freschup Training Teambuilding

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F ür Skiprofi Erwin Resch (Dreifacher Weltcup-Sieger und österr. Meister in der Ab- fahrt) gibt es nur ein Ziel: Er möchte nicht nur mit seiner langjährigen Erfahrung im Skisport überzeugen, sondern Sport und Bewegung in opti- malen Einklang mit Körper, Geist und Seele bringen. Er verwirklichte dieses Ziel mit seinen Hitbikingtouren in Griechenland und nun mit dem Fresch Up Sport- und Ski- schulzentrum am Katschberg genau an der Grenze zwi- schen Salzburg und Kärnten .. Schon das Gebäude des Zen- trums von Erwin Resch ist an- ders. Es hebt sich von der sonst häufig üblichen „bauern- barocken“ Architektur in Ski- gebieten ab und ist innen und außen mit größtmöglicher Of- fenheit gestaltet. Statt Glüh- wein gibt es frisch gepresste Fruchsäfte; statt Holzbänken Lederfauteuils; statt der üblich- en „Pistenmusik“ gibt es ent- spannende Musik. Auch Body- checks können unter ärztlicher Aufsicht gemacht werden und selbstverständlich gibt es alles rund um den Wintersport zu kaufen, von Skiern bis zu Nahrungsergänzung u.v.m. Ein perfektes Team gehört dazu Was fehlte, war ein perfekt or- ganisiertes Team, sowohl in der Schischule als auch im Shop, das die Idee des Eigen- tümers Erwin Resch mitträgt und mitlebt. Speziell im Sai- sonjob geht es ja darum, dass das Team schnell zusammen- wächst, die Idee erfasst und klar verständliche Strukturen geschaffen werden. Im ersten Jahr, in der Saison 2004/2005, war der Auftakt mehr als hektisch. Der Bau wurde just in time fertig, das Team war kunterbunt zusam- mengewürfelt und so ging es rasant in die Saison. Trainerin Yvonne van Dyck: „Da gab es Tücken und Fehler, und Fehler sind Feed-back – so beschlos- sen wir Ende November 05, den Auftakt zur idealen Team- bildung in diese Saison, be- reichert um das Wissen der anfänglichen Fehler, zu ge- stalten.“ Eine Frage war vorrangig: Wie können die Mitarbeiter mit Erwins Reschs Idee „infi- ziert“ werden? Wie können die Mitarbeiter wissen, worauf es ihm ankommt, ohne die große Kristallkugel auspacken zu müssen? Van Dyck: „Vor allem ging es darum, sie selbst zu den Erkenntnissen kommen zu lassen sowie zu erreichen, dass die Mitarbeiter auch selbst die Verantwortung über- nehmen und dass dafür die nötigen Ressourcen geschaffen werden.“ Zuerst musste das Wozu, Wa- rum, Wie, Was, das Wer mit Wem, bis Wann und Wo ge- klärt werden, d.h. es wurde auf allen logischen Ebenen gearbeitet. Daraus sollte ein Ideenpool entstehen, damit die Idee Fresch Up weiter wach- sen konnte. Dazu musste die Wichtigkeit und Bedeutung je- des Einzelnen im Team deut- lich gemacht werden. Spielregeln schaffen Speziell das Zusammenspiel der Schischule mit dem Shop war neu. So war es das ein- deutige Ziel, die Mission für den Fresch Up Shop und für die Fresch Up Skischule zu er- stellen, die beiden zu synchro- nisieren und daraus Spielre- „The fresch up legend“ und „Mr. Fix it“ Teambildung im Skizentrum des Weltcup-Siegers Erwin Resch Wie man eine Ansammlung von 30 Mitarbeitern auf ei- ne Vision einschwingt, eine Corporate Mission daraus erstellt und wie man vor allem dafür sorgt, dass die Werte lebendig umgesetzt werden erreichte Yvonne van Dyck (id´consulting gmbh) in zwei Tagen mit dem Fresch Up Team von Skiprofi Erwin Resch. Von Max Gersten 38 TRAiNiNG Nr. 1/Feb. 2006 CASESTUDY

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The fresch uo legend

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Für Skiprofi Erwin Resch(Dreifacher Weltcup-Sieger

und österr. Meister in der Ab-fahrt) gibt es nur ein Ziel: Ermöchte nicht nur mit seinerlangjährigen Erfahrung imSkisport überzeugen, sondernSport und Bewegung in opti-malen Einklang mit Körper,Geist und Seele bringen. Erverwirklichte dieses Ziel mitseinen Hitbikingtouren inGriechenland und nun mitdem Fresch Up Sport- und Ski-schulzentrum am Katschberggenau an der Grenze zwi-schen Salzburg und Kärnten ..

