Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG: Rohrsysteme in allen ... · sagt Tino Möbius: „Nicht nur die...
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Das Kunden- und Mitarbeitermagazin der System Alliance 01/ 2015Das Kunden- und Mitarbeitermagazin der System Alliance 01/ 2015
Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG:
Rohrsysteme in allen Industrien präsent
Nachhaltigkeitsmanagement:
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Ethik und Werte im Unternehmensalltag:
„Strategien lassen sich nicht automatisieren“
Inhalt
Heilbronn
3Editorial und Inhalt
ImpressumHerausgeber: System Alliance GmbH Industriestraße 5 36272 Niederaula
Telefon 0 66 25 / 107 - 0 Telefax 0 66 25 / 107 - 499
E-Mail: [email protected] www.systemalliance.de
V.i.S.d.P.: Georg Köhler, Geschäftsführer System Alliance GmbH
Redaktion: Mainblick – Agentur für Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt am Main
Konzept, Gestaltung, Bildredaktion und Lektorat: K2 Werbeagentur GmbH, Frankfurt am Main
Auflage: 7.215 Stück
Copyright: © by System Alliance Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere das Recht auf Verbreitung, Nachdruck von Text und Bild, Übersetzung in Fremdsprachen sowie Vervielfältigung jeder Art durch Fotokopien, Mikrofilm, Funk- und Fernsehsendung für alle veröffentlichten Beiträge einschließlich aller Abbildungen. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.
Bildquellen: Fr. Jacob Söhne, Titel, 6; ZUFALL logistics group, 5, 10, 11; Gebrüder Weiss Esslingen, 5; Frank Ostroga, 5; Hellmann Worldwide Logistics, 7; Dr. Daniel Dietzfelbinger, 13; Streck, 15; Pebble 15
News
Mengenentwicklung 2014:Auf hohem Niveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Qualitätsranking 2014:Große Herausforderungen, starke Leistungen . . . 4
AXTHELM + ZUFALL:Christian Czerwinski leitet Spedition . . . . . . . . . . . . . . 5
Gebrüder Weiss Esslingen:2.000 Quadratmeter mehr Umschlagfläche . . . . . . . 5
Neuer Niederlassungsleiter bei Raben:Aufbruchsstimmung in Mittenwalde . . . . . . . . . . . . . . . 5
Titel
Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG:Rohrsysteme in allen Industrien präsent . . . . . . 6 – 7
Praxis
Nachhaltigkeitsmanagement:Zwischen Anspruch und Wirklichkeit . . . . . . . . . . 8 – 9
Nachhaltigkeit
ZUFALL logistics group:Mit voller Kraft gegen Energie - verschwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 – 11
Fokus
Ethik und Werte im Unternehmensalltag:„Strategien lassen sich nicht automatisieren“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 – 13
Intern
Speditionsleitertagung 2015:Gedankenaustausch unter Spezialisten . . . . . . . . . . 14
Qualitätsmanagement bei System AllianceThomas Fink: Klarer Blick für Verbesserungen. . 14
Ausbildung / Gewinnspiel
Ausbildung in Spedition und Logistik:Umstieg auf freier Strecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Gewinnspiel:Ganz am Puls der Zeit! Gewinnen Sie die Pebble Smartwatch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Liebe Leserin, lieber Leser,die System Alliance blickt auf ein erfolg-
reiches Jahr 2014 zurück. Die Auswertung
der Daten zeigt, dass Sendungszahlen
und Transportmengen erneut auf hohem
Niveau lagen. Und auch in diesem Jahr
stimmen die Rahmenbedingungen weiter
optimistisch: Deutschlands Wirtschaft ist
im ersten Quartal 2015 stärker gewachsen
als erwartet. Um mit diesem Wachstum
Schritt zu halten, arbeiten wir kontinuier-
lich daran, die Flexibilität unseres Systems
weiter zu erhöhen und auch bei starken
Schwankungen die gewünschte Qualität zu
erreichen. Welche Leistungen Sie von uns erwarten dürfen und wie wir diese Leistungen
erbringen wollen, regelt im Tagesgeschäft unser Arbeitshandbuch. Darin findet sich ein
gemeinsamer Geist der Verantwortung, der uns zu nachhaltigem Wirtschaften verpflichtet
und so die Voraussetzung schafft, immer wieder neue Mitarbeitergenerationen in unseren
Verbund zu integrieren. Menschen mit hoher Leistungsbereitschaft und Kreativität. Deren
Haltung ist es, die unseren Prozessen ihre fundierte Orientierung gibt, immer mit dem Ziel,
Ihre Erwartungen an uns auch langfristig zu übertreffen. Damit das gelingen kann, stehen
die Gesellschafter und Regionalbetriebe der System Alliance in einem engen Austausch
miteinander und entwickeln immer wieder neue Produkte, mit denen wir Sie begeistern
und die logistischen Aufgaben der Zukunft erfüllen wollen.
Einen tieferen Einblick in diese Arbeit bieten wir Ihnen in diesem Heft: Mit welchem Ein-
satz und welcher Motivation unsere Regionalbetriebe jeden Tag in den Wettbewerb um
die beste Qualität für Sie eintreten, erfahren Sie auf Seite 4. Und wie wir den Anspruch
auf Zukunftsorientierung und Nachhaltigkeit konkret in unser Tagesgeschäft einfließen
lassen, lesen Sie auf den Seiten 8 bis 11. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
Mit besten Grüßen
Georg Köhler
Geschäftsführer System Alliance GmbH, Niederaula
Georg Köhler, Geschäftsführer
Standorte2
1 zentraler HUB41 Betriebe bundesweit10.000 Mitarbeiter6.000 LKWÜber 9,78 Mio. nationale Sendungen *Über 3,78 Mio. Tonnage ** ohne Teilladungen / Ladungen, Stand 2014
Stand 01.2015
Überall in Ihrer Nähe.
in motion 01 / 2015 in motion 01 / 2015
News4 News 5
Auch im Jahr 2014 hat die Zahl der Sendungen im Netz von System Alliance weiter zugelegt.
