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MEHR HÖHEPUNKTE, BABY! AM THEATER ST.GALLEN WUNDERWAFFE MAILING GRENZGANG IN CHINA FERNSEHJOURNALISTIN BARBARA LÜTHI FREICOM IM QUERSCHNITT AUS UNSEREN PROJEKTEN das Magazin der freicom FREIRAUM nr. 18 • september 2012 EMOTIONEN

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Kundenmagazin freicom, freiraum 18

Transcript of freiraum 18

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eMotionen

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Mutige Neu- Macher aNstatt lethargische Mies-Macher

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Haben wir eine Krise? Nein, sonst gäbe es keine Bereiche, die boomen. Sind es schwierige

Zeiten? Nein, dann würden grundlegende Dinge nicht mehr funktionieren. Ist es eine

Depression? Nein, wenn dem so wäre, hätte die Unterhaltungsindustrie massive Umsatz-

einbrüche. Haben wir eine Informationsüberlastung? Ja, aber die hatten wir schon

vor 15 Jahren.

Was ist es nun wirklich, das uns alle verunsichert? Warum fahren wir beispielsweise ins nahe

Ausland, nur um einige Franken zu sparen? Ganz einfach. Es ist normales menschliches

Verhalten. Angst vor Kontrollverlust und Vorsicht. Beides sind eigentlich nützliche Tugenden.

Wenn sie sich aber in Misstrauen, Egoismus, Entscheidungsunfähigkeit und sinkende Wert-

schätzung für Leistungen äussern, verfangen wir uns in einer Negativspirale, die uns und

unser Umfeld letztlich lethargisch werden lässt.

Wenn sich die Vorsicht im richtigen Moment in Mut und antizyklischem Handeln ausdrückt

und die Kontrolle dahin führt, dass Qualität hoch gehalten und die Effizienz gesteigert wird,

dann sind wir auf dem richtigen Weg.

Heute wird das Management nicht mehr daran gemessen, ob das Glas halbvoll oder halbleer

gesehen wird. Das sind Spielereien für Homestories in Illustrierten. Die Zukunft gehört denen,

die das Licht am Ende des Tunnels als Chance sehen neue Wege zu gehen und nicht denen,

die nur zaudern und permanent das Gefühl haben es könnte auch das Licht eines Zuges sein,

der einem entgegen fährt.

So freuen wir uns im neuen freiraum mutige Kampagnen wie die des Theater St.Gallen und

clevere Direktmarketing-Ideen von Repower oder Biotechnet vorstellen zu können. Besonders

stolz sind wir darauf, dass die «Klimaschutz-inbegriffen»-Kampagne von EgoKiefer nach der

Marketing Throphy auch beim Swiss Effie ausgezeichnet wurde. Und bestätigt sehen wir uns

im eingeschlagenen Weg durch namhafte Marken wie ABB oder Spühl CSA, die in Zukunft

neu auf die freicom Qualität setzen.

editorial

Reinhard Frei, Geschäftsführer

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ExkLUSIvE WEINREISE INBADEN-WüRTTEMBERGBaden-Württemberg gehört zu den spannendsten deutschen

Weinbauregionen. Eine Generation von jungen, innovativen

Winzern hat hier in den zurückliegenden Jahren für einen

bemerkenswerten Qualitätsschub gesorgt. Zusammen mit

der Tourismus-Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW)

organisiert freicom Ende September eine Wein- und Genies-

serreise. Mit dem Schweizer Philipp Schwander, Master of

Wine, und TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun geht es auf

Entdeckungsreise in den Süden Deutschlands.

freicom kreierte die Einladung zum Event und lud ausgewählte

Journalisten und Redaktoren zu dieser einmaligen Reise ein.

Während drei Tagen lernen die Teilnehmer die Region, deren

Weine und Premiumhotels kennen.

Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit der TMBW

erarbeitet. Highlight ist sicher die Übernachtung im Schloss

Freudental nahe Konstanz. Philipp Schwander kaufte dieses

Schloss im barocken Stil, restaurierte es und bietet heute

die Räumlichkeiten als Hotel, Event- und Seminarlokalität an.

