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C 20 924 F F REIE W ALDORFSCHULE S TADE F ORUM 42 SOMMER 2006

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C 20 924 F

FREIEWALDORFSCHULE

STADE

FORUM 42SOMMER 2006

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Inhalt / Impressum

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Herausgeber:Verein zur Förderung derWaldorfpädagogik in Stade e.V.

Redaktion:Christiane Haack, Ina Barzen, Sven Brügmann, HaJo PlümerMitarbeiter dieser Ausgabe …… entnehmen Sie bitte der Kenn-zeichnung der einzelnen Beiträge.Namentlich gezeichnete Artikelgeben nicht in jedem Fall dieMeinung der Redaktion wieder.

Fotos:Astrid Doerenbruch, Sven Brügmann

Anzeigenverwaltung:Borchert Rödel, Postfach 126, 21636 Horneburg

Anzeigengestaltung:Hannah-Verlag, 21684 Stade

Layout / Gestaltung:Birgit Jaenicke, Jörg Rüdiger

Druck & Repro:Deutsches Rotes Kreuz, Manufaktur,21682 Stade

Erscheinungsweise: Halbjährlich. Die Finanzierung desHeftes erfolgt durch Anzeigenerlöseund Spenden, für die wir uns herz-lich bedanken.Einzelpreis: 1.– EuroDer Heftpreis ist bei Vereinsmitglie-dern im Vereinsbeitrag enthalten.

Adressen:Freie Waldorfschule Stade:Henning-von-Tresckow-Weg 2, 21684 StadeTel.: 04141 / 51 05 21Fax: 04141 / 51 05 22Betreuungsklasse: 04141 / 51 05 23

Waldorf-Kindergarten Stade:Henning-von-Tresckow-Weg 2a,21684 Stade, Tel.: 04141 / 41 14 73Trägerverein:Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik in Stade e.V.Henning-von-Tresckow-Weg 221684 StadeKonto: 128 504, Kreissparkasse StadeBLZ 241 511 16

Waldorf-Kindergarten NottensdorfVerein zur Förderung der Waldorfpädagogik e.V.Bremers Garten 18a, 21640 NottensdorfTel.: 04163 / 62 91Konto: 405 563, Kreissparkasse Stade, BLZ 241 511 16

Titelfoto: Christiane Haack. DerHort wird gebaut. Bunte Türendrücken die Freude darüber aus.

Als zusätzlichen Service stellen wir das vorliegende Heft und bisher erschienene Ausgaben auch ins Internet. Unter www.waldorfschule-stade.de haben Sie Zugriff auf interessante Informationen rund um die Freie Waldorfschule Stade.

Editorial: Kein X für ein U vormachen lassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Goldener Toni: Hurra - sie haben ihn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Klassenorchester der 5. Klasse bei „Jugend Musiziert“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Wieder in Bergen: Orchesterreise nach Norwegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Von der Hausbauepoche ins Architektenbüro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Achtklass-Spiel: „Die Elenden“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Klassenfotos der Klassen 1 bis 13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Foto: Das Kollegium der Freien Waldorfschule Stade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Unser Abitur-Jahrgang 06 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33Das Schleudern von Honig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Endlich ein Gartenbauhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35Gut gefischt: Die Chemie und Physiksammlung wächst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Der Hort wird gebaut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37Ich bin, du bist, wir sind, ihr seid ... Waldorf . . . . . . . . . . . . . .. . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Ein Projekt verwirklichen - Die Jahresarbeit im 12. Schuljahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Gedicht: Zwölf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43Eine neue Lehrerin: Französisch ab Oktober 2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44Buchbesprechung: Paolos Geheiminis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45Vorstandsarbeit Ja oder Ja . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

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Lange Zeit überwucherte ein äußerst be-sorgtes „Buxtehude oder wir?“ unserehart geführte Auseinandersetzung um dieschier unaufhaltsame Waldorf-Initiativedicht nebenan. Nun, das von vielen selbs-trettend gewünschte „oder“ hat sich zu ei-nem vitalen „und“ gemausert und jetzt istsie definitiv da, die Buxtehuder Waldorf-schule.

Warum eigentlich diese ausgeprägtenexistentiellen Ängste, bis hin zu einem re-gelrechten Standort-Komplex? Sind wirtatsächlich lediglich so labil in Stader Sandund Moor verwurzelt, dass der neuepädagogische Nachbar uns unaufhaltsamwird das Wasser abgraben können?

Erst einmal müssen die uns doch über-haupt das Wasser reichen können: Uns, ei-ner nach 15 Jahren Aufbaukampf (!) - mitallen nur erdenklichen Schwierigkeiten,Tiefs und Katastrophen fertig gewordenen- inzwischen längst stetig wachsendenWaldorfgemeinschaft (Pointe: Buxtehudebegründet sich nach eigenen Aussagen jagenau auf Stader Nachwuchs-Überkapa-zitäten).

Was haben wir also eigentlich zu be-fürchten? Viel eher könnten wir neidlosund mitleidbereit gen Süden blicken; dashaben die doch alles noch vor sich!

Überhaupt sollten wir das Angstkorsettendgültig ablegen, uns gar nicht mehr ins

beklemmende Paradigma der bedrohen-den Konkurrenz einschnüren lassen.

Wir haben etwas zu bieten; vor allem ei-ne Standort-Identität, beispielsweise beste-hend aus einem von vielen Seiten immerwieder bestätigten – von Abgängern oftbetont schmerzlich vermissten - ausge-zeichneten Lernklima, einem sehr förderli-chen, menschlichen Grundton des gegen-seitigen Vertrauens zwischen Schüler-schaft, Lehrerschaft und Elternschaft. Wersollte das überhaupt womit toppen – dakönnen andere doch höchstens gleichzie-hen.

Hieß es vor gar nicht langer Zeit nichtnoch ganz pädagogisch-global „Waldorf –one World“?

Freuen wir uns doch im nährenden Er-fahrungsschatten von PISA über dieses re-gionale Wachstum unserer Lernwelt, er-gänzen wir uns, verbreitern wir das Ge-samt-Waldorf-Angebot, um unser Schulm-odell im Großraum noch interessanter,vielschichtiger und damit überzeugendwahrnehmbarer zu gestalten. Die im öf-fentlichen Vokabular oft strapaziertenSynergie-Effekte, wir werden sie, zur ge-genseitigen Belebung, doch wirklich gutgebrauchen können.

Ein kalter Waldorfkrieg – ein schädi-gender Widerspruch in sich und damit einfür alle Mal tabu!

Kein X für ein U vormachen lassen! Für einen ausgeprägteren Standort-Stolzder Freien Waldorfschule Stade

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Ganz im Gegenteil: Wir sollten das po-sitive Standort-Bewusstsein echter Pro-vinzler entfalten.

Wir hier, in einer waldorfpädagogischenMitte zwischen Cuxhaven und Buxtehude,wir sollten uns doch selbstbewusst als dieerfahrene Mutterschule aufstellen und ent-sprechend unterstützend ausstrahlen, un-sere Erfahrungen und Erkenntnisse nachbeiden Seiten weitergeben, bei Bedarf(nordwestlich hat das ja auch eine guteZeit lang aufbauend geklappt).

Seien wir also profil-bewusst. Lassenwir nicht lähmende Schatten wuchern,sondern begünstigen wir mit unserem ge-

wachsenen Wissen die produktive Aus-breitung unseres Lernverständnisses nachbesten Kräften, in gegenseitig anregenderAnimation, statt irgendwelche abträgli-chen Animositäten zu hegen. Damit blie-ben wir, wer wir sind: WaldorfwirklichWirksame – wir hier eben.

Der Schlusssatz sei eine Bitt-Frage: Wienehmen Sie, liebe LeserInnen, eigentlichdie Buxtehude-Stade-Diskussion wahr?

Schreiben Sie uns doch mal Ihre Ein-schätzung dazu - schließlich wollen wir einechtes Forum werden!