Güter mit einem Gesamtgewicht von 3,78 Millionen Tonnen transpor-
tierten die Betriebe der Stückgutkooperation zwischen Januar und
Dezember. Das entspricht einem Zuwachs von 0,3 Prozent. Die Zahl der
Sendungen legte im gleichen Zeitraum noch stärker zu. Mit 9,78 Millio-
nen Sendungen bewegten die rund 10.000 Mitarbeiter in den 41 Betrie-
ben der zehn Gesellschafter und vier Systempartner 2014 gut
3,6 Prozent mehr als im Vorjahr. „Die Zahlen belegen erneut, dass unsere
Kunden die hohe Prozessqualität und die breite Servicepalette schätzen“,
erklärt System Alliance-Geschäftsführer Georg Köhler. Mit dem aktuellen
Anstieg kann System Alliance nun im fünften Jahr in Folge auf ein sta-
biles Wachstum zurückblicken. www.systemalliance.de
3.780.000 t 9.780.000 10.000413,6%0,3%Tonnage Sendungen Betriebe/Mitarbeiter
Gesamtgewicht Zuwachs Sendungen Zuwachs Betriebe Mitarbeiter
10 Gesellschafter
4 Systempartner
Qualitätsranking 2014:
Große Herausforderun- gen, starke Leistungen
Mengenentwicklung 2014:
Auf hohem Niveau
AXTHELM + ZUFALL:Christian Czerwinski leitet Spedition
Jedes Jahr veröffentlicht die System Alliance mit ihrem Qualitätsranking einen Leistungsvergleich der insgesamt 41 Regionalbetriebe. Im vergan-genen Jahr war der Wettbewerb besonders fordernd.
„Ich freue mich für unsere Mitarbeiter, denn sie haben erneut bewiesen,
dass sie perfekte Arbeit leisten“, schwärmt Speditionsleiter Tino Möbius.
Zum zweiten Mal nach 2013 erreichte seine im sächsischen Krostitz gele-
gene Hellmann-Niederlassung im Jahr 2014 erneut die Spitzenstellung
in dem Qualitätsranking. Der Speditionsleiter betont aber auch, dass das
vergangene Jahr kein Selbstläufer war: „Das Umfeld ist sehr schwierig
geworden.“ Zwar habe es auch in den Jahren zuvor starke Mengen-
schwankungen gegeben – „aber so extrem habe ich es noch nicht erlebt“,
sagt Tino Möbius: „Nicht nur die saisonalen Hochs und Tiefs werden
immer extremer, auch bei den täglichen Ausschlägen gab es Schwan-
kungsbreiten im 20-Prozent-Bereich.“ Auch Christian Czerwinski spricht
von einem „anspruchsvollen Jahr 2014“. Der Bereichsleiter Landverkehre
Deutschland des Zweitplatzierten AXTHELM + ZUFALL im thüringischen
Nohra freut sich, „dass wir wieder einen Spitzenplatz belegen. Das liegt
nicht zuletzt daran, dass unsere Mitarbeiter und Transportunternehmen
den Qualitätsgedanken verinnerlicht haben.“ Der dritte Platz ging nach
Süddeutschland: Der Lebert-Standort in Kempten konnte sich in dem
Ranking damit erstmals unter den besten drei Betrieben platzieren. „Der
Wettbewerb ist für alle Mitarbeiter eine wichtige Messlatte, wenn es
darum geht, jeden Tag und mit größter Akribie Bestleistungen zu erbrin-
gen “, erklärt Rita Hochgürtel, Leiterin des Qualitätsmanagements in der
Systemzentrale. „Das gilt selbstverständlich nicht nur für die vorderen
Ränge, sondern für alle Regionalbetriebe der Stückgutkooperation.“
www.systemalliance.de
In seiner Position ist der 35-Jährige sowohl für Stückgutverkehre als
auch für Teil- und Komplettladungen zuständig. Sein Team umfasst 43
Mitarbeiter. „Es macht mir große Freude, dass ich mit kompetenten Fach-
leuten zusammenarbeiten darf“, erklärt Christian Czerwinski. Nach einer
Nach einigen Jahren im Rheinland bei CM Eurologistik ist Frank Ostroga
in die Hauptstadtregion zurückgekehrt. Die Branche vor Ort hat der
gelernte Speditionskaufmann zuvor in mehreren Unternehmen von Grund
auf kennengelernt. In Mittenwalde will er jetzt vor allem die Strukturen
überarbeiten, um die Qualität zu steigern. So sollen die Voraussetzungen
geschaffen werden, um schwankende und kurzfristig erhöhte Warenmen-
Der Neubau wird in zwei Teilabschnitten fertig gestellt, um die Kapazi-
täten möglichst rasch wieder vergrößern zu können. Während der Bau-
phase bezieht Gebrüder Weiss auch das sogenannte Werk II in Esslingen
in die Güterabfertigung mit ein. Dort wird dann der Großteil der inter-
nationalen Relationen verladen. Dafür hat der Gesellschafter interne
Shuttleverkehre zu dem rund 1,1 Kilometer entfernten Standort einge-
richtet. Wenn der zweite Bauabschnitt voraussichtlich Ende Oktober
abgeschlossen ist, steht Gebrüder Weiss dann die neue Umschlaghalle
mit ihren 112 Toren und einer Gesamtfläche von 7.350 Quadratmetern
Seit Sommer 2014 leitet Christian Czerwinski als neuer Bereichsleiter Landverkehre Deutschland die nationale Spedition des AXTHELM + ZUFALL-Regionalbetriebs in Nohra.
Neuer Niederlassungsleiter bei Raben:Aufbruchsstimmung in Mittenwalde
Gebrüder Weiss Esslingen:2.000 Quadratmeter mehr Umschlagfläche
Seit Mitte November leitet Frank Ostroga die Mittenwalder Niederlassung von Raben Trans European Germany. Der gebürtige Berliner freut sich darauf, mit seinem Team den Regionalbetrieb auf Vordermann zu bringen.
Bei Gebrüder Weiss in Esslingen wird kräftig gebaut. Für einen 2.000 Quadratmeter größeren Neubau musste Mitte März ein Teil der zentralen Umschlaghalle weichen. Ab Oktober verfügt der Regionalbetrieb dann über eine Gesamtumschlagfläche von über 7.000 Quadratmetern.
