Frankfurt%20vom%20rothschildpalais%20zum%20jdischen%20museum%20kabinettausstellung
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25JAHRE
Presseinformation Sonja Thäder, Jüdisches Museum, T.: (069) 212-30068, [email protected], www.juedischesmuseum.de/presse.html
Untermainkai 14-15 60311 Frankfurt a. M.
tägl. 10 bis 17, Mi bis 20 Uhr, Mo. geschl.
www.juedischesmuseum.de
Vom Rothschildpalais zum Jüdischen Museum Kabinettausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt vom 27. Mai bis 24. August 2014 Erste Station im Rundgang „Park in Progress. Stadtl abor unterwegs in den Wallanlagen“ Pressevorbesichtigung: Dienstag, 27. Mai 2014, 11 U hr Das Jüdische Museum Frankfurt präsentiert vom 27. Mai bis zum 24. August
eine Kabinettausstellung zur Geschichte des Rothschildpalais. Im Zentrum
stehen dabei seine prominenten Bewohner und die baulichen Veränderungen.
Die Ausstellung ist ein Baustein des öffentlichen Projekts „Park in Progress“.
Stadtlabor unterwegs in den Wallanlagen“ und beleuchtet den Wandel des nun
bald 200 Jahre alten Gebäudes.
Die Ausstellung schildert die Geschichte des Rothschildpalais als einem der
letzten originalen Bauwerke, das um 1820 am neu geschaffenen Untermainkai
gebaut wurde. Es ist nicht nur ein Zeugnis der damaligen Frankfurter
Stadtplanung, sondern spiegelt auch eine gravierende Veränderung in der
Frankfurter Gesellschaft wieder. So war die Hausnummer 15 durchgehend im
Besitz jüdischer Bankiersfamilien, die sich nach der Auflösung der alten
Frankfurter Judengasse im Westen der Stadt niedergelassen hatten: Die ersten
Besitzer waren Joseph Isaak Speyer und seine Frau Betty, geb. Seligmann von
Eichthal. Die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums
hat dem Museum zwei Portraits des Ehepaars aus dem Jahr 1807 geschenkt.
Diese werden zu diesem Anlass erstmals ausgestellt.
Von der Witwe Speyer kaufte Mayer Carl von Rothschild, ein Enkel des
Bankgründers Mayer Amschel Rothschild, das Stadthaus und erweiterte es zu
einem imposanten Palais. Nach seinem Tod wurde Mayer Carls
Kunstsammlung im Parterre des Haus ausgestellt.
25JAHRE
Presseinformation Sonja Thäder, Jüdisches Museum, T.: (069) 212-30068, [email protected], www.juedischesmuseum.de/presse.html
Untermainkai 14-15 60311 Frankfurt a. M.
tägl. 10 bis 17, Mi bis 20 Uhr, Mo. geschl.
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Hausnummer 14 gehörte zunächst dem Architekten beider Häuser,
Stadtbaumeister Johann Friedrich Christian Hess. Er verkaufte es an Staatsrat
Simon Moritz von Bethmann, dem größten Konkurrenten der Rothschilds in
Frankfurt. Spätere prominente Bewohner in Nr. 14 waren die Familie des
berühmten jüdischen Arztes Dr. Salomon Stiebel, der ebenfalls noch seine
Jugend in der Judengasse verbracht hatte, und des Unternehmers Jacques
Reiss.
Die gravierendste Veränderung erfuhren beide Häuser 1905 durch ihre
Zusammenlegung für die Erweiterung der neueingerichteten Freiherrlich Carl
von Rothschild’schen öffentlichen Bibliothek. Diese Bibliothek hatte Mayer Carls
Tochter Freifräulein Hannah-Louise von Rothschild 1888 ins Leben gerufen. Sie
blieb bis über ihren Tod hinaus als große Wohltäterin für soziale Belange in
Frankfurt bekannt und geachtet.
Die Rothschild’sche Bibliothek wurde 1928 in die Stadt- und
Universitätsbibliothek eingegliedert. Von den Nazis wurde die Bibliothek unter
Verschweigen der Gründerfamilie weitergeführt. Das Palais überstand auch das
Kriegsende relativ unbeschadet. Es diente unter den Alliierten als
Sammelstelle, einem sogenannten „Collecting Point“, geraubter Bücher und
Manuskripte, bis dieser nach Offenbach verlegt wurde.
Das Haus diente von 1946 bis 1964 als Zentralgebäude der Stadt- und
Universitätsbibliothek. Von 1964 bis 1988 war das Palais Verwaltungs- und
Ausstellungsgebäude des Historischen Museums. Nachdem 1980 die
Errichtung eines Jüdischen Museums beschlossen wurde, fanden von 1984-88
die Sanierungen und Umbauten statt.
1988 wurde im Rothschildpalais das erste eigenständige Jüdische Museum
Deutschlands nach dem Krieg eröffnet. Die Dauerausstellung schildert die
Geschichte der Frankfurter Juden vom 12. bis ins 21. Jahrhundert. Die Isolation
der Gemeinde in der Judengasse wird den Lebensumständen in der Zeit der
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Untermainkai 14-15 60311 Frankfurt a. M.
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Emanzipation sowie der Neugründung nach dem
Nationalsozialismus gegenübergestellt. Zudem werden die zentralen Aspekte
jüdischen Lebens, die Traditionen damals und heute sowie die Vielfalt der
jüdischen Kulturkreise thematisiert. Die Dependance Museum Judengasse
wurde 1992 eröffnet. In den Sonderausstellungen wird ein breites Spektrum an
kultur-, kunst- und zeithistorischen Themen zugänglich gemacht.
Voraussichtlich im Jahr 2017 wird ein Erweiterungsbau der bewegten
Geschichte des Rothschildpalais ein neues Kapitel hinzufügen.
Direktor: Prof. Dr. Raphael Gross
Kurator: Erik Riedel
Wissenschaftliche Volontärin: Sonja Thäder
Öffentliche Führungen durch die Kabinettausstellung bietet das Team des
Jüdischen Museums am Mittwoch, 28. Mai 2014, um 17 Uhr, am Samstag, 5.
Juli, um 15 Uhr und am Samstag, 16. August, um 15 Uhr an.
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Presseinformation Sonja Thäder, Jüdisches Museum, T.: (069) 212-30068, [email protected], www.juedischesmuseum.de/presse.html
Untermainkai 14-15 60311 Frankfurt a. M.
tägl. 10 bis 17, Mi bis 20 Uhr, Mo. geschl.
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Abb.1: Joseph Isaak Speyer, 1807 Maler unbekannt, Öl auf Leinwand, Schenkung Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums © Jüdisches Museum Frankfurt
Abb.2: Betty Speyer, geb. Seligmann v. Eichthal, 1807, Maler unbekannt, Öl auf Leinwand, Schenkung Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums © Jüdisches Museum Frankfurt
Bildmaterial:
Abb.3: Freiherr Mayer Carl von Rothschild (1820-1886) © Jüdisches Museum Frankfurt
Abb.4: Jüdisches Museum Frankfurt im Rothschildpalais © Jüdisches Museum Frankfurt
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Abb.7: Lesesaal der Rothschildbibliothek Untermainkai 15, um 1895 © Historisches Museum Frankfurt
Abb.5: Wohnung der Familie Stiebel, Untermainkai 14, um 1890 © Historisches Museum Frankfurt
Abb.6: Historisches Treppenhaus im Rothschildpalais, Untermainkai 15, © Jüdisches Museum Frankfurt