Frühjahrskonzert 2019 - Stadtkapelle...

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STADTKAPELLE Wangen im Allgäu e.V. Leitung: MD Tobias Zinser Solistin: Natascha Saydal (Klavier) Festsaal der Freien Waldorfschule Wangen Samstag, 13. April 2019 20.00 Uhr Frühjahrskonzert 2019

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Page 1: Frühjahrskonzert 2019 - Stadtkapelle Wangenstadtkapelle-wangen.de/wp/wp-content/uploads/2019/04/... · 2019. 10. 4. · Gustav Holst (1874-1934) / Bearbeitung: Colin Matthews (*1946)

STADTKAPELLEWangen im Allgäu e.V.

Leitung: MD Tobias ZinserSolistin: Natascha Saydal (Klavier)

Festsaal der Freien Waldorfschule WangenSamstag, 13. April 201920.00 Uhr

Frühjahrskonzert2019

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Grußwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebes Publikum der Stadtkapelle,

das Frühjahrskonzert der Stadtkapelle Wangen steht 2019 unter einembesonderen Leitmotiv - Russland. Anlass dafür ist die seit vielenMonaten geplante, achttägige Konzertreise. Sie wird unsereMusikerinnen und Musiker über Moskau, Jekaterinburg, Tscheljabinsk,Plast und Magnitogorsk führen. In all diesen Städten werden sieKonzerte geben und Botschafter unserer Stadt sein. Unter anderemtreten sie beim größten russischen Festival für Volkskunst, Volkstanz,Handwerk und Chorgesang als Ehrengast auf. Die Stadtkapelle Wangenwird sich dort als hervorragender Botschafter Deutschlands zeigen.Dafür und für die gesamte Reise wünsche ich heute schon viel Glückund Erfolg.

Wir freuen uns sehr, dass auch die Wangener Fans der Stadtkapelleeinen Vorgeschmack auf diese Reise bekommen können. Denn dieStadtkapelle spielt zusammen mit der russischen Pianistin NataschaSaydal. Musik braucht keine Sprache. Insofern ist sie ein ganzwunderbares Mittel, um Menschen in Austausch zu bringen und überdie Grenzen hinweg zu verbinden.

Eine große Ehre ist es für uns, den Kulturminister des OblastTscheljabinks, Alexej Witaljawitsch Betechtin, in Wangen begrüßen zukönnen. Er begleitet als Freund der Kultur die Kontakte der Deutsch-Russischen Kulturbrücke von Rudolf Sigerist mit großem Wohlwollen.Ihnen beiden gebührt unser Dank für ihr grosses Engagement um diedeutsch-russische Freundschaft.

Für das heutige Konzert wünsche ich den Musikerinnen und Musikerngutes Gelingen und den Gästen viel Freude.

Ihr Michael LangOberbürgermeister

Programm

Richard Wagner (1813-1883) / Bearbeitung: William A. Schaefer (1918-2009)

HuldigungsmarschWWV 97

Gustav Holst (1874-1934) / Bearbeitung: Colin Matthews (*1946)

First Suite in Eb, op. 28/1for Military Band1. Chaconne · 2. Intermezzo · 3. March

George Gershwin (1898-1937) / Bearbeitung: Tohru Takahashi (*1958)

Rhapsody in Bluefür Klavier und OrchesterSolistin: Natascha Saydal

Thiemo Kraas (*1984)

Second Sinfonietta»Daily Divertimento«

- P A U S E -

James Barnes (*1949)

Symphonic Overture, op. 80

Johan de Meij (*1953)

Extreme BeethovenMetamorphosen über Themen von Ludwig van Beethoven

Philip Sparke (*1951)

Music for a Festival

Miroslav Juchelka (1922-2001) / Bearbeitung: Jaroslav Zeman (*1936)

Optimisten-Marsch

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Werkbeschreibungen

Richard Wagner (1813-1883) / Bearbeitung: William A. Schaefer (1918-2009)

