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Gemeinde Oppenweiler Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH

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Gemeinde OppenweilerEntwicklungskonzept für den Ortsteil Zell

Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH

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Gemeinde Oppenweiler Ortsteil „Zell“ Entwicklungskonzept

Auftraggeber: Gemeinde Oppenweiler

Bürgermeisteramt Schlossstraße 12 71570 Oppenweiler

Auftragnehmer: Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH

Hohenzollernstraße 12 - 14 71638 Ludwigsburg 07141 149-0

Bearbeitung: Isabell Rühl

(Projektleiterin)

Bearbeitungszeitraum Mai 2018 – Juni 2018

Gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau

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INHALTSVERZEICHNIS

1 VORBEMERKUNGEN 1

1.1 Anlass und Aufgabenstellung 1

1.2 Bedeutung des Entwicklungskonzeptes für den Ortsteil Zell 2

2 ENTWICKLUNGSKONZEPTION ORTSTEIL ZELL 4

2.1 Lage im Raum 4

2.2 Übergeordnete Planungen 4 2.2.1 Landes- und Regionalplanung 4 2.2.2 Flächennutzungsplan 5 2.2.3 Bebauungsplanung 6 2.2.4 Gemeindeentwicklungskonzept „Oppenweiler 2030“ (GEK 2030) 6 2.2.5 Großflächiger Einzelhandel / Einzelhandelsgutachten 7

2.3 Entwicklungsgebiet / Gebietsstatistik 7

3 BESTANDSAUFNAHME UND ANALYSE 9

3.1 Bauliche Entwicklung und Wohnen 9 3.1.1 Defizite in der Siedlungsstruktur 10 3.1.2 Defizite an Gebäuden 10 3.1.3 Gebäudeleerstand 11

3.2 Ortsbild und Öffentlicher Raum 12

3.3 Verkehr und Wegeverbindung 13

3.4 Wirtschaft, Arbeit und Versorgung 14

3.5 Demographische Entwicklung 15

3.6 Schutz von Natur und Landschaft 16

3.7 Mitwirkungsbereitschaft 17

4 BÜRGERBETEILIGUNG 19

4.1 Gemeindeentwicklungskonzept „Oppenweiler 2030“ (GEK 2030) 19 4.1.1 Bürgerbeteiligung 19 4.1.2 Ergebnisse 20

4.2 Entwicklungskonzept Zell 21 4.2.1 Bürgerinformation und -werkstatt: „Das Zell der Zukunft“ 21 4.2.2 Ergebnis der Bürgerwerkstatt 22 4.2.3 Eindrücke Bürgerinformation und-werkstatt 25 4.2.4 Fazit der Beteiligung 27

5 HANDLUNGSKONZEPT ZELL 28

5.1 Zentrale Ziele für Zell 28

I

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5.2 Handlungsempfehlungen 29 5.2.1 Bauliche Entwicklung, Wohnen, Ortsbild und öffentlicher Raum 29 5.2.2 Verkehr und Wegeverbindung 32 5.2.3 Wirtschaft, Arbeit und Versorgung 33

6 AUSBLICK 35

6.1 Projektskizze und Priorisierung der Projekte 35

6.2 Weiteres Vorgehen 36

QUELLENVERZEICHNIS 38

ANHANG 39

II

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Verzeichnis – Pläne Plan 1: Abgrenzung des Entwicklungsgebietes ..................................................................... 8

Plan 2: Entwicklungspotenziale ............................................................................................18

VERZEICHNIS – ABBILDUNGEN Abbildung 1: Lage im Raum .................................................................................................. 4

Abbildung 2: Auszug Flächennutzungsplan für Zell von der vereinbarten

Verwaltungsgemeinschaft Backnang vom 02.10.2006 ...................................... 5

Abbildung 3: Wengertsweg 8 ................................................................................................10

Abbildung 4: Wengertsweg 6 ................................................................................................10

Abbildung 5: Wengertsweg 10 ..............................................................................................10

Abbildung 6: Wengertsweg 10 und 8 ....................................................................................10

Abbildung 7: Steinbacher Straße 42 .....................................................................................11

Abbildung 8: Steinbacher Straße 42 .....................................................................................11

Abbildung 9: Fuchsfeldweg 5................................................................................................12

Abbildung 10: Fuchsfeldweg 10 ............................................................................................12

Abbildung 11: Platzbereich Steinbacher Straße ...................................................................13

Abbildung 12: Kinderspielplatz Eichhölzlesweg ....................................................................13

Abbildung 13: Gewerbegebiet Zell ........................................................................................15

Abbildung 14: Murr mit bebautem Uferbereich .....................................................................17

Abbildung 15: Ortsrand Zell ..................................................................................................17

Abbildung 16: Plakat Einladung zur Bürgerveranstaltung .....................................................25

Abbildung 17: Postkarte für die Einwohner von Zell ..............................................................25

Abbildung 18: Auftakt durch den Bürgermeister ...................................................................25

Abbildung 19: Verortung von Stärken und Schwächen durch die Bürgerschaft ....................25

Abbildung 20: Diskussion Stärken und Schwächen ..............................................................26

Abbildung 21: Definition von Maßnahmen ............................................................................26

Abbildung 22: Auswertung der Maßnahmen .........................................................................26

Abbildung 23: Priorisierung der Maßnahmen ........................................................................26

Abbildungen 24: Endergebnis...............................................................................................26

VERZEICHNIS – TABELLEN Tabelle 1: Vergleich Altersklassen 15

III

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Anlass und Aufgabenstellung

1 Vorbemerkungen

1.1 Anlass und Aufgabenstellung

In den vergangenen Jahrzehnten hat der Flächenverbrauch innerhalb der Bundesre-publik Deutschland stark zugenommen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und basie-ren u. a. auf unterschiedlichen sozioökonomischen Entwicklungen.

Ein Aspekt auf der kommunalen Ebene ist hierbei die vermehrte Ausweisung neuer Bauflächen in Form von Neubau- sowie Gewerbegebieten in den Außenbereichen der Kommunen. Daraus resultiert ein erhöhter Flächenverbrauch, der unterschiedli-che Problematiken mit sich bringt. Diese äußern sich u. a. durch zum Teil hohe Infra-strukturkosten, zunehmende Strukturdefizite im innerörtlichen Bereich sowie durch ökologische Folgeschäden.

Gerade im Hinblick auf die sich abzeichnende demographische Entwicklung bedarf es daher kommunaler Maßnahmen, die sich verstärkt auf die Innenentwicklung und die damit verbundene Vorbeugung des weiteren Flächenverbrauchs konzentrieren. So kann eine nachhaltige innerörtliche Struktur entwickelt und eine wichtige Grundla-ge für zukünftige Herausforderungen geschaffen werden.

