Fraktionsvorsitzendenkonferenz 2014, Dokumentation

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Fraktionsvorsitzenden- konferenz 2014 am 25. Juni 2014 im Künstlerdorf Worpswede Dokumentation

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Fraktionsvorsitzenden-konferenz 2014

am 25. Juni 2014 im Künstlerdorf Worpswede

Dokumentation

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Impressum

Herausgeber: Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen e.V. Delmegarten 9, 27749 Delmenhorst Telefon +49 (4221) 9 81 24 – 0, Fax +49 (4221) 9 81 24 - 99 www.kommunalverbund.de, [email protected]

Druckauflage: 500 Exemplare. Dieses Dokument steht auch auf der Internetseite www.kommunalverbund.de zur Verfügung.

Gesamttextbearbeitung: Geschäftsstelle Kommunalverbund

Gestaltung: Geschäftsstelle Kommunalverbund, Manuel Cordsen

Veranstaltungsfotos: Michael Ihle im Auftrag Kommunalverbund

Titelfoto Nicole Kanning

Stand: Oktober 2014

Für die abgedruckten Reden gilt das gesprochene Wort.

Herzlichen Dankan den Museumsverbund Worpswede,

die Gemeinde Worpswede und den Landkreis Osterholz

für die Gastfreundschaft und Unterstützung.

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Inhalt

2 Begrüßung

Bürgermeister Stefan Schwenke, Gemeinde Worpswede

4 Über das Künstlerdorf und die Region

Landrat Bernd Lütjen, Landkreis Osterholz

Matthias Jäger, Geschäftsführer Worpsweder Museumsverbund

10 Der Museumsverbund Worpswede

12 Abschlussrede

Dr. Joachim Lohse, Vorsitzender des Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen e.V.

15 Impressionen und Reaktionen

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Bürgermeister Stefan Schwenke, Gemeinde Worpswede

Ich freue mich, dass so viele von Ihnen nach Worpswede gekommen sind – herzlich willkom-men.

Es ist mir eine Ehre und Freude, Sie alle ganz herz-lich zur dritten Fraktionsvorsitzendenkonferenz des Kommunalverbundes Niedersachsen/Bremen in der Gemeinde Worpswede, an diesem wunder-baren Ort als Bürgermeister begrüßen zu dürfen. Ich freue mich darüber, dass ich diese Arbeit mit einem neuen Mandat auch nach dem 1. Novem-ber fortführen kann.

Die Bötjersche Scheune, in der wir uns hier befin-den, ist ein besonderer Ort: die Hofstelle, auf der diese Scheune steht, wurde bereits 1218 erstma-lig urkundlich erwähnt. Dazu gehörten sieben weitere Hofstellen, unter anderem diejenige, auf der visavis der Scheune heute das Rathaus der Gemeinde Worpswede steht.

Die Gemeinde Worpswede ist eines von aktuell 28 Mitgliedern im Kommunalverbund, sie gehört seit Gründung des Kommunalverbundes dazu. Zwar sind wir neben den Gemeinden Berne, Dötlingen, Grasberg und Lemwerder ja eines der kleinen Mitglieder mit unter 10.000 Einwohnern. Dazu liegt Worpswede sozusagen in der zweiten

Reihe zu unserem großen Partner Bremen und hatte daher weniger kritische Bezugspunkte im raumordnungsrechtlichen Sinne als vielleicht die eine oder andere Gemeinde oder Stadt in un-serem Kommunalverbund. Gleichwohl habe ich seit Beginn meiner Amtszeit im Jahr 2001 diese Kooperationsbemühungen mit begleitet und unterstützt. So gehört die Unterzeichnung von INTRA 2005 zu einem wichtigen Erlebnis – einige von den hier Anwesenden waren auch dort dabei – genau so wie die Unterzeichnung des Raum-planerischen Vertrages zum Regionalen Zentren- und Einzelhandelskonzept im Dezember 2013.

Kooperationen werden für die kommunale Ebene zukünftig immer wichtiger werden. Die knappen finanziellen Ressourcen, aber auch die immer weiter steigenden Anforderungen an Städte und Gemeinden an die kommunale Aufgabenerfül-lung und die Komplexität der Aufgabenerfüllung selbst machen die IKZ – die Interkommunale Zusammenarbeit – in Zukunft noch viel notwen-diger. Ein Beispiel aus meiner eigenen Praxis und dem so genannten Ostkreis des Landkreises Osterholz: die Gemeinden Worpswede, Lilient-hal und Grasberg haben einen gemeinsamen Standesamtsbezirk gegründet - wir in Worpswe-de sind nun mit unserem – sehr kleinen - Stan-desamt zuständig für ca. 35.000 Einwohner. Wir haben auch vorher schon viel Erfahrung mit Trauungen gehabt, denn viele Menschen aus ganz Deutschland kamen nach Worpswede, um sich hier trauen zu lassen. Nun haben wir noch ein wenig mehr zu tun. Aber das geschieht in guter Kooperation und Abstimmung mit allen Gemeinden, im Gegenzug werden und haben die Nachbarn andere Aufgaben übernommen. Da sind wir noch nicht am Ende, da werden wir weiter am Ball bleiben müssen.

Übrigens ist es auch auf europäischer Ebene notwendig, als Kommune vielfältig zu kooperie-ren. Sie sind ja nicht zufällig in Worpswede: wir feiern 125 Jahre Künstlerkolonie Worpswede. Es gibt viele Künstlerkolonien in Europa: wir Worps-weder sind Mitglied im europäischen Netzwerk EuroArt und tauschen uns untereinander aus, wir

Begrüßung

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lernen uns kennen und lernen voneinander. Ob es Kommunen in Frankreich, Dänemark, Holland oder Polen sind – die Probleme ähneln sich.

125 Jahre Künstlerkolonie Worpswede ist ein auf lokaler und regionaler, aber auch auf Landes-, Bundes- und eben der europäischen Ebene aufmerksam beobachtetes Ereignis. Sie werden gleich eine Besichtigung im Museumsverbund erleben können. Sie werden eintauchen in eine Kunstgeschichte – 125 Jahre Kunstgeschichte und Gegenwart in Worpswede. Diese Gemeinschafts-ausstellung die Sie besuchen, bildet nur einen Teil der Aktivitäten zum Jubiläumsjahr ab, insgesamt sind es in diesem Jahr rund 165 Veranstaltungen. Auch hier in dieser Scheune mit der wunderbaren Akustik haben aus diesem Anlass wunderbare Musikveranstaltungen stattgefunden – der Sena-tor kann das bestätigen, das freut mich sehr.

Also: in Worpswede passiert sehr viel, es ist ein le-bendiges Künstlerdorf. Ich will Ihnen heute nicht von den Problemen berichten, von denen wir als kleine Gemeinde im ländlichen Raum mit der Aufgabe zur Erhaltung des kulturellen Erbes nun betroffen sind, ich will da nicht klagen. Wir haben

unsere Sorgen auf der Landesebene vorgetragen und es zeichnet sich ab, dass wir von dort auch nochmal eine gewisse Unterstützung erhalten.

Sie werden jetzt wunderbare Ausstellungshäuser sehen. Diese sind in den letzten Jahren durch den Masterplan Worpswede mit 9,3 Millionen Euro saniert worden, die Ausstellungsflächen sind erweitert und auf internationalen Standard gebracht worden. Die Anstrengungen haben sich gelohnt – und es lohnt sich, diese Ausstellungen anzusehen. Diese zwei Stunden, die Sie heute haben, reichen sicher nicht aus, Worpswede zu erleben und kennenzulernen - kommen Sie gerne wieder! Ich freue mich, dass Sie heute zu uns nach Worpswede gekommen sind.

Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Nach-mittag mit dem Programm, in dem dann auch der Vorsitzende des Kommunalverbundes, der Landrat und der Geschäftsführer des Museums-verbundes das Wort erhalten werden, und gute Gespräche mit einem interessanten Austausch mit den anderen Kommunalvertretern.

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.

Museumsbesichtigung im Anschluss an die Begrüßungsrede von Bürgermeister Stefan Schwenke. Christian Porsch (Bassum), Dr. Wolfgang Griese (Bruchhausen-Vilsen), Dr. Joachim Lohse (Bremen)

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Landrat Bernd Lütjen, Landkreis Osterholz

als Landrat des Landkreises Osterholz freue ich mich sehr, dass Sie heute – trotz Fußball-WM – nach Worpswede gekommen sind! Und als Vorsit-zender des Worpsweder Museumsverbundes bin ich ebenso erfreut darüber, dass Sie auch unseren Museen bereits einen Besuch abgestattet haben.

Dabei haben Sie vielleicht schon bemerkt, dass in diesen Museen in den letzten Jahren viel getan worden ist, um sie für das große Jubiläum, das Worpswede in diesem Jahr feiert, fit zu machen.

Tatsächlich haben sich der Landkreis Osterholz, die Gemeinde Worpswede und die Worpsweder Kulturakteure schon 2007 auf den Weg gemacht, um sich im Hinblick auf das Jubiläumsjahr 2014 ganz grundlegend neu aufzustellen. Das war auch dringend erforderlich, denn die Museen litten unter einem erheblichen Modernisierungs-stau. Hätten wir damals nichts unternommen, wären die Folgen für das große kulturtouristische Erbe des Ortes verheerend gewesen, und wir könnten heute nicht so feiern, wie wir es jetzt glücklicherweise tun können.

