Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG: Rohrsysteme in allen ... · sagt Tino Möbius: „Nicht nur die...

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Das Kunden- und Mitarbeitermagazin der System Alliance 01/ 2015 Das Kunden- und Mitarbeitermagazin der System Alliance 01/ 2015 Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG: Rohrsysteme in allen Industrien präsent Nachhaltigkeitsmanagement: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit Ethik und Werte im Unternehmensalltag: „Strategien lassen sich nicht automatisieren“

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Das Kunden- und Mitarbeitermagazin der System Alliance 01/ 2015Das Kunden- und Mitarbeitermagazin der System Alliance 01/ 2015

Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG:

Rohrsysteme in allen Industrien präsent

Nachhaltigkeitsmanagement:

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Ethik und Werte im Unternehmensalltag:

„Strategien lassen sich nicht automatisieren“

Inhalt

Heilbronn

3Editorial und Inhalt

ImpressumHerausgeber: System Alliance GmbH Industriestraße 5 36272 Niederaula

Telefon 0 66 25 / 107 - 0 Telefax 0 66 25 / 107 - 499

E-Mail: [email protected] www.systemalliance.de

V.i.S.d.P.: Georg Köhler, Geschäftsführer System Alliance GmbH

Redaktion: Mainblick – Agentur für Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt am Main

Konzept, Gestaltung, Bildredaktion und Lektorat: K2 Werbeagentur GmbH, Frankfurt am Main

Auflage: 7.215 Stück

Copyright: © by System Alliance Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere das Recht auf Verbreitung, Nachdruck von Text und Bild, Übersetzung in Fremdsprachen sowie Vervielfältigung jeder Art durch Fotokopien, Mikrofilm, Funk- und Fernsehsendung für alle veröffentlichten Beiträge einschließlich aller Abbildungen. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

Bildquellen: Fr. Jacob Söhne, Titel, 6; ZUFALL logistics group, 5, 10, 11; Gebrüder Weiss Esslingen, 5; Frank Ostroga, 5; Hellmann Worldwide Logistics, 7; Dr. Daniel Dietzfelbinger, 13; Streck, 15; Pebble 15

News

Mengenentwicklung 2014:Auf hohem Niveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Qualitätsranking 2014:Große Herausforderungen, starke Leistungen . . . 4

AXTHELM + ZUFALL:Christian Czerwinski leitet Spedition . . . . . . . . . . . . . . 5

Gebrüder Weiss Esslingen:2.000 Quadratmeter mehr Umschlagfläche . . . . . . . 5

Neuer Niederlassungsleiter bei Raben:Aufbruchsstimmung in Mittenwalde . . . . . . . . . . . . . . . 5

Titel

Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG:Rohrsysteme in allen Industrien präsent . . . . . . 6 – 7

Praxis

Nachhaltigkeitsmanagement:Zwischen Anspruch und Wirklichkeit . . . . . . . . . . 8 – 9

Nachhaltigkeit

ZUFALL logistics group:Mit voller Kraft gegen Energie - verschwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 – 11

Fokus

Ethik und Werte im Unternehmensalltag:„Strategien lassen sich nicht automatisieren“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 – 13

Intern

Speditionsleitertagung 2015:Gedankenaustausch unter Spezialisten . . . . . . . . . . 14

Qualitätsmanagement bei System AllianceThomas Fink: Klarer Blick für Verbesserungen. . 14

Ausbildung / Gewinnspiel

Ausbildung in Spedition und Logistik:Umstieg auf freier Strecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Gewinnspiel:Ganz am Puls der Zeit! Gewinnen Sie die Pebble Smartwatch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Liebe Leserin, lieber Leser,die System Alliance blickt auf ein erfolg-

reiches Jahr 2014 zurück. Die Auswertung

der Daten zeigt, dass Sendungszahlen

und Transportmengen erneut auf hohem

Niveau lagen. Und auch in diesem Jahr

stimmen die Rahmenbedingungen weiter

optimistisch: Deutschlands Wirtschaft ist

im ersten Quartal 2015 stärker gewachsen

als erwartet. Um mit diesem Wachstum

Schritt zu halten, arbeiten wir kontinuier-

lich daran, die Flexibilität unseres Systems

weiter zu erhöhen und auch bei starken

Schwankungen die gewünschte Qualität zu

erreichen. Welche Leistungen Sie von uns erwarten dürfen und wie wir diese Leistungen

erbringen wollen, regelt im Tagesgeschäft unser Arbeitshandbuch. Darin findet sich ein

gemeinsamer Geist der Verantwortung, der uns zu nachhaltigem Wirtschaften verpflichtet

und so die Voraussetzung schafft, immer wieder neue Mitarbeitergenerationen in unseren

Verbund zu integrieren. Menschen mit hoher Leistungsbereitschaft und Kreativität. Deren

Haltung ist es, die unseren Prozessen ihre fundierte Orientierung gibt, immer mit dem Ziel,

Ihre Erwartungen an uns auch langfristig zu übertreffen. Damit das gelingen kann, stehen

die Gesellschafter und Regionalbetriebe der System Alliance in einem engen Austausch

miteinander und entwickeln immer wieder neue Produkte, mit denen wir Sie begeistern

und die logistischen Aufgaben der Zukunft erfüllen wollen.

Einen tieferen Einblick in diese Arbeit bieten wir Ihnen in diesem Heft: Mit welchem Ein-

satz und welcher Motivation unsere Regionalbetriebe jeden Tag in den Wettbewerb um

die beste Qualität für Sie eintreten, erfahren Sie auf Seite 4. Und wie wir den Anspruch

auf Zukunftsorientierung und Nachhaltigkeit konkret in unser Tagesgeschäft einfließen

lassen, lesen Sie auf den Seiten 8 bis 11. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Mit besten Grüßen

Georg Köhler

Geschäftsführer System Alliance GmbH, Niederaula

Georg Köhler, Geschäftsführer

Standorte2

1 zentraler HUB41 Betriebe bundesweit10.000 Mitarbeiter6.000 LKWÜber 9,78 Mio. nationale Sendungen *Über 3,78 Mio. Tonnage ** ohne Teilladungen / Ladungen, Stand 2014

Stand 01.2015

Überall in Ihrer Nähe.

in motion 01 / 2015 in motion 01 / 2015

News4 News 5

Auch im Jahr 2014 hat die Zahl der Sendungen im Netz von System Alliance weiter zugelegt.

