FourLine Niederspannungsschaltanlagen

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FourLine Niederspannungsschaltanlagen 03 | 2016

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FourLineNiederspannungsschaltanlagen

03 | 201603 | 2016

FourLine-Systemüberblick 3

Merkmale und Anwendungen 3

Technische Daten 6

Betriebssicherheit und Verfügbarkeit 7

Ausführung der Schaltanlage 8

Funktionsräume und Unterteilung 8

Schaltanlagenanordnungen 9

Schaltanlagenabmessungen 9

Mechanische Ausführung 10

Sammelschienensystem 11

Abgangsmodule 15

Steckeinsatztechnik 15

Einspeisungen 16

Technische Lösungen 16

Anhang 18

FourLine Inhalt

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FourLine SystemüberblickMerkmale und Anwendungen

Merkmale und AnwendungenDas FourLine-System von ABB STRIEBEL & JOHN ist eine nach IEC 61439-1/-2 geprüfte Energie-Schaltgerätekombi- nation. Durch konsequenten Einsatz des modularen Baukas-tenprinzips in der elektrischen und mechanischen Konstrukti-on wird ein flexibles und kompaktes System gewährleistet.Für unterschiedlichste Betriebs- und Umweltbedingungenstehen verschiedene Anlagenausführungen zur Verfügung.

Besondere Systemvorteile – Optimaler Personen- und Anlagenschutz – Komplett typgeprüft einschließlich

Störlichtbogenprüfungen – Hohe Betriebssicherheit und

Anlagenverfügbarkeit – Erdbeben-, erschütterungs- und stoßfeste

Ausführungen möglich – Wartungsfreie Sammelschienen- und

Gerüstkonstruktion – Einfache Nachrüstbarkeit und Erweiterbarkeit

der Anlagen – Kompaktes und platzsparendes

Schaltanlagendesign

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FourLine Anlagen sind für den Einsatz in vielen Bereichen der Erzeugung, Verteilung und Anwendung elektrischer Energie geeignet. – Haupt- und Unterverteilungen für Energie – Pharmazeutische Industrie – Kraftwerke – Papierindustrie – Wasseraufbereitung – Bergbau – Stahlindustrie – Schifffahrt

FourLine-Lösungen sind ebenfalls anwendbar für infrastrukturelle Einrichtungen – Rechenzentren – Flughäfen – Bürogebäude – Einkaufszentren – Krankenhäuser

FourLine SystemüberblickMerkmale und Anwendungen

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* PSC - Power switchgear and controlgear assemblies ** Je nach gewählter Bestückung

Normen Energie-Schaltgerätekombination (PSC)* IEC 61439-1/-2, DIN EN 61439-1/-2

Prüfzertifikate ASTA, GB (Störlichtbogenfestigkeit gem. IEC 61641, VDE 0660 T500 Beiblatt 2)

DLR Deutsches Forschungsinstitut für Raumfahrt e.V., Jülich, Erdbebenprüfung

für Sicherheitsbereiche in Kernkraftwerken

IABG Industrieanlagen Betriebsgesellschaft, Vibrations- und Schockprüfung

Gemäß Germanischer Lloyd, Hamburg

Elektrische Daten Bemessungs-

spannungen

Bemessungsisolationsspannung Ui 1000 V 3~, 1500 V- **

Bemessungsspannung Ue 690 V 3~, 750 V-**

Bemessungsstoßspannungsfestigkeit Uimp 6 / 8 / 12 kV **

Überspannungskategorie II / III / IV **

Verschmutzungsgrad 3

Bemessungsfrequenz bis 60 Hz

Bemessungsstrom Sammelschienen:

Bemessungsstrom Ie bis 6300 A

Bemessungsstoßstrom Ipk bis 250 kA

Bemessungskurzzeitstromfestigkeit Icw bis 100 kA

Feldverteilschienen:

