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FREUNDE DER ALTSTADT KEMPTENS e.V. 27. Jahrgang Nr. 33 / 2006 (Luftaufnahme: Werner Sienz)

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FREUNDE DER ALTSTADT KEMPTENS e.V.

27. Jahrgang Nr. 33 / 2006

(Luftaufnahme: Werner Sienz)

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Bericht des VorsitzendenVon Hansjürg Hensler

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Nach vielen Jahren leerer Kassenzeichnet sich am Horizont wie ein sil-berner Streifen ein Ende dieser langenDurststrecke ab. Nachdem wir mit vielVerständnis und Zurückhaltung unse-re Bitten und Forderungen denUmständen angepasst haben, werdenwir auch jetzt nicht sofort in die Vollengehen, sondern mit weiterer Zurück-haltung und Verantwortungsbewusst-sein unsere Vorstellungen vortragen.

Der Förderverein Zugabe hat mit Bra-vour seine Aufgabe gemeistert. Dieangestrebte eine Million Euro konntebereits am 29.05.2006 an die StadtKempten überwiesen werden. Bis zurvereinbarten Auflösung des Förder-vereines kommt mit Hilfe der Mitglie-der und Spender sicher noch einmalein ansehnlicher, hoffentlich sechsstel-liger Betrag zusammen. Unser Appellan alle Freunde unseres Stadttheaters -helfen Sie bitte weiter, auch nach demRichtfest am 17.11.2006 ergeben sichimmer noch weitere dringende Not-wendigkeiten, die im vorgesehenenengen Etat nicht berücksichtigt sind(Konto „Zugabe” Sparkasse Allgäu610 495 475 - BLZ 733 500 00 ). Vonunserer Seite an alle großen und klei-nen Helfer zu diesem großartigenErgebnis ein herzliches Dankeschön.

Ein Benefiz-Konzert der besonderenArt konnten wir am 16.02.2006 imKlecks zu Gunsten der Familie Eich-holz veranstalten. Mit den Eintrittsgel-

dern und vielen Einzelspenden, vorallem von Freunden der Altstadt, diedas Konzert nicht besuchen konnten,der Diakonie (500 €), Rotary ClubKempten Residenz (1.000 €) und einerSammlung nach dem Konzert vonnoch einmal 414 € konnten wir eineSumme von insgesamt 4.010,30 € über-weisen. Ganz wesentlich zu diesemErfolg beigetragen haben die Musiker,die Lanzenbacher, der GospelchorDurach unter Leitung von ThomasKühling, das Duo Martin Odstrcil &Klaus Kiechle und überhaupt KlausKiechle, bekannt als Bschese, dergekonnt und herzlich durch das Kon-zert führte. Alle Beteiligten haben aufihre Gage verzichtet, von keiner Seitewurden uns Kosten in Rechnunggestellt. Es war ein tief ergreifenderund unvergesslicher Abend.

Am 14. und 15. Juli 2006 feierten wirzum 11. Mal unser gemeinsames Diakonie-Altstadt-Fest zugunsten derDiakonie. Besonders erfreulich wardie Zusammenarbeit mit den Wirtendes Rathausplatzes, so dass hier zumersten Mal von einem wirklichen Alt-stadt-Fest gesprochen werden konnte.Diese großartige Veranstaltung mitallen Beteiligten geht am 20. und 21.Juli 2007 in seine 12. Auflage.

Die Stadtgärtnerei hat uns im Früh-jahr am Rathausplatz mit schönemösterlichem Blumenschmuck über-rascht. Vielen Dank!

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Die Firma Mode und Sport Reisch-mann hat im Umfeld ihres Hausesnach Süden ein wahres Schmuckkäst-chen gestaltet. Das heruntergekom-mene ehemalige Karg-Haus und nunauch das ehemalige Weinhaus Golde-nes Fäßle erstrahlen in neuem Glanz.

Im Bereich Gerberstraße - In derBrandstatt tut sich etwas. Ein hinzu-gezogener Berater hat auf vieleChancen und Möglichkeiten der Auf-besserung dieses Altstadt-Bereicheshingewiesen. Hoffentlich wird diesnun auch von den Hausbesitzern undGewerbetreibenden umgesetzt (eige-ner Bericht).

Das Sänger-Haus - An der Stadtmau-er 6 - wurde in die Denkmalliste auf-genommen. Wir gratulieren denBesitzern und freuen uns um einenweiteren Zuwachs erhaltenswerteralter Häuser.

Die Gastronomie in unserer Altstadthat eine wesentliche Aufwertungerhalten. Nachdem schon 2005 ausdem Stadtschreiber eine feine gutbür-gerliche Gaststätte geworden ist, istder stattliche Bayerische Hof endlichwieder bayerisch. Die Besitzer-Fami-lie Nägele hat mit enormem Aufwandund viel Liebe eine edle und gemütli-che Traditionswirtschaft wieder aufle-ben lassen. Nachdem im GoldenenRoss seit einiger Zeit die FamilieBenz einen Feinschmecker-Tempelbetreibt, ist der östliche Teil unsererAltstadt dadurch zusätzlich attrakti-ver geworden.

Entscheidend für den gastronomi-schen Frieden in diesem Bereich istdie Schließung einer unsäglichen undheruntergekommenen Pilsbar in derBäckerstraße. Unter dem zuletztgeführten Namen Every day 5 musstedas Umfeld unerträgliche Zuständeerdulden. Nicht nur völlig unzulängli-che Betreiber, sondern auch eineunverantwortliche(r) Brauerei undHausbesitzer haben viel zulange weg-geschaut. Jahrelange Beschwerdenund Hilferufe - auch schon bei denvorherigen Pächtern - bliebenungehört. Erst das Eingreifen desOrdnungsamtes und der Polizei-behörden haben diese unhaltbarenZustände beendet. Wenn Anwohnerbei einbrechender Dunkelheit sichnicht mehr vor ihr Haus wagen, istjede Toleranzgrenze überschritten.Ähnliche Zustände haben in derBurghaldegasse in der GaststätteKlim Bim zur Herabsetzung derSperrstunde auf 23 Uhr geführt unddadurch letztlich zur Schließung die-ses Lokales. Ein behördlich geschlos-senes Lokal in der Brennergassebewirtet seine Gäste nur noch aufKlopf- bzw. Klingelzeichen - hoffent-lich auch hier nicht mehr lange.

Nach 25 erfolgreichen Jahren beendetFrau Maria Fröhlich ihre Tätigkeit alsWirtin der Alten Münze. Wir wün-schen ihr für ihren dritten Lebensab-schnitt viel Freude und Gesundheit!Von der Brauerei erfahren wir, dassein/e Nachfolger/in als Wirt/in derAlten Münze gesucht wird.

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Zwei neue Wohnanlagen in der Stifts-stadt, am Hofgarten und an der War-tenseestraße, haben wesentlicheSchwerpunkte in der Stadtentwick lunggesetzt. Ein ähnlich wichtiges Projektin der Altstadt, nämlich die Rosenau,soll nun endlich in Angriff genommenwerden. Verschiedene Ankündigun-gen der letzten beiden Jahre zur begin-nenden Sanierung, bzw. Umbaumaß-nahme waren dann lediglich Abbrücheunwesentlicher Nebengebäude. Nunwurde aber endgültig eine Baustellezur Durchführung der längst verspro-chenen Baumaßnahmen eingerichtet.Die ausführende Baufirma aus Oberst-dorf hat uns dies bestätigt. Nach Fer-tigstellung der neuen Brücke über dieIller sollte dann endlich die verspro-chene Fußgängeranbindung zum Holz-platz ermöglicht werden.

