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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 1 Formen der Leistungserhebung und Leistungsbeurteilung in kompetenzbezogenen und prozessorientierten Lernzusammenhängen

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Formen der

Leistungserhebung und

Leistungsbeurteilung in

kompetenzbezogenen und

prozessorientierten

Lernzusammenhängen

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• den Begriff der schulischen Leistung abgrenzen

• Entwicklung von Kompetenzen als wesentliches Ziel des Unterrichts

erfahren

• Prozessorientierung als ein wichtiges Merkmal des Unterrichts

erfahren

• weitere Formen der Leistungserhebung und Leistungsmessung

kennen lernen

• realisierbare Formen der unterrichtspraktischen Umsetzung

aufzeigen

Was ich heute mit Ihnen erreichen kann:

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Was heute nicht mit Ihnen erreichen kann:

• „Rezepte“ zur unterrichtlichen Umsetzung vermitteln

• individuell abgestimmte Vorlagen zur Leistungsermittlung oder -

bewertung anbieten

• umfassende Vorstellung / Sichtung geeigneter Materialien

ermöglichen

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Schulische Leistung – Versuch einer begrifflichen Abgrenzung

Kinder wollen lernen, etwas leisten und mit ihrem Können wachsen.

Leistungsfreude und Leistungsbereitschaft brauchen Anerkennung,

Erfolgsbestätigung, Zuversicht und Vertrauen in die eigenen

Fähigkeiten. In einem pädagogischen Verständnis erzieht die

Grundschule zu Leistung, fordert und beurteilt sie. Dabei nimmt sie

Rücksicht auf die persönliche Ausgangslage der Kinder. Durch klare

Zielsetzung, Ermutigung, Lob und Anerkennung sollen Grundschüler

lernen, sich etwas zuzutrauen, sich anzustrengen, aus Fehlern zu

lernen und eine Arbeit zu Ende zu führen.

Vor allem nach Misserfolgen brauchen Kinder Ermunterung und Hilfe. LP GS Bayern 2000

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Pädagogisches Leistungsverständnis / Merkmale

• Berücksichtigung der Individuallage der Kinder als notwendige

Bedingung für erfolgreiches Lernen und damit auch für eine

Leistungserziehung

• Bereitschaft und Fähigkeit entwickeln, Leistungen zu erbringen

• pädagogischer Leistungsbegriff orientiert sich am individuellen Lern- und

Entwicklungsprozess des Kindes, an der sozio-emotionalen Dimension

des Lernens und am Grundsatz der Ermutigung zum Lernen

• Schüler erfährt Bestätigung und Anerkennung der Individualleistung

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Pädagogisches Leistungsverständnis / Merkmale

• Lernen und Leisten haben ihre Begründung in sich selbst bzw. in der

Freude am Tun und Können

• soziales Lernen wird durch Kommunikation, Kooperation und

Hilfestellung gefördert

• Prognose für den weiteren Lernprozess bzw. für gezielte Förderung

• Kriterien für die Bewertung einer Leistung sind z. B.

Anstrengungsbereitschaft, Erreichen des Ziels, Ausdauer,

Selbstständigkeit und Kooperationsfähigkeit.

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Kompetenzbezogenes Lernen

• inhaltlich-fachliche Kompetenz

• methodisch-strategische Kompetenz

• sozial-kommunikative Kompetenz

• personale Kompetenz

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Inhaltlich-fachliche Kompetenz

• wissen, können, beherrschen, anwenden können

• verstehen, übertragen, erschließen, sich selbstständig

auseinandersetzen, ordnen, übertragen, transferieren

• urteilen, begründen, reflektieren, problematisieren und erörtern

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Methodisch-strategische Kompetenz

• aus Materialien Informationen entnehmen, exzerpieren, strukturieren

und ordnen

• Lern- und Arbeitsprozesse planen, organisieren, gestalten,

Arbeitsdisziplin wahren, Ordnung halten

• Entscheidungen treffen

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Sozial-kommunikative Kompetenz

• zuhören, argumentieren, fragen, kooperieren

• sich in andere einfühlen, Signale wahrnehmen, integrieren, Konflikte

lösen

• Ergebnisse oder Prozesse präsentieren, Diskussionen und Gespräche

leiten

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Personale Kompetenz

• ein realistisches Eigenbild entwickeln und Selbstvertrauen gewinnen

• die Fähigkeit zum Engagement entwickeln, (Selbst-) Kritikfähigkeit

aufbauen

• Werthaltungen entwickeln

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Einschätzung des eigenen Unterrichts am Beispiel Mathematik

• Wir laden Sie ein, mit Hilfe eines anonymen Erfassungsbogen den

eigenen Unterricht einzuschätzen.

• Inwieweit spielen „Kompetenz“ und „Prozessorientierung“ bereits jetzt

eine Rolle im täglichen Unterricht?

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Bildungsstandards I

Vereinbarung über Bildungsstandards für den Primarbereich (Jahrgangsstufe 4)

(Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 15.10.2004)

Die Kultusministerkonferenz hat am 23./24.05.2002 beschlossen, für

ausgewählte Schnittstellen der allgemein bildenden Schularten –

Primarbereich (Jahrgangsstufe 4), Hauptschulabschluss

(Jahrgangsstufe 9), Mittlerer Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10) -

Bildungsstandards zu erarbeiten.

