Forscher in fremden Welten - Hessischer...

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Wildunger Zeitung Sonnabend, 11. August 2012 22 Schneewittchenwein für den Botschafter Diplomat aus dem afrikanischen Sierra Leone zu Besuch in Bad Wildungen Bad Wildungen. Der Botschaf- ter von Sierra Leone, Jongopie Siaka Stevens, der in Begleitung von Mitgliedern der diplomati- schen Vertretung des afrikani- schen Landes gekommen war, trug sich in das Goldene Buch der Stadt Bad Wildungen ein. Dr. Obai-Bure Soulaiman, der 30 Jahre als Arzt im Stadtkran- kenhaus beschäftigt war und seit Langem mit seinem Lands- mann, dem heutigen Botschaf- ter, befreundet ist, hatte zu dem Besuch eingeladen. Zimmermann sagte, es kom- me nicht so oft vor, dass ein Bot- schafter „our little town“ be- suche. „Dies ist ein wichtiger Besuch für unsere Stadt, weil es wichtig ist, dass sich Menschen verschiedener Länder begegnen und miteinander sprechen.“ Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nawrotzki begrüß- te den Diplomaten namens des Parlaments. Informatio- nen über Afrika aus erster Hand seien wichtig, „weil wir so von- einander lernen können“. Bot- schafter Jongopie Siaka Stevens sagte, er wolle Land und Leute in Deutschland kennenlernen. Er informierte über die aktuel- le Lage in Sierra Leone. „Gott sei Dank ist der Krieg in meinem Land vorbei.“ Zehn Jahre wur- de ein Bürgerkrieg vor allem um Diamantenvorkommen geführt, 2002 endete der Krieg, in dem 50 000 bis 200 000 Bürger ums Leben kamen, nach Eingreifen einer UNO-Mission. Die Bundesrepublik war eines der ersten Länder, die nach der Erlangung der Unabhängigkeit des Landes Sierra Leone völ- kerrechtlich anerkannt und ei- ne Botschaft eröffnet haben, so der Diplomat. Deutschland ge- höre heute zu den wichtigsten Entwicklungspartnern seines Landes. Bürgermeister Zimmermann schloss sich dem Wunsch von Dr. Obai-Bure Soulaiman an, dass der Besuch des Botschaf- ters den Beginn einer langen Freundschaft einleiten werde. Zimmermann überreichte dem Besucher eine Flasche Schnee- wittchenwein und erhielt als Gastgeschenk eine Flagge mit den Landesfarben von Sierra Leone mit den Farben Grün – für den Wald –, Weiß – für den Frieden – und Blau für Strand und Meer. (szl) Spaziergang durch die Stadt: von links Stadtverordnetenvorste- her Wolfgang Nawrotzki und Bürgermeister Volker Zimmer- mann mit Botschafter Jongopie Siaka Stevens und dem Wahl- Wildunger Dr. Obai-Bure Soulaiman. Foto: Senzel Die Teilnehmer des Kurses „Film und Fotografie“ – auf dem Foto mit Kursleiterin Stephanie Sulz-Stolle – sind mit Foto- und Filmka- mera in unbekannte Welten eingetaucht. Fotos: Senzel Forscher in fremden Welten Kinder-Campus am Gymnasium fördert junge Talente und vermittelt Wissen Beim Kinder-Campus des Gustav-Stresemann-Gym- nasiums tauchten Mäd- chen und Jungen ein in geheimnisvolle Welten. VON WERNER SENZEL Bad Wildungen. „Da ist rich- tig was bewegt worden“, sag- te Dagmar Ipach beeindruckt, als die Schüler die Ergebnisse vor Mitschülern, Lehrern, Eltern und Großeltern präsentierten. Mit der Sommerferien-Aka- demie in der letzten Woche der großen Ferien sollten besonders interessierte und begabte Schü- ler der dritten bis fünften Klas- sen schulübergreifend gefördert werden. In Kooperation mit den Uni- versitäten Marburg und Kas- sel haben 71 Kinder in fünf Kur- sen besondere Kreativität ent- wickelt. Mit dem Stück „Hidal- go“ vom Ritter von der traurigen Gestalt eröffnete der Theater- kurs die Präsentation. Kurslei- ter Thomas Baumann hatte die Aufführung in nur we- nigen Pro- bestunden mit den Dar- stellern ein- studiert, ei- ne wahrlich „reife Leis- tung“, für die es herzlichen Beifall gab. „Biologische Vielfalt in un- serer Umge- bung“ zeigten Joachim Boll- mann und Studentinnen der Uni Kas- sel anderen wissbegie- rigen Schü- lern. Sie gin- gen auf Ent- deckungsrei- se in die Natur, um zu forschen, in welchem Verhältnis