DIE ZUkUNfT DER ARBEIT AM 8. OSTSchWEIZER PERSONALTAGDer 8. Ostschweizer Personaltag lockte am 28. Juni rund 240

Teilnehmer nach Gossau. Die Referenten informierten und

diskutierten über das Thema Zukunft des HR-Managements.

Daniela Merz, Geschäftsführerin der Stiftung für Arbeit,

sieht die Herausforderung ihrer Arbeit darin eine einzelne

Person in ein Team aus gleich Starken zu integrieren.

Einen anderen, immer wichtigeren Punkt sprach Manuel P.

Nappo an. Der Leiter der Fachstelle für Social Media

Management an der Zürcher Hochschule für Wirtschaft

erklärte, dass Unternehmen immer stärker über Linkedin,

Xing, Facebook und Twitter nach Arbeitnehmenden suchen

– und diese auch finden. Das Soziale Netzwerk sei eine

wichtige Quelle geworden um Talente zu finden. Genau

dieses Social Media Networking sei sehr wichtig geworden,

betonte auch Yvonne Seitz-Strittmatter, Head Diversity &

Family Care bei der AXA Winterthur, damit verändere sich

die Welt des HR-Managements massgeblich, ob wir das nun

gut fänden oder nicht.

Der 9. Ostschweizer Personaltag findet im Juni 2013 statt

und wird wieder als Eigenveranstaltung der freicom ag

durchgeführt.

freiCoM iM QuerSChnitt

freicom macht – von der Organisation einer Pressereise über Mailings bis hin zum grossen Event. Wir konzipieren umfassend die Kommunikation für Unternehmen, setzen aber auch um. Wir produzieren Zeitungen, und kleiden ganze Unternehmen ein – innen wie aussen. Natürlich können wir noch mehr. Machen Sie sich ein Bild.

MAILING füR INTERNATIONALcONfERENcE Of ADvANcED LASERTEchNOLOGIESFür die diesjährige International Conference of Advanced

Laser Technologies (ALT) hat freicom den Kommunikationsauf-

tritt inklusive eines Einladungs-Mailings für das internationale

Publikum kreiert. Mit Erfolg! Die Konferenz war innert kürzester

Zeit ausverkauft.

Die Konferenz thematisierte die jüngsten Entwicklungen und

Fortschritte in der Laser-Technologie und deren Anwendungen.

Führende Wissenschaftler und Forscher aus der ganzen Welt

präsentierten die neuesten Erkenntnisse.

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OPTIcS BALZERS kLEIDET NEUBAU EINOptics Balzers hat Produktion und Headoffice in einem

Gebäude zusammengelegt. Dazu wurde ein ergänzender

Neubau und die Renovation des bestehenden Gebäudeteils

in Angriff genommen. Diesen Moment hat unser langjähriger

Kunde genutzt um grossflächiger Aussenwerbung aufzutre-

ten. Auf drei Gebäudeseiten wurde die vorgehängte Fassade

aus einem textilen Netz mit den Key-Visuals des Unterneh-

mens bedruckt. Auch im Inneren des Gebäudes ziehen sich

die Tierbilder, welche die Märkte von Optics Balzers assoziieren,

weiter. Die Bilder sind von einem Kunstmaler als sehr frei

interpretierte Ausschnitte an die Wand gebracht worden. Die

Tierbilder stehen seit vielen Jahren für Lösungen in den inter-

nationalen Märkten der Unternehmung.

Die Besucherinnen und Besucher werden vom Haupt-Key-Visual

von Optics Balzers, dem Auge, eindrucksvoll empfangen.

Realisiert wurde die Aussenwerbung in einer Grösse von rund

17 auf 14 Metern.

ÖffENTLIchkEITSARBEIT füR INTERNATI-ONALE, POLITISchE PLATTfORMfreicom hat die Öffentlichkeitsarbeit für die IRKA – die Inter-

nationale Regierungskommission Alpenrhein – übernommen.