Mit Beschluss vom 04.12.2003 hat die Kultusministerkonferenz eine

„Vereinbarung über Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss

(Jahrgangsstufe 10)“ getroffen. In Ergänzung dieser Vereinbarung

beschließt die Kultusministerkonferenz für den Primarbereich

(Jahrgangsstufe 4):

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Bildungsstandards II

1. Die Bildungsstandards für den Primarbereich (Jahrgangsstufe 4) in

den Fächern Deutsch und Mathematik werden von den Ländern zu

Beginn des Schuljahres 2005/2006 als Grundlagen der

fachspezifischen Anforderungen für den Unterricht im Primarbereich

übernommen.

2. Die Länder verpflichten sich, die Standards zu implementieren und

anzuwenden. Dies betrifft insbesondere die Lehrplanarbeit, die

Schulentwicklung und die Lehreraus- und -fortbildung. Die Länder

kommen überein, weitere Aufgabenbeispiele zu entwickeln und in

landesweiten bzw. länderübergreifenden Orientierungs- und

Vergleichsarbeiten festzustellen, in welchem Umfang die Standards

erreicht werden. Diese Feststellung kann am Ende der Jahrgangsstufe

4 erfolgen oder auch schon zu einem früheren Zeitpunkt getroffen

werden, um Interventionen zu ermöglichen.

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Bildungsstandards III

3. Die Standards und ihre Einhaltung werden unter Berücksichtigung der

Entwicklung in den Fachwissenschaften, in der Fachdidaktik und in

der Schulpraxis durch eine von den Ländern gemeinsam beauftragte

wissenschaftliche Einrichtung überprüft und auf der Basis validierter

Tests weiter entwickelt.

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Bildungsstandards IV

„Der Mathematikunterricht der Grundschule greift die frühen

mathematischen Alltagserfahrungen der Kinder auf, vertieft und

erweitert sie und entwickelt aus ihnen grundlegende mathematische

Kompetenzen. Auf diese Weise wird die Grundlage für das

Mathematiklernen in den weiterführenden Schulen und für die

lebenslange Auseinandersetzung mit mathematischen Anforderungen

des täglichen Lebens geschaffen. Dies gelingt um so nachhaltiger, je

besser schon in der Grundschule die für die Mathematik insgesamt

zentralen Leitideen entwickelt werden.

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Bildungsstandards V

Deshalb orientieren sich die Standards nur implizit an den traditionellen Sachgebieten des Mathematikunterrichts der Grundschule: Arithmetik, Geometrie, Größen und Sachrechnen. In den Vordergrund gestellt werden vielmehr allgemeine und inhaltsbezogene mathematische Kompetenzen, die für das Mathematiklernen und die Mathematik insgesamt charakteristisch sind. Diese sind untrennbar aufeinander bezogen.“

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Bildungsstandards VI

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Bildungsstandards VII

„Das Mathematiklernen in der Grundschule darf nicht auf die Aneignung

von Kenntnissen und Fertigkeiten reduziert werden. Das Ziel ist die

Entwicklung eines gesicherten Verständnisses mathematischer Inhalte.

Die allgemeinen mathematischen Kompetenzen verdeutlichen, dass die

Art und Weise der Auseinandersetzung mit mathematischen Fragen ein

wesentlicher Teil der Entwicklung mathematischer Grundbildung ist.

Deren Entwicklung hängt nicht nur davon ab, welche Inhalte unterrichtet

wurden, sondern in mindestens gleichem Maße davon, wie sie

unterrichtet wurden, d. h. in welchem Maße den Kindern Gelegenheit

gegeben wurde, selbst Probleme zu lösen, über Mathematik zu

kommunizieren usw..

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Bildungsstandards VIII

Die allgemeinen mathematischen Kompetenzen sind mit entscheidend

für den Aufbau positiver Einstellungen und Grundhaltungen zum Fach.

In einem Mathematikunterricht, der diese Kompetenzen in den

Mittelpunkt des unterrichtlichen Geschehens rückt, wird es besser

gelingen, die Freude an der Mathematik und die Entdeckerhaltung der

Kinder zu fördern und weiter auszubauen.“

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Bildungsstandards IX

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Bildungsstandards X

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Kompetenzstufenmodell für Mathematik

• Grundlagenwissen (Zahlenraum, Operationsverständnis…)

• Sicheres Ausführen von Routinen (Operationen mündlich und schriftlich ausführen)

• Verknüpfung von Operationen und Prozessen

• Anwenden mathematischer Fertigkeiten und Fähigkeiten in komplexeren Kontexten

• Kreatives Problemlösen

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Arbeitsauftrag / Übung

(originale Formulierung aus Mathematikbuch 4. Klasse)

Aufgaben mit und ohne Rest

a) 38 : 3 b) 99 : 8 c) 86 : 2

54 : 5 95 : 6 92 : 4

78 : 6 79 : 4 76 : 5

63 : 4 84 : 7 98 : 9

Entwickeln Sie am Beispiel dieser Operationen eine Aufgabenstellung, die

der Förderung der allgemeinen mathematischen Kompetenzen dient.