Schon das Gebäude des Zen-trums von Erwin Resch ist an-ders. Es hebt sich von dersonst häufig üblichen „bauern-barocken“ Architektur in Ski-gebieten ab und ist innen undaußen mit größtmöglicher Of-fenheit gestaltet. Statt Glüh-wein gibt es frisch gepressteFruchsäfte; statt HolzbänkenLederfauteuils; statt der üblich-en „Pistenmusik“ gibt es ent-spannende Musik. Auch Body-checks können unter ärztlicherAufsicht gemacht werden undselbstverständlich gibt es allesrund um den Wintersport zu

kaufen, von Skiern bis zuNahrungsergänzung u.v.m.

Ein perfektes Team gehörtdazu

Was fehlte, war ein perfekt or-ganisiertes Team, sowohl inder Schischule als auch imShop, das die Idee des Eigen-tümers Erwin Resch mitträgtund mitlebt. Speziell im Sai-sonjob geht es ja darum, dassdas Team schnell zusammen-wächst, die Idee erfasst undklar verständliche Strukturengeschaffen werden. Im ersten Jahr, in der Saison2004/2005, war der Auftaktmehr als hektisch. Der Bauwurde just in time fertig, dasTeam war kunterbunt zusam-mengewürfelt und so ging esrasant in die Saison. TrainerinYvonne van Dyck: „Da gab esTücken und Fehler, und Fehlersind Feed-back – so beschlos-sen wir Ende November 05,den Auftakt zur idealen Team-

bildung in diese Saison, be-reichert um das Wissen deranfänglichen Fehler, zu ge-stalten.“Eine Frage war vorrangig:Wie können die Mitarbeitermit Erwins Reschs Idee „infi-ziert“ werden? Wie könnendie Mitarbeiter wissen, woraufes ihm ankommt, ohne diegroße Kristallkugel auspackenzu müssen? Van Dyck: „Vorallem ging es darum, sie selbstzu den Erkenntnissen kommenzu lassen sowie zu erreichen,dass die Mitarbeiter auchselbst die Verantwortung über-nehmen und dass dafür dienötigen Ressourcen geschaffenwerden.“ Zuerst musste das Wozu, Wa-rum, Wie, Was, das Wer mitWem, bis Wann und Wo ge-klärt werden, d.h. es wurdeauf allen logischen Ebenengearbeitet. Daraus sollte einIdeenpool entstehen, damit dieIdee Fresch Up weiter wach-sen konnte. Dazu musste dieWichtigkeit und Bedeutung je-des Einzelnen im Team deut-lich gemacht werden.

Spielregeln schaffen

Speziell das Zusammenspielder Schischule mit dem Shopwar neu. So war es das ein-deutige Ziel, die Mission fürden Fresch Up Shop und fürdie Fresch Up Skischule zu er-stellen, die beiden zu synchro-nisieren und daraus Spielre-

„The fresch up legend“und „Mr. Fix it“Teambildung im Skizentrum des Weltcup-Siegers Erwin Resch

Wie man eine Ansammlung von 30 Mitarbeitern auf ei-

ne Vision einschwingt, eine Corporate Mission daraus

erstellt und wie man vor allem dafür sorgt, dass die

Werte lebendig umgesetzt werden erreichte Yvonne van

Dyck (id´consulting gmbh) in zwei Tagen mit dem Fresch

Up Team von Skiprofi Erwin Resch. Von Max Gersten

38 TRAiNiNG Nr. 1/Feb. 2006

CASESTUDY

38-39 van dycke fg/KH • 02.02.2006 10:14 Uhr Seite 38

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geln für die Kommunikationim Team sowie zwischen denTeams und mit den Kunden zuerstellen! Weitere Ziele waren: • Kommunikationsabläufe op-

timieren, • Wissensmanagement leicht

machen, • klare Aufgabengebiete und

Zuständigkeiten schaffen unddafür zu sorgen, dass dieseSpielregeln und Abläufe sichweiter entwickeln können.Selbstverständlich war esauch ein Ziel, dass das Teammit Humor und Kompetenzkommuniziert und so dieWünsche der Kunden wert-schätzend und flexibel erfüllt!