Was haben wir seither getan?Das zentrale Motto unseres Masterplans lautete: „Gemeinsam mehr erreichen!“

Mit dieser zentralen Zielsetzung haben wir Fol-gendes in Angriff genommen:

2007-2008: Entwicklung des Konzepts für den »Masterplan Worpswede« zusammen mit allen wichtigen Akteuren

2008-2010: Akquise der Förder- und Kofinanzie-rungsmittel:• 6,3 Mio. € EFRE-Mittel des Landes Niedersach-

sen;

• 3,0 Mio. € Kofinanzierungsmittel

• davon Landkreis und Gemeinde je 900.000,- €; 1,2 Mio. € öffentliche und private Stiftungen, Land Niedersachsen und Eigenanteile der Museen

→ Gesamtvolumen des Masterplan Worpswede: 9,3 Mio. €

2010-2013: Umsetzung der 12 Maßnahmen:• Sieben Baumaßnahmen (83 % des Gesamt-

budgets) und

• fünf übergreifende Maßnahmen (17 % des Gesamtbudgets)

• z. B. Gründung des Museumsverbunds 2010 und Einrichtung und Unterhalt seiner Ge-schäftsstelle; Entwicklung eines Marketing- und Kommunikationskonzepts

Was haben wir erreicht?• Die vier zentralen Museen des Orts und

zwei Künstlergärten haben sich zusammen mit dem Landkreis und der Gemeinde zu einem Verbund zusammengeschlossen: dem „Worpsweder Museumsverbund e. V.“

• Die Worpsweder Museen konnten umfas-send modernisiert und erweitert werden.

• Es wurde eine neue, moderne und großzügi-ge Tourist-Information eingerichtet.

Über das Künstlerdorf und die Region

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• Die Marke »Worpswede« wurde neu gestal-tet; ein Kommunikationskonzept wurde ent-wickelt und umgesetzt (dazu später mehr).

• Im Verbund werden gemeinsame Ausstel-lungsprogramme entwickelt und umgesetzt: Diese werden von der Geschäftsstelle des Verbunds gebündelt vermarktet und kom-muniziert.

• Der leicht rückläufige Trend bei den Besu-cherzahlen der Museen konnte so in eine steigende Tendenz umgekehrt werden.

• Und auch insgesamt ist das Interesse am Künstlerdorf Worpswede in den vergange-nen Jahren stark gestiegen. Wie in der Grün-dungs- und Hochzeit der Künstlerkolonie kann man heute wieder sagen: „Worpswede ist in aller Munde“.

Über diese Ergebnisse sind wir sehr glücklich, und ich kann sagen: Wir sind auch ein bisschen stolz darauf, was wir in einer gemeinsamen Anstren-gung aller kommunalen und kulturellen Partner in den vergangenen sieben Jahren in Worpswede erreicht haben!

Was kann man vom „Modell Worps-wede“ lernen?Beispielhaft scheint mir an dem Projekt „Master-plan Worpswede“ Folgendes zu sein:

Der Leitspruch des Projekts: „Gemeinsam mehr erreichen!“ wurde konsequent verfolgt und hat zu überzeugenden Ergebnissen und Effekten geführt: Schon allein die Tatsache, dass für ein kleines Dorf wie Worpswede Fördermittel in Höhe von über 7 Mio. € eingeworben werden konnten, spricht dafür, dass unser Konzept überzeugt hat.

Qualitativ haben die beteiligten Worpsweder Museen einen riesengroßen Schritt nach vorn geschafft – es ist nicht übertrieben, von einem „qualitativen Quantensprung“ zu sprechen. Dies wird den Museen von vielen Seiten zurückge-meldet. Gerade auch die Zusammenarbeit mit großen städtischen Museen wie der Kunsthalle

Bremen oder die Möglichkeit, besonders hoch-wertige Leihgaben zu erhalten (wie jetzt in der Ausstellung zu sehen), sind in dieser Form für die Worpsweder Museen ganz neu und zeigen, wie groß der Sprung ist, der hier geschafft wurde.

Was wir als ganz wichtige Erfahrung aus dem „Masterplan“-Prozess mitnehmen:

Gemeinsame Erfolge stärken die Gemeinsamkeit!

So gibt es – seit der ersten erfolgreichen gemein-samen Ausstellung vor zwei Jahren – eine neue Qualität der Zusammenarbeit aller Akteure: Wenn Sie sich z. B. den aktuellen Flyer anschauen, sehen Sie, dass dort museale neben touristischen Angeboten stehen. Wir arbeiten viel mehr Hand in Hand – das Erlebnis, das der Kunde, der Besu-cher hat, wird dadurch „runder“ und überzeugen-der.

Dies wird uns auch in vielen Rückmeldungen von Besuchern und auch von Medien und Politikern, die Worpswede besuchen, immer wieder bestä-tigt.

Erreicht werden konnte dieses überzeugende Ergebnis nur dadurch, dass hier die beiden Kommunen Landkreis Osterholz und Gemeinde Worpswede in einer klar definierten Rollenvertei-lung mit den Kultur-Einrichtungen zusammenge-arbeitet und an einem Strang gezogen haben.

Der Landkreis Osterholz hat 2007 die Initiati-ve zum „Masterplan Worpswede“ vom Land Niedersachsen und die Federführung für den weiteren Prozess übernommen. Das war ganz wichtig, da hiermit eine Steuerung des Prozesses durch eine quasi außenstehende Institution mit Überblick gewährleistet werden konnte. Ohne das Know-How des Landkreises und der Gemeinde Worpswede, die bei der Mittelakquise und bei der weiteren Projektsteuerung als gemeinsame Projektträger eng zusammengearbeitet haben, hätten z. B. auch Fördermittel in dieser Höhe nie eingeworben werden können. Hier haben die Museen entscheidend von der kommuna-len Mitwirkung an dem Projekt profitiert. Das

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gilt übrigens auch für die Zukunft, denn Land-kreis und Gemeinde haben nach Abschluss des Projekts die Personal- und Organisationskosten für die Geschäftsstelle des Museumsverbunds übernommen und tragen damit dafür Sorge, dass die zukunftsweisende Zusammenarbeit der Worpsweder Museen langfristig und nachhaltig fortgesetzt werden kann.

Andererseits profitieren natürlich aber auch die Gemeinde und der Landkreis von der Modernisie-rung und der laufenden Arbeit der Museen! Denn die Museen sind heute ein wesentlicher Träger des neuen, positiven Images, das das Künstlerdorf Worpswede heute (wieder) als echter Leuchtturm in der Region ausstrahlt.

Diesen Aspekt wird gleich der Geschäftsführer des Worpsweder Museumsverbunds vertiefen, der 2007 als Landkreis-Mitarbeiter und Projektlei-ter den „Masterplan Worpswede“ entscheidend mit angeschoben hat.

Mein Fazit aus der Erfahrung mit dem Worpswe-der Erneuerungsprozess lautet jedenfalls: Das Motto des Masterplans „Gemeinsam mehr errei-chen!“ hat zu sehr positiven Ergebnissen geführt, weil alle Partner an einem Strang gezogen haben.

Es lohnt sich, einen solchen gemeinsamen Weg zu beschreiten, auch wenn das sicher selten die einfachste Option ist und natürlich auch von al-len Beteiligten Kompromisse und Zugeständnisse zugunsten der gemeinsamen Sache erfordert.

Aber das, was gewonnen wird, überwiegt am Ende. In diesem Sinne verstehe und unterstütze ich auch die Arbeit des Kommunalverbunds, die uns ebenfalls in den zwei Jahrzehnten in der in-terkommunalen Zusammenarbeit entscheidend vorangebracht hat. Ich freue mich daher, dass der Landkreis Osterholz seit 2013 assoziiertes Mitglied des Kommunalverbunds ist und wir somit unmit-telbar an der Bündelung der Kräfte, die von Ihnen geleistet wird, teilhaben.

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Matthias Jäger, Geschäftsführer Worpsweder Museumsverbund

Auch ich begrüße Sie herzlich, und auch ich freue mich sehr, dass Sie heute bei uns in Worpswede zu Gast sind! Dadurch fühlen wir uns sehr geehrt! Einen herzlichen Dank an den Impulsgeber für diesen Worpswede-Besuch, Herrn Richard Ecker-mann vom Landkreis Osterholz, sowie an Frau Krebser, die diese Veranstaltung so wunderbar organisiert hat.

Nachdem Herr Landrat Lütjen das Motto des Mas-terplans – „Gemeinsam mehr erreichen!“ – ins Zentrum seiner Rede gestellt hat, möchte ich den Spieß umdrehen und Ihr Motto für Ihren Weiter-entwicklungsprozess – „Wege entstehen beim gehen!“ auf unseren Masterplan-Prozess anwen-den. Denn zwischen Ihrer Weiterentwicklung seit 2011 und unserem „Masterplan-Prozess“ gibt es viele Parallelen!

„Wege entstehen beim Gehen!“ Dieses schöne Motto haben Sie sich 2011 für Ihre Weiterentwick-lung des Kommunalverbunds gewählt. Damit kommen Sie dem INTRA-Auftrag nach, »kon-krete Vorschläge für verbindlichere Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln«. Und ich kann

sagen: Als wir 2007 in den Masterplan starteten, wussten wir eigentlich auch nur: „Wir müssen et-was ändern, und wir wollen etwas ändern!“ Wie der Weg aussehen und was das Ziel sein würde, haben wir dann auch erst „beim Gehen“ heraus-gefunden und präzisiert.

