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Vom Geben und Nehmen Bedürfnisorientierte Behandlungsansätze

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Vom Geben und Nehmen

BedürfnisorientierteBehandlungsansätze

Kreis Herzogtum-Lauenburg

Kreis: 186Kreis: 186.000 B.000 Büürger rger Betten: Betten: 50 50 (0,27)(0,27)TagesklinikTagesklinik--PlPläätze: 43tze: 43Ambulanz: > Ambulanz: > 3.3003.300

Sektor Süd-Ost: Station 12

Ambulantes Sektor-Team

Sektor Mitte: Tagesklinik SchwarzenbekAmbulantes Sektor-Team

Sektor Süd-West: Station 11Tagesklinik (Psychosomatik/Psychotherapie)Ambulantes Sektor-Team

Sektor Nord: Station 13, Tagesklinik Mölln und Ambulantes Sektor-Team

Kreis Herzogtum-Lauenburg

12/Süd-Ost11/Süd-West

TK/Mitte

13/TK MöllnNord

Warum eigentlich noch ein Regionales Budgets ?

Es gibt viel Gründe ….

Home -Treatment inSkandinavien, England, Italien, Frankfurt,…

machbar, erfolgreich, bessere Wirksamkeit,...

Crisis-Resolution-Teams :

in England:2000: 34 Teams; 262 Mitarbeiter2006: 317 Teams; 4.860 Mitarbeiter

1 Team: 14 Mitarbeiter für 150.000 Einw. oder 300-400 Aufnahmen/J.

inner-city London: 15 für ca.70.000 Einw

Deklaration von Madrid, 1996

UN- Behindertenkonvention, 2008,…

wenigsten restriktiv partnerschaftl. Umgang Behandlung in der Gemeinde Selbstbestimmungsrecht Inclusion, etc….

Kolonisationshypothese (Habermas)

Profi-Helfersystem Helfersystem der Bürger

erlernte Hilflosigkeit (Seligmann) Inclusion:

„Nur Bürger können integrieren“ (Dörner)

„Objekt der Begierde“ :

§ 2 des Vertrages zum Regionalen Budget:

„Das Krankenhaus ist in der Wahl der

- Behandlungsformen und des- Behandlungsortes

grundsätzlich frei…“ Kein MDK

Regionales Budget

Versorgung aller psychisch Kranken der Region:

mindest. 2007: 1.749 Menschen (Kopfzahl)bei insgesamt: 186.000 Kreisbewohner

Anpassung, wenn Kopfzahl +/- 6 % (12%) 5 Jahre konstantes Budget, was gleichzeitig

Planungssicherheit bringt

Das Regionale Budget

Stationärer Bereich (50 Betten): 3,7 Mill. Teilstationärer Bereich (43 Plätze): 1,3 Mill. Ambulanz (ca. 3300 Scheine): 1,0 Mill. Ambulante Ergotherapie : 1,0 Mill.

Summe: ca.: 7,0 Mill.

Kreis Herzogtum-Lauenburg: 186.000 Bewohner

südöstliches Randgebiet von HH, Metropolregion,ländlich-städtisch (Ratzeburg, Mölln, Geesthacht (Krümmel))

Regionales Budget - Was dann ?

als Finanzierungssystem (cut-off) als Sozialraumbudget

Inhaltliche Ausgestaltung: Leitideen

- Wie und wo leben die Menschen - sinnlich erfahren !- Wie gehen sie miteinander um?- Was tun sie tagsüber ? Haben sie Arbeit?- Welche Beziehungen haben sie zu Nachbarn?- Leben sie isoliert?- Wovon träumen sie? …

Wandel:

eine in vitro Psychiatrie als split-brain Organisation

in eine

in vivo Psychiatrie

zu überführen

mehr ….

Leben statt Prozess statt Lebensfeld statt Beziehung statt Überraschung statt im Sozialer Raum statt

VeranstaltungPlanungKlinikvereinzelte MenschenProgrammim Milieu einer Klinik

riskieren !