HuldigungsmarschWWV 97

Noch am Todestag seines Vaters König Maximilian am 10. März 1864 wurde Ludwig II. im Alter von18 Jahren zum König gekrönt. Einige Jahre zuvor, 1861, hatte er Richard Wagners „Tannhäuser“und „Lohengrin“ gehört, die eine nahezu „süchtige“ Affinität zu dessen Musik auslöste. Unmittelbarnach seiner Thronbesteigung ließ Ludwig II. Wagner zur Förderung der künstlerischen Projekte170.000 Gulden zukommen, die die Aufführungen seiner Opern in München ermöglichten. Eineerste persönliche Begegnung zwischen Ludwig und Wagner fand Anfang Mai 1864 statt. Wagnerschrieb seinen „Huldigungsmarsch“ als Morgengabe und Geburtstagsständchen für Ludwig zudessen Geburtstag am 25. August 1864. Eine erste Aufführung in Anwesenheit des Königs fandjedoch erst am 5. Oktober in München statt. Eine Reihe von äußeren Umständen verhinderte dasunmittelbare Geburtstagsständchen, so auch der plötzliche Tod des Kapellmeisters der MünchnerMilitärmusik Peter Streck (1797-1864) nur zwei Tage vor der Aufführung. Streck scheint, einemNachruf zufolge, unter dem Druck der Vorbereitungen auf das Konzert, der Organisation vonProben und der Reise mit immerhin 80 Musikern nach Hohenschwangau und den enormenAnsprüchen, die Wagner musikalisch stellte, einem Herzanfall erlegen zu sein. Der„Huldigungsmarsch“ trägt die typische Wagnersche Handschrift. Er selbst schreibt zu seinem Stück,er habe etwas „aus Lohengrin und Tannhäuser und vielleicht was Neues“ komponiert. Das Werk istformal genial gestaltet, außerordentlich üppig in Klang und Instrumentation und als originalesWerk Wagners für Blasorchester aus dem Repertoire für diese Orchesterform nicht wegzudenken.Interessant ist die ursprünglich von Wagner geforderte sehr spezielle Bläserbesetzung, die in dieserForm heute gar nicht mehr zu realisieren wäre. Durch Siegmund Goldhammers sorgfältigeÜbertragung auf das zeitgemäße Blasorchester kann dieses fast vergessene eindrucksvolle Werkwieder einem breiten Publikum dargeboten werden.

Gustav Holst (1874-1934) / Bearbeitung: Colin Matthews (*1946)

First Suite in Eb, op. 28/1for Military Band1. Chaconne2. Intermezzo3. March

Gustav Holst war ein recht produktiver Komponist, der den Gesang bevorzugte und daher vor allemChormusik, Opern und Lieder hinterließ. Auch als Dirigent wurde er geschätzt, doch abgesehen voneiner kleinen Gruppe von Freunden und Anhängern erreichte Holsts Ansehen keinen richtigenHöhepunkt. Er war sehr argwöhnisch und misstrauisch gegenüber zu viel Anerkennung. Wenn ihnjemand um ein Autogramm bat, händigte er lediglich einen Papierzettel mit der Erklärung aus, dasser keine Autogramme gebe. Angeregt durch sein Interesse an der Ewigkeit studierte HolstAstrologie und entwarf Horoskope. Zudem studierte er Astronomie und lernte das Rechnen mitLichtjahren. Seine großartige Komposition „Die Planeten“ wurde das populärste und langlebigsteBeispiel seines mystischen Gedankenspiels. Anfang des 20. Jahrhunderts waren Militärkapellen dieeinzigen Blasorchester in Großbritannien und das Repertoire für diese Besetzung bestand vor allem

aus Bearbeitungen klassischer Werke. Die beiden Suiten für Militärorchester von Gustav Holst ausden Jahren 1909 und 1911 waren Schlüsselwerke in der Entwicklung der originalen Literatur fürBlasorchester. Die drei eng verwandten Sätze der „First Suite in Eb“ basieren auf den ersten dreiNoten des ersten Satzes und bilden ein durchgehendes Gesamtwerk.