Güter mit einem Gesamtgewicht von 3,78 Millionen Tonnen transpor-

tierten die Betriebe der Stückgutkooperation zwischen Januar und

Dezember. Das entspricht einem Zuwachs von 0,3 Prozent. Die Zahl der

Sendungen legte im gleichen Zeitraum noch stärker zu. Mit 9,78 Millio-

nen Sendungen bewegten die rund 10.000 Mitarbeiter in den 41 Betrie-

ben der zehn Gesellschafter und vier Systempartner 2014 gut

3,6 Prozent mehr als im Vorjahr. „Die Zahlen belegen erneut, dass unsere

Kunden die hohe Prozessqualität und die breite Servicepalette schätzen“,

erklärt System Alliance-Geschäftsführer Georg Köhler. Mit dem aktuellen

Anstieg kann System Alliance nun im fünften Jahr in Folge auf ein sta-

biles Wachstum zurückblicken. www.systemalliance.de

3.780.000 t 9.780.000 10.000413,6%0,3%Tonnage Sendungen Betriebe/Mitarbeiter

Gesamtgewicht Zuwachs Sendungen Zuwachs Betriebe Mitarbeiter

10 Gesellschafter

4 Systempartner

Qualitätsranking 2014:

Große Herausforderun- gen, starke Leistungen

Mengenentwicklung 2014:

Auf hohem Niveau

AXTHELM + ZUFALL:Christian Czerwinski leitet Spedition

Jedes Jahr veröffentlicht die System Alliance mit ihrem Qualitätsranking einen Leistungsvergleich der insgesamt 41 Regionalbetriebe. Im vergan-genen Jahr war der Wettbewerb besonders fordernd.

„Ich freue mich für unsere Mitarbeiter, denn sie haben erneut bewiesen,

dass sie perfekte Arbeit leisten“, schwärmt Speditionsleiter Tino Möbius.

Zum zweiten Mal nach 2013 erreichte seine im sächsischen Krostitz gele-

gene Hellmann-Niederlassung im Jahr 2014 erneut die Spitzenstellung

in dem Qualitätsranking. Der Speditionsleiter betont aber auch, dass das

vergangene Jahr kein Selbstläufer war: „Das Umfeld ist sehr schwierig

geworden.“ Zwar habe es auch in den Jahren zuvor starke Mengen-

schwankungen gegeben – „aber so extrem habe ich es noch nicht erlebt“,

sagt Tino Möbius: „Nicht nur die saisonalen Hochs und Tiefs werden

immer extremer, auch bei den täglichen Ausschlägen gab es Schwan-

kungsbreiten im 20-Prozent-Bereich.“ Auch Christian Czerwinski spricht

von einem „anspruchsvollen Jahr 2014“. Der Bereichsleiter Landverkehre

Deutschland des Zweitplatzierten AXTHELM + ZUFALL im thüringischen

Nohra freut sich, „dass wir wieder einen Spitzenplatz belegen. Das liegt

nicht zuletzt daran, dass unsere Mitarbeiter und Transportunternehmen

den Qualitätsgedanken verinnerlicht haben.“ Der dritte Platz ging nach

Süddeutschland: Der Lebert-Standort in Kempten konnte sich in dem

Ranking damit erstmals unter den besten drei Betrieben platzieren. „Der

Wettbewerb ist für alle Mitarbeiter eine wichtige Messlatte, wenn es

darum geht, jeden Tag und mit größter Akribie Bestleistungen zu erbrin-

gen “, erklärt Rita Hochgürtel, Leiterin des Qualitätsmanagements in der

Systemzentrale. „Das gilt selbstverständlich nicht nur für die vorderen

Ränge, sondern für alle Regionalbetriebe der Stückgutkooperation.“

www.systemalliance.de

In seiner Position ist der 35-Jährige sowohl für Stückgutverkehre als

auch für Teil- und Komplettladungen zuständig. Sein Team umfasst 43

Mitarbeiter. „Es macht mir große Freude, dass ich mit kompetenten Fach-

leuten zusammenarbeiten darf“, erklärt Christian Czerwinski. Nach einer

Nach einigen Jahren im Rheinland bei CM Eurologistik ist Frank Ostroga

in die Hauptstadtregion zurückgekehrt. Die Branche vor Ort hat der

gelernte Speditionskaufmann zuvor in mehreren Unternehmen von Grund

auf kennengelernt. In Mittenwalde will er jetzt vor allem die Strukturen

überarbeiten, um die Qualität zu steigern. So sollen die Voraussetzungen

geschaffen werden, um schwankende und kurzfristig erhöhte Warenmen-

Der Neubau wird in zwei Teilabschnitten fertig gestellt, um die Kapazi-

täten möglichst rasch wieder vergrößern zu können. Während der Bau-

phase bezieht Gebrüder Weiss auch das sogenannte Werk II in Esslingen

in die Güterabfertigung mit ein. Dort wird dann der Großteil der inter-

nationalen Relationen verladen. Dafür hat der Gesellschafter interne

Shuttleverkehre zu dem rund 1,1 Kilometer entfernten Standort einge-

richtet. Wenn der zweite Bauabschnitt voraussichtlich Ende Oktober

abgeschlossen ist, steht Gebrüder Weiss dann die neue Umschlaghalle

mit ihren 112 Toren und einer Gesamtfläche von 7.350 Quadratmetern

Seit Sommer 2014 leitet Christian Czerwinski als neuer Bereichsleiter Landverkehre Deutschland die nationale Spedition des AXTHELM + ZUFALL-Regionalbetriebs in Nohra.

Neuer Niederlassungsleiter bei Raben:Aufbruchsstimmung in Mittenwalde

Gebrüder Weiss Esslingen:2.000 Quadratmeter mehr Umschlagfläche

Seit Mitte November leitet Frank Ostroga die Mittenwalder Niederlassung von Raben Trans European Germany. Der gebürtige Berliner freut sich darauf, mit seinem Team den Regionalbetrieb auf Vordermann zu bringen.

Bei Gebrüder Weiss in Esslingen wird kräftig gebaut. Für einen 2.000 Quadratmeter größeren Neubau musste Mitte März ein Teil der zentralen Umschlaghalle weichen. Ab Oktober verfügt der Regionalbetrieb dann über eine Gesamtumschlagfläche von über 7.000 Quadratmetern.