Zu dieser Kommission gehören die Kantone St.Gallen und

Grau bünden, das Fürstentum Liechtenstein, das Österreichische

Bundesland Vorarlberg sowie die zuständigen Bundesstellen

in Bern und Wien.

Eine der Hauptaufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit ist die

Herausgabe der Zeitung Zukunft Alpenrhein, die regelmässig

über wasserwirtschaftliche Themen des Alpenrhein aus den

Bereichen Grundwasser, Energie, Ökologie und Hochwasser-

schutz berichtet. Ein thematischer Schwerpunkt bildet dabei

die Umsetzung des Entwicklungskonzeptes Alpenrhein. Es

sieht in den nächsten Jahren Maßnahmen zur Verbesserung

des Hochwasserschutzes – insbesondere von der Illmündung

bei Feldkirch (A) bis zum Bodensee – und auch Renaturie-

rungsmassnahmen vor.

NEUES LOGO füR RhEINTAL fORSTfreicom hat ein einheitliches Erscheinungsbild und ein

passendes Logo entwickelt und so Rheintal Forst zur Marke

gemacht. Der Claim «Aus Leidenschaft für die Natur» zeigt, dass

mit und für die Natur mit grossem Einsatz gearbeitet wird.

Die Rheintal Forst AG besteht seit 1. Januar 2011 und ist der

Zusammenschluss von mehreren öffentlichen Waldbesitzern.

Sie ist ein moderner und gut ausgerüsteter Forstbetrieb,

der diverse Arbeiten im und rund um den Wald ausführt. Aber

auch Private können die Dienste in Anspruch nehmen.

rheintal forstaus leidenschaft für die natur

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Mitreissende erlebnisse in ihreM AlltAg

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aBo-kaMpagne für konzert und theater St.gallen

AUfGABEKonzert und Theater St.Gallen führen einen künstlerisch

anspruchsvollen Konzert- und Theaterbetrieb für die Stadt

St.Gallen sowie für die weitere Region der Ostschweiz und

des Bodenseeraumes. Ein Teil des Publikums nutzt eines der

vielen Abos. Dieser Erfolgspfeiler soll verstärkt kommuniziert

werden. Dafür wurde freicom mit einer Kampagne beauf-

tragt. Die Verkaufsargumente für Abos – Attraktivität, Flexi-

bilität und der günstige Preis – wurden auf überraschende

Art und Weise dargestellt. Mit der klaren Zielsetzung mehr

Abos zu verkaufen.

IDEE UND UMSETZUNGZur Grundidee «Raus aus dem Alltag», zur welcher freicom

schon in der Vergangenheit die Kampagne konzipierte,

wurden für die aktuelle Spielzeit weitere Sujets kreiert. Alle

zeigen, wie man als Abo-Besitzer einmal in der Woche

dem grauen Alltag entflieht. Diese wohltuenden Ausbrüche

aus dem Alltag können gleichgesetzt werden mit den

Möglichkeiten, die ein Abo bei Konzert und Theater St.Gallen

bietet. An einem Wochentag kann damit eine Theaterauf-

führung oder ein Auftritt des Sinfonieorchesters erlebt

werden – der Höhepunkt jeder Woche.

Was auf den ersten Blick wie ein normaler Briefkasten aus-

sieht stellt sich als aussergewöhnliche Theaterbühne heraus.

Auf weiteren Darstellungen sorgt das Sinfonieorchester für

grosse Gefühle in einer Bratpfanne, in welcher anstatt wie

üblich gekocht nun Musik gespielt wird. In einer Garage ent-

stehen unvergessliche Emotionen und bewegende Momente

in einem Backofen komplementieren die Kampagne. Die

Kampagne wurde crossmedial mittels Inseraten, Plakaten,

Mailings und Online kommuniziert.

Mit einer auffallenden Idee «Raus aus dem Alltag» und rein ins Theater, umgesetzt mit Inseraten und Plakaten.