Die Neuformulierung der Marke „Worpswede“Zeigen möchte ich das im Folgenden an der Ent-wicklung unserer Marke und unseres Kommuni-kationskonzepts. Denn ich habe gesehen, dass ein neues Konzept für Ihre Kommunikation auch bei Ihnen Teil des Prozesses ist und ganz aktuell auf der Agenda steht.

Begonnen haben wir den »Masterplan-Prozess« mit der Frage: „Wer sind wir, was macht Worpswede im Kern aus?“ und wir haben erste Einschätzungen des Status quo durch einen „Blick von Außen“ einge-holt, durch eine Besucher- und Nichtbesucher- und Expertenbefragung. Das Ergebnis: Worps-wede ist ein bedeutender Ort, hat aber ein etwas angestaubtes Image (Vergleich: 4711 „Kölnisch Wasser“).

Also haben wir uns zusammen mit zwei Bremer Agenturen auf den Weg gemacht, um heraus-zufinden,was Worpswede heute und in Zukunft ausmachen könnte, was heute an Worpswede spannend ist. Dabei ging es nicht darum, Worps-wede neu zu erfinden, sondern eher darum, den Kern der (bereits bestehenden und eingeführten) Marke Worpswede neu zu finden und neu zu formulieren.

Dass die Kunst eine entscheidende Rolle für Worpswede spielt, liegt auf der Hand, denn durch die Kunst wurde der Ort, der bis 1889 gänzlich unbekannt war, weltberühmt.

Aber Kunst haben andere auch, und unsere klei-nen Museen können mit den großen Museen in Bremen, Hamburg oder München in keiner Weise konkurrieren.

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Es ging also darum herauszufinden „Was haben wir, das andere nicht haben?“

In dem rund viermonatigen, intensiven Prozess, den wir dieser Frage gewidmet haben, wurde uns (zusammen mit den beiden Agenturen) zweierlei deutlich:

• Worpswede lässt sich sehr schwer auf einen Nenner bringen (vor allem, wenn man mit rund 20 sehr unterschiedlichen Partnern darüber nachdenkt!). Wie immer wir Worps-wede zu definieren suchten, wir stellten bald fest: Das Gegenteil stimmt auch! Im Grunde ist es so, dass Worpswede sich als ein Bündel von Gegensätzen beschreiben lässt (Beispiel ruhig – anregend) und gerade wegen dieser Gegensätze bis heute so lebendig geblie-ben ist. „Worpswede ist Worpswede“ - die Bayern würden sagen: „Mir san mir!“ - war eine entscheidende Quintessenz unseres Marken-Entwicklungsprozesses.

• Die Einzigartigkeit Worpswedes liegt in der Verbindung von Kunst, Landschaft und Ort. Die ersten Künstler kamen wegen der Landschaft nach Worpswede und verewig-ten sie in ihren Bildern. Noch heute kann der Besucher diese Landschaft fast ebenso genießen wie vor 100 Jahren, denn die Hammeniederung wurde in den letzten 25 Jahren renaturiert. Und im Ort Worpswede stößt man auf Schritt und Tritt auf spannen-de Baukunstwerke, kreative und idyllische Winkel. Er hat bis heute eine ganz eigene, unvergleichliche Aura.

Mit anderen Worten: Es ist der Dreiklang aus Kunst, Landschaft und Ort, der Worpswede so einzigartig macht und die Besucher anzieht.

Aus diesen beiden Erkenntnissen entstand als Er-gebnis zahlreicher Workshops und Diskussionen sowie unzähliger Entwürfe ein Logo und Corpo-rate-Design, wie es schlichter und unaufgeregter nicht sein könnte:

Es blieb der Schriftzug „worpswede“ mit einem Dreieck in der Mitte, das sowohl für den Weyer-berg als Wahrzeichen des Dorfs als auch für den

Dreiklang steht, eine Farbe und der Zusatz „kunst-werk – landschaft“ – lebensort.

Erste ErgebnisseMit diesen Elementen haben unsere Designer einen ganzen Gestaltungs-Baukasten zusam-mengestellt, der viele Möglichkeiten bietet. Wir arbeiten seit über zwei Jahren sehr gern und erfolgreich mit diesem Corporate Design und haben für alle gestalterischen Aufgaben Lösun-gen aus einem Guss gefunden – vom Flyer bis zum Besucher-Zentrum, von der Website bis zum Ausstellungsdesign.

Dabei ist das Corporate Design natürlich nur ein Rahmen. Die eigentliche, große Aufgabe ist es, das Markenversprechen stets neu mit Leben zu füllen, es mit spannenden, attraktiven Inhalten einzulö-sen. Dafür leisten wir mit unseren Ausstellungen unseren Beitrag.

In unserer Kommunikation haben wir vor allem auf eine gute, strategisch aufgebaute und profes-sionell umgesetzte Medienarbeit gesetzt. Das hat sich gelohnt: Über unsere erste große Gemein-schaftsausstellung erschienen deutschlandweit über 1.000 Medienberichte.

Und auch unser Corporate Design erfuhr eine wichtige Anerkennung: Im Oktober 2013 wurde das Künstlerdorf Worpswede in einem Wettbe-werb im gesamten deutschsprachigen Raum als „Kulturmarke des Jahres“ nominiert.

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Parallelen zwischen Museums- und KommunalverbundEntscheidend für unseren Erfolg war, dass wir nicht nur die Wege, die sich uns beim Gehen eröffnet haben, auch zielstrebig gegangen sind, sondern dass wir in der Umsetzung unserer Kommunikationsstrategie konsequent mit zahl-reichen Partnern zusammengearbeitet haben – auch über den Museumsverbund hinaus:

• Bei unseren großen Ausstellungen auch mit Museen und weiteren Institutionen in Bremen und in der Region (Lilienthal oder Fi-scherhude): In Bremen waren unsere Partner 2012 zum Beispiel die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB), die Bremer Touristik-Zen- trale (BTZ) und das Rathaus, die Kunsthalle, das Focke-Museum und die Böttcherstraße. Diese Kooperationen haben die Aufmerk-samkeit gerade der Bremer für Worpswede sehr verstärkt.

• Und wir arbeiten noch enger als zuvor mit den touristischen Organisationen in der Gemeinde, im Landkreis und in Bremen zusammen. Hiervon profitieren beide Seiten, sowohl die Museen als auch die Gemeinde und der Landkreis.

• Für die Gemeinde Worpswede haben sich die Worpsweder Museen mit ihrer deutsch-landweiten medialen Wahrnehmung zum zentralen Motor des touristischen Marke-tings entwickelt.

• Für den Landkreis ist das Künstlerdorf Worpswede ein wichtiger Image-Leucht-turm.

• Und für die Museen ist es wiederum ganz entscheidend, dass sich Landkreis und Gemeinde im Museumsverbund engagieren und so den Erhalt der so wichtigen Zusam-menarbeit im Verbund auch für die Zukunft sichern.

So entsteht eine „win-win-Situation“ für alle Seiten, die unsere Überzeugung mittlerweile vielfach bestätigt hat, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile!

In diesem Sinne fühlen wir als Museumsverbund uns Ihnen als Kommunalverbund sehr verbunden und sehen in Ihren Bestrebungen für eine Weiter-entwicklung Ihres Verbunds eine schöne Parallele zu unserer eigenen Anstrengungen in Worpswe-de, die in die gleiche Richtung gehen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihre weitere Zu-sammenarbeit, Ihre Zukunftspläne und Zukunfts-strategien!

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Der Museumsverbund Worpswede

Barkenhoff

Der Barkenhoff ist ein authentischer Ort. Hein-rich Vogeler schuf in mehreren Ausbau- stufen ein durchgestaltetes Haus, ein Gesamt-kunstwerk des Jugendstils. in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war der Barkenhoff das künstlerische und gesellschaft-liche Zentrum der Künstlerkolonie Worpswede. Nach einer wechselvollen Geschichte konnte das Anwesen in den vergangenen zehn Jahren zum Heinrich-Vogeler-Museum ausgebaut werden.

Barkenhoff,Foto: © Andreas Wilhelm/

Worpsweder Museumsverbund

Die Große Kunstschau ist mit einer Daueraus-stellung Heimat der berühmtesten Gemälde der ersten Worpsweder Malergeneration und das Herzstück des architektonisch bedeutenden Hoetger-Ensembles. Dieses einmalige Bau-kunstwerk des norddeutschen Expressionismus wird ergänzt durch den sanierten, modernsten Museumsbau Worpswedes, der aus dem ehe-maligen Roselius-Museum entstand und Raum für wechselnde Ausstellungen aktueller und zeitgenössischer Kunst bietet.

Große Kunstschau

Große Kunstschau Worpswede,Foto: © Rüdiger Lubricht/Worpsweder Museumsverbund

Seit mehr als 90 Jahren erwartet den Besucher des Künstlerdorfes Worpswede ein ganz beson-deres Kleinod im Schatten alter, hoher Bäume. Wer sich aus dem Ortskern herausbegibt und den Sandweg "Im Schluh" einschlägt, lässt die Hektik des Alltags hinter sich. Zwei romantische, alte Niedersachsenhäuser mit schweren, tiefen Reithdächern gruppieren sich in einer einst feuchten Talsenke zu einem malerischen Hof- ensemble, dem Haus im Schluh.