FÜR DIE REDAKTION: HAJO PLÜMER

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Es begann alles an einem Elternabendder fünften Klasse im Oktober 2005: HerrJellinek fragte die Elternschaft, ob er mitdem Klassenorchester an einem regionalenWettbewerb der Kreis-Jugend-Musikschu-le (KJM) teilnehmen dürfe. Mit unser allerfreudiger Zustimmung begann nun die in-tensive Arbeitsphase für den Leiter des Or-chesters. Im Dezember stand es schließlichfür alle fest: das fleißige Üben führte zumZiel und das Klassenorchester wurde fürden Wettbewerb im Januar 2006 angemel-det. Neben dem Regionalwettbewerb „Ju-gend musiziert“ wurde auch ein Ensemble-Wettbewerb im Königsmarcksaal des Sta-der Rathauses ausgerichtet.

Unser Klassenorchester trat am 21.1.06gegen weitere sechs Mitstreiter an. Es galt,einen der drei „Tonis“ in Gold, Silber oderBronze zu gewinnen. Eine Stunde vorBeginn des Wettbewerbes trafen sich alleSchüler, Herr Jellinek und viele Eltern imaltehrwürdigen Sitzungssaal zum Stimmender unterschiedlichsten Instrumente unddem Einspielen. Bepackt mit Instrument,Notenständer und Noten ging es um kurzvor 16 Uhr in den großen Saal auf dieBühne.

Unser Ensemble eröffnete den Wettbe-werb mit vier gelungenen Beiträgen. Diestimmungsvolle Atmosphäre und die be-sonnene, ruhige Ausstrahlung von Herrn

Hurra – sie haben ihn!

Auftritt imKönigsmarck-saal: DasOrchester derKlasse 5

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FLEUR (SCHÜLERIN)

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Der Wettbewerb „Jugend Musiziert“wird – dem Wettbewerb „Jugend Forscht“vergleichbar – seit über 40 Jahren alljähr-lich bundesweit ausgeschrieben und in dreiStufen durchgeführt: Zunächst messensich in weit über 100 Regionen Kinder undJugendliche in ihrem instrumentalen Kön-nen, für die Besten geht es weiter zu den 16Landeswettbewerben. Die Spitze der Pyra-mide bildet der Bundeswettbewerb. Strengsind die Regularien, genau vorgeschriebendie Besetzungen, nur Originalliteratur darfvorgetragen werden.

Doch reicht dieses Konzept wirklichaus, um der musikalischen Wirklichkeit in

ihrer großen Vielfalt gerecht zu werden?Und um Ansporn zu sein auch für diejeni-gen Kinder und Jugendlichen, deren Stär-ken in einem bunten musikalischen Mit-einander liegen, für das es keine „Ori-ginalliteratur“ geben kann, weil die Viel-schichtigkeit und Individualität der Grup-pe so unverwechselbar ist?

Vor einigen Jahren kam der Regional-ausschuss Jugend Musiziert der hiesigenRegion (Cuxhaven / Stade / Osterholz) aufdie eigenwillige und inzwischen vielfachaufgegriffene Idee, dem offiziellen bundes-weiten Wettbewerb einen regionalen „En-semblewettbewerb“ anzugliedern: einen

Der Schritt nach draußen:Das Klassenorchester der 5. Klasse beim Wettbewerb „Jugend Musiziert“

Jellinek ließen unsere Kinder hoch moti-viert und konzentriert musizieren. Nachihrem Auftritt konnten die jungen Künst-ler nun den weiteren Darbietungen ent-spannt lauschen. Besonders der Beitrag ei-ner Mitschülerin, die bei einem Violinduomitspielte, wurde heftig beklatscht. Dannfolgte die lange Zeit des Wartens bis zurBekanntgabe der Ergebnisse um 19 Uhr.Nachdem in allen anderen Kategorien diePreisträger bekannt gegeben worden wa-ren, wurden schließlich auch die „Tonis“vergeben. Die Spannung stieg merklich,bis Herr Raschen, der Leiter der KJM, ver-kündete: „Der goldene Toni geht an dasKlassenorchester der 5. Klasse der FWSStade.“ Mit einem lauten Gejubel fielen

sich unsere Kinder um den Hals: „Juchu-uu, wir haben ihn!!!!“

Stolz und glücklich verließen Kinderund Eltern das Rathaus, um sich zur Preis-verleihung am 19.2.06 erneut dort einzu-finden. Das Geburtstagskind Sarah hatden „Goldenen Toni“ vom Kulturdezer-nenten der Stadt Stade, Herrn Kraska, ent-gegen nehmen dürfen. Zur Erinnerung andiesen musikalischen Wettbewerb erhieltjeder Schüler eine Urkunde.

Ein besonderer Dank von uns Eltern giltHerrn Jellinek, der unsere Kinder diesesaußerschulische Erlebnis mit viel Freudeund Enthusiasmus ermöglicht hat.

ARIANE FREY / KIRSTEN

SCHOMAKER (ELTERN)

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musikalischen Ort, an dem andere, freiereSpielregeln gelten sollten als in der altehr-würdigen Wertung. Hier nun dürfen En-sembles in beliebiger Besetzung antreten.Neben Originalliteratur sind auch Arran-gements willkommen, die genau auf das je-weilige Ensemble zugeschnitten sind. Statterster, zweiter und dritter Preise gibt es Po-kale: den Goldenen, den Silbernen und denBronzenen Toni, nicht zu vergessen die Ur-kunden. Gewertet wird von der Jury in Al-tersgruppen und gestaffelt nach der Größeder Ensembles: Natürlich lässt sich ein Gi-tarrenquartett bestehend aus sechzehn-jährigen Jugendlichen nicht direkt mit ei-nem Streicherkreis vergleichen, dessenMitspielerinnen und Mitspieler 10 bis 12Jahre alt sind.

Das Konzept hat sich bewährt. In jedemJahr ist der regionale Ensemblewettbe-werb „Jugend Musiziert“ ein Festival derVielfalt. Der olympische Gedanke steht imVordergrund, man hört sich gegenseitig zu(die Wertungsspiele sind natürlich öffent-lich), und immer wieder springt der Funkeder Begeisterung über.

Wir waren mit dem Klassenorchesterunserer 5. Klasse dabei. Ort und Zeit desGeschehens: der Königsmarcksaal des Sta-

der Rathauses am Sonn-abend, dem 21. Januarum 16 Uhr. Ein aufre-gendes Unternehmen,schon im Einspielraumvor Beginn der Wertung:Wo bleibt nur ...? Sindalle Noten da? Noten-ständer, Cellobrettchen,Klarinettenblättchen ...?

Welche Stücke spielen wir eigentlich? Inwelcher Reihenfolge? ... Nun das Stimmender Instrumente: spätestens jetzt kann dieschwierige Stelle nicht mehr geübt werden,denn jetzt muss es still werden. Das „a“holen wir uns in einer Wertungspause vomgroßen Flügel aus dem Saal. Dann das Ein-spielen: langsam verwandelt sich einquicklebendiger Wildwasserbach in einOrchester. Das ist immer wieder ein Wun-der! Endlich der Auftritt, das Wertungs-spiel. Jeder hat seinen Platz gefunden, allesind mit höchster Konzentration dabei,Klippen werden mutig und klangvoll um-segelt, sicher erreichen wir das andereUfer. Großer Applaus im Saal! „Warendas wirklich alle Schüler einer Klasse?“

Nun nimmt der Nachmittag seinenLauf, andere Gruppen treten auf, es istwieder so farbig und vielfältig wie in denletzten Jahren. Und dann die Spannung,das Warten auf die Bekanntgabe der Er-gebnisse. Endlich ist es so weit: „Das Klas-senorchester der Freien WaldorfschuleStade erhält ... den Goldenen Toni“. 27Schülerinnen und Schüler jubeln, könnenes kaum glauben und liegen sich in den Ar-men.

KARL-HERMANN JELLINEK (LEHRER)

Ein Pokal für Klasse 5:Stolz und Freude bei denerfolgreichen Schülern.

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In der ersten Osterferienwoche, vom 31.März bis zum 7. April 2006, reisten 26Schülerinnen und Schüler des Oberstufe-norchesters und der Klasse 8 mit ihremMusiklehrer Karl-Hermann Jellinek undbegleitet von Barbara Brandt-Jellinek undKerstin Pomarius nach Bergen in Norwe-gen. Wie vor zwei Jahren waren sie Gästedes Jugendstreichorchesters „Fana UngeStrykere“ der Rudolf Steiner-Schule Ber-gen und der Skjold-Schule (der zweitenBergener Waldorfschule).