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WunderWaffeMailing

Pro Tag müssen wir etwa zwischen 3000 und 15 000 Entscheidungen treffen. Warum aber entscheiden wir uns für Produkt A und nicht für B, warum finden wir Marke A sympathisch und B nicht?

Damit sich jemand für Produkt A entscheidet, braucht es ein ganzheitliches, positives Marken-

erlebnis. Teil dieses Erlebnisses ist die 1:1 Kommunikation. Wie bei allen direkt an eine Person

gerichtete Botschaft steht auch das Mailing vor der Herausforderung, entweder genau zum

richtigen Zeitpunkt mit der relevanten Botschaft am passenden Ort zu sein oder die Beziehung

zu verderben. Das Mailing als Teil eines ganzheitlichen Konzepts wirkt immer dort am besten,

wo sympathisch ein Dialog aufgebaut wird.

Im Gegensatz zum Streuwurf, Newsletter oder vielen anderen digitalen Werbeformen bekommt

das Mailing mehr Beachtung, weil es, wenn es richtig gemacht ist, Ernsthaftigkeit ausstrahlt

und persönlich ist. Und nebst dem geringen Streuverlust kann es auch durch sensorische,

haptische Erlebnisse zusätzliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Sie gehen mit einem anderen Gefühl an eine Hochzeit, zu der Sie per E-Mail eingeladen

worden sind, als zu einer, bei welcher der Dialog mit einem sympathischen Brief und einer

ausser gewöhnlichen Einladungskarte begonnen hat. Richtig eingesetzt sowie überraschend

und relevant inszeniert ist das Mailing eine Wunderwaffe. Die zwei folgenden Beispiele zei-

gen, was wir damit meinen.

«POTENTIAL ZUM ANfASSEN» – DAS 3D-EINLADUNGSMAILING ZUM DIESjähRIGEN OLTEN MEETINGJedes Jahr lädt Biotechnet Switzerland – eine Organisation

zur Vernetzung von Forschung und Industrie – zum Olten

Meeting ein, dieses Jahr zum Thema Drug Development, also

zum Thema Medikamentenentwicklung und ihrem Potential.

Am Olten Meeting profitieren Fachleute von Referaten und

tauschen sich untereinander aus.

Wie lädt man zu so einer Veranstaltung ein? freicom ent-

wickelte eine starke Idee für zwei Schritte. «Potential zum

Anfassen».

In einfacher Kartenform wurde ein Save-the-Date-Mailing

erstellt und versendet. Mit einer abgebildeten Tablette wurde

das Thema des diesjährigen Olten Meeting eingeführt.

Im zweiten Schritt wurde dann ein 3D-Entdeckungs-Mailing

versendet. Das Potential der Medikamente konnte quasi

selbst entdeckt werden. Die im Save-the-Date-Mailing abge-

bildete Tablette wurde in echt mitgeschickt. Diese Tablette

konnte mit Wasser übergossen werden, das mit Wasser ge-

füllte Sachet lag bei. Es stellte sich heraus: die Tablette wird

zum nützlichen Tuch! Dieser Effekt machte deutlich, wie viel

Potential in so manchem steckt, und wie gross die Wirkung

einer kleinen Aktion sein kann.

Schritt 1: Das Save-the-Date führt das Thema «Potential in der Medikamentenentwicklung» ein.

Schritt 2: Das überraschende 3D-Mailing versendet dann das «Potential zum Anfassen» – eine Tablette, aus der bei Wasserzugabe ein Tüchlein wird.

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MIT REPOWER hOch hINAUSfreicom hat für Repower eine ganz spezielle Einladung für

die Powertage 2012 (Fachmesse und Branchentreffpunkt der

Schweizer Stromwirtschaft) gestaltet. Der Messestand von

Repower stand unter dem Thema «Gipfelerlebnisse mit

Repower» und war entsprechend gestaltet. Themengetreu

wurde eine Einladung an die Keyaccounts von Repower

kreiert. Ein echter Wanderwegweiser, persönlich graviert,

wurde zusammen mit einer Einladung versendet und sollte

den Geladenen den Weg zur Messe schmackhaft machen.