George Gershwin (1898-1937) / Bearbeitung: Tohru Takahashi (*1958)

Rhapsody in Bluefür Klavier und OrchesterSolistin: Natascha Saydal

George Gershwin (1898-1937) ist als ein wahrhaft amerikanische Komponist des 20. Jahrhundertsbekannt. Seine Musik verbindet die verschiedensten Stile, die zu Beginn dieses Jahrhunderts gehörtwurden: Jazz, Blues und sogar die klassische Musik Europas. Zeit seines Lebens war sich GeorgeGershwin seiner musikalischen Wurzlen in New York bewusst. Er begann mit 15 Jahren als„Songplugger“ zu arbeiten und verdiente seinen Lebensunterhalt in einem großen Musikverlag inder 28th Street, der berühmten „Tin Pan Alley“. Dort stellte er Songs vor, indem er die unbekanntenTitel interessierten Kunden vorspielte und vorsang. Seinen ersten Erfolg erlangte er mit demMusical „La La Lucille“ und dem Song „Swanee“, und so begann er nach und nach die Leiter desBroadway zu erklimmen. Den großen Durchbruch schaffte er 1924, als der Bandleader PaulWhiteman ihn bat, ein umfassendes Stück für Klavier und Jazz-Band zu schreiben. Daraus entstanddie berühmte „Rhapsody in Blue“. George Gershwin komponierte die Klavierversion in nur 3Wochen. Ferde Grofé, der Arrangeur von Whiteman’s Band, schrieb daraufhin ein Arrangement fürJazz-Band und Klavier, und später die wohl bekannteste Version für Klavier und Sinfonieorchester.Gershwins Vielseitigkeit ist in seiner „Rhapsody in Blue“ deutlich zu hören. Er verbindet Rhythmenund Harmonien aus dem amerikanischen Jazz und Blues mit einem eher ‘klassischen’ Stil, der andie Klavierkonzerte des 19. Jahrhunderts in Europa erinnert. Gershwins Markenzeichen ist dasKlarinetten-Glissando zu Beginn der „Rhapsody“, obwohl das anfangs nicht in seiner Absicht stand.Geroge Gershwin schrieb den Lauf ursprünglich als eine aufsteigende Reihe von 17 Noten, aberwährend der Proben machte sich Ross Gorman, der Klarinettist in Whiteman’s Band, einen Spaßdaraus und spielte ihn als Jazz-Glissando. Gershwin war von diesem Effekt sehr beeindruckt undnahm ihn in die Partitur mit auf.

Thiemo Kraas (*1984)

Second Sinfonietta»Daily Divertimento«

Die SECOND SINFONIETTA entstand im Jahre 2018 für die Junge Bläserphilharmonie Nordrhein-Westfalen und ihren künstlerischen Leiter Timor Oliver Chadik. Das Stück gliedert sich in vierineinander übergehende Sätze: I. Reverie, II. Scherzo, III. Nocturne und IV. Finale. Der erste Satz hateinen fließenden, träumerischen Charakter und trägt – gekennzeichnet durch Ostinati undrhythmische Überlagerungen – minimalistische Züge. Der zweite Satz „Scherzo“ ist tänzerisch-leicht und präsentiert die zwei Hauptthemen der Komposition. Das erste Thema, das in der Arteines Vorspiels noch zum Ende des ersten Satzes kammermusikalisch vorgestellt wird, basiert aufeinem ungarischen Volkslied. Unter anderem wurde es von Béla Bartók in seiner erstenKlavierschule als eröffnender Titel „Children at Play“ verwendet. Es ist kindlich-verspielt und inForm eines Reigens sehr schlicht gehalten und klar gegliedert. Das zweite Thema im 6/8-Taktbefindet sich vielmehr auf der Suche und in Entwicklung, ist sprunghaft und neigt dazu, „über dasZiel hinauszuschießen“. Beide Themen vereint die charakteristische auf- bzw. absteigende Sekunde