Tiere und Pflanzen zueinander stehen. Am Bad Wildunger Sonderteich wurden Regen- würmer ge- sucht, Pflanzen bestimmt und die verschie- denen Etagen des Waldes un- ter die Lupe ge- nommen. Eine ande- re Gruppe hat sich intensiv mit Computern beschäftigt und versucht, de- ren Sprache zu verstehen, hat Computervoka- beln gelernt und unter An- leitung von Ale- xandra Horn ei- gene Program- me geschrie- ben. Auf dem Rechner gestal- teten die Kinder lustige Filmse- quenzen. Jungphysiker haben mit Stu- denten aus Marburg und Kurs- leiter Dr. Catrin Ellenberger Fernrohre gebaut. Dabei erfuh- ren die Konstrukteure, wie einst Entdecker, Seefahrer und Pla- netenforscher damit gearbeitet haben. Bilder entstanden mit selbst gebastelten Keksdosen-Loch- Kameras. Auch bewegte Bil- der fingen die jungen Leute ein. „Fernsehen kann jeder, aber selbst einen Film im Team ge- stalten – das muss gelernt sein“, sagte Stephanie Sulz-Stolle im Kurs „Film und Fotografie“. In nur vier Tagen entstand ein Streifen über das Leben in und außerhalb der Schule, Unter- wasseraufnahmen und lustige Sequenzen von Miniaturwelten wurden in Szene gesetzt. Zum Abschluss der Präsentati- on bemerkenswerter Ergebnis- se beim Kinder-Campus „Frem- de Welten“ gab es in der voll be- setzten Aula donnernden Beifall für die 71 Teilnehmer und ihre Kursleiter. Nach vier Tagen bühnenreif: das Stück vom „Ritter von der traurigen Gestalt“. Schulbeginn an der Ense Bad Wildungen. Das neue Schuljahr an der Ense-Schule beginnt für alle Schüler ab Klas- se sechs am Montag, 13. August, um 7.50 Uhr. In den ersten drei Stunden findet Unterricht beim Klassenlehrer statt, ab der vier- ten Stunde läuft für die Klassen sechs bis zehn planmäßiger Un- terricht. Einschulung der fünf- ten Klassen ist am Dienstag, 14. August. Alle Fünftklässler sind zusammen mit Eltern und Fa- milien zu einem ökumenischen Gottesdienst um 8.30 Uhr in die adtkirche eingeladen. Um 9.45 Uhr beginnt dann die Einschulungsfeier im Atrium der Schule. Nach der Einteilung in die Klassen gehen die Schü- ler in ihre Klassenräume. Die El- tern haben währenddessen Ge- legenheit, sich bei Kaffee und Kuchen in der Schulcafeteria im Gespräch auszutauschen. Der Unterricht endet am ersten Schultag um 12.20 Uhr. (r) Schockanruf: Seniorin um 700 Euro betrogen Bad Wildungen. Bei der Polizei- station in Bad Wildungen wur- den erneut zwei „Schockanrufe“ gemeldet. In einem Fall erbeu- teten die Betrüger 700 Euro von einer Seniorin. Am Donnerstag um 10 Uhr meldeten sich die Gauner te- lefonisch bei einer 82-jäh- rigen Frau mit russischen Wur- zeln und teilten ihr mit, dass ihr Sohn einen Unfall verursacht habe, bei dem ein fünfjähriges Kind verletzt worden sei. Zur Vermeidung einer Haft- strafe sollte die Frau 20 000 Euro zahlen. Als die Seniorin erwider- te, dass sie nur einige Hundert Euro im Haus habe, akzeptier- te der Betrüger dies als „Anzah- lung“ und kündigte die sofor- tige Abholung des Geldes an. Kurz darauf erschien dann auch ein junger Mann und ließ sich das Geld aushändigen. Während der Unbekannte das Haus verließ, begegnete er dem vermeintlichen Unfallfahrer, der gerade nach Hause kam. Da der junge Mann aber noch nichts von dem Betrug wusste, entkam der Ganove unerkannt. Er ist et- wa 20 Jahre alt, 175 Zentimeter groß, trug eine kurze helle Ho- se und ein helles Shirt mit Kapu- ze. Die Nationalität des Betrü- gers ist nach Angaben der Poli- zei nicht bekannt. Etwa zur glei- chen Zeit ging ein ähnlicher An- ruf in Odershausen ein. Er ver- lief aber erfolglos, weil lediglich der zwölfjährige Sohn der Fami- lie zu Hause war. (r/höh) Unser Außendienst ist für Sie da! Klaus Richter Telefon 05621.7904-15 E-Mail: [email protected] BAD WILDUNGEN Bad Wildungen. Die Selbsthil- fegruppe für mobilitätseinge- schränkte Menschen trifft sich jeden zweiten Samstag im Mo- nat von 14 bis 16 Uhr im Multi- mediaraum der Klinik Fürsten- hof, Brunnenallee 39. Small Talk (Englisch sprechen in lockerer Runde) findet jeden Freitag, 15 bis 17 Uhr, im Mehr- generationenhaus statt. Treffpunkt, Hufelandstraße 12: Computer-Angebot jeden Frei- tag, 10 bis 13 Uhr. Die Spiele- gruppe trifft sich freitags ab 19 Uhr. Wochenschlussandacht ist heu- te, 17 Uhr, im Haus Victorquelle. Naturpark Kellerwald-Edersee: Eine Wanderung führt am Sonn- tag von Fürstenberg nach Bas- dorf. Start mit dem Kellerwald- bus: 9 Uhr, Bushaltestelle Breiter Hagen, Rückkehr 14.15 Uhr. Beratungsstelle für Senioren und Angehörige im Rathaus, Zimmer 21: Öffnungszeiten Montag bis Mittwoch, 9 bis 12 Uhr, Donnerstag, 14 bis 17 Uhr. Erreichbar ist die Beratungsstel- le Montag bis Donnerstag, 9 bis 16 Uhr, unter Tel. 701352. Das Mehrgenerationenhaus „Alte Schule“ lädt am Sonntag zum Brunchen ein. Warme und kalte Speisen sowie Getränke werden gereicht. Wer den Sonn- tag in geselliger Runde verbrin- gen möchte, ist dazu eingela- den. Es ist keine Anmeldung notwendig. Einlass ist ab 12 Uhr. Informationen unter Tel. 05621/9695950. Reinhardshausen. Eine Abend- wanderung rund um den Hahnberg mit Naturparkführer Toni Frekot startet heute um 18 Uhr am Brunnenplatz – eine et- was andere Naturerlebniswan- derung auf dem Kellerwaldsteig und dem Sternguckerpfad bei Albertshausen in den Sonnen- untergang und zur Himmelsbe- obachtung. Keine Anmeldung erforderlich. Schüler-Reporterin in Nobel-Hotels der Scheichs „Junior-Onlineredakteurin“ Katharina Wollmert überzeugt Manager in Dubai mit ihrem Tatendrang Bad Wildungen. Katharina Woll- mert (16) interessiert sich bren- nend für den Journalismus. Die Schülerin der Christophorus- schule Oberurff nutzt seit 2009 ein schulisches Angebot, das Grundlagen des Online-Journa- lismus vermittelt. Ihr großes En- gagement und ihre journalisti- sche Neugier öffneten der „Ju- nior-Onlineredakteurin“ kürz- lich bei einem Familienurlaub in Dubai nie für möglich gehal- tene Türen. Als Anerkennung für beson- ders eifrige Mitarbeit erhielt sie mit Unterstützung der Schu- le einen Jugendpresseausweis bei der Jugendpresse Hessen. Er ermöglichte der 16-Jährigen in den Arabischen Emiraten un- geahnte Blicke hinter die Kulis- sen der Hotels Kempinski, Burj al Arab und des höchsten Ge- bäudes der Welt, des Burj Khali- fa – bekannt durch die wagemu- tigen Stunts beim Dreh zu „Mis- sion Impossible 4“. Als Kathari- na erfuhr, dass der General-Ma- nager des Kempinski, Burkhard Wolter, ein Deutscher ist, weck- te das ihre Neugier. Kurzerhand bat sie bei der Hotelleitung um ein Interview mit Hotelchef Wol- ter über das Leben in Dubai. Wolter war vom Tatendrang der jungen Schüler-Reporterin so beeindruckt, dass er in sei- nem engen Terminkalender In- terview und persönliche Füh- rung durch das Hotel Kempin- ski einplante. Am nächsten Tag ließ er sogar ein Empfehlungs- schreiben für das Burj al Arab überbringen. „Normalerweise ist eine Be- sichtigung des Burj al Arab al- lein aus Sicherheitsgründen un- möglich. Selbst wer sich dem Gebäudekomplex nur nähert, wird von der Security aufgehal- ten“, weiß Katharina Wollmert. „Doch Empfehlungsschreiben und Jugendpresseausweis wir- ken wie ein magisches ‚Sesam öffne dich‘. Ich wurde nicht nur durchgelassen, sondern die As- sistant Guest Relations Mana- gerin des Hotels erwartete mich bereits.“ Sie führte die Bad Wil- dungerin durch das exklusive Hotel und gewährte Blicke hin- ter die Kulissen, die selbst zah- lenden Gästen sonst verwehrt sind. Wollmert: „Wie ein Mär- chen aus 1001 Nacht“. So haben sich Fleiß und Einsatz in einer AG, in der Schreiben, Fo- tografieren, Filmen und Gestal- tung von Medien fürs Internet erlernt werden, sogar im Aus- land ausgezahlt. Wer mehr lesen will von Katharina, findet unter www.cjd-update.de Texte von ihr und weiteren Nachwuchs-Jour- nalisten der Schule. (r) Interviews vor prunkvoller Kulisse: Katharina Wollmert in der 780 Quadratmeter großen Royal-Suite des Burj al Arab. Foto: pr