Ausbildung zum Speditionskaufmann bildete er sich berufsbegleitend zum
Betriebswirt weiter. Anschließend sammelte er 15 Jahre umfassende
Erfahrungen bei einem Logistikdienstleister in der Region.
www.zufall.de
gen noch besser zu bewältigen. „Dafür müssen unsere Systeme flexibler
werden“, erläutert Frank Ostroga. Dabei kann er auf seine motivierten
und erfahrenen Mitarbeiter vertrauen: „Hier herrscht eine echte Auf-
bruchsstimmung, die Niederlassung nach vorne zu bringen. Das gibt mir
Rückenwind.“ www.raben-group.com
vollständig zur Verfügung. „Wir haben uns für den Neubau entschieden,
um Fahrzeuge künftig schneller und effizienter be- und entladen zu
können“, berichtet Thorsten Munk, Geschäftsführer von Gebrüder Weiss
GmbH in Esslingen. Möglich geworden war der Umbau, weil es dem Sys-
tem Alliance-Gesellschafter gelang, mit dem Ankauf eines benachbarten
3.500 Quadratmeter großen Grundstücks die eigene Grundfläche deutlich
zu vergrößern. Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten wird das Spediti-
onsgelände auch eine zweite Zu- beziehungsweise Ausfahrt erhalten.
www.gw-world.deFreut sich über die Auszeichnung von Rita Hochgürtel (System Alliance, links): Tino Möbius, Speditionsleiter des Erstplatzierten Hellmann Krostitz
in motion 01 / 2015 in motion 01 / 2015
6 Titel 7Titel
Lebensmittel
JACOB-Rohrsysteme sind grundsätz-lich nach ISO 9001 zertifiziert. Doch darüber hinaus erfüllen viele Komponenten auch die besonders strengen Richtlinien der Lebensmittelindustrie. Hierfür gibt es die eigene Produktlinie (Food Grade Linie). Sie umfasst mehr als 3.000 Produkte – von Stahltei-len bis zu den Dichtungsmaterialien. Alle halten sowohl die EU-Richtlinie nach EG 1935/2004 als auch die amerikanische FDA-Richtlinie ein, die besonders im asiatischen Raum weit verbreitet ist. JACOB ist bislang der einzige Hersteller, der diese zweifache Konformität anbietet.
Ein über Jahrzehnte gewachsener Erfahrungsschatz und eine niemals abebbende Innovationsfreude bilden die Grundlage für das universal einsetzbare Bau-kastenprinzip von Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG. Die Lösungen der Spezialisten für Laufrohrsysteme kommen weltweit zum Einsatz.
Auf viele Fragen kennt Andreas Grotegeers, Logistikleiter bei JACOB,
faszinierende Antworten. Aber eine Frage hält er für unbeantwort-
bar: „Gibt es bei Ihnen ein typisches Rohrsystem?“ Nein, das gibt es
bei dem in vierter Generation geführten Familienunternehmen in Porta
Westfalica nicht. Das liegt an der großen Anwendungsbreite. JACOB-
Produktsysteme kommen in der Lebensmittel- und Nahrungsgüterbranche,
im Maschinen-, Automobil- und Chemieanlagenbau oder in der Recycling-,
Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG:
Rohrsysteme in allen Industrien präsent
Baustoff- und pharmazeutischen Industrie zum Einsatz. Dabei werden die
Rohrsysteme in Leichtbauweise für das Handling von Schüttgut oder als
Entstaubungs- und Abluftanlagen genutzt. Nach dem Baukastenprinzip
lassen sich alle Komponenten des Rohrsystems miteinander kombinieren
und dabei schnell und dicht miteinander verbinden. Das bedeutet eine
erhebliche Erleichterung für die Kunden. Zurückblicken kann das Unter-
nehmen auf eine mehr als 90-jährige Geschichte. Obwohl die Anfänge
im Holzbau für die Mühlenindustrie lagen, entwickelte JACOB bald
auch Expertise im Bereich der Metallverarbeitung. „Dank unserer eigen-
entwickelten Präzisionswerkzeuge verfügen wir über ein besonderes
Know-how, das ein wichtiger Grundpfeiler unseres Erfolgs ist“, erläutert
Thorsten Meinsen, Leiter Marketing, PR & Presse bei JACOB. Montiert
werden die Rohrsysteme von den hauseigenen Mitarbeitern allerdings
nicht. „Wir entwickeln, produzieren und beliefern montagefertige Kom-
ponenten, die Montage übernehmen andere“, so Andreas Grotegeers:
„Dabei verstehen wir uns im Bereich der modularen Leichtbausysteme
als die Nummer eins in Europa.“ Das misst JACOB am Umsatz und an
den Mitarbeiterzahlen. Andreas Grotegeers: „Zudem verfügen wir in
unserem Geschäftsfeld über das europaweit größte Lager: Hier haben
wir 5.500 unterschiedliche Teile mit einer Gesamtstückzahl von 750.000
vorrätig.“ Im Laufe eines Jahres verpacken und versenden die Mitarbeiter
hier 63.000 Sendungen, wobei Lieferungen auch mal 100 Positionen und
mehr beinhalten können. Die hohe Lagerverfügbarkeit ist ein elemen-
tares Qualitätsmerkmal von JACOB: Für Anlagenbauer oder -betreiber
ist es bei Reparatur- oder Wartungsarbeiten wichtig, dass sie auf alle
Standardprodukte schnell zugreifen können. Diese sind permanent ab
Lager verfügbar und müssen also nicht erst produziert werden. „Bei
drohenden Anlagenausfällen und Produktionsstillständen muss die
Ersatzteilversorgung sehr schnell gehen“, erläutert Thorsten Meinsen.
„Insofern schenken wir jeder Kleinsendung die gleiche Aufmerksamkeit
wie einer Sonderanfertigung, die wir als Oversize-Transport zum Kunden
bringen.“ Die Rohrdurchmesser der JACOB-Standardsysteme reichen von
60 Millimeter – vergleichbar einem klassischen Staubsaugerrohr – bis
zu 1.600 Millimeter. Produziert werden alle Metallteile aus Edelstahl,
verzinktem und pulverbeschichtetem Stahl. Mit Wandstärken von 1 bis 3
Millimetern wird die Leichtbauweise erreicht. Spannringe oder Flansche
ermöglichen eine einfache Montage ohne Schweißen. Wenn gewünscht,
werden die Rohrsysteme auch in einem Pulverbeschichtungsverfahren
in einem von 3.000 möglichen Farbtönen lackiert. Da die Ansprüche bei
der Oberflächenbeschaffenheit immer weiter gewachsen sind, haben
sich auch die Anforderungen an die Logistik erhöht. Zur Vermeidung von
Scheuerstellen gibt es Spezialverpackungen. Komponenten, die in Labo-
ren zum Einsatz kommen, müssen sogar staubfrei eingepackt werden.