Bei der Erstellung eines Entwicklungskonzeptes werden die wesentlichen städtebau-lichen, sozialen, ökologischen und ökonomischen Faktoren aufgezeigt, analysiert und neue Handlungs- und Entwicklungsziele formuliert, um eine nachhaltige, gesamtörtli-che Planung der Gemeinde sicherzustellen.

Hieraus ergeben sich Prioritäten und Schwerpunkte, um die einzelnen Funktionen der Kommune zu stärken. Des Weiteren wird aus einem Entwicklungskonzept deutlich, inwieweit sich Veränderungen aufgrund des demografischen und strukturellen Wan-dels auf die Gemeinde auswirken und mit welchen Maßnahmen Oppenweiler zukünf-tig auf diese reagieren kann.

Die Aufgaben und Herausforderungen im Städtebau, in der Stadtentwicklung und Stadterneuerung sind vielfältig. Die Gemeinde Oppenweiler stellt sich diesen Heraus-forderungen seit vielen Jahren und nutzt zur Bewältigung der Aufgaben auch die In-strumente des besonderen Städtebaurechts des Baugesetzbuches (BauGB) im Hauptort Oppenweiler.

Im Ortsteil Zell sind ebenfalls städtebauliche Fragestellungen zu beantworten. Diese sollen unter anderem durch Einsatz von Fördermitteln aus dem Entwicklungspro-gramm Ländlicher Raum (ELR) angegangen werden.

In Zell gibt es einen Bestand von älteren, nicht mehr genutzten Wohngebäuden und Scheunen. Diese baufälligen Scheunen, Schuppen und leerstehenden Häuser beein-trächtigen das Ortsbild. Gleichzeitig bieten diese Flächen Potenziale für die Bereit-stellung von zusätzlichem Wohnraum, welche entsprechend der Landeszielstellung „Innen vor Außen“ aktiviert werden müssen. Um der Verödung des Ortsteils Zell ent-gegenzuwirken, sollen leerstehende oder ungenutzte Gebäude aktiviert und zu zeit-gemäßen Wohn-, Büro- oder Gewerbeflächen umgenutzt werden.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Vorbemerkungen

Die Gemeinde Oppenweiler hat bereits ein Gemeindeentwicklungskonzept (Oppen-weiler 2030) unter intensiver Einbindung der Bevölkerung in den Jahren 2015 und 2016 erarbeitet, das vom Gemeinderat am 18.10.2016 beschlossen wurde.

Die hier dargestellten Defizite und Lösungsansätze ergeben sich aus den verschie-denen Handlungsfeldern des Gemeindeentwicklungskonzeptes (GEK 2030) und wur-den im Rahmen dieser Untersuchung für die Gebietskulisse präzisiert. Aus der Ana-lyse der erhobenen Informationen und dem Bürgerbeteiligungsprozess hat sich als ein Handlungsfeld die notwendige Verbesserung des Ortsteils Zell ergeben.

Mit Bescheid vom 30.06.2017 wurde der Antrag der Gemeinde Oppenweiler für den Ortsteil Zell auf Förderung im Rahmen des vom Ministerium für Verkehr und Infra-struktur geförderten Programmes „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ bewil-ligt.

Die Gemeinde Oppenweiler beauftragte die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH (WHS), Ludwigsburg, eine städtebauliche Analyse für den Bereich „Zell“ zu erarbei-ten.

Um ein objektives Bild des Ist-Zustandes von Zell zu erhalten, wurde einerseits eine flächendeckende Bestandaufnahme des Siedlungsgebietes durch die WHS durchge-führt, andererseits wurden gemeindeeigene Daten sowie die Ergebnisse der Bürger-beteiligung im Mai 2018 berücksichtigt.

Mit dem vorliegenden Bericht wurden Ergebnisse der Bestandsaufnahmen und -analysen, wesentliche Mängel und Missstände sowie daraus resultierende Hand-lungsziele für die Gemeindeentwicklung dargestellt. Gleichzeitig wurde im Rahmen der Arbeiten auch abgewogen, welche Programme der städtebaulichen Erneuerung zielgerichtet auf die vorgefundenen Mängel und Missstände angewandt werden kön-nen.

1.2 Bedeutung des Entwicklungskonzeptes für den Ortsteil Zell

Das Entwicklungskonzept soll ein Zukunftsbild im Sinne einer Vision darstellen, mit dem eine Stadt oder Gemeinde ihren Einwohnern, Besuchern etc. ihren angestrebten zukünftigen Zustand, die sogenannten Ziele, aufzeigt. Neben dem „Blick in die Zu-kunft“ werden zugleich Wege und Maßnahmen beschrieben, um die Ziele ihrer künfti-gen Entwicklung auch tatsächlich erreichen zu können.

Das Ortsentwicklungskonzept hat vor allem fünf grundlegende Funktionen:

• Identifikations-Funktion

Es erhöht und verbessert die Identifikation der Einwohner und der örtlichen ge-sellschaftlichen Gruppen (z. B. Vereine) mit „ihrer“ Stadt oder Gemeinde.

• Motivations-Funktion

Die mit dem Ortsentwicklungskonzept vermittelte Zukunftsvision hat eine sehr stark anregende und aufregend interessante Wirkung, die zum „Mitmachen“ und „Mitgestalten“ animiert.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Vorbemerkungen

• Legitimations-Funktion

Ein solches Konzept trägt dazu bei, das Handeln der Gemeinde nach innen und nach außen zu begründen und zu rechtfertigen.

• Orientierungs-Funktion

Das Konzept ist zugleich eine wichtige, unverzichtbare „Zielvorgabe“ im Sinne einer Orientierung, das unser Handeln zielbestimmt leitet.

• Transparenz-Funktion

Mit dem Konzept zeigt die Kommune in der Öffentlichkeit ihre Ziele auf und stärkt somit die Akzeptanz für städtebauliche Veränderungen.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Entwicklungskonzeption

2 Entwicklungskonzeption Ortsteil Zell

2.1 Lage im Raum Die Gemeinde Oppenweiler mit ca. 4.100 Einwohnern liegt im Rems-Murr-Kreis und gehört zur Region Stuttgart. Die Fläche Oppenweilers beträgt ca. 1.984 Hektar. Die Besiedlung ist neben dem eigentlichen Ortskern auf die Ortsteile Aichelbach, Bern-halden, Ellenweiler, Reichenbach, Reichenberg, Reutenhof, Rohrbach, Rüflensmüh-le, Schiffrain, Unterstaigacker, Wachthäusle, Wilhelmsheim und Zell verteilt.

Die Verkehrsanbindung der Gemeinde ist geprägt durch das enge Murrtal. So verlau-fen parallel zur Murr einerseits die Eisenbahntrasse, andererseits die B14, welche di-rekt durch den Ortskern führt. Außerdem liegt Oppenweiler an der Kreisstraße K1897 von Backnang nach Steinbach. Die Autobahn A81 liegt etwa 25 km entfernt und ist über die L1117, L1110 sowie L1115 in jeweils ca. 25 Minuten erreichbar.