Bemessungsstrom Ie bis 2000 A

Bemessungsstoßstrom Ipk bis 220 kA

Bemessungskurzzeitstromfestigkeit Icw bis 100 kA

Störlichtbogenschutz Bemessungsbetriebsspannung bis 690 V

Unbeeinflusster Kurzschlussstrom bis 50 kA

Dauer 300 ms

Kriterien 1 bis 7

Innere Aufteilung bis Form 4

Mechanische

Eigenschaften

Abmessungen Feld und Gerüst DIN 41488

Höhe 2200 mm

Breite 400, 600, 800, 1000, 1200 mm

Tiefe 400, 600, 800, 1000, 1200 mm

Rastergrundmaß E = 25 mm gem. DIN 43660

Schutzgrad Gemäß IEC 60529 Außen IP 30 bis IP 54

Innen IP 2X

Stahlteile Gerüst und Profile 2,0 / 2,5 mm

Innere Unterteilung 1,5 mm

Verkleidung 1,5 mm

Oberflächen-

Schutz / Anstrich

Gerüst und Profile Zink- oder Alu-Zink beschichtet

Innere Unterteilung Zink- oder Alu-Zink beschichtet

Verkleidung Zink- oder Alu-Zink beschichtet

Strukturlack RAL 7035 (lichtgrau)

Kunststoffteile Halogenfrei, selbstverlöschend feuerhemmend, FCKW-frei IEC 60707, DIN VDE 0304 Teil 3

Optionen,

verfügbar auf

Anfrage

Sammelschienen-

system

Hauptsammelschienen vollisoliert mit halogenfreiem

Schrumpfschlauch, versilbert,

verzinnt

Besondere Anforderungen Prüfzertifikate Siehe oben aufgelistet

Farbe / Anstrich Umhüllung Sonderfarben auf Anfrage erhältlich.

FourLineTechnische Daten

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Die Beachtung aller Anweisungen in der IEC 61439-1/-2 gewährleistet grundlegenden Personen- und Anlagenschutz. FourLine-Schaltanlagen übertreffen diese Vorschriften in derRegel deutlich.

Das FourLine-Niederspannungsschaltanlagensystem wurde umfangreichen Prüfungen entsprechend den geltenden Normen unterzogen. Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, werden im Rahmen eines permanenten Entwicklungsprogramms weitere Prüfungen durchgeführt. Diese Prüfungen orientieren sich an den kritischstenrepräsentativen Einsatzbedingungen des Gesamtproduktsbzw. dem Leistungsspektrum der Schaltanlage im Vergleich zur Prüfnorm. Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind auf die verschiedenen Niederspannungsschaltanlagen übertragbar (gemäß IEC 61439-1/-2, DIN EN 61439-1/-2).

Neben den vorstehend genannten Spezifikationen wurde die Norm IEC 61641 als Prüfnorm für den Schutz bei inneren Störlichtbögen übernommen. Um die Anforderungen nach IEC 61641 zu prüfen, wird die Schaltanlage entsprechendden normalen Betriebsbedingungen angeschlossen und ge-speist. Innerhalb der Schaltanlage wird dann ein Lichtbogen erzeugt, wobei der Zündpunkt so gewählt wird, dass er die größtmögliche Belastung der Anlage bewirkt.

Neben den vorgeschriebenen Prüfkriterien werden auch die zusätzlichen Anlagenschutzkriterien 6 und 7 gemäß VDE 0660 Teil 500 Beiblatt 2 erfüllt.

FourLineBetriebssicherheit und Verfügbarkeit

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Abgänge

1 GeräteraumIn diesem Bereich können sowohl Module in Einsatztechnik, als auch Sicherungslasttrenner in Leistenform eingebaut werden.

2 KabelraumIm Kabelraum werden die Steuerleitungen, Klemmen sowie die Leistungskabel und deren Anschlusseinheiten unter- gebracht. Kabeleinführungen sind von oben oder unten möglich.

3 SammelschienenraumDer Sammelschienenraum enthält das FourLine-Haupt- sammelschienensystem. Die Feldverteilschienen sind in einer Feldfunktionswand (FFW) integriert, welche sich zwischen dem Geräteraum und dem Sammelschienenraum befindet und diese Funktionsräume störlichtbogenfest voneinander trennt.

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Einspeiseschalter (Anschluss unten/oben möglich)

1 GeräteraumDer Geräteraum unterteilt sich in 3 Fächer, die jeweils mit einer eigenen Tür ausgestattet sind.

Im oberen/unteren Fach befinden sich die Messnischemit den Sekundärgeräten zur Leistungsschaltersteuerungund alle für Messungen und Meldungen erforderlichen Bauteile.

Im mittleren Fach befindet sich der Leistungsschaltermit Zubehör in Einsatz- oder Einschubtechnik.

Im oberen/unteren Fach sind die Anschlussschienenund die Kabelbefestigungen untergebracht.

