fragwürdig
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Prolog
Seit meiner Jugend, seit ich von einer sehr klugen Frau, meiner damaligen Deutschlehre-rin, in das Geheimnis von „Parzival“ – das große Buch über die Bedeutung der Frage für das Wachstum des Bewusstseins – eingeweiht worden bin, bin ich ein treulich Fragender geworden. War sie es die sagte: „Gibt dich nicht zufrieden mit den Antworten! Mach mehr aus den Fragen, mach bessere Fragen aus den guten Fragen. Bleib ein treu Suchender auf der Seite der großen Fragen und bewahre dir den fragenden Zweifel an allen gefundenen Antworten. Oder kennst du eine bessere Art aufrichtig zu werden?“
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Warum glauben die meisten Menschen, die beob-achtbare Entwicklung des Kosmos hätte ein beabsichtigtes Ziel?
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Wenn ich einen Zähler hätte, der die mir verbleibenden Tage zeigt – was würde sich dadurch dramatisch ändern?
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Wenn nur das von mir bleibt, was ich ande-ren so eindrücklich vermittle, dass sie sich bleibend daran erinnern – was ist es?
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Welchen Verlust fürchte ich am meisten? Und was wäre, wenn ich diese Verlustangst augen-blicklich verlieren würde?
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Wenn mein verleugneter Schatten von nun an nichts anderes wäre als mein närrischer Freund, wie würde unsere Reise wohl weiter gehen?
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Welchen Körper hätte ich, wenn ich ihn Teil für Teil aus einem Musterbuch zusammensetzen könnte? Und was sagt mir das?
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Wenn ich die Möglichkeit hätte, drei Dinge die ich getan habe, rückgängig zu machen – welche wären es?
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Welches schädliche Problem sollte ich unbe-dingt und ohne Zeit zu verlieren in Angriff nehmen?
Die Fotos wurden im Juni 2011 auf einer Wan-derung durch den Böhmerwald mit dem Handy und der Applikation „Hipstamatic“ gemacht. Die Texte entstanden im August in Wien.
Gewidmet ist „fragwürdig“ meiner Deutsch-lehrerin Josefine Benigni.
Peter Bachler, [email protected]