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Wildunger Zeitung Sonnabend, 11. August 201222

Schneewittchenwein für den BotschafterDiplomat aus dem afrikanischen Sierra Leone zu Besuch in Bad Wildungen

Bad Wildungen. Der Botschaf-ter von Sierra Leone, Jongopie Siaka Stevens, der in Begleitung von Mitgliedern der diplomati-schen Vertretung des afrikani-schen Landes gekommen war, trug sich in das Goldene Buch der Stadt Bad Wildungen ein.

Dr. Obai-Bure Soulaiman, der 30 Jahre als Arzt im Stadtkran-kenhaus beschäftigt war und seit Langem mit seinem Lands-mann, dem heutigen Botschaf-ter, befreundet ist, hatte zu dem Besuch eingeladen.

Zimmermann sagte, es kom-me nicht so oft vor, dass ein Bot-

schafter „our little town“ be-suche. „Dies ist ein wichtiger Besuch für unsere Stadt, weil es wichtig ist, dass sich Menschen verschiedener Länder begegnen und miteinander sprechen.“

Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nawrotzki begrüß-te den Diplomaten namens des Parlaments. Informatio-nen über Afrika aus erster Hand seien wichtig, „weil wir so von-einander lernen können“. Bot-schafter Jongopie Siaka Stevens sagte, er wolle Land und Leute in Deutschland kennenlernen. Er informierte über die aktuel-

le Lage in Sierra Leone. „Gott sei Dank ist der Krieg in meinem Land vorbei.“ Zehn Jahre wur-de ein Bürgerkrieg vor allem um Diamantenvorkommen geführt, 2002 endete der Krieg, in dem 50 000 bis 200 000 Bürger ums Leben kamen, nach Eingreifen einer UNO-Mission.

Die Bundesrepublik war eines der ersten Länder, die nach der Erlangung der Unabhängigkeit des Landes Sierra Leone völ-kerrechtlich anerkannt und ei-ne Botschaft eröffnet haben, so der Diplomat. Deutschland ge-höre heute zu den wichtigsten

Entwicklungspartnern seines Landes.

