GATS - und unser Wasser geht nicht den Bach hinunter !

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1 Liberalisierung der Daseinsvorsorge im GATS Klaus Brenner, 24. Juni 2004

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GATS - und unser Wasser geht nicht den Bach hinunter !. Liberalisierung der Daseinsvorsorge im GATS Klaus Brenner, 24. Juni 2004. Gliederung. Worauf sind Österreicher stolz Presseschau, Expertenmeinungen, ... GATS und (unser) Wasser Wassergeschäft - Wertschöpfung - PowerPoint PPT Presentation

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Liberalisierung der Daseinsvorsorge im GATS

Klaus Brenner, 24. Juni 2004

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GliederungGliederung

• Worauf sind Österreicher stolz

• Presseschau, Expertenmeinungen, ...

• GATS und (unser) Wasser

• Wassergeschäft - Wertschöpfung

• Wasserversorgung in A

• Abwasserbehandlung in A

• Gedanken zur Marktöffnung, Resümee

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Wir sind stolz auf Wir sind stolz auf auf die schöne Landschaft

auf die Berge

auf das saubere Wasserauf die vielen Seen

auf die österreichische Küche

auf die Vermeidung von Atomkraft, also Atomkraftfreiheit

auf die vielen Wälder

auf die hohe Lebensqualität

auf die Umweltqualitätauf die reichhaltige Kultur

auf Tradition und Brauchtum

auf die Neutralität

auf unser Sozialsystem

auf die Landwirtschaft

auf die Geschichte des Landes

auf die Leistungsfähigkeit der Industrie und Wirtschaft auf die kulturellen Leistungen

auf bekannte Künstler

auf Schloss Schönbrunn

auf die Leistungen der Wissenschaft und Forschung

auf die politische Stabilitätauf unsere Politiker

8675

6464646260

5553

5049

4742

34

33

31

30

30

25

21

7

73

MARKET - Marktforschungs

GmbH & Co KG, Linz, 2002

Stolz der ÖsterreicherStolz der Österreicher

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Aktion(ismus) eines MakroökonomenAktion(ismus) eines Makroökonomen

Quelle: Attac AustriaQuelle: Attac Austria

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ExpertenmeinungenExpertenmeinungen

„Der Brunnen bleibt im Dorf – und die landfremden Gesellen vor der Tür !“

Dr.iur. Bruno Wallnöfer, Vorstandsvorsitzender der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG, Wien am 27.05.2004 - 1600 MEZ

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GATS erzeugt LuftbewegungenGATS erzeugt Luftbewegungen

Sturm im Wasserglas wird zum tosenden OrkanGATS-Verhandlung: Wasserversorgung liberalisieren

Ulrike Rubasch, Kurier, 28.02.2003

SR. DI. Hans Sailer, MA31Aquapress, 2/2003

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GATS – keine EinbahnstrasseGATS – keine Einbahnstrasse

• Österreichische Unternehmen erhalten globalen Marktzugang zu selben Konditionen wie lokaleAnbieter (=Inländergleichbehandlung, Rechtssicherheit) !

• Austrian Global Players, aktiv außerhalb EU:VA Tech WABAG, Verbundplan, Inframan-TBW,EVN Wasser-WTE, Angerlehner, SFC, ILF, PORRAqua Engineering-BWT, Stadt Wien-MA 30/WKA

• Möglichkeit der Kooperation mit internationalen Dienstleistungsunternehmen in A. Durch gegen-seitigen Know-How-Transfer bessere Chancen für gemeinsame Akquise in WTO-Drittländern !

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GATS – belebende Konkurrenz ?GATS – belebende Konkurrenz ?

• Konkurrenz belebt die Sinne und führt normaler-weise zur Verbesserung der Leistung bei gleich-zeitigem Sinken der Preise !

• Wieso etwa sollte eine Kommune, die eine Dienstleistung besonders effizient und professionell beherrscht, diese nicht auch anderswo anbieten ?

• Weil man dann auch zu privatwirtschaftlichen Managementmethoden greifen müßte und das war erstens noch nie so und zweitens „a jeder kommen könnt“ !

Josef Urschitz, Die Presse, 28.01.2003

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GATS - rund um‘s WasserGATS - rund um‘s Wasser

• Kein EU-Land wird gezwungen, gegen seinen Willen Wasser oder Ressourcen abzugeben !!!

• Keine Verpflichtung zur Liberalisierung,Privatisierung oder Deregulierung der Dienst-leistungen in der Siedlungswasserwirtschaft !!!(weiterhin möglich: Monopol - Öffentliche Hand - Private)

• Selbst bei vollständiger Marktöffnung haben in-wie ausländische Anbieter ALLE innerstaatlichen Vorschriften zu befolgen (Sicherheit, Qualität, Preis...).Gleiche Sanktionen für in- wie ausländische Unternehmenbei Nichteinhaltung des Vertrags, Gesetze, Verordnungen.

