Fieber.

Gottseidank hatten wir bei unserem Besuch in Nabushome auch – aus privaten Mitteln besorgte –

Medikamente, wie Paracetamol etc. verteilt, welche nun, früher als geplant, zum erfolgreichen

Einsatz kamen. Man muss sich vorstellen, dass es in Zimbabwe nur wenige Stellen gibt, wo man

überhaupt Medikamente kaufen kann. Kaum jemand hat das Geld um dies zu tun. Selbst

Krankenhäuser verfügen nur über einen sehr begrenzten Vorrat an Medikamenten. Patienten

müssen sich außerhalb versorgen und die Medikamente mit ins Krankenhaus bringen. Für uns

Europäer sind das unvorstellbare Zustände.

Wir haben sofort reagiert und

Der Schule Geld überwiesen, damit einige Matratzen für die Lehrer gekauft werden konnten.

Es sind Matratzen mit aufgeschraubten kleinen Füßen um einen geringen Abstand zum

Fußboden zu erzielen. Bettgestelle wie bei uns gibt es nicht.

Wir richten an der Schule eine kleine „Notfallapotheke“ ein. Hierfür haben wir der Schule

US$ 600 zur Verfügung gestellt.

Unsere langjährige Lehrerin Nagrena wurde zur „Gesundheitslehrerin“ bestimmt. Sie

kümmert sich um alle medizinischen und hygienischen Belange an der Schule.

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Die Matratzen-Reise nach Nabushome kann beginnen

300 Kilometer später: Ankunft an der Schule

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Concillia möchte am liebsten die ganze Welt umarmen. Ihre Matratze ist angekommen. Ein

sagenhaftes Gefühl……..

b) Bestecke und Essgeschirr für die Lehrer

bei unserem Rundgang haben wir auch gesehen, dass die Essbestecke und das Geschirr unserer

Lehrer stark verrostet waren. Hygiene gleich null. Katastrohale Verhältnisse!!!

Der eine oder andere von Ihnen wird sich jetzt fragen, warum die Lehrer nichts unternehmen und

neue Ausstattungen kaufen.

Die Antwort ist schnell gegeben. Unsere Lehrer (wie alle Lehrer in Zimbabwe) beziehen ein

Monatsgehalt von US$ 300, egal ob Schulleiter, stellvertretender Schulleiter oder „normaler“ Lehrer.

Die meisten Lehrer sind verschuldet, meist deswegen, weil man dringend benötigte Medikamente für

Familienmitglieder besorgen oder für Arztbesuche bezahlen musste. Das bleibt nichts mehr übrig für

andere Dinge.

Wir haben über unsere stellvertretende Schulleiterin Ivy Siwela unsere Lehrerfamilien mit günstigen,

neuen Essbestecken und Geschirr versorgt. Die Freude war riesengroß, wie Sie sich vorstellen

können.

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Verteilung des Geschirrs……… So sieht ein Set aus.

Noch eine wichtige Anmerkung zum Schluss:

Sowohl die Matratzen als auch das Essgeschirr/Bestecke sind in den Besitz der Nabushome

School übergegangen. Sollte ein Lehrer irgendwann von Nabushome weggehen, verbleiben die

Gegenstände an der Schule um dort weiter verwendet zu werden.

3. Spendenbescheinigungen für das Jahr 2017

Sämtliche Bescheinigungen wurden in der Zwischenzeit verschickt (online oder per Post).

Beim Online-Versand haben wir einige Fehlermeldungen erhalten. Die betreffenden

Bescheinigungen wurden ein zweites Mal verschickt.

Wir hoffen, dass damit jeder von Ihnen seine Bescheinigung erhalten hat.

Sollten Sie Fragen hierzu haben, dann zögern Sie bitte nicht sich zu melden.

Wir möchten in diesem Zusammenhang noch einmal unsere Bitte wiederholen uns zu

informieren falls Sie eine neue E-Mail-Adresse bekommen. Falls Sie zwei Adressen haben, geben

wir gerne auch die zweite Adresse in unseren Verteiler ein. Wir wollen damit nur sicherstellen,

dass Sie erreichbar sind.