Haus im Schluh

Haus im Schluh,Foto: © Rüdiger Lubricht/

Worpsweder Museumsverbund

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Führung der Fraktionsvorsitzenden durch das Haus im Schluh. Christian Porsch (Bassum), Susanne Krebser (Kommunalverbund), Jürgen Timm (Stuhr), Stefan Schwenke (Worpswede), Dr. Joachim Lohse (Bremen), Karl Meyer (Twistringen), Heinz-Jürgen Greszik (Harpstedt), Berit Müller (Museumsverbund).

Die Worpsweder Kunsthalle ist eines der tradi-tionsreichsten Museen des Ortes. Der Buchbin-dermeister Friedrich Netzel begann schon in der Frühzeit der Künstlerkolonie, jungen Künstlern seine Räumlichkeiten zu Ausstellungszwecken zur Verfügung zu stellen. Sein Sohn Friedrich erbaute am heutigen Standort in der Bergstaße 19 ein neues Haus, das er als Galerie und Kunst-handel einrichtete.

Worpsweder Kunsthalle

Worpsweder Kunsthalle Netzel,Foto: © Gabi Anna Müller

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Abschlussrede

Dr. Joachim Lohse, Vorsitzender des Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen e.V.

Ich freue mich, dass wir unsere dritte Fraktions-vorsitzendenkonferenz an diesem schönen Ort, hier in der Bötjerschen Scheune in Worpswede durchführen können. Ich war vor rund drei Wochen schon einmal hier und habe ein wunder-schönes Jazz-Konzert genossen. Es ist eine wun-derbare Akustik, die ich in diesen Gemäuern nicht erwartet hätte. Es lohnt sich wirklich hierher zu kommen, wenn Sie einmal die Gelegenheit dazu haben.

Herr Schwenke, Sie haben eben gesagt, Worpswe-de sei mit unter 10.000 Einwohnern eine kleine Gemeinde und gleichzeitig ein Weltdorf. Ich finde, Worpswede hat enorme Strahlkraft. Wenn Sie die Ausstellungen sehen, werden Sie das sicher auch so empfinden. Diese Strahlkraft macht nicht nur Worpswede stark, sondern auch die gesamte Region. Worpswede ist ein Magnet, auch ein Tou-rismusmagnet, und Worpswede hat einen ganz starken Einfluss auf die Attraktivität Bremens. So ist das Allerheiligste in unserem historischen Rathaus - die Güldenkammer - komplett von Heinrich Vogeler gestaltet, ebenso das Mobiliar,

die Intarsienarbeiten, die Wandteppiche und der-gleichen. Wir haben in Bremen die Böttcherstraße und wir haben das Paula-Modersohn Haus.

Herr Jäger hat eben auf die enge Kooperation hin-gewiesen, die zwischen Worpswede und Bremen an dieser Stelle besteht. Ich denke, das ist ein her-vorragendes Beispiel für das, was den Kommu-nalverbund ausmacht und was uns gemeinsam stark macht. Jede unserer 28 Mitgliedskommu-nen – mit dem Beitritt des Landkreises Osterholz im letzten Jahr haben wir mittlerweile auch zwei Landkreise als Mitglieder – bringt ihre Stärken und ihre Spezifika ein. Wenn es uns gelingt, die unterschiedlichen Stärken zusammenzubringen, Synergien zu schaffen und dies gemeinsam her-auszustellen, dann werden wir als Region stärker. Genau das ist es, was wir mit dem Kommunalver-bund bezwecken.

Unsere Kooperation ist auf ganz unterschiedli-chen Feldern möglich, das machen auch die Orte deutlich, an denen wir die bisherigen Fraktions-vorsitzendenkonferenzen durchgeführt haben. Wir waren im Weser-Stadion. Dort standen die Themen „Sport und Identität“ im Mittelpunkt. Vor zwei Jahren sind wir zum Thema „Wirt-schaftsstandort“ im Mercedes-Benz Werk in Bremen-Sebaldsbrück gewesen – übrigens das zweitgrößte Mercedes-Werk der Welt, das wissen viele nicht. Hier und heute ist es die Kultur, die uns zusammenbringt, und das zeigt, wie vielfältig die Schätze und Reichtümer sind, die wir hier in unserer Region haben.

Der Kommunalverbund wurde 1991 gegründet, seitdem hat es eine Reihe von Entwicklungen gegeben. Ganz wichtig war vor neun Jahren die Verabschiedung des Leitbildes INTRA, des ersten Raumstrukturkonzeptes für die Region. Im Jahr 2009 wurde der Staatsvertrag zwischen den Ländern Bremen und Niedersachsen geschlos-sen. Mit ihm wurde eine länderübergreifende gemeinsame Raumordnung und Landesent-wicklung vereinbart. Im Jahr 2011 haben wir im Kommunalverbund gemeinsame Beschlüsse

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gefasst, wie wir unsere eigene Zusammenarbeit weiterentwickeln wollen. Wir wollen noch stärker Dienstleister und Kompetenzzentrum für die Region werden. Wir haben eine themenbezo-gene vertragliche Verbindlichkeit auf bestimm-ten Feldern der Zusammenarbeit verabredet, namentlich für den großflächigen Einzelhandel. Das gipfelte Ende letzten Jahres in der feierlichen Unterzeichnung des Raumplanerischen Vertrags für das Regionale Zentren- und Einzelhandelskon-zept. Ich freue mich, dass ich Ihnen heute aktuell die Dokumentation zur Vertragsunterzeichnung präsentieren kann.

Ich selbst bin jetzt zwei Jahre als Vorsitzender des Kommunalverbunds im Amt. Meine Amtszeit neigt sich dem Ende entgegen. Ich kann das selbst zumindest für diese zwei Jahre sagen: der Kom-munalverbund hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Die Vertragsunterzeichnung war ein Höhepunkt. Wir haben die schwierige Phase der Beitragsanpassung gemeinsam bewältigt. An dieser Stelle möchte ich denjenigen von Ihnen danken, die als Mandats- oder Amtsträger an die-sem schwierigen Prozess beteiligt waren. Leicht fällt das Niemandem in der jetzigen Zeit, in der wir in allen Bereichen kürzen und sparen müssen, mehr Geld für die regionale Zusammenarbeit in die Hand zu nehmen.

Umso wichtiger ist es, dass wir die Erfolgsstorys sehen. Wir haben – und das war auf Wunsch der Mitgliederversammlung – die Geschäftsstelle personell verstärkt. Wir haben Sie als Ehrenamt-liche stärker einbezogen, indem wir die Arbeits-kreise geöffnet haben. Nun können auch Man-datsträger aus den Gemeinden und Landkreisen in den Arbeitskreisen mitarbeiten. Wir haben im letzten Jahr das INTRA-Leitbild zur Raumstruktur bilanziert und wir haben den Raumplanerischen Vertrag unterzeichnet. Ein weiteres Kooperations-projekt, das wir fortgesetzt und verstetigt haben – hier schalte ich jetzt eine kleine Werbeanzeige – ist unser GartenKultur-Musikfestival. Dieses Festival ist für mich persönlich ein ganz beson-

deres Highlight unserer gemeinsamen Zusam-menarbeit, mit der „Kultur“ im Zentrum und dem Schwerpunkt auf der Musik. Dieses Jahr eröffnen wir die Veranstaltungsreihe am 1. August am Schloss Erbhof in Thedinghausen, ich würde mich freuen viele von Ihnen dort zu sehen.

Das alles sind, wie ich finde, Belege für das wachsende Vertrauen in unsere Zusammen-arbeit. Dafür dient auch der heutige Tag. Es ist ja nicht selbstverständlich, dass man sich über Länder-und Gemeindegrenzen hinweg regelmä-ßig trifft. Deswegen ist es gut, dass wir heute hier sind. Ich finde, das macht Mut und bestätigt uns, diese Arbeit fortzusetzen. Wir werden gleich auch noch reichlich Gelegenheit zum informellen Aus-tausch, zum Kennenlernen oder auch Ansprechen von bestimmten Fragestellungen haben.

In nächster Zeit stehen für uns weitere Aufgaben an. Eine Aufgabe ist die Umsetzung des Regiona-len Zentren- und Einzelhandelskonzepts. Wir wol-len es mit Leben füllen und überprüfen, ob sich die Verfahrensregeln in der Praxis bewähren, die wir uns gemeinsam gegeben haben. Wir haben uns außerdem mit einem Beschluss der Mitglie-derversammlung verabredet, Strategien für eine kooperative Regionalentwicklung zu erarbeiten.

Wir wollen zukünftig im Bereich der Regionalent-wicklung und der Regionalplanung mehr vonei-nander wissen. Was planen die jeweils anderen Kommunen, wie passen die Vorstellungen zur Entwicklung zusammen – auf dem Weg zu einer gemeinsamen Regionalentwicklungsplanung.