Umwandlung der Station 11

Mobiles Krisen-Interventions-Team(M-K-I-T) als gate keeper

aufsuchend, nachgehend: Vor einer stationären Aufnahme Frühentlassungen

und als „Appendix“:

Tagesklinik als Teilstationäre Behandlung für 7 Tage /Woche

Zuständig für schwerepsychische Erkrankungen :

Psychose, Ersterkrankungen Sucht, Entzug Manie schwere Depressionen, Suizidalität Verwirrtheit, Desorientiertheit, z.B. bei

dementieller Entwicklung keine Befindlichkeitsstörungen

Mitarbeiter:

1 Arzt 2 Psychologe 2 Sozialarbeiter 2 Ergotherapeuten 3-4 Pflegekräfte 2-3 Gesundheitshelfer

Beispiele:

Herr Beh. Frau Kre. Herr Cla. Herr Ker. Frau und Herr Pri. Frau Coh.

Grundsätzlicher Ausgang : bessere Wirksamkeit

Mensch/ Lebenswelt: NischeDer Mensch entwickelt sich nicht

im luftleeren Raum

genetisch: - Aktivierung von Genen: - Epigenetik: „Der 2. Code“

wirkungsgeleiteter Lebenslauf

Wirksamkeit: Missing Link stattParalleluniversen

- Probleme im Lebensumfeld (Familie, Nachbarn, Arbeitsplatz, etc.) hier

- und Therapie/ Behandlungsplan ohne Kontext (in der Klinik) dort

Missling link bei der „Lösung“ : (Herr Cl.)

Den Behandlungsplan im Lebensfeldaufstellen und im Alltag umsetzen: Dazu braucht man ein „Spezialteam“ :

Mobiles Krisen-Interventions-Team

wirksam und effektiv :

Respekt, Achtung (Heimspiel des Patienten) Im Mittelpunkt: Beziehungsgeflecht im sozialen

Raum (Familie, Nachbarn, Kollegen,…): Aktualisierung: Akuter geht nicht ! Orientierung an Bedürfnissen, Gefühlen und

Realitäts- (konstrukten) / Alltag Ziel: Reduktion von Disharmonien und

Inkonsistenz durch Ressourcenaktivierung (intern und extern) Neue Erfahrungen u. Beziehungen, neue Wege

Ausgangs-Hypothesen :

Blick für das Wesentliche, die Symptome werden transparent für das Leben, das Wirkgefüge dahinter mit entsprechender Erweiterung von Spielräumen

Psychiatrie „live“ - wandelt die Therapie auf Station z.B.: Dynamisierte Form der Suchtbehandlung

Keine Fließbandpsychiatrie (Maßanzug : Konfektion) Gewalt und Zwang nehmen ab Keine Erfüllung von Belegungszahlen ohne Inhalte, um

Erlöse sicherzustellen

dadurch wirksamer : Bedarf an stationären Betten rückläufig Stationen können umgewandelt werden

Aufnahmen und Wiederaufnahmen

Anzahl der Aufnahmen

(%) 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

173,1

%72,4

%70,5

%71,8

%71,5

%67,6%67,9

%71,8

%72,1

%67,6

%67,4

%71,4

%72,1

%

215,9

%15,2

%16,3

%15,8

%14,4

%17,6%19,0

%15,5

%16,5

%17,5

%19,8

%15,3

%16,5

%

3 7,2% 6,5% 7,3% 5,8% 5,6% 6,0% 7,2% 5,7% 5,7% 6,7% 6,8% 6,3% 4,8%

4 2,4% 2,0% 2,9% 2,4% 3,4% 4,2% 2,4% 3,3% 1,9% 3,6% 2,5% 3,6% 3,0%

>4 1,4% 3,9% 3,0% 4,2% 5,1% 4,6% 3,5% 3,8% 3,9% 4,7% 3,5% 3,4% 3,6%

Summe 100% 100% 100% 100% 100%100

%100% 100% 100% 100% 100% 100% 100%

Krisendienst bzw. UB mit Zwang

2007 2008 2009

Keine Einweisung

201 257 219

Freiwillig 65 93 55

Psych-KG 75 95 57

Vormund. UB 3

EinsätzePers.: m:w

341 171:170

445233:206

334197:137

Beispiel:

Herr Mül.