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Prozessorientierung des Unterrichts

• nicht Lerninhalt / Lernergebnis stehen im Vordergrund, sondern der

Lernprozess an sich, wobei eine klare Zielstellung zugrunde liegt

• Reflexion der Lernwege: Wie kann das Problem gelöst werden?

• Metakommunikation über geeignete Verfahren, Lösungen,

Begründungen etc.

• Thematisierung von fachlichen Störfaktoren; Sensibilisierung für

auftretende Probleme beim Lernen

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Zitat:

„Im ganz normalen Schulalltag

wird doch auch hunderterlei an Können,

an entwickelten Fähigkeiten,

an beiläufigen Anpassungen verlangt,

die Leistungen sind, Anerkennung verdienen

und Stolz und Selbstgewissheit begründen,

wenn sie denn anerkannt werden.“

U. Andresen

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Fazit:

Zentrale Aspekte eines zeitgemäßen Unterrichts wie Kompetenz- und

Prozessorientierung fordern eine veränderte Schwerpunktsetzung in der

Unterrichtsmethodik der Grundschule, mit deutlicher Betonung der

Schülerorientierung. Dies kann sowohl in gebundenen wie in offenen

Unterrichtsformen realisiert werden. Entscheidend dabei ist immer die

Qualität der Reflexion der Lehr- und Lernprozesse.

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Mögliches Vorgehen / typische Regeln für eine Schreibkonferenz

1. Schritt: Vorlesen – Spontanreaktionen zum Inhalt

• das Autorenkind liest den übrigen „Mitarbeitern“ seinen Text vor

• spontane Reaktionen in Bezug auf den Inhalt => „authentische

Reaktion“

• Nachfragen durch die Mitarbeiter; Klären inhaltlicher Aspekte; Markieren

unklarer Textstellen

2. Schritt: Satzweises Durchgehen des Textes unter sprachlichen

und inhaltlichen Aspekten

• die Mitarbeiter gehen den Text gemeinsam mit dem Autorenkind

satzweise durch und arbeiten an inhaltlichen / sprachlichen Unklarheiten

• dabei werden zuvor erarbeitete Kriterien berücksichtigt und gemeinsam

diskutiert; evtl. geeignete Materialien genutzt (Wörterkisten...)

• im Laufe der gemeinsamen Arbeit kann eine klasseninterne Sammlung

von Schreibtipps entstehen, welche die Kinder in diesen Phasen nutzen

Praktische Beispiele Deutsch Lernbereich „Texte verfassen“ I

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Praktische Beispiele Deutsch Lernbereich „Texte verfassen“ II

3. Schritt: Satzweise Rechtschreibkontrolle

• in einem weiteren Arbeitsschritt werden die Rechtschreibfehler korrigiert,

wobei das Autorenkind sich entscheiden kann, ob es dies alleine

durchführen möchte

• Hilfsmittel: Wörterbücher

4. Schritt: Endredaktion

• nun wird dieser überarbeitete Entwurf in ein Körbchen „Endredaktion“

gelegt

• die Endredaktion wird von der Lehrerin gemeinsam mit dem Autorenkind

durchgeführt und bezieht sich sowohl auf inhaltliche wie auch

orthografische Aspekte; auch stilistische Hinweise können auf Anfrage

gegeben werden

• Eintrag auf einem „Schmuckblatt“

5. Schritt: Veröffentlichungsstunde

• hierbei erfolgt die Veröffentlichung des Textes durch Vorlesen des

Textes nach in der Klasse festgelegten Regeln / Ritualen mit

anschließendem Gespräch / Diskussion im Klassenverband

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Ziel: Förderung der Auseinandersetzung mit

naturwissenschaftlichen Fragen und Inhalten

Merkmale / organisatorischer Rahmen:

• jahrgangsgemischte Gruppen, meist 2. bis 4. Jahrgangsstufe eine

Doppelstunde wöchentlich

• die AG findet im Klassenzimmer der durchführenden Lehrkraft statt, die

Kinder arbeiten in der dort eingerichteten Experimentierecke und nutzen

ebenso die an der Schule vorhandenen Lehr- und Lernmittel z.B. CVK-

Experimentierkoffer o.ä. sowie mitgebrachte Materialien der

teilnehmenden Kinder ( Experimentierboxen, -bücher)

Inhaltliche Schwerpunkte:

• Arbeitsgrundlage bieten die verschiedenen Inhaltsbereiche des Heimat-

und Sachunterrichtes ( LP GS Bayern 2000 ) der 1. bis 4.

Jahrgangsstufe

• aktuelle Fragen / Interessen der Kinder

Praktische Beispiele HSU Arbeitsgemeinschaft „Experimentieren und

Forschen“ I

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Praktische Beispiele HSU Arbeitsgemeinschaft „Experimentieren und

Forschen“ II

Methodische Schwerpunkte:

• die Schulung fachspezifischer sowie allgemeiner und überfachlicher Arbeitsweisen im Rahmen des eigenständigen Experimentierens (PA/GA)

• die teilnehmenden Kinder werden als „Experten“ ausgebildet und bereiten verschiedene Inhaltsbereiche vor, die sie im Rahmen thematischer Unterrichtseinheiten( „Werkstattunterricht“ ) mit den Kindern zweier dritter Jahrgangsstufen bearbeiten ►„Lernen durch Lehren“

• freie Experimentierphasen ( thematisch gebunden / ungebunden )

• Festhalten einzelner Arbeitsergebnisse in einer „Forschermappe“

• Zusammenarbeit / Austausch mit weiterführenden Schulen: die AG besucht das Chemie- und Physiklabor des angrenzenden Gymnasiums

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Kinder verändern die auf den Experimentierkarten vorgegebenen

Rahmenbedingungen und Erproben neue Möglichkeiten der Durchführung.