Abbildung 1: Lage im Raum (Quelle: GMA, Regiograph)

2.2 Übergeordnete Planungen

2.2.1 Landes- und Regionalplanung

Die Gemeinde Oppenweiler ist das Tor zum idyllischen Schwäbisch-Fränkischen Wald und ist im Regionalplan Stuttgart als ländlicher Raum im engeren Sinne gem. Landesentwicklungsplan 2002 (PS 2.1.3) ausgewiesen. Das Gemeindegebiet um-fasst 1.984 ha und wird durch die 14 Ortsteile Aichelbach, Bernhalden, Ellenweiler, Oppenweiler, Reichenbach, Reichenberg, Reutenhof, Rohrbach, Rüflensmühle, Schiffrain, Unterstaigacker, Wachthäusle, Wilhelmsheim und Zell gebildet. Etwa die

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Entwicklungskonzeption

Hälfte, nämlich 1.040 ha des Gemeindegebietes sind Waldfläche, 728 ha werden als landwirtschaftliche Fläche genutzt und 276 ha sind Siedlungsflächen.

Die Gemeinde ist dem Nahbereich des Mittelzentrums Backnang zugeordnet und bil-det gemeinsam mit Allmersbach im Tal, Althütte, Aspach, Auenwald, Backnang, Burgstetten, Kirchberg an der Murr und Weissach im Tal eine Verwaltungsgemein-schaft. Der Siedlungsbereich Oppenweiler gehört dem Landkreis Rems-Murr-Kreis und dem Regierungsbezirk Stuttgart an und liegt an der Entwicklungsachse Stuttgart – Waiblingen / Fellbach – Backnang (- Schwäbisch Hall).

Die Burg Reichenberg, welche Markgraf Hermann von Baden um 1230 erbauen ließ, ist schon von weitem beim Einfahren in die Gemeinde zu erkennen. Ebenfalls nen-nenswert ist das heutige Rathaus, welches ehemals als Wasserschloss der Freiher-ren von Sturmfeder diente. Es handelt sich hierbei um ein achteckiges Wasser-schloss, das um 1782 erbaut wurde.

2.2.2 Flächennutzungsplan

Der Ortsteil Zell ist im Flächennutzungsplan 2005/2006 der vereinbarten Verwal-tungsgemeinschaft Backnang mit der 1. Änderung im Jahr 2006 überwiegend als Mischgebiet festgesetzt. Untergeordnete Teile des Entwicklungsgebietes sind als Gewerbegebiet und Flächen für die Landwirtschaft festgesetzt.

Weitere Festsetzungen für das Gebiet betreffen Gemeinbedarfsflächen für Spielplätze und ein Regenwasserrückhaltebecken. Ebenfalls enthalten sind Festsetzungen zu Na-turdenkmalen. Es befinden sich beispielsweise an der Steinbacher Straße (beim Übergang über die Murr) zwei Dorflinden, welche als Naturdenkmal gelten.

Abbildung 2: Auszug Flächennutzungsplan für Zell von der vereinbarten Verwaltungsgemein-schaft Backnang vom 02.10.2006 (Quelle: Stadt Backnang)

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Entwicklungskonzeption

2.2.3 Bebauungsplanung

Für einen Teil des Entwicklungsgebietes existieren keine rechtskräftigen Bebauungs-pläne; somit gelten für das Entwicklungsgebiet die Vorschriften des § 34 BauGB – Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile.

Teile des Entwicklungsgebietes im Nordwesten von Klein-Zell werden von den Be-bauungsplänen

„Gewerbegebiet Zell“ rechtskräftig seit 1999

„Gewerbegebiet Zell II“ rechtskräftig seit 2017

erfasst.

Ein Bebauungsplan für den Bereich Wengertsweg in Groß-Zell befindet sich in der Aufstellung.

2.2.4 Gemeindeentwicklungskonzept „Oppenweiler 2030“ (GEK 2030)

Die Gemeinde Oppenweiler hat im November 2016 das Gemeindeentwicklungskon-zept „Oppenweiler 2030“ (GEK 2030) beschlossen und verabschiedet. Dieses wurde durch das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur gefördert und durch Reschl Stadtentwicklung GmbH & Co. KG verfasst. Dort wurden Aussagen bzw. entspre-chende Zielvorstellungen für die künftige Entwicklung der Gemeinde getroffen. Hier wurden für die fünf Handlungsfelder folgende Zielsetzungen definiert:

• Demografische Entwicklung: „Stabilisierung Plus“ – bis zum Jahr 2030 soll un-gefähr der Bevölkerungsstand des Jahres 2005 wiederhergestellt werden;

• Wohnen und Siedlungsentwicklung: Innenentwicklung voranbringen, Außen-entwicklung aber dennoch ermöglichen; Wohnungsbedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen berücksichtigen und Wohnraum in unterschiedlichen Preisklassen anbieten; Eigentümer von Baulücken und Nachverdichtungspoten-tialen sensibilisieren;

• Gewerbe und Einzelhandel: Erhalt, Pflege und Erweiterung der vorhandenen Gewerbestruktur zur Stabilisierung der Arbeitsplatzzahl und Gewährleistung der Zufriedenheit ansässiger Unternehmen; ansiedlungsfreundliche funktionale und optische Gestaltung der Ortsmitte zur Förderung des Einzelhandels;

• Bildung, Betreuung, Soziales und Kultur: Bedarfsgerechte Ausrichtung der Kinderbetreuungen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern; Standortschließung der Werkrealschule als Chance für das Bildungs- und Be-treuungsangebot; die vorhandene gute Vereinskultur unterstützen;

• Tourismus, Mobilität und Ökologie: Das touristische Potenzial der Landschaft mit der Natur in Einklang bringen und besser nutzbar machen;

Nach der Erarbeitung des GEK wurde der Ortsteil Zell ausgewählt, da sich dort nach erster Einschätzung die im GEK benannten Defizite wiederspiegeln und diese genau-er bestimmt werden sollen, um genaue Handlungsschwerpunkte für den Ortsteil fest-zulegen.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Entwicklungskonzeption

2.2.5 Großflächiger Einzelhandel / Einzelhandelsgutachten

Ein Gutachten zu großflächigem Einzelhandel wurde bisher nicht erstellt.

In Verbindung mit dem GEK 2030 der Reschl Stadtentwicklung GmbH & Co. KG kön-nen aber bereits erste Erkenntnisse zu Gewerbe und Einzelhandel gewonnen wer-den.

In Oppenweiler gibt es lediglich einen Lebensmittelvollsortimenter. Durch Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern wurde deutlich, dass die Bevölkerung gerne ein größeres Nahversorgungsangebot hätte, insbesondere im Ortsteil Zell.