Insofern ist für JACOB auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit
einem Logistikdienstleister von zentraler Bedeutung – in dem Fall mit der
Hellmann-Niederlassung in Osnabrück. „Unsere Geschäftsverbindung ist
über mehr als 20 Jahre gewachsen. Da passt alles sehr gut zusammen“,
erinnert Helge Fortmeyer, Key Account Manager bei Hellmann Worldwide
Logistics. „Das ist der Vorteil einer langjährigen Zusammenarbeit“, er-
gänzt Andreas Grotegeers. „Wir sprechen die gleiche Sprache. Alle Ver-
packungen und Ladeeinheiten sind bekannt.“ Die Sendungsgrößen und
Transportdienstleistungen der JACOB-Frachten sind sehr vielfältig. Neben
der nationalen und europaweiten Stückgutdistribution können das auch
Express- und Kurierdienstleistungen sowie aufwendige Container- oder
Schwertransport-Lieferungen sein. Vielfach sind auch die zeitdefinierten
Belieferungen von Baustellen oder großen Werken eine anspruchsvolle
Aufgabe. Viele anliefernde Fahrer stehen dann vor der Herausforderung,
am richtigen Ort das richtige Montageteam zu finden. Helge Fortmeyer:
„In solchen Fällen sind kurze Kommunikationswege extrem wichtig.“
www.jacob-rohre.de
Helge Fortmeyer (Mitte, Hellmann) lässt sich von Andreas Grotegeers (links) und Thorsten Meinsen (rechts, beide Jacob Söhne) den Rohrbaukasten in Leichtbauweise erklären.
Fr. Jacob Söhne GmbH & Co. KG:
• 1924 gegründet• Geschäftsführer: Dr. Uwe Braun,
Patrick Jacob• 450 Mitarbeiter; davon 260 am Hauptsitz
in Porta Westfalica• Rund 40 Repräsentanzen in Europa und
Übersee• Ausgewählte Produkte: Rohre, Verbindungen,
Segmente, Bögen, Abzweigstücke, Über-gänge, Inspektionsrohrteile, Regel- und Absperrorgane, Zwei-Wege-Verteiler, Mehr-weg-Verteilungen, Befestigungselemente, Flansche
• Europas größtes Fertigteillager für Rohr-systeme (6.000 Quadratmeter)Die Nummer eins in Europa
in motion 01 / 2015 in motion 01 / 2015
8 Praxis 9Praxis
Gesellschaft
Nachhaltigkeitsmanagement:
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Der Begriff Nachhaltigkeit erfreut sich großer Beliebtheit – Sustainability ist „in“. Doch was bedeutet es eigentlich für Logistikunternehmen, „nachhaltig“ zu wirtschaften? Und welche Rolle spielen Kunden und Mitarbeiter dabei? Antworten darauf will dieser Artikel geben. Er ist gleichzeitig die Einleitung zu einer neuen Serie, die die Nachhaltigkeitsaktivitäten der System Alliance-Gesellschafter vorstellen wird. Die zentrale Frage dabei lautet: Wie funktioniert nachhaltiges Handeln in der Praxis? Den Auftakt macht die ZUFALL logistics group auf den Seiten 10 und 11.
Die Welt ist komplex: Alles ist mit allem verbunden, jeder mit jedem ver -
netzt. Das eindimensionale Prinzip von Ursache und Wirkung ist größ-
tenteils ausgehebelt. Globale Entwicklungen überlagern, verstärken oder
konterkarieren sich. Der Aufbruch ins digitale Zeitalter führt über das
„Internet der Dinge“ in eine neue industrielle Revolution – von Experten
Industrie 4.0 genannt. In dieser neuen Welt treffen die unbändigen
Mechanismen der Märkte auf ein tief verwurzeltes Wertegefüge, in dem
Ethik und Moral eine besondere Bedeutung erhalten. Immer mehr Men-
schen legen Wert darauf, dass Produkte und Dienstleistungen „nachhal-
tig“ erzeugt, gehandelt und transportiert werden. Sie wollen, dass die
Produktion menschenwürdig er-
folgt. Und sie wünschen, dass
Löhne und Gehälter angemessen
sind und Auswüchse an den Finanz-
märkten unterbunden werden. Der
Trend zu mehr Nachhaltigkeit
lässt sich auch am Verbraucherverhalten ablesen: Bio-Produkte, regene-
rative Energien, fair gehandelte Güter – Einkaufen wird zunehmend zur
Abstimmung über Wirtschaftsprinzipien und Geschäftsmodelle. Weil sie
tief in alle Wirtschafts- und Lebensbereiche verflochten ist, erhält die
Transport- und Logistikbranche in der öffentlichen Wahrnehmung beson-
dere Beachtung, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Allerdings
steht sie dann meist als ökologischer Störenfried da: Lastkraftwagen
verstopfen die Straßen, ramponieren Brücken, vergeuden Ressourcen und
schleudern Milliarden Tonnen Emissionen in die Luft. Dass kein LKW aus
purer Langeweile, sondern zum Transport bestellter Waren unterwegs ist,
spielt bei der Meinungsbildung selten eine Rolle. In der Branche selbst
kämpft jeder um seine eigene Reputation, denn eine konzertierte Aktion
zur Imageverbesserung zugunsten Deutschlands drittgrößter Branche
scheint derzeit ebenso unrealistisch wie ein plötzliches Umdenken der
Bevölkerung. Dieser bleibt jedoch vielfach verborgen, dass viele Logistik-
unternehmen unter der für alle sichtbaren Oberfläche viel nachhaltiger
strukturiert sind, als es der erste Augenschein ver muten lässt. Vielleicht
liegt das daran, dass hier der Begriff Nachhaltigkeit bisweilen auf das
plakative Schlagwort „grüne Logistik“ reduziert wird. Doch wer sich
näher mit der genauen Bedeutung befasst, sollte sich eine im Jahr 1987
formulierte Definition der sogenannten „Brundtland-Kommission“ zu