Rund 90 Prozent der geladenen Gäste besuchten den

Messestand und lobten Repower für das einzigartige Mai-

ling, mit dem sie zu den Powertagen eingeladen wurden.

Der persönliche Wanderwegweiser und das Info-Material haben die Brücke zum Repower-Messestand geschlagen.

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«gröSSteherauSforderung in China iSt die uMStrukturierung der WirtSChaft»

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China hat für viele Menschen in der Schweiz erst durch Ihre Arbeit als SRF-Korres-

pondentin ein Gesicht bekommen. Ist das Bild, das Sie vermitteln, umfassend?

Absolut. Dieser Meinung bin ich natürlich, sonst würde ich nicht so berichten. Das ist mein

oberster Grundsatz als Journalistin. Wir berichten ja über viele Themen, Wirtschaft und Kultur,

über die Grossstädte aber eben auch über die kleinen Betriebe abseits von Luxus. Im Leben

ist nicht alles immer nur positiv, darum berichte ich auch über die Kehrseite des Erfolgs und

des Wirtschaftsbooms. Es geht mir darum, auch zu zeigen, wer die Verlierer des grossen

Wirtschaftsbooms in China sind. China ist ein sehr aufstrebendes Land, und da gibt es nicht

nur Gewinner sondern auch Verlierer. Wir berichten auch über Geschäftsleute, die mit ihrem

Tun Erfolg haben. Aber auch über die Verlierer. Ich versuche, alle Aspekte miteinzubeziehen.

Was sollen die Menschen in der Schweiz über China wissen?

Es geht darum ein Bild des realen Lebens in China zu vermitteln. Ich lebe in diesem Land,

lebe mit den Menschen und der Kultur. Die Menschen, die meine Berichte sehen, sollen nicht

nur die Shanghai Skyline kennen, sondern auch wissen, was der Landwirt draussen leistet.

Ich erhalte sehr viele Feedbacks zu meinen Berichten. Die meisten sind sehr positiv und bestätigen

immer wieder, dass ich das Richtige tue und vermittle. Es ist sehr spannend, die Zuschauer

über das Leben hier aufzuklären.

Sie tragen auch Nachrichten in die Welt hinaus, die China nicht immer im besten Licht

dastehen lassen. Hatten Sie noch nie Probleme wegen Ihrer Medienberichterstattung?

Auf der einen Seite sind natürlich die Reaktionen der Zuschauer. Da gibt es viel Positives, aber

auch Negatives. Man merkt aber, dass die negativen Reaktionen vor allem von Personen

kommen, die China nicht so kennen wie ich. Geschäftsmänner, die in Luxushotels in der best-

gelegensten Strasse absteigen und nur in den besten Restaurants speisen. Diese Personen

wissen nicht viel über das Leben ausserhalb dieser einen Strasse. Sie werfen mir deshalb oft

eine einseitige Berichterstattung vor. Aber ich bin ja keine Botschafterin der Schweiz sondern

Journalistin. Es geht darum, das echte Leben zu vermitteln. Natürlich mahnt auch die Regie-

rung immer mal wieder zur Vorsicht. Man darf in China eine gewisse Linie nicht überschreiten.

Es gibt heikle Themen. Zum Beispiel Dörfer, die nur verschmutztes Wasser zum Leben haben.

Oder gewisse Regionen, die man nicht betreten oder über die man nicht berichten soll. Während

der Jasmin-Revolution zum Beispiel gab es viele Verbote. Setzten die Journalisten sich über

diese hinweg, riskierte man sein Journalisten-Visum. Es war heikel über die Demonstrationen

zu berichten. Es geht dabei nicht um mich selber, sondern auch um meine Arbeitskollegen.

Meine Assistentinnen begleiten mich und damit setze ich sie automatisch einer gewissen

Gefahr aus. Ich muss also auch abschätzen, in wie weit sich das Risiko einer Berichterstattung

noch lohnt.

