Friedrich Deckel AG Sammelaktie 20 x 50 DM, Muster … · Dresden, später Leipzig. In der DDR...

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Nr. 355 Schätzpreis: 75,00 EUR Startpreis: 35,00 EUR Friedrich Deckel AG Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 149881-149900 München, August 1981 EF Porträt Friedrich Deckel, Abb. einer Horizontal- Bohrmaschine. Lochentwertet. Nr. 356 Schätzpreis: 75,00 EUR Startpreis: 35,00 EUR Friedrich Deckel AG Sammelaktie 20 x 50 DM, Muster München, August 1981 UNC/EF Probedruck, nullgeziffert (R 10). Porträt Friedrich Deckel, Abb. einer Horizontal-Bohrmaschine. Mit Kuponbogen. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 357 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 120,00 EUR Fritz Schulz jun. AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 1671 Leipzig, von 1900 VF Gründeraktie (Auflage 5100, R 10). Gründung 1878 als oHG. 1900 Umwandlung in eine AG anläßlich der Fusion mit der Vereinigte Neuburger Kreide- werke Schulz & Philipp in Neuburg (Donau). Die Chemische Fabrik in Leipzig in dem 1897 errichte- ten Globus-Werk in Leipzig (Hardenbergstr. 11, heute Limburgerstr. 30, mit einer noch heute vor- handenen monumentalen Atlas-Plastik im Ein- gangsbereich) stellte Putzmittel, Waschpulver, Schuhcreme, Bohnerwachs, Autopolitur etc. unter den Marken Globus, Global, Palma usw. her, ferner Blechemballagen, Kartonnagen und Kisten. Bis zu deren Beschlagnahme als Feindvermögen im 1. Weltkrieg hatte das Unternehmen auch bedeutende Auslandsaktivitäten mit der Fritz Schulz jun. Comp. in Lincoln bei New York und der The Globe Polish Co. Ltd. in Stratford-London. 1925 außerdem Aufnahme der Produktion von Insektiziden. Börsennotiz Berlin und Leipzig. Nach 1945 teilte sich der Weg: Der Leipziger Betrieb wurde 1949 als Chemisch-technischer Betrieb VEB Globus-Werke Leipzig verstaatlicht, nach diversen Zuständigkeitswechseln zuletzt Teil des VEB Otto Grotewohl Böhlen, Betriebsteil Autopf- legemittel Leipzig. Nach der Wende reprivatisiert, wobei die Produktion bei der Sächsische Olefin- werke AG Böhlen weitergeführt und der Betrieb der früheren Fritz Schulz jun. AG in Leipzig stillge- legt wurde. Im Westen verblieb nach der deut- schen Teilung das Kieselkreidebergwerk an der Klause in Neuburg (Donau), dessen Übernahme 1893 in der Gegend einen regelrechten Kreide- boom nach sich gezogen hatte. Die Neuburger Kie- selerde (auch Kieselkreide oder Neuburger Weiß genannt) ist ein äußerst feinkörniges lockeres Gestein, das aus Quarz, organischer Kieselsäure und Kaolinit besteht. Wegen seiner großen Härte und Feinkörnigkeit findet es vielfältige Anwen- dung bei der Herstellung u.a. von Putz- und Schleifmitteln (daher die Verbindung zu der Che- mischen Fabrik in Leipzig), von Zahnpasta und Kaugummi sowie als Füllstoff für Kunsttoffe, Kleb- stoffe, Farben und Lacke. Der Neuburger Betrieb wurde 1972 in die GLOBOL-Werke GmbH umge- wandelt, 1986 an den BP-Konzern und 1992 an die englische JEYES Group plc veräußert. 2002 im Rahmen eines Management Buy-Out zur Jeyes Deutschland GmbH geworden. Produziert werden in Neuburg heute Insektenschutzmittel, Lufterfri- scher und Haushaltsreiniger. Interessante graphi- sche Gestaltung. Unten mittig kreisrunde Vignette mit Schlange des Äskulap, dem Wappentier der Mediziner und Apotheker. Maße: 26,2 x 34,6. In dieser Form (nicht entwertet) zuletzt 2002 ange- boten. Nr. 358 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Fürstlich Lippische Staatswerkstätten AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 1844 Detmold, 17.12.1917 EF/VF Auflage 1.500 (R 9). Bei ihrer Gründung 1916 mit- ten im 1. Weltkrieg wurden in dieser Ges. zur Rationalisierung der Kriegsproduktion mehrere Metallverarbeitungsbetriebe im damals (und noch bis zur Integration in NRW nach dem 2. Welt- krieg) selbständigen Fürstentum Schaumburg- Lippe zusammengefasst. Treibende Kraft war dabei der Textilmaschinen-Industrielle Walter Kellner aus (Wuppertal-)Barmen, der im AR neben anderen Lokalgrößen saß wie Durchl. Prinz Bern- hard zur Lippe, Staatsminister Frhr. Biedenweg und Landesbankdirektor Otto Thörner aus Det- mold. Die Firma war auf nichts besonderes spe- zialisiert, sondern ein Gemischtwarenladen zur Herstellung von Maschinen und Metallwaren aller Art mit den Abteilungen Maschinenfabrik, Möbel- fabrik und Waggonwerk. Wegen der großen Hee- resaufträge reichte es in den Anfangsjahren aber dennoch zu Dividenden von damals üppigen 10 %. Umfirmiert 1920 in Lippische Werkstätten AG und 1922 in Lippische Werke AG. 1921 wurde dazu noch die Herstellung von Lastautomobilen, Motorrädern, Lastanhängewagen und Holzbear- beitungsmaschinen aufgenommen. Das 1923-24 produzierte Motorrad L.W.D. mit 2 PS-Viertakt- Motor und 69 ccm Hubraum wurde über die “Lip- pische Motorfahrzeuge Verkaufs-AG” in Berlin ver- trieben und konnte (als Vorläufer unserer Mofas) ohne Kennzeichen und Führerschein gefahren werden. Bis zum Konkurs 1926 (bei dem die J. F. Schröder Bank in Bremen neben den Finanz- behörden der Hauptgläubiger war) in Berlin amt- lich börsennotiert. Ausgesprochen dekorativ mit Abb. zweier Schmiede bei der Arbeit und großem fürstlichen Wappen im Unterdruck. Großformati- ges Papier (35 x 25 cm). Doppelblatt. Nr. 359 Schätzpreis: 75,00 EUR Startpreis: 35,00 EUR Garant Schuh AG Sammel-Vorzugsaktie 20 x 50 DM, Nr. 236 Düsseldorf, Oktober 1989 UNC/EF 1927 Gründung der Interessen-Gemeinschaft größerer Schuhwaren-Detail-Händler Deutsch- lands e.V. mit Sitz in Bremen. 1939 umbenannt in Schuh-Einkaufsgenossenschaft Garant eGmbH, 1953 Sitzverlegung nach Düsseldorf. 1962 erneut umbenannt in Garant Schuhgilde eG, 1986 dann Umwandlung in die Garant Schuh AG, 1989 an die Börse gegangen. Trotz der Insolvenz im Sept. 2004 läuft der Betrieb für die 4.000 angeschlossenen Fachhändler bis heute weiter. Seit 1967 gibt es auch das GARANT-Schuhmuseum, dessen ältestes Exponat ein ägyptischer Kinderschuh aus dem 7. Jh. n.Chr. ist. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 360 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Gardinenfabrik Plauen AG Vorzugsaktie 1.000 Mark, Nr. 297 Plauen i.V., 19.4.1923 EF Auflage 1.000. Gründung 1890 als „Gardinenfabrik Plauen vorm. Curt Facilides und Jacoby Brothers & Co. Limited“. Während des 1. Weltkrieges brach- te die Aktionärsstruktur die Firma in große Schwierigkeiten: 1916 Stilllegung des gesamten Betriebes, 1917 Liquidierung des britischen Akti- enbesitzes als Feindvermögen, 1919 Verkauf der ehemaligen Fabrik in der Pfortenstraße und Wie- deringangsetzung der neuen Fabrik Hammerstr. 60 nach 3 Jahren Stillstand. Börsennotiz Berlin und Dresden, später Leipzig. In der DDR Bestandteil des Kombinats VEB Plauener Gardine, heute Plau- ener Gardine GmbH & Co. Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. Maße: 26 x 38 cm. Präge- siegel lochentwertet. 59 Auktionshaus Gutowski • 50. Auktion Historischer Wertpapiere am 16. Juli 2012 Nr. 357 Nr. 358 Bitte beachten Sie: die Mehrzahl der Auktionsstücke wird zu 50% der aktuellen Marktpreise ausgerufen, teilweise noch niedriger. Damit Ihre Gebote eine Chance auf Zuschlag haben, empfehle ich Ihnen, die Gebotshöhe entsprechend hoch über dem Startpreis zu bemessen! Nr. 359 Nr. 360