Mein Dank geht an Frau Krebser und ihr Team aus der Geschäftsstelle, die die tägliche Kärr-nerarbeit machen, ohne die diese Erfolge nicht möglich wären. Meine Bitte an Sie, die Sie heute aus der Kommunalpolitik als Mandatsträger hier sind: Helfen Sie mit, so wie Sie das in der Vergan-genheit getan haben, den Kommunalverbund mit Leben zu füllen. Die Kooperation darf sich nicht nur in Amtsstuben abspielen, wo verwaltungs-bürokratische Dinge miteinander verhandelt

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328. JUNI 2014S O N N A B E N D Lokales

VON MICHAEL WILKE

Bloß nicht einknicken!Die Grünen imLilienthaler Rat sind entschlossen,sich nicht vom eingeschlagenenWeg

abbringen zu lassen. Das vomGemeinde-rat beschlossene Konzept macht Sinn: Diehoch verschuldete Gemeinde soll sich voneinem Teil ihres Gebäudebestandes tren-nen. Leer stehende Häuser kosten dieklamme Kommune viel Geld. Beispiel: Dieehemalige Heimatstube hinterm Rathaus .Mehr als 8000 Euro im Jahr zahlt die Ge-meinde für den ungenutzten Klinkerbau.So entstand die Idee, den Gebäudebe-

stand zu durchforsten und nicht benötigteImmobilien meistbietend zu veräußern.Doch soll der Verkauf nicht nur Geld in dieKasse bringen. Ein Teil der Erlöse soll indie energetische Sanierung von anderenkommunalen Gebäuden investiert wer-den. Das würde – ganz im Sinne der Grü-nen – die Umwelt entlasten und die Ener-giekosten senken. Mit großer Mehrheit hatder Rat einen entsprechenden Kontraktmit der Verwaltung beschlossen: Bis zumEnde derWahlperiode soll der Gebäudebe-stand reduziert werden.

Dass es so schwer sein würde, ein intelli-gentes Konzept mit Nachhaltigkeitsfakorumzusetzen, hätten sich die Grünen wohlnicht träumen lassen. Als feststand, dassder Heimatverein die Heimatstube hin-term Rathaus räumen und mit demHeimat-museum in ein geerbtes Haus ziehenwürde, wollten die Politiker Nägel mit Köp-fen machen. Sie versuchten, den Turnver-ein (TV) Lilienthal und das Rote Kreuzzum Umzug in die Heimatstube zu bewe-gen. Beide nutzen das alte Turnerhaus amKonventshof aus den 1920er-Jahren, eineImmobilie in bester Lage mit Straßenbahn-haltestelle, Läden, Ärzten und Apothekenin unmittelbarer Nähe. Nebenan lädt derLaubwald zum Spaziergang bis zur Wörpeein. Das Turnerhaus-Grundstück schienwie geschaffen für eine Seniorenwohnan-lage, die Gemeinde hätte wohl einen ho-hen Preis erzielen können.Doch der TV Lilienthal kämpfte um das

Häuschen, das die Turner in den 1920er-Jahren mit viel Herzblut auf gemeindeeige-nemGrund errichtet hatten. Zwar gehörtder Backsteinbau der Gemeinde. Doch fürdie Turner ist und bleibt es ihr Haus. Siesprechen von Zwangsenteignung. In der

NS-Zeit ging es dem Verein schlecht. Erbüßte das Gros seiner jungenMitgliederein, denn die waren zum Dienst in der Hit-lerjugend verpflichtet. Als die Turner dieletzte Rate für den Kredit nicht mehr zah-len konnten, kaufte die Gemeinde dasHaus für einen Bruchteil seines Werts.Nach dieser Vorgeschichte wäre der Ver-kauf des Turnerhauses eine Provokationfür die TVL-Mitglieder gewesen. So bliebdas Häuschen unangetastet.Nun soll die Heimatstube verkauft wer-

den. Das haben die Grünen als stärksteRatsfraktion zusammenmit den Querden-kern durchgesetzt. SPD und CDU beka-men Bauchschmerzen, weil sich Wider-stand formierte. Die Bürgerstiftung würdeim früheren Heimatmuseum gerne ein Kin-dermuseummit 180 naturwissenschaftli-chen Experimentierstationen einrichten.Die Perilis-Chöre würden in dem Klinker-bau gerne proben. Auch die Alzheimer-Ge-sellschaft meldete ihr Interesse an.Dazu kamGegenwind von alteingeses-

senen Lilienthalern. Die Heimatstube istkeine x-beliebige Immobilie. Sie steht imalten Ortskern auf historischemGrund: ImAmtsgarten hatte der Amtmann und Astro-

nomHieronymus Schroeter im 18. Jahrhun-dert sein Teleskop aufgebaut. Der Ver-kaufsbeschluss sorgte für Kopfschüttelnund Empörung, zumal eine Erweiterungdes Grundstücks um 450 Quadratmetermit angeboten wird – auf Kosten des Amts-gartens.Mit ihrer Entschlossenheit, sich nicht

vom Immobilienverkauf abbringen zu las-sen, haben die Politiker viele Vereinsmit-glieder vor den Kopf gestoßen. Der Vor-stand des TV Lilienthal bekam ein Jahrlang keine Antwort auf seine Anträge undVorstöße, die Turner fühlten sich ignoriert.Ähnlich ging es der Bürgerstiftung. Siewollte ihr Konzept für ein Kindermuseumschon 2012 im Fachausschuss vorstellen,fand aber kein Gehör. So darf man nichtmit Ehrenamtlichen umgehen. Es wäreden Versuch wert gewesen, sich das Mu-seumskonzept anzusehen – ein Kindermu-seum hätte über Lilienthals Grenzen hin-aus eine Attraktion werden können. Zu-sammenmit allen Interessenten hätte dieGemeinde nach einer Lösung für die Hei-matstube suchen können, die ihr eine kos-tendeckendeMiete beschert.

[email protected]

Die „Landeier“ waren der Publikumsren-ner im Theater in der Alten MolkereiWorpswede. Das Stück um Frauen su-chende Bauern soll auch in der nächstenSaison wieder auf dem Spielplan stehen,verspricht der künstlerische Leiter KnutSchakinnis.

VON ULRIKE SCHUMACHER

Worpswede.Das Theater in der AltenMol-kerei Worpswede setzt auch in der neuenSpielzeit auf den bewährtenMix aus Komö-dien und Gastpielen. Wer es in dieser Sai-son verpasst hat, kann sich schon mal dar-auf freuen, dass das Stück „Landeier –Bauern suchen Frauen“ im Theater in derAlten Molkerei auch in der nächsten Sai-son wieder auf dem Spielplan steht, ver-spricht der künstlerische Leiter Knut Scha-kinnis. AbMai nächsten Jahres können dieZuschauer den Helden dieser Komödie indie tiefste Provinz folgen und sich mit ih-nen auf Partnersuche begeben.Das Stück sei in dieser Saison der Renner

gewesen, freut sich Knut Schakinnis, dervor vier Jahren die Alte Molkerei erwarbund in ein Theater verwandelte. „Nochheißt es Theater Alte Molkerei“, fügt derGeschäftsführer hinzu, der selbst ausgebil-deter Schauspieler ist. Doch bald stehe dar-über der Name Theater Worpswede imKunstcentrum Alte Molkerei. Es werde oh-nehin schon von vielen Theater Worps-wede genannt, sagt der Leiter. Und sodeute der neue Name auch auf ein Merk-mal für den Ort hin. Für eine kleine Kom-mune wie Worpswede sei es schon etwasBesonderes, ein Theater vorweisen zu kön-nen. Das könne auch Kurzzeittouristen an-sprechen und „diese Ecke Worpswedesmehr aktivieren“. Knut Schakinnis sprichtvon einem „Gewinn für beide Seiten“.In der zurückliegenden Spielzeit habe

das Haus mit 83 Prozent Platzausnutzungden „Trend nach oben“ fortsetzen können,freut sich Knut Schakinnis. In der Regeldauere es zwei bis drei Jahre, bis ein Thea-ter anlaufe. Das Worpsweder Haus mit sei-nen 110 Plätzen rechne sich auch deshalb,weil es imVerbundmit fünf weiteren Thea-terhäusern geführt wird, darunter zweiTheaterschiffe in Bremen und Lübeck.Unter Schakinnis‘ Leitung laufen auch

das Packhaustheater in Bremen, die Komö-die Kassel und die Komödie Bielefeld. Zuden Besuchern des Worpsweder Theaterszählen weniger die Touristen als Zu-schauer aus demOrt und aus demUmland,berichtet Svenja Balfanz, in deren Händendie Leitung im Theater Worpswede liegt.Sie weist darauf hin, dass sowohl der Thea-tersaal als auch das Foyer an vorstellungs-

freien Tagen angemietet werden können.Samt technischer Ausrüstung und Techni-ker. Denkbar seien auch Privatvorstellun-gen für größere Firmen. Doch nun geht dasHaus erst einmal in die Sommerpause. Ammorgigen Sonntag öffnet sich zum letztenMal in dieser Saison der Vorhang für den„Renner“. Die Landeier sind aber schonausverkauft.

Rockgeschichte mit ParrishWeiter geht es dann ab 19. September miteiner Gastspiel-Reihe. Den Anfang machtder Musiker Brian Parrish, der sein Publi-kummitnehmen wird auf eine Reise, die inder frühen Rock-Musikgeschichte beginnt

und bis in die Gegenwart reicht. Am Tagdarauf, am 20 September, geht unter demTitel „Inflagranti – Mord in Worpswede!“ein improvisierter Krimi über die Bühne.Gefolgt von einem Abend mit Songs vonFrank Sinatra, Dean Martin, Elvis Presleyund Sammy Davis jr. sowie weiteren Stars.Dafür sorgen am 26. September „Ocean‘s3“. Mit „PianLola“ geht die Gastspiel-Reihe am 4. Oktober weiter. Chansons vonClaire Waldoff, Friedrich Hollaender undGünter Neumann werden zu hören sein,wenn Berliner Schnauze auf einen Hauchverruchten Argentiniens stößt.Auch der Worpsweder Herr der Bücher

Ian Bild tritt im Theater Worpswede auf.

Mit skurrilen, schrägen, heiteren und ernst-haften Geschichten über den Künstlerort –und zwar am 12. Oktober.Schon zwei Tage zuvor gibt es ein Wie-

dererleben der 1950er-Jahre. Unter demMotto „Heinz Erhardt 2 – Noch‘n Gedicht“erinnern jede Menge Szenen und Musik-einlagen an den Humoristen und seineZeit.Ein wunderbares Stück sei auch „Nur

ein verliebter Mann ist ein guter Mann“,wirbt Knut Schakinnis. Das Stück feiert imWorpswederTheater am21.November Pre-miere. Gefolgt von der Wechseljahre-Re-vue „Heiße Zeiten“, die im Februar an-läuft.

AUFGEFALLEN

Vereinsmitglieder vor den Kopf gestoßen

Worpswede (msö).DerBremer Senator Joa-chim Lohse hat in der Fraktionsvorsitzen-denkonferenz des Kommunalverbundes inWorpswede die Bedeutung der regionalenZusammenarbeit hinsichtlich derVerbesse-rung der Lebensqualität unterstrichen.„Der enge Austausch der regionalen Ak-teure ist elementar wichtig, um die Regiongemeinsam stark zu machen. Nur so ist esmöglich, die lokalen mit den übergreifen-den Interessen zu verbinden und Kräfte zubündeln“, sagte der Vorsitzende des Kom-munalverbundes Niedersachsen/Bremen.Der im vergangenen Jahr mit großer politi-scher Mehrheit unterzeichnete raumplane-rische Vertrag zum regionalen Zentren-und Einzelhandelskonzept sei ein überzeu-gendes Beispiel für die erfolgreiche inhaltli-che Zusammenarbeit im Kommunalver-bund.In der Bötjerschen Scheune trafen sich

mehr als 70 Fraktionsvorsitzende aus derRegion. Im Kommunalverbund arbeiten 28Kommunen links und rechts der Weser seitmehr als 20 Jahren zusammen. Im Mittel-punkt derWorpsweder Konferenz standda-her der Wunsch nach weiterer Vernetzungder Vertreter aus Städten, Gemeinden undSamtgemeinden sowie Landkreisen der Re-gion. Gemeinsam erarbeitet der Kommu-nalverbund konkrete Lösungsansätze fürdie Zusammenarbeit der Kommunen in derRegion – mit dem Ziel, die Grundlagen fürdas Zusammenleben der Menschen in derRegionBremen zu verbessern. DieKommu-nen stimmen dafür ihre Planungen aufein-ander ab, sodass grundlegende ThemenwieWohnen, Arbeiten undVersorgen überVerwaltungsgrenzen hinweg koordiniertwerden können.ZumRahmen der Fraktionsvorsitzenden-

konferenz gehörten neben Kurzvorträgenzur Region und zu Künstlerdorf und Mu-seumsverbund Worpswede auch gemein-same Museumsbesichtigungen in den viergroßen Häusern des Künstlerdorfes.Der Kommunalverbund Niedersach-

sen/Bremen ist ein Zusammenschluss von28 Städten, Gemeinden, Samtgemeindenund zwei Landkreisen inNordwestdeutsch-land. Themenfelder sind unter anderemSiedlungs- und Flächenplanung, Regional-politik und -entwicklung sowie Freiraum-planung und Kultur. In den Städten, Ge-meinden und Samtgemeinden im Kommu-nalverbund leben über eine Million Men-schen.

Worpswede (msö). Mit der Präsentationdes soeben fertiggestellten Buches überden Briefwechsel zwischen Otto Moder-sohn und Fritz Overbeck leistet das Otto-Modersohn-Museum in Fischerhude ge-meinsam mit dem Overbeck-Museum inBremen einen wichtigen Beitrag zur Diffe-renzierung des Worpswede-Bildes, dasnoch immer von den Darstellungen RainerMaria Rilkes und den SelbstzeugnissenPaulaModersohn-Beckers geprägt ist.Unter demTitel „Lieber Bauz!“ – „Lieber

Kilian“ hat dasWorpswederMuseumHausim Schluh, im Schluh 35 bis 37, für Freitag,4. Juli, 20 Uhr, nun die Vorstellung des Bu-ches über die Korrespondenz zwischen denFreunden, Kollegen und Mitbegründerndes Künsterlerdorfes angekündigt. AntjeModersohn und Gertrud Overbeck werdenan diesem Abend im Gespräch mit KatjaPourshirazi über die Hintergründe des Pro-jekts informieren, Peter Groth und HarroJens aus den bisher unveröffentlichten Ori-ginalbriefen lesen, von denen einige Verseenthalten oder mit Zeichnungen illustriertsind.Es handelt sich um mehr als 100 in den

Jahren 1892 bis 1909 geschriebene. Eineentscheidende Phase fürWorpswede, denndie Gründung der Künstlerkolonie fällt indiese Zeit, auch der erste große Ausstel-lungserfolg 1895 im Münchner Glaspalast,die Auflösung der Künstlervereinigung,der Wegzug Overbecks aus Worpswedesund der Tod von Otto Modersohns zweiterEhefrau Paula Modersohn-Becker im Jahr1907.

Theater setzt auf bewährten MixBühne in der Alten Molkerei bietet in der nächsten Spielzeit eigene Stücke und Gastpiele

„Landeier – Bauernsuchen Frauen“ istein Publikumsmagnetim Theater Alte Mol-kerei Worpswede.Am morgigen Sonn-tag öffnet sich zumletzten Mal in dieserSaison der Vorhangfür den „Renner“, derzwar schon ausver-kauft, doch dasStück um Frauen su-chende Bauern sollauch in der nächstenSaison wieder aufdem Spielplan ste-hen, verspricht derkünstlerische LeiterKnut Schakinnis.

FOTO: FR

„Enger Austauschelementar wichtig“Fraktionschefs in Worpswede zu Gast

Lesung aus Briefenim Haus im Schluh

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Sehr geehrte Damen und Herren,

seit 1930 ist unser Fachgeschäft für Uhren und Schmuck inLilienthal, Hauptstraße 50.

Hohe Edelmetallpreise geben vielen derzeit den Anlass,Schmuck und Edelmetalle zu verkaufen.

Zusätzlich zu unserem täglichen Service, Edelmetalle anzu-kaufen, und aufgrund hoher Nachfragen unserer Kunden ge-ben wir Ihnen die Möglichkeit, am 01. und 02.07.2014 IhreWertgegenstände bei uns anzubieten und von einem Expertentaxieren zu lassen. Gekauft wird Gold in jeder Form, ob Zahn-gold mit und ohne Zahnsubstanzen, defekter Goldschmuck,Schmuck mit Edelsteinen, Schmuck mit Münzen, Doublé u.v.m.

Neben dem Goldwert bewerten wir auch die Edelsteine, Silber-bestecke sowie Tafelsilber in jeglicher Form.

Auch im Bereich Münzen steht Ihnen der Fachmann zur Ver-fügung. Ob Silbermünzen, Goldmünzen, Sammlermünzen oderganze Münzsammlungen – auch wenn Sie nicht verkaufen, istdie Bewertung in jedem Fall kostenlos.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Hauptstraße 5028865 Lilienthal

Der Fachmann ist für Sie da!

9.00 Uhr – 13.00 Uhr und 14.30 – 18.00 Uhr

Der weiteste Weg lohnt sich!

– seit 1930 –

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Dienstag, 01.07.2014Mittwoch, 02.07.2014

328. JUNI 2014S O N N A B E N D Lokales

VON MICHAEL WILKE

Bloß nicht einknicken!Die Grünen imLilienthaler Rat sind entschlossen,sich nicht vom eingeschlagenenWeg

abbringen zu lassen. Das vomGemeinde-rat beschlossene Konzept macht Sinn: Diehoch verschuldete Gemeinde soll sich voneinem Teil ihres Gebäudebestandes tren-nen. Leer stehende Häuser kosten dieklamme Kommune viel Geld. Beispiel: Dieehemalige Heimatstube hinterm Rathaus .Mehr als 8000 Euro im Jahr zahlt die Ge-meinde für den ungenutzten Klinkerbau.So entstand die Idee, den Gebäudebe-

stand zu durchforsten und nicht benötigteImmobilien meistbietend zu veräußern.Doch soll der Verkauf nicht nur Geld in dieKasse bringen. Ein Teil der Erlöse soll indie energetische Sanierung von anderenkommunalen Gebäuden investiert wer-den. Das würde – ganz im Sinne der Grü-nen – die Umwelt entlasten und die Ener-giekosten senken. Mit großer Mehrheit hatder Rat einen entsprechenden Kontraktmit der Verwaltung beschlossen: Bis zumEnde derWahlperiode soll der Gebäudebe-stand reduziert werden.