Basis, Besonderheiten undRückwirkungen infolge

erhöher Wirksamkeit Zuverdienst: - 1 Million für Ergotherapie

- dezentral ; > 200 Bürger tgl.(begünstigend: Bunte diagnostische Mischung

und Sektorisierung=Sozialraumorientierung)

Tätige Gemeinschaft (Bleuler, Dörner)

Immobilientherapie (Frau Coh.)

Crisis-Families/ Gastfamilien u. a. Krisenwohnungen Haushaltsgemeinschaften/ ambulante (Frau Ci; Frau Baum. Frau A.)

Wohnpflegegruppen rundum die Uhr (24 Std.)als Katalysatoren/ Amalgatoren für Stadtteilentwicklungen

25 Mill.- 21 Mill.= 4 Millionen

4,4 Mill.

1,9 Mill.

Masterplan Deinstitutionalisierung

Verbindung zwischen drinnen und draußen Eingliederungshilfe BSHG/ SGB XII Institutsambulanzen Pflegedienst, Ergotherapie, Zuverdienst = Tätige Gemeinschaft Mobiles K-I-T,… Die einzelnen Elemente zu einem Gesamtplan

verbinden und vice versa Die einzelnen Elemente gewinnen ihre Bedeutung

aus einem Gesamtplan/ Kontext Regionales Budget: der Einzelne im Kontext des

Gesamtversorgungsgebietes: Gesamtverantwortung

Veränderungen im stationären Bereich

Lösungsorientiert Familien-, Sozialraum- konferenzen:

jazzig (Duden: schräg)

Entzugsbehandlung auf der Kippe

Heutige Struktur: Aus 3 Stationen wurden 1 (ca. 24 Betten)

- Stationäre Belegung: Rückgang um ca. 50%von ca. 18.000 auf ca. 7.000 Belegtage

M-K-I-T (Sektor Südwest) plusTeilstationärer Bereich (TK), 7 Tage die Woche

Home-Treatment Abteilung in Lauenburg (für den Sektor Südost)

wobei auch die anderen Teile (Tageskliniken, Ambulanzen,…) miteinbezogen werden: TK Mölln, Schwarzenbek; Psychosomatik

Vom Kopf auf die Füsse: Die Pyramide

als idealtypische VerteilungVersorgungsgebiet: 186.000 Bürger

Kopfzahl: 1.749 (mindst.) 1.929 1.800

Stationäre Betten: 24Teilstationär: 70-80PIA: 900 Pat. /Quartal

und in Form einer

elastischen und atmenden Organisation

Eine neue (idealtypische) Balancezwischen

Krankenhauspsychiatrie und Community Care

unter den Rahmenbedingungen desRegionalen Budgets im

Kreis Herzogtum Lauenburg

in-vivo-Psychiatrie : Näher den Menschen…

Raus aus der in vitro - Psychiatrie

rein ins Leben !

Dokumentiert Ihr noch odergeniest Ihr schon ?

Beschreibung und Erleben

Apfel und Geschmack Liebe und Liebe erleben Bericht über ein Fussballspiel oder

Live - erleben (Übertragung)

sich Psychiatrie im Leben – live -gönnen !!!

Birmingham

ist überall !

Ziele II

2. Die Nische, sinnlich: Schloss/\Schlüssel„Stein und Fleisch“ (R. Sennett)

a. Familie,b. Nachbarschaftc. Arbeitsplatz, Kollegen

-> Thomas Demand. Texte: Botho Strauß

Der Campingtisch

„Die Unterschiede, das individuelle im Kram, der einem umgibt. Genist des Alltags. Häusliche Szenerie der Dinge, des Zubehörs: hier findet jedermann seinen unverwechselbaren Stil. Den er sich nicht zu erarbeiten braucht, der ganz von selbst entsteht aus dem, was sich ergibt und ihn umgibt. Kein Zweifel, daß er aus seiner bewohnten Stätte, wenn er in einem Augenblick verschwände, vollkommen identifizierbar wäre….Seine Häuslichkeit ist sein Profil…..Auch die Dinge haben ihre Stimme, und die große Leere rührt unser Bewußtsein“.

Ziele III

3. Der Stadtteil

4. Folgen/ Zusammenfassung:

- weniger stationäre Betten- Familie, Nachbarschaft,… : Aktivierung des 3.Sozialraumes,

- als nachhaltig wirkende Strukturen mit- Veränderung des Hilfesystems:

z.B.: Bürger/Profi-Mix Inklusion

Entzug: Behandlung auf der Kippe:

ambulant zu Hause teilstationär stationär

Kombinierbar mit allen Angeboten:Motivationsgruppen, Orientierungsgruppen, Zuverdienst, Entspannung, …..

Bedürfnisorientiert:

Menschen mit Psychosen mit Depressionen mit Manien

Menschen im Alter

zu Hause aufsuchend im Heim aufsuchend

Ambulante Wohnpflegegruppe mit 24 Stunden Betreuung im Stadtteil/Dorf

seit Oktober 2008: Regionales Budget

ländlicher Kreis mit Vorortcharakter: 186.000 Einwohner

Pflichtversorgung

Betten: statt 50 24 K-I-T/ teilstat.: statt 43 70

Kopfzahl: statt 1.748 1.929

Aufnahmen und Wiederaufnahmen

Anzahl der Aufnahmen

(%) 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

173,1

%72,4

%70,5

%71,8

%71,5

%67,6%67,9

%71,8

%72,1

%67,6

%67,4

%71,4

%72,1

%

215,9

%15,2

%16,3

%15,8

%14,4

%17,6%19,0

%15,5

%16,5

%17,5

%19,8

%15,3

%16,5

%

3 7,2% 6,5% 7,3% 5,8% 5,6% 6,0% 7,2% 5,7% 5,7% 6,7% 6,8% 6,3% 4,8%

4 2,4% 2,0% 2,9% 2,4% 3,4% 4,2% 2,4% 3,3% 1,9% 3,6% 2,5% 3,6% 3,0%

>4 1,4% 3,9% 3,0% 4,2% 5,1% 4,6% 3,5% 3,8% 3,9% 4,7% 3,5% 3,4% 3,6%

Summe 100% 100% 100% 100% 100%100

%100% 100% 100% 100% 100% 100% 100%

Krisendienst bzw. UB mit Zwang

2007 2008 2009

Keine Einweisung

201 257 219

Freiwillig 65 93 55

Psych-KG 75 95 57

Vormund. UB 3

EinsätzePers.: m:w

341 171:170

445233:206

334197:137

Eine neue (idealtypische) Balancezwischen

Krankenhauspsychiatrie und Community Care

unter den Rahmenbedingungen desRegionalen Budgets im

Kreis Herzogtum Lauenburg

Assistenz zu Hause stattZwangsunterbringung

Frau S. Herr M. Herr Be.

In-vivo-Psychiatrie :

Raus aus dem Ghetto

rein ins Leben !

Birmingham

ist überall !

Qualitätssicherung :

Verwendungsnachweise der Entgelde Arbeitskreis Gemeindepsychiatrie User – Gruppen (Psychiatrie-Erfahrene;

Angehörige)

Ethische Maßstäbe (z.B.: Madrider Erklärung 1996;

UN-Behindertenkonvention 2008;…)

Dörner,K :

Bei den Schwächsten beginnen !

Sozialraumorientierung

Sozialer Raum

statt Milieu auf der Station

Wirksamkeit eines allgemeinen psychiatrisch-psychotherapeutischer

Ansatzes Transparenz der Symptomatik Lösungsorientiert, wirksamer

Beziehungen Einbeziehen von Gefühlen und

Bedürfnissen Vertrauen, Respekt, Selbstachtung Realitäts- (konstrukte) Aktualisierung, neue Erfahrungen Ressourcen (extern und intern)

Disharmonie/ Inkonsistenz

Definition von Bleuler Grawe (Inkonsistenz)

Know-How bekannt, Umsetzung mau:Glaubwürdigkeitsproblem

Ethische Probleme: Erlös, first Festgefahren: Verlieren Anschluss an

psychiatrischen Mainstream

Wie kommen wir aus der Falledes strukturellen Gefängnisses und der

strukturellen Gewalt ???