Es geht um Werte

Der Workshop startete langeZeit vorher. In ausgiebigenBriefings mit Erwin Resch undseiner Assistentin DanielaFeichter wurden die beidenlogischen Ebenen Vision undMission erarbeitet. Viele derRessourcen dazu wurden be-reits im Vorfeld gestaltet. Sowurden z.B. die Arbeitsberei-che genau definiert, Zustän-digkeiten grob umrissen,Dienstpläne klar und trans-parent gestaltet u.v.m. Daniela Feichter unterstützteihren Chef Erwin Resch vorerst

bei der richtigen Personalaus-wahl für den Shop. Wichtigwar dabei, dass das Bezah-lungsmodell die Werte fördert,die der Firmenphilosophie ent-sprechen. So z.B. gibt es nureine ganz geringe individuelleProvision – dafür eine inter-essante Teamprovision. Ein Er-gebnis war auch, dass einUmsatzziel für die Saison fest-gelegt wurde und sobald dieserreicht ist, fährt das gesamteTeam auf Firmenkosten nachGriechenland. Der Beginn des eigentlichenTrainings diente dazu, denkunterbunten Haufen einzu-stimmen, Antworten auf dasWozu und Warum des Gan-zen zu geben und positiveStimmung zu schaffen. Dann ging es mit der Arbeitauf der Einstellungsebene wei-ter: Mittels sechs einfacherFragen fand jeder Einzelneseine wichtigsten persönlichenWerte im Beruf, hinsichtlichKommunikation im Team, mitdem Unternehmer und mit denKunden heraus. Diese Wertewurden noch nach Wichtigkeitgereiht. Im Anschluss wurdendie Werte der Führungskraftauf dem Flipchart gesammeltund von jedem weiteren Mit-arbeiter einzeln ergänzt undgesammelt – so dass sich ein„Wert-volles“ Bild der gesam-

ten Gruppe ergab. Es wurdegetrennt mit Skischul- undShopteam gearbeitet. Wichtigwar dabei, dass jeder Mitar-beiter erkannte, dass seineWerte im Gesamtbild enthal-ten sind! Daraus ergab sichdie Gruppenreihung der Wer-te und daraus wiederum fol-gerte die nächste Aufgabe:„Wert-volle“ Sätze mit diesenWörtern, getrennt nach Kom-munikation im Team und Kom-munikation mit Kunden, zubilden. (Mission)

Auf Kurs bleiben

Die Richtung war nun klar undein weiterer wesentlicher Schrittlag vor dem Team: Wie stelltman sicher, dass das Team aufKurs ist und bleibt und wiekonkret werden diese Wertemit Leben erfüllt? Basis warendie jeweils gesammelten Wer-te. Diese wurden sinnesspe-zifisch umsetzbar, begreifbar,sehbar, hörbar und somit auchmessbar gemacht. Damitwurden auch die Ebenen derFähigkeiten, Handlungen unddes Kontextes umgesetzt! Die Diskussionen waren ex-trem fruchtbar, sehr konstruktivund mit einigen „Nebenwir-kungen“ durch die gute Stim-mung bereichert, wie z.B. „Ti-tel“ für alle Teammitglieder,

die auch auf den Namens-schildern stehen und in dieHomepage aufgenommenwerden. So ist Chef ErwinResch „the fresch up legend“,Franz, der Skiservicemann,„Mr. Fix it“ usw. Die Aufgaben wurden konkretvergeben und terminiert. JederHauptverantwortliche einerGruppe hat z.B. die Aufgabe,Spielregeln für seine Abteilungfestzulegen. Nützliche Fragendabei waren z.B.: • Was ist mir wichtig in der

Kommunikation mit mir? • Worauf lege ich Wert bei

Vertretungen? • Wie weiß ich, dass dies er-

reicht ist? • Was fehlt mir noch, dass ich

das sicherstellen kann?Van Dyck: „Es ist sicher nichtnur der tollen weißen Grund-lage zu verdanken, dass derUmsatz heuer allein bis An-fang Jänner um 95% höher istund das Team trotz des enor-men Ansturmes in guter Stim-mung ist. Damit diese Entwick-lung so weitergeht, gibt es vonmir immer wieder ,Coachingon the way’. Wenn das soweiterläuft, werden die ge-setzten Ziele sicher erreichtund das Fresh Up Team feiertden Ausklang der Saison inGriechenland. www.id.co.at

T

Kontakt: Business Circle, www.businesscircle.at, DI(FH) Birgit Bischof, [email protected], Tel: +43/1/522 58 20-27

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CASE STUDY

TRAiNiNG Nr. 1/Feb. 2006 39

38-39 van dycke fg/KH • 02.02.2006 10:14 Uhr Seite 39