Ein Jahrzehnte langer Wunsch der Alt-stadt geht seiner endgültigen Verwirk-lichung entgegen.Nach der beeindruckenden Einwei-hung des Anwesens Ecke Brennergas-se/Burghaldegasse des Architektur-büros Maucher & Höß am 22.09.2006steht eine endgültige Bebauung desSchwanen-Geländes bevor. Baggerbereiten das Gelände für archäologi-sche Untersuchungen auf, so dass inKürze mit der Bebauung begonnenwerden kann. Besonderer Dank gilthier der Sozialbau Kempten und demGeschäftsführer Herrn Herbert Sin-ger. Dank seiner intensiven undbeharrlichen Vorarbeit gehört dieserSchandfleck bald der Vergangenheitan.

Ein weiteres Hauptanliegen der Alt-stadtfreunde steht vor der Lösung.Bereits am 06.05.2006 konnten wir inder Allgäuer Zeitung über die Sanie-rungspläne des Hauses Bäcker -straße 9, ehemals Schwarzer Adler,lesen. Der Altstadt-Architekt DietmarProkop wird diese Riesenaufgabeangehen. Das Schicksal dieses Hauseswurde seit über 20 Jahren von unsbeobachtet und hat in der Bedeutungder Sanierung unserer alten Bürger-häuser erste Priorität. Soweit es unsmöglich ist, wollen wir DietmarProkop mit aller Kraft und Möglich-keit zur Seite stehen. Wir bleiben dran.

In unserer letzten Jahresversammlungam 14.03.2006 wurde mit Herrn Ober-bürgermeister Dr. Netzer und der Bau-referentin Frau Beltinger eine Bege-hung und Begutachtung des Baumbe-standes auf der Burghalde vereinbart.Am 28.06.2006 trafen sich Frau Beltin-ger, Herr Dr. Weber, StadtgärtnerHerr Gail, Herr Roger Mayrock undvon den Altstadtfreunden neben Dr.Weber Frau Helga Kopp und HansjürgHensler. Nun kann man sich über denBegriff Sichtachsen trefflich streiten.Wenn man die St.-Lorenz-Kirche nurmit einem Auge durch den dichtenBlätterwald erahnen kann, ist das füreine subjektive Betrachtung vielleichtakzeptabel.Jahrhunderte alte Buchen sind sicherschützenswert und wertvoll. Der Blickvon allen Seiten von und auf die Burg-halde ist allerdings auch nicht für allebesonders wichtig. Es wurde aberunstrittig festgestellt, dass wilder

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Bewuchs und langsames Zuwuchernnicht erstrebenswert sind. Die jetzigenFreiflächen - dank Schneebruch undsonstigen Baumerkrankungen müh-sam gewonnen - sollten auf jeden Falljährlich durch sachgemäße Pflegeerhalten werden. Die permanente Per-sonalnot und Arbeitsüberlastung derStadtgärtnerei sollte auf keinen Falldazu führen, dass die pflanzlicheÜberwucherung der Burghalde danneines Tages ein schützenswertes Bio-top wird. Nebenbei wurde an manchenStellen ein enormer Säuberungs- undPflegebedarf festgestellt. An der Aus-sichtskanzel am südlichen Ende warensich alle Beteiligten einig, wenigstenshier - um wirklich von Aussicht redenzu können - die Baumgruppe nachSüd/Ost zu entfernen. Die Durch-führung wurde unmissverständlich fürden Herbst 2006 von Herrn Gail ver-sprochen. Dieser Termin wurde beieiner neuerlichen Besichtigung am28.11.2006 allerdings nun auf denSpätwinter 2007 verschoben. Wir wer-den es auf jeden Fall beobachten.Übrigens lohnt sich auf jeden Fall derBesuch des Burgenmuseums und desHeilpflanzen-Gartens in und an derBurg.

Bei diesem letzten Treffen mit FrauBeltinger, Herrn Dr. Weber, Frau Teu-fele, Herrn Bürgermeister DieterZacherle und Herrn Tillmann Ritter(Stadtheimatpfleger) wurde die neurenovierte Panoramatafel auf der Süd-seite der Burghalde eingeweiht. Herz-lichen Dank an alle Beteiligten!St.-Mang-Platz - Bäckerstraße

ist unser größtes und für die unmittel-bare Zukunft wichtigstes Thema.Was nützen der Lückenschluss an derBurgstraße (Schwanengelände) unddie Renovierung Bäckerstraße 9,wenn der Kern immer kränker wird.Seit Jahren wird geplant, die Bürgerin öffentlichen Versammlungenbefragt und eingebunden, Pläne biszur Ausschreibungsreife gefertigt,und dann wird die Ausführung immerweiter hinausgeschoben.

Sicherlich wurden niemals von Seitender Stadt Termine zugesagt, immerwurde das Finanzierungsproblem wieein Damokles-Schwert über allemgehalten, aber nun darf die Durch-führung nicht mehr länger hinausge-schoben werden.Eine Zukunft des Bereiches St.-Mang-Platz - Bäckerstraße kannes nur geben, wenn die Voraussetzun-gen für ein schönes Wohnumfeld,kleine Spezialgeschäfte, Dienstleisterund bürgerliche Gastronomiegeschaffen werden. Alle bisherigenAnstrengungen einiger Hausbesitzerwerden zunichte gemacht und ver-kümmern wie der traurige Rest.Es gibt keinen einzigen anständigenGrund mehr, hier nicht sofort mit derUmgestaltung zu beginnen - fürDetaillösungen stehen wir jederzeitzur Verfügung. Bisherige Einwendun-gen und Sonderwünsche rechtferti-gen absolut sicher keine Verzögerun-gen mehr, da egoistische Einwendun-gen nicht mehr zu erwarten sind.

Das versprochene 3-D-Höhenmodell

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mittels Laser-Scanner-Befliegens, alsoeine Gefahrenkarte zur Einschätzungeines möglichen neuerlichen Iller-hochwassers für Ende dieses Jahreskonnte leider den Bürgern der Alt-stadt nicht zur Verfügung gestellt wer-den. Auf Nachfrage erfuhren wir, dassunvermeidliche Verzögerungen einge-treten sind und nun das Frühjahr 2007in Aussicht gestellt wird.Keine Auskunft erhielten wir bisherzur Lösung der brisanten Gefah-renstelle Bachtelbach an der FüssenerStraße und auch nicht, wieso aus denGullys am Holzplatz bei Hochwasserdie Straßen und Plätze überflutet wer-den.

Was geschieht weiterhin mit dem 4P-Haus? Leere, verwahrloste Lädenim Innenhof, wackelige und unsicherePflasterung und insgesamt ein renovie-rungsbedürftiger Zustand sind un -übersehbar. Die Stadt Kempten alsHauptmieter sollte die auslaufendenMietverträge benutzen, der Hausbesit-zer-Gesellschaft eine Renovierungnahe zu legen.

Das Standortgeplänkel um das Möbel-haus Lutz Neubert - XXX Lutz hätteman uns ersparen können. Eine Ent-scheidung war bei den Verantwortli-chen von vornherein für den Hasla-cher Berg klar, obwohl jedem Betrach-ter vollkommen klar ist, dass dieserPlatz für dieses gigantische Bauwerkzu klein ist. Unbefriedigend auch dieBürgerinformation bzw. Bürgerdiskus-sion am 11.10.2006. Auf kein Argu-ment der besorgten Anwohner undBürger wurde eingegangen, alles wur-

de abgeschmettert oder einfach nichternst genug genommen. Das ganze gip-felte in der Aussage: „Es gibt keineeingebaute Bergsicht”.Ein vorhersehbares Überschreiten dervereinbarten Fläche für das demInnenstadt-Handel bedrohliche Rand-sortiment wird dann sicher auchschöngeredet.

Der meistfrequentierte Platz in unse-rer Stadt, die Kreuzung Bahnhofstraße- Freudental - Beethovenstraße ver-kümmert immer mehr. Der einzigeLichtblick, das Kunsthaus, ehemalsHaus International, sollte besser geför-dert denn auf der Abriss-Liste geführtwerden.