2.3 Entwicklungsgebiet / Gebietsstatistik

Der Ortsteil Zell liegt südlich des Hauptortsteils Oppenweiler und ist räumlich vom Hauptort und dem weiteren Ortsteil Aichelbach abgegrenzt. Durch das Entwicklungs-gebiet fließt die Murr.

Die Lage und die genaue Abgrenzung des Entwicklungsgebietes Zell sind im nach-folgenden Abgrenzungsplan dargestellt. Die Abgrenzung ist weitestgehend parzellen-scharf. Das Entwicklungsgebiet umfasst 18,1 ha.

Zell ist der älteste Ortsteil von Oppenweiler und hat 216 Einwohner. Zell hat eine dörf-liche Struktur und ist landwirtschaftlich geprägt. Das Entwicklungsgebiet wird durch die Murr und die Kreisstraße K 1897 in zwei Teilgebiete getrennt, Groß-Zell (östlich der Murr) und Klein-Zell (westlich der Murr).

Im Bereich der Ortsmitte in Oppenweiler wurden bereits mehrere städtebauliche Er-neuerungsmaßnahmen erfolgreich durchgeführt. Seit Anfang der 1970er Jahre be-müht sich die Gemeinde intensiv um die Beseitigung vorhandener städtebaulicher Mängel und Missstände im Bereich der Ortsmitte. Derzeit wird die Sanierungsmaß-nahme „Nördliche Hauptstraße“ unter Einsatz von Fördermitteln aus dem Landessa-nierungsprogramm durchgeführt.

In Zell jedoch konnten bisher noch keine ausreichenden Verbesserungen in der städ-tebaulichen Entwicklung erreicht werden.

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116

258

137

135

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Whs

Whs

277

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Whs

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Whs

Whs

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Whs

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Whs

Whs

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Whs

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Whs

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Schu

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Scheu

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Scheu

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Steinbacher Straße

Steinbacher Straße

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Strümpfelbacher Straße

Gemeinde OppenweilerOrtsteil ZellEntwicklungskonzept

±Juni 2018

0 50 10025Meter

Abgrenzung desUntersuchungsgebietes

Entwicklungsgebiet(ca. 18,1 ha)

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bestandsaufnahme

3 Bestandsaufnahme und Analyse

Das Entwicklungskonzept untersucht die örtlichen Belange, Potenziale und Problem-felder für die weitere Entwicklung des Ortsteils Zell.

Es ist ein informelles Instrument der Stadtplanung und -entwicklung. Im Rahmen der Bestandsaufnahme und deren Analyse lehnt sich dieses allerdings an die Kriterien des besonderen Städtebaurechts nach §§136 ff. Baugesetzbuch (BauGB) an.

Das Entwicklungskonzept ist nicht rechtsverbindlich.

Bei der Bestandsaufnahme wird geprüft, ob das Entwicklungsgebiet nach seiner vor-handenen Bebauung oder nach seiner sonstigen Beschaffenheit den allgemeinen An-forderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse entspricht. Ferner, ob das Entwicklungsgebiet in der Erfüllung seiner Aufgaben erheblich beeinträchtigt ist, wel-che ihm nach seiner Lage und Funktion zukommen.

Im Rahmen der städtebaulichen Analyse wurden für das Entwicklungsgebiet die durch eine Begehung und Auswertung der zur Verfügung stehenden Unterlagen prüf-bare Sachverhalte erfasst.

3.1 Bauliche Entwicklung und Wohnen

Die Gemeinde Oppenweiler setzt sich bereits seit langem für die Erhaltung des Ge-bäudebestandes ein. Dies führt regelmäßig zu einer Beseitigung von Wohnungsleer-stand und ggf. Erweiterung des Wohnungsangebotes durch Nutzung von bisher nicht ausgebauten Dachgeschossen und ehemaligen landwirtschaftlichen Nebengebäu-den. Im Entwicklungsgebiet befinden sich zahlreiche Grundstücke mit leerstehender oder abbruchreifer Gebäudesubstanz. Diese bieten großzügiges Entwicklungspoten-zial für eine moderne Neubebauung. Durch Umbaumaßnahmen soll ebenfalls weite-rer Wohnraum gewonnen werden.

Um Leerstände in Zell zu beheben bzw. zu verhindern, muss das Gebiet durch Ge-bäudesanierung und Modernisierungsmaßnahmen an Attraktivität gewinnen. Daraus soll eine positive Strahlwirkung auf das direkte Umfeld sowie auf das Gesamtbild des Ortes wirken. Auf Grund demografischer Entwicklungen ist in den kommenden 10 – 15 Jahren mit Veränderungen der Eigentumsverhältnisse zu rechnen. Diese bieten neben Leerstandsrisiken auch die Chance für Neuordnungen. Erste Gespräche mit Eigentümern wurden bereits geführt sowie mögliche Grunderwerbe geplant.

Zur Beurteilung, ob das Gebiet nach seiner vorhandenen Bebauung oder nach seiner sonstigen Beschaffenheit den allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse oder an die Sicherheit der in ihm wohnenden und arbeitenden Menschen auch unter Berücksichtigung der Belange des Klimaschutzes und der Klimaanpassung entspricht, wurden als Kriterien u. a. Belichtung, Besonnung und Be-lüftung der Wohnungen und Arbeitsstätten, der bauliche Zustand von Gebäuden, Wohnungen und Arbeitsstätten, insbesondere der energetische Standard, die Ge-samtenergieeffizienz der vorhandenen Bebauung und der Versorgungseinrichtungen des Gebiets unter Berücksichtigung der allgemeinen Anforderungen an den Klima-schutz und die Klimaanpassung bewertet.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bestandsaufnahme

Ein maßgebliches Beurteilungskriterium ist die Einschätzung der vorhandenen Ge-bäudesubstanz. Dabei wird eine erste Bewertung aufgrund äußerer Merkmale der Bausubstanz durchgeführt.

3.1.1 Defizite in der Siedlungsstruktur

Das Entwicklungsgebiet ist geprägt durch eine landwirtschaftliche Baustruktur. Die Gebäude sind oftmals mit geringem Grenzabstand entlang der Straßen aufgereiht. Charakteristisch ist, dass die landwirtschaftlichen Gebäude auf weitläufigen versiegel-ten Grundstücken stehen. Es liegt somit ein sehr hoher Versiegelungsgrad vor. Es gibt zum Teil große Grundstücke, die keine adäquate Bebauung aufweisen. Häufig gibt es ein Nebeneinander von Nebengebäuden, die teilweise untergenutzt sind.