3 SammelschienenraumDer Sammelschienenraum enthält das FourLine-Haupt- sammelschienensystem. Der Anschluss der Leistungs- schalter an die Hauptsammelschiene erfolgt durch eine Trennwand aus Isolierstoff mit gasdichten Durchführungen.

Ausführung der SchaltanlageFunktionsräume und Unterteilung

Das Schaltfeld ist in Funktionsräume unterteilt.

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SchaltanlagenabmessungenFourLine-Schaltfelder haben die folgenden Raummaße:

Ausführung der SchaltanlageSchaltanlagenanordnungen

FourLine-Schaltfelder können wie folgt aufgestellt werden: freistehend, Rücken an Rücken oder als Duplexfelder.

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GerüstaufbauDie FourLine-Gerüstkonstruktion besteht aus CProfilen als Grundelementen mit einem 25 mm Lochraster nach DIN 43660. Diese 25 mm entsprechen dem Modulmaß 1E, mit dem in FourLine der Platzbedarf innerhalb der Schalt- anlage beschrieben wird.

Jedes Schaltfeld wird durch Verschraubung von waage-rechten und senkrechten Profilen hergestellt, die eine steife, verwindungsfreie, modulare Konstruktion ergeben.

Diese Konstruktion ist aufgrund ihrer Bauart, d. h. einer Kombination aus selbstsichernden ESLOK-Schrauben mit Druckplatten und gewindeformenden Schrauben, wartungsfrei.

Die Profile sind zum Schutz vor Korrosion verzinkt (Zn oder Al/Zn).

UmhüllungDie FourLine-Schaltanlagenumhüllung besteht aus einer verzinkten Stahlblechverkleidung und einer zusätzlichen Pulverbeschichtung für die Sichtteile zur Sicherung einer langen Lebensdauer.

Die Türen, Dachbleche, Rück- und Seitenwände der Umhüllung werden mit gewindeformenden Schrauben befestigt. Die Ausführung ist von der geforderten Schutzart abhängig.

Entsprechend der allgemeinen Sicherheitsphilosophie von FourLine verfügt jeder Funktionsraum und jedes Fach, das zur Inbetriebnahme, Bedienung oder Wartung zugänglich sein muss, über eine eigene Tür.

Ausführung der SchaltanlageMechanische Ausführung

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HauptsammelschienenDas FourLine-Hauptsammelschienensystem liegt im hinteren Bereich der Schaltanlage. Damit ist der größt- mögliche Abstand zwischen Sammelschienen und Bedien- bzw. Wartungspersonal gegeben. Das Haupt- sammelschienensystem ist entsprechend der gewählten Form der inneren Unterteilung vom Geräteraum und dem Kabelraum getrennt.

Das Sammelschienensystem ist aufgrund der eingesetzten selbstsichernden ESLOK-Schrauben im Verbund mit Spannscheiben wartungsfrei. Diese Technik wird seit Einführung des FourLine-Systems eingesetzt und hat sich in anspruchsvollsten Anwendungen bewährt.

Das Sammelschienensystem und die zugehörigen Teile bestehen aus Kupfer gemäß DIN 40500. Bei Bedarf sind versilberte oder verzinnte Sammelschienen bzw. mit Schrumpfschlauch isolierte Schienensysteme erhältlich.

Ausführung der SchaltanlageSammelschienensystem

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Schutz- und NeutralleiterschienenIm Standard verlaufen die Schutz- und Neutralleiterschienen waagerecht im unteren vorderen Bereich der Schaltanlage. Die PE-Schiene ist am Gerüst befestigt, um eine durch- gängige elektrische Verbindung der Schaltfelder unter- einander zu gewährleisten. Innerhalb des Kabelraums sind die PE- und N-Schienen vertikal rechts vorne angeordnet.

Bei Anwendungen, für die aufgrund Oberwellenbelas-tungen oder auch zum 4-poligen Schalten ein Neutrallei-terquerschnitt von 50% oder 100% erforderlich ist, wird der Neutralleiter im Sammelschienenraum parallel zu den Hauptsammelschienen angeordnet. Der PE-Leiter verbleibt im vorderen Teil der Schaltanlage.