Wie sehr man von der von obersterStelle propagierten Knochentheorieabweichen kann, zeigt die Durch-führung des 150-Jahre-Jubiläums derFeuerwehr Kempten. Nur weil es soeinfacher und bequemer war, verkauf-te man die überwiegende Durch-führung dieses großen Festes an dasForum Allgäu. Wie spannend hätte essein können, dieses Ereignis an ver-schiedenen Plätzen unserer Stadt mitBürgernähe und zwangloser Begeg-nung zu gestalten. Bereits aufgebauteZelte im Vorfeld der Allgäuer Festwo-che hätten eine ideale Begegnungsstät-te werden können.Wie wenig dieses Konzept am gewähl-ten Standort aufgegangen ist, zeigt derbejammernswerte Zulauf der beidenMusikveranstaltungen. Schade auch,dass der stellvertretende Lokalrepor-ter der Allgäuer Zeitung von hoher,nicht zu erwidernder Warte, diese

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Chance anders gesehen hat.

Leider hören wir immer wieder, derBesuch der Kinder unserer Altstadt inder hervorragend gut geführten Sutt-Schule wird durch Umgehung desSchulsprengels unterlaufen. Auchwenn das Schulamt nun in Immenstadtseinen Sitz hat, bitten wir dringend,diese Ausdünnung zu vermeiden.

Wann wird der Brunnen an der Klo-stersteige wieder installiert? Offen-sichtlich hat unsere Stadt wenig Glücksowohl mit der Gestaltung ihrer Brun-nen wie auch mit deren Unterhalt. Mitein wenig Geschick - und vielleicht mitein bisschen weniger Sturheit - müsstedoch hier eine Lösung gefunden wer-den. Der jetzige Zustand hat besten-falls Schrebergarten-Niveau (nichtsgegen Schrebergärten).

Frau Gertraud Schwarz - „AltstadtTraudl” - wird im Haus der Senioren inder Schützenstraße am 18.01.2007 um19.00 Uhr ihre hochinteressanten Alt-stadt-Filme aus den Jahren 1983 und1988 zeigen. Beide Filme entstandenunter der Regie von Frau Schwarz unddem begeisterten Filmer Herrn Wiese.Weiterhin stellt Frau Schwarz dann bis28.02.2007 dort ihr gesamtes Archiv,Bilder, Zeitungsausschnitte und Zeit-dokumente seit der Gründung des Ver-eines der Freunde der Altstadt im Jah-re 1980 - und ebenso historische Bilderaus ihrem Wohnumfeld - öffentlich aus.

Bei weiteren Erörterungen derFlächennutzungs- und Bebauungsplä-ne in der Altstadt (Reichsstadt) bittenwir um Einbeziehung in die Planun-

gen. Aus der Vergangenheit gibt eseinige Beispiele guter Zusammenar-beit. Natürlich ist ein Konsens nur mitMenschen möglich, die nicht immerglauben Recht zu haben und der Mei-nung sind, alles besser zu wissen. Wirjedenfalls sind zu jeder Zeit und anjedem Ort zu konstruktiver Partner-schaft bereit.

Bei den nächsten Wahlen für einenneuen Vorstand der Freunde der Alt-stadt wird sich der jetzige Vorstandkomplett zur Wiederwahl stellen. Es istaber unsere feste Absicht, während dernächsten drei Jahre einige Positionen -auch die des ersten Vorsitzenden - mitjungen Kräften neu zu besetzen. Bittehelfen Sie uns hier mit der Bereit-schaft, entweder selbst bei uns mitzu-arbeiten oder interessierte und enga-gierte Personen vorzuschlagen. Wirfreuen uns über jeden eingebrachtenGedanken.

Unsere traditionelle bewährte Sprech stunde findet wie immer jeden Montagzwischen 15.00 und 17.00 Uhr statt.Selbstverständlich sind wir auch sonstgerne für Sie da.

Zu den bevorstehenden Feiertagenwünschen wir Ihnen nun viel Gesund-heit und Zufriedenheit.

Unsere Jahresversammlung 2007 fin-det am Dienstag, 13.03.2007 um 19.30Uhr im Evangelischen Gemeindehaus,Reichsstraße 1 statt. Herr Oberbürger-meister Dr. Ulrich Netzer und Refe-renten haben ihr Kommen zugesagt.

Ihr Hansjürg Hensler

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In der Gerberstraße ist im Jahr 2006einiges in Bewegung geraten. Bauli-che Veränderungen an dem einenoder anderen Gebäude, neue Läden -aber auch neue Ideen sind entstan-den. Nachdem die Bewerbung für dasbayerische Modellvorhaben „Lebenfindet Innenstadt” zunächst nicht vonErfolg gekrönt war, wurde das Themavon Seiten der Stadt dennoch nicht zuden Akten gelegt. Nach einer Infor-mationsveranstaltung im März 2006in den Räumen von Galeria Kaufhofwar klar, dass auch die meistenbetroffenen Hauseigentümer undGeschäftsleute weiterhin an einerAufwertung des Gebiets interessiertsind und aktiv daran mitarbeiten wol-len. Mit zwei Workshops, moderiertvon dem auf Einzelhandelsfragenspezialisierten Beratungsunterneh-men GMA, wurden daher die Grund-lagen für eine Neuausrichtung undNeugestaltung der Gerberstraßegelegt.

Am 19. Juli 2006 trafen sich zahlrei-che Geschäftsleute, Hauseigentümersowie Vertreter von Politik und Ver-waltung zunächst zu einem gemeinsa-men Rundgang durch das Gebiet.Dabei wurde bereits deutlich, dass eszahlreiche Ansatzpunkte für eineAufwertung gibt, die von der Schau-fenstergestaltung über kleinere Ver-unreinigungen und Beschädigungenan Gebäuden bis hin zu den Öff-

nungszeiten reichen. Gleichzeitigaber lassen sich genügend positiveAnsätze im Gebiet finden. Aus dendaraus abgeleiteten Stärken undSchwächen wurden erste Maßnah-men abgeleitet, die dann in einemzweiten Workshop am 13. September2006 ergänzt und nach Prioritätengeordnet wurden. Folgende Maßnah-men wurden dabei als besonderswichtig für die Aufwertung des Pro-jektgebiets herausgearbeitet:

In der Brandstatt:- absatzpolitische Schulungen für die

Geschäftsinhaber (z.B. Schaufenster-gestaltung)

- Gestaltung der Eingangsbereiche derGeschäftslage

- städtebauliche Aufwertung- attraktive Gestaltung der Arkaden-

gänge in der unteren Brandstatt- Fassadenrenovierung einzelner Häu-

ser- temporäre Aussetzung der Sonder-

nutzungsgebühren

Gerberstraße:- attraktive Gestaltung der beiden

Eingangsbereiche zur Geschäftslage- Bildung einer Werbegemeinschaft,

gemeinsam mit der Brandstatt- Umgestaltung des Treppenaufgangs

zur Galeria Kaufhof- städtebauliche Aufwertung- absatzpolitische Schulungen für die

Geschäftsinhaber (z.B. Schaufenster-gestaltung)

Neues aus der GerberstraßeVon Dr. Richard Schießl

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Nun aber kommt es entscheidenddarauf an, diese Projektvorschlägeauch in die Tat umzusetzen. Bereitsausformulierte Entwicklungsverein-barungen dazu liegen allen Beteilig-ten vor. Anfang des Jahres 2007 wirdes daher noch einmal eine Zusam-menkunft geben, bei der es daraufankommen wird, dass sich möglichstalle beteiligten Projektpartner zurUmsetzung der definierten Maßnah-men verpflichten. Denn nur wenn dasgesamte Maßnahmenpaket umge-setzt wird und nicht nur einzelne Ele-mente daraus, wird das Projekt letzt-lich Erfolg haben können. Die positi-ven Impulse, die durch die jüngstenAktivitäten beispielsweise der Fami-lie Geppert (Pelz- und Lederatelier)und der Familie Jäger (Bang & Oluf-sen) gesetzt wurden, geben hier ein-deutig die Richtung vor.