Die Gebäude entlang des Wengertsweges 6, 8 und 10 weisen starke Mängel an der Gebäudesubstanz und energetische Defizite auf. Ob die Sanierung der Gebäude wirtschaftlich machbar wäre erscheint fraglich. Daher beabsichtigt die Gemeinde, die ehemals landwirtschaftlich genutzten zusammenhängenden Grundstücke zu erwer-ben. Die baufälligen Gebäude möchte die Gemeinde abbrechen und eine Neuord-nung des Gebietes vornehmen, um den innerörtlichen Wohnungsbau zu aktivieren.

Abbildung 3: Wengertsweg 8 Abbildung 4: Wengertsweg 6

(Quelle: WHS, 2017) (Quelle: WHS, 2017)

Abbildung 5: Wengertsweg 10 Abbildung 6: Wengertsweg 10 und 8 (Quelle: WHS, 2017) (Quelle: WHS, 2017)

3.1.2 Defizite an Gebäuden

Auffallend ist die Anzahl der Gebäude mit schlechter bzw. sehr schlechter Bausub-stanz im Entwicklungsgebiet. Dabei spielt nicht nur die äußere Erscheinung der Ge-

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bestandsaufnahme

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bäude, sondern insbesondere auch der Rückstand an grundlegenden Modernisierun-gen und energetischen Sanierungen eine bedeutende Rolle.

Insgesamt wird deutlich, dass zur Schaffung eines attraktiven und lebendigen Gebie-tes erhebliche Investitionen notwendig werden. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass Bereiche mit überwiegend schlechter Bausubstanz Potenziale für eine Neube-bauung bieten. Ob im Einzelfall eine umfassende Modernisierung oder ein Abbruch sinnvoll ist, kann erst nach detaillierter Analyse entschieden werden.

3.1.3 Gebäudeleerstand

Im Rahmen der Begehungen und Erhebungen vor Ort wurden auch Gebäudeleer-stände erfasst. Im Entwicklungsgebiet stehen nach augenscheinlicher Begutachtung einige Gebäude teilweise bzw. ganz leer, darunter sind viele ungenutzte Scheunen (s. Abbildung 9: Fuchsfeldweg 5 und Abbildung 10: Fuchsfeldweg 10).

Durch leerstehende Gebäude oder -teile verliert die Bausubstanz rasch an Qualität, was in der Folge den Sanierungsbedarf erhöht und größere Investitionen in die Mo-dernisierung und Instandsetzung erforderlich macht.

Des Weiteren haben leerstehende Gebäude eine negative Wirkung auf das direkte Umfeld, wodurch im Falle einer Häufung von Leerständen auch das Gesamtbild des Entwicklungsgebietes geprägt wird. Diese führt dann oftmals dazu, dass Investitionen insgesamt zurückgehalten werden. Leerstehende Gebäude sollten daher zügig einer neuen Nutzung zugeführt oder durch eine Neubebauung ersetzt werden - gerade auch im Hinblick auf dringend benötigten familienfreundlichen und bezahlbaren Wohnraum.

Das Gebäude Fuchsfeldweg 10 wird nach aktuellen Plänen von Privat abgebrochen und neubebaut. Das Gebäude Steinbacher Straße 42 liegt direkt im HQ 100-Gebiet der Murr. Dieses Gebäude ist größtenteils leerstehend, nur im Erdgeschoss befindet sich ein Büro.

Abbildung 7: Steinbacher Straße 42 Abbildung 8: Steinbacher Straße 42 (Quelle: WHS, 2017) (Quelle: WHS, 2017)

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bestandsaufnahme

Abbildung 9: Fuchsfeldweg 5 Abbildung 10: Fuchsfeldweg 10 (Quelle: WHS, 2017) (Quelle: WHS, 2017)

Insgesamt wird deutlich, dass zur Schaffung eines attraktiven und lebendigen Gebie-tes erhebliche Investitionen notwendig werden, um eine Substanzverbesserung zu er-reichen. Ob bei Bereichen mit überwiegend schlechter Bausubstanz im Einzelfall eine umfassende Modernisierung oder ein Abbruch sinnvoll ist, kann erst nach einer ge-naueren Analyse – ggf. auch unter Berücksichtigung der Denkmalpflege – entschie-den werden. Die wesentlichen Mängel sind im Plan 2 zusammenfassend dokumen-tiert.

3.2 Ortsbild und Öffentlicher Raum

Die Freiflächen des Gemeindegebietes sind durch vorwiegend landwirtschaftlich ge-nutzte Flächen sowie Wälder und Streuobstwiesen geprägt. Auch die privaten Gärten tragen zur Begrünung des Straßenraumes bei. Durch Zell fließt die Murr, der Uferbe-reich ist jedoch nur schwer zugänglich.

An der Steinbacher Straße, beim Übergang über die Murr, wurde ein öffentlicher Platzbereich mit Sitzmöglichkeiten und Dorfbrunnen einschl. Pergola hergestellt. Dies ist der größte, feststellbare öffentliche Bereich mit Aufenthaltsqualität. Eine weitere, kleine Sitzgelegenheit befindet sich beim Brunnen in der Strümpfelbacher Straße (Gebäude 13). Ganz im Westen des Gebietes, Eichhölzlesweg (Flst. 266/2), befindet sich der einzige öffentliche Kinderspielplatz in Zell. Dieser ist weit abgelegen und dadurch kaum genutzt.

Der Bereich um die Brücke über die Murr als Verbindungsglied zwischen den beiden Teilbereichen von Zell, zusammen mit der dort parallel zur Murr verlaufenden Kreis-straße und dem abzweigenden und parallel zur Kreisstraße verlaufenden Kirchweg, wirkt wenig einladend. Verbesserungsmöglichkeiten bei der Gestaltung, ggf. Einen-gung des Kreuzungsbereiches sind zu prüfen.

Ein beachtenswerter Umstand ist außerdem die Murr, welche als Gewässer 1. Ord-nung klassifiziert ist. Beim Ufergebiet von Zell handelt es sich um ein HQ 100-Gebiet, denn bei Starkniederschlägen kann es zu Hochwasser kommen.

Aufgrund der Hochwasserkatastrophe 2011 hat die Gemeinde mit dem Bau von Dämmen und Mauern, Hochwasserabsperrschiebern, mit der Einrichtung mobiler Dammsysteme und fünf Pumpwerken entlang der Murr bis zum Ortsteil Zell begon-nen. Damals hatten Wassermassen Straßen, Wohngebiete und Betriebe in Oppen-weiler überflutet und dabei Millionenschäden hinterlassen. Außerdem wurde fluss-

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bestandsaufnahme

aufwärts, zwischen Oppenweiler und Sulzbach an der Murr, ein Hochwasser-Rück-haltebecken geplant. Das hierfür erforderliche Planfeststellungsverfahren ist abge-schlossen. Jedoch kann auch der sorgfältigste Hochwasserschutz keine vollkom-mene Sicherheit gewährleisten, denn es kann zu lokalen Hochwässern oder soge-nannten Hang-Hochwässern kommen. Daher sollte in Zell darauf geachtet werden, dass der Überschwemmungsbereich als ökologisch wertvolles Gebiet freigehalten wird. Dieser ist allerdings bereits teilweise bebaut. Der östlich gelegene Siedlungsbe-reich von Zell reicht mit seiner historisch gewachsenen Bebauung bis an die Ufer der Murr heran (z. B. Altes Mühlengebäude mit Mühlkanal). Des Weiteren wäre eine at-traktivere Ufergestaltung der Murr durch die Schaffung von Wegen und Sitzflächen anzudenken.