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als musikalische Keimzelle. Der dritte Satz „Nocturne“ ist sehr kammermusikalisch gehalten undwird von solistischem Holz und gedämpftem Blech getragen. Dieser Satz ist nachdenklich-reflektierend und geprägt von nächtlicher Ruhe. Der letzte Satz „Finale“ fungiert am ehesten alseine Art kurze Durchführung, in der die zwei charakteristischen Themen auf ganz eigene Art undWeise in einem energiegeladenen Presto verarbeitet werden. Ohne einen streng programmatischenInhalt zu verfolgen, trägt die Komposition den Untertitel „Daily Divertimento“. Dahinter verbirgtsich nicht mehr als die „tägliche Freude“ daran, (Neues) zu entdecken, zu reifen und sich weiter zuentwickeln.

Thiemo Kraas wurde 1984 in Arnsberg (Sauerland) geboren. Bereits in früher Kindheit entwickelteer seine Liebe zur Musik. Thiemo Kraas studierte Musikpädagogik im Hauptfach Schlagzeug, sowieMusiktheorie, Tonsatz und Gehörbildung an der Hochschule für Musik in Detmold, an der er in denJahren 2014/15 auch als Dozent für Musiktheorie tätig war. In seiner Studienzeit war Thiemo KraasStipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Von 2008 bis 2015 arbeitete er als Dirigentund Musikalischer Leiter des Jugendmusikkorps Avenwedde – Stadt Gütersloh – e. V.. Im Jahr 2016wurde er fester Mitarbeiter des Musikverlag RUNDEL, mit dem bereits seit dem Jahre 2005 eineintensive Zusammenarbeit besteht. Die Kompositionen und Arrangements von Thiemo Kraaswerden regelmäßig in Konzertprogramme aufgenommen und von renommierten Orchestern auf CDeingespielt. Ein Aspekt an seiner Arbeit, der ihm besonders am Herzen liegt, ist die Begegnung undder Austausch mit Dirigenten und Orchestern im Rahmen seiner Arbeit als Dozent undGastdirigent.

- P A U S E -

James Barnes (*1949)

Symphonic Overture

Das Werk „Symphonic Overture“ ist eine Auftragsarbeit, die zur Feier des 50jährigen Jubiläums derUnited States Air Force Band entstand. Der Komponist James Barnes wurde gebeten einromantisches, aber zugleich anspruchsvolles Stück zu schreiben, mit dem das Konzert zu Ehren desOrchesters eröffnet werden sollte. Barnes erzählt dazu: „Ich hatte ziemlich viel Zeit mit diesemProjekt zugebracht, aber dann, Ende Januar 1990, erkannte ich plötzlich, dass ich die Musik, die ichschrieb, eigentlich gar nicht mochte. Ich warf alles in den Papierkorb und begann noch einmal vonvorn. Das Ergebnis ist diese ‚Symphonic Overture‘, die ich in etwa 2 Wochen fertiggestellt habe. Ichhoffe, sie gefällt Ihnen. Eines ist jedoch sicher: Diese Version ist besser als die erste!“

Johan de Meij (*1953)

Extreme BeethovenMetamorphosen über Themen von Ludwig van Beethoven

„Extreme Beethoven“ basiert auf einem ähnlichen Konzept wie sein illustrer Vorgänger „ExtremeMake-Over“. Ein bekanntes klassisches Thema wird zunächst in seiner ursprünglichen Formpräsentiert, dann beginnen sich subtile, überraschende Verschiebungen einzuschleichen. Auchweitere Motive von Beethoven treten in Erscheinung. Ausgehend vom Eröffnungsthema aus demzweiten Satz des Klavierkonzerts Nr. 5 wird Beethovens umfangreicher Schatz an erstaunlichen