eigen machen: „Dauerhafte (nachhaltige) Entwicklung ist Entwicklung,
die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass
künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen kön-
nen.“ In diesem wohl formulierten Grundsatz spielt vor allem der Aspekt
der Generationen-Gerechtigkeit eine wesentliche Rolle. Seither sprechen
Experten von einem Dreiklang aus ökologischer, ökonomischer und sozia-
ler Nachhaltigkeit. Es geht also um eine Balance zwischen verschiedenen
Kraftfeldern. Genau hier setzt heutzutage der Gedanke eines nachhal-
tigen Managements, also eines Managements des Interessenausgleichs,
an. Die meisten Unternehmer und
Führungskräfte – das gilt auch
für die Logistikbranche – haben
verstanden, dass ihre Kunden und
Mitarbeiter genauer hinschauen,
kritischer nachfragen und sich
kaum noch mit schlichten Werbeversprechen abspeisen lassen. Wer das
versucht, landet nicht selten am Pranger sozialer Netzwerke oder ist
Top-Thema im unternehmenseigenen „Flurfunk“. Was zählt, sind Glaub-
würdigkeit und vorbildliches Verhalten. Studien belegen: Mitarbeiter
erwarten speziell vom Top-Management nachhaltiges Handeln. Nur wer
es ernst meint, wird auch ernst genommen. Andererseits: Gerade hier
können mittelständische beziehungsweise inhabergeführte Unternehmen
zwei wesentliche Stärken in die Waagschale werfen: ihren gesunden
Pragmatismus und das gute Bauchgefühl. Nachhaltiges Handeln muss
sichtbar und erlebbar sein. Bedrucktes Papier in Form von Nachhaltigkeits-
oder Umweltberichten ist bekanntlich geduldig. Was zählt, sind konkrete
Maßnahmen mit unmittelbarer Wirkung. Natürlich ist eine langfristig
ausgelegte Nachhaltigkeitsstrategie nicht überflüssig. Aber sie ist auch
kein Muss, wenn es darum geht, einen Anfang zu machen. Einen Anfang
beispielsweise, wie ihn die Gesellschafter der Stückgutkooperation
System Alliance gemacht haben. In den bundesweit 41 Regionalbetrieben
spielt nachhaltiges Wirtschaften eine immer wichtigere Rolle. Warum
das so ist und was es konkret bedeutet, lesen Sie auf den folgenden Sei-
ten und in den nächsten Ausgaben der „in motion“.
Kunden und Mitarbeiter schauen genau hinWirtschaft
UmweltNachhaltigkeit
in motion 01 / 2015 in motion 01 / 2015
10 Nachhaltigkeit 11Nachhaltigkeit
ZUFALL Göttingen ist ein Ökoprofit-Betrieb: Lars Kreike (l.) und Gunnar Heunisch präsentieren das Zertifikat.
Als Energie-Lotsen haben die Auszubildenden Lisa-Marie Claus, Jakob Schultz und Yildiz Oezdemir (v.l.) den Energieverbrauch in der Göttinger ZUFALL-Niederlassung stets im Blick. Betreut werden sie vom Qualitäts- und Umweltmanagementbeauftragten Lars Kreike (r.).
Lisa-Marie Claus strahlt über das ganze Gesicht. Die angehende Kauffrau
für Spedition und Logistikdienstleistung hat allen Grund dazu: Gemein-
sam mit drei anderen Auszubildenden achtet sie in der Göttinger ZUFALL-
Niederlassung Tag für Tag darauf,
dass das Familienunternehmen we-
niger Energie verbraucht und so die
Umwelt schont. Und das mit zuneh-
mendem Erfolg: „Ich sehe das sehr
positiv, obwohl es zwischenzeitlich schwerfiel, alle Ansprechpartner für
unsere Themen zu sensibilisieren.“
Lisa Marie-Claus ist ausgebildete „Energie-Lotsin“. In einer Fortbildung
der IHK Hannover erwarb sie in fünf Workshops und einer Abschlussar-
beit vielfältige Kenntnisse über die Grundlagen der Energieeffizienz, über
Möglichkeiten zur Analyse des betrieblichen Energieverbrauchs sowie
Maßnahmen für die innerbetriebliche Kommunikation. Die junge Frau
versteht sich als Multiplikatorin, die in Gesprächen mit Kollegen oder
über das firmeneigene Intranet
„Friedrich“ vermitteln möchte,
„dass man mit einer Vielzahl von
Einzelmaßnahmen einen spürbaren
Beitrag zum Umweltschutz leisten
kann.“ Lars Kreike, Qualitäts- und Umweltmanagementbeauftragter
bei ZUFALL in Göttingen, betont: „Für ZUFALL war es wichtig, dass die
Jugendlichen alle Freiräume erhalten, um sich ohne Scheuklappen der
Thematik widmen zu können.“
Die Ausbildung zu Energie-Lotsen ist nur ein Beispiel, wie ZUFALL mit
Umweltthemen umgeht. Längst sind ökologisch motivierte Aktivitäten
fest im Unternehmen verankert. So wird künftig nur noch Papier ver-
wendet, das nach dem FSC-Standard zertifiziert ist – und somit den
strengen Regularien des „Forest Stewardship Council“ entspricht. Und
auch die schrittweise Umstellung auf intelligente LED-Beleuchtung
in den Umschlag- und Logistikanlagen ist beschlossen und teilweise
bereits umgesetzt. Zudem wurde das Familienunternehmen nach einem
einjährigen Qualifizierungs- und Beratungsverfahren mit dem „Ökoprofit“-
Zertifikat ausgezeichnet. „Innerhalb des Ökoprofit-Projektes haben wir
Konzepte entwickelt, mit denen wir in der Niederlassung Göttingen pro
Jahr über 76.000 Kilowattstunden Strom einsparen und die Umwelt um
rund 85 Tonnen CO2 entlasten“, berichtet Gunnar Heunisch. Der Zentral-
leiter für Qualitäts- und Umweltmanagement verantwortet gemeinsam
mit Ansprechpartnern vor Ort alle Aktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit.