Ausbildung zum Speditionskaufmann bildete er sich berufsbegleitend zum

Betriebswirt weiter. Anschließend sammelte er 15 Jahre umfassende

Erfahrungen bei einem Logistikdienstleister in der Region.

www.zufall.de

gen noch besser zu bewältigen. „Dafür müssen unsere Systeme flexibler

werden“, erläutert Frank Ostroga. Dabei kann er auf seine motivierten

und erfahrenen Mitarbeiter vertrauen: „Hier herrscht eine echte Auf-

bruchsstimmung, die Niederlassung nach vorne zu bringen. Das gibt mir

Rückenwind.“ www.raben-group.com

vollständig zur Verfügung. „Wir haben uns für den Neubau entschieden,

um Fahrzeuge künftig schneller und effizienter be- und entladen zu

können“, berichtet Thorsten Munk, Geschäftsführer von Gebrüder Weiss

GmbH in Esslingen. Möglich geworden war der Umbau, weil es dem Sys-

tem Alliance-Gesellschafter gelang, mit dem Ankauf eines benachbarten

3.500 Quadratmeter großen Grundstücks die eigene Grundfläche deutlich

zu vergrößern. Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten wird das Spediti-

onsgelände auch eine zweite Zu- beziehungsweise Ausfahrt erhalten.

www.gw-world.deFreut sich über die Auszeichnung von Rita Hochgürtel (System Alliance, links): Tino Möbius, Speditionsleiter des Erstplatzierten Hellmann Krostitz

in motion 01 / 2015 in motion 01 / 2015

6 Titel 7Titel

Lebensmittel

JACOB-Rohrsysteme sind grundsätz-lich nach ISO 9001 zertifiziert. Doch darüber hinaus erfüllen viele Komponenten auch die besonders strengen Richtlinien der Lebensmittelindustrie. Hierfür gibt es die eigene Produktlinie (Food Grade Linie). Sie umfasst mehr als 3.000 Produkte – von Stahltei-len bis zu den Dichtungsmaterialien. Alle halten sowohl die EU-Richtlinie nach EG 1935/2004 als auch die amerikanische FDA-Richtlinie ein, die besonders im asiatischen Raum weit verbreitet ist. JACOB ist bislang der einzige Hersteller, der diese zweifache Konformität anbietet.

Ein über Jahrzehnte gewachsener Erfahrungsschatz und eine niemals abebbende Innovationsfreude bilden die Grundlage für das universal einsetzbare Bau-kastenprinzip von Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG. Die Lösungen der Spezialisten für Laufrohrsysteme kommen weltweit zum Einsatz.

Auf viele Fragen kennt Andreas Grotegeers, Logistikleiter bei JACOB,

faszinierende Antworten. Aber eine Frage hält er für unbeantwort-

bar: „Gibt es bei Ihnen ein typisches Rohrsystem?“ Nein, das gibt es

bei dem in vierter Generation geführten Familienunternehmen in Porta

Westfalica nicht. Das liegt an der großen Anwendungsbreite. JACOB-

Produktsysteme kommen in der Lebensmittel- und Nahrungsgüterbranche,

im Maschinen-, Automobil- und Chemieanlagenbau oder in der Recycling-,

Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG:

Rohrsysteme in allen Industrien präsent

Baustoff- und pharmazeutischen Industrie zum Einsatz. Dabei werden die

Rohrsysteme in Leichtbauweise für das Handling von Schüttgut oder als

Entstaubungs- und Abluftanlagen genutzt. Nach dem Baukastenprinzip

lassen sich alle Komponenten des Rohrsystems miteinander kombinieren

und dabei schnell und dicht miteinander verbinden. Das bedeutet eine

erhebliche Erleichterung für die Kunden. Zurückblicken kann das Unter-

nehmen auf eine mehr als 90-jährige Geschichte. Obwohl die Anfänge

im Holzbau für die Mühlenindustrie lagen, entwickelte JACOB bald

auch Expertise im Bereich der Metallverarbeitung. „Dank unserer eigen-

entwickelten Präzisionswerkzeuge verfügen wir über ein besonderes

Know-how, das ein wichtiger Grundpfeiler unseres Erfolgs ist“, erläutert

Thorsten Meinsen, Leiter Marketing, PR & Presse bei JACOB. Montiert

werden die Rohrsysteme von den hauseigenen Mitarbeitern allerdings

nicht. „Wir entwickeln, produzieren und beliefern montagefertige Kom-

ponenten, die Montage übernehmen andere“, so Andreas Grotegeers:

„Dabei verstehen wir uns im Bereich der modularen Leichtbausysteme

als die Nummer eins in Europa.“ Das misst JACOB am Umsatz und an

den Mitarbeiterzahlen. Andreas Grotegeers: „Zudem verfügen wir in

unserem Geschäftsfeld über das europaweit größte Lager: Hier haben

wir 5.500 unterschiedliche Teile mit einer Gesamtstückzahl von 750.000

vorrätig.“ Im Laufe eines Jahres verpacken und versenden die Mitarbeiter

hier 63.000 Sendungen, wobei Lieferungen auch mal 100 Positionen und

mehr beinhalten können. Die hohe Lagerverfügbarkeit ist ein elemen-

tares Qualitätsmerkmal von JACOB: Für Anlagenbauer oder -betreiber

ist es bei Reparatur- oder Wartungsarbeiten wichtig, dass sie auf alle

Standardprodukte schnell zugreifen können. Diese sind permanent ab

Lager verfügbar und müssen also nicht erst produziert werden. „Bei

drohenden Anlagenausfällen und Produktionsstillständen muss die

Ersatzteilversorgung sehr schnell gehen“, erläutert Thorsten Meinsen.

„Insofern schenken wir jeder Kleinsendung die gleiche Aufmerksamkeit

wie einer Sonderanfertigung, die wir als Oversize-Transport zum Kunden

bringen.“ Die Rohrdurchmesser der JACOB-Standardsysteme reichen von

60 Millimeter – vergleichbar einem klassischen Staubsaugerrohr – bis

zu 1.600 Millimeter. Produziert werden alle Metallteile aus Edelstahl,

verzinktem und pulverbeschichtetem Stahl. Mit Wandstärken von 1 bis 3

Millimetern wird die Leichtbauweise erreicht. Spannringe oder Flansche

ermöglichen eine einfache Montage ohne Schweißen. Wenn gewünscht,

werden die Rohrsysteme auch in einem Pulverbeschichtungsverfahren

in einem von 3.000 möglichen Farbtönen lackiert. Da die Ansprüche bei

der Oberflächenbeschaffenheit immer weiter gewachsen sind, haben

sich auch die Anforderungen an die Logistik erhöht. Zur Vermeidung von

Scheuerstellen gibt es Spezialverpackungen. Komponenten, die in Labo-

ren zum Einsatz kommen, müssen sogar staubfrei eingepackt werden.