„Das Schwerste beim Schreiben ist, denrichtigen Anfang zu finden. So auch bei

uns. Also schlagen wir vor, wir fangen ein-fach ganz von vorne an.

Die Hinfahrt: Der Beginn unserer Reisewar ein kalter, regnerischer Freitag. Vordem Büro der FWS stand ein großer,dicker Bus, der uns nach Dänemark brin-gen sollte. Als endlich das Gepäck verstautwar, setzte sich der Bus mit gut gelauntenInsassen in Bewegung. Es wurde viel ge-lacht, viel geredet, und die Vorfreude aufdie ganze nächste Woche stieg. ... Nach et-lichen Stunden erreichten wir die „Fjord-Line“, und alle waren glücklich, endlichden Bus verlassen zu können. Motiviert

Wieder in Bergen:Orchesterreise nach Norwegen

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Norwegen,wir kommen:Anreise aufder AtlanticTraveller.

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durch die strahlende Sonne stiegen wir dieDünen an der Küste empor, und das ersteMal tauchte ein Feriengefühl auf. ... DerAbend auf dem Schiff war sehr lustig. Wirtanzten, lachten und hatten viel Spaß. Dernächste Morgen war dagegen umso härter... müde ...

Als wir am Samstag so gegen 14 Uhr inBergen ankamen, schien die Sonne, und wirwurden von ein paar netten Norwegern ab-geholt. Es folgte die kurze Fahrt zu den je-weiligen Gastfamilien. Elissa, Rosalie, Vivi-ana und ich (Amanda) hatten, was dies an-ging, großes Glück, denn unsere Familie warsehr nett und lustig. Wir bekamen aufWunsch jeden Abend vegetarisches Essenund wurden auch sonst von hinten bis vor-ne verwöhnt. Schon am Tag unserer An-kunft merkten wir, dass es sich um eine Or-chesterfahrt handelte, denn es begann eine

ca. zweistündige Probe. – Der Sonntag be-gann sehr entspannt: wir durften ausschla-fen und sahen uns danach ein Konzert imGrieg-Museum an. Dieses Konzert gestalte-ten verschiedene Künstler, die Stücke vonz.B. Grieg, Schumann etc. spielten. Insge-samt fanden wir das Konzert ganz gut, nur

Auftritt aufder Bühne desSchiffes: Dawurde auchdie Rückreisezum Erlebnis.

Üben an Bord...

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die Sänger waren etwas gewöhnungsbedürf-tig... Nach dem Konzert probten wir nochund fuhren zurück in die Gastfamilien.

Der nächste Tag begann früh. Wir fuh-ren zusammen mit unserer Gastschwesterzur Schule und hatten dort unsere ersteVorführung. Die Zuschauer, 2. bis 5. Klas-se, lauschten gespannt, und es war ein„großer Erfolg“. Als die Kinder zurück inden Klassenraum gingen, um fleißig weiterzu lernen, fuhren wir in die Stadt.

Auch der restliche Aufenthalt in Bergenwar sehr schön. Wir verbrachten viel Zeitin der Stadt, hatten noch zwei weitere Vor-führungen und sahen uns die „Carminaburana“ in der Grieghalle an. Auch mitder Gastfamilie kamen wir bis zum Endegut klar, und wir wollen auch noch weiterKontakt halten.

Rückfahrt: Um 14 Uhr, also genau zurgleichen Zeit, zu der wir in Bergen ange-kommen waren, verließen wir es wieder.Genau auf demselben Schiff. Fast die glei-chen Kabinen, die gleiche Band etc. Docheins war anders. Wir kamen auf die wun-derbare Idee (oh doch, wir meinen dasernst !!!!), den Manager des Schiffes zu

fragen, ob wir auf der Bühne des Schiffesein kleines Konzert geben dürfen. Undtatsächlich: wir durften. So fingen wir an,so gegen 19 Uhr unsere Instrumente zu-sammenzubauen und gingen auf die Büh-ne. Nach ein paar Stücken kam der Mana-ger und sagte uns, dass es ihm so gut ge-falle, dass er uns noch einmal ansagenmöchte und wir ein weiteres Mal spielensollten. Gesagt, getan. Obwohl die Aku-stik miserabel war, das Licht schuld an vie-len Verspielern war und das Schiff schau-kelte, hatten wir alle viel Spaß.

Nun ist es 22 Uhr und wir sitzen amTisch und schreiben. Im Hintergrundhören wir die Amateur-Band, die es aufder Hinfahrt noch nicht einmal hinbe-kommen hat, einen Tango zu spielen... Ichred nun mal für uns alle: Uns hat die Fahrtsehr gut gefallen und wenn spätestens inzwei Jahren wieder die Frage kommt:„Wer würde denn gern mit nach Norwe-gen zu kommen?“, werden wir antworten:

„Wir! Norwegen? Immer wieder gerne!!“

AMANDA (10. KLASSE), VIVIANA UND

ELISSA (9. KLASSE), ROSALIE (8. KLASSE)

Gut untergebracht ineiner norwegischenGastfamilie

Die RudolfSteiner-Schule

in Bergen.

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Die Kinder der 4. Klasse habenmit dem Bau ihrer wunderschö-nen Häuser als Abschlussarbeitder Hausbauepoche in der 3.Klasse gezeigt, wie schön eineReise durch fremde Länder undKulturen sein kann. Sicherlichhaben auch wir Eltern durch un-sere Mithilfe entdecken können,wie ausgeklügelt und durchdachtdie Konstruktion so mancher aufden ersten Blick einfach ausse-henden Unterkunft ist.

Danach haben auch die Häu-ser selbst eine kleine Reise unter-nommen: Vom 9. Januar bis An-fang März 2006 standen sie imBlickfeld der Architektur im Ar-chitekturbüro Frenzel und Frenzel inBuxtehude, in dessen Schaufensternwechselnde Ausstellungen (meist Kunst)stattfinden. Mit vielen Tüchern, welchedie Farbigkeit eisigkalter und sengendheißer Temperaturen in sich tragen,konnten die kleinen Häuser in eine phan-tasievolle Landschaft gestellt werden, dieihrer Herkunft entspricht.

Was mir persönlich besonders gut andieser Ausstellung gefallen hat, war, dassim Ambiente moderner Architektur mitdiesen kleinen Häusern der große Bogengespannt wird zu einer Architektur, die invielen vergessenen Winkeln der Welt aufvielfältigste und interessante Weise Le-bensräume schafft. Und die Häuser unse-rer Kinder beweisen es: Sie leben!

KATRIN STEINMEYER (MUTTER)

Von der Hausbauepoche ins Architektenbüro

Die Abschluss-arbeiten derHausbauepo-che wurden imArchitektur-büro Frenzelausgestellt. Es gab sogarein eigenesPlakat.

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Dies 8. Schuljahr ist für uns Eltern langund aufregend. Obwohl ich es mit meinerTochter Saskia bereits einmal durchlebthatte, war ich doch überrascht, wie andersich es diesmal durchlebe. Höhepunkt istfür mich das 8. Klass-Spiel gewesen: „DieElenden“ von Victor Hugo.

Wie oft war ich versucht, den Original-titel zu verwenden und damit an das be-kannte Musical zu denken, wie oft mussteich im Nachsatz erklären: Nein, sie spielennicht das Musical, es gibt auch eine Thea-

terfassung. Spätestens seitdem die Rollen-verteilung im Dezember von der Klassefestgelegt worden war, fragten wir Elternuns: Wann geht’s denn los mit den Pro-ben? Was müssen wir tun? Wo brauchenKlasse und betreuende Lehrer Hilfe?

Und dann, so im Januar / Februar, nachder Vorstellung der 8-Klass-Arbeiten:„Was, erst so kurz vor den Aufführungs-terminen?“ „Wie sollen die Schüler dasschaffen?“ „Was ist mit den Kostümen?“„Muss man denn nicht früher anfangen?“

Achtklass-Spiel„Die Elenden“ von Viktor Hugo

Jean Valjean nach Entlassung von der Galeere bei Hochwürden Myriel (1. Besetzung).

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Nun kommt diese Art der Vorbereitung– lieber eine kurze Zeit sehr konzentriertzu arbeiten, als lange Zeit immer wiederein bisschen – meinem Temperament sehrentgegen und ich konnte mich darauf guteinlassen. Doch ich verstehe schon, dassandere Eltern sehr in Sorge waren, dassdie Vorbereitungszeit zu knapp sein wür-de.