Ausführung der SchaltanlageSammelschienensystem

Besondere Merkmale des Systems – Wartungsfreie Sammelschienenkonstruktion – Unproblematische Schaltanlagenerweiterung – Hauptsammelschienenanordnung rückseitig, dadurch

Gewährleistung von - maximalem Personenschutz - wirksamem Stehvermögen gegen höchste Belastungen bei Kurzschluss - optimaler Wärmeableitung

– Gasdichte Durchführungen zwischen Geräteraum und Hauptsammelschienensystem

– Option für Unterteilung nach Form 4 für Einspeise- und Abgangsmodule

– Aktiver und passiver Lichtbogenschutz geprüft nach IEC 61641

– Isolierstoffe sind FCKW- und halogenfrei

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FeldverteilschienenÜber die gesamte Höhe des Schaltfeldes verläuft ein gekapseltes 3- oder 4-poliges Feldverteilschienensystem.

FeldfunktionswandDie Feldfunktionswand (FFW) mit den integrierten Feldverteil-schienen dient im FourLine-System als störlichtbogenfeste Barriere zwischen Hauptsammelschienen- und Geräteraum.

Die Feldverteilschienen sind vollständig getrennt und isoliert. Durch diese Konstruktion ist es nicht möglich, dass zwischen den Phasen der Feldverteilschienen oder zwischen

Ausführung der SchaltanlageSammelschienensystem

den Hauptsammelschienen und dem Geräteraum ein Lichtbogen entsteht (fehlerfreie Zone).

Der Isolierstoff ist FCKW- und halogenfrei sowie schwerent-flammbar und selbstverlöschend. Die Kontaktöffnungen sind fingersicher ausgeführt (IP 2X), so dass der Personenschutz selbst bei ausgebauten Modulen gewährleistet ist.

Durch die im System FourLine eingesetzten Leistungs- kontaktgehäuse wird eine vollständige einphasige Kapselung vor Kontaktierung der Leistungskontakte an die Feldverteil-schienen gewährleistet.

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Leistungskontakt Der Anschluss der Module an die Feldverteilschiene wird durch den FourLine-Leistungskontakt realisiert. Durch ein drehbares Lager sind Kabelanschluss und Steckkontakt beweglich miteinander verbunden. Die Funktion des Leis-tungskontaktes wird somit durch Biegebeanspruchungen des Kabels nicht beeinträchtigt.

Die mechanische Stabilität des Steckkontaktes beruht auf der Stützplatte und der Kontaktfeder, wobei die Kontaktfinger die eigentliche elektrische Kontaktierung bewirken. Die Kontakt-finger sind im Standard versilbert.

Ausführung der Schaltanlage

Prüfungen: – Bauartnachweis gemäß IEC 61439-1/-2 – Korrosionsprüfung gemäß DIN 50017 und IEC 60068-2-60 – Crimpgüteprüfung gemäß IEC 61238-1 – Vibrations- und Schockprüfung gemäß IEC 60068-2-6 und

IEC 60068–2-27

System-Highlights – Drehbares Kontaktlager verhindert Übertragung von

Kabelbeanspruchungen auf Kontaktierung – Vollständige Trennung der Leistungskontakte zwischen

den Phasen durch einphasige Schottung der Feld- verteilschienen

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Abgangsmodule

Steckeinsatztechnik FourLine bietet verschiedene Alternativen für Steckeinsatz-module. Bei Einsatz der Feldfunktionswand und Führungen können alle Module ohne Freischalten der Schaltanlage durch eine Elektrofachkraft ausgetauscht werden, wenn dies für die Aufrechterhaltung des Gesamtprozesses notwendig ist.

Die Flexibilität des Systems gestattet die Leistungsverteilung und Motorsteuerung mit innerer Schottung nach Form 2. Optionen für die Bedienung der Module von außen sowie für die Ausführung der inneren Unterteilung nach Form 4 sind verfügbar.

Der SlimLine-Lasttrennschalter ist die kompakteste Möglichkeit der sicherungsbehafteten Energieverteilung in FourLine-Schaltanlagen, erhältlich in 3- oder 4-poliger Ausführung. Möglich sind hier Standardmodulgrößen mit einem maximalen Bemessungsstrom von 630 A. Die Bedienung erfolgt über den Griff an der Frontseite. Eine mechanische Stellungsanzeige EIN/AUS verhindert die Türöff-nung im eingeschalteten Zustand. Möglich ist die Verriegelung des Griffes mittels Vorhängeschloss.