Auch die Stadt Kempten wird ihrenTeil dazu beitragen, dass es zu einerdauerhaften Aufwertung in diesemTeil der Altstadt kommt. Jedoch wirdauch dies gekoppelt sein an dieUmsetzung des gesamten Maßnah-menpakets. Die Gerberstraße hat einbeträchtliches Entwicklungspotenti-al, das es zu nutzen gilt. Sie ist zentra-les Bindeglied zwischen Stiftsstadtund Altstadt und hat als solches diegroße Chance, zu einer Vorzeigemeileunserer innerstädtischen Einkaufs-landschaft zu werden. Seine histori-sche Bedeutung und sein noch weit-gehend intaktes mittelalterlichesGebäudeensemble liefern dafür die

besten Voraussetzungen. Für denstädtischen Haushalt 2007 sind aus-reichend finanzielle Mittel vorgese-hen, um die Planungen für die Neuge-staltung des öffentlichen Raumes aus-zuarbeiten.

Das allein aber wird nicht ausreichen,um das Ziel einer attraktiven und gutfrequentierten Einkaufslage zu errei-chen. Nur wenn die Hauseigentümerund Geschäftsinhaber sich zu -sammen schließen und ihren Teil bei-tragen, kann das Projekt zum Erfolgführen. Im anderen Fall wäre nichtnur der Erfolg in Frage gestellt, son-dern auch die Investitionen der Stadt.Jeder Hauseigentümer und jederLadenbesitzer im Bereich Gerber-straße / Brandstatt hat die aus denWorkshops hervorgegangenen Vor-schläge schwarz auf weiß vorliegen.Jeder weiß also auch, worauf esankommt und was zu tun ist - von derGemeinschaft und von jedem Einzel-nen.

Von Seiten der Stadt werden dieBestrebungen in den nächsten Mona-ten darauf abzielen, mit allen Anwoh-nern, Hauseigentümern und Ge -schäftsleuten zu einer verbindlichenVereinbarung zu kommen. Damitneue Qualität und Attraktivität ineinen Teil der Innenstadt gelangt, dersich viel zu lange schon weit unterWert verkauft hat.

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bericht Kempten 2005, Amt für Wirt-schaft und Stadtentwicklung), basiertdie Wachstumsannahme für die Stadtdarauf, dass es künftig zu einem Zuzugaus den Gemeinden des Altlandkrei-ses Kempten kommen wird. DieseGemeinden sind in den Jahren 1990 bis2003 von über 56.000 auf über 65.000Einwohner, das heißt überdurch-schnittlich stark gewachsen. Wennnach der Statistik aufgrund einer„Landflucht“ eine Chance für einWachstum der Stadt besteht, wird dieStadt das nutzen und Wohnbauf-lächenreserven schaffen (Gesprächmit Frau Beltinger, Baureferentin derStadt Kempten am 15.11.2006).

Da die Bevölkerung Deutschlandskünftig stark abnehmen wird, wird dasfür Kempten prognostizierte Bevölke-rungswachstum kritisch beurteilt. Derneueste Report des Statistischen Bun-desamtes zeigt einen drastischenBevölkerungsrückgang auf, der auchdurch eine anhaltende Zuwanderungnicht mehr aufzuhalten ist. Danachwird bis zum Jahr 2050 die Einwohner-zahl von derzeit 82,4 auf 69 bis 74 Mil-lionen sinken (Studie des StatistischenBundesamtes, vorgestellt von W. Rade-macher, Vizepräsident, am 07.11.2006,Süddeutsche Zeitung vom 08.11.2006).

Davon wird auch Kempten nicht aus-genommen sein. Es ist deshalb frag-

Die Stadt Kempten bearbeitet derzeitdie Neuaufstellung des Flächennut-zungsplanes mit integriertem Land-schaftsplan. Für die Altstadt wurdendie Entwicklungsziele noch nicht fest-gelegt. Es ist sinnvoll, hierzu Wünscheund Anregungen der Freunde der Alt-stadt jetzt einzubringen. Die Stadtbeabsichtigt, den Entwurf bis zumFrühjahr 2007 fertigzustellen. Bei denverschiedenen Planauslegungen undInformationsveranstaltungen habendie Bürger die Möglichkeit zu disku-tieren (Gespräch mit Frau Beltinger,Baureferentin der Stadt Kempten am15.11.2006).

1.) Bevölkerungsentwicklung

Das Landesamt für Statistik undDatenverarbeitung hat für Kemptenfür die kommenden 15 Jahre einBevölkerungswachstum von 2200 bis4400 Einwohner, das heißt ca 0,25 bis0,5% pro Jahr prognostiziert. Die StadtKempten hat damit einen zusätzlichenWohnbauflächenbedarf von ca. 40 habei der Neuaufstellung des Flächen-nutzungsplanes begründet (Frau Bel-tinger im Stadtrat der Stadt Kemptenin der 41. Woche 2006, Kreisbote vom18.10.2006).Obwohl die Bevölkerung in den letz-ten 15 Jahren in etwa konstant geblie-ben ist (Statistische Jahrbücher derStadt Kempten 1993 und 2003, Jahres-

Gedanken zur Entwicklung der Altstadtaus Anlass der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes

der Stadt KemptenVon Baudirektor a. D. Dieter Schade

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der Deutschen im Jahr 2050 von der-zeit 42 auf 50 Jahre steigen wird, dürftemit Sicherheit tendenziell auch fürKempten gelten. Auf jeden unter 20-Jährigen würden dann zwei über 65-Jährige kommen. Die Zahl der über80-Jährigen wird sich bundesweit vonvier auf zehn Millionen fast verdreifa-chen. Es wird davon ausgegangen, dassdie Zahl der pflegebedürftigen Senio-ren stark ansteigen wird und dieAltersarmut zunimmt.

3.) Ausländerentwicklung

Während die Zahl der Ausländer inKempten bis zum Jahr 1978 unter 5000lag, hat sie sich aufgrund einer starkenZunahme in den 80er und 90er Jahrenbis zum Jahr 1999 auf über 8000 Perso-nen erhöht. In den letzten Jahren istein leichter Rückgang feststellbar. DerAusländeranteil lag im Jahr 2002 bei 17Prozent und ist bis zum Jahr 2005 auf13,7 Prozent gesunken. Die Personenaus der Türkei sind mit ca. 36 Prozentdie größte Ausländergruppe (Statisti-sche Jahrbücher der Stadt Kempten1993 und 2003, Jahresbericht Kempten2005, Amt für Wirtschaft und Stadt-entwicklung).Eine Auswertung für die Altstadtergibt, dass der Ausländeranteil über-durchschnittlich hoch ist. Die Stadtbe-zirke „Reichsstadt“ (Stadtbezirk 39)und „Unter der Burghalde“ (Stadtbe-zirk 82) gehören zu den fünf Stadtbe-zirken mit der höchsten Ausländer-quote (von insgesamt 47 Stadtbezir-ken). Ihre Anteile betrugen 2003 24,7Prozent und 23,4 Prozent.

lich, ob die Wachstumsprognose imderzeitigen Entwurf des Flächennut-zungsplanes der Stadt Kempten zutref-fen wird.