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Begriffsbestimmung (u.A. lt. AK)Begriffsbestimmung (u.A. lt. AK)

Liberalisierung: liberare (lat.) befreien, erlösen (!?)Leistungserbringung bislang staatlicher Monopole wird für (private) Unternehmen geöffnet. Angebot und Nachfrage werden die eigentlichen Preisbildungsparameter.Wettbewerb im Markt um Endkunden (Strom, Gas, Telek.)

Privatisierung: privare (lat.) berauben (!?)öffentl. Betriebe werden in privatwirtschaftl. organisierteübergeführt (AG, GmbH.), welche gänzlich/mehrheitlich in öffentlicher Hand verbleiben (PPP). Einfluß bleibt !!!Wettbewerb um Markt um Versorgungsgebiet (Wasser,..)

Deregulierung: Implementierung privater Rechtsformen zur Erfüllung öffentlicher Aufgabenfelder. Marktwirtschaftliche Finanzierungsmodelle zur Erschließung privaten Kapitals für öffentliche Aufgabenwahrnehmung.

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Wertschöpfungsstufen im Wassergeschäft

Wertschöpfungsstufen im Wassergeschäft

Wasserauf-bereitung

Wasser-abfüllung

Wasser-transport

Wasser-verteilungWasser-

verteilung

Abwasser-sammlung

Abwasser-transport

Abwasser-behandlung

Wasser-gewinnung

Wasser-kreislaufWasser-kreislauf

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Trink- & Brauch-

wasserproduktion

Rohwasser-

ressourcen-

wirtschaft

Netzbewirt-

schaftung

Abwasser- und

Regenwasser- sammlung

Abwasser- und

Regenwasser- behandlung

Schlamm-behandlun

g

Erfassung, Verrechnung

und Kundenverwaltung

Optimierung der betrieblichen und finanziellen Aktivitäten über die gesamte Wertschöpfungskette

Netzeffizienz

Wertschöpfung am WasserkreislaufWertschöpfung am Wasserkreislauf

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• nach Berechnungen von KAG („Die Presse“ 18.02.03) und WKO liegt Einsparpotential in A durch PPP in SiWaWi (insb. Abwasserbeh.) bei ca. € 170 Mio/a.

Öster. „Durchschnittsgemeinde“ (3.500 EW) spart pro Jahr ca. € 70.000 (= ATS 1 Mio) = 20 €/EW

Potentiale Potentiale

• Marktvolumen weltweit für Dienstleistungen rund um‘s Wasser beträgt lt. Frost & Sullivan (2002) USD 600 Mio. mit 14% jährl. Wachstum bis 2008.Weltbank spricht von USD 800 Mio.

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GesellschaftsvertragVerwaltung Alt- und Neuanlagen,Management von Planung, Bauu. Finanzierung abwassertechn. Anlagen, Betriebsführung und

Bewirtschaftung, kaufm. u. techn. Dienstleistungen, Gebühreneinzug,

Kundenbetreuung

PSP - Private Sector ParticipationPPP - z.B. Kooperationsmodell

PSP - Private Sector ParticipationPPP - z.B. Kooperationsmodell

KommuneVerband

Betriebs-führer

Ingenieurbüros

Anlagenbauer

andere KommunenUnternehmen, ...

Verbraucher Verbraucher KundeKunde

mind. 25,1% (51%) : max. 74,9% (49%)mind. 25,1% (51%) : max. 74,9% (49%)

Gebühreneinzugsvertrag,kaufm. Dienstleistungsvertrag

Abwasser-entsorgungsvertrag Dienstleistungsverträge

Abwasser-satzung

Gebühren

Entgelt

Entgelt

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Unser Wasser fließtUnser Wasser fließt

Gesamtes nutzbares Wasserdargebot: Gesamtes nutzbares Wasserdargebot: 84 Mrd m³/a84 Mrd m³/a

Grundwasserneubildung Grundwasserneubildung 25,5 Mrd m³/a25,5 Mrd m³/a

Wasserbedarf gesamtWasserbedarf gesamt 2,15 =2,15 = 2,5 %2,5 %

TrinkwasserversorgungTrinkwasserversorgung 0,70 = 0,8 %0,70 = 0,8 %

Grundw. : Quellw. : OFw.:Grundw. : Quellw. : OFw.: 50 : 49 : 1 %50 : 49 : 1 %

IndustriewasserversorgungIndustriewasserversorgung 1,50 = 1,6 %1,50 = 1,6 %

Landwirtschaftl. BewässerungLandwirtschaftl. Bewässerung 0,10 = 0,1 %0,10 = 0,1 %

Haushaltswasserverbrauch pro Person/d = 150 LiterHaushaltswasserverbrauch pro Person/d = 150 Liter

HhWV p.P./d inkl. Gewerbe+Industrie = 260 LiterHhWV p.P./d inkl. Gewerbe+Industrie = 260 Liter

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Ökonomische Nutzung des österreichischen Wasserdargebotes ?

Ökonomische Nutzung des österreichischen Wasserdargebotes ?