Optional ist die Ausstattung möglich mit: – Strommesser – Hilfskontakte – Sicherungsüberwachung

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– Unterspannungsauslöser, auf Wunsch mit elektronischer Zeitverzögerung

– Elektrische Anzeige des Schaltzustandes – Mechanische Anzeige „Eingefahren / Ausgefahren /

Teststellung“ – Schlüsselverriegelung für Schalt- und Verfahrstellungen

des Leistungsschalters – Abgeleitete Ausführung als Lasttrennschalter – Schalterwagen als Hilfsgerät für das Schalter-Handling

außerhalb der Anlage – Konfigurations- und Prüfgerät für den elektronischen

Auslöser

Um allen Anforderungen gerecht zu werden, stehen drei Schaltervarianten zur Verfügung: – Lasttrennschalter – Kompaktleistungsschalter – offene Leistungsschalter

In den genannten ABB-Leistungsschaltern sind jeweils mehrere elektronische Auslöser (PRs) integrierbar, bei denen die Schutzfunktionen als Kombination aus: – Überlastschutz (L) – Selektiver Kurzschlussschutz (S) – Unverzögerter Kurzschlussschutz (I) – Erdschlussschutz (G)

ausgewählt werden können.

– Unterspannungsauslöser, auf Wunsch mit elektronischer Zeitverzögerung

– Elektrische Anzeige des Schaltzustandes – Mechanische Anzeige „Eingefahren / Ausgefahren /

Teststellung“ – Schlüsselverriegelung für Schalt- und Verfahrstellungen

des Leistungsschalters – Abgeleitete Ausführung als Lasttrennschalter – Schalterwagen als Hilfsgerät für das Schalter-Handling

außerhalb der Anlage – Konfigurations- und Prüfgerät für den elektronischen

Auslöser

Um allen Anforderungen gerecht zu werden, stehen drei Schaltervarianten zur Verfügung: – Lasttrennschalter – Kompaktleistungsschalter – offene Leistungsschalter

In den genannten ABB-Leistungsschaltern sind jeweils mehrere elektronische Auslöser (PRs) integrierbar, bei denen die Schutzfunktionen als Kombination aus: – Überlastschutz (L) – Selektiver Kurzschlussschutz (S) – Unverzögerter Kurzschlussschutz (I) – Erdschlussschutz (G)

ausgewählt werden können.

Für alle Einspeisungen erfolgt im FourLine-System der Bauart-nachweis durch Prüfung gemäß IEC 61439-1/-2 für Nieder-spannungs-Schaltgeräte gemäß IEC 60947. Die Konstruktion, insbesondere die Lichtbogenfestigkeit unter dem Aspekt der Personen- und Anlagensicherheit, ist nach IEC 61641 ausgeführt.

Optionen für die EinspeisungAlle offenen Leistungsschalter besitzen folgende Mindest-eigenschaften: – Manueller Spannhebel und Anzeige „Feder gespannt“ – Manuelle Drucktaster für EIN/AUS-Schaltung – Mechanische Anzeige „EIN“/“AUS“ – Mechanische Meldung „Auslösung“ durch eine Funktion

des elektronischen Auslösers – 4 Meldekontakte für EIN/AUS

Projektspezifische Optionen – Gasdichte Anschlussverbindung an die Hauptsammel-

schienen (Feldfunktionswand) – 3- oder 4-polig – Einschubtechnik oder Festeinbau – Kabel- oder Schienen-Anschluss von oben oder unten – 50 % oder 100 % Neutralleiter – Arbeitsstrom- und Einschaltauslöser, wählbar für unter-

schiedliche Steuerspannungen

Lösungen für die EinspeisungTechnische Lösungen für Einspeisungen im FourLine-System

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Betriebsweise des ausfahrbaren Leistungsschalters Ausfahrbare Leistungsschalter bestehen aus zwei Teilen, dem festen Teil (Kassette) und dem beweglichen Teil (Leistungsschalter). Der Leistungsschalter kann damit in 3 verschiedene Positionen gebracht werden:

Eingefahren: Das bewegliche Teil ist vollständig in das feste Teil eingeschoben, und die Haupt- und Hilfskontakte sind geschlossen. Der Leistungsschalter ist einsatzbereit und die mechanische Anzeige steht auf „EINGEFAHREN“.

Teststellung: Das bewegliche Teil ist in das feste Teil ein-geschoben, die Hauptkontakte sind nicht geschlossen, die Hilfskontakte sind geschlossen. Der Leistungsschalter kann für Offline-Tests betätigt werden. Die mechanische Anzeige steht auf „TESTSTELLUNG“.