2.) Altersstruktur

Die Altersstruktur der BevölkerungKemptens ist schon immer davongeprägt, dass es überdurchschnittlichviele alte Menschen gibt. Im Jahr 2003wurden 12.993 über 65-Jährige, dassind 19 Prozent der Einwohner, festge-stellt. Im Jahr 2005 ist die Zahl deralten Menschen auf 13.690 oder 20,9Prozent weiter angestiegen (Statisti-sche Jahrbücher der Stadt Kempten1993 und 2003, Jahresbericht Kempten2005, Amt für Wirtschaft und Stadt-entwicklung). Sowohl in Bayern alsauch in Deutschland betrug der Anteilder über 65-Jährigen dagegen nurknapp 16 Prozent (Statistisches Bun-desamt, Statistisches Jahrbuch 2000).Oder anders gesagt: In Kempten leben20 Prozent mehr alte Menschen als imDurchschnitt in Bayern und Deutsch-land. Wertet man die Statistik für dieAltstadt Kemptens aus, stellt man fest,dass der Anteil alter Menschen in der„Reichsstadt“ (Stadtbezirk 39) demDurchschnitt Kemptens entspricht.Der Anteil im Gebiet „Unter derBurghalde“ (Stadtbezirk 82) liegtdagegen mit 12,4 Prozent deutlich dar-unter (Sanierungserfolg!) (StatistischeJahrbücher der Stadt Kempten 1993und 2003, Jahresbericht Kempten2005, Amt für Wirtschaft und Stadt-entwicklung).Die Prognose des Statistischen Bun-desamtes, dass der Altersdurchschnitt

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5.) Derzeit stattfindende Sanierungenund die Schließung einer Baulückein der Altstadt

Es ist erfreulich, dass es private Initia-tiven und städtebauliche Aktivitätendurch Wohnungsbaugesellschaften inder Altstadt schon immer gegebenhat. Sie sind von großer Bedeutung fürdie Sanierung der Altstadt. Oft sindsie mit Risiken für den Bauherrn ver-bunden, wenn es sich um Objekte han-delt, die unter Denkmalschutz stehen,„altersschwach“ sind oder unklare sta-tische Verhältnisse vorliegen.Diese Häuser lassen sich nicht immerertragsorientiert sanieren, auch nichtunter Verwendung von Zuschüssendurch öffentliche Mittel, wie z. B. ausdem Bayerischen Städtebauförde-rungsprogramm.

Folgende Objekte engagierter Bau-herren werden genannt:

Ehemaliges Nussmann-AnwesenEcke Brennergasse/Burghaldegasseder Architekten Maucher & Höß,

Beginenhaus, Projekt eines Förderver-eins, Burgstraße 3 und 3 a,

Bäckerstraße 9 der ArchitektenProkop („Lücke wird geschlossen”,Kreisbote vom 25.10.2006),

Geschäfts- und Wohnhaus an derBurgstraße, sog. Schwanengelände,Sozialbau Kempten („Lücke wirdgeschlossen“, Kreisbote vom25.10.2006).

Diese Aufzählung ist nicht vollständig.

4.)Folgerungen aus der Bevölke-rungsentwicklung, der Alters-struktur und des Ausländeran-teils für die Altstadt

Den für die Zukunft prognostiziertenFakten „Rückgang und Vergreisungder Bevölkerung“ ist schon heuteRechnung zu tragen. Vom Glaubenan ein fortwährendes Wachstum inDeutschland, Bayern, Kempten heißtes Abschied zu nehmen. Der derzeitneu aufgestellte Flächennutzungs-plan, der für die nächsten 15 Jahregelten soll, muss hierauf eingehen.Aufgrund der bestehenden Alters-struktur werden sich die Auswirkun-gen für die Zukunft Kemptens undseiner Altstadt vermutlich eher nochgravierender bemerkbar machen alsanderswo.

Eine beabsichtigte Ausweisung vonneuen Wohnbaureservegebieten lässtsich nur sehr bedingt mit den genann-ten Voraussagen in Einklang bringen.Sie lässt die Sorge bei den sich um dieBelange der Altstadt kümmerndenMenschen wachsen, dass das Engage-ment der Stadt für ihre Altstadtgeschwächt werden könnte. Zur Ver-fügung stehende finanzielle Mittelwerden möglicherweise anderweitigverwendet und stehen für Vorhabenin der Altstadt nicht zur Verfügung.Das Denken und Handeln der für dieStadt Verantwortlichen in Politik undVerwaltung könnte sich auf andereProjekte konzentrieren mit der Folge,dass die Altstadt zu kurz kommt.

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Um einer Überalterung vorzubeugen,ist es notwendig, attraktive Stadt -häuser für junge Familien in der Alt-stadt zu bauen oder durch Sanierungalter Gebäude zu schaffen. Es gibteuropaweit zahlreiche Projekte dieserArt aus der letzten Zeit, sog. Town-houses, mit denen Menschen in dieInnenstädte zurückgeholt wordensind. Fachleute sprechen von einer„Renaissance der Stadt” („Das Indivi-duum schlägt zurück”, SüddeutscheZeitung vom 23./24.09.2006). Die Ver-dichtung der deutschen Innenstädte,eine Bevölkerungsverschiebung hinzum Stadtzentrum gilt als eine interes-sante Wende im Lebenskonzept derJungen, weg vom stadtrandorientier-ten Denken der Alten („Der überfälli-ge Abschied von der grünen Wiese“,Interview anlässlich der Eröffnung derArchitekturbiennale in Venedig am10.09.2006, Süddeutsche Zeitung vom04.09.2006).

Ein neues Konzept, das die Entwick-lungsziele der Altstadt gut ergänzenkönnte, wurde in der letzten Zeit poli-tisch ins Gespräch gebracht, das sog.Mehrgenerationenhaus. Es handeltsich hierbei um eine Einrichtung, inder Kindergarten, Jugendzentrum,Seniorenbegegnungsstätte und Alten-heim „unter einem Dach” vereint sind.Der Plan gründet auf der Idee, alteMenschen könnten sich jungen Men-schen zuwenden und umgekehrt. Häu-ser dieser Art sollen mit öffentlichenMitteln gefördert werden („Ein Hausfür Alt und Jung. Von der Leyen willdas Miteinander der Generationen

6.) Gedankliche Ansätze für Hand-lungsmöglichkeiten zur Sanierungder Altstadt durch Modernisierungvon Gebäuden und Revitalisierungvon Altstadtquartieren

Wer mit offenen Augen durch die Alt-stadt geht und das eine oder andereHaus von innen gesehen hat, der weiß,dass Sanierungsbedarf besteht. Brenn-punkte sind derzeit die Bäckerstraße(Wohnen!) und die Gerberstraße(Geschäfte!) („Gegenpol zu Filialistensetzen. Gerberstraße kritisch im Blick”,Allgäuer Zeitung vom 16.11.2006). Esist notwendig, sich „Gedanken um dieSteigerung der Attraktivität der Alt-stadt sowie um die Stärkung der zen-tralen städtischen Funktionen Woh-nen und Arbeiten zu machen” („Lückewird geschlossen”, Kreisbote vom25.10.2006).

In der Altstadt befinden sich zahlrei-che Einrichtungen zur Alten- undBehindertenpflege. Es bietet sich an,bestehende Häuser altengerecht zusanieren und „Betreutes Wohnen mitService” zu schaffen, um den Vorteilder kurzen Wege zu diesen sozialenEinrichtungen zu nutzen. Es hat sichdie Einsicht durchgesetzt, dass es Auf-gabe unserer Gesellschaft ist, älterenMenschen so lange wie möglich ihreLebensführung in der häuslichenUmgebung zu erhalten. Deshalb ist eswichtig, dass sie z. B. nach einerErkrankung mit Aufenthalt in einerKlinik und anschließender Reha wie-der mit Hilfe der Familie oder ambu-lanter Dienste zuhause möglichstselbstständig leben können.