Bürgermeister Zimmermann schloss sich dem Wunsch von Dr. Obai-Bure Soulaiman an, dass der Besuch des Botschaf-ters den Beginn einer langen Freundschaft einleiten werde. Zimmermann überreichte dem Besucher eine Flasche Schnee-wittchenwein und erhielt als Gastgeschenk eine Flagge mit den Landesfarben von Sierra Leone mit den Farben Grün – für den Wald –, Weiß – für den Frieden – und Blau für Strand und Meer. (szl)

Spaziergang durch die Stadt: von links Stadtverordnetenvorste-her Wolfgang Nawrotzki und Bürgermeister Volker Zimmer-mann mit Botschafter Jongopie Siaka Stevens und dem Wahl-Wildunger Dr. Obai-Bure Soulaiman. Foto: Senzel

Die Teilnehmer des Kurses „Film und Fotografie“ – auf dem Foto mit Kursleiterin Stephanie Sulz-Stolle – sind mit Foto- und Filmka-mera in unbekannte Welten eingetaucht. Fotos: Senzel

Forscher in fremden WeltenKinder-Campus am Gymnasium fördert junge Talente und vermittelt Wissen

Beim Kinder-Campus des Gustav-Stresemann-Gym-nasiums tauchten Mäd-chen und Jungen ein in geheimnisvolle Welten.

von werner Senzel

Bad Wildungen. „Da ist rich-tig was bewegt worden“, sag-te Dagmar Ipach beeindruckt, als die Schüler die Ergebnisse vor Mitschülern, Lehrern, Eltern und Großeltern präsentierten. Mit der Sommerferien-Aka-demie in der letzten Woche der großen Ferien sollten besonders interessierte und begabte Schü-ler der dritten bis fünften Klas-sen schulübergreifend gefördert werden.

In Kooperation mit den Uni-versitäten Marburg und Kas-sel haben 71 Kinder in fünf Kur-sen besondere Kreativität ent-wickelt. Mit dem Stück „Hidal-go“ vom Ritter von der traurigen Gestalt eröffnete der Theater-

kurs die Präsentation. Kurslei-ter Thomas Baumann hatte die Aufführung in nur we-nigen Pro-bestunden mit den Dar-stellern ein-studiert, ei-ne wahrlich „reife Leis-tung“, für die es herzlichen Beifall gab. „Biologische Vielfalt in un-serer Umge-bung“ zeigten Joachim Boll-mann und Studentinnen der Uni Kas-sel anderen wissbegie-rigen Schü-lern. Sie gin-gen auf Ent-deckungsrei-se in die Natur, um zu forschen, in welchem Verhältnis Tiere und

Pflanzen zueinander stehen. Am Bad Wildunger Sonderteich

wurden Regen-würmer ge-sucht, Pflanzen bestimmt und die verschie-denen Etagen des Waldes un-ter die Lupe ge-nommen.

Eine ande-re Gruppe hat sich intensiv mit Computern beschäftigt und versucht, de-ren Sprache zu verstehen, hat Computervoka-beln gelernt und unter An-leitung von Ale-xandra Horn ei-gene Program-me geschrie-ben. Auf dem Rechner gestal-

teten die Kinder lustige Filmse-quenzen.

Jungphysiker haben mit Stu-denten aus Marburg und Kurs-leiter Dr. Catrin Ellenberger Fernrohre gebaut. Dabei erfuh-ren die Konstrukteure, wie einst Entdecker, Seefahrer und Pla-netenforscher damit gearbeitet haben.

Bilder entstanden mit selbst gebastelten Keksdosen-Loch-Kameras. Auch bewegte Bil-der fingen die jungen Leute ein. „Fernsehen kann jeder, aber selbst einen Film im Team ge-stalten – das muss gelernt sein“, sagte Stephanie Sulz-Stolle im Kurs „Film und Fotografie“. In nur vier Tagen entstand ein Streifen über das Leben in und außerhalb der Schule, Unter-wasseraufnahmen und lustige Sequenzen von Miniaturwelten wurden in Szene gesetzt.

Zum Abschluss der Präsentati-on bemerkenswerter Ergebnis-se beim Kinder-Campus „Frem-de Welten“ gab es in der voll be-setzten Aula donnernden Beifall für die 71 Teilnehmer und ihre Kursleiter.

Nach vier Tagen bühnenreif: das Stück vom „Ritter von der traurigen Gestalt“.

Schulbeginnan der EnseBad Wildungen. Das neue Schuljahr an der Ense-Schule beginnt für alle Schüler ab Klas-se sechs am Montag, 13. August, um 7.50 Uhr. In den ersten drei Stunden findet Unterricht beim Klassenlehrer statt, ab der vier-ten Stunde läuft für die Klassen sechs bis zehn planmäßiger Un-terricht. Einschulung der fünf-ten Klassen ist am Dienstag, 14. August. Alle Fünftklässler sind zusammen mit Eltern und Fa-milien zu einem ökumenischen Gottesdienst um 8.30 Uhr in die adtkirche eingeladen.

Um 9.45 Uhr beginnt dann die Einschulungsfeier im Atrium der Schule. Nach der Einteilung in die Klassen gehen die Schü-ler in ihre Klassenräume. Die El-tern haben währenddessen Ge-legenheit, sich bei Kaffee und Kuchen in der Schulcafeteria im Gespräch auszutauschen. Der Unterricht endet am ersten Schultag um 12.20 Uhr. (r)

Schockanruf:Seniorin um 700Euro betrogenBad Wildungen. Bei der Polizei-station in Bad Wildungen wur-den erneut zwei „Schockanrufe“ gemeldet. In einem Fall erbeu-teten die Betrüger 700 Euro von einer Seniorin.

Am Donnerstag um 10 Uhr meldeten sich die Gauner te-lefonisch bei einer 82-jäh-rigen Frau mit russischen Wur-zeln und teilten ihr mit, dass ihr Sohn einen Unfall verursacht habe, bei dem ein fünfjähriges Kind verletzt worden sei.

Zur Vermeidung einer Haft-strafe sollte die Frau 20 000 Euro zahlen. Als die Seniorin erwider-te, dass sie nur einige Hundert Euro im Haus habe, akzeptier-te der Betrüger dies als „Anzah-lung“ und kündigte die sofor-tige Abholung des Geldes an. Kurz darauf erschien dann auch ein junger Mann und ließ sich das Geld aushändigen.

Während der Unbekannte das Haus verließ, begegnete er dem vermeintlichen Unfallfahrer, der gerade nach Hause kam. Da der junge Mann aber noch nichts von dem Betrug wusste, entkam der Ganove unerkannt. Er ist et-wa 20 Jahre alt, 175 Zentimeter groß, trug eine kurze helle Ho-se und ein helles Shirt mit Kapu-ze. Die Nationalität des Betrü-gers ist nach Angaben der Poli-zei nicht bekannt. Etwa zur glei-chen Zeit ging ein ähnlicher An-ruf in Odershausen ein. Er ver-lief aber erfolglos, weil lediglich der zwölfjährige Sohn der Fami-lie zu Hause war. (r/höh)

Unser Außendienst ist für Sie da!Klaus RichterTelefon 05621.7904-15E-Mail: [email protected]

bad wildungen

Bad Wildungen. Die Selbsthil-fegruppe für mobilitätseinge-schränkte Menschen trifft sich jeden zweiten Samstag im Mo-nat von 14 bis 16 Uhr im Multi-mediaraum der Klinik Fürsten-hof, Brunnenallee 39.Small Talk (Englisch sprechen in lockerer Runde) findet jeden Freitag, 15 bis 17 Uhr, im Mehr-generationenhaus statt.Treffpunkt, Hufelandstraße 12: Computer-Angebot jeden Frei-tag, 10 bis 13 Uhr. Die Spiele-gruppe trifft sich freitags ab 19 Uhr.Wochenschlussandacht ist heu-te, 17 Uhr, im Haus Victorquelle.Naturpark Kellerwald-Edersee: Eine Wanderung führt am Sonn-tag von Fürstenberg nach Bas-dorf. Start mit dem Kellerwald-bus: 9 Uhr, Bushaltestelle Breiter Hagen, Rückkehr 14.15 Uhr. Beratungsstelle für Senioren und Angehörige im Rathaus, Zimmer 21: Öffnungszeiten Montag bis Mittwoch, 9 bis 12 Uhr, Donnerstag, 14 bis 17 Uhr. Erreichbar ist die Beratungsstel-le Montag bis Donnerstag, 9 bis 16 Uhr, unter Tel. 701352.Das Mehrgenerationenhaus „Alte Schule“ lädt am Sonntag zum Brunchen ein. Warme und kalte Speisen sowie Getränke werden gereicht. Wer den Sonn-tag in geselliger Runde verbrin-gen möchte, ist dazu eingela-den. Es ist keine Anmeldung notwendig. Einlass ist ab 12 Uhr. Informationen unter Tel. 05621/9695950.

Reinhardshausen. Eine Abend-wanderung rund um den Hahnberg mit Naturparkführer Toni Frekot startet heute um 18 Uhr am Brunnenplatz – eine et-was andere Naturerlebniswan-derung auf dem Kellerwaldsteig und dem Sternguckerpfad bei Albertshausen in den Sonnen-untergang und zur Himmelsbe-obachtung. Keine Anmeldung erforderlich.

Schüler-Reporterin in Nobel-Hotels der Scheichs„Junior-Onlineredakteurin“ Katharina Wollmert überzeugt Manager in Dubai mit ihrem Tatendrang

Bad Wildungen. Katharina Woll-mert (16) interessiert sich bren-nend für den Journalismus. Die Schülerin der Christophorus-schule Oberurff nutzt seit 2009 ein schulisches Angebot, das Grundlagen des Online-Journa-lismus vermittelt. Ihr großes En-gagement und ihre journalisti-sche Neugier öffneten der „Ju-nior-Onlineredakteurin“ kürz-lich bei einem Familienurlaub in Dubai nie für möglich gehal-tene Türen.

Als Anerkennung für beson-ders eifrige Mitarbeit erhielt sie mit Unterstützung der Schu-le einen Jugendpresseausweis bei der Jugendpresse Hessen. Er ermöglichte der 16-Jährigen in den Arabischen Emiraten un-geahnte Blicke hinter die Kulis-sen der Hotels Kempinski, Burj al Arab und des höchsten Ge-

bäudes der Welt, des Burj Khali-fa – bekannt durch die wagemu-tigen Stunts beim Dreh zu „Mis-sion Impossible 4“. Als Kathari-na erfuhr, dass der General-Ma-nager des Kempinski, Burkhard Wolter, ein Deutscher ist, weck-te das ihre Neugier. Kurzerhand bat sie bei der Hotelleitung um ein Interview mit Hotelchef Wol-ter über das Leben in Dubai.

Wolter war vom Tatendrang der jungen Schüler-Reporterin so beeindruckt, dass er in sei-nem engen Terminkalender In-terview und persönliche Füh-rung durch das Hotel Kempin-ski einplante. Am nächsten Tag ließ er sogar ein Empfehlungs-schreiben für das Burj al Arab überbringen.

„Normalerweise ist eine Be-sichtigung des Burj al Arab al-lein aus Sicherheitsgründen un-

möglich. Selbst wer sich dem Gebäudekomplex nur nähert,

wird von der Security aufgehal-ten“, weiß Katharina Wollmert.

„Doch Empfehlungsschreiben und Jugendpresseausweis wir-ken wie ein magisches ‚Sesam öffne dich‘. Ich wurde nicht nur durchgelassen, sondern die As-sistant Guest Relations Mana-gerin des Hotels erwartete mich bereits.“ Sie führte die Bad Wil-dungerin durch das exklusive Hotel und gewährte Blicke hin-ter die Kulissen, die selbst zah-lenden Gästen sonst verwehrt sind. Wollmert: „Wie ein Mär-chen aus 1001 Nacht“.

So haben sich Fleiß und Einsatz in einer AG, in der Schreiben, Fo-tografieren, Filmen und Gestal-tung von Medien fürs Internet erlernt werden, sogar im Aus-land ausgezahlt. Wer mehr lesen will von Katharina, findet unter www.cjd-update.de Texte von ihr und weiteren Nachwuchs-Jour-nalisten der Schule. (r)

Interviews vor prunkvoller Kulisse: Katharina Wollmert in der 780 Quadratmeter großen Royal-Suite des Burj al Arab. Foto: pr