Dass es so schwer sein würde, ein intelli-gentes Konzept mit Nachhaltigkeitsfakorumzusetzen, hätten sich die Grünen wohlnicht träumen lassen. Als feststand, dassder Heimatverein die Heimatstube hin-term Rathaus räumen und mit demHeimat-museum in ein geerbtes Haus ziehenwürde, wollten die Politiker Nägel mit Köp-fen machen. Sie versuchten, den Turnver-ein (TV) Lilienthal und das Rote Kreuzzum Umzug in die Heimatstube zu bewe-gen. Beide nutzen das alte Turnerhaus amKonventshof aus den 1920er-Jahren, eineImmobilie in bester Lage mit Straßenbahn-haltestelle, Läden, Ärzten und Apothekenin unmittelbarer Nähe. Nebenan lädt derLaubwald zum Spaziergang bis zur Wörpeein. Das Turnerhaus-Grundstück schienwie geschaffen für eine Seniorenwohnan-lage, die Gemeinde hätte wohl einen ho-hen Preis erzielen können.Doch der TV Lilienthal kämpfte um das

Häuschen, das die Turner in den 1920er-Jahren mit viel Herzblut auf gemeindeeige-nemGrund errichtet hatten. Zwar gehörtder Backsteinbau der Gemeinde. Doch fürdie Turner ist und bleibt es ihr Haus. Siesprechen von Zwangsenteignung. In der

NS-Zeit ging es dem Verein schlecht. Erbüßte das Gros seiner jungenMitgliederein, denn die waren zum Dienst in der Hit-lerjugend verpflichtet. Als die Turner dieletzte Rate für den Kredit nicht mehr zah-len konnten, kaufte die Gemeinde dasHaus für einen Bruchteil seines Werts.Nach dieser Vorgeschichte wäre der Ver-kauf des Turnerhauses eine Provokationfür die TVL-Mitglieder gewesen. So bliebdas Häuschen unangetastet.Nun soll die Heimatstube verkauft wer-

den. Das haben die Grünen als stärksteRatsfraktion zusammenmit den Querden-kern durchgesetzt. SPD und CDU beka-men Bauchschmerzen, weil sich Wider-stand formierte. Die Bürgerstiftung würdeim früheren Heimatmuseum gerne ein Kin-dermuseummit 180 naturwissenschaftli-chen Experimentierstationen einrichten.Die Perilis-Chöre würden in dem Klinker-bau gerne proben. Auch die Alzheimer-Ge-sellschaft meldete ihr Interesse an.Dazu kamGegenwind von alteingeses-

senen Lilienthalern. Die Heimatstube istkeine x-beliebige Immobilie. Sie steht imalten Ortskern auf historischemGrund: ImAmtsgarten hatte der Amtmann und Astro-

nomHieronymus Schroeter im 18. Jahrhun-dert sein Teleskop aufgebaut. Der Ver-kaufsbeschluss sorgte für Kopfschüttelnund Empörung, zumal eine Erweiterungdes Grundstücks um 450 Quadratmetermit angeboten wird – auf Kosten des Amts-gartens.Mit ihrer Entschlossenheit, sich nicht

vom Immobilienverkauf abbringen zu las-sen, haben die Politiker viele Vereinsmit-glieder vor den Kopf gestoßen. Der Vor-stand des TV Lilienthal bekam ein Jahrlang keine Antwort auf seine Anträge undVorstöße, die Turner fühlten sich ignoriert.Ähnlich ging es der Bürgerstiftung. Siewollte ihr Konzept für ein Kindermuseumschon 2012 im Fachausschuss vorstellen,fand aber kein Gehör. So darf man nichtmit Ehrenamtlichen umgehen. Es wäreden Versuch wert gewesen, sich das Mu-seumskonzept anzusehen – ein Kindermu-seum hätte über Lilienthals Grenzen hin-aus eine Attraktion werden können. Zu-sammenmit allen Interessenten hätte dieGemeinde nach einer Lösung für die Hei-matstube suchen können, die ihr eine kos-tendeckendeMiete beschert.

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Die „Landeier“ waren der Publikumsren-ner im Theater in der Alten MolkereiWorpswede. Das Stück um Frauen su-chende Bauern soll auch in der nächstenSaison wieder auf dem Spielplan stehen,verspricht der künstlerische Leiter KnutSchakinnis.

VON ULRIKE SCHUMACHER

Worpswede.Das Theater in der AltenMol-kerei Worpswede setzt auch in der neuenSpielzeit auf den bewährtenMix aus Komö-dien und Gastpielen. Wer es in dieser Sai-son verpasst hat, kann sich schon mal dar-auf freuen, dass das Stück „Landeier –Bauern suchen Frauen“ im Theater in derAlten Molkerei auch in der nächsten Sai-son wieder auf dem Spielplan steht, ver-spricht der künstlerische Leiter Knut Scha-kinnis. AbMai nächsten Jahres können dieZuschauer den Helden dieser Komödie indie tiefste Provinz folgen und sich mit ih-nen auf Partnersuche begeben.Das Stück sei in dieser Saison der Renner

gewesen, freut sich Knut Schakinnis, dervor vier Jahren die Alte Molkerei erwarbund in ein Theater verwandelte. „Nochheißt es Theater Alte Molkerei“, fügt derGeschäftsführer hinzu, der selbst ausgebil-deter Schauspieler ist. Doch bald stehe dar-über der Name Theater Worpswede imKunstcentrum Alte Molkerei. Es werde oh-nehin schon von vielen Theater Worps-wede genannt, sagt der Leiter. Und sodeute der neue Name auch auf ein Merk-mal für den Ort hin. Für eine kleine Kom-mune wie Worpswede sei es schon etwasBesonderes, ein Theater vorweisen zu kön-nen. Das könne auch Kurzzeittouristen an-sprechen und „diese Ecke Worpswedesmehr aktivieren“. Knut Schakinnis sprichtvon einem „Gewinn für beide Seiten“.In der zurückliegenden Spielzeit habe

das Haus mit 83 Prozent Platzausnutzungden „Trend nach oben“ fortsetzen können,freut sich Knut Schakinnis. In der Regeldauere es zwei bis drei Jahre, bis ein Thea-ter anlaufe. Das Worpsweder Haus mit sei-nen 110 Plätzen rechne sich auch deshalb,weil es imVerbundmit fünf weiteren Thea-terhäusern geführt wird, darunter zweiTheaterschiffe in Bremen und Lübeck.Unter Schakinnis‘ Leitung laufen auch

das Packhaustheater in Bremen, die Komö-die Kassel und die Komödie Bielefeld. Zuden Besuchern des Worpsweder Theaterszählen weniger die Touristen als Zu-schauer aus demOrt und aus demUmland,berichtet Svenja Balfanz, in deren Händendie Leitung im Theater Worpswede liegt.Sie weist darauf hin, dass sowohl der Thea-tersaal als auch das Foyer an vorstellungs-

freien Tagen angemietet werden können.Samt technischer Ausrüstung und Techni-ker. Denkbar seien auch Privatvorstellun-gen für größere Firmen. Doch nun geht dasHaus erst einmal in die Sommerpause. Ammorgigen Sonntag öffnet sich zum letztenMal in dieser Saison der Vorhang für den„Renner“. Die Landeier sind aber schonausverkauft.

Rockgeschichte mit ParrishWeiter geht es dann ab 19. September miteiner Gastspiel-Reihe. Den Anfang machtder Musiker Brian Parrish, der sein Publi-kummitnehmen wird auf eine Reise, die inder frühen Rock-Musikgeschichte beginnt

und bis in die Gegenwart reicht. Am Tagdarauf, am 20 September, geht unter demTitel „Inflagranti – Mord in Worpswede!“ein improvisierter Krimi über die Bühne.Gefolgt von einem Abend mit Songs vonFrank Sinatra, Dean Martin, Elvis Presleyund Sammy Davis jr. sowie weiteren Stars.Dafür sorgen am 26. September „Ocean‘s3“. Mit „PianLola“ geht die Gastspiel-Reihe am 4. Oktober weiter. Chansons vonClaire Waldoff, Friedrich Hollaender undGünter Neumann werden zu hören sein,wenn Berliner Schnauze auf einen Hauchverruchten Argentiniens stößt.Auch der Worpsweder Herr der Bücher

Ian Bild tritt im Theater Worpswede auf.

Mit skurrilen, schrägen, heiteren und ernst-haften Geschichten über den Künstlerort –und zwar am 12. Oktober.Schon zwei Tage zuvor gibt es ein Wie-

dererleben der 1950er-Jahre. Unter demMotto „Heinz Erhardt 2 – Noch‘n Gedicht“erinnern jede Menge Szenen und Musik-einlagen an den Humoristen und seineZeit.Ein wunderbares Stück sei auch „Nur

ein verliebter Mann ist ein guter Mann“,wirbt Knut Schakinnis. Das Stück feiert imWorpswederTheater am21.November Pre-miere. Gefolgt von der Wechseljahre-Re-vue „Heiße Zeiten“, die im Februar an-läuft.