Auf einem Elternabend wurde die Listeder Requisiten besprochen. Endlich, kurzvor den Aufführungen, habe ich das vonden Schülern mit Hilfe von Eltern undHerrn Roth hergestellte Bühnenbild unddie von vielen Elternhäusern zur Verfü-gung gestellten Requisiten bewundert. Wokam bloß dieser wunderbar schlichteZapfhahn her, der die Bühne der Schenke

im Wald von Montfermeil zierte? Und erstdiese wundersame Verwandlung eines Ba-rockschrankes zu einem Schreibtisch. Im4. Akt dachte ich plötzlich mitten in Pariszu sein: „In dieser Straße warst Du dochschon einmal, war das nicht kurz vormBahnhof Gare du Nord?“ Als Nachlesesteht in unserem Wohnzimmer – jedochnicht im „Herrgottswinkel“ - noch dasKruzifix des Bischoffs Myriel. Großzügigund gutmütig, wie er ist, hat er es uns wohlüberlassen. – Nun war ich langsam im Sta-dium eines werdenden Vaters kurz vor derGeburt seines ersten Kindes. Immer wiedertigerte ich in den Saal und versuchte einenEindruck von den Proben zu erhaschen.Kam mir dabei ganz überflüssig vor, kei-ner nahm Notiz von mir, alle waren kon-

UnterfalschemNamen alsBürgermei-ster tätig,kümmertsich Jeanum diekrankeFantine (2.Besetzung).

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zentriert am Proben oder beobachtetenkritisch, was die Mitschüler dort oben aufder Bühne vorlebten. Nico zelebrierte die

Beleuchtung aus dem Hintergrundund die Schülerschar probte denflüssigen Auf- und Abbau der Re-quisiten für die 5 Akte des Dra-mas. Kommentar meines Sohnesauf Nachfragen: „Wir haben, glau-be ich, noch mehr Requisiten auf-und abzubauen als damals JonasKlasse mit der ‚Sonnenallee’“.

Die wundersamste Verwand-lung erlebte ich dann aber an denTheaterabenden im Saal; plötzlichwaren es nicht mehr Julia, Yara,Amelie, Sophie, Luise, Franziska,Johanna, Tanja, Rosalie oder LarsB., Michael, Tristan, Justus, Fabi-an, Yeison, Elis, Tobias, Niklas,Jakob, Hannes, Benjamin, Timo,Frederick, Kilian, Björn, Lars H.,

sondern Jean Valjean, Javert, Soldaten, Bi-schoff Myriel, Bapstine, Mme. Maglioire,ein Bettlerin, 2 Kinder, ein Wachtmeister,

Aus den Klassen

Jean Valjeanbefreit Fanti-nes TochterCosette vomhabgierigen

Ehepaar Thénadier.

Nach Coset-tes Hochzeitverabschiedetsich Jean Val-jean, um sichnach jahrelan-gem Versteck-spiel in dieHände vonInspektorJavert zubegeben.

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1. Klasse (jeweils von links). Oben: Raya Frister, Henriette Wulff, Lotta Malzahn, AylaWolfahrt, Dejan Chorengel, Sinje Petersen, Franziska Gradtke, Luisa Stüker, ChristophBrandt, Lorenz Köster, Mascha Modrow, Jan Fitschen, Nils Bahlinger, Linn Sahin, RonnyCohrs, Bonnie Plitzkat, Alina My, Moritz Schernikau, Lea Ritzenhoff, Lisa Bowe. Unten: ClaraTzschoppe, Youma Seeliger, Gadu Farah, Olaf Prom, Joy Leiva, Amelie Süling, Pablo Röder,Tristan Mohr, Anou Magin, Pauline Hülsen, Jonas Bassen, Klara Skiera.

Simplice, Fauchelevent, Fantine, Tenadier,Mme. Tenadier, Claquesou, Montparnas-se, Cosette, Enjolras, Gavroche, Joly, Ma-ria, Marius, ein Offizier und eine Frau.

Vielen Dank euch allen für diese wun-derschönen Aufführungen.

UTA WOLTER-HARMS (MUTTER)

Ansage der Klassenlehrerin. Dann zog dieAufführung das Publikum in den Bann.

Aus den Klassen

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2. Klasse. Hinten: Lando, Carli, Laura, Lea, Fenja, Julian, Dominik, Johannes, Äneas, Char-lotta, Marina, Emelie, Assunta, Fiete, Jannik, Tjark, Frau Psotta, Henry. Vorne: Jasper, Felici-tas, Caroline, Pia, Eike, Rieke, Anne, Torben, Emma, Finn. Miriam, Frederick, Aaron fehlen.

3. Klasse. Hinten: Anna, Clara, Jana, Sophie, Lars, Sebastian, Linus, Mischa Samuel, Antonia,Amon, Lukas, Fenja, Veronika, Jan H., Julian, Frau Geerdts, Sonja, Marcel. Vorne: Fritz, JanT., Meinhart, Ole, Finn Niklas, Lina, Lena, Esther, Nele, Anna-Milena. Ronja und Fiona fehlen.

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4. Klasse. Hinten: Pia, Julian, Jamil Kaspar, Mara, Martin, Camilla, Jan-Martin, Simon P.,Cobers, Ingmar, Jakob, Thomas, Benedikt, Frau Bahlinger, Lea, Friederike, Anna-Luisa,Zoe, Lennard, Justin. Vorne: Jana, Julian, Tom, Simon v.S., Lea, Eva, Tabea, Marika, Johanna.

5. Klasse. Hinten: Maleen, Herr Schliwa, Janek, Noemi, Lukas, Robin, Gabriel, Cillian,Lena, Marusha, Kim-Lena, Lilith, Lea, Sarah, Hannah, Anna Mae, Barbro, Fleur, Sarah-Isabel. Vorne: Kilian, Lennart, Bengt, Stina, Finja, Teja, Felix, Jule, Laura, Anna.

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6. Klasse. Hinten: Johanna, Sofie, Hannah, Solangie, Stefanie, Henrike, Dina, Christin, Marvin,Juliana, Vincent, Frau Tobian, Felix, Christoph, Elisa, Laura, Anna-Liesa. Unten: Katharina,Lisa, Paavo, Theo, Tilmann, Andre, Mia-Sophie, Martje, Hanna H. Es fehlen: Antje und Lea.

7. Klasse. Hinten: Kristoffer-Malte, Erik, Pay, David, Martin, Johanna, Gesa, Frederik,Franziska, Magdalena, Marieke, Charlotte, Annika, Celia, Frau Schwerd. Unten: Leon,Lukas, Christopher, Lauris, Bruno, Inja. Es fehlen: David, Luca, Michel, Kim.

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8. Klasse. Hinten: Justus, Johanna, Julia, Janne, Tanja, Frederik, Rosalie, Jakob, Lars B.,Elis, Fabian, Tristan, Lars H., Tobias, Niklas, Hannes, Björn, Frau Steinbach. Vorne: Fran-ziska, Benjamin, Kilian, Luise, Yeison, Yara, Amelie.

9. Klasse. Hinten: Herr Barzen, Jenny, Josefine, Franziska, Elissa, Mirco, Merle, Stine, Julian,Christoph, Fabian, Kornelius, Paul-Christopher, Kevin, Jan-Christian, Johannes, Niels, Anna-Jolin, Janina, Theresa, Jana. Vorne: Johanna, Viviana, Paul, Jan, Marcel, Malte, Tanja.

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10. Klasse. Hinten: Abian, Tobias, Enya, Konrad, Josefin, Jan-Wieland, Anja, Marlon,Magdalena, Felix, Chris, Kai-Christian, Julius. Vorne: Jennifer, Nele, Martin, Christopher.

11. Klasse. Hinten: Herr Plümer, Aaron, Alexander, Carsten, Annika, Helle, Vincent,Franziska, Dorothee, Clara, Margarethe, Yenna, Carlotta, Ronja, Peer, Niklas, Simon B.Vorne: Malte, Simon H., Maurits, York.