Lösungen für die Einspeisung

Ausgefahren: Das bewegliche Teil ist in das feste Teil ingeschoben, wobei weder Haupt- noch Hilfskontakte geschlossen sind. In dieser Position ist jegliche elektrische Leistungsschalterbetätigung ausgeschlossen. Die mechanische Anzeige steht auf „TRENNSTELLUNG“. Die Schalterraumtür kann geschlossen bleiben, die Schutzart der Schaltanlage wird nicht beeinträchtigt.

Die Schalterkassette (festes Teil) besitzt Sicherheitstrenn- klappen (Shutter), die beim Ausfahren des Schalters selbst- tätig schließen, um ein mögliches Berühren spannungs- führender Teile zu verhindern.

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Checkliste für die Auslegung einer Niederspannungsschaltanlage als Grundlage für detaillierte Abstimmungen der technischen Ausführung zwischen Hersteller und Anwender

Auszug aus IEC 61439-1/-2

Vom Anwender festzulegende Funktionen und Merkmale Abschnitt der Norm (für Teil 1 und 2)

Elektrisches Netz

System nach Art der Erdverbindung 5.5, 8.4.3.2.3, 8.6.2, 10.5, 11.4

Bemessungsspannung Un (V) 3.8.8.1, 5.2.1, 8.5.3

Überspannungskategorie 5.2.4, 8.5.3, 9.1, Anhang G

Besondere transiente Spannungen, Spannungsbeanspruchungen,

zeitweilige Überspannungen

9.1

Bemessungsfrequenz fn (Hz) 3.8.11, 5.4, 8.5.3, 10.10.2.3, 10.11.5.4

Zusätzliche Anforderungen für Prüfungen vor Ort: Verdrahtung, Betriebsverhalten und Funktion 11.10

Kurzschlussfestigkeit

Unbeeinflusster Kurzschlussstrom an den Anschlüssen der Einspeisung Icp (kA) 3.8.6

Unbeeinflusster Kurzschlussstrom im Neutralleiter 10.11.5.3.5

Unbeeinflusster Kurzschlussstrom im Schutzleiterstromkreis 10.11.5.6

SCPD in der Einspeisung 9.3.2

Angaben zur Koordination von Kurzschluss-Schutzeinrichtungen einschließlich zu

Kurzschluss-Schutzeinrichtungen außerhalb der Schaltgerätekombination

9.3.4

Angaben zu Abgangsstromkreisen, die möglicherweise zum Kurzschlussstrom beitragen 9.3.2

Schutz von Personen gegen elektrischen Schlag nach IEC 60364-4-41

Art des Schutzes gegen elektrischen Schlag – Basisschutz (Schutz gegen direktes Berühren)

ANMERKUNG Diese Art des Schutzes dient dem Schutz gegen elektrischen Schlag durch direktes

Berühren innerhalb der Schaltgerätekombination während des bestimmungsgemäßen Betriebs.

8.4.2

Art des Schutzes gegen elektrischen Schlag – Fehlerschutz (Schutz gegen indirektes Berühren)

ANMERKUNG Diese Art des Schutzes dient dem Schutz gegen die Folgen eines Fehlers

in der Schaltgerätekombination.

8.4.3

Installationsumgebung

Innenraum- oder Freiluftaufstellung 3.5, 8.1.4, 8.2

Schutz gegen Eindringen fester Fremdkörper und Flüssigkeit 8.2.2, 8.2.3

Äußere Mechanische Einwirkung (IK)

ANMERKUNG IEC 61439-1 gibt keinen bestimmten IK-Wert an.

8.2.1, 10.2.6

Beständigkeit gegen UV-Strahlung (gilt für Freiluftaufstellung nur, wenn nicht anders

festgelegt)

10.2.4

Korrosionsbeständigkeit 10.2.2

Umgebungstemperatur - Untergrenze 7.1.1

Umgebungstemperatur - Obergrenze 7.1.1

Umgebungstemperatur – maximaler täglicher Mittelwert 7.1.1

Maximale relative Luftfeuchte 7.1.2

Verschmutzungsgrad 7.1.3

Höhenlage 7.1.4

EMV-Umgebung 9.4, 10.12, Anhang J

Besondere Betriebsbedingungen (z.B. Vibration, außergewöhnliche Betauung, starke Verschmutzung,

korrosive Atmosphäre, starke elektrische oder magnetische Felder, Pilze, Kleintiere, Explosions-

gefährdung, heftige Erschütterungen und Stöße, Erdbeben)