Kernaussage:

Nachhaltig nutzbar (lt. Joanneum Res., 2001) sind 650 Mio. m³/a, 20 m³/s, auch in Trockenjahren (= 11 Mio. Menschen)

Wassermangelregionen in Europa sind i. A. außerhalb praktikabler Transportdistanz (~1.000 km)

Transport via Rohrleitung über 1.000 km: 2,5 – 3,0 €/m³Tankwagentransport pro 100 km: 4,2 – 11,6 €/m³Tankschifftransport nach mittl. Osten: 3,7 – 6,8 €/m³Water Bags (Vinylbehälter): 3,0 – 5,5 €/m³

Meerwasserentsalzungsanlagen: 0,9 – 1,7 €/m³erwartete Kostensenkung um ca. 0,6 €/m³ in nächsten Jahren

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"Atomistische" Struktur der österreichischen Wasserversorgung

"Atomistische" Struktur der österreichischen Wasserversorgung

Zahl der WVUs in Europa– pro Mio. Einwohner –

Zahl der WVUs in Europa– pro Mio. Einwohner –

0,1

0,4

1,3

3,0

13,6

81,1

173,9

249,0

416,7

518,5

Frankreich

UK

Niederlande

Spanien

Belgien

Deutschland

Italien

USA

Schweiz

Österreich

Die österreichische Wasserversorgung ist von kleinteiliger Struktur geprägt

Die österreichische Wasserversorgung ist von kleinteiliger Struktur geprägt

Versorgte Einwohner– in Mio. –

Versorgte Einwohner– in Mio. –

Viele Hausbrunnen, kleine Genossenschaftsanlagen

Statistisch nicht erfasst

Ca. 4.000 kleine, zentrale WasserwerkeStatistisch nicht erfasst

192 zentrale, große/mittlere Wasserwerke in der Regel im Eigentum der Kommunen

Großteil der Gemeinden> 5.000 Einwohner

Statistisch erfasst

8,1 Mio. (100%)

5,0 (63%)

2,2 (27%)

0,81 (10%)

Quelle: A.T. Kearney, BMLFUW, Wasserversorgungsunternehmen

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Quelle: A.T.Kearney Benchmarking Datenbank

SkalensensitiveKostenanteile

SkalensensitiveKostenanteileProzesseProzesse Prozesskosten-

strukturProzesskosten-

struktur

OverheadOverhead

Kunden-Service

Kunden-Service

Wasser-verteilung

Wasser-verteilung

Wasser-gewinnung

Wasser-gewinnung 15%

50%

25%

10%

0% 100%

0% 100%

0% 100%

0% 100%

Optimierung der Betriebsaktivitäten der Wasserversorger bringt KostenvorteileOptimierung der Betriebsaktivitäten der Wasserversorger bringt Kostenvorteile

Größenordnung

Skaleneffekt

20 - 30% der Prozesskosteneines Wasser-

versorgerskönnen durch

Betriebs- optimierungen

eingespart werden

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Unser Abwasser kostetUnser Abwasser kostet

Kommunale Abwasserreinigungsanlagen in A:1.487 (>50 EW), davon 77% von 1.000 - 50.000 EW,250 ARA‘s >15.000 EW sinnv. PPP-Potential !!!Gesamtlänge öffentl. AW-Kanäle ~50-60.000 kmgesamte kommun. Entsorgungskapazität 18,5 Mio EW.

Industrielle ARA‘s in A: 41 >10.000 EW = 6,5 Mio EW.

25 Mio EW. = 35 m³/s

Kosten: (lt. Benchmarking-SiWaWi, TU+BOKU, 2003)

kommunale Abwasserreinigung 750.000.000 Mio €/a

ca. 35 €/EW*a = 0,70 €/m³ = 0,10 €/EW*deinschl. Kanal: ca. 87 €/EW*a = 1,8 €/m³ = 0,25 €/EW*d

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Quelle: Lebensministerium, 2003Abwasserentsorgung in Österreich

inkl. 4 industr. Direkteinleiter mit kommunalem Anteil:

Pöls, Lenzing, Sappi, UPM Steyrermühl

Kapazität: 18.500.000 EW~Größe ohne 4 Ind. DirEinl:

11.300 EW pro ARA

Abwasserreinigung in ÖsterreichAbwasserreinigung in Österreich

85%

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Staat versus Privat

Staat gemeinsam mit PrivatMag. Werner Wutscher, Gen.Sek. BMLFUW

Marktöffnung in Österreich - GedankenMarktöffnung in Österreich - Gedanken

Verstand statt WiderstandDr. Reinhard Platzer, Gen.Dir. KAG

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persönliches Resümeepersönliches Resümee

• GATS ist aus heutiger Sicht keine Bedrohung für Eigenverantwortlichkeit über unser Wasser

• GATS kann zu Leistungs- und/oder Kosten-optimierung in österreichischer Siedlungs-wasserwirtschaft führen

• GATS-Implementierung muß von den besten Köpfen (kaufm., techn., strategisch, ...) unseresLandes entwickelt werden

• GATS ist eine Chance, wenn WIR wollen !

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ENDEENDE