Themen und Motiven vortrefflich ausgeschöpft. Melodien werden zitiert, erweitert, verdichtet, inminimalistischen Mustern wiederholt, kontrapunktiert oder in einen völlig anderen Zusammenhanggesetzt. Es ist, als ob die Hörer einen Blick in das geniale Gehirn des Meisters werfen könnten. Indessen Innern verbirgt sich eine Vielfalt an Ideen und Motiven. Manche sind verträumt und erlesen,andere albtraumhaft, furchterregend und sich beharrlich wiederholend. Die neun Sinfonien stelleneinen Großteil des Materials in „Extreme Beethoven“, aber auch Themen aus der Ouvertüre zu„Egmont“, aus der „Mondscheinsonate“, aus „Für Elise“ und dem „Türkischen Marsch“ wurden indas Geflecht aus Zitaten und Referenzen verwoben. Auf der Hälfte des Stückes sorgt ein kleinesEnsemble für spektakuläre Verwirrung, indem zwei Gruppen von Musikern gegeneinander spielen.Ein Zitat aus dem Finale von Egmont verwandelt sich in ein jazziges Ostinato im Bass, bis dieAnhäufung von Achtelnoten einen bizarren Cluster bildet. Was sich zu einem regelrechten „EgmontGroove“ herausbildet, passt wunderbar unter diverse andere Zitate. Dies führt zum Finale, in demdas Thema aus dem Klavierkonzert vom gesamten Orchester wiederaufgenommen wird. Johan deMeij selbst schreibt: „Puristen und Musikwissenschaftler werden bei dieser Musik zweifellos dieKöpfe schütteln. Man möge bitte verstehen, dass dieses Stück aus tiefer Bewunderung und tiefemRespekt für einen der größten Komponisten aller Zeiten entspringt. „Extreme Beethoven“ ist vorallem eine Ode an die Großartigkeit von Ludwig van Beethoven.“

Philip Sparke (*1951)

Music for a Festival

Philip Sparke gehört zu den führenden britischen Komponisten, die sich in erster Linie mit Musikfür Bläser auseinandersetzen. Er arbeitet als Dirigent weltweit mit den besten Bläserensembleszusammen. »Music for a Festival« komponierte er 1985 ursprünglich für Brass Bands. Sparke hatdieses Werk selbst vier Jahre später für sinfonisches Blasorchester bearbeitet. Dieses Werk giltinzwischen schon fast als Klassiker in der Literatur für Blasorchester! Wenige Takte zu Beginn desbrillanten und optimistischen ersten Satzes genügen um den unverwechselbaren Stil Sparkes zuerkennen. Ein Holzbläser-Quartett eröffnet den lyrischen Mittelsatz des Werks, der sich in einenprächtigen Klangrausch steigert, dann aber wieder in den intimen Charakter des Beginnszurückfällt. Plötzlich und mit Vehemenz beginnt der dritte Teil, in dem das Orchester seine ganzevirtuose Fertigkeit entfalten kann.

Miroslav Juchelka (1922-2001) / Bearbeitung: Jaroslav Zeman (*1936)

Optimisten-Marsch

Eine der berühmtesten Kompositionen des schlesischen Komponisten Miroslav Juchelka ist der„Optimisten-Marsch“, der mit virtuosen Holzbläsern, strahlenden Trompeten und kraftvollen Bässendie Fröhlichkeit und Zuversicht einer optimistischen Lebenseinstellung vermittelt. Einen schönen,nicht weniger fröhlichen Gegensatz zum dynamischen Hauptthema stellt das gesangliche Trio mitseinen breiten Melodielinien dar. Dieser Konzertmarsch hebt sich durch seine ausgesprocheneHeiterkeit von den Traditions- und Militärmärschen ab und ist eine funkelnde Perle für dasMarsch-Repertoire. Die praxisgerechte Neuausgabe von Jaroslav Zeman macht diesenaußergewöhnlichen und bereichernden Marsch für alle ambitionierten Blasorchester zugänglich.