Insofern ist für JACOB auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit

einem Logistikdienstleister von zentraler Bedeutung – in dem Fall mit der

Hellmann-Niederlassung in Osnabrück. „Unsere Geschäftsverbindung ist

über mehr als 20 Jahre gewachsen. Da passt alles sehr gut zusammen“,

erinnert Helge Fortmeyer, Key Account Manager bei Hellmann Worldwide

Logistics. „Das ist der Vorteil einer langjährigen Zusammenarbeit“, er-

gänzt Andreas Grotegeers. „Wir sprechen die gleiche Sprache. Alle Ver-

packungen und Ladeeinheiten sind bekannt.“ Die Sendungsgrößen und

Transportdienstleistungen der JACOB-Frachten sind sehr vielfältig. Neben

der nationalen und europaweiten Stückgutdistribution können das auch

Express- und Kurierdienstleistungen sowie aufwendige Container- oder

Schwertransport-Lieferungen sein. Vielfach sind auch die zeitdefinierten

Belieferungen von Baustellen oder großen Werken eine anspruchsvolle

Aufgabe. Viele anliefernde Fahrer stehen dann vor der Herausforderung,

am richtigen Ort das richtige Montageteam zu finden. Helge Fortmeyer:

„In solchen Fällen sind kurze Kommunikationswege extrem wichtig.“

www.jacob-rohre.de

Helge Fortmeyer (Mitte, Hellmann) lässt sich von Andreas Grotegeers (links) und Thorsten Meinsen (rechts, beide Jacob Söhne) den Rohrbaukasten in Leichtbauweise erklären.

Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG:

• 1924 gegründet• Geschäftsführer: Dr. Uwe Braun,

Patrick Jacob• 450 Mitarbeiter; davon 260 am Hauptsitz

in Porta Westfalica• Rund 40 Repräsentanzen in Europa und

Übersee• Ausgewählte Produkte: Rohre, Verbindungen,

Segmente, Bögen, Abzweigstücke, Über-gänge, Inspektionsrohrteile, Regel- und Absperrorgane, Zwei-Wege-Verteiler, Mehr-weg-Verteilungen, Befestigungselemente, Flansche

• Europas größtes Fertigteillager für Rohr-systeme (6.000 Quadratmeter)Die Nummer eins in Europa

in motion 01 / 2015 in motion 01 / 2015

8 Praxis 9Praxis

Gesellschaft

Nachhaltigkeitsmanagement:

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Der Begriff Nachhaltigkeit erfreut sich großer Beliebtheit – Sustainability ist „in“. Doch was bedeutet es eigentlich für Logistikunternehmen, „nachhaltig“ zu wirtschaften? Und welche Rolle spielen Kunden und Mitarbeiter dabei? Antworten darauf will dieser Artikel geben. Er ist gleichzeitig die Einleitung zu einer neuen Serie, die die Nachhaltigkeitsaktivitäten der System Alliance-Gesellschafter vorstellen wird. Die zentrale Frage dabei lautet: Wie funktioniert nachhaltiges Handeln in der Praxis? Den Auftakt macht die ZUFALL logistics group auf den Seiten 10 und 11.