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Nr. 355 Schätzpreis: 75,00 EURStartpreis: 35,00 EUR

Friedrich Deckel AGSammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 149881-149900München, August 1981 EFPorträt Friedrich Deckel, Abb. einer Horizontal-Bohrmaschine. Lochentwertet.

Nr. 356 Schätzpreis: 75,00 EURStartpreis: 35,00 EUR

Friedrich Deckel AGSammelaktie 20 x 50 DM, Muster München, August 1981 UNC/EFProbedruck, nullgeziffert (R 10). Porträt FriedrichDeckel, Abb. einer Horizontal-Bohrmaschine. MitKuponbogen. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 357 Schätzpreis: 500,00 EURStartpreis: 120,00 EUR

Fritz Schulz jun. AGAktie 1.000 Mark, Nr. 1671Leipzig, von 1900 VFGründeraktie (Auflage 5100, R 10). Gründung 1878als oHG. 1900 Umwandlung in eine AG anläßlichder Fusion mit der Vereinigte Neuburger Kreide-werke Schulz & Philipp in Neuburg (Donau). DieChemische Fabrik in Leipzig in dem 1897 errichte-ten Globus-Werk in Leipzig (Hardenbergstr. 11,heute Limburgerstr. 30, mit einer noch heute vor-handenen monumentalen Atlas-Plastik im Ein-gangsbereich) stellte Putzmittel, Waschpulver,Schuhcreme, Bohnerwachs, Autopolitur etc.unter den Marken Globus, Global, Palma usw. her,ferner Blechemballagen, Kartonnagen und Kisten.Bis zu deren Beschlagnahme als Feindvermögenim 1. Weltkrieg hatte das Unternehmen auchbedeutende Auslandsaktivitäten mit der FritzSchulz jun. Comp. in Lincoln bei New York und derThe Globe Polish Co. Ltd. in Stratford-London.1925 außerdem Aufnahme der Produktion vonInsektiziden. Börsennotiz Berlin und Leipzig. Nach1945 teilte sich der Weg: Der Leipziger Betriebwurde 1949 als Chemisch-technischer BetriebVEB Globus-Werke Leipzig verstaatlicht, nachdiversen Zuständigkeitswechseln zuletzt Teil desVEB Otto Grotewohl Böhlen, Betriebsteil Autopf-legemittel Leipzig. Nach der Wende reprivatisiert,wobei die Produktion bei der Sächsische Olefin-werke AG Böhlen weitergeführt und der Betriebder früheren Fritz Schulz jun. AG in Leipzig stillge-legt wurde. Im Westen verblieb nach der deut-schen Teilung das Kieselkreidebergwerk an derKlause in Neuburg (Donau), dessen Übernahme1893 in der Gegend einen regelrechten Kreide-boom nach sich gezogen hatte. Die Neuburger Kie-selerde (auch Kieselkreide oder Neuburger Weißgenannt) ist ein äußerst feinkörniges lockeresGestein, das aus Quarz, organischer Kieselsäureund Kaolinit besteht. Wegen seiner großen Härteund Feinkörnigkeit findet es vielfältige Anwen-dung bei der Herstellung u.a. von Putz- undSchleifmitteln (daher die Verbindung zu der Che-mischen Fabrik in Leipzig), von Zahnpasta undKaugummi sowie als Füllstoff für Kunsttoffe, Kleb-stoffe, Farben und Lacke. Der Neuburger Betriebwurde 1972 in die GLOBOL-Werke GmbH umge-wandelt, 1986 an den BP-Konzern und 1992 an die

englische JEYES Group plc veräußert. 2002 imRahmen eines Management Buy-Out zur JeyesDeutschland GmbH geworden. Produziert werdenin Neuburg heute Insektenschutzmittel, Lufterfri-scher und Haushaltsreiniger. Interessante graphi-sche Gestaltung. Unten mittig kreisrunde Vignettemit Schlange des Äskulap, dem Wappentier derMediziner und Apotheker. Maße: 26,2 x 34,6. Indieser Form (nicht entwertet) zuletzt 2002 ange-boten.

Nr. 358 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Fürstlich LippischeStaatswerkstätten AGAktie 1.000 Mark, Nr. 1844Detmold, 17.12.1917 EF/VFAuflage 1.500 (R 9). Bei ihrer Gründung 1916 mit-ten im 1. Weltkrieg wurden in dieser Ges. zurRationalisierung der Kriegsproduktion mehrereMetallverarbeitungsbetriebe im damals (undnoch bis zur Integration in NRW nach dem 2. Welt-krieg) selbständigen Fürstentum Schaumburg-Lippe zusammengefasst. Treibende Kraft wardabei der Textilmaschinen-Industrielle WalterKellner aus (Wuppertal-)Barmen, der im AR nebenanderen Lokalgrößen saß wie Durchl. Prinz Bern-hard zur Lippe, Staatsminister Frhr. Biedenwegund Landesbankdirektor Otto Thörner aus Det-mold. Die Firma war auf nichts besonderes spe-zialisiert, sondern ein Gemischtwarenladen zurHerstellung von Maschinen und Metallwaren allerArt mit den Abteilungen Maschinenfabrik, Möbel-fabrik und Waggonwerk. Wegen der großen Hee-resaufträge reichte es in den Anfangsjahren aberdennoch zu Dividenden von damals üppigen 10 %.Umfirmiert 1920 in Lippische Werkstätten AG und1922 in Lippische Werke AG. 1921 wurde dazunoch die Herstellung von Lastautomobilen,Motorrädern, Lastanhängewagen und Holzbear-beitungsmaschinen aufgenommen. Das 1923-24produzierte Motorrad L.W.D. mit 2 PS-Viertakt-Motor und 69 ccm Hubraum wurde über die “Lip-pische Motorfahrzeuge Verkaufs-AG” in Berlin ver-trieben und konnte (als Vorläufer unserer Mofas)ohne Kennzeichen und Führerschein gefahrenwerden. Bis zum Konkurs 1926 (bei dem die J. F.Schröder Bank in Bremen neben den Finanz-behörden der Hauptgläubiger war) in Berlin amt-lich börsennotiert. Ausgesprochen dekorativ mitAbb. zweier Schmiede bei der Arbeit und großemfürstlichen Wappen im Unterdruck. Großformati-ges Papier (35 x 25 cm). Doppelblatt.

Nr. 359 Schätzpreis: 75,00 EURStartpreis: 35,00 EUR

Garant Schuh AGSammel-Vorzugsaktie 20 x 50 DM, Nr. 236Düsseldorf, Oktober 1989 UNC/EF1927 Gründung der Interessen-Gemeinschaftgrößerer Schuhwaren-Detail-Händler Deutsch-lands e.V. mit Sitz in Bremen. 1939 umbenannt inSchuh-Einkaufsgenossenschaft Garant eGmbH,1953 Sitzverlegung nach Düsseldorf. 1962 erneutumbenannt in Garant Schuhgilde eG, 1986 dannUmwandlung in die Garant Schuh AG, 1989 an dieBörse gegangen. Trotz der Insolvenz im Sept. 2004läuft der Betrieb für die 4.000 angeschlossenenFachhändler bis heute weiter. Seit 1967 gibt esauch das GARANT-Schuhmuseum, dessen ältestesExponat ein ägyptischer Kinderschuh aus dem 7.Jh. n.Chr. ist. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 360 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Gardinenfabrik Plauen AGVorzugsaktie 1.000 Mark, Nr. 297Plauen i.V., 19.4.1923 EFAuflage 1.000. Gründung 1890 als „GardinenfabrikPlauen vorm. Curt Facilides und Jacoby Brothers& Co. Limited“. Während des 1. Weltkrieges brach-te die Aktionärsstruktur die Firma in großeSchwierigkeiten: 1916 Stilllegung des gesamtenBetriebes, 1917 Liquidierung des britischen Akti-enbesitzes als Feindvermögen, 1919 Verkauf derehemaligen Fabrik in der Pfortenstraße und Wie-deringangsetzung der neuen Fabrik Hammerstr. 60nach 3 Jahren Stillstand. Börsennotiz Berlin undDresden, später Leipzig. In der DDR Bestandteildes Kombinats VEB Plauener Gardine, heute Plau-ener Gardine GmbH & Co. Großformatiges Papier,sehr dekorativ gestaltet. Maße: 26 x 38 cm. Präge-siegel lochentwertet.

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Bitte beachten Sie: die Mehrzahl der Auktionsstücke wird zu 50% der aktuellen Marktpreise

ausgerufen, teilweise noch niedriger. Damit Ihre Gebote eine Chance auf Zuschlag haben,

empfehle ich Ihnen, die Gebotshöhe entsprechend hoch über dem Startpreis zu bemessen!

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Nr. 361 Schätzpreis: 75,00 EURStartpreis: 35,00 EUR

Gartenvorstadt Leipzig-Marienbrunn GmbH4 % Schuldschein 100 RM, Nr. 3461Leipzig, 24.10.1936 EF(R 8) Gründung 1911 anlässlich der Internationa-len Baufachausstellung (IBA) 1913 als Gegenent-wurf zu den städtischen Mietskasernen. DieGesellschaft besteht heute noch und befindet sichim Besitz der Stadt Leipzig. Datum handschriftlicheingetragen. Lochentwertet. Maße: 33 x 21 cm.

Nr. 362 Schätzpreis: 350,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Gas-Anstalt KaiserslauternNamens-Aktie 1.000 Mark, Nr. 5295Kaiserslautern, 4.9.1922 EFAuflage 3.240 (R 10). Gründung 1858. Erzeugtwurde Gas für Beleuchtung und Heizung, das inVertikalkammeröfen aus Kohle gewonnen wurde.Die anfallenden Nebenprodukte (Koks, Teer,Ammoniakwasser) konnten ebenfalls ertragreichverkauft werden. 1936 auch Errichtung einer Benz-arbon-Benzol-Gewinnungsanlage. 1945 wurde das“neue” Gaswerk in der heutigen BrandenburgerStraße bei Bombenangriffen zerstört; seitdemwird zur Versorgung der Kunden Ferngas bezogen.Noch heute in Frankfurt börsennotiertes Energie-versorgungs-Unternehmen. Großaktionäre sinddie Stadt Kaiserslautern (über 50 %) und dieThüga (42 %), welche zum EO.N-Konzern gehörteund Ende 2009 wegen Kartellamtsauflagen an einKonsortium kommunaler Versorger verkauftwurde. Doppelblatt. Großformatiges Papier (ca.35 x 26,6 cm), sehr dekorativ verziert. In dieserForm (nicht entwertet) sonst kaum zu bekom-men, zuletzt im Jahr 2000 angeboten!

Nr. 363 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Gastag AG badischer GastwirteAktie Seie. B 5.000 Mark, Nr. 6411Karlsruhe, 1.7.1923 EFGründeraktie, Auflage 10.000 (R 9). Gründung 1923.Ein- und Verkauf aller Waren und Einrichtungsge-genstände, wie sie im Gastwirtsgewerbe benötigtwerden. Mit komplettem anh. Kuponbogen.

Nr. 364 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 50,00 EUR

Gebr. Hörmann AGAktie 1.000 RM, Nr. 13145Dresden, 15.11.1941 EFAuflage 1.200 (R 9). Gegründet 1911 zwecks Über-nahme der Firma Gebr. Hörmann in Dresden-Mick-ten (Kötzenbrodaer Str. 38/40), die mit ca. 500Beschäftigten Back-, Teig- und Zuckerwaren,Honigkuchen, Schokolade und Kakao herstellte.Der später in die Sternstr. 35 verlegte Betrieb warbei Kriegsende die größte Waffelfabrik Deutsch-lands (Marke Alpen-Stern). Börsennotiz Dresden(ab 1934 Leipzig). 1945 von den Sowjets zu Repa-rationszwecken demontiert. 1972 aufgegangen imVEB RuBro (die literarisch wertvolle Abkürzungsteht für “Russisch Brot”), 1974 eingegliedert inden VEB Elite Dauerbackwaren Dresden. Einegerade erst 1989 von ihm bei Elite entwickelte undfertiggebaute Anlage mit einem revolutionärenVerfahren zur kontinuierlichen Fertigung von Rus-sisch Brot rettete der Konditor und Entwicklungs-ingenieur Dr. Hartmut Quendt nach der Wende aufabenteuerliche Weise vor der von der Treuhandgeplanten Verschrottung und gründete die (bisheute am Markt erfolgreiche) Dr. Quendt Backwa-ren GmbH. Nicht entwertet und mit beiliegendenrestlichen Kupons.

Nr. 365 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 40,00 EUR

Gebr. Jentzsch AGAktie 1.000 RM, Nr. 398Naundorf bei Großenhain, Dez. 1941 EF+Auflage 440. Gründung 1843 in Halle a.S., AG seit1916. Betrieb einer Stoffdruckerei und Färberei.Bis 1932 in Halle börsennotiert. Nach 1949 verlegtnach Hannover, 1969 gelöscht. 1993 Fortsetzungder Gesellschaft (Amtsgericht Dresden), 1997nach Abwicklung wegen Vermögenslosigkeitgelöscht. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 366 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 50,00 EUR

Gebr. Krüger & Co. AGAktie 1.000 DM, Nr. 795Berlin, Dezember 1962 EF+Auflage 1.000 (R 9). Gründung 1873, AG seit 1900.In dem Werk in Berlin-Köpenick (Mahlsdorfer Str.107) wurden Gas- und Wasserarmaturen, Bierar-maturen und Ausschankanlagen hergestellt. 1917Erwerb der Carl Schoening Eisengießerei undWerkzeugmaschinenfabrik AG in Berlin-Reinicken-dorf. 1945 Demontage der Anlagen, 1949 Enteig-nung des Köpenicker Werkes und Sitzverlegungnach Berlin-Reinickendorf, dort 1954 Wiederauf-nahme der Produktion. Zum angestammten Pro-duktionsprogramm kamen später noch Getränke-und Warenverkaufsautomaten. Börsennotiz Ber-lin, Großaktionär war zunächst die Phönix Näh-maschinen-AG Baer & Rempel, Bielefeld; in den60er Jahren dann die Keramische Industrie-Bedarfs-KG Paul Gatzke, Berlin; in den 70er JahrenVerpachtung des Fabrikgebäudes an den neuenGroßaktionär Lehmann-Werke KG. 1981/82 letzt-malig im AG-Handbuch erwähnt.

Nr. 367 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Gebrüder Rostock Fleischindustrie- und Handels-AGAktie 1.000 RM, Nr. 88Elmshorn, Juni 1927 EF+Auflage 300 (R 7). Gründung 1922 zur Fabrikationund zum Vertrieb von Lebensmitteln. Mit Kupons.

Nr. 368 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Gebrüder Rostock Fleischindustrie- und Handels-AGAktie 500 RM, Nr. 179Elmshorn, September 1943 EF+Auflage 600 (R 6). Mit Kupons.

Nr. 369 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 45,00 EUR

Gebrüder Sachsenberg AGAktie 20 RM, Nr. 269Rosslau a. Elbe, 7.9.1934 EF+Auflage 1.000. Gründung 1844 als OHG, seit 1908AG. Schiffswerft für Fluss- und Küstenfahrzeuge,Schnellboote, Schwimmbagger. Außerdem Her-stellung von Land- und Schiffskesseln sowie

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Maschinen für die Spiritus- und Hefe-Erzeugung.Die heutige Roßlauer Schiffswerft GmbH ist einedirekte Nachfolgerin der 1866 gegründetenSchiffswerft Gebr. Sachsenberg. Seit 1994 erfolgteeine Umstrukturierung der Werft vom reinenSchiffbau in eine stahl- und maschinenbauorien-tierte Fertigung. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 370 Schätzpreis: 65,00 EURStartpreis: 30,00 EUR

Gehe AGAktie 50 DM, Nr. 254938Stuttgart, Juni 1984 UNC/EFAuflage 270.000. Gründung 1903 unter Übernahmedes seit 1836 unter gleichem Namen bestehendenGroßhandelshauses für Drogen, Farbwaren, phar-mazeutische und chemische Erzeugnisse. In zweiWerken in Dresden (Leipziger Str. 7/13 und Trach-au) sowie bei der Tochterfirma Gehe-Werke AG inAussig a.E. wurden chem. Produkte (Jod-, Wismut-und Silberpräparate) sowie pharmazeutische Spe-zialpräparate hergestellt. 1921 Übernahme derGroßhandlung und pharmazeutischen Fabrik C. H.Burk in Stuttgart, die als Zweigwerk fortgeführtwurde. 1945-48 wurden die Werke in Sachsen ent-eignet, 1948 Sitzverlegung nach München. In denFolgejahren unzählige Übernahmen kleinererWettbewerber, 1980 Sitzverlegung nach Stuttgart.Umbenannt 1981 in GEHE AG und 2003 in CelesioAG. Noch heute börsennotiert und eines der dreigrößten Pharmahandelsunternehmen in Europa.Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 371 Schätzpreis: 65,00 EURStartpreis: 30,00 EUR

Gehe AGAktie 5 DM, Nr. 7007074Stuttgart, Oktober 1996 UNC/EFGleiche Gestaltung wie das Los davor, nur anders-farbiger Druck. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 372 Schätzpreis: 65,00 EURStartpreis: 35,00 EUR

Gelsenkirchener Bergwerks-AG4 % Teilschuldv. 1.000 RM, Nr. 89672Essen, September 1942 EFAuflage 110.000 (R 9). Gründung 1873 auf Initiati-ve von Emil Kirdorf. Das Unternehmen wuchs,auch durch ständige Übernahmen von Konkurren-ten, zum damals größten Montanbetrieb desRuhrgebiets heran. Auf 11 Zechenanlagen mit 35Förderschächten und in den Hüttenwerken warenzuletzt rund 30.000 Mann beschäftigt. 1926, beiGründung der Vereinigten Stahlwerke AG, war dieGelsenkirchener Bergwerks-AG als Dachgesell-schaft aller Montanunternehmen des Ruhrgebietsdie aufnehmende Gesellschaft. Im Zuge der alliier-ten Entflechtungsmaßnahmen entstand die „Gel-senberg“ am 18.6.1953 als eigenständige AG wie-der, und erneut begann sie in kurzer Folge andereKonkurrenten zu übernehmen. Wegen der immergewichtiger werdenden Mineralöl-Aktivitäten (u.a.Beteiligung bei ARAL) wurde Gelsenberg schließ-lich 1974 im Wege des Aktientauschs von derVEBA übernommen - nach fast genau 100 Jahrenverschwand das ehedem bedeutendste Montan-unternehmen des Ruhrgebiets vom Kurszettel.Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Nichtentwertet!

Nr. 373 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 100,00 EUR

Gemeinde Rudolstadt10 % Schuldschein Lit. C 5.000 Mark, Nr. 8015.2.1923 VFAuflage 2.500 (R 9). Teil einer Anleihe über 100Mio. M zur Bezahlung von Bauten (Altersheim,Wohnungsbauten, Gas- und Wasserwerk, Schlacht-hof) sowie Neupflasterung von Straßen. Dekorativ,mit Wappen. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 374 Schätzpreis: 75,00 EURStartpreis: 35,00 EUR

Gemeinnützige BayerischeWohnungsgesellschaft AGNamensaktie 1.000 DM, Nr. 9413München, Oktober 1962 EF+Auflage 1.800 (R 9). Gründung 1936 als BauträgerAG des Bayerischen Handwerks. 1940 Umbenen-nung in Wohnungsgesellschaft des Bayerisch-Württembergischen Handwerks AG, seit 1943Name wie oben. Die noch heute börsennotierteGBWAG Bayerische Wohnungs-AG besitzt eineneigenen Immobilienbestand von rd. 8.400 Wohn-und Gewerbeeinheiten schwerpunktmäßig inMünchen. Rückseitig als wertlos abgestempelt.

Nr. 375 Schätzpreis: 500,00 EURStartpreis: 180,00 EUR

Gemeinnütziger Bauverein e.V.Anteilschein 1.000 Mark, Nr. 252Bamberg, 1.1.1919 VF-(R 10) Großformatig, dekorative Umrahmung. MitOriginalunterschriften. Mit beiliegendem Kupon-bogen. Linker Rand verletzt (zwei Fehlstellen mitTesafilm verstärkt).

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Auktionshaus Gutowski • 50. Auktion Historischer Wertpapiere am 16. Juli 2012

Nr. 368

Nr. 369

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Die Besichtigung der Auktionsware ist vom 9.7. bis zum 13.7. in den Räumen der BürogemeinschaftSalzbergstrasse 2 in Wolfenbüttel möglich. Bitte vereinbaren Sie einen Besichtigungstermin mit mir!

Nr. 372

Nr. 373

Nr. 374

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Nr. 376 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Genossenschaft der Franziskanerbrüder(Genootchap van de Broeders van den H. Franciscus)8 % Obligation Lit. L 100 hfl., Nr. 295Waldbreitbach, 15.9.1925 VF(R 11) Peter Wirth (der sich später Jakobus nann-te) gründete am 12.6.1862 die Kongregation der“Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz” (FFSC)in der Kreuzkapelle zwischen Hausen an der Wiedund Waldbreitbach im Westerwald (die Kapellewar seit dem 18. Jh. ein beliebter Wallfahrtsort).Die Franziskanerbrüder machten sich zur Haupt-aufgabe die Erziehung und Ausbildung von Waisensowie die Armen- und Krankenpflege. Als Teil derfranziskanischen Familie werden sie dem Regu-lierten Dritten Orden zugerechnet. Unmittelbarbetreiben die Franziskanerbrüder heute das Kran-kenhaus St. Marienwörth und das PflegeheimHaus St. Josef in Bad Kreuznach, das PflegeheimSt. Antoniushaus in Bad Münster am Stein, dasWohn- und Pflegeheim St. Josefshaus in Hau-sen/Wied und die Wohn- und Dienstleistungsein-richtung Kloster Ebernach in Cochem sowie mit-telbar über die “Franziskanerbrüder Betriebs- undBeschäftigungs-gGmbH” die Pflegeheime PuricelliStift in Rheinhöfen und Haus Maria Königin in Kirnsowie den Palliativ-Stützpunkt Rheinhessen-Nahein Bad Kreuznach. Zweisprachig niederlän-disch/deutsch. Lochentwertet. Rückseitig Bedin-gungen. Maße: 34 x 21 cm. Mit anh. restlichemKuponbogen.

Nr. 377 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Genossenschaft der Franziskanerbrüder(Genootchap van de Broeders van den H. Franciscus)8 % Obligation Lit. L 100 hfl., Nr. 296Waldbreitbach, 1.6.1943 VF(R 11) Zweisprachig niederländisch/deutsch.Datum handschriftlich eingetragen auf Formularvom 15.9.1925. Rückseitig Bedingungen. Maße: 34x 21 cm. Lochentwertet.

Nr. 378 Schätzpreis: 300,00 EURStartpreis: 150,00 EUR

German Provincial and CommunalBanks Consolidated Agricultural Loan6,5 % Gold Bond 1.000 $, SpecimenNew York, 1.6.1928 VF(R 9) In den USA aufgelegte Anleihe von 25 Mio. $.In einer Zeit, als der deutsche Kapitalmarkt völligunergiebig war, refinanzierten sich in dieserGemeinschaftsanleihe insgesamt 15 deutsche Lan-desbanken für von ihnen ausgereichte Agrar-Kre-dite. Entsprechend hoch waren die Quoten derLandesbanken aus landwirtschaftlich geprägtenRegionen: Landesbank der Provinz Ostpreußen(29 %), Hannoversche Landeskreditanstalt (14,5%), Provinzialbank Pommern (10 %), Landesbankder Provinz Schleswig-Holstein (8 %). Es folgtendie Provinzial- bzw. Landesbanken von Nieder-und Oberschlesien, Brandenburg, Sachsen, derRheinprovinz, Westfalen, Posen-Westpreußen,Nassau, Baden und Württemberg. Braun/schwarz-er ABNC-Stahlstich, Vignette mit weiblicher Alle-gorie mit Feldfrüchten und Bienenhaus. Mitanhängenden Kupons. Knickfalte am Rand einge-rissen. Lochentwertet.

Nr. 379 Schätzpreis: 400,00 EURStartpreis: 150,00 EUR

Gesellschaft für BuchdruckereiDarlehnsschein 100 Mark, Nr. 361Neuß, 7.10.1910 VF.Auflage 800. Die Ges., die seit Beginn die Neuß-Grevenbroicher Zeitung herausgibt, steht in engerVerbindung zur Bürgergesellschaft in Neuß. Aufihrem Grundstück Niederstraße 48 errichtete siefür die Bürgergesellschaft 1910 ein neues Gesell-schaftshaus, wofür ihr von Mitgliedern der Bür-gergesellschaft ein Kapital von 80.000 M zinsfreiüberlassen wurde. Folglich ist auch in der Ges. fürBuchdruckerei seit Generationen vertreten, wasin Neuss Rang und Namen hat: Werhahn, Thywis-sen, Josten, Kallen, Frings etc. Das operativeGeschäft ist heute ausgelagert in die Beteiligungs-firmen SZ-Sport-Zeitschriften GmbH (100 %) und

dem Neusser Zeitungsverlag GmbH (50 %). Bisheute enthält die Satzung die denkwürdigeBestimmung, daß die herausgegebenen Zeitungen“in ihren Tendenzen niemals den Interessen derrömisch-katholischen Kirche zuwiderlaufen dür-fen”. Jugendstilartige Umrahmung fast wie ein Bil-derrahmen, Originalunterschrift. Ausgestellt aufCornelius Thywissen. Mehrfach lochentwertet.

Nr. 380 Schätzpreis: 200,00 EURStartpreis: 100,00 EUR

Ges. für elektrische UnternehmungenLudw. Loewe & Co. AGAktie 100 RM, Nr. 749308Berlin, 14.11.1929 VFAuflage 100.000 (R 10). Gründung 1894 auf Initiati-ve der AEG und einiger Großbanken sowie desdeutsch-jüdischen Unternehmers Isidor Loewe alsHolding für weltweit gespannte Interessen aufdem Gebiet elektrischer Bahnen und Beleuch-tungsanlagen. Wie auch bei Siemens, Schuckertund anderen Firmen der Branche war der Grundfür die Gründung solcher Finanzholdings dieKnappheit an Risikokapital, die den Absatz dereigenen elektrotechnischen Anlagen behinderte,und dem man durch Übernahme von Beteiligun-gen abhielf. Die GESFÜREL war die älteste undbedeutendste aller Holdings der deutschen Elek-trizitätswirtschaft. Beteiligungen bestanden u.a.an der Elektricitätswerk Südwest AG, Schöneberg,der Neckarwerke AG, Esslingen, der AmperwerkeAG, München, der Elektricitätswerk Schlesien AG,Breslau, dem Kraftwerk Laufenburg (Schweiz), derCoblenzer Straßenbahn, der Leipziger AußenbahnAG und der Knorr-Bremse AG, Berlin, außerdeman der AEG, der Hirsch Kupfer- und MessingwerkeAG, der Norddeutsche Kabelwerke AG (alle Ber-lin) sowie der AGO Flugzeugwerke GmbH,Oschersleben (Bode). 1929 Fusion mit der AG fürGas-, Wasser- und Elektricitäts-Anlagen und derLudw. Loewe & Co. AG in Berlin, die über bedeu-tende Werkzeug- und Werkzeugmaschinenfabri-ken verfügte (1929-1938 hatte der Firmennamedeshalb den Zusatz “Ludw. Loewe & Co. AG”). Inder Weltwirtschaftskrise beteiligte sich die GES-FÜREL 1930 an der Stützung der angeschlagenenA.E.G. durch Übernahme einer Kapitalerhöhungvon 25 Mio. RM. Der Vertrag zwischen der Ges-fürel und der A,.E.G. wurde 1936 auf Druck derNazis rückgängig gemacht, die jüdische FamilieLoewe wurde im Zuge einer “Arisierung” aus derFirma gedrängt und emigrierte 1938 in die USA.1942/43 wurde die Gesfürel auf die A.E.G. ver-schmolzen. Aktie aus der Kapitalerhöhung um 25Mio. RM, ausgegeben zur Durchführung der Fusi-on mit der AG für Gas-, Wasser- und Elektrizitäts-anlagen. Schöner Druck der Reichsdruckerei mitdekorativer Umrandung. Faksimilesignatur vonDr. Georg Solmssen als Aufsichtsratsvorsitzender.Georg Solmssen (1869-1957), eigentlich Salomon-sohn, jüdischer Bankier, seit 1900 Mitinhaber derDiscontogesellschaft wie sein Vater Adolph Salo-monsohn, seit 1930 Mitinhaber der DeutschenBank und Discontogesellschaft, war bis 1933 Prä-sident des Zentralverbandes des Deutschen Bank-und Bankiergewerbes, 1933 Sprecher der Deut-schen Bank. Die Machtergreifung der Nationalso-zialisten setzte Solmssens wirken ein Ende. DreiRandeinrisse hinterklebt (alt). Mit beiliegendenrestlichen Kupons. Seit Jahrzehnten kein zweitesStück mit diesem Nominal aufgetaucht: Rarität.

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Nr. 381 Schätzpreis: 200,00 EURStartpreis: 80,00 EUR

Gesellschaft für Gasindustrie in AugsburgAktie 200 RM, Nr. 7379Augsburg, 27.11.1929 EF+Auflage 5000 (R 6). Die bereits 1864 gegründeteGesellschaft betrieb die Gaswerke Donauwörth,Kaufbeuren, Nördlingen, Sigmaringen und Steyr.Der gesamte italienische Besitz der Gesellschaftging durch den Versailler Vertrag verloren. 1927erwarb die Gesellschaft das Gaswerk Stuhlweis-senburg in Ungarn, 1928 erwarb sie zusammen mitder AG für Gas und Elektrizität Köln, Sitz Dort-mund, das Gaswerk Mödling bei Wien. Lochent-wertet.

Nr. 382 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 50,00 EUR

Ges. für Linde’s Eismaschinen AGAktie 500 RM, Nr. 26264Wiesbaden, 20.12.1924 EF/VFAuflage 17.979 (R 9). Gegründet 1879 als ältestesUnternehmen der Welt auf dem Gebiet der Kälte-technik (Kälteerzeugung und -verwendung), Gas-verflüssigung und -zerlegung zwecks Verwertungder Lindes’schen Patente und Verfahren. 1965Änderung des Firmennamens von “Gesellschaftfür Linde’s Eismaschinen AG” in “Linde AG”. Heutemit über 40.000 Beschäftigten in den Arbeitsge-bieten Anlagenbau, Fördertechnik (der Gabelstap-lerbereich wurde vor kurzem in die KION ausge-gliedert), Kältetechnik und technische Gase einerder 30 großen DAX-Werte. Mit Faksimile-Unter-schrift Dr. Carl von Linde. Nicht entwertet!

Nr. 383 Schätzpreis: 450,00 EURStartpreis: 150,00 EUR

Gewerbebank AGNamens-Aktie 20 Mark, Nr. 779Trier, Januar 1925 VFAuflage 6.125 (R 10). Gegründet 1898 als Gewer-bebank eingetragene Gen. mbH zur Förderung desgewerblichen und kaufmännischen Mittelstandesdurch Gewährung von Krediten zu möglichst gün-stigen Bedingungen. 1923 reorganisiert zu Gewer-be Bank AG. Niederlassungen in Conz-Karthaus,Ehrang, Schweich, Wittlich und Zeltingen. Fir-mensitz war in Jacobsspitälchen 3 in Trier. DemAufsichtsrat der Ges. gehörten u.a. der Tabakfa-brikant Anton Grenzhäuser jun., der Bäckermei-ster H. Huster und der Brauereibesitzer Friedrich

Mohr. Maße: 29,6 x 20,9 cm. Mit anh. restlichenKupons. Knickfalten, sonst tadellose Erhaltung.Bislang völlig unbekanntes Papier!

Nr. 384 Schätzpreis: 200,00 EURStartpreis: 80,00 EUR

Gewerkschaft Admiral5 % Genussrechtsurkunde 100 RM, Nr. 7148Hoerde, Mai 1926 EF(R 9) Die Zeche Admiral war ein Steinkohlenberg-werk im Dortmunder Stadtteil Wellinghofen. Die1910 gegründete Gewerkschaft ging aus denZechen Niederhofen I-V und Nikolaus I im KreisHörde hervor. 1921 wurde die Zeche Admiral indie Westfälische Bergbau- und Kohlenverwer-tungs-AG Hörde eingegliedert. 1925 stillgelegt.Maße: 29,7 x 21 cm. Lochentwertet. Nur 6 Stückesind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 385 Schätzpreis: 160,00 EURStartpreis: 80,00 EUR

Gewerkschaft BernhardshallKuxschein über 1 Kux, Nr. 163Salzungen, 21.9.1895 EFAuflage 1.000 (R 9). Gründung 1894. Die Gewerk-schaft, belegen im Kreis Meiningen in den Feld-marken Salzungen, Leimbach, Langenfeld, Her-mannsroda, Hohleborn und Hohleborner Wal-dung, nahm 6 Tiefbohrungen auf Kali vor. Tiefboh-rung VI erschloss statt Kali am 23.3.1895 einemächtige Kohlensäurequelle, was die Gewerk-schaft zur Errichtung eines Kohlensäurewerks

veranlasste. Das Kaliwerk wurde 1902 an die Held-burg AG verkauft. Von dieser Emission lagertennur 9 Stücke in der Reichsbank. Eingetragen aufdas Bankhaus Gebr. Beer zu Essen. Originalsigna-turen. Lochentwertet.

Nr. 386 Schätzpreis: 200,00 EURStartpreis: 100,00 EUR

Gewerkschaft BlücherKux-Schein über 5 Kuxe, Nr. 107Caub a. Rhein, 1.8.1908 EFAuflage 200 (R 6). Die Gewerkschaft Blücher(benannt nach dem preußischen Generalfeldmar-schall von Blücher, genannt “Marschall Vorwärts”,der 1813/14 bei Kaub mit dem gesamten Heer zurVertreibung der Franzosen über den Rhein setzte)betrieb das Dachschieferbergwerk “Grube Kreuz-berg” bei Weisel nördlich von Sauerthal im West-taunus. Dachschieferbergbau hatte in dieserGegend eine lange Tradition mit ehemals dutzen-den von Gruben, die nach und nach besondersnach dem 2. Weltkrieg aufgeben mussten. Amlängsten von allen Dachschieferbergwerken imWesttaunus war die Grube Kreuzberg in Betrieb,die erst 1980 geschlossen wurde, nachdem dasBergwerk 1978 überflutet worden war. Die Gebäu-de, schön renoviert, werden heute von einer Grup-pe von Bildhauern genutzt. Doppelblatt, inwendigÜbertragungsvermerke bis 1981!

Nr. 387 Schätzpreis: 400,00 EURStartpreis: 200,00 EUR

Gewerkschaft Braunschweig-LüneburgKuxschein über 1 Kux, Nr. 738Grasleben, 2.9.1910 VF+Auflage 1.000 (R 8). Die Herzogl. Braunschw.Lüneb. Kammer (Direktion der Bergwerke) inBraunschweig verlieh der Gewerkschaft am

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27.8.1910 das Bergwerkseigentum in den Gemein-debezirken Marienthal (Kr. Helmstedt), Graslebenund Querenhorst mit 28.032.169 qm Flächeninhaltzur Gewinnung von Stein-, Kali- und Magnesiasal-zen. Einen größeren Anteil erwarb als Erstzeich-ner im Verein mit weiteren Schweizer Investorenu.a. der Fabrikant Eugen Maggi, Zürich (die nachihm benannte Suppenwürze ist heute weltbe-kannt). 1911 begann die Kaligewinnung imSchacht Grasleben. Im Folgejahr begannen dieArbeiten für den Schacht Heidwinkel, rund zweiKilometer nordöstlich der Ortschaft. Im Nov. 1913erwarb die Vereinigte Kaliwerke Salzdetfurth AG(eine der Vorgängerfirmen der heutigen Kali + SalzAG) die Kuxenmehrheit. Im Schacht Heidwinkelwurde anfangs Kali gefördert, später entdeckteman hochwertige Steinsalzvorkommen, welche ab1922 ausschließlich abgebaut wurden. Die Wehr-macht übernahm im 2. Weltkrieg Teile des Schach-tes Heidwinkel und des Betriebsgeländes, um hierdie Heeresmunitionsanstalt (Bergwerk) Graslebeneinzurichten. Gegen Ende des Krieges ist derSchacht Heidwinkel auch für die Einlagerung vonKulturgütern und Dokumenten der Reichsversi-cherungsanstalt und der Dresdner Bank benutztworden, auch Teile des Staatsarchivs Bremen wur-den hier eingelagert. Heute gehört das WerkBraunschweig-Lüneburg über die esco EuropeanSalt Company zur Kali + Salz AG. Mit knapp 200Beschäftigten werden jährlich rd. 1 Mio. t Stein-salz gefördert, wobei sich der Gewinnungsbetriebzunehmend weg aus Niedersachsen (wo in Grasle-ben bei Wolfsburg ein Schacht und die Übertage-anlagen liegen) weg Richtung Osten in Lagerstät-tenteile in Sachsen-Anhalt verlagert. SchöneJugendstilumrahmung mit Sonnenblumen, Ori-ginalunterschriften. Maße: 34,5 x 24,8 cm. Doppel-blatt, inwendig mehrere Übertragungen bis 1913.Nicht entwertet!