4. Amazon

Wir hatten Sie im vergangenen Jahr darüber informiert, dass man als Amazon-Kunde die Möglichkeit hat für Gemeinnützige Vereine zu spenden, ohne einen Aufschlag auf den Wert der bestellten Ware (n) bezahlen zu müssen. Es funktioniert ganz einfach: Will man bei Amazon einkaufen tut man dies über die folgende Internet-Adresse: https://smile.amazon.de/ Man kommt automatisch zu Smile Amazon, wo man sich zunächst registriert (wie bei Amazon auch).

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Danach wählt man aus vielen, bei Amazon registrierten Hilfsorganisation den Namen unseres Vereins aus: Foerderer der Nabushome School e.V. Diese Auswahl wird dann abgespeichert und bleibt so lange gültig bis man den Begünstigten ändert, was man jederzeit tun kann. Danach kann man wie gewohnt bei Amazon einkaufen.

Das Wichtige ist: Wenn Sie über Smile Amazon (nicht über die normale Amazon Homepage) einkaufen, kostet Ihnen der Einkauf keinen Cent mehr. Die Spende in Höhe von 0,5% aus dem Rechnungsbetrag trägt Amazon. Bitte denken Sie an uns wenn Sie mal wieder bei Amazon einkaufen wollen. Wir freuen uns über jeden Betrag, der uns dann zufließt. Übrigens, aus Datenschutzgründen wissen wir als Verein natürlich nicht, wer was bei Amazon

eingekauft hat. Das wollen wir auch gar nicht wissen.

In der Zwischenzeit haben wir bereits zwei Überweisungen von insgesamt ca. € 60,00 von

smile.amazon.de erhalten. Es funktioniert! Bitte machen Sie mit und helfen Sie den Kindern von

Nabushome auch auf diese Art und Weise.

5. Allgemeine Bemerkungen

Viele von Ihnen kennen und unterstützen uns seit vielen Jahren. Ihre Treue zu unserem Verein,

unserer Arbeit und damit zu unserer gemeinsamen Schule, der Nabushome Primary School ehrt uns

und ist Ansporn zugleich unsere Arbeit fortzusetzen und wo notwendig eher noch eine „Schippe

draufzulegen“.

Wir haben von Anfang an (1994) gesagt, dass wir jede erhaltene Spende zu 100% an die Schule

weiterleiten werden. Das war immer so und wird auch immer so bleiben.

Kosten, wie zum Beispiel die Reisekosten nach Nabushome, Internetgebühren, Postgebühren etc.

tragen wir gänzlich privat. Ohne andere Hilfsorganisationen schlecht zu reden, schauen Sie mal im

Internet nach wie hoch die Kosten anderer Organisationen sind. Bei uns sind sie NULL %.

Wo wollen wir mittel- und langfristig hin?

Unser Verein unterstützt eine Volksschule (Nabushome Primary School) in Zimbabwe. Wie bei jeder

Schule – egal ob sich diese in Afrika oder Deutschland befindet – fallen ständig Kosten an um die

Schule fortzuführen.

In Deutschland stellt der Staat die finanziellen Mittel für sämtliche Ausgaben zur Verfügung.

Das Land Zimbabwe ist bankrott bzw. total verschuldet. Der Staat hat kein Geld für seine Schulen. Die

Lehrer werden nur sehr schlecht bezahlt. Der Etat reicht auch nicht um alle Lehrer zu bezahlen. An

unserer Schule werden bekanntlich drei Lehrkräfte von unserem Verein bezahlt um den Lehrbetrieb

aufrecht zu erhalten. Eine Schule ohne Lehrer ist keine Schule!

Hat die Schule neben unserer Hilfe noch weitere Unterstützung?

Wie alle Schulen in Zimbabwe erhebt auch unsere Schule ein Schulgeld von den Eltern, welches auf

US$ 12 pro Kind/pro Trimester vom SDC festgelegt wurde.