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(Stadtbild und Stadtlandschaft, Pla-nung Kempten). Diese Arbeit hat sichlanganhaltend und nachhaltig, dasheißt äußerst positiv auf die Stadtent-wicklung ausgewirkt. Ihre Bedeutungist allerdings heute verblasst. EineFortschreibung dieser Arbeit - wennauch im wesentlich geringerenUmfang und zu einem geändertenThemenkreis - würde bei der jetzigenNeuaufstellung des Flächennutzungs-planes sehr hilfreich sein. Sie könntedazu beitragen, Ziele für die Altstadtzu formulieren und neue Impulse zugeben.Die hierfür benötigten finanziellenMittel müssten im Haushalt der Stadtbereitgestellt werden. Die Möglichkei-ten, Geld aus der staatlichen Städte-bauförderung zu erhalten, wären zuprüfen.Sollten die stadtplanerischen Untersu-chungen im Einzelfall zu dem Ergeb-nis kommen, dass zur Vermeidungkünftiger Fehlentwicklungen Ent-scheidungen dringend notwendig sind,die mit Kosten verbunden sind, ist zuprüfen, ob hierfür ggfs. nicht eine Städ-tebaugesellschaft in Vorleistung tretenkann. Hierfür könnten z.B. Grunder-werb, Hauskauf ... in Frage kommen.Zum Schultern großer Bauaufgaben inder Altstadt, wie z. B. bei der Revitali-sierung eines ganzen Altstadtquartierswäre ferner eine Konzentration derKräfte öffentlich-rechtlicher Bauge-sellschaften gut vorstellbar. Warumsollen z. B. nicht Sozialbau und BSGkooperieren, wie dies derzeit bei derNeubebauung am Hofgarten erfolgt?

fördern“, Süddeutsche Zeitung vom20.11.2006).Die Schaffung von neuen Arbeitsplät-zen in der Altstadt ist ein weiteresZiel, um den Vorteil kurzer Wege zurealisieren. Beispielhaft hierfür ist, wasdie Firma Soloplan gemacht hat.

Die vorgenannten Zielvorstellungen -„Ausbau der Altenbetreuung, Stadt-häuser für junge Familien, Mehrgene-rationenhaus, zusätzliche Arbeitsplät-ze in der Altstadt“ - sind nur zu ver-wirklichen, wenn die Randbedingun-gen in der Altstadt verbessert werdenund Infrastruktur, soweit sie bereits inden vergangenen Jahren verlorengegangen ist, wieder ergänzt wird.Hierzu gehören die Neugestaltungöffentlicher Straßen und Plätze, Maß-nahmen zur Verkehrsberuhigung undvieles mehr.

7.) Auf welche Weise könnten die not-wendigen Entwicklungen in Gangkommen?

Trotz der begrüßenswerten Privat -initiativen können notwendigeumfangreiche Sanierungen ohne einezeitgemäße Gesamtrahmenplanungund ohne finanzielle Hilfen durch dieöffentliche Hand nicht in Gang kom-men.Im Rahmen der Aufstellung des erstenFlächennutzungsplanes der StadtKempten in den 70er Jahren wurdeeine wissenschaftlich fundierte Unter-suchung in Auftrag gegeben, die unteranderem Vorschläge zum Schutz, zurRegeneration und zur aktiven Weiter-entwicklung der Altstadt enthalten hat

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den.Die Diskussion um die Art und dieBedeutung der Ziele kann ein verän-dertes Bewusstsein zur Altstadt ent-stehen lassen.Wünschenswert wäre, wenn gute Wegezur Sanierung aufgespürt werden. Mei-ne Vision, dass sich aus diesem Prozessauch die notwendigen positiven Ver-änderungen für die Altstadt zwangs-läufig entwickeln, kann jedoch nurdann Wirklichkeit werden, wenn „dieZeiten gut bleiben“ und die verant-wortlichen Bürger, Verwaltungsleuteund Politiker ihren positiven Beitragfür die Altstadt leisten.

Der Geschäftsführer der Sozialbau,Herr Herbert Singer, hat hierzu ineinem Interview bereits Signale gege-ben und sich zu seiner städtebaulichenVerantwortung bekannt (H. Singer,Sozialbau Kempten, Beitrag zur Stadtentwicklung, Kreisbote vom11.10.2006).Die Altstadt ist und bleibt das Herzder Stadt Kempten.Es scheint so, als sei dieses Herz etwasaltersschwach geworden. Damit eswieder kräftiger schlagen kann, müs-sen die Sanierungsziele für die Alt-stadt neu herausgearbeitet und imFlächennutzungsplan verankert wer-

Archivarbeit heuteVon Dr. Franz-Rasso Böck, Stadtarchivar

Unter diesem Titel wird eine neueReihe begonnen, die sich mit den tra-ditionellen und aktuellen Aufgabenund Herausforderungen des Archiv -wesens beschäftigt, dargestellt amBeispiel des Stadtarchivs Kempten(Allgäu).

Erster Teil: Archiv, Kulturarbeit undÖffentlichkeit

Wo stehen Archive, wo steht dasStadtarchiv Kempten heute in derKulturarbeit?Was meint eigentlich Kultur, wasmeint Kulturarbeit konkret auf dasArchiv bezogen?Wenn Kulturarbeit zunehmend imSinne eines umfassend quantitativen Veranstaltungsmarketings verstan-den und eingefordert wird (Stichwor-

te: möglichst viel „Output“, Erlebnis-und Freizeitgesellschaft), hat dies nurbedingt etwas mit qualitativ hochwer-tiger Archivarbeit zu tun, die inAnspruch nehmen darf, selbst einStück Kultur und Kulturarbeit zusein: Von der lateinischen Wortbedeutungdes sein „Feld bestellen, etwas pfle-gen, sich kümmern“ her leistet genaudas die „innere“, stille, unspektakuläreArchivarbeit hinter den Kulissen mitder Bearbeitung und Pflege derBestände nach einem gesetzlich vor-geschriebenen Aufgabenkatalog.Bei aller selbstverständlich längstauch im Archiv praktizierten und not-wendigen Öffnung nach draußen darfein Archiv aber nicht wie ein Veran-staltungsmanager Events anbieten,

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koordinieren, verwalten und ver-markten.Damit will gesagt sein, dass Archivar-beit nicht das Mitmachen-Müssen beiallen möglichen Arten von Veranstal-tungen bedeutet, was eine Beteili-gung im Einzelfall - wo sinnvoll mög-lich - natürlich nicht ausschließt. Sobot etwa die Beteiligung am großen„Residenzplatzfest“ 2002 in Formhistorischer Kurzvorträge durch denStadtarchivar - die historische Kom-ponente dieses Events durfte ja nichtvergessen werden - eine willkomme-ne Gelegenheit zum Mitmachen.Es gilt, den Spagat zwischen innererArchivarbeit und Öffentlichkeitsar-beit, zwischen Pflicht und Kür bzw.Zusatzangebot zu meistern, wobeiauch die Kernaufgaben eines Archivsdurchaus auch öffentlichkeitswirk-sam sein können. Welches sind dieKernaufgaben? Es handelt sich um die Übernahme,Verzeichnung, Erschließung undRestaurierung von Archivgut (inunserem Fall in erster Linie das städ-tische Verwaltungsschriftgut), dieVermittlung stadtgeschichtlicherInformationsdienste, die „Anreiche-rung” des Archivgutes mit zusätzli-chen Dokumenten zur Stadtgeschich-te, die Erforschung von Themen zurStadtgeschichte und/oder derenBetreuung und Mitwirkung daran, dieFortschreibung der Stadtchronik undnicht zuletzt das Bereitstellen vonArchivalien für den Benutzer und sei-ne Beratung. Hier wird deutlich, dasssich Archive heute in besonderem