Abbildung 11: Platzbereich Steinbacher Straße

Abbildung 12: Kinderspielplatz Eichhölzles-weg

(Quelle: WHS, 2017) (Quelle: WHS, 2017)

3.3 Verkehr und Wegeverbindung

Die Gemeinde Oppenweiler liegt verkehrsgünstig an der Bahnlinie Stuttgart-Nürnberg, die im Bereich des Verkehrsverbunds Stuttgart liegt. Die Lage direkt an der B14 gewährt eine gute Straßenverkehrsanbindung nach Stuttgart und Schwäbisch Hall. Die Autobahn A81 ist über die Anschlussstelle Mundelsheim in wenigen Minuten erreichbar.

Die verkehrliche Situation innerhalb des Ortsteils Zell wird durch unterschiedliche Haupt- und Nebenverkehrsstraßen charakterisiert. Durch Zell führt die Kreisstraße K1879, welche die B14 mit dem Ortsteil Oberbrüden in Auenwald verbindet. Für den Ortsteil Zell ist die Kreisstraße K1897 eine große Belastung; diese zerschneidet den Ortsteil Zell in zwei Gebiete. Die Kreisstraße nimmt den Durchgangsverkehr aus der Umgebung auf, verbindet die südlich liegenden Gemeinden mit Oppenweiler und wird als Zubringerstraße zur stark frequentierten B14 genutzt. Auch innerhalb Zells be-steht ein starker Durchgangsverkehr auf der Strümpfelbacher und Steinbacher Stra-ße. Diese werden oftmals als Ausweichstrecke zur B14 genutzt. Die verkehrliche Si-tuation mindert stark die Wohnqualität Zells und sollte durch verkehrsberuhigende Maßnahmen verbessert werden.

Die Bereiche der öffentlichen Erschließung wurden im Rahmen der Dorfentwicklung bis 1995 in weiten Bereichen auf den heutigen Stand gebracht. Bei der Erschlie-ßungssituation fällt auf, dass – bedingt durch die historische Anordnung der Gebäude – teilweise kein ausreichender Raum für Fußgänger gegenüber der Fahrbahn abge-

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bestandsaufnahme

grenzt ist. Für die Straßenraumgestaltung wurden die Geh- und Fahrbereiche so an-gelegt, dass grundsätzlich eine Überfahrbarkeit mit Rollstuhl oder Gehhilfen möglich ist. Einzelne Bereiche könnten jedoch, im Hinblick auf die zunehmende Alterung der Gesellschaft, möglicherweise günstiger gestaltet werden. Ein weiterer Punkt ist, dass Verbindungswege in andere Ortsteile nicht ausreichend beleuchtet sind. Betroffen sind der Weg vom Industriegebiet Zell nach Oppenweiler und der Schulweg nach Ai-chelbach.

In Zell gibt es keine öffentlichen Parkflächen. Die Anwohner parken größtenteils mit ihren Privatfahrzeugen auf dem eigenen Grundstück. Besucher von Zell haben nur die Möglichkeit am Straßenrand zu parken, was eine verkehrsberuhigte Wirkung ha-ben kann jedoch nicht optimal ist. Hier besteht Handlungsbedarf.

Zell verfügt über keinen öffentlichen Personennahverkehr. Die nächste Bus- und Bahnhaltestelle befindet sich im Hauptort von Oppenweiler. Die Bushaltestelle (Op-penweiler Bühlfeld) liegt an der B14 ca. 1 km von Zell entfernt und der Bahnhof befin-det sich in 1,3 km Entfernung. Gerade ältere Bewohner von Zell sind hierdurch in ih-rer Mobilität stark eingeschränkt und auf ein Auto angewiesen. Für die Kindergarten-kinder und Schüler verkehren Busse, welche jedoch nur von diesen genutzt werden dürfen. Es bestehen auf Seiten der Verwaltung bereits Ideen zum Ausbau der ÖPNV-Anbindung. Auf Seiten der Bewohner kristallisierten sich ebenfalls einige konkrete Wünsche heraus.

3.4 Wirtschaft, Arbeit und Versorgung

Oppenweiler ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort im oberen Murrtal. Die mittel-ständischen Unternehmen, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe bieten über 2.000 Arbeitsplätze in der Gemeinde an und die Zahl der Berufseinpendler übersteigt jene der Auspendler. Der Gewerbesteuerhebesatz ist mit 320 v.H. der niedrigste im ganzen Rems-Murr-Kreis.

Im Norden von Zell liegt direkt an der Kreisstraße K1897 und nur wenige Meter ent-fernt vom Anschluss an die B14 das Gewerbegebiet Zell mit einer Größe von 4,4 ha. Hier sind Stand Juni 2018 noch vier Bauplätze (Flst. 125/4 – 125/8) verfügbar. Bisher haben sich zwei Unternehmen aus dem Bereich Kunststoffherstellung angesiedelt. Im Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Backnang sind zur Erweiterung des Gewerbegebietes noch 3,36 ha vorgehalten.

Der Breitband-Ausbau hat bisher nur das Gewerbegebiet von Zell erreicht, im restli-chen Ort ist die Internetverbindung sehr langsam. Dies bedeutet eine Einschränkung für die Bürger von Zell. Gerade im Hinblick auf immer flexibler werdende Arbeitszei-ten und die grundsätzliche Möglichkeit der Arbeitnehmer von Zuhause aus zu arbei-ten, ist eine schnelle Internetverbindung unerlässlich. Eine fehlende schnelle Inter-netverbindung kann sogar zur Wertminderung von Gebäuden führen.

Ein weiteres Problemfeld in Zell ist die Grundversorgung. Es gibt lediglich einen Hof-laden in dem Ortsteil. Darüber hinaus finden sich in Zell keine weiteren Geschäfte, wie Bäckerei, Metzgerei, Lebensmittelladen, Getränkehandel, Apotheke etc. Die nächste Einkaufmöglichkeit befindet sich in dem 2 km entfernten Ortskern von Op-penweiler, wo die Parkplatzsituation mäßig ist. Eine weitere Möglichkeit für die Be-wohner von Zell ist in das 5 km entfernte Backnang zu fahren.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bestandsaufnahme

Ganzjährige Gastronomiebetriebe sind in Zell nicht zu finden. Es gibt lediglich eine Besenwirtschaft „Bronnabäsa“, welche nur im März geöffnet ist.