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Der Dirigent: Musikdirektor TOBIAS ZINSER

Tobias Zinser studierte Trompete bei Prof. Wolfgang Guggenberger in München und an derNorthwestern University in Evanston (Illinois/USA) bei Vincent Cichowicz und Rex Martin.Orchestererfahrung sammelte er u.a. beim Schleswig-Holstein Festival Orchester, bei denNürnberger, den Münchner und den Krakauer Sinfonikern sowie dem RSO Moskau. Seit 1997 istTobias Zinser Trompetenlehrer an der Jugendmusikschule Württembergisches Allgäu. Parallel dazuist er sehr aktiv als Trompeten-Solist und in verschiedenen Kammermusik-Ensembles. 2000übernahm er die Leitung der Kreisjugendmusikkapelle Biberach. Von 2000 bis 2004 war TobiasZinser Leiter des JBO Wangen und wurde zum Städtischen Musikdirektor ernannt. Im Jahre 2004erhielt er die Dirigentenstelle bei der Stadtkapelle Wangen und wurde stellvertretender Leiter desZweckverbandes Jugendmusikschule Württembergisches Allgäu. Von 2006 bis 2013 war TobiasZinser Dozent an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen.Mit der Stadtkapelle Wangen qualifizierte sich Tobias Zinser als Vertreter des Landes Baden-Württemberg zum Deutschen Orchesterwettbewerb 2008 in Wuppertal und konnte dabei mitseinem Orchester den 3. Platz erringen. Im Anschluss an den Orchesterwettbewerb erhielt er einDirigier-Stipendium des Deutschen Musikrates. Auch im Jahr 2012 qualifizierte sich dieStadtkapelle Wangen unter der Leitung von Tobias Zinser für den Deutschen Orchesterwettbewerbund erlangte beim Bundesentscheid in Hildesheim mit dem spektakulären Wahlstück „ExtremeMake-Over“ von Johan de Meij den 1. Platz. Im Mai 2015 qualifizierte sich die Stadtkapelle beimLandesvorentscheid erneut für den Bundesentscheid des Deutschen Orchesterwettbewerbes 2016in Ulm, wo das Orchester den 4. Platz belegte. Zuletzt war Tobias Zinser maßgeblich bei derEinrichtung und Realisierung einer neuen Konzeption der Dirigenten-Ausbildung in derBläserjugend Biberach beteiligt.

Das Orchester: Stadtkapelle WANGEN im Allgäu e.V.

Die Stadtkapelle Wangen e.V. gehört mit seinen rund 80 Musikern zu den führendensymphonischen Blasorchestern Deutschlands. Neben klassischer Literatur hat sich das Orchesterunter seinen beiden langjährigen Dirigenten Alfred Gross und Tobias Zinser vor allem derzeitgenössischen Musik für diese Besetzung verschrieben. Weltweit erlebt diese Musikrichtungeinen regelrechten Aufschwung. Uraufführungen internationaler Komponisten in diesem Bereichprägen seit Jahrzehnten die Konzertprogramme der Stadtkapelle. Einen nationalen undinternationalen Ruf errang sich das Orchester nicht nur durch wegweisende Programme, die diemusikalische Kultur einer ganzen Region seit Jahrzehnten prägen, sondern auch durch die regeTeilnahme an Wettbewerben und Festivals. Seit 30 Jahren vertritt die Stadtkapelle ununterbrochendas Land Baden-Württemberg beim Deutschen Orchesterwettbewerb und errang meist vorderstePlätze, im Jahr 2012 sogar die höchste Punktzahl. Daneben wurde sie beim CISM-Wettbewerb alsbestes deutsches Vereinsorchester ausgezeichnet. International folgte man vielen Einladungen z.B.zu den festlichen Musiktagen nach Uster (Schweiz), nach Valencia (Spanien), Chicago (USA), Kiew(Ukraine), nach Holland, Italien und 2006 erstmalig nach Tscheljabinsk, Magnitogorsk undJekaterinburg (Russland). Zu den Höhepunkten zählt auch die Einladung der InternationalenGesellschaft zur Erforschung und Förderung der Blasmusik (IGEB) nach Feldkirch (Österreich) zueinem Gastkonzert mit „richtungsweisender Musik für Blasorchester im 20. Jahrhundert“. Seiteinigen Jahren gehört auch die Einladung zu den renommierten Promenadenkonzerten in derHofburg zu Innsbruck zum Jahresprogramm. Trotz nationalem und internationalem Renommeebleibt die Stadtkapelle Wangen auch immer ihren Wurzeln treu. So gehören Saal-, Kirchen- undFreiluftkonzerte in Wangen und Umgebung ebenso zum selbstverständlichen Jahreskreis, wie dieUmrahmung heimischer Feierlichkeiten und Städtepartnerschaften oder die Pflege von Ensemble-Spiel und anderer musikalischer Projekte.