Nr. 388 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 90,00 EUR

Gewerkschaft BurbachKuxschein über 1 Kux, Nr. 318Magdeburg, 20.7.1896 VFAuflage 1000, R 6). Gründung 1888 als Bohrgesell-schaft „Gott mit uns“, seit 1896 Gewerkschaft. 4

von 7 Bohrungen in Beendorf bei Helmstedt warenkalifündig, Mächtigkeit der Lager bis 48 m, seit1900 in Förderung. Über Tage auch Betrieb einerausgedehnten chemischen Fabrik. Keimzelle derspäter sehr bedeutenden Burbach-Kaliwerke, vorJahren vom schärfsten Konkurrenten Kali + Salzaufgekauft. Originalunterschrift des Konzern-gründers Gerhard Korte als Grubenvorstand.Sehr dekoratives, großformatiges Stück mit Ele-menten des Historismus-Stil. Einschnittentwer-tung rückseitig hinterklebt um Einreißen zu ver-meiden.

Nr. 389 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 30,00 EUR

Gewerkschaft CasimirKux-Schein über 1 Kux, Nr. 100Hannover, 1.7.1936 EF-Auflage 100 (R 9). Die Gewerkschaft bohrte nachÖl. Rückseitig Übertragungsvermerke. Eingetra-gen auf Dr. jur. Ernst Lamy, Hannover. Originalsig-natur Stolberg. Ausgesprochen niedriger Start-preis!

Nr. 390 Schätzpreis: 7.500,00 EURStartpreis: 2.500,00 EUR

Gewerkschaft Consolidirter Georg(Sammlung mit 93 Stücken)Alle jemals ausgegebene Kuxscheinedieser Gewerkschaft (93 Stücke, komplett)Aschersleben, 1893-1910 EFDie Geschichte der ehemaligen BraunkohlengrubeGeorg bei Königsaue begann 1828, als ein gewisser

Schulze, ein Ökonom aus Vatterode in der Nähedes Johannishospitals bei Aschersleben bei derVertiefung seines Brunnens eine unbekannte„schwarze Erde“ fand. Schulze teilte diesen Funddem Gerichtsreferenten Eduard Georg Douglasmit. Dessen Vater, Prediger Wilhelm Douglas, rittzum Fundort und obwohl bergbaulich unerfahren,stellt er fest, dass es Braunkohle war. In derGegend um Aschersleben wurde zu dieser Zeitkein Bergbau betrieben und so besprach er denzufälligen Fund mit seinen Söhnen Eduard Georg,dem späteren Justizcommisarius von Aschersle-ben und Georg Gustav, Regierungsreferendar, der1832 Bürgermeister von Aschersleben wurde. Pre-diger Wilhelm Douglas legte am 19.4.1828 beimzuständigen Bergamt in Sommerschenburg dieMutung ein und bekam die Abbaurechte verlie-hen. Unter dem Namen Georgsgrube teufte man 3Schächte: Gustav-, Wilhelm und Edouardschacht.Bereits im Juli 1828 förderten 2 Schächte 1883 tKohle. Das gesamte Bergwerk wurde mit 2 Beam-ten und 11 Bergleuten betrieben. Am 12.12.1857konsolidierte man sich unter Hinzunahme derGrube Antonie und Angus bei Aschersleben zurVereinigten Braunkohlengrube Georg bei Aschers-leben. Als später die Kohlenvorräte der Gewerk-schaft Georg zur Neige gingen, erwarb man für250.000 Thaler die benachbarte selbständigeGrube Friedrich-Christian bei Aschersleben.

Am 12.1.1892fasste man denBeschluß zurKonsolidierungsowie eineUmwandlung ineine 1000-teiligeGewerkschaft.Es wurden Kux-scheine auf 35Personen ausge-stellt. Hauptge-werken warendabei die Erbenund nähereAngehörige vonGeorg Douglas,Eduard Douglas,Renate v. Bran-denstein, geb.Douglas, Marie

Günther, geb. Douglas und Louise Randel, geb.Douglas. Insbesondere der 1837 geborene ältesteSohn von Georg Douglas, Graf Hugo SholtoDouglas, war bemüht die Majorität zu bekommen.Es gelang ihm einen Anteil von 83 Kuxe im Ausga-bejahr 1892 auf 487 Kuxe im Jahre 1910 durch Kaufund Erbschaft zu erhöhen (siehe Kuxschein Nr.93). Am 31.5.1911 erwarb das kapitalkräftigsteUnternehmen in Aschersleben, die KaliwerkeAschersleben, sämtliche 1000 Kuxe der Consoli-dirten Braunkohlewerke Georg bei Königsaue. Am 14.11.1922 erwarben die Deutschen Solvay-Werke AG in Bernburg 50% und am 28.8.1931 dierestlichen 50% der Kuxe. Im Verlauf des Über-gangs der Kaliwerke Aschersleben an den Salzdet-furth-Konzern kam es am 30.9.1937 zur Liquidati-on der Consolidirten Braunkohlengrube Georg.Das Braunkohlenwerk in Königsaue wurde vom1.10.1937 bis zum 30.6.1948 als eine Zweignieder-lassung der Deutschen Solvay-Werke AG weiterbetrieben und am 1.1.1948 umgewandelt in denVolkseigenen Betrieb Braunkohlenwerk Königs-aue. Zu diesem Zeitpunkt bestanden aber nichtdie Ansprüche des belgischen Solvay-Konzerns,die nicht ohne weiteres enteignet werden konn-ten. Am 1.1.1954 erfolgte die Eingliederung in denVEB Braunkohlenwerk Nachterstedt. Dieser wie-derum wurde später, zusammen mit dem in Harb-ke gelegenem Braunkohlenwerk Harbke alsBetriebsteil dem Braunkohlewerke „GustavSobottka“ im Braunkohlenkombinatt Bitterfeldzugeordnet. Nach der Wiedervereinigung beiderdeutschen Staaten 1989 kam der Betrieb zur Mit-teldeutschen Braunkohle AG (Mibrag), wurdeaber kurz darauf wegen Erschöpfung der Kohlen-vorräte geschlossen.

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Kuxschein Nr. 5 über 83Kuxe vom 1.2.1893 fürGraf Hugo Scholto Douglas