«iCh Bin zeitzeuge – daS iSt ein privileg»

Barbara Lüthi ist seit 2006 als Chinakorrespondentin für das Schweizer Fernsehen tätig. freicom hat die mehrfach ausgezeichnete Journalistin als Top-Referentin ans 19. Rheintaler Wirtschaftsforum, das am 25. Januar 2013 in Widnau stattfindet, eingeladen. Mit uns hat die zweifache Mutter über ihren Beruf, das Land und ihr Leben in China gesprochen.

Warum ist es wichtig, dass Journalistinnen wie Sie aus Ländern wie China berichten?

Jeder Journalist ist auf der Suche nach spannenden Berichten. Dabei geht es um das normale

Leben, Spannungen, um Schwierigkeiten und Herausforderungen des Landes. Es wird Positives

und Negatives berichtet. Die Geschichten haben nicht nur Einfluss in China, sondern auch

einen globalen Zusammenhang. Zum Beispiel Chinas Abbau von Seltener Erden. Die Welt zeigt

mit dem Finger auf China, weil der Abbau enorme Umweltverschmutzungen mit sich zieht.

Aber genau diejenigen, die diesen Abbau aus gewissen Gründen verurteilen, steigern mit ihrem

Kauf die Nachfrage. Angebot und Nachfrage bestimmt die Wirtschaft, das Tun eines Landes.

Wir unterstützen solche Aktionen ja, indem wir das Produkt, in diesem Fall Seltene Erden, kaufen.

Was müssen Schweizer KMU beachten und wissen, wenn sie im Markt China sich

etablieren wollen? Was raten Sie einem Unternehmen, das in China Fuss fassen will?

Oberstes Gebot: Alles vergessen, was man bereits weiss. Man muss sich zu 100 % auf China

und dessen Kultur einlassen. Der kulturelle Kontext ist in China ganz anders. Ein schriftlicher

Vertrag hat nicht den gleichen Stellenwert wie in der Schweiz. Ein Handschlag, eine persönliche

Besprechung wiegt mehr. Es ist wichtig, ständig vor Ort präsent zu sein und den Kontakt mit

den Menschen und den Geschäftspartnern zu suchen. Die sogenannten «Soft Factors» sind

sehr wichtig in China.

China ist ein faszinierendes, auch schwieriges Land. Wo sehen Sie die grössten

Herausforderungen?

Im Moment ist die Situation so: China hat viel Geld und darum auch Macht. China kann es

sich jetzt leisten, gewisse Risiken einzugehen. Sie geben den Ton an. China nutzt seine Macht

aus und weiss, dass die anderen Länder, die Geschäfte mit ihnen machen wollen, sich an sie

anpassen müssen. China ist im Moment in einer sehr guten Lage und gibt in der Wirtschaft

die Spielregeln vor.

Sie leben mit ihrer Familie in China. Wie sieht ein Tag im Leben von Barbara Lüthi aus?

Sehr busy (lacht). Die grosse Tochter geht in den Kindergarten. Ich arbeite im Büro, habe eine

Nanny, die auf die Kinder zusätzlich aufpasst, wenn ich und mein Mann nicht da sind. Was

ich jeden Tag mache und wichtig ist in China: Immer den Luftwert kontrollieren. Bei hoher

Verschmutzung schliessen die zum Teil Schulen und Kindergärten. Dann müssen wir flexibel

sein, oder die Nanny springt ein und schaut nach den Kindern. Wir versuchen einen normalen

und geregelten Alltag zu gestalten.

Warum China? Sie könnten doch in einem europäischen Land ein bequemeres Leben

führen, gerade mit einer Familie.

Schon früh hat mich China fasziniert. Es ist ein sehr aufstrebendes Land und entwickelt sich

schnell. Das ist sehr spannend, das zu verfolgen. Die Menschen sind sehr herzlich und offen.

Das Leben hier ist schön, wir haben gute Freunde gefunden und geniessen die Zeit hier. Auf

der anderen Seite müssen sich die Chinesen natürlich auch viel gefallen lassen, gerade seitens

der Regierung.