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12. Klasse. Hinten: Deborah, Katharina, Alexandra, Berit, Bente, Jan-Felix, Nicol, Helmut,Louise, Alexander, Lars, Malin, Anna, Theresa, Amadeus, Marieke, Svea, Antonia, Navina.Sitzend: Fabian, Sandra, Caroline, Mareike, Annabelle.

13. Klasse: Benjamin, Frau Raulfs, Herr Loos, Jan, Katharina, Daniel, Johanna, Imke, Lene, Lucas, Laura.

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Aus dem Kollegium

Das FWS-Kollegium - Oben: Frau Tobian, Frau Zewald, Frau Thies, Herr Roth,Frau Voss, Frau Wiebusch. 2. Reihe von oben: Herr Schliwa, Frau Psotta, HerrJellinek. 3. Reihe von oben: Herr Barzen, Frau Peuker, Herr Mund’olongo, FrauBahlinger. 4. Reihe von oben: Frau Roock, Frau Pracht, Frau Steinbach, FrauJaenisch, Frau Raulfs, Frau Schmige (Kiga). Unten: Herr Althaus, Herr Loos, FrauGeerdts, Frau Loos (Kiga). - Jeweils von links nach rechts.

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Nicht dass ich behaupten möchte, dass beiuns je ein Waldorf-Abiturient ein leichtes Fina-le durchleben konnte (einmal abgesehen vonden immer mal wieder durchtauchenden Le-bensphilosphInnen, die die Leichtigkeit desSeins auf Kosten des Endspurts aufrecht erhal-ten und es dennoch irgendwie geschafft haben).Aber dieser Jahrgang hatte es nun extra schwer:

Unsere Neun zu allem Entschlossenen warendie allerersten überhaupt, die sich dem zentra-lisierten Waldorf-Abi auf gymnasial-synchron-siertem Aufgabenniveau zu unterziehen hatten.(Für die, die nicht so genau wissen, was Zen-tralabitur bedeutet: Der PISA-Schock, dassnämlich Deutschland im Schulbildungs-Welt-vergleich irgendwo weit abgeschlagen im unte-ren Mittelfeld, irgendwo zwischen Mali undMadagaskar gelandet war, brachte unsere tra-ditionell innovative Bildungsbürokratie auf dierettende Idee, die Abi-Anforderungen total zuvereinheitlichen, was dann quasi zwangsläufig -denn alles Gute kommt von oben - zu einemQualitätssprung im abprüfbaren Bildungsni-veau führen muss – klar?)

Konkret bedeutete diese Prüfungskollektivie-rung für die tapferen Unsrigen in Konsequenznicht weniger, als dass für sie bis zum tatsächli-chen Tag X ihrer Prüfung absolut ungewisswar, ob die behördlich kreierten Klausurfragennun auf den mühselig absolvierten Vorberei-tungen aufbauen würden – oder eben nicht!

Nervenverschleiß total also, übrigens auchin den Gefühlshaushalten der Abi-Pädagogen,die ja auch erst dann, im Moment der Anforde-rungs-Offenbarung, gespiegelt bekamen, ob sieihre Lernlinge nun genügend auf staatlich qua-lifizierbar getrimmt oder lediglich zu abstür-zenden Ahnungslosen fehlgebildet hatten.Letztendlich war dann aber Aufatmen statt Of-fenbarungseid angesagt:

Unsere Zentralismus-Premiere lief rechtglimpflich ab, soweit es die Trefferquote derklausur- und vorbereitungs-relevanten Unter-richtsinhalte betrifft. Ob diese Erleichterung

nun innerhalb der eh angekratzten Lehrer-See-len eher einem Lottoglücksgefühl oder vielmehreiner völlig erwartungsgemäßen Zufriedenheitin Selbstgewissheit glich - das mag ein wohlbehütetes pädagogisches Betriebsgeheimnisbleiben ...

Fakt ist, dass es unsere KandidatInnen allegeschafft haben! Drei von Ihnen, die diesesknallharte dreizehnte Jahr mit Fachabitur-Emp-fehlung in Angriff genommen hatten, habensich – nach versuchsweiser Umorientierung inRichtung Abitur dann doch für’s ursprünglicheZiel entschieden. Fach-Abitur, das sei hier aus-drücklich betont, ist keinesfalls ein minder zuschätzender Notausgang aus der 13. Klasse,sondern ein alternativ konzipierter Schulab-schluss, der ebenfalls auf die Jahres-Leistungenund -noten aufbaut, dann aber statt der Abi-turprüfung ein nachgeschaltetes Berufsprakti-kum für die weitere Studiumberechtigung er-forderlich macht.

Insgesamt ein guter Jahrgang also? Sicher-lich, einmal zu bemessen an den oben ange-führten, schwerst berechenbaren Vorgaben,aber auch ganz konkret und faktisch am Lei-stungsdurchschnitt abzulesen, der bei vorzeig-baren 2,6 Punkten lag. Wir überreichten unse-rer scheidenden Dreizehn somit zum Abschiedsechs Abiturszeugnisse und drei Fachabiturs-Abschlüsse. – Man mag das Zentralabi ja fin-den, wie man will - ein Gutes hat es doch auf je-den Fall: Aller Greuelpropaganda zum Trotz(Waldoof und so ...) haben die Absolventen imZuge dieser Abschluss-Verstaatlichung nach-weislich gymnasial-synchrones Abschluss-Ni-veau aufzubieten, auf Augenhöhe, wie es heuteimmer so schön heißt!

Also: Johanna, Imke, Katharina, Laura, Le-ne, Daniel, Jan, Lucas und Benjamin – ihr seidnun voll staatskompatibel durchgecheckt undzertifiziert worden. Verhaltet Euch unter diesenVorzeichen entsprechend professionell und zu-kunftstauglich. Glückwunsch an Euch, undzwar nachhaltig! ABILEHRERLAUNIG: PLÜMER

Unser Abitur-Jahrgang 06:Die Avantgarde der Verstaatlichten

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Aus den Klassen

Seit zwei Jahren haben wir Honigbie-nen im Schulgarten. Dadurch ergibt sichdie Möglichkeit für interessierte Schüler,aktiv unter meiner Anleitung daran mitzu-arbeiten. Hieraus entwickelten sich imVorjahr zwei Acht-Klass-Arbeiten. ZumThema „Schleudern“ folgt hier ein Ab-schnitt daraus.

DORIS WIEBUSCH (GARTENBAULEHRERIN)

Um Honig zu schleudern, sollte man ge-nau planen. Gute Zeiten zum Schleudernsind der 20 und 21 August. Man sollte zu-erst zu den Bienen gehen und die Honig-waben herausnehmen, nun vorsichtig dieBienen abfegen. Man sollte den Besen re-gelmäßig sauber machen, damit die Bienennicht verkleben.

Der Schleuderraum muss sehr hygie-nisch sein. Die Küche eignet sich eigentlichgut, nur sollte nichts auf dem Herd stehen,weil der Honig den Geschmack annehmenkönnte. Um die verdeckelten Honigwaben

zu öffnen, sollte man sich eine Ent-deckelungs-Gabel besorgen.

Wenn man die Waben entdeckelt hat,sollte man sie in die Schleuder tun undschleudern (siehe Zeichnung).

Danach sollte man den Honig sieben,damit er reiner wird. Dann sollte man denHonig rühren mit dem entsprechendenGerät. Die richtige Lagerung ist sehr wich-tig und die entsprechende Verpackungauch.

HANNES WILKE, 8. KLASSE

Das Schleudern von Honig

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Vor längerer Zeit stell-ten die Geschäftsleitungund Schulleitung beimLand Niedersachsen denAntrag auf eine Ganztags-schule. Der Antrag bein-haltete das Projekt „Gar-tenbauhaus“ und in die-sem Schuljahr bekamenwir die Zusage über meh-rere Tausend Euro. DieseZuschüsse sind aussch-ließlich projektgebundenund dürfen nicht für Per-sonalkosten verwendetwerden.

Der Baukreis nahm sichdieser Aufgabe an und in Elternarbeit wur-de ein Leistungsverzeichnis erstellt und andie entsprechenden Gewerke versendet. –Der Juni wurde für den Beginn der Bauar-beiten bestimmt, mit der Fertigstellung istzum Jahresende zu rechnen.

DORIS WIEBUSCH, GARTENBAULEHRERIN

Schulentwicklung

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Dank Ganztagsschul-Antrag:Endlich ein Gartenbauhaus

Gartenbauhaus: Planung und Aus-schreibung durch aktive Elternarbeit.Herzlichen Dank an dieser Stelle!

- Baubeginn in der zweiten Jahreshälfte- Holzrahmenbauweise mit einer

Betonsohle, Estrich und Fliesenbelag- Stromanschluss, Ofenheizung

- Unterrichtsraum- Vorraum für Jacken und Stiefel- Überdachter offener Arbeitsplatz für

Arbeiten bei schlechtem Wetter - Abstellraum für das Bienenzubehör,

Adventssachen etc.- Erweiterungsmöglichkeiten

(2. Bauabschnitt, wenn wieder Finanzmittel zu Verfügung stehen)

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Schulentwicklung

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Alles begann in den letzten Herbstferiendamit, dass ich viele einfache Dinge für dieChemie- und Physiksammlung benötigteund dafür nicht den knappen Fachetat ver-wenden wollte. So habe ich per EmailKontakt zu unseren „fish.en“ aufgenom-men, mit der Bitte meine Bedarfsliste an al-le Teilnehmer des Email-Verteilers zuschicken. Das haben diese auch gemacht.

Die erste frohe Botschaft kam von derFamilie Packroß, die über die Firma Eonfünf PC-Kartons gefüllt mit Laborgerätenfür die Schule gesichert haben. Daruntersind zahlreiche Büretten, Erlenmeyerkol-ben und eine Analysenwaage1).

Frau Carstens hat ihren beruflichenKontakt zur Chemieabteilung der Berufs-bildenden Schulen (BBS) in Stade genutztund eine weitere Kooperationsmöglich-keit geschaffen. Kurz darauf konnte icheinige Chemikalien bei den Fachkollegender BBS abholen. Darüber hinaus habendie Werkstätten der BBS die unbedingtbenötigten Holzschienen zum Material-preis für uns hergestellt. Diese konnte ichim Januar in der Physik-Epoche der 10.Klasse einsetzten. Meine Fachkollegender BBS haben mir eine weitere Unter-stützung und Kooperation mit unsererSchule zugesagt.

Allerdings machen die „fish.e“ keinehalben Sachen. So haben sie fast alle che-mischen Betriebe der Region mit meinerBedarfsliste versorgt - ich brauchte nur

noch zu unterschreiben. Ist das ein Service- toll!! Auch das hat sich gelohnt.

Von dem Chemieriesen Dow in Stadekamen nagelneue, farbenfrohe Schutz-brillen, an denen viele Schüler schon ihreFreude hatten. Auch die Firma Synthopolin Buxtehude, die Harze produzieren, hateinige Geräte und Chemikalien für unse-re Schule bestellt. Wir haben die Sachendort abgeholt und ein interessantes Ge-spräch mit der Personalleitung der Firmageführt. Eine weitere Unterstützung unse-rer Schule ist auch in Zukunft möglich.Darüber hinaus hat der mittelständischeChemiebetrieb eine große Produktions-anlage sowie ein gut ausgestattetes For-schungslabor, die wir mit Klassen besich-tigen können. Praktika und Klassenarbei-ten können in und mit dieser Firmadurchgeführt werden.

Von der Firma Synthopol habe ich eini-ge Prospekte mitgebracht. Wer mehr überdiese oder andere chemische Betriebe derRegion erfahren möchte, kann zu mirkommen.

Mein großer Dank auch im Namen un-serer Schule gilt den fruchtbaren Initiati-ven der Familien Packroß und Carstens,den Spenden und der Kooperationsbereit-schaft der Betriebe Dow und Synthopol,der Chemieabteilung der BBS und last butnot least dem Ideenreichtum und Taten-drang unserer „fish.e“.

HENRIK ALTHAUS (LEHRER)

Gut gefischt - ChemieDie Chemie- und Physiksammlung wächst und wächst und ...

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Schulentwicklung

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Nach den Sommerferien 2005 trafensich einige „alte“ Baukreisler (die schonden Kindergarten-Neubau begleitet hat-ten) mit einigen „neuen“ Mitstreitern, umüber den Ausbau des Nordflügels derSchulküche zu einem Hort zu beraten.Und das erste Ergebnis ist bereits seit An-fang des Jahres für alle sichtbar – es gibt ei-ne neue Eingangstür!

Was steckt dahinter? Unsere derzeitigeWarteklasse erfüllt nicht die gesetzlichenAnforderungen an einen Schülerhort; des-halb ist schon seit Jahren vorgesehen, eini-ge zurzeit wenig genutzte Räume im Ge-bäude der Schulküche zum Hort auszu-bauen.

Es entstehen dort - ein Gruppenraum für 20 Kinder mit einem angrenzenden Ruheraum,

- ein Hausaufgabenraum im „blauen Salon“ (der weiterhin abends und am Wochenende anderweitig genutzt werden kann) und

- die notwendigen Sanitärräume.

Der Hort wird gebaut

Was ist denn das? Seit Anfang 2006 gibt eseine neue Tür im Gebäude der Schulküche– der künftige Hort-Eingang.

Ins Mauer-werk gestemmt:Die zu-künftigeEingangs-tür zumzukünfti-gen Hort.

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Schulentwicklung

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Im Inneren des Gebäudes sind alte Trennwände verschwunden, neue wurden gezogen.

Die alten Wände, zum Abtransport bereit.

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Schulentwicklung

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Um dies alles zu ermöglichen, wurde be-reits vor den Osterferien das Büro von InaBarzen von der Straßen- zur Hofseite ver-legt, um den weiteren Ausbau zu ermögli-chen.

Erfreulicherweise konnte Ina Barzenüber die Buxtehuder Arbeitslosen-Initiati-ve „Walze“ einige arbeitslose Jugendlichemit einem fachkundigen Betreuer gewin-nen, die einen großen Teil der Arbeitenausführen können und werden. Auch OleBahlinger und die F.I.S.H.e sind bereits ak-tiv geworden, um Materialspenden einzu-werben – der Bau des Horts ist also auf ei-nem guten Weg. Benötigt werden aberkurzfristig noch einige Fachkräfte (Elektri-ker, Sanitärinstallateure, ...) möglichst ausder Elternschaft, die uns mit ihren Fähig-keiten unterstützen können. Denn unserund der Schulleitung Ziel ist es, dass derneue Hort bis zu den Sommerferien 2006fertig ist, damit unsere Schule endlich einewirkliche Ganztagsschule wird!

Und der Baukreis„Hort“ macht sichbereits weiterge-hende Gedanken: - Das nächste be-reits in Angriff ge-nommene Projektist ein Gartenbau-haus auf dem Gar-tenbaugelände, - die Zahl der Un-terrichtsräume un-serer Schule reichthinten und vornenicht und - unseren Traumvon einem „richti-gen“ Saal habenwir auch noch nichtaufgegeben ...

HELMUT MARQUARDT (ELTERN)

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Es war ein großer, ein wichtiger, ein indie Zukunft weisender Schritt, als vor ei-nigen Jahren die noch junge Freie Wal-dorfschule Stade beschloss, der bis dahin12-jährigen Schulzeit ein 13. Schuljahrhinzuzufügen. Die Abiturklasse war gebo-ren und damit neue Bildungsperspektivenauf gleicher Augenhöhe mit den Gymnasi-en: das Abitur, das Fachabitur, die Allge-meine Hochschulreife. Endlich war esmöglich geworden, in den Genuss wal-dorfpädagogischer Vielfalt zu kommen,ohne dabei auf den höchsten staatlichenSchulabschluss und damit auf volle Studi-enchancen zu verzichten.

Doch halt! Zu eng ist diese Betrach-tungsweise. Alles hat seinen Preis und sei-ne Kehrseiten. Tief greifen die Notwendig-keiten der abituriellen Vorbereitung (indiesem Jahr noch verschärft durch die Ein-führung des Zentralabiturs) in den Lern-strom der Oberstufe ein. Da wäre es fatal,den eigentlichen Waldorfschulabschlussdes zwölften Schuljahres in die zweite Rei-he treten zu lassen. Gerade hier ist das Pro-fil unserer Schule in den vergangenen Jah-ren Schritt für Schritt prägnanter gewor-den. Gerade hier werden auch noch in derletzten Phase der Waldorfschulzeit Kräfteim Sinne einer ganzheitlichen Entwicklunggefördert und ausgebildet und so Gegen-gewichte zur pädagogischen Beschleuni-gung (und damit Verengung) im Zuge ei-ner abituriellen Vor-Vorbereitung ge-schaffen. Und nicht zuletzt: Nur ein Teilunserer Schülerinnen und Schüler geht denWeg zum Abitur.

Zur Erinnerung:„Die 12-jährige Schulzeit an der Freien

Waldorfschule Stade endet mit dem Wal-dorfschulabschluss.In diesem sind enthalten:- die Jahresarbeit - das 12.-Klass-Spiel - der künstlerische Abschluss - die Präsentation anderer besonderer Leistungen

- der staatliche Abschluss der Sekundar-stufe I.

Es ist nicht zu übersehen: der selbstver-ständlich enthaltene staatliche Sek.-I-Ab-schluss ist, im Charakter traditionell undergebnisorientiert, nur ein Teil desGanzen; bedeutsam, aber eben nur einTeil. Darüber hinaus stehen im Blickpunktder Schulöffentlichkeit Jahr für Jahr derkünstlerische Abschluss mit dem Euryth-mieabschluss, das 12.-Klass-Spiel und dieJahresarbeit.

Die Jahresarbeit (so kennt man sie), dasist die individuelle Beschäftigung mit ei-nem selbst gewählten Thema im Zeitraumeines Jahres. Sichtbar wird sie im Rahmender Abschlusstage als öffentlicher Vortragund als Ausstellung des schriftlichen unddes praktischen Teils. Seit im Jahre 2000zum ersten Mal die Schülerinnen undSchüler einer 12. Klasse unserer Schule vorein kritisches Publikum traten, konnte ei-ne Fülle von Erfahrungen und Beobach-tungen im Zusammenhang mit den Jah-resarbeiten gesammelt werden. Vor die-sem Hintergrund hat das Oberstufenkolle-

Ein Projekt verwirklichen …Die Jahresarbeit im 12. Schuljahr

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gium in den vergangenen Monaten Bilanzgezogen und sich intensiv mit der Frage be-schäftigt, welche Anforderungen in Zu-kunft für die Jahresarbeiten des 12. Schul-jahres gelten sollen.

Im folgenden Text, der auch mit Ver-tretern des Schülerrates erörtert wurdeund der im Februar von der Oberstufen-konferenz verabschiedet worden ist, fin-det sich einerseits Bekanntes und Bewähr-tes. Andererseits wurden die Teile der Jah-resarbeit (praktischer Teil, schriftlicherTeil und öffentliche Präsentation) in ihremVerhältnis zu einander mit dem Ziel einerstärkeren Verankerung in der selbst erfah-renen Wirklichkeit neu gewichtet. Deut-lich wird: Aufgabe und Anliegen ist nichtdas Verfassen einer theoretischen schriftli-chen Arbeit mit einem hinzugefügtenpraktischen Teil, sondern die Verwirkli-chung eines selbst konzipierten Projektes,die Dokumentation der auf diesem Weggegangenen Schritte und die gedanklicheVertiefung der Thematik. Die öffentlichePräsentation beschließt und rundet wiebisher den Gesamtprozess ab. Hergestelltwurde eine deutliche Verbindung zu denPraktika der Oberstufenzeit (schulischewie möglicherweise außerschulische). Hierbietet sich nun einerseits die Möglichkeit,die Jahresarbeit schon frühzeitig anzule-gen und im praktischen Tun zu verwur-zeln. Andererseits kann schon bei der Aus-wahl der eigenen Betriebspraktika die Per-spektive der Jahresarbeit eine Rolle spie-len. Beides kann in puncto Zeit und Kraftzu einer spürbaren Entlastung des 12.Schuljahres beitragen. Auch die Praktikaerhalten so eine neue und zusätzliche Be-deutung.

In der Jahresarbeit steht nicht allein dasErgebnis im Vordergrund. Von gleicherWichtigkeit ist der Gesamtprozess und dieDokumentation und Reflexion desselben:

der Weg eines Projektes im Laufe einesJahres einschließlich möglicher Sackgas-sen. Und hier liegt eine Chance, die dasAbitur und die Vorbereitung darauf unse-ren Schülerinnen und Schülern nicht bie-ten kann.

KARL-HERMANN JELLINEK (LEHRER)

ZWÖLF

DU BIST WEIT GEGANGEN,UND ICH HALTE IMMER NOCHSCHRITT.MANCHMAL RENNST DU,ALS WOLLTEST DUMICH ABHÄNGEN.DANN GEHE ICH EIN STÜCKCHENLANGSAMER.DAMIT DU PLATZ HAST.MANCHMAL BIETEST DU MIRDEINE HAND,DANN GEHEN WIR EIN STÜCKZUSAMMEN.

IN DEINEN AUGENLEUCHTET SCHON DAS GROßELEBEN.DU MUSST NUR NOCH DIEKLINKE DRÜCKEN.DANN WERDE ICH DRAUßENBLEIBEN MÜSSEN UNDHIN UND WIEDERDEIN GAST SEIN.

HEUTE ABERLEGST DU DEINEN KOPFIN MEINEN SCHOß, MÜDEVON DEN WEITEN REISEN.UND ICH BIN DANKBARFÜR DEN AUFSCHUB

CLAUDIA MALZAHN

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Aus dem Kollegium

Schon wieder ein neuer Lehrer!Nein, eine Lehrerin! Na, wenigstens ha-

ben wir jemanden. Mal sehen... Ja, Schülerhaben es nicht einfach, Eltern auch nichtund Lehrer erst recht nicht, denn die ste-hen meistens dazwischen.

Und ich bin seit Oktober mittendrin,Madame Jaenisch, Ehefrau von MonsieurJaenisch und Mama von Emily. Aufge-wachsen bin ich in der im Vorharz gelege-nen berühmten Fachwerkstadt Quedlin-

burg. Im beeindruckenden Schloss fandenHeinrich I, Maria Aurora von Königsm-arck, geboren in Stade, deren Schönheitich auf einem Gemälde in Agathenburg be-wundert habe, und, so munkelt man, ihrlangjähriger Geliebter August der Starketief unten in der Gruft in ihren Grab-gemächern ihre letzte Ruhe. Also eineKlassenfahrt dorthin würde ich kunst- undgeschichtsinteressierten Oberstufen-schülern wärmstens empfehlen.

Nun gut! Zum Sprachstudium kehrteich dieser traumhaften Stadt den rückenund absolvierte in Berlin das erste, Jahrespäter das zweite Staatsexamen, um dannan diversen Staatsschule alle Altersgrup-pen meine Studienfächer Französisch undRussisch zu lehren. In den neunziger Jah-ren des vorigen Jahrhunderts nahm ichKontakt zu einer Berliner Waldorfschuleauf, die sich in großer Lehrernot befandund von der ich über Kollegen zufällig er-fahren hatte. Recht schnell sprangen wirmiteinander ins „kalte“ Wasser, es er-wärmte sich zusehends und ich blieb vieleJahre dort und unterrichtete in den Klas-sen 7 – 12.

Mit der Zeit reifte in mir jedoch derWunsch, mich im Ausland auszuprobie-ren, andere Länder und Leute kennen zulernen; es zog mich in die Ferne ... nachWestsibirien und in die Altairepublik, spä-ter nach Frankreich.

Wieder zurück in Deutschland gab es daeine Waldorfschule im hohen Norden, ei-ne Waldorfschule, die sich in personellerLehrernot befand: die Freie Waldorfschu-le Stade, und ich eilte hierher, wie immerliebevoll unterstützt von meiner Familie.Die Schule ist wunderschön, in ihr lernen

Französisch ab Oktober ...05

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Buchbesprechung

Am 26. April 1478 wurde bei einemAttentat der Familie Pazzi im Dom vonFlorenz Giuliano Medici getötet und seinBruder Lorenzo (später berühmt als „IlMagnifico“) verletzt. Letztlich verhalf die-se Tat aber der Familie Medici zur Stär-kung ihrer Machtstellung im Florenz derRenaissance.