Abbildung 13: Gewerbegebiet Zell (Quelle: Gemeinde Oppenweiler, Stand: 19.06.2018)

3.5 Demographische Entwicklung

Für das GEK 2030 der Gesamtgemeinde Oppenweiler wurden fünf Bevölkerungs-szenarien berechnet. Diese gehen, je nach Annahmen der Szenarien, von einem Be-völkerungsrückgang von 6 % bis zu einem Zuwachs der Bevölkerung von 9 % aus.

Das Trendszenario der letzten drei Jahre liefert dabei den höchsten Wert. Die Szena-rio-Stabilisierung plus einen Wert von 5 % Bevölkerungswachstum. Diese Szenarien wurden sowohl mit der Bürgerschaft als auch mit dem Gemeinderat intensiv disku-tiert. Dabei wurde sowohl im Gemeinderat als auch in der Bürgerschaft das Szenario „Stabilisierung plus“ mit einem Bevölkerungswachstum von 5 % als das Wahrschein-lichste eingeschätzt.

Tabelle 1: Vergleich Altersklassen

BW % Landkreis % Oppenweiler % Zell %

Bis 14 Jahre 1.495.273 13,7% 57.737 13,8% 562 13,5% 24 11,1% 15 – 17Jahre 348.012 3,2% 13.985 3,3% 130 3,1% 7 3,2% 18 – 24 Jahre 930.481 8,6% 33.443 8,0% 331 8,0% 27 12,5% 25 – 39 Jahre 2.085.158 19,2% 73.711 17,6% 732 17,6% 44 20,4% 40 - 64 Jahre 3.868.891 35,6% 153.600 36,6% 1.554 37,3% 87 40,3% älter als 65 Jahre 2.151.803 19,8% 86.980 20,7% 852 20,5% 27 12,5%

10.879.618

419.456

4.161

216

15

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bestandsaufnahme

Vergleicht man die Anteile der Altersklassen in Oppenweiler mit denen im Land Ba-den-Württemberg fällt auf, dass die Bevölkerungsanteile der bis 25-Jährigen im We-sentlichen mit der Verteilung im Land Baden-Württemberg übereinstimmt. Dagegen fällt die Altersklasse der zwischen 25 und 40-jährigen gegenüber dem Landesschnitt in der Gesamtgemeinde Oppenweiler etwas ab. Die Anzahl der älteren Personen ist dagegen etwas überrepräsentiert.

Vergleicht man hierzu die Bevölkerungsstruktur in Zell mit seinen 216 Einwohnern fällt auf, dass dort die Gruppe der unter 15-Jährigen unterrepräsentiert ist, während die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen signifikant (4 Prozentpunkte) höher liegt, als in der Gesamtgemeinde, dem Landkreis Rems-Murr und Baden-Württemberg. Dagegen ist die Gruppe der über 65-Jährigen mit nur 12,5 % im Vergleich zu Gesamt-Oppenweiler (20,5 %) deutlich unterrepräsentiert.

Für den Ortsteil Zell kann daraus geschlossen werden, dass - auch wenn der Anteil der ganz jungen Bevölkerung (unter 15 Jahren) etwas unterrepräsentiert ist - die Be-völkerungsgruppen, welche auf den Wohnungsmarkt eine Nachfrage indizieren, deut-lich überrepräsentiert sind. Es ist daher davon auszugehen, dass bereits aus dem Ortsteil Zell heraus ein gewisses Nachfragepotenzial nach Wohnraum vorhanden ist. Damit wird die Chance Nachverdichtungspotenziale bzw. Umnutzungspotenziale he-ben zu können positiv eingeschätzt.

Im GEK 2030 wurde das Leerstandsrisiko von Gebäuden untersucht. Dabei wurde ermittelt, in welchen Wohneinheiten der jüngste Bewohner über 75 Jahre bzw. über 80 Jahre alt ist.

In diesen Fällen besteht ein Risiko, dass in absehbarer Zeit die entsprechende Ein-heit frei wird. Der Ortsteil Zell ist aufgrund seiner dörflichen Struktur durch Gebäude gekennzeichnet, welche in der Regel ein bis max. zwei Wohneinheiten aufweisen. Daher wiegt das im Ort festgestellte Leerstandsrisiko besonders. Damit ist zwingend ein Gegensteuern indiziert.

3.6 Schutz von Natur und Landschaft

Im GEK 2030 wurde für Ökologie und Tourismus folgendes Leitziel formuliert:

„Ziel ist es, das touristische Potenzial der Landschaft im Einklang mit der Natur besser nutzbar zu machen. Das vorhandene touristische Potenzial, das durch die Landschaft und die Sehenswürdigkeiten in und um Oppenweiler geboten wird, sollte zukünftig noch besser nutzbar gemacht und vermarktet werden. Wichtig ist dabei je-doch, dass dieses Potenzial durch eine Überbeanspruchung nicht zu gefährden, son-dern es im Einklang mit der Natur zu nutzen. Die Entwicklung einer Tourismus- und Marketingkonzeption sowie die Verbesserung der Außendarstellung der Gemeinde, könnten zur Zielerreichung beitragen.“

Die Gemeinde Oppenweiler mit ihrem Ortsteil Zell grenzt an den Naturpark „Schwä-bisch-Fränkischer Wald“ an. Die Gemeinde Oppenweiler ist Mitgliedskommune des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald und identifiziert sich daher mit den Zielen des Naturparks. Im Naturparkplan sind die Leitbilder für die fünf Handlungsfelder

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bestandsaufnahme

− Ausrichtung einer umweltgerechten Land- und Forstwirtschaft − Steigerung des Gemeinschaftslebens, moderne Infrastruktureinrichtungen, eine

diversifizierende Wirtschaftsstruktur − Förderung eines nachhaltigen Tourismus − Ausbau von Umweltbedingungsangebote mit Lokal- und Regionalbezug − Steigerung des Bekanntheitsgrades durch eine enge Vernetzung mit der Nutzer-

und Interessengruppen

festgeschrieben.

Im Ortsbild von Zell fällt die große Anzahl von Bäumen auf. Der Ortsrand insgesamt ist stark eingegrünt. In der Ortsmitte verläuft die Murr (Gewässer 1. Ordnung), deren Uferbereich ist ebenfalls stark eingegrünt. An den Ortsrändern im Süden und Osten gliedern sich Streuobstwiesen an die Bebauung an. Die Talaue der Murr, welche die beiden Teile Groß-Zell und Klein-Zell teilt, ist ein ökologisch hochwertiger Lebens-raum und Überschwemmungsbereich für HQ 100. Dieser Bereich ist auch künftig in jedem Fall von einer Bebauung freizuhalten.