Er koordiniert Termine, leitet und begleitet Projekte, betreut Audits und
Zertifizierungen und unterstützt mit fachlichem Rat, wo immer dieser
gebraucht wird. „Aufgrund unserer dezentralen Struktur gibt es an den
einzelnen Standorten eine Vielzahl spannender Aktivitäten, die sich auch
auf das gesamte Unternehmen übertragen lassen“, erklärt Gunnar Heu-
nisch das Prinzip des standortübergreifenden Know-how-Transfers. Dabei
stehen – ganz im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung – nicht
nur ökologische Themen auf der Agenda. „In einem Familienunternehmen
spielt auch die soziale Verantwortung für die Beschäftigten eine zentrale
Rolle.“ Beispiel Gesundheitsmana-
gement: An den Standorten wer-
den in Kooperation mit einer „Ge-
sundheitskoordinatorin“ kostenlo-
se Kurse zu den Themen Ernäh-
rung und Gesundheit angeboten. Gunnar Heunisch: „Die Resonanz
ist sehr positiv. Die Nachfrage hat spürbar zugenommen.“ Konkrete
Angebote wie Obsttage, Bewegungskurse, Tipps für den Umgang mit
gesundheitlichen Risiken oder die Unterstützung bei der Kinderbetreuung
kommen bei den ZUFALL-Mitarbeitern gut an. Dafür gibt es einen guten
Grund: „Nachhaltiges Handeln muss für jeden nachvollziehbar sein. Und
das ist es bei uns“, unterstreicht Gunnar Heunisch. Unternehmen, die
ökologisch und sozial handeln, können meist auch positive ökonomische
Effekte verbuchen: So schlagen sich jede nicht-verbrauchte Kilowatt-
stunde, eine verbesserte Gesundheitsquote sowie konsequent sortenrein
getrennter Müll auch in der Bilanz nieder. Doch manchmal müssen erst
einmal Investitionen getätigt und Überzeugungsarbeit geleistet wer-
den. So ist die Anschaffung eines Elektroautos, wie sie derzeit für den
ZUFALL-Standort in Kassel geplant
ist, zunächst mit höheren Kosten
verbunden. „Aber sie lohnt sich
langfristig, weil sie die Haltung
des Unternehmens ausdrückt
und das Image der Logistik insgesamt verbessert“, ist Gunnar Heunisch
überzeugt.
Apropos Image: Immer mehr Arbeitnehmer achten darauf, dass Arbeit-
geber umweltbewusst und sozialverträglich handeln. Das erhöht die
Zufriedenheit, stärkt die Mitarbeiterbindung und senkt die Fluktuation.
Ein Aspekt, der angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels
von großer Bedeutung ist. www.zufall.de
ZUFALL logistics group:
Mit voller Kraft gegen Energie verschwendungDas Thema Nachhaltigkeit gewinnt in der Logistikbranche zunehmend an Bedeutung. Viele verstehen darunter vornehmlich die sogenannte „grüne Logistik“. Dass Nachhaltigkeit jedoch mehr ist als ökologisch verantwortungsvolles Wirtschaften, belegt die ZUFALL logistics group. Das Göttinger Familienunternehmen engagiert sich in vielen Bereichen und bündelt ein breites Spektrum unterschiedlicher Aktivitäten in einem eigenen Zentralbereich. Das Ziel: Nachhaltiges Handeln im gesamten Unternehmen etablieren.
Soziale Verantwortung als Familienunternehmen
Azubis als „Energie-Lotsen“
in motion 01 / 2015 in motion 01 / 2015
13Fokus12 Fokus
Wird der moderne Arbeitsalltag von ethischen Prinzipien geprägt? Kaum ein namhaftes Unternehmen verzichtet beispielsweise auf Leitbilder. Doch geben diese auch die tatsächliche Unternehmenskultur wieder? In einem Interview gibt Dr. Daniel Dietzfelbinger Hinweise, wie sich Ethik und Werte mit gewinnorientierten Unterneh-menszielen vereinbaren lassen.
Ethik und Werte im Unternehmensalltag:
Strategien lassen sich nicht automatisieren“
„
Welche Rolle spielen Ethik und Werte im Unternehmensalltag?
Ethik und Werte sind für Unternehmen sehr wichtig. Ressourcenorientiert
gedacht: Es geht einem Unternehmen mittelfristig besser, wenn es darauf
achtet, dass ökonomische und – auf den ersten Blick – nicht-ökonomische
Werte in eins gehen. Denn immaterielle Werte sind von herausragender
strategischer Bedeutung. Das wird häufig unterschätzt. Negativ ausge-
drückt: Wenn die Werte des Unternehmens oder das Betriebsklima nicht
stimmen, dann hat man in der Organisation ein Problem. Auch wenn viel-
leicht das strategische Ziel stimmt und sogar eine Struktur dafür vorhan-
den ist, wird die Umsetzung scheitern, wenn die Mitarbeitenden nicht mit-
ziehen, wenn dem Unternehmen also die dementsprechende Kultur fehlt.
Wie kann man so Kultur in einem Unternehmen entwickeln?
Zur Entwicklung und Implementierung hilft ein – wie wir das nennen –
Mehr-Wertmanagement über alle Ebenen der Organisation. Das ist ein
gesteuerter Prozess zur Arbeit an der Kultur, am Charakter einer Organi-
sation. Notwendig dazu ist zunächst das Commitment der Organisations-
führung: Ja, wir wollen so etwas machen! Im Prozess, etwa bei der Ausar-
beitung und Formulierung eines Leitbildes, einer Werte-Charta – oder wie
auch immer man das nennen möchte – sollten möglichst alle oder viele
Mitarbeitende beteiligt werden. Je mehr Input und Beteiligung bei den
Mitarbeitenden vorhanden ist, desto größer ist das Commitment dazu.
Wie wichtig sind Leitbilder für die gelebte Ethik in einem Unter
nehmen?
Zunächst kommt es auf den Entstehungsprozess an. Wichtig ist die Beteili-
gung der Mitarbeiter. Da gibt es verschiedene Methoden, etwa Interviews,
Fragebögen, Workshops – je nach Unternehmensgröße und Aufwand. Der
Gedanke dabei: Wer im Prozess dabei ist, ist auch beteiligt. Danach sollte
es weitergehen. Bei der Umsetzung im Unternehmen muss man mit Work-
shops und Führungswerkstätten arbeiten. Das braucht Zeit und Energie.