Maße auch als Dienstleistungsbetrie-be verstehen.Der Aspekt einer wünschenswertenund möglichst weit gehenden Öffent-lichkeit darf aber nicht dazu führen,dass wichtige interne und notwendigePflicht- und Langzeitaufgaben ver-nachlässigt werden. Dazu zählen bei-spielsweise die fortlaufende Neuorga-nisation und Anpassung von Teilbe-reichen des Archivs, verbunden mitder Neu- und Umorganisation vonRäumen (Magazinen) und Beständenoder auch die erstmalige exakteErfassung eines Bestandes. Dass ein Archiv schließlich nichtbeliebig öffentlich und verfügbar seinkann, hängt nicht zuletzt damitzusammen, dass die Bestände in allerRegel unwiederbringliche Unikatesind - damit stehen die Archive inner-halb des Bereichs kulturgüterverwal-tender Institutionen konkurrenzlosda. Stark öffentlich betonte Eventsmit einem Archiv als „GrabbeltischMarke Schlussverkauf“ verbieten sichvon selbst auch für eine Einrichtungwie das Stadtarchiv Kempten, ver-wahrt es doch das über ein halbesJahrtausend zurückreichende recht-serhebliche und historische Schriftgutder gesamten Stadtverwaltung und istdamit nichts weniger als das„Gedächtnis der Stadtverwaltung“und so gesehen mit die wichtigsteEinrichtung innerhalb der Stadtver-waltung überhaupt - an der dreidi-mensionalen Nahtstelle zwischenVergangenheit, Gegenwart undZukunft.

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Altstadt-Diakonie-Fest 2006Von W. Grieshammer/Diakonie

Wie die Zeit vergeht. In diesem Jahrhatten wir bereits unser 11. Altstadt-fest. Der Beginn im Jahr 1995 warganz bescheiden, aber schon mit demgroßen Namen ”Altstadtfest”. Da malswar das Haus Lichtblick noch eine„Sanierungsruine”, aber ein Förder-verein sammelte schon fleißig Geldum die Sanierung des Mühlberg-Ensembles zum Haus der Diakoniemöglich zu machen. Hansjürg Hens-ler von den Altstadtfreunden kam aufdie Idee mit einem Fest im Pfarrhof,also zwischen St.-Mang-Kirche undMühlberg-Ensemble, das Projekt zuunterstützen. So wurde das Altstadt-fest der Altstadtfreunde und der Dia-konie ins Leben gerufen. Seit dieserZeit fließt der Nettoerlös aus demFest in die Arbeit der Diakonie, aussteuerlichen Erwägungen wird seitein paar Jahren das Fest über die Stif-tung Lichtblick abgewickelt. Ja es gabgute wirtschaftliche Zeiten und wenndas Wetter einen Strich durch dieRechnung machte, dann war auch malkein Erfolg beschieden.Um gleich beim Jahr 2006 zu bleiben:Das Wetter war prächtig, die Stim-mung wieder sehr gut und der Erlösfür die Stiftung Lichtblick lag beirund 1.800 € . Aus diesen Stiftungser-trägen haben wir im Frühjahr ja, aufVorschlag der Altstadtfreunde, dieKinder der Familie Eichholz unter-stützt.

Seit ein paar Jahren ist der Veranstal-terkreis gewachsen. Wichtige Partnerfür die Veranstaltung am Samstagwurden mit dem Stadtjugendring unddem Kinderschutzbund gefunden. Dadieses Samstagsprogramm sich mitden neuen Partner zuerst an Familienund Kinder und Jugendliche wendet,läuft der Samstag unter der Über-schrift „Kindertag” und beinhaltetauch den traditionellen Kinder-flohmarkt des Kinderschutzbundes.

In diesem Jahr schlossen sich die Wir-te des Rathausplatzes dem Termindes Altstadtfestes an. Dies wurdedurchaus kontrovers diskutiert, denndas Altstadtfest mit dem Kindertagist ein Fest von Ehrenamtlichen ausunterschiedlichen Vereinen undOrganisationen für die Bevölkerung,also kein kommerzieller Event.Mit der Aufteilung in die beiden Nut-zungsbereiche hier St.-Mang-Platzmit den Vereinsangeboten, dort Rat-hausplatz mit den Angeboten der

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Wirte, hatten wir alle keine Problemeund konnte das Angebot erweitern.Uns stand für die Platzierung derInformationsstände nun auch derBereich vom Haus Lichtblick zumRathausplatz zur Verfügung. Außer-dem beteiligten sich die Wirte anteil-mäßig an den Werbekosten für dieVeranstaltung, was auch der StiftungLichtblick zugute kam.

Das Programm auf der Bühne am St.-Mang-Platz, veranstaltet von vielenVereinen und Organisationen warwieder großartig und sehr umfang-reich. Von A bis Z von Akrobatik bisZauberer war alles geboten und vorlauter Schauen und Staunen vergaßendie Besucher oft den Verzehr anunserem Grillstand oder dem von denAltstadtfreunden betriebenenGetränkestand.Was im Jahr 2005 noch Problemebereitete, nämlich die Getränkever-sorgung am Freitagabend, war durchdie Verlegung des Getränkestandesvor den Kindergarten und eine eigeneGläserrückgabe völlig entschärft undes gab keine bösen Worte mehr für zulanges Warten. Dass die Drei von

Honky Tonk wieder kräftig einheiz-ten und das wunderbare Karree desSt. Mang-Platzes mit Musik und guterLaune füllten braucht nicht extra her-vorgehoben werden. Vielleicht sollteim nächsten Jahr die Lautstärke etwasherabgefahren werden, damit eineUnterhaltung an den Tischen leichtermöglich wird. Eine besondere Performance war dieModenschau die vom Diakonie-Kaufhaus professionell vorbereitetund durchgeführt wurde und wo Mit-arbeiter/innen der Diakonie die aktu-ellste gebrauchte Mode aus demD+W-Kaufhaus vorführten. Übrigenswurden drei Kleider vom Laufstegweg verkauft, selbstverständlich ohneModell.

Zum Abschluss des Festes am Sams-tagabend um 19 Uhr wurden die Bou-lespieler geehrte, die den ganzen Tagihr viertes Lichtblick-Boule-Turnierbestritten. Diesmal waren sogar Bou-lespieler bis aus Lindau angereist.Christa Hensler überreichte mit demVeranstalter Bernhard Kunze diePreise nach einem intensiven Spiel-

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tag. Es ist ja bewundernswert, wie dieBoulespieler mitten im Getriebe desAltstadtfestes konzentriert ihreKugeln setzten. Nach elf Jahren Altstadtfest könnenwir wirklich davon sprechen, dassdadurch die Altstadt eine Belebunggefunden hat. Es bleibt allen Beteilig-ten herzlich für ihre Teilnahme undihr Engagement zu danken und siealle auf ein Neues am 20. und 21. Juli2007 einzuladen.

Baubeginn an der Burgstraße im Frühjahr 2007Von Herbert Singer, Geschäftsführer der Sozialbau Kempten

storen und adäquate Mieter immerfeinmaschiger weitergestrickt.