Praktische Beispiele / Experimentieren / Verändern von Experimenten

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Leistungsfeststellung / Leistungserhebung

Leistungsbewertung / Leistungsbeurteilung

Im Schulalltag und in der Fachliteratur werden im Rahmen der Ermittlung

und Benotung der Schülerleistung die Begriffe

• Lernzielkontrolle

• Leistungsfeststellung

• Leistungsbewertung

• Leistungsbeurteilung verwendet.

Diese lassen sich wie folgt voneinander abgrenzen:

Begriffsklärung

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Lernzielkontrolle

Lernzielkontrollen dienen der Lehrkraft dazu festzustellen, inwieweit das

einzelne Kind die vorher festgelegten Lernziele erreicht hat.

Aus den Ergebnissen werden weitere Maßnahmen für die

Unterrichtsgestaltung und die individuelle Förderung getroffen.

Lernzielkontrollen geben dem Kind Rückmeldung über seine

Lernfortschritte, es vergleicht sich nicht mit anderen, sondern mit sich

selbst. Den Kindern soll ihr persönlicher Lernzuwachs bewusst gemacht

werden.

Lernzielkontrollen werden nicht benotet. (Betz / Wiebers 2006)

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Lernzielkontrolle / Beispiel I

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Lernzielkontrolle / Beispiel II

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Bewertung des Vortrags: Sprechen

sehr gut

gelungen

geht so

zu ver-

bessern

Du hast das Thema klar aufgebaut und nach Gruppen gegliedert

(Zwischenüberschriften).

Du hast Bilder/Fotos/Sonstiges zur Veranschaulichung mitgebracht und gezeigt.

Du hast Folien/Plakat(e)/TA-Bilder gestaltet.

Du hast Medien (OHP) hergerichtet und gut vorbereitet.

Du hast dir viel Wissen zum Thema angeeignet.

Du hast die Texte und Inhalte zu Hause geübt.

Du hast laut und deutlich gesprochen.

Du hast frei gesprochen und zur Klasse geschaut.

Du hast die Zuhörer einbezogen und dich bei ihnen für die Aufmerksamkeit

bedankt.

Anton Höck

Referate bewerten 2006

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Meine Forscherfrage

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Leistungsfeststellung

„Leistungserhebung“ und „Leistungsfeststellung“ werden synonym verwandt und

fokussieren eher den Akt des Festhaltens, des Feststellens von

Schülerleistungen. Es geht hierbei also vornehmlich um die Dokumentation. ISB Glossar Begriffe im Kontext Leistungserhebung und Prüfung

Leistungsfeststellung in der Grundschule soll Prozess und Ergebnis einbeziehen.

Sie beschreibt den individuellen Lernfortschritt und schließt mündliche

Äußerungen im Unterricht, kreative, musische, soziale und praktische Fähigkeiten

und Leistungsanteile bei Gemeinschaftsarbeiten und Projekten ein. Sie dient als

Grundlage für die weitere Planung des Unterrichts und als Diagnoseinstrument

zur individuellen Förderung aller Schüler. LP GS Bayern 2000

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Leistungsbewertung I

„Leistungsbewertung“ und „Leistungsbeurteilung“ werden synonym verwandt und

beinhalten die pädagogische Einschätzung des Lehrers bezüglich der

Schülerleistung meist in Form einer Note oder einer verbalen Beurteilung.

Konsequenzen dieser Beurteilung können – je nach Einschätzung der

Schülerleistung – Lob oder Tadel sein, Entwicklung und Einsatz geeigneter

Fördermaßnahmen bis hin zu Empfehlungen für die weitere Schullaufbahn bzw.

berufliche Laufbahn. ISB Glossar Begriffe im Kontext Leistungserhebung und Prüfung

Kriterien für die Bewertung einer Leistung sind z. B. Anstrengungsbereitschaft,

Erreichen des Ziels, Ausdauer, Selbstständigkeit und Kooperationsfähigkeit.

Eine Vereinheitlichung des umstrittenen pädagogischen Leistungsbegriffs vor

dem Hintergrund der vielfältigen Definitionen, welche sich in der pädagogisch-

didaktischen Literatur finden, erscheint deshalb wünschenswert. LP GS Bayern 2000

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 41

Leistungsbewertung II

• Leistungsbeurteilung setzt die erreichten Kenntnisse, Einsichten,

Fähigkeiten und Fertigkeiten in Beziehung zu den Anforderungen des

Lehrplans und deren Verwirklichung im Unterricht. (Kapitel I 2.3)

• Sie ermöglicht dem Kind in einer vertrauensvollen Atmosphäre, sich

selbst zunehmend realistischer einzuschätzen und hilft bei der weiteren

Schullaufbahnentscheidung. (Kapitel I 2.3)

• Im Zeugnis durch Noten dokumentierte Leistungen beschreiben nur

einen Teilbereich seines Könnens. (Kapitel I 2.3)

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 42

Leistungsmessung

Die „Leistungsmessung“ muss testtheoretisch fundiert sein und unterliegt

den Kriterien der Objektivität, Reliabilität und Validität, um zu transparenten

Ergebnissen zu führen.