Und, um das deutlich zu sagen: Es ist auch eine finanzielle Investition, die
sich jedoch mittelfristig auszahlt.
Woran erkennt man auf einer ethischen Basis, dass Unternehmen
und Mitarbeiter zusammenpassen?
Eine Organisation hat immer einen eigenen Charakter. Hier müssen sich
Mitarbeiter und Unternehmen gemeinsam auf ein stimmiges Bild einigen,
das alle guten Gewissens auch nach außen vertreten können – nicht aus
Gutmenschentum, sondern aus strategischen Gründen. Ethik ist keine
Moralapostelei aus Wolkenkuckucksheim, sondern eine Wertebasis, die
sich langfristig bewähren muss. Bei dem Mehr-Wertmanagement geht
es also vor allem darum, dass es Mitarbeitenden wie Führungskräften
gelingt, Ethik lebbar zu machen und strategisch wirksam umzusetzen. Ethik
und Erfolg sind kein Gegensatz, sondern – gut gemacht – ein Miteinander.
Erfolgskennzahlen für ein solches Ineinandergreifen sind etwa abneh-
mende Krankheitstage, geringere Fluktuationsquote, höhere Bewerberzah-
len, aber auch Kundenzufriedenheit, also etwa langfristige Kundenbindung
sowie geringere Gewährleistungskosten.
Kann sich Ethik überhaupt noch in einer Arbeitsumwelt behaupten,
die von einem hohen Automatisierungsgrad geprägt ist?
Selbstverständlich. Bei aller Automatisierung und Digitalisierung –
solange Menschen miteinander arbeiten und leben, wird es immer auch
um immaterielle Werte gehen. Strategien können Sie nicht automatisieren.
Kann man bei geringer Planungssicherheit, hoher Volatilität und
schnell wechselnden Rahmenbedingungen ethisch führen?
Na, umso mehr! Die Rahmenbedingungen unserer globalen Wirtschaft,
die zunehmende Technisierung und Spezialisierung sowie die Digita-
Dr. Daniel Dietzfelbinger ist Theologe, Coach und Organisationsentwickler. Nach seinem Theologie- und Psychologiestudium war der heute 47-Jährige unter anderem von 1995 bis 2007 bei der MAN AG tätig – zuletzt als Leiter der Internen und Gesellschafts-kommunikation. Seit 2007 ist er Partner des Instituts
„persönlichkeit+ethik“. In dieser Funktion berät er Unternehmen in Fragen der Unternehmens- und Füh-rungskultur.
lisierung haben zwar viele Vorteile und machen manches heutzutage
bequemer. Zugleich steigt aber die Komplexität. Gerade weil Produkte und
Dienstleistungen mittlerweile vergleichbar und an vielen Stellen im guten
Sinne austauschbar sind, muss ich mich doch als Unternehmen fragen:
Was zeichnet uns als Organisation aus, was macht mich auf dem Markt
besonders – wenn schon die Produkte austauschbar sind? Gerade wegen
der hohen Volatilität und Unsicherheit kommt es auf Werteorientierung
an. Eine Organisationsführung sollte sich darüber Gedanken machen, wie
sie die Geschäfte so betreibt, dass sie intern wie extern sozialverträglich
sind. Oder darüber, wie Mitarbeiter in einem Umfeld arbeiten können, das
motivierend ist und Raum für eigene Kreativität lässt. Oder dass die Mitar-
beitenden im Wortsinne zufrieden sind.
Gewinnspiel:Ganz am Puls der Zeit! Gewinnen Sie die Pebble Smartwatch
in motion 01 / 2015 in motion 01 / 2015
15Ausbildung / GewinnspielIntern14
Nach dem Abschluss des Bachelor of Arts-Studiengangs soll Anja
Thomann beim Regionalbetrieb Streck in Freiburg als Assistenz der
Vertriebsleitung arbeiten. Doch wie kam es zum Wechsel von der Aus-
bildung zum Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg
in Lörrach? „Das hatte mit einer Unternehmensveränderung zu tun: In
meinem ersten Lehrjahr wurden die Landverkehrsaktivitäten meines
Ausbildungsbetriebs von Streck übernommen“, erklärt die heute 23-Jäh-
rige: „Begeistert hat mich, dass man mich mit offenen Armen empfangen
hat.“ Als Anja Thomann im Gespräch mit der Streck-Personalentwicklerin
Cornelia Weismann die Idee äußerte, ein Studium beginnen zu wollen,
unterstützte diese ihr Vorhaben. So wurde sie zur Studierenden – derzeit
gibt es zehn Bachelor-Studenten bei Streck. Seitdem ist sie jeweils drei
Ausbildung in Spedition und Logistik:
Umstieg auf freier StreckeIm Jahr 2011 begann Anja Thomann eine Ausbildung zur Speditionskauffrau am Rhenus-Standort in Weil am Rhein. Doch mittlerweile ist sie für Streck tätig – und wird im Herbst ein duales Studium der Fachrichtung Spedition, Transport und Logistik absolviert haben.
Monate an der DHBW Lörrach und
drei Monate bei Streck in Freiburg
im Einsatz. Dieses Verhältnis gefällt
Anja Thomann: „Einerseits profitiere
ich von der praktischen Arbeit im
Unternehmen. Anderseits konnte ich im Studium einen Überblick auf das
große Ganze gewinnen und interessante Zusatzqualifikationen erwerben.
Mittlerweile habe ich einen Gefahrgut- und einen Ausbilderschein.“ Bei
Streck sammelte sie zudem Auslandserfahrung – in ihrem Fall in Neu-
seeland. Doch jetzt steht erst einmal ihre Bachelorarbeit an. Thema: Eine
Marktanalyse zu B2C-Dienstleistungen.
www.streck-transport.com
Wer die in motion ganz genau gelesen hat, kann jetzt die Pebble Smartwatch gewinnen und ist damit auch unterwegs immer up to date.
Wieviele Sendungen transportierte
die System Alliance im Jahr 2014?
a) 7,89 Millionen
b) 8,79 Millionen
c) 9,78 Millionen
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sorgt Sie die Pebble Smartwatch
überall mit Informationen, die Ihnen
wichtig sind. Synchronisiert mit
iOS- oder Android-Geräten haben Sie
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Blick und erhalten Zugang zu einer Reihe von
herunterladbaren Apps für endlose Kombinati-
onen, die Ihren Hobbies, Interessen und Ihrem
Lebensstil entsprechen. Läufer und Radfahrer
können zum Beispiel ihre Leistung mit dem
populären Fitness-App Runkeeper verfolgen.