7.2, 8.5.4, 9.3.3, Tabelle 7

Anhang

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Vom Anwender festzulegende Funktionen und Merkmale Abschnitt der Norm (für Teil 1 und 2)

Art der Aufstellung

Äußere Bauform 3.3, 5.5

Ortsveränderbar oder ortsfest 3.5

Maximale äußere Abmessungen und Masse 6.2.1

Art(en) der von außen eingeführten Leiter 8.8

Lage der von außen eingeführten Leiter 8.8

Werkstoff der von außen eingeführten Leiter 8.8

Querschnitt und Anschluss der von außen eingeführten Außenleiter 8.8

Querschnitt und Anschluss der von außen eingeführten PE-, N- und PEN-Leiter 8.8

Besondere Anforderungen für die Kennzeichnung von Anschlüssen 8.8

Lagerung und Transport

Maximale Abmessungen und Gewichte der Transporteinheiten 6.2.2, 10.2.5

Art des Transports (z. B. Gabelstapler, Kran) 6.2.2, 8.1.7

Von Betriebsbedingungen abweichende Umgebungsbedingungen 7.3

Einzelheiten zur Verpackung 6.2.2

Bedienbarkeit

Zugang zu manuell betätigten Geräten 8.4, 8.5.5

Trennung der Abgangsstromkreise 8.4.2, 8.4.3.3, 8.4.5.2

Wartung und Erweiterung

Anforderungen bezogen auf Zugängigkeit durch berechtigte Personen im Betrieb, Anforderung für

Bedienung von Betriebsmitteln oder Wechseln von Teilen der Schaltgerätekombination unter Spannung.

8.4.5.1

Anforderungen bezogen auf Zugängigkeit für Überprüfungen und ähnliche Tätigkeiten 8.4.5.2.2

Anforderungen bezogen auf Zugängigkeit im Betrieb für Wartung durch berechtigte Personen 8.4.5.2.3

Anforderungen bezogen auf Zugängigkeit im Betrieb für Erweiterung durch berechtigte Personen 8.4.5.2.4

Art der elektrischen Verbindung von Funktionseinheiten

ANMERKUNG Dies bezieht sich auf die Möglichkeit zum Herausnehmen und Wiedereinsetzen von

Funktionseinheiten

8.5.1, 8.5.101, 8.5.2

Schutz gegen elektrischen Schlag durch direktes Berühren von inneren aktiven Teilen

während Wartung oder Erweiterung (z. B. Funktionseinheiten, Haupt-Sammelschienen, Verteilschienen)

8.4

Formen der inneren Unterteilung 8.101

Möglichkeit zur separaten Prüfung der Funktion von Hilfsstromkreisen während die

Funktionseinheit getrennt ist.

3.1.102, 3.2.102, 3.2.103, 8.5.101,

Tabelle 103

Stromtragfähigkeit

Bemessungsstrom der Schaltgerätekombination InA (A) 3.8.9.1, 5.3, 8.4.3.2.3, 8.5.3, 8.8,

10.10.2, 10.10.3, 10.11.5, Anhang E

Bemessungsstrom von Stromkreisen Inc (A) 5.3.2

Bemessungsbelastungsfaktor 5.3.3, 10.10.2.3, Anhang E

Verhältnis des Querschnitts des Neutralleiters zum Querschnitt der Außenleiter: Außenleiter bis

einschließlich 16 mm²

ANMERKUNG Der Strom durch den Neutralleiter kann beeinflusst werden durch signifikante

Oberschwingungen, ungleiche Außenleiterströme oder durch andere Bedingungen, die einen größeren

Leiterquerschnitt erfordern.

8.6.1

Verhältnis des Querschnitts des Neutralleiters zum Querschnitt der Außenleiter: Außenleiter größer 16 mm²

ANMERKUNG Als Normwert wird angenommen, dass der Strom durch den Neutralleiter 50% der

Außenleiterströme nicht überschreitet. Der Strom durch den Neutralleiter kann beeinflusst werden durch

signifikante Oberschwingungen, ungleiche Außenleiterströme oder durch andere Bedingungen, die einen

größeren Leiterquerschnitt erfordern.

8.6.1

Anhang

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Kontakt

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