Beispiele für Leistungsmessung: Orientierungsarbeiten, Vergleichsarbeiten

wie Pisa, Iglu ...

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Nachweise des Leistungsstands, Bewertung der Leistungen,

Zeugnisse Rechtliche Grundlagen / Fundstellen

Bay EUG Art. 52

Zum Nachweis des Leistungsstands erbringen die Schüler in angemessenen Zeitabständen

entsprechend der Art des Fachs schriftliche, mündliche und praktische Leistungen. Art, Zahl,

Umfang, Schwierigkeit und Gewichtung der Leistungsnachweise richten sich nach den

Erfordernissen der jeweiligen Schulart und Jahrgangsstufe sowie der einzelnen Fächer. Die

Art und Weise der Erhebung der Nachweise des Leistungsstandes ist den Schülern vorher

bekannt zu geben; die Bewertung der Leistungen ist den Schülern mit Notenstufe und der

Begründung für die Benotung bekannt zu geben. Leistungsnachweise dienen der

Leistungsbewertung und als Beratungsgrundlage.

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Nachweise des Leistungsstands, Bewertung der Leistungen,

Zeugnisse

Die einzelnen schriftlichen, mündlichen und praktischen Leistungsnachweise sowie die

gesamte, während eines Schuljahres oder sonstigen Ausbildungsabschnitts in den einzelnen

Fächern erbrachte Leistung werden nach folgenden Notenstufen bewertet:

sehr gut = 1

gut = 2

befriedigend = 3

ausreichend = 4

mangelhaft = 5

ungenügend = 6

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 45

Nachweise des Leistungsstands, Bewertung der Leistungen,

Zeugnisse

Die Schulordnungen können vorsehen, dass in bestimmten

Jahrgangsstufen der Grundschule und der Förderschule, in Wahlfächern

sowie bei ausländischen Schülern in Pflichtschulen und bei Schülern mit

sonderpädagogischem Förderbedarf in Volksschulen und Berufsschulen

die Noten durch eine allgemeine Bewertung ersetzt werden. Auf Wunsch

der Erziehungsberechtigten oder Schüler hat die Lehrkraft die erzielten

Noten zu nennen.

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 46

Nachweise des Leistungsstands, Bewertung der Leistungen,

Zeugnisse

Unter Berücksichtigung der einzelnen schriftlichen, mündlichen und

praktischen Leistungen werden Zeugnisse erteilt. Hierbei werden die

gesamten Leistungen eines Schülers unter Wahrung der Gleichbehandlung

aller Schüler in pädagogischer Verantwortung der Lehrkraft bewertet.

Daneben sollen Bemerkungen über Anlagen, Mitarbeit und Verhalten des

Schülers in das Zeugnis aufgenommen werden.

Regelungen über den Notenausgleich werden in den Schulordnungen

vorgesehen.

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 47

Stufen von Unterrichtszielen

Gemäß „Deutscher Bildungsrat“ (1970) gibt es im kognitiven Bereich folgende Stufen von Unterrichtszielen: Reproduktion, Reorganisation, Transfer und Problemlösen.

• Reproduktion: Wiedergabe von Sachverhalten aus dem Gedächtnis

• Reorganisation: selbstständige Neuorientierung bekannter Sachverhalte zu einer neuen, komplexen Struktur

• Transfer: Übertragen von bekannten Zusammenhängen auf eine Struktur neuer Sachverhalte

• Problemlösen: Lösen neuartiger Aufgaben bzw. Finden neuartiger Erklärungen für bekannte Sachverhalte; konstruktive Kritik bekannter Lösungsvorschläge

„Die Stufen sind jeweils nur auf dem Hinterrund des vorangegangenen Lernens und des Wissensstandes der Schüler zu beurteilen. Unabhängig davon sind also einzelne Unterrichtsziele den Stufen nicht zuzuordnen.“ (Eschenhagen, Kattmann & Rodi 2001, S. 180).