Vor diesem historischen Hintergrunderzählt der Niederländer Hans Ulrich dieGeschichte des jungen Paolo Masi, der beikeinem geringeren als Leonardo da Vinciin die Lehre geht. Das Geheimnis um Pao-los Herkunft, seine Begegnung mit demSklavenmädchen Ghiraga, die Verwick-lung der beiden in ein Netz aus Intrigenund Verrat, das schließlich in dem oben er-wähnten Attentat gipfelt, ergeben eineäußerst spannende Geschichte. Die Ver-wirrungen des Heranwachsenden, seineTräume, die Geheimnisse, die er bei sei-nem Lehrmeister kennen lernt, machenden eigentlichen Reiz der Geschichte aus,vor einem farbigen Zeitbild der Stadt amArno zwischen äußerster Not und Pracht-entfaltung.

Die Wirren der Renaissance-Zeit, zwi-schen tiefer Frömmigkeit und religiösemWahn, Machtkämpfen zwischen Kircheund Adel, Hochblüte der Kunst und demaufkommenden Streben nach wissen-schaftlicher Erkenntnis, nicht zuletzt inden technischen Visionen Leonardos,werden hier ganz nebenbei lebendig. Essollte allerdings auch nicht verschwiegen

werden, dass es in diesen Zeiten alles an-dere als zimperlich zuging. Entsprechendbrutal und grausam sind teilweise die Ge-schehnisse und auch die Sprache ist stel-lenweise für meinen Geschmack ein we-nig zu direkt und „modern“. Davon ab-gesehen aber ist das Buch sehr spannendund lesenswert.

BORCHERT RÖDEL

Paolos Geheimnis

Hans Ulrich: Paolos Geheimnis2006, 128 S., geb., EUR 11,90

Verlag Urachhaus (ab 10 Jahre)

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zauberhafte Schüler, die sich geradezunach Französisch sehnen, oder? Euchwünsche ich lehrreiche und humorvolle

Stunden und mir ein gutes Gelingen, wennihr mich denn lasst. Und ... Mal sehen ...!

MARGRIT JAENISCH (LEHRERIN)

Page 38: FREIE WALDORFSCHULE S - ottenbeck.net · Musiklehrer Karl-Hermann Jellinek und begleitet von Barbara Brandt-Jellinek und Kerstin Pomarius nach Bergen in Norwe-gen. Wie vor zwei Jahren

Auf der letzten Mitgliederversammlungwurde ich neu in den Vorstand gewählt.Angesprochen hat man mich schon gerau-me Zeit vorher und ich hatte so die Gele-genheit, mich etwas länger mit dem Ge-danken vertraut zu machen.

Durch meine frühere Vorstandsarbeitim Waldorfkindergarten Nottensdorfmeinte ich zu wissen, was auf mich zukä-me. Kurz vor der Mitgliederversammlungtrafen sich alle Interessierten mit dem Vor-stand, um über alles zu reden, was denn soein neues Vorstandsmitglied in Zukunft zuerwarten habe. Zu meinem Erstaunen be-stand kein großes Interesse. Es waren nurzwei Vereinsmitglieder anwesend. Eigent-lich sollte ich nicht darüber erstaunt gewe-sen sein, denn ähnliches hatte ich auchschon im Kindergarten erlebt, wenn esdarum ging, Mitglieder für die Vorstands-arbeit zu gewinnen. Als Vorstand warman dort für alles zuständig. Es gab immerviel zu tun und man musste sich seine Zeitschon gut einteilen, um Arbeit, Familieund Freizeit miteinander in Einklang zubringen. So ähnlich stellte ich es mir auchan der Schule vor und hätte eigentlich auchdeshalb wissen müssen, dass nur WenigeInteresse an Vorstandsarbeit haben.

Nach einem halben Jahr als Vorstandmuss ich nun sagen, dass hier alles ganzanders ist. Ich wurde von den „alten“ Vor-ständen sehr warmherzig aufgenommenund bekam (und bekomme auch jetztnoch) Zeit, mich mit der Arbeit des Vor-stands und den Strukturen an der Schulevertraut zu machen. Jeder Vorstand hatbestimmte Aufgaben zu erfüllen. Die wich-tigsten sind in der Regel zweifach besetzt.

Leider ist es uns teilweise nicht möglich,diese Aufgaben mit der nötigen Konse-quenz zu erledigen, weil wir die vielen an-stehenden Arbeiten auf einfach zu wenigPersonen verteilen müssen.

Was ist die Folge? Natürlich bleiben einfach Arbeiten

(auch wichtige) liegen und müssen warten.Das ist ein Zustand, der uns nicht glück-lich macht.

Auf unseren vierzehntägigen Sitzungenversuchen wir, so viele wichtige Aufgabenzu besprechen und verbindliche Beschlüs-se zu fassen, wie es unsere Zeit erlaubt. EinVorstand oder meistens der Geschäftsfüh-rer werden dann mit der weiteren Bearbei-tung und Kontrolle betraut.

Apropos Geschäftsführer, so eine Insti-tution hatte ich in meiner bisherigen Vor-standsarbeit nicht kennen gelernt. Aber dieArbeit als Vorstand an dieser Schule wäreüberhaupt nicht leistbar, wenn es keinenGeschäftsführer gäbe.

Auch wenn Thies es nicht gerne hört: et-was Besseres als er konnte der Schule nichtpassieren. Er hält uns Vorständen denRücken frei, um Entscheidungen zu treffenund die Weichen zu stellen für die Zukunftder Schule. Er steht im Rampenlicht undmuss für uns eine Menge einstecken. DerVorstand, der ihn meistens mit den unan-genehmen Aufgaben betraut, bleibt imHintergrund.

Durch seine Arbeit, die zum größtenTeil auch nur durch Opferung der Freizeiterledigt werden kann, können wir Vor-stände uns auf das Wesentliche konzen-trieren. Wir können Themen angehen, dieumfangreicher und langwieriger sind und

Vorstandsarbeit Ja oder Ja?

Aus dem Vorstand

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Aus dem Vorstand

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müssen uns nicht mit dem Alltäglichen ander Schule auseinandersetzen. Also eigent-lich eine ideale Situation, obwohl dadurchdie Tätigkeit des Vorstands innerhalb derSchule und des Vereins anscheinend in denHintergrund tritt.

Trotzdem gibt es einfach eine ganzeMenge zu tun. Wir müssen uns immer wie-der auf das Wesentliche konzentrieren unddürfen uns nicht in Nebensächlichkeitenverzetteln. Das ist manchmal nicht so ganzeinfach, da einige Ereignisse eine hoheSichtbarkeit haben, auch wenn sie imGrunde nicht entscheidend für den Wer-degang unserer Schule sind.

An dieser Schule gibt es so viele Elternund Mitglieder, die sich in Kreisen und Fo-ren für unsere Kinder einsetzen. Diese Ar-beit ist äußerst wichtig für uns alle undkann gar nicht hoch genug gewürdigt wer-den. Aber wir sollten trotzdem nicht ver-gessen, dass es ohne einen handlungsfähi-gen und tatkräftigen Vorstand nicht mög-lich ist, alle Aufgaben anzugehen und zukoordinieren.

Warum sich so wenige für Vorstandsar-beit interessieren, liegt meines Erachtens ge-nau darin, dass die wenigsten wissen, waswir tun und dass wir einfach nicht präsentgenug sind. Aber das ist trotzdem keinGrund, zu sagen: das ist mir viel zu zeitauf-wändig und ich habe sowieso keine Ahnungvon Vorstandsarbeit. Man muss sich einfachnur trauen und Zeit muss man sich manch-mal auch einfach nur nehmen. Gerade für dieDinge, die einem am Herzen liegen.

Auf der Mitgliederversammlung wurdeich gefragt, ob ich irgendwelche besonde-ren Fähigkeiten hätte, um im Vorstandmitarbeiten zu können. Ich habe geant-wortet, dass ich eher ein sehr durch-schnittlicher Mensch ohne besondereFähigkeiten bin. Ich war einfach nur inter-essiert. ANDREAS MÜLLER (VORSTAND)

TermineSa 23.09. 10 Jahre FWS Stade

in Ottenbeck, Einweihung Hort,Eröffnung Bibliothek

Mo 02.10. schulfrei

16.–28.10. Herbstferien

Sa 11.11. Martinsmarkt

23.10.- 6.01. Weihnachtsferien

01. - 2.2.07 Halbjahresferien

Sa10.2.07 Schulball