AUFGEFALLEN

Vereinsmitglieder vor den Kopf gestoßen

Worpswede (msö).DerBremer Senator Joa-chim Lohse hat in der Fraktionsvorsitzen-denkonferenz des Kommunalverbundes inWorpswede die Bedeutung der regionalenZusammenarbeit hinsichtlich derVerbesse-rung der Lebensqualität unterstrichen.„Der enge Austausch der regionalen Ak-teure ist elementar wichtig, um die Regiongemeinsam stark zu machen. Nur so ist esmöglich, die lokalen mit den übergreifen-den Interessen zu verbinden und Kräfte zubündeln“, sagte der Vorsitzende des Kom-munalverbundes Niedersachsen/Bremen.Der im vergangenen Jahr mit großer politi-scher Mehrheit unterzeichnete raumplane-rische Vertrag zum regionalen Zentren-und Einzelhandelskonzept sei ein überzeu-gendes Beispiel für die erfolgreiche inhaltli-che Zusammenarbeit im Kommunalver-bund.In der Bötjerschen Scheune trafen sich

mehr als 70 Fraktionsvorsitzende aus derRegion. Im Kommunalverbund arbeiten 28Kommunen links und rechts der Weser seitmehr als 20 Jahren zusammen. Im Mittel-punkt derWorpsweder Konferenz standda-her der Wunsch nach weiterer Vernetzungder Vertreter aus Städten, Gemeinden undSamtgemeinden sowie Landkreisen der Re-gion. Gemeinsam erarbeitet der Kommu-nalverbund konkrete Lösungsansätze fürdie Zusammenarbeit der Kommunen in derRegion – mit dem Ziel, die Grundlagen fürdas Zusammenleben der Menschen in derRegionBremen zu verbessern. DieKommu-nen stimmen dafür ihre Planungen aufein-ander ab, sodass grundlegende ThemenwieWohnen, Arbeiten undVersorgen überVerwaltungsgrenzen hinweg koordiniertwerden können.ZumRahmen der Fraktionsvorsitzenden-

konferenz gehörten neben Kurzvorträgenzur Region und zu Künstlerdorf und Mu-seumsverbund Worpswede auch gemein-same Museumsbesichtigungen in den viergroßen Häusern des Künstlerdorfes.Der Kommunalverbund Niedersach-

sen/Bremen ist ein Zusammenschluss von28 Städten, Gemeinden, Samtgemeindenund zwei Landkreisen inNordwestdeutsch-land. Themenfelder sind unter anderemSiedlungs- und Flächenplanung, Regional-politik und -entwicklung sowie Freiraum-planung und Kultur. In den Städten, Ge-meinden und Samtgemeinden im Kommu-nalverbund leben über eine Million Men-schen.

Worpswede (msö). Mit der Präsentationdes soeben fertiggestellten Buches überden Briefwechsel zwischen Otto Moder-sohn und Fritz Overbeck leistet das Otto-Modersohn-Museum in Fischerhude ge-meinsam mit dem Overbeck-Museum inBremen einen wichtigen Beitrag zur Diffe-renzierung des Worpswede-Bildes, dasnoch immer von den Darstellungen RainerMaria Rilkes und den SelbstzeugnissenPaulaModersohn-Beckers geprägt ist.Unter demTitel „Lieber Bauz!“ – „Lieber

Kilian“ hat dasWorpswederMuseumHausim Schluh, im Schluh 35 bis 37, für Freitag,4. Juli, 20 Uhr, nun die Vorstellung des Bu-ches über die Korrespondenz zwischen denFreunden, Kollegen und Mitbegründerndes Künsterlerdorfes angekündigt. AntjeModersohn und Gertrud Overbeck werdenan diesem Abend im Gespräch mit KatjaPourshirazi über die Hintergründe des Pro-jekts informieren, Peter Groth und HarroJens aus den bisher unveröffentlichten Ori-ginalbriefen lesen, von denen einige Verseenthalten oder mit Zeichnungen illustriertsind.Es handelt sich um mehr als 100 in den

Jahren 1892 bis 1909 geschriebene. Eineentscheidende Phase fürWorpswede, denndie Gründung der Künstlerkolonie fällt indiese Zeit, auch der erste große Ausstel-lungserfolg 1895 im Münchner Glaspalast,die Auflösung der Künstlervereinigung,der Wegzug Overbecks aus Worpswedesund der Tod von Otto Modersohns zweiterEhefrau Paula Modersohn-Becker im Jahr1907.

Theater setzt auf bewährten MixBühne in der Alten Molkerei bietet in der nächsten Spielzeit eigene Stücke und Gastpiele

„Landeier – Bauernsuchen Frauen“ istein Publikumsmagnetim Theater Alte Mol-kerei Worpswede.Am morgigen Sonn-tag öffnet sich zumletzten Mal in dieserSaison der Vorhangfür den „Renner“, derzwar schon ausver-kauft, doch dasStück um Frauen su-chende Bauern sollauch in der nächstenSaison wieder aufdem Spielplan ste-hen, verspricht derkünstlerische LeiterKnut Schakinnis.

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„Enger Austauschelementar wichtig“Fraktionschefs in Worpswede zu Gast

Lesung aus Briefenim Haus im Schluh

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seit 1930 ist unser Fachgeschäft für Uhren und Schmuck inLilienthal, Hauptstraße 50.

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Neben dem Goldwert bewerten wir auch die Edelsteine, Silber-bestecke sowie Tafelsilber in jeglicher Form.

Auch im Bereich Münzen steht Ihnen der Fachmann zur Ver-fügung. Ob Silbermünzen, Goldmünzen, Sammlermünzen oderganze Münzsammlungen – auch wenn Sie nicht verkaufen, istdie Bewertung in jedem Fall kostenlos.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Dienstag, 01.07.2014Mittwoch, 02.07.2014

Osterholzer Kreisblatt, Sonntag, 28. Juni 2014, Autor: Michael Schön

werden, sondern unser Kommunalverbund soll greifbar und sichtbar werden. Mit dem Garten-Kultur-Musikfestival und dem „Grünen Ring Region Bremen“ tun wir selbst Einiges für die Sichtbarkeit der Zusammenarbeit. Bitte setzen Sie sich weiter auf der politischen Ebene kritisch und konstruktiv mit der Region Bremen und dem Kommunalverbund auseinander. Lassen Sie uns die Zusammenarbeit auf Augenhöhe miteinan-der pflegen. Diese Augenhöhe ist mir wichtig: Jede Kommune hat das gleiche Mitspracherecht im Kommunalverbund, das ist gerade bei den so unterschiedlichen Gemeindegrößen ein ganz wichtiges Element. Dass wir in dieser Weise mit-einander umgehen, hat sich bewährt. Ich freue mich darauf diese Arbeit mit Ihnen gemeinsam fortzusetzen.

Ich wünsche uns allen eine schöne Veranstaltung, lassen Sie uns gemeinsam noch den geselligen Teil des Abends miteinander genießen.

Vielen Dank.

Page 17: Fraktionsvorsitzendenkonferenz 2014, Dokumentation

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Impressionen und Reaktionen

„Politik braucht im-mer Vertrauen und Vertrauen braucht immer eine menschli-che Ebene.“

- Lutz Brockmann, Bürgermeister

Verden

„Bei überregionalen Themen ist es eine Stärke, dass man sich in Bremen

und dem Umland miteinander unterhält, damit viel Misstrauen ausräumen konn-te in den letzten Jahren und sich auch vernünftig abstimmen konnte, um zu gu-cken wo man in Zukunft hin will. Wenn man sich ausrichten will, dann muss man eben auch die Nachbarn fragen, was sie denn vorhaben, damit man nicht aneinander vorbei arbeitet. Das muss gelebt werden.“

- Marion Schorfmann, Bürgermeisterin Grasberg

Page 18: Fraktionsvorsitzendenkonferenz 2014, Dokumentation

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„Wir sehen uns relativ selten in dieser Konstellation. Ich bin öfter

in Hannover als in den Gemeinden im Umland. Deswegen ist es wichtig, dass man sich trifft, sich zu solchen Anläs-sen sieht und auch miteinander ins Gespräch kommt. Das ist nicht selbst-verständlich, deshalb ist es gut, sowas extra zu organisieren und solche schö-nen Gelegenheiten zu schaffen. Das ist eine gute Sache.“

- Matthias Güldner, Fraktionsvorsitzender Grüne Bremen

„Wir sind eine Region und

Bereichern uns gegenseitig.“

- Willy Hollatz, Bürgermeister Lilienthal

Page 19: Fraktionsvorsitzendenkonferenz 2014, Dokumentation

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„Beim Weiterentwicklungsprozess ‚Wege entstehen beim Gehen‘ des Kommu-

nalverbunds und beim ‚Masterplan-Prozess‘ des Museumsverbunds geht es um das Glei-che. Es geht um Institutionen, die auf freiwilli-ger Basis auf Augenhöhe zusammenarbeiten, ohne dass hierarchisch jemand von oben sagt, wie es geht. Das ist schwierig, das ist anstren-gend, das ist komplex, aber es lohnt sich eben wirklich, wenn man es macht. Da passen die beiden Konzepte eins zu eins zusammen. Mein Tipp: Gemeinsam entwickeln. Denn nur wenn man so etwas gemeinsam entwickelt, stehen alle dahinter.“

- Matthias Jäger, Geschäftsführer Worpsweder Museumsverbund

„Früher, als es noch die Bezirksregierungen gab, hat man sich innerhalb der Bezirksregierungen

in Niedersachsen organisiert. Man hat sich unter Bür-germeisterkollegen gar nicht gekannt. Heute ist es wie selbstverständlich - über den Kommunalverbund - wir kennen uns und wir sprechen miteinander und organisieren Dinge zusammen.“

- Manfred Cordes, Bürgermeister Oyten

Page 20: Fraktionsvorsitzendenkonferenz 2014, Dokumentation

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>>Es ist ein seltsames Land. Wenn man auf dem kleinen Sandberg von Worpswede steht, kann man es ringsum ausgebreitet sehen, ähnlich jenen Bauerntüchern, die auf dunklem Grund Ecken tief leuchtender Blumen zeigen. Flach liegt es da, fast ohne Falte, und die Wege und Wasserläufe führen weit in den Horizont hinein. Dort beginnt ein Himmel von unbeschreiblicher Veränderlichkeit und Größe.<<

Rainer Maria Rilke, Worpswede, 1903