www.stadtkapelle-wangen.de

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TROMPETE Robert DieschSiegfried EppWinfried GrafStefan HänslerJoachim KaiserWilfried KeßlerRobert MüllerNico RastThomas RundelKlaus SchneiderDaniel Zindstein

EUPHONIUM Wolfgang BurkartHubert FeuersteinSimon MaierDiethard Teschemacher

POSAUNE Bernhard AßfalgKarl BertschFlorin FeuersteinMatthias StärkSebastian Unfug

TUBA Thomas AmannHannah AmannChristian BertschPeter HaselMarkus Jörg

KONTRABASS Wolfgang Dennenmoser

SCHLAGZEUG Jakob EndraßJohannes KächelePriska KellerSteffen OesterleGerolf StitzenbergerViola Ulreich

KLAVIER Ludwig Kibler

SOLISTIN Natscha Saydal

FLÖTE Stefanie BekBeate FeuersteinVerena FeuersteinIsabelle GabeleKatrin JoserRegina KeßlerRamona SchneiderPetra Stiefenhofer

OBOE Petra BuchmannVanessa SiggTanja Wurm

FAGOTT Johanna FeuersteinAngela Milz

KLARINETTE Werner BuchmannChristine EiseleAngelika FeuersteinRoland FießingerRalf GommeringerTamas HavasiMaria KloßPaul MörschClaudia MüllerRomana SchöllhornGisela StärkMarkus SiggAndrea StitzenbergerRobert StolzJana VolzStephanie WalserRoswitha WeberFranziska Wieland

SAXOPHON Birgit BauhoferKatrin EngstlerAlexej KhrushchovStephanie MennigThomas SchiefeleBrigitte SchliederCarmen Wahl

HORN Roswitha BaurWerner BuflerWilli BuhmannChristof DornPatricia EngstlerPeter KramerJanine LöfflerAnja OhlingerStephan VerdiMira Woll

Besetzung STADTKAPELLE WANGEN 2019

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NATASCHA SAYDAL

Natalia Saydal ist Absolventin derKlavierabteilung des Tscheljabinsker

Kulturinstituts (2018), der Klasse vonProfessor Andrej Netschajew. Seit ihrer

Kindheit gibt sie Konzerte in verschiedenenOrten der Region Tscheljabinsk und

Russlands. Im Jahr 2006 kam sie zum erstenMal nach Wangen und nahm bei einem

gemeinsamen deutsch-russischenKulturprojekt teil. Heute ist sie Preisträgerin

der internationalen Wettbewerbe in SanktPetersburg und in Österreich. Sie ist auch

Preisträgerin des gesamt-russischen Musik-Programms „Die Neue Namen“. Natascha

Saydal hat an vielen Kulturprojekten inWangen, Baku (Azerbaijan) und in Salzburg

(Österreich) teilgenommen. Zur Zeit wirktsie als Klavier-Lehrerin und

Konzertmeisterin an der Jugendmusikschuledes Kulturinstituts in Tscheljabinsk.

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RUNDELwww.rundel.de

Musik für BlasorchesterMusik for Wind BandMusique pour Harmonie

Wir bedanken uns für die Förderung und Unterstützungunserer Konzertreise nach Russland recht herzlich bei: