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Von Hans-Joachim Schlichtholz

Seit Frühjahr ist der Spreewald in Brandenburgs Sü-den wieder ein beliebtes Ausflugsziel für Groß undKlein. Schon Theodor Fontane pries Mitte des vorigen

Jahrhunderts in seinen „Literarischen Wanderungen“ diebizarre Landschaft aus Kanälen und Fließen als Venedigdes Nordens. Bereits seit 1908 staken hier Kahnfährmän-ner Ausflügler durch die einzigartige Naturidylle. Bis heutehat die 75 km lange und etwa 15 km breite Flusslandschaft– Jahrhunderte auch Heimat der Sorben – nichtsvon ihrer Anziehungskraft verloren. Traditionellum die Osterzeit erfolgt die Rudelübergabe,erhalten die Fährmänner verbundenmit denbesten Wünschen für ein segensreichesJahr, ihr „Stakgerät“ zurück.

Eigene Brauerei. Vorbei an endlosscheinenden Feldern und saftig grünenWeiden, wo Bustouristen zum Glück nochselten hinkommen, erreicht man mit demAuto am Dorfende von Schlepzig den his-torischen Landgasthof „Zum grünen Strandder Spree“. Bis weit ins 18. Jahrhundert zurückreicht die Geschichte des alten Gehöftes, mit eigener Gast-hausbrauerei. Gleich gegenüber lädt der Hafen zur kleinenRundfahrt (circa zwei Stunden) oder zur Sechs-Stunden-

Tour zum Neuendorfer See. Niederlausitzer Brauchtumwird im ehemaligen Haus des Dorfrichters wieder leben-dig. Hier kann der Besucher hautnah miterleben, wie dieAltvorderen des Spreewaldes ihr täglich Brot im Lehmofenbuken, wie sie in Holzfässern butterten und mit ausgeklü-gelten Spinnrädern Flachs sponnen.

Trutziger Schlossturm. Weiter durch den Spreewald gehtes am Besten über Land, und in südliche Richtung ist nachcirca zehn Autominuten Lübben erreicht. Die regierenden

Kurfürsten erbauten hier 1623 auf den Grund-mauern einer mittelalterlichen Burg ihrenneuen Sitz. Nach umfangreichen Restau-rierungsarbeiten ist das Schloss heute alsMuseum zum Anfassen und gemütlichesRestaurant wieder geöffnet. Sein öst-licher Renaissance-Giebel und dertrutzige Schlossturm mit kunstvollemSandsteinportal zählen zu den regional

ältesten architektonischen Kostbarkei-ten der Niederlausitz. Für Theodor Fon-

tane war das nur zehn Kilometer entfernteLübbenau die „unbestrittene Spreewaldresi-

denz, am Südrand des selben gelegen, ....ausunzähligen Fließen geflochten“. Gut 120 Jahre später istdas eigentliche „Tor zum Spreewald“ der meist besuchteOrt und das nicht nur wegen seines regionalweit größten

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Auf Fontanes Spuren durch den Spreewald: Bis heute hat die 75 Kilometer lange und15 Kilometer breite Fluss-Landschaft – Jahrhunderte vor allem die Heimat der Sorben–nichts von ihrer Anziehungskraft verloren

Stakend durchdie Geschichte

Fährhafens. Seit geraumer Zeit bietet Lübbenau inseinem ältesten Stadtteil ein romantisches Schloss-hotel, mit dem zugleich der historische Schlossbezirkals einmaliges Bauensemble für jedermann zugäng-lich wurde. Seit 1621 ist das Geschlecht der Lynarsin Lübbenau ansässig und zugleich für viele baulicheund landschaftliche Veränderungen in dieser Regionverantwortlich. So ließGraf Rochus Friedrich die Niko-laikirche erbauen und begann schließlich 1744mit derErweiterung seines Schlossbereiches. Um eine Wiesegruppieren sich Schloss, Orangerie, Gerichtskanzleiund Efeuhaus. Interessantes zur regionalen Geschich-te ist im alten Torhaus amTopfmarkt zu erleben, sogardie alte „Bimmelguste“, eine Dampflok von 1897, hathier in einer nachgebauten Bahnhofshalle um 1900ihr letztes zu Hause gefunden.

Viele Inseln.Was aber wäre ein Lübbenau-Besuch, oh-ne sich von einemder dutzendenGondolieri im traditio-nellen Holzkahn durch das romantische Flusslabyrinthder Spree staken zu lassen. Empfehlenswert sind dielange, fast neunstündige Hochwaldtour oder der halb-stündige Abstecher nach Lehde. „Es ist die Lagunen-stadt in Taschenformat, ein Venedig, das aus ebensovielen Inseln besteht, als es Häuser hat...“ – so zu lesenin Fontanes „Wanderungen“. An diesem romantischenBild hat sich bis heute kaum etwas verändert.

Lehde – dieLagunenstadt im

TaschenformatTheodor Fontane

Weitere InformationenTourismusverband SpreewaldRaddusch, Lindenstraße 1, 03226 Vetschau www.spreewald.de

Viel Betrieb im großenSpreewald-Hafen in Lübbenau

Die Nacht derHerrenhäuserKlassische Klänge vor einerimposanten Schlosskulis-se, Abendsonne beim Spa-ziergang durch malerischeParkanlagen, Gesprächemit Gutshausbesitzern beieinem Glas Wein am Lager-feuer, Begeisterung bei Füh-rungen durch alte und neueGemäuer – mit solchen ro-mantischen und magischenVeranstaltungen begeistertdie zehnte Auflage der „Mitt-sommerRemise – Die Nachtder nordischen Guts- undHerrenhäuser“.

Am 24. Juni, 15 bis 22 Uhr,werden 66 Guts- und Her-renhäuser in Mecklenburg,am 25. Juni, 10 bis 17 Uhr,33 Anwesen im Pommer-schen ihre Türen und Toreöffnen. Bei dieser wunder-baren Landpartie erhaltendie Besucher interessanteEinblicke hinter die Kulissenund werden in die jeweiligeKulturgeschichte der teil-nehmenden Häuser ent-führt. Der frühe Beginn inden Nachmittagsstundenermöglicht es den Gästen,ihren Kultur-Marathon beiSonnenschein und frischemGebäck zu starten und bis indie späte Abenddämmerungdieses Fest zu erleben.

Der Besuch eines Gutshau-ses kostet sechs Euro, derBesuch aller Gutshäuserfünfzehn Euro. Der Eintrittfür Kinder bis zwölf Jahre istfrei. Zu den oben genanntenRegionen bietet die AgenturSphinx ET in KooperationmitRux-Reisen umfangreicheShuttletouren an, die jeweilsvom Steigenberger HotelSonne in Rostock starten. Sokönnen Besucher quer durchdas ganze Land fahren unddie Gutshäuser und Schlös-ser Ihrer Wahl bequem be-sichtigen.Weitere Informati-onen zu den teilnehmendenHäusern, sowie zu derenProgramm gibt es online.www.mittsommer-remise.de

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Von Manfred Wolf

Mit seinen aufwändigen Tier-dokumentationen schriebSielmann Kino- und Fernseh-

geschichte. Seine Werke brachten ihmzeitlebens zahlreiche Auszeichnungenein, darunter auch die Goldene Kameraund den Bambi. Seine beliebteste Fern-sehserie war mit 171 Folgen „Expediti-onen ins Tierreich“, die er von 1965 bis1991 für das Erste Deutsche Fernsehenproduzierte und moderierte.

Vier Areale. „Zeit seines Lebens hat-te Heinz Sielmann seine Berühmtheitdurch Film und Fernsehen dafür ge-nutzt, die Öffentlichkeit für den Schutzder Natur zu sensibilisieren“, sagt Mi-chael Beier, Vorstand der Heinz Siel-mann Stiftung. Sein dring-lichstes Anliegen sei derErhalt der Artenvielfalt ge-wesen. 1994 rief HeinzSielmann gemeinsammit seiner Frau Ingedie Heinz SielmannStiftung ins Leben. InBrandenburg gehörendie Naturlandschaftenund Schutzprojekte Döbe-ritzer Heide, Wanninchen,Großschauener Seen und Ky-ritz-Ruppiner Heide zur Stiftung.

Döberitzer Heide. Mit ihrer besonderenLage zwischen der Metropole Berlin undder Landeshauptstadt Potsdam ist dieDöberitzer Heide einzigartig. Ein Wild-nisgroßprojekt - Lebensraum für 5.500Arten - auf 3600 Hektar. Ein ehemaligerTruppenübungsplatz, in den der BerlinerTiergarten 17 Mal hineinpassen würde.Die Sielmann Stiftung hat in der Döbe-ritzer Heide fast ausgestorbene Wild-tierarten angesiedelt. 90 Wisente, 30Przewalski-Pferde und 90 Rothirschehaben hier eine Heimat gefunden.

Wannichen. Im Jahr 2000 kaufte Siel-mann mit seiner Stiftung ein Areal von3.300 Hektar, um die Bergbaufolgeland-schaft mit ihrem großen ökologischenPotenzial für denNaturschutz zusichern.Im Herbst ist Wanninchen Schauplatzdes großen Vogelzugs. Tausende Kra-niche, Grau- und Wildgänse rasten undnächtigen hier und können von einem

Aussichtsturm aus beobachtet werden.Insgesamt brüten 110 Vogelarten in derLandschaft, darunter viele gefährdeteArten. Im letzten Haus des Dorfes, dasdie Bagger verschonten, hat die Stiftungein Natur-Erlebniszentrum eingerichtet.

Groß Schauener Seen. Mit SielmannsNaturlandschaft Groß Schauener Seenim Naturpark Dahme-Heideseen, rü-cken die Biotope an Gewässern mit ih-rem Artenreichtum in den Mittelpunkt.Schilfbewachsene Ufer und Erlenbrü-che prägen die Landschaft. Zahlrei-che Vogelarten, darunter zum BeispielGraugänse, Rot- und Schwarzmilane,See- und Fischadleradler sowie Kra-niche leben hier und können mit etwasGlück von Naturliebhabern bei einerWanderung entdeckt werden. Auch

Sielmanns Lieblingstier,der Fischotter, ist hierheimisch.

Kyritz-Ruppiner Heide. Jahrzehntelangwurde in der Kyritz-Ruppiner Heidezwischen Wittstock und Rheinsbergmit scharfer Munition geschossen.Fast zwei Jahrzehnte lang haben dieMenschen im Norden Brandenburgsgegen das Bombodrom gekämpft. ImJahr 2011 kam dann die Nachricht: Die12.000 Hektar große Heidelandschaftwird nicht weiter von der Bundeswehrgenutzt. Seit dem Jahr 2012 betreutdie Sielmann Stiftung ein 4.000 Hektargroßes Areal. Die Landschaft hat mitihrer seltenen Fauna und Flora - darun-ter Tieren wie Seeadler, Wolf und Wie-dehopf - eine besondere Bedeutung fürden Naturschutz in Deutschland.

Kremserfahrtenstatt KampfbomberZum 100. Geburtstag des legendären Tierfilmers Heinz Sielmann bemüht sich seineStiftung verstärkt, große, unbesiedelte Gebiete durch Ankauf für den Natur- und Arten-schutz dauerhaft zu sichern. Ein Schwerpunkt dabei ist Brandenburg

Bild:Sielmann StiftungSielmann hat für

den Schutz derNatur sensibilisiert.

Michael Beier

Wieder in Brandenburg heimisch:Die Przewalski-Wildpferde

Von Manfred Wolf

Die kulinarischen Besonderheiten einerRegion zu entdecken und sie qualitativ

hochwertig zu genießen, gehört mittler-weile für viele Touristen und Ausflügler inBrandenburg einfach zu einem perfektenUrlaubstag dazu. Die QualitätsinitiativeDahmeländer Gastlichkeit will diesen Qua-litätsanspruch sichern und ist in eine neueRunde gegangen. Zum Mitmachen aufge-rufen waren alle gastronomischen Betrie-be, die ihr Haus durch unabhängige Testerprüfen lassen wollen.

Schwachstellen aufgedeckt. Bereits seit2008 werden Betriebe der Region imRahmen der Brandenburger Gastlichkeitausgezeichnet, denn der Gast von heu-te wünscht sich weit mehr, als nur eineMahlzeit. Anhand eines umfangreichenBerichtes, den jedes Unternehmen mit derUrkunde erhält, werden Schwachstellenund Verbesserungspotenziale aufgedeckt.Eine kontinuierliche Steigerung der gast-ronomischen Qualität konnte damit überdie Jahre erreicht werden. In Zukunft wirddas Siegel noch stärker als Voraussetzungfür die Vermarktung der Branche genutzt.Auf einer eigenen Internetseite werden dieausgezeichneten Betriebe vorgestellt. Die„Brandenburger Gastlichkeit“ hat mit denIndustrie- und Handelskammern des Lan-des Brandenburg sowie den Tourismusver-bänden starkePartner an ihrer Seite, die dieTräger des Siegels bevorzugt vermarkten.