Wenn Sie Golf spielen, können Sie mit dem
FreeCaddie Gold-App die Entfer-
nung zum Golfplatz für 25.000
Golfplätze sehen. Dank
des Pebble Appstores
stehen Ihnen tausende
Watchfaces und Apps
zur Verfügung. Wenn Sie
Lust auf diesen „smarten“
Lebensstil bekommen
haben, machen Sie einfach
bei unserem Gewinnspiel mit. Bitte senden Sie
die richtige Lösung unter Angabe Ihrer Daten
(Name, E-Mail, Adresse, Telefon) per E-Mail
an: [email protected]. Sie
können natürlich auch eine Postkarte schicken:
K2 Werbeagentur GmbH, Bischofsweg 59a,
60598 Frankfurt am Main. Einsendeschluss:
14.08.2015. Die Gewinner werden von uns
benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlos-
sen.* Wir danken allen Teilnehmern unserer
Verlosung der Ausgabe 03/14 und gratulieren
Ronny Gratzke (Rhenus & Hellmann) und
Jochen Höschle (Adolf Würth) zum Gewinn des
Wake-up Light. Wir wünschen viel Spaß damit.
*Die Teilnahme an dem Gewinnspiel über die Einschal-tung Dritter, z.B. Gewinnspielagenturen ist ausgeschlos-sen. Gleiches gilt für Sammeleinsendungen. Des Weite-ren besteht pro Person nur eine Teilnahmemöglichkeit. Die Übernahme eines Gewinnspiels in das Angebot kommerzieller Gewinnspielagenturen bedarf der schrift-lichen Genehmigung der System Alliance GmbH.
Qualitätsmanagement bei System Alliance
Thomas Fink: Klarer Blick für Verbesserungen
Speditionsleitertagung 2015:
Gedankenaus- tausch unter Spezialisten
Qualitätsmanagement ist in einer Stückgutkooperation ein zentrales Thema. Seit Mitte letzten Jahres verstärkt Thomas Fink das Team der System Alliance GmbH in Niederaula.
Die Speditionsleitertagung ist ein bewährtes Forum, in dem sich Logistikspezialisten der System Alliance in konzentrierter Form über die Belange des operativen Tagesgeschäfts austauschen.
Der Fachmann für Qualitäts- und Umweltmanagement kümmert sich um
die „SyA-Audits“ in den Regionalbetrieben. „Bei meinen Vor-Ort-Termi-
nen erhalte ich Einblick in viele interessante Unternehmen“, schwärmt
Thomas Fink. Dabei kann er sich auf einen reichen Fundus an Erfahrungen
und Wissen stützen. Nach seiner Ausbildung zum Speditionskaufmann
bei ZUFALL Fulda schloss er noch ein Betriebswirtschaftsstudium an.
Anschließend war er sieben Jahre lang für eine Stückgutkooperation
tätig. Nun ist er beauftragt – mit einem Team von „Top-Kollegen“, wie
er sagt –, die ehrgeizigen Qualitätsanforderungen der System Alliance
sicher zu stellen. „Wir arbeiten mit einem Fragenkatalog, den wir nach
einer abgeschlossenen Auditperiode überprüfen und anpassen. Dabei
sprechen wir mit den Verantwortlichen im Management genauso wie
mit den Mitarbeitern im Lager“, erzählt Thomas Fink. Sein Blick richtet
sich dabei immer auf mögliche Verbesserungen. Jede Auditierung wird
mit einer eingehenden Dokumentation abgeschlossen. Der Qualitätsma-
nagement-Experte ist immer wieder begeistert von der Vielseitigkeit der
Erfahrungen, die die Auditierung der unterschiedlichen Betriebe mit sich
bringt. www.systemalliance.de
Anja Thomann ist eine von aktuell zehn Bachelor-Studenten bei Streck.
Etwa 70 Führungskräfte von Gesellschaftern und Systempartnern kamen zur Speditionsleitertagung nach Göttingen.
„Freizeit In“ – der Name des Göttinger Hotels, in dem in diesem Jahr
die Tagung stattfand, war allerdings irreführend. Denn für die knapp 70
Führungskräfte von Gesellschaftern und Systempartnern der Stückgut-
kooperation standen keine Wellness- und Vergnügungsangebote auf
der Agenda. Auf sie wartete viel mehr ein prall gefülltes Programm in
unterschiedlichen Dialogforen. Zum einen sind das die „Gesprächsbör-
sen“, zu denen sich vorangemeldete Teilnehmer in kleinen Runden treffen,
um sich auf bilateraler Ebene auszutauschen. Zum anderen sind das
die Plenum-Veranstaltungen, in denen kooperationsweite Sachthemen
behandelt werden. Im Zentrum des Interesses standen weiterreichende
Möglichkeiten zur Stärkung der Netzwerkstabilität – etwa bei besonders
großen Peaks von Sendungsmengen. „Das hohe Niveau der Diskussions-
beiträge hat mich begeistert“, schwärmt System Alliance-Geschäftsführer
Georg Köhler. „Immer stand der Kundennutzen im Mittelpunkt.“
www.systemalliance.de
Auch wenn es draußen heiß ist, sind Ihre temperatur-
sensiblen Güter sicher und wohltemperiert unter-
wegs: mit dem Premium Service Thermo von System Alliance.
Temperaturschwankungen oder Hitzewellen können Ihren temperatur-
sensiblen Gütern nichts anhaben – die Qualität Ihrer Sendungen wird
sicher und zuverlässig geschützt. Das starke Netzwerk von System
Alliance ermöglicht den Transport Ihres Stückguts bei einer stabilen
Temperatur von +18 °C* im Hauptlauf bundesweit flächendeckend.
Den Premium Service Thermo können Sie mit vielen anderen Pre-
mium Services kombinieren – individuell und nach Ihrem Bedarf.
* i.d.R.: aktive Temperierung im Hauptlauf bei +18 °C, Vor- und Nach-
läufe mit passivem Schutz.
Die Temperaturen steigen, Ihre Güter bleiben konstant geschützt: der Premium Service Thermo.