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Das Problem ist, dass nur 20 Kinder (von 340 Kinder) diese Gebühren bezahlen können. Grund ist die

bittere Armut der Bevölkerung als Ergebnis der sehr hohen Arbeitslosigkeit (90% +).

Die insgesamt US$ 720 Schulgebühren werden vom School Development Committee eingezogen,

verwaltet und für schulische Zwecke ausgegeben. Nur, damit kann man natürlich keine großen

Sprünge machen.

Wie Sie aus unseren diversen Rundbriefen wissen, haben wir über die Jahre große Anstrengungen

unternommen, unsere Schule zumindest in Teilbereichen unabhängig/selbständig zu machen.

Gemeint ist die Ernährung der Schulkinder in Form des Mittagessens, welches von den Müttern

gekocht wird.

Vor einigen Jahren noch hat unser Verein dieses Schulessen zu 100% finanziert. Wie Sie aus unseren

Rundbriefen wissen, haben wir mit unserer Schule ein Stufenprogramm verabschiedet.

Einerseits haben wir größere Beträge in den Ausbau des Schulgartens investiert (zweiter

Schulbrunnen, viele Gartengeräte, Bau von Gewächshäusern etc.) bis zur Einstellung eines Gärtners,

der uns monatlich US$ 100 kostet. Auf der anderen Seite wurde unser Zuschuss zum „Feeding

Program“ sukzessive reduziert. Ab dem 1.1.2018 zahlen wir nur noch 25% der benötigten

Lebensmittel. Der Rest kommt mittlerweile aus dem Schulgarten, in dem auch viele Eltern

unentgeltlich arbeiten.

Wir können wirklich froh sein, dass wir vor einigen Jahren diese Idee hatten, weil immer wieder neue

Löcher auftauchen, die es zu stopfen gilt.

Die freiwerdenden Geldbeträge verwenden wir zum Großteil für die Bezahlung der drei Lehrkräfte,

deren Gehälter nicht vom Staat Zimbabwe übernommen werden.

Fazit: Wir sehen uns noch viele Jahre in der Pflicht unsere Nabushome School zu unterstützen. Die

Projekte werden sich immer wieder ändern. Wenn ein Bereich wegfällt, gibt es bestimmt wieder

neue Themen, denen wir uns widmen müssen.

Ich möchte mich auf diesem Wege nochmals ausdrücklich für Ihre Treue und Ihre langjährige

Unterstützung bedanken. Ohne Sie hätten wir das alles gar nicht machen können. Ohne Sie würde es

die Nabushome School schon lange nicht mehr geben. Die Schule wäre wie viele andere Schulen

geschlossen worden.

Bitte bleiben Sie uns wohlgesonnen. Wir tun alles um unser gemeinsames Ziel zu erreichen.

Wir haben es gemeinsam geschafft, die grausame Mugabe-Zeit zu überstehen und in diesen Jahren

nicht nur den Schulbetrieb weiterzuführen, sondern unsere Schule in vielen Bereichen auszubauen.

Wir werden immer wieder gefragt, ob sich an der Situation in Zimbabwe nach dem Abgang von

Robert Mugabe etwas geändert hat. Wir können noch keine positiven Veränderungen feststellen,

außer, dass sich die meisten Leute nach wie vor freuen, dass der Diktator nicht mehr da ist.

Wie bereits in einem früheren Rundbrief gesagt, braucht das Land dringend Unterstützung aus dem

Ausland. Allein wird man die gewaltigen Aufgaben nicht schaffen. Bleibt wirklich zu hoffen, dass es

die neue Führung versteht die Regierungen in Europa so weit zu überzeugen, dass man sich dort zur

Wiederaufnahme von Entwicklungshilfen entschließen kann.

Wie immer zum Schluss, bitte zögern Sie nicht sich an uns zu wenden wenn Sie irgendwelche Fragen

oder Vorschläge haben. Wir sind für beides dankbar.

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Mit vielen afrikanischen Grüßen

Ihr/Euer

Paul Ziehl