Die Welt ist komplex: Alles ist mit allem verbunden, jeder mit jedem ver -

netzt. Das eindimensionale Prinzip von Ursache und Wirkung ist größ-

tenteils ausgehebelt. Globale Entwicklungen überlagern, verstärken oder

konterkarieren sich. Der Aufbruch ins digitale Zeitalter führt über das

„Internet der Dinge“ in eine neue industrielle Revolution – von Experten

Industrie 4.0 genannt. In dieser neuen Welt treffen die unbändigen

Mechanismen der Märkte auf ein tief verwurzeltes Wertegefüge, in dem

Ethik und Moral eine besondere Bedeutung erhalten. Immer mehr Men-

schen legen Wert darauf, dass Produkte und Dienstleistungen „nachhal-

tig“ erzeugt, gehandelt und transportiert werden. Sie wollen, dass die

Produktion menschenwürdig er-

folgt. Und sie wünschen, dass

Löhne und Gehälter angemessen

sind und Auswüchse an den Finanz-

märkten unterbunden werden. Der

Trend zu mehr Nachhaltigkeit

lässt sich auch am Verbraucherverhalten ablesen: Bio-Produkte, regene-

rative Energien, fair gehandelte Güter – Einkaufen wird zunehmend zur

Abstimmung über Wirtschaftsprinzipien und Geschäftsmodelle. Weil sie

tief in alle Wirtschafts- und Lebensbereiche verflochten ist, erhält die

Transport- und Logistikbranche in der öffentlichen Wahrnehmung beson-

dere Beachtung, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Allerdings

steht sie dann meist als ökologischer Störenfried da: Lastkraftwagen

verstopfen die Straßen, ramponieren Brücken, vergeuden Ressourcen und

schleudern Milliarden Tonnen Emissionen in die Luft. Dass kein LKW aus

purer Langeweile, sondern zum Transport bestellter Waren unterwegs ist,

spielt bei der Meinungsbildung selten eine Rolle. In der Branche selbst

kämpft jeder um seine eigene Reputation, denn eine konzertierte Aktion

zur Imageverbesserung zugunsten Deutschlands drittgrößter Branche

scheint derzeit ebenso unrealistisch wie ein plötzliches Umdenken der

Bevölkerung. Dieser bleibt jedoch vielfach verborgen, dass viele Logistik-

unternehmen unter der für alle sichtbaren Oberfläche viel nachhaltiger

strukturiert sind, als es der erste Augenschein ver muten lässt. Vielleicht

liegt das daran, dass hier der Begriff Nachhaltigkeit bisweilen auf das

plakative Schlagwort „grüne Logistik“ reduziert wird. Doch wer sich

näher mit der genauen Bedeutung befasst, sollte sich eine im Jahr 1987

formulierte Definition der sogenannten „Brundtland-Kommission“ zu

eigen machen: „Dauerhafte (nachhaltige) Entwicklung ist Entwicklung,

die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass

künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen kön-

nen.“ In diesem wohl formulierten Grundsatz spielt vor allem der Aspekt

der Generationen-Gerechtigkeit eine wesentliche Rolle. Seither sprechen

Experten von einem Dreiklang aus ökologischer, ökonomischer und sozia-

ler Nachhaltigkeit. Es geht also um eine Balance zwischen verschiedenen

Kraftfeldern. Genau hier setzt heutzutage der Gedanke eines nachhal-

tigen Managements, also eines Managements des Interessenausgleichs,

an. Die meisten Unternehmer und

Führungskräfte – das gilt auch

für die Logistikbranche – haben

verstanden, dass ihre Kunden und

Mitarbeiter genauer hinschauen,

kritischer nachfragen und sich

kaum noch mit schlichten Werbeversprechen abspeisen lassen. Wer das

versucht, landet nicht selten am Pranger sozialer Netzwerke oder ist

Top-Thema im unternehmenseigenen „Flurfunk“. Was zählt, sind Glaub-

würdigkeit und vorbildliches Verhalten. Studien belegen: Mitarbeiter

erwarten speziell vom Top-Management nachhaltiges Handeln. Nur wer

es ernst meint, wird auch ernst genommen. Andererseits: Gerade hier

können mittelständische beziehungsweise inhabergeführte Unternehmen

zwei wesentliche Stärken in die Waagschale werfen: ihren gesunden

Pragmatismus und das gute Bauchgefühl. Nachhaltiges Handeln muss

sichtbar und erlebbar sein. Bedrucktes Papier in Form von Nachhaltigkeits-

oder Umweltberichten ist bekanntlich geduldig. Was zählt, sind konkrete

Maßnahmen mit unmittelbarer Wirkung. Natürlich ist eine langfristig

ausgelegte Nachhaltigkeitsstrategie nicht überflüssig. Aber sie ist auch

kein Muss, wenn es darum geht, einen Anfang zu machen. Einen Anfang

beispielsweise, wie ihn die Gesellschafter der Stückgutkooperation

System Alliance gemacht haben. In den bundesweit 41 Regionalbetrieben

spielt nachhaltiges Wirtschaften eine immer wichtigere Rolle. Warum

das so ist und was es konkret bedeutet, lesen Sie auf den folgenden Sei-

ten und in den nächsten Ausgaben der „in motion“.

Kunden und Mitarbeiter schauen genau hinWirtschaft

UmweltNachhaltigkeit

in motion 01 / 2015 in motion 01 / 2015

10 Nachhaltigkeit 11Nachhaltigkeit

ZUFALL Göttingen ist ein Ökoprofit-Betrieb: Lars Kreike (l.) und Gunnar Heunisch präsentieren das Zertifikat.

Als Energie-Lotsen haben die Auszubildenden Lisa-Marie Claus, Jakob Schultz und Yildiz Oezdemir (v.l.) den Energieverbrauch in der Göttinger ZUFALL-Niederlassung stets im Blick. Betreut werden sie vom Qualitäts- und Umweltmanagementbeauftragten Lars Kreike (r.).

Lisa-Marie Claus strahlt über das ganze Gesicht. Die angehende Kauffrau

für Spedition und Logistikdienstleistung hat allen Grund dazu: Gemein-

sam mit drei anderen Auszubildenden achtet sie in der Göttinger ZUFALL-

Niederlassung Tag für Tag darauf,

dass das Familienunternehmen we-

niger Energie verbraucht und so die

Umwelt schont. Und das mit zuneh-

mendem Erfolg: „Ich sehe das sehr

positiv, obwohl es zwischenzeitlich schwerfiel, alle Ansprechpartner für

unsere Themen zu sensibilisieren.“

Lisa Marie-Claus ist ausgebildete „Energie-Lotsin“. In einer Fortbildung

der IHK Hannover erwarb sie in fünf Workshops und einer Abschlussar-

beit vielfältige Kenntnisse über die Grundlagen der Energieeffizienz, über

Möglichkeiten zur Analyse des betrieblichen Energieverbrauchs sowie

Maßnahmen für die innerbetriebliche Kommunikation. Die junge Frau

versteht sich als Multiplikatorin, die in Gesprächen mit Kollegen oder

über das firmeneigene Intranet

„Friedrich“ vermitteln möchte,

„dass man mit einer Vielzahl von

Einzelmaßnahmen einen spürbaren

Beitrag zum Umweltschutz leisten

kann.“ Lars Kreike, Qualitäts- und Umweltmanagementbeauftragter

bei ZUFALL in Göttingen, betont: „Für ZUFALL war es wichtig, dass die

Jugendlichen alle Freiräume erhalten, um sich ohne Scheuklappen der

Thematik widmen zu können.“

Die Ausbildung zu Energie-Lotsen ist nur ein Beispiel, wie ZUFALL mit

Umweltthemen umgeht. Längst sind ökologisch motivierte Aktivitäten

fest im Unternehmen verankert. So wird künftig nur noch Papier ver-

wendet, das nach dem FSC-Standard zertifiziert ist – und somit den

strengen Regularien des „Forest Stewardship Council“ entspricht. Und

auch die schrittweise Umstellung auf intelligente LED-Beleuchtung

in den Umschlag- und Logistikanlagen ist beschlossen und teilweise

bereits umgesetzt. Zudem wurde das Familienunternehmen nach einem

einjährigen Qualifizierungs- und Beratungsverfahren mit dem „Ökoprofit“-

Zertifikat ausgezeichnet. „Innerhalb des Ökoprofit-Projektes haben wir

Konzepte entwickelt, mit denen wir in der Niederlassung Göttingen pro

Jahr über 76.000 Kilowattstunden Strom einsparen und die Umwelt um

rund 85 Tonnen CO2 entlasten“, berichtet Gunnar Heunisch. Der Zentral-

leiter für Qualitäts- und Umweltmanagement verantwortet gemeinsam

mit Ansprechpartnern vor Ort alle Aktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit.

Er koordiniert Termine, leitet und begleitet Projekte, betreut Audits und

Zertifizierungen und unterstützt mit fachlichem Rat, wo immer dieser

gebraucht wird. „Aufgrund unserer dezentralen Struktur gibt es an den

einzelnen Standorten eine Vielzahl spannender Aktivitäten, die sich auch

auf das gesamte Unternehmen übertragen lassen“, erklärt Gunnar Heu-

nisch das Prinzip des standortübergreifenden Know-how-Transfers. Dabei

stehen – ganz im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung – nicht

nur ökologische Themen auf der Agenda. „In einem Familienunternehmen

spielt auch die soziale Verantwortung für die Beschäftigten eine zentrale

Rolle.“ Beispiel Gesundheitsmana-

gement: An den Standorten wer-

den in Kooperation mit einer „Ge-

sundheitskoordinatorin“ kostenlo-

se Kurse zu den Themen Ernäh-

rung und Gesundheit angeboten. Gunnar Heunisch: „Die Resonanz

ist sehr positiv. Die Nachfrage hat spürbar zugenommen.“ Konkrete

Angebote wie Obsttage, Bewegungskurse, Tipps für den Umgang mit

gesundheitlichen Risiken oder die Unterstützung bei der Kinderbetreuung

kommen bei den ZUFALL-Mitarbeitern gut an. Dafür gibt es einen guten

Grund: „Nachhaltiges Handeln muss für jeden nachvollziehbar sein. Und

das ist es bei uns“, unterstreicht Gunnar Heunisch. Unternehmen, die

ökologisch und sozial handeln, können meist auch positive ökonomische

Effekte verbuchen: So schlagen sich jede nicht-verbrauchte Kilowatt-

stunde, eine verbesserte Gesundheitsquote sowie konsequent sortenrein

getrennter Müll auch in der Bilanz nieder. Doch manchmal müssen erst

einmal Investitionen getätigt und Überzeugungsarbeit geleistet wer-

den. So ist die Anschaffung eines Elektroautos, wie sie derzeit für den

ZUFALL-Standort in Kassel geplant

ist, zunächst mit höheren Kosten

verbunden. „Aber sie lohnt sich

langfristig, weil sie die Haltung

des Unternehmens ausdrückt

und das Image der Logistik insgesamt verbessert“, ist Gunnar Heunisch

überzeugt.

Apropos Image: Immer mehr Arbeitnehmer achten darauf, dass Arbeit-

geber umweltbewusst und sozialverträglich handeln. Das erhöht die

Zufriedenheit, stärkt die Mitarbeiterbindung und senkt die Fluktuation.

Ein Aspekt, der angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels

von großer Bedeutung ist. www.zufall.de

ZUFALL logistics group:

Mit voller Kraft gegen Energie verschwendungDas Thema Nachhaltigkeit gewinnt in der Logistikbranche zunehmend an Bedeutung. Viele verstehen darunter vornehmlich die sogenannte „grüne Logistik“. Dass Nachhaltigkeit jedoch mehr ist als ökologisch verantwortungsvolles Wirtschaften, belegt die ZUFALL logistics group. Das Göttinger Familienunternehmen engagiert sich in vielen Bereichen und bündelt ein breites Spektrum unterschiedlicher Aktivitäten in einem eigenen Zentralbereich. Das Ziel: Nachhaltiges Handeln im gesamten Unternehmen etablieren.

Soziale Verantwortung als Familienunternehmen

Azubis als „Energie-Lotsen“

in motion 01 / 2015 in motion 01 / 2015

13Fokus12 Fokus

Wird der moderne Arbeitsalltag von ethischen Prinzipien geprägt? Kaum ein namhaftes Unternehmen verzichtet beispielsweise auf Leitbilder. Doch geben diese auch die tatsächliche Unternehmenskultur wieder? In einem Interview gibt Dr. Daniel Dietzfelbinger Hinweise, wie sich Ethik und Werte mit gewinnorientierten Unterneh-menszielen vereinbaren lassen.

Ethik und Werte im Unternehmensalltag:

Strategien lassen sich nicht automatisieren“

Welche Rolle spielen Ethik und Werte im Unternehmensalltag?

Ethik und Werte sind für Unternehmen sehr wichtig. Ressourcenorientiert

gedacht: Es geht einem Unternehmen mittelfristig besser, wenn es darauf

achtet, dass ökonomische und – auf den ersten Blick – nicht-ökonomische

Werte in eins gehen. Denn immaterielle Werte sind von herausragender

strategischer Bedeutung. Das wird häufig unterschätzt. Negativ ausge-

drückt: Wenn die Werte des Unternehmens oder das Betriebsklima nicht

stimmen, dann hat man in der Organisation ein Problem. Auch wenn viel-

leicht das strategische Ziel stimmt und sogar eine Struktur dafür vorhan-

den ist, wird die Umsetzung scheitern, wenn die Mitarbeitenden nicht mit-

ziehen, wenn dem Unternehmen also die dementsprechende Kultur fehlt.

Wie kann man so Kultur in einem Unternehmen entwickeln?

Zur Entwicklung und Implementierung hilft ein – wie wir das nennen –

Mehr-Wertmanagement über alle Ebenen der Organisation. Das ist ein

gesteuerter Prozess zur Arbeit an der Kultur, am Charakter einer Organi-

sation. Notwendig dazu ist zunächst das Commitment der Organisations-

führung: Ja, wir wollen so etwas machen! Im Prozess, etwa bei der Ausar-

beitung und Formulierung eines Leitbildes, einer Werte-Charta – oder wie

auch immer man das nennen möchte – sollten möglichst alle oder viele

Mitarbeitende beteiligt werden. Je mehr Input und Beteiligung bei den

Mitarbeitenden vorhanden ist, desto größer ist das Commitment dazu.

Wie wichtig sind Leitbilder für die gelebte Ethik in einem Unter­

nehmen?

Zunächst kommt es auf den Entstehungsprozess an. Wichtig ist die Beteili-

gung der Mitarbeiter. Da gibt es verschiedene Methoden, etwa Interviews,

Fragebögen, Workshops – je nach Unternehmensgröße und Aufwand. Der

Gedanke dabei: Wer im Prozess dabei ist, ist auch beteiligt. Danach sollte

es weitergehen. Bei der Umsetzung im Unternehmen muss man mit Work-

shops und Führungswerkstätten arbeiten. Das braucht Zeit und Energie.

Und, um das deutlich zu sagen: Es ist auch eine finanzielle Investition, die

sich jedoch mittelfristig auszahlt.

Woran erkennt man auf einer ethischen Basis, dass Unternehmen

und Mitarbeiter zusammenpassen?

Eine Organisation hat immer einen eigenen Charakter. Hier müssen sich

Mitarbeiter und Unternehmen gemeinsam auf ein stimmiges Bild einigen,

das alle guten Gewissens auch nach außen vertreten können – nicht aus

Gutmenschentum, sondern aus strategischen Gründen. Ethik ist keine

Moralapostelei aus Wolkenkuckucksheim, sondern eine Wertebasis, die

sich langfristig bewähren muss. Bei dem Mehr-Wertmanagement geht

es also vor allem darum, dass es Mitarbeitenden wie Führungskräften

gelingt, Ethik lebbar zu machen und strategisch wirksam umzusetzen. Ethik

und Erfolg sind kein Gegensatz, sondern – gut gemacht – ein Miteinander.

Erfolgskennzahlen für ein solches Ineinandergreifen sind etwa abneh-

mende Krankheitstage, geringere Fluktuationsquote, höhere Bewerberzah-

len, aber auch Kundenzufriedenheit, also etwa langfristige Kundenbindung

sowie geringere Gewährleistungskosten.

Kann sich Ethik überhaupt noch in einer Arbeitsumwelt behaupten,

die von einem hohen Automatisierungsgrad geprägt ist?

Selbstverständlich. Bei aller Automatisierung und Digitalisierung –

solange Menschen miteinander arbeiten und leben, wird es immer auch

um immaterielle Werte gehen. Strategien können Sie nicht automatisieren.

Kann man bei geringer Planungssicherheit, hoher Volatilität und

schnell wechselnden Rahmenbedingungen ethisch führen?

Na, umso mehr! Die Rahmenbedingungen unserer globalen Wirtschaft,

die zunehmende Technisierung und Spezialisierung sowie die Digita-

Dr. Daniel Dietzfelbinger ist Theologe, Coach und Organisationsentwickler. Nach seinem Theologie- und Psychologiestudium war der heute 47-Jährige unter anderem von 1995 bis 2007 bei der MAN AG tätig – zuletzt als Leiter der Internen und Gesellschafts-kommunikation. Seit 2007 ist er Partner des Instituts

„persönlichkeit+ethik“. In dieser Funktion berät er Unternehmen in Fragen der Unternehmens- und Füh-rungskultur.

lisierung haben zwar viele Vorteile und machen manches heutzutage

bequemer. Zugleich steigt aber die Komplexität. Gerade weil Produkte und

Dienstleistungen mittlerweile vergleichbar und an vielen Stellen im guten

Sinne austauschbar sind, muss ich mich doch als Unternehmen fragen:

Was zeichnet uns als Organisation aus, was macht mich auf dem Markt

besonders – wenn schon die Produkte austauschbar sind? Gerade wegen

der hohen Volatilität und Unsicherheit kommt es auf Werteorientierung

an. Eine Organisationsführung sollte sich darüber Gedanken machen, wie

sie die Geschäfte so betreibt, dass sie intern wie extern sozialverträglich

sind. Oder darüber, wie Mitarbeiter in einem Umfeld arbeiten können, das

motivierend ist und Raum für eigene Kreativität lässt. Oder dass die Mitar-

beitenden im Wortsinne zufrieden sind.

Gewinnspiel:Ganz am Puls der Zeit! Gewinnen Sie die Pebble Smartwatch

in motion 01 / 2015 in motion 01 / 2015

15Ausbildung / GewinnspielIntern14

Nach dem Abschluss des Bachelor of Arts-Studiengangs soll Anja

Thomann beim Regionalbetrieb Streck in Freiburg als Assistenz der

Vertriebsleitung arbeiten. Doch wie kam es zum Wechsel von der Aus-

bildung zum Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg

in Lörrach? „Das hatte mit einer Unternehmensveränderung zu tun: In

meinem ersten Lehrjahr wurden die Landverkehrsaktivitäten meines

Ausbildungsbetriebs von Streck übernommen“, erklärt die heute 23-Jäh-

rige: „Begeistert hat mich, dass man mich mit offenen Armen empfangen

hat.“ Als Anja Thomann im Gespräch mit der Streck-Personalentwicklerin

Cornelia Weismann die Idee äußerte, ein Studium beginnen zu wollen,

unterstützte diese ihr Vorhaben. So wurde sie zur Studierenden – derzeit

gibt es zehn Bachelor-Studenten bei Streck. Seitdem ist sie jeweils drei

Ausbildung in Spedition und Logistik:

Umstieg auf freier StreckeIm Jahr 2011 begann Anja Thomann eine Ausbildung zur Speditionskauffrau am Rhenus-Standort in Weil am Rhein. Doch mittlerweile ist sie für Streck tätig – und wird im Herbst ein duales Studium der Fachrichtung Spedition, Transport und Logistik absolviert haben.

Monate an der DHBW Lörrach und

drei Monate bei Streck in Freiburg

im Einsatz. Dieses Verhältnis gefällt

Anja Thomann: „Einerseits profitiere

ich von der praktischen Arbeit im

Unternehmen. Anderseits konnte ich im Studium einen Überblick auf das

große Ganze gewinnen und interessante Zusatzqualifikationen erwerben.

Mittlerweile habe ich einen Gefahrgut- und einen Ausbilderschein.“ Bei

Streck sammelte sie zudem Auslandserfahrung – in ihrem Fall in Neu-

seeland. Doch jetzt steht erst einmal ihre Bachelorarbeit an. Thema: Eine

Marktanalyse zu B2C-Dienstleistungen.

www.streck-transport.com

Wer die in motion ganz genau gelesen hat, kann jetzt die Pebble Smartwatch gewinnen und ist damit auch unterwegs immer up to date.

Wieviele Sendungen transportierte

die System Alliance im Jahr 2014?

a) 7,89 Millionen

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c) 9,78 Millionen

Als „intelligente Armbanduhr“ ver-

sorgt Sie die Pebble Smartwatch

überall mit Informationen, die Ihnen

wichtig sind. Synchronisiert mit

iOS- oder Android-Geräten haben Sie

Ihre persönlichen Benachrichtigungen immer im

Blick und erhalten Zugang zu einer Reihe von

herunterladbaren Apps für endlose Kombinati-

onen, die Ihren Hobbies, Interessen und Ihrem

Lebensstil entsprechen. Läufer und Radfahrer

können zum Beispiel ihre Leistung mit dem

populären Fitness-App Runkeeper verfolgen.

Wenn Sie Golf spielen, können Sie mit dem

FreeCaddie Gold-App die Entfer-

nung zum Golfplatz für 25.000

Golfplätze sehen. Dank

des Pebble Appstores

stehen Ihnen tausende

Watchfaces und Apps

zur Verfügung. Wenn Sie

Lust auf diesen „smarten“

Lebensstil bekommen

haben, machen Sie einfach

bei unserem Gewinnspiel mit. Bitte senden Sie

die richtige Lösung unter Angabe Ihrer Daten

(Name, E-Mail, Adresse, Telefon) per E-Mail

an: [email protected]. Sie

können natürlich auch eine Postkarte schicken:

K2 Werbeagentur GmbH, Bischofsweg 59a,

60598 Frankfurt am Main. Einsendeschluss:

14.08.2015. Die Gewinner werden von uns

benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlos-

sen.* Wir danken allen Teilnehmern unserer

Verlosung der Ausgabe 03/14 und gratulieren

Ronny Gratzke (Rhenus & Hellmann) und

Jochen Höschle (Adolf Würth) zum Gewinn des

Wake-up Light. Wir wünschen viel Spaß damit.

*Die Teilnahme an dem Gewinnspiel über die Einschal-tung Dritter, z.B. Gewinnspielagenturen ist ausgeschlos-sen. Gleiches gilt für Sammeleinsendungen. Des Weite-ren besteht pro Person nur eine Teilnahmemöglichkeit. Die Übernahme eines Gewinnspiels in das Angebot kommerzieller Gewinnspielagenturen bedarf der schrift-lichen Genehmigung der System Alliance GmbH.

Qualitätsmanagement bei System Alliance

Thomas Fink: Klarer Blick für Verbesserungen

Speditionsleitertagung 2015:

Gedankenaus- tausch unter Spezialisten

Qualitätsmanagement ist in einer Stückgutkooperation ein zentrales Thema. Seit Mitte letzten Jahres verstärkt Thomas Fink das Team der System Alliance GmbH in Niederaula.

Die Speditionsleitertagung ist ein bewährtes Forum, in dem sich Logistikspezialisten der System Alliance in konzentrierter Form über die Belange des operativen Tagesgeschäfts austauschen.

Der Fachmann für Qualitäts- und Umweltmanagement kümmert sich um

die „SyA-Audits“ in den Regionalbetrieben. „Bei meinen Vor-Ort-Termi-

nen erhalte ich Einblick in viele interessante Unternehmen“, schwärmt

Thomas Fink. Dabei kann er sich auf einen reichen Fundus an Erfahrungen

und Wissen stützen. Nach seiner Ausbildung zum Speditionskaufmann

bei ZUFALL Fulda schloss er noch ein Betriebswirtschaftsstudium an.

Anschließend war er sieben Jahre lang für eine Stückgutkooperation

tätig. Nun ist er beauftragt – mit einem Team von „Top-Kollegen“, wie

er sagt –, die ehrgeizigen Qualitätsanforderungen der System Alliance

sicher zu stellen. „Wir arbeiten mit einem Fragenkatalog, den wir nach

einer abgeschlossenen Auditperiode überprüfen und anpassen. Dabei

sprechen wir mit den Verantwortlichen im Management genauso wie

mit den Mitarbeitern im Lager“, erzählt Thomas Fink. Sein Blick richtet

sich dabei immer auf mögliche Verbesserungen. Jede Auditierung wird

mit einer eingehenden Dokumentation abgeschlossen. Der Qualitätsma-

nagement-Experte ist immer wieder begeistert von der Vielseitigkeit der

Erfahrungen, die die Auditierung der unterschiedlichen Betriebe mit sich

bringt. www.systemalliance.de

Anja Thomann ist eine von aktuell zehn Bachelor-Studenten bei Streck.

Etwa 70 Führungskräfte von Gesellschaftern und Systempartnern kamen zur Speditionsleitertagung nach Göttingen.

„Freizeit In“ – der Name des Göttinger Hotels, in dem in diesem Jahr

die Tagung stattfand, war allerdings irreführend. Denn für die knapp 70

Führungskräfte von Gesellschaftern und Systempartnern der Stückgut-

kooperation standen keine Wellness- und Vergnügungsangebote auf

der Agenda. Auf sie wartete viel mehr ein prall gefülltes Programm in

unterschiedlichen Dialogforen. Zum einen sind das die „Gesprächsbör-

sen“, zu denen sich vorangemeldete Teilnehmer in kleinen Runden treffen,

um sich auf bilateraler Ebene auszutauschen. Zum anderen sind das

die Plenum-Veranstaltungen, in denen kooperationsweite Sachthemen

behandelt werden. Im Zentrum des Interesses standen weiterreichende

Möglichkeiten zur Stärkung der Netzwerkstabilität – etwa bei besonders

großen Peaks von Sendungsmengen. „Das hohe Niveau der Diskussions-

beiträge hat mich begeistert“, schwärmt System Alliance-Geschäftsführer

Georg Köhler. „Immer stand der Kundennutzen im Mittelpunkt.“

www.systemalliance.de

Auch wenn es draußen heiß ist, sind Ihre temperatur-

sensiblen Güter sicher und wohltemperiert unter-

wegs: mit dem Premium Service Thermo von System Alliance.

Temperaturschwankungen oder Hitzewellen können Ihren temperatur-

sensiblen Gütern nichts anhaben – die Qualität Ihrer Sendungen wird

sicher und zuverlässig geschützt. Das starke Netzwerk von System

Alliance ermöglicht den Transport Ihres Stückguts bei einer stabilen

Temperatur von +18 °C* im Hauptlauf bundesweit flächendeckend.

Den Premium Service Thermo können Sie mit vielen anderen Pre-

mium Services kombinieren – individuell und nach Ihrem Bedarf.

* i.d.R.: aktive Temperierung im Hauptlauf bei +18 °C, Vor- und Nach-

läufe mit passivem Schutz.

Die Temperaturen steigen, Ihre Güter bleiben konstant geschützt: der Premium Service Thermo.