Ist das Leben und Arbeiten für Sie in China ein Grenzgang?

Auf jeden Fall. China denkt ganz anders als wir in Europa. Die Kultur könnte unterschiedlicher

nicht sein. Zum Beispiel während Olympia wurde das Land offener. Aber das hielt nicht lange.

Man versucht zu berichten, aus allen Sparten und manchmal wird man auch daran gehindert.

Es ist nicht immer einfach. Ich arbeite mit Chinesen zusammen, das ist sehr angenehm. Ich trage

aber für meine Arbeitskollegen auch eine gewisse Verantwortung. Ich bespreche viel mit

meinen Assistenten, auch um abzuwägen, ob sich die Dinge lohnen oder nicht.

Vielen Dank!

Anmeldungen zum Wirtschaftsforum Rheintal (wifo) unter www.wifo.ch

Barbara Lüthi, ist seit 2006 Korrespon-

dentin fürs Schweizer Fernsehen in China,

2008 ausgezeichnet mit dem CNN Journalist

Award, Kategorie TV für die Reportage

«Landenteignung in China» und zusätzlich als

CNN Journalist of the Year.

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Für jeden freiraum verfasst eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter den Text für die freizügig-

Kolumne. Diesmal erzählt unsere Polygrafin Claudia Etter aus ihrem Arbeitsalltag.

«DER UMZUG INS ZENTRUM ST.GALLENS» Alles ist wieder an seinem Platz – alle Computer funktionieren einwandfrei und auch die

Schubladen und Schränke sind wieder in ihrer gewohnten Ordnung. Der gross geplante

Umzug vom Stadtrand ins Zentrum der Kantonshauptstadt ging reibungslos über die Bühne.

Alle und alles rückte ein bisschen näher zusammen und verteilt sich nun auf zwei Stockwerke.

Dazu brauchte es einige Vorbereitungen. Schon Monate vor dem Umzug ins Stadtzentrum

wurde am alten Ort ausgemistet und ausgeräumt, was nicht mitgezügelt werden wollte. Es

wurden Pläne gezeichnet und vermessen sowie kontrolliert, ob alle Arbeitsplätze und

Schränke, die benötigt werden, in den neuen Büroräumlichkeiten ihren Platz wieder finden.

Was schon verpackt werden konnte, wurde in Kisten verstaut. Trotz des Umzugs musste

das Alltagsgeschäft bis zum Umzugstag reibungslos funktionieren. Einige Tage vor dem

Umzug wurden riesige Container vor das Gebäude an der Rorschacherstrasse gestellt. Drei

volle Container und 40 wunde Füsse und Hände später waren die Büroräume leergeräumt.

Auch ein neuer Mitarbeiter des Monats war auserkoren. Das Foto eines stolzen Mitarbeiters,

der das Zepter für das korrekte Stampfen und Füllen der Container übernommen hatte,

ziert nun die neuen Büros.

Jetzt sind wir also mittendrin. Und das manchmal auch auf ganz überraschende Weise! So

kann es passieren, dass wir Kunden im Büro haben, die nicht an unserer Kreativität interessiert

sind, sondern schon mit ausgezogenen Schuhen einen Termin für ihre Pedicure wahr nehmen

möchten. Da wir hierfür aber nicht für höchste Qualität garantieren können, lassen wir doch

lieber unsere Nachbarin von der Praxis nebenan ans Werk.

Alle haben sich am neuen Ort eingelebt und geniessen auch die Vorteile des neuen Standortes

inmitten der Stadt. So kommt es seit dem Umzug doch öfters vor, dass man sich nach einem

heissen Arbeitstag auf ein kühles Bier oder Mineral in einer nahegelegenen Gartenbeiz trifft

und den Tag ausklingen lässt.

Claudia Etter

Polygrafin

freizügig

poststrasse 189001 st.gallen

alexanderstrasse 87000 chur

bergstrasse 218044 zürich

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