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 48

Lerntagebücher und Freiarbeitshefte

• Hier dokumente zu Lerntagebüchern u. Freiarbeitsheften einfügen

(siehe desktop)

• Form der Lernzielkontrolle

• Selbsteinschätzung ihrer Leistung durch die Kinder selbst

• Arbeitsgrundlage zur Erstellung der SLAV - Einordnung

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 49

Lerntagebücher und Freiarbeitshefte I

Formen der Leistungsbeobachtung im Hinblick auf das Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten

Lerntagebücher:

Schwerpunkte: „Lernen des Lernens“ / gelenkte Reflexion

• die Kinder beobachten und dokumentieren ihr Lernverhalten / ihre Lernstrategien und beurteilen diese

• die Aufzeichnungen bieten eine Grundlage für Lern- und Beratungs- gespräche / können zur Erstellung verbaler Beurteilungen genutzt werden

• vorgegebene Struktur: „Meine Ziele“, Spalten zur Selbsteinschätzung, Reflexion

• auch käuflich zu erwerben

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Lerntagebücher und Freiarbeitshefte II

• Eintrag der jeweiligen Wochenziele erfolgt zu Beginn der Woche ( im Klassenverband / individuell )

• jeden Tag z.B. direkt vor Schulschluss erfolgt eine Tagesrückschau / Reflexion im Klassenverband bzw. –gespräch oder individuell; dabei wird das eigene Verhalten mit Hilfe von „Smileys“ eingeschätzt und bewertet

• am Ende der Woche erfolgt ein abschließendes Klassengespräch mit der gemeinsamen Reflexion über die zuvor festgelegten Ziele; dabei werden Vereinbarungen für die Weiterarbeit getroffen

Mögliche Leitfragen:

• Was wollte ich tun?

• Was habe ich getan?

• Welche Erfahrungen habe ich gemacht?

• Welche Konsequenzen ziehe ich daraus?

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Lerntagebücher und Freiarbeitshefte III

Formen der Leistungsbeobachtung im Hinblick auf das

Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten

Freiarbeitshefte:

• Schwerpunkte: Dokumentation der individuellen Arbeit

• Dokumentation der Tätigkeiten während der Freiarbeit im Hinblick auf genutzte Materialien und Sozialpartner

• Festhalten individueller Eindrücke / Gedanken

• Ideen zur Weiterarbeit

• mögliche Grundlage für Lerngespräche / verbale Beurteilungen

• keine vorgegebene Struktur; kleines Schreibheft mit Lineatur der je- weiligen Jahrgangsstufe

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 52

Lerntagebücher und Freiarbeitshefte IV

• der Eintrag erfolgt jeweils direkt nach der täglichen Freiarbeitsphase

• formale Vorgaben: unterstrichenes Datum, Eintrag sollte mit Bleistift erfolgen (RS-Fehler werden vom L ausradiert, das Wort blau überschrieben)

Mögliche Leitfragen:

• Was möchte ich tun?

• Mit wem möchte ich zusammen arbeiten?

• Welches Material wähle ich aus?

• Was möchte ich morgen / in den nächsten Tagen tun?

• Wie hat mir die Arbeit gefallen?

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 53

Übersicht schulischer Leistungen

Schulische Leistungen

praktische Leistungen mündliche Leistungen schriftliche Leistungen

Portfolio Unterrichtsgespräch Lernzielkontrollen

Eintragen / Zeichnen / Bauen Referate Probearbeiten

Experimentieren Beschreibung von

Lösungswegen

Vergleichsarbeiten

..... ..... .....

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 54

Praktische Leistungen

Als praktische – instrumentale – Leistungen gelten gemeinhin

Arbeitsweisen, Arbeitstechniken, Fertigkeiten.

Man unterteilt sie meist in überfachliche und fachspezifische Leistungen.

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 55

Beispiele praktischer Leistungen / Portfolio I

Aus: Leistung neu denken ISB 2006

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 56

Beispiele praktischer Leistungen / Portfolio II

Aus: Leistung neu denken ISB 2006

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 57

Beispiele praktischer Leistungen / Portfolio III

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 58

Beispiele praktischer Leistungen / Geometrie / Zeichnen

Praktische Lernzielkontrolle in Geometrie: Zeichnen mit Lineal

Verwende beim Zeichnen unbedingt ein Lineal und einen gespitzten Bleistift.

Zeichne immer genau auf den Kästchenlinien deines Blockblattes.

• 1. Zeichne einen Gartenzaun.

• Die Zaunlatten sollen nach oben spitz zulaufen. (1 P.)

• Die Grundlinie ist 10 cm lang. (1 P.)

• Die Zaunlatten sollen 1 cm dick (1 P.) und

• von unten bis zur Spitze 5 cm hoch sein. (1 P.)

• Zwischen jeder Zaunlatte soll 1 cm frei bleiben. (1 P.)

• Zeichne sauber und achte auf gerade Linien. (1 P.)

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 59

praktische Leistungen / HSU / Experimentieren.

Wasser-

kreislauf

Wasser-

versorgung

Orientierung

im Raum

Ausgangs-

stoffe

Wasser

verdampfen

Modell Quelle

Experimente

Sickerversuche

Wasser-

verdunstung

Kondensation

verbundene

Röhren

Wasser säubern

Versuch zum

Hochbehälter

Versuch zur

Wasserklärung

Kompass bauen

Entfernungen mit

Faden messen

Karten lesen

Sandkastenmodell

Höhenlinienmodell

(Kartoffel)

Umzug nach

Anleitung

Recycling:

Papierschöpfen

Müll – Kunstwerke

Slymy erzeugen

Gummibärchen

herstellen

Zucker aus

Zuckerrüben

Vom Apfel zum

Saft

Von der Sahne zur

Butter

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 60

praktische Leistungen erfassen und bewerten I

HSU: Beobachtungsbogen Experimentieren

• Beachtet der Schüler die erarbeiteten Absprachen / Regeln zur Vorbereitung eines Experiments?