Seit Sommer 2006 steht fest, dass dieLücke zwischen Altstadt-Engel unddem Gebäude der Firma Soloplan inder Burgstraße geschlossen werdenkann. Zwei dreigeschossige Ge -schäftshäuser mit zusätzlichen Dach-geschossen und einer weiteren Tief-garage werden errichtet. Mit zweiInvestoren wird die Sozialbau ge -meinsam ca. 6,5 Mio Euro investie-ren. Davon wird knapp die Hälfte dieSozialbau übernehmen. Die beidenMitinvestoren werden selbst in dieBüro- und Geschäftsräume auf insge-samt 2.700 m2 Nutzfläche einziehen.Wie im ersten Bauabschnitt sind zweiTiefgaragenebenen geplant. Zum ei -

Was lange währt wird endlich gut.Alle Altstadtfreunde kennen diewechsel- und teilweise leidvolleGeschichte der baulichen Ent -wicklung des Schwanengeländes inden 80er und 90er Jahren. Doch nachder Errichtung des Dienstleistungsge-bäudes für die IT-Firma Soloplan unddem Bau der Tiefgarage „Altstadt”im Jahr 2003 wurde ein lang ersehnterDurchbruch erzielt. Seitdem hat sichdie Besucherfrequenz in diesemQuartier deutlich erhöht und die Nut-zung der Parkgarage übersteigterfreulich alle Erwartungen. Dochdamit zufrieden die Hände in denSchoß legen war und ist für die Stadt-verwaltung, die Städtebau und dieSozialbau kein Thema. Vielmehr wur-de das Netzwerk für zukünftige Inve-

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Zahlen und Fakten in Kürze über das Gesamtprojekt „Schwanengelände”:

- ca. 4.000 m2 Büro- und Wohnfläche- rd. 72 öffentliche Tiefgaragenstellplätze- ca. 60 private Tiefgaragenstellplätze- Nutzfläche für rd. 100 Mitarbeiter- gesamtes Investitionsvolumen inkl. bestehendes Gebäude Soloplan rd. 10 Mio. €

nen wird die öffentliche Tiefgarage„Altstadt“ unter dem Soloplan-Gebäude in Richtung Osten erweitert(zu den bisherigen 54 Stellplätzenkommen weitere 18 hinzu). EinGeschoss darüber werden in einerweiteren Tiefgarage rund 40 Stellplät-ze für die geplanten Geschäftshäuserentstehen.

Nach Norden hin entstehen in demneu zu gestaltenden attraktivenInnenhof weitere sieben Tiefgaragen-Stellplätze für das Anwesen Bäcker-straße 9, das durch einen dritten Inve-stor grundlegend saniert wird unddamit die Wiederherstellung des„Schwar zen Adlers” erfolgt.

Derzeit wird in einem Architektur-wettbewerb von fünf qualifiziertenPlanern die gestalterisch wichtige undstädtebaulich sensible Fassaden- undDachstruktur erarbeitet. Im Januar2007 soll hierüber die Entscheidungfallen und im Frühjahr 2007 mit dem

Bau des Dienstleistungsgebäudesbegonnen werden. Im Sommer 2008werden sodann ca. 50 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter der beidenUnternehmen sowie zwei zusätzlicheGewerbemieter auf jeweils 250 m2

Fläche und zwei Wohnungsmietereinziehen. Damit wird das Quartieram Schwanengelände, dem Sankt-Mang-Platz und somit die gesamteöstliche Reichsstadt deutlich belebt.Zudem wird diese bauliche Entwick-lung das Stadtquartier entlang derBurgstraße an der Burghalde ent-scheidend aufwerten. Der Mehrwertund die Verbesserung für die Bäcker-straße ist mit Sicherheit ebenso groß,auch wenn dies ggfs. einzelne nochnicht ganz erkennen. Für die Anwe-sen der südlichen Bäckerstraße wirddurch diese bauliche Entwicklung, diederzeit als Hinterhof erscheinendeSüdseite zum grünen, romantischenVorgarten und vor allem zur ruhigenOase mitten in der Stadt.

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21Beitrittserklärung auf der Rückseite

Liebe Leser des Altstadtbriefes!

Für die Mitgliedschaft im Verein „Freunde derAltstadt Kemptens e.V.”, der als parteipolitischneutrale und unabhängige Bürgerinitiative seit1980 seine Kompetenz beweist, gibt es guteGründe. Von den Aufgaben und Zielen desVereins seien einige stichwortartig angegeben:

� Kontaktpflege zwischen Altstadtbürgern� Ansprechpartner für Probleme� Mittler zwischen Bürgern und Stadtverwaltung� Unbequemer Mahner (wenn nötig)� Erhalt der Nahversorgung und der Vielfalt

des urbanen Lebens unserer Altstadt� Bewahrung der Unverwechselbarkeit

des historischen Stadtbildes� Mitwirkung bei wichtigen Entscheidungen

Damit wir unsere Aufgaben und Ziele weiterhinerfolgreich wahrnehmen können, bitten wir Sieherzlich um Ihre Mitgliedschaft.

Vorstand und Beirat

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Beitrittserklärung

Ich trete mit Wirkung vom

dem Verein „FREUNDE DER ALTSTADT KEMPTENS e.V.” bei.

Jahresbeitrag: 11 €

Name und Vorname:

Straße:

Wohnort : Tel. :

Der Verein wird ermächtigt, den Jahresbeitrag abzubuchen bei

BLZ: Konto-Nr.

Datum: Unterschrift :

FREUNDE DERALTSTADTKEMPTENS e.V.Vogtstraße 8 · 87435 Kempten

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Die Burghalde einst und jetztVon Josef Fuchs

Wahrzeichen und historischer Blick-fang war die Burghalde über Jahrhun-derte für Einheimische und Besucher.Das Stadtwappen ziert sie und ammeisten erscheint sie auf Postkartenaus vergangenen Jahrzehnten (sieheAbbildung).

Dem ist leider nicht mehr so. Zuge-wachsen, verwildert und vermoost istdas Umfeld der stattlichen Burg.Egal, man sieht sie ja nicht mehr.Andere Städte wären stolz auf so eingeschichtsträchtiges, dominantesBauwerk. Der „Sichtschutz” (Bäume

und Büsche) sollte also dringend weg- der Burg, dem Touristen und demBürger zuliebe. Vergleichsbeispielemit sichtbaren und attraktiven Bur-gen gibt es zuhauf. Ich denke an Füs-sen, Mindelheim, Isny, Marktober-dorf etc.

Dies trifft auch auf die verwaisteKeck-Kapelle zu, einem Kleinod, dasso vor sich hingammelt und langsamzuwächst.Ein Trauerspiel, wenn sich Verwahr-losung als sogenannter „Naturschutz“breit macht.

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Impressum:DER ALTSTADTBRIEF, herausgegeben von „Freundeder Altstadt Kemptens e.V.”, Vogtstraße 8, 87435 Kemp-ten, Telefon (0831) 29276Der Altstadtbrief erscheint in unregelmäßiger Folge,jedoch mindestens einmal jährlich. Verantwortlich für denInhalt ist der Vorstand. Beiträge, die mit Namen gekenn-zeichnet sind, geben die Meinung des Verfassers wieder.

Redaktion : Dagmar Beutmüller, Mitglied des Vorstands.Satz und Druck : wds druck BOHLINGER GmbH,Lindauer Str. 13, 87435 Kempten.

Bankverbindungen :Sparkasse Allgäu (BLZ 73350000), Konto-Nr. 57240Allgäuer Volksbank (BLZ 73390000), Konto-Nr. 17647.

Jahresversammlung 2007Die Jahresversammlung 2007 findet

am Dienstag, den 13. März 2007 um 19.30 Uhr

im Evangelischen Gemeindehaus, Reichsstraße 1, statt.

Beitragszahlung und Spenden

Wir bitten unsere Mitglieder herzlich, mitihrem Jahresbeitrag in Höhe von 11 € weiter-hin unsere Arbeit zu unterstützen. Insbeson-dere wären wir dankbar, wenn die noch aus-stehenden Jahresbeiträge 2006 bald überwie-sen würden.

Unsere Konten :Sparkasse Allgäu(BLZ 73350000), Konto-Nr. 57240Allgäuer Volksbank(BLZ 73390000), Konto-Nr. 17647

Inhaltsverzeichnis

Baubeginn an der Burgstraße .............. 19

Beitrittserklärung .................................. 21

Die Burghalde einst und jetzt .............. 23

Beitragszahlung und Spenden,Impressum.............................................. 24

Bericht des Vorsitzenden ................... 2

Neues aus der Gerberstaße .................. 8

Gedanken zur Entwicklungder Altstadt ........................................... 10

Archivarbeit heute ............................... 15

Altstadt-Diakonie-Fest 2006 ............... 17

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