Stimmiges Ambiente. Gewertet wird in denKategorien Landgasthof mit saisonalerund regionaler Küche, Gasthof mit deftiger

und guter Hausmannskost, Ausflugslokalin landschaftlich schöner Umgebung odernahe einer touristischen Sehenswürdigkeitsowie dem Café mit verführerischen Tortenund Kuchen. Weitere Kategorien sind dasRestaurant mit stimmigem Ambiente undgepflegter Küche oder die Pension garnimit herzlichen Gastgebern und einem, aufden neuen Tag einstimmenden Frühstück.

Wertvolle Plakette.Alle Betriebe müssen inden Bereichen Reservierung, Service, Sau-berkeit, Ambiente, Speisen und Getränkesowie Bezahlung überdurchschnittlich gu-te Leistungen erbringen um den Test zu be-stehen. Zur Belohnung dürfen sie ihr Hausdann die nächsten zwei Jahre mit der Pla-kette „Dahmeländer Gastlichkeit 2018/19“schmücken. Alle Unternehmen, diemindes-tens 76 Prozent der Servicequalität erreichthaben, bekommen im Herbst auf der regi-onalen Auszeichnungsveranstaltung dieblau-weiße Plakette zusammen mit ihremTestbericht überreicht.

Gastlichkeit aufdem PrüfstandDer Gastronomie-Wettbewerb des BrandenburgischenHotel- und Gaststättenverbandes ist in vollem Gange

Dahme-Seenland:Traumhafte Naturlandschaften

Direkt am Stadtrand Berlins beginnt dastraditionelle Naherholungsgebiet derGroßstädter. Über 70 Seen, durch Flüs-se, Fließe und Kanäle verbunden, prägendiese urwüchsige Landschaft. Zu einemder bedeutendsten Reiseziele gehört dasTropenparadies „Tropical Islands“. Be-sonders gut lässt sich die Region auf demDahme-Radweg oder einer Kanutour er-kunden. Kremserfahrten sind genau sobeliebt wie der individuelle Spaß beimReiten, Golfen oderWandern.

Kühlender Schatten, ein Plätzchen am Wasserund ein Glas Wein: perfekte Gastlichkeit

Hier lebtGeschichteAuf 600 Quadratmetern undzusätzlich 2.000 Quadrat-metern Ausstellungsflächeunter freiem Himmel findenSammler im HistorienmarktBrita Marx unmittelbar ander B101, Ausfahrt Lu-ckenwalde BerkenbrückerChaussee, alles, was dasHerz höher schlagen lässt.Ein Besuch gleicht einer Zeit-reise für Jung und Alt – auf-regend unterhaltsam. Am 1.Juli, 5. August, 2. Septemberund 7. Oktober ist von 9 bis16 Uhr geöffnet. Bis in denspäten Abend von 16 bis20 Uhr kann dagegen am22. Juli getrödelt werden. Dieregulären Öffnungszeitensind Donnerstag und Frei-tag von 10 bisc 17 Uhr undSamstag von 8 bis 12 Uhr.

ErfolgreicheTraditionFür Deutschlands Pferde-freunde sind das Pflicht-termine: Am 9., 16. und 26.September wird jeweils derFanfarenzug den Höhe-punkt im jährlichen Veran-staltungskalender der Ge-meinde Neustadt (Dosse)eröffnen: die NeustädterHengstparade. AlsMarken-zeichen der Landgestüte inDeutschland wird Zeugnisabgelegt über das Errei-chen der Zuchtziele und dieTätigkeit eines modernenZucht- und Ausbildungs-betriebes. AnspruchsvolleReitvorstellungen, rasanteHengste und höchste Fahr-kunst sind über die Landes-grenzen hinaus bekanntund locken jährlich bis zu15.000 Besucher nachNeustadt (Dosse). DieserTag vermittelt vieles Wis-senswertes. Weitere Infor-mationen gibt es online.

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Bild: Brita Marx

Weitere InformationenHeinz Sielmann StiftungMauerstraße 93, 10117 Berlin-Mitte www.sielmann-stiftung.de (030) 26 39 39

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