• Liest der Schüler Arbeitsaufträge aufmerksam und führt diese präzise aus?

• Bildet der Schüler begründete Annahmen? Werden diese mündlich / schriftlich formuliert?

• Dokumentiert der Schüler die Durchführung in angemessener Form?

• Wie geht der Schüler mit Fehlversuchen um? Werden Annahme und Ergebnis verglichen?

• Wird der Arbeitsplatz angemessen verlassen?

• Förderansätze / weiterführende Maßnahmen:

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 61

praktische Leistungen erfassen und bewerten II

Praktische Probearbeit in Geometrie: Bauen von Körperformen

Du benötigst folgendes:

• Karopapier

• Bleistift und Radiergummi

• Schere, Lineal und Tesafilm

• deinen Schuhkarton (mit Namen beschriftet)

Erstelle aus Karopapier ein Würfelnetz mit Seitenlänge 5 cm.

Falte dieses zu einem Würfel. Klebe die Kanten mit Klebestreifen zusammen.

Stelle noch einen weiteren geometrischen Körper deiner Wahl her.

Fertige zuerst das Netz an und falte den Körper dann.

Klebe die Kanten mit Klebestreifen zusammen.

Wie heißt dein zweiter Körper? Trage hier ein:__________________

Wenn du fertig bist, gib beide Körperformen und dieses Blatt in deinem Schuhkarton ab.

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 62

praktische Leistungen erfassen und bewerten III

Bewertung des Würfels

• Die Anzahl der Flächen und die Länge der Seiten stimmt. 3 P

• Das Netz ist ordentlich ausgeschnitten. 3 P

• Das Netz wurde so gefaltet, dass exakte Kanten und Ecken entstehen. 3 P

• Der fertige Würfel ist genau an den Kanten zusammengeklebt. 3 P

Bewertung der weiteren Körperform

• Die Anzahl der Flächen und die Länge der Seiten passen zur gewählten Körperform. 3 P

• Das Netz ist ordentlich ausgeschnitten. 3 P

• Das Netz wurde so gefaltet, dass exakte Kanten und Ecken entstehen. 3 P

• Der Körper wurde genau an den Kanten zusammengeklebt. 3 P

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 63

Mündliche Leistungen

Nachweis mündlicher Leistungen

Nach einem Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom 24. 3.

1980 müssen die Aufschreibungen der Lehrkraft Tag und Art der

mündlichen Leistung (auch von bewerteten Unterrichtsbeiträgen) erkennbar

werden lassen, damit eine (gerichtliche) Überprüfung möglich ist. Bei der

Aufzeichnung mündlicher Leistungen muss deshalb das Datum der

Leistungserhebung festgehalten und den Erziehungsberechtigten auf

Anfrage mitgeteilt werden. Auch das behandelte Stoffgebiet sollte mit

einem Stichwort angegeben werden. Es besteht aber keine rechtliche

Verpflichtung, die gestellten Fragen im einzelnen festzuhalten.

(nach Kaiser/Mahler)

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 64

Beispiele mündlicher Leistungen I

einfache Anforderungen

• Beschreiben durchgeführter Arbeitsaufträge und Versuche

• Erklären bekannter Skizzen, Bilder, Modelle, Beschriften von Tafelbildern

• auswendiges Memorieren

• Wiederholen von Unterrichtsergebnissen

gesteigerter Anforderungsgrad

• Vergleichen alter und neuer Sachverhalte

• Erschließen von Regeln

• Erläutern von (schwierigen) Begriffen

• Begründen

• Interpretieren von Bildern

• Erstellen von Übersichten

• Auswertungen von Prospekten und Plakaten

• Nachvollziehen eines Lernweges

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 65

Beispiele mündlicher Leistungen II

hoher Anforderungsgrad

• Umsetzung von sachlichen Informationen (grafisch oder szenisch-

dramatisch, als Pantomime, als Rollen- oder Planspiel

• Vortrag von Kurzreferaten

• Erarbeiten von Fragekatalogen

• Verallgemeinern und Schlussfolgern

• Transferieren, Abstrahieren und Problemlösen

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 66

mündliche Leistungen erfassen und bewerten

Aus: Leistung neu denken ISB 2006

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 67

Arbeitsbeispiel: mündliche Leistungen erbringen

Hier wieder eine Aufgabe für Sie:

Finden Sie alle möglichen Pentomino-Formen (keine gedrehten bzw.

gespiegelten Formen zulässig).

Wie viele Pentominos gibt es?

Sind Sie sicher, alle gefunden zu haben? Begründen Sie!

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 68

Schriftliche Leistungen I

VSO § 17

Hausaufgaben und Probearbeiten

Grundschule

(2) „Schriftliche Leistungsnachweise werden durch Probearbeiten erbracht. In der Grundschule müssen sie sich aus dem unmittelbaren Unterrichtsablauf ergeben und dürfen nicht angekündigt werden. „

Es darf nur abverlangt werden, was auch vorher im Unterricht gründlich behandelt und ausreichend geübt worden ist. Bei Aufgaben des problemlösenden Denkens oder der Transferfähigkeit dürfen für die Schüler neue Inhalte hereingenommen werden, das Problemlösen und Übertragen muss vorher geübt worden sein.

Probearbeiten haben sich an den Anforderungen der Lehrpläne und an den allgemein gültigen didaktischen Aussagen auszurichten.

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 69

schriftliche Leistungen II

In Probearbeiten soll der zugrunde liegende Unterricht möglichst proportional abgebildet sein.

Vorgehen:

• Festlegung der Lehrinhalte des vorausgehenden Unterrichts

• Ausrichtung der Schwerpunkte in proportionalem Verhältnis zum Unterricht

• Suchen von qualitativ unterschiedlichen Aufgaben zu jedem einzelnen Schwerpunkt

• Auswahl zielgerechter Aufgaben

Probearbeiten müssen nach Aufgabenstellung, Dauer, Umfang und Leistungsanforderung der jeweiligen Jahrgangsstufe angemessen sein.

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 70

schriftliche Leistungen III

• Eine Probearbeit soll aus mehreren einzelnen Aufgaben mit detaillierten Leistungsaspekten zusammengesetzt sein.

• Probearbeiten sollen allen Schülern eine Chance bieten.

• Die leistungsschwachen Schüler sollen die Chance erhalten, wenigstens eine „ausreichende“ Leistung zu schaffen; die sehr guten Schüler sollen die Möglichkeit bekommen, sich von den anderen abzuheben („Einserschwelle“ aber keine „Einserbremse“).

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 71

schriftliche Leistungen IV

Durchführung von Probearbeiten

Bei der Durchführung soll eine gelöste Atmosphäre die

Prüfungsangst mindern:

• Auswahl einer lerngünstigen Zeit

• vorbereitende, ermunternde Anweisungen der Lehrkraft

• Konzentrations-, Entspannungsübung

• möglichst störungsfreier Ablauf

• klare Vereinbarungen über erlaubte Hilfsmittel

• Angabe der zur Verfügung gestellten Zeit

• kein unnötiges Aufbauschen der Bedeutung der Probearbeiten

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 72

Beispiele schriftlicher Leistung

• Durchführung von Probearbeiten (in allen Fächern)

• Verfassen von Texten, die bewertet werden (in allen Fächern)

• Entwickeln von Aufgaben

• Erstellen von Protokollen / Beschreiben von Beobachtungen

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schriftliche Leistungen erfassen und bewerten I

Beispiel aus einer Mathematikprobe 4. Klasse (aus Skript Fortbildungslehrgang für die Berater der Reform der Notengebung

„Von der Beobachtung zur Förderung sozialer und fachlicher Kompetenzen“

Dillingen November 06 / Referentinnen: Bettina Betz, Gröbenzell; Silja Wiebers, Gröbenzell

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schriftliche Leistungen erfassen und bewerten II

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schriftliche Leistungen erfassen und bewerten III

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 76

schriftliche Leistungen erfassen und bewerten IV

Probearbeit HSU Karola Valdix

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Das Thema Leistung im Kollegium I

Das Lehrerkollegium einer Schule entwickelt sich unter der Führung der

Schulleitung zu einem pädagogischen Team, das gemeinsame Ziele

anstrebt und anstehende Probleme kooperativ in eigener Verantwortung

löst. Regelmäßige pädagogische Konferenzen sowie gegenseitige

Hospitationen im Unterricht ermöglichen einen kontinuierlichen

Kommunikationsprozess. Damit wird die Kompetenz der Lehrkräfte

gefördert und die Konsensfindung innerhalb des Kollegiums erleichtert.

Dies wirkt sich wiederum positiv auf die innere Entwicklung der Schule aus.

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 78

Das Thema Leistung im Kollegium II

Grundlagen für ein professionelles Umgehen mit Leistungserhebung und

Leistungsbeurteilung in der Grundschule sind:

• Einsicht für gemeinsame Absprachen und die Notwendigkeit derer

konsequenter Einhaltung,

• Konsens in grundlegenden Fragen der Erhebung und Beurteilung

schaffen,

• fachdidaktische Grundlagen durch SchiLF sicherstellen.

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26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 79

Zielvereinbarung zur Fortbildungssequenz I

Was nehmen Sie sich vor?

Zielvereinbarungen - Tipps für Ihre Formulierung

Zur Formulierung von Zielvereinbarungen hat sich das SMART-Prinzip als

besonders hilfreich erwiesen. Sie müssen

• Spezifisch (konkret) sein – was das Ziel selbst als auch den Mitarbeiter

betrifft;

• Messbar sein. Durch klare Beschreibung des Zustands, der erreicht

werden soll, wird es auch möglich, die Zielvereinbarung zu überprüfen;

• Aktiv beeinflussbar sein, attraktiv und akzeptiert, denn der Mitarbeiter

hat sich das Erreichen des Ziels als Selbstverpflichtung vorgenommen,

weil es seine Arbeit erleichtert.

• Realistisch sein – hoch gesteckt, aber doch erreichbar; dazu relevant für

die Organisation;

• Terminiert sein, denn der Endpunkt ist markiert. Dadurch ist ebenfalls

gewährleistet, dass das Erreichen der Zielvereinbarungen überprüft

werden kann.