Abbildung 14: Murr mit bebautem Uferbe-reich

Abbildung 15: Ortsrand Zell (Quelle: WHS, 2017)

(Quelle: WHS, 2017)

3.7 Mitwirkungsbereitschaft

Bei der Begehung des Gebietes für die Bestandsaufnahme ist aufgefallen, dass die Eigentümer ein großes Interesse an der Verbesserung des Ortsbildes von Zell zeig-ten. Einige haben verlauten lassen, dass sie gerne ihre Gebäude modernisieren und energetisch verbessern würden, aber auch bei benachbarten Gebäuden ein Potenzial zur Verbesserung sehen. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass angrenzend an die Murr keine weitere Bebauung vorgenommen werden sollte, um den Naturraum zu erhalten und einen Überschwemmungsbereich vorzuhalten.

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Page 23: Gemeinde Oppenweiler Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell · 2019-05-15 · über die L1117, L1110 sowie L1115 in jeweils ca. 25 Minuten erreichbar. Abbildung 1: Lage im Raum

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Gemeinde OppenweilerOrtsteil ZellEntwicklungskonzept

±Juni 2018

0 50 10025Meter

Entwicklungspotenziale

Modernisierungsbedürftiges Gebäude

Funktionaler Mangel

VVV Lärm- und Abgasemissionen

Mangelhafte Straßen-/Freiflächen-/Platzgestaltung

Bausubstanz mit schwerwiegendenMängeln

(Teil-)Leerstand/Gebäude augen-scheinlich untergenutztL

Entwicklungsgebiet(ca. 18,1 ha)

Erwerb durch Gemeinde fürNeuordnung WengertswegFehlende Parkplätze

Fehlende Aufenthaltsqualitäti

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Leerstandsrisiko

NutzungsintensivierungFehlende Raumkanten

Prüfung neue Kanalführung

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bürgerbeteiligung

4 Bürgerbeteiligung

Eine nachhaltige und strukturierte Innenentwicklung erfordert neben planerischen und baulichen Maßnahmen zunächst wichtige Schritte einer umfassenden Vorbereitung. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die frühzeitige Beteiligung der Bürger, die einen maß-geblichen Anteil am Prozess der Innenentwicklung haben. Auch im Rahmen der Er-stellung des Entwicklungskonzeptes für den Ortsteil Zell ist die frühzeitige und aktive Bürgerbeteiligung von hoher Bedeutung.

4.1 Gemeindeentwicklungskonzept „Oppenweiler 2030“ (GEK 2030) Die Gemeinde Oppenweiler erarbeitete – unter intensiver Bürgerbeteiligung – ein Gemeindeentwicklungskonzept, welches Ende 2016 beschlossen wurde. Dort werden Aussagen bzw. entsprechende Zielvorstellungen für die künftige Entwicklung getrof-fen. Es werden u. a. folgende Entwicklungsziele angenommen:

− Verbesserung des Angebotes an Mietwohnungen, Bauplätzen.

− Beseitigung von Defiziten in der Versorgung des mittelfristigen Bedarfs.

Das Entwicklungsgebiet „Zell“ wurde ausgewählt, da sich dort nach erster Einschät-zung sowohl einige der im GEK 2030 benannten Defizite wiederspiegeln, als auch die Potenziale gesehen werden, die Entwicklungsziele zu erreichen. So wurde im GEK 2030 der Bereich des Entwicklungsgebietes mit einem Leerstandsrisiko bewertet und als Potenzialfläche für Wohnungsbau benannt. Bei den in der Bestandsaufnahme festgestellten Leerständen und Potenzialflächen bietet sich eine Chance, die Bevöl-kerungszahl durch Verringerung des Leerstandes und Nutzung bereits erschlossener Flächen, ohne Inanspruchnahme von neu zu erschließenden Baugebieten, zu erhö-hen.

4.1.1 Bürgerbeteiligung

Für das GEK 2030 wurde im Herbst 2015 bis Sommer 2016 eine aktive Bürgerbeteili-gung durchgeführt, teilgenommen haben auch die Bürger des Ortsteils Zell. Für Zell wurde eine neue Bürgerbeteiligung vorgenommen, um den konkreten Handlungsbe-darf für den Ortsteil zu evaluieren.

Zu Beginn des Prozesses erfolgte als sichtbarer Auftakt für die Bürgerschaft eine Bürgerbefragung der Einwohnerinnen und Einwohner über 16 Jahren mit Haupt-wohnsitz in Oppenweiler. Dabei wurden sowohl Fragebögen verteilt als auch die Möglichkeit einen Online-Fragebogen auszufüllen angeboten. Bei über 2.500 beteilig-ten Einwohnerinnen und Einwohner wurde ein sehr guter Rücklauf von 40,68 % er-reicht. Dies spiegelt das hohe Interesse der Oppenweiler Bevölkerung an der eigenen Ortsentwicklung wieder. Die aus der Befragung resultierenden repräsentativen Er-gebnisse für die Gemeinde flossen maßgeblich in das GEK 2030 ein.

Die Ergebnisse der Bürgerbefragung wurden u. a. mit dem Gemeinderat intensiv bei einer Klausurtagung diskutiert und die dabei erarbeiteten Strategieziele als Grundlage für das Handlungsprogramm und die Leitprojekte verwendet. Als nächster Schritt wurde eine Bürgerbeteiligung im Rahmen einer Zukunftswerkstatt durchgeführt. In der ganztägigen Veranstaltung wurden die Themenbereiche und

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bürgerbeteiligung

Handlungsfelder der Gemeindeentwicklung mit den Bürgerinnen und Bürgern bear-beitet, deren Ansichten und Ideen gesammelt sowie Zielvorstellungen entwickelt.

Durch die breite und offene Bürgerbeteiligung konnte sichergestellt werden, dass die Vorstellungen und Meinungen der Bürgerschaft Eingang in die Planung finden und das strategische Entwicklungskonzept mitgetragen wird. Die Themen der Zukunfts-werkstatt waren:

- Bevölkerungsentwicklung

- Wohnen und Siedlungsentwicklung

- Gewerbe und Einzelhandel

- Bildung, Betreuung, Soziales und Kultur

Weiterhin wurde in dieser Arbeitsphase mit dem Ziel der Aktivierung vorhandener In-nenentwicklungspotenziale und deren Vermarktung eine „Baulückenbörse“ im Inter-net eingerichtet (Quelle: Reschl Stadtentwicklung GmbH & Co. KG (2016): Gemein-deentwicklungskonzept: Oppenweiler 2030).

4.1.2 Ergebnisse

Im Rahmen des GEK 2030 hat eine intensive Bürgerbeteiligung stattgefunden. Unter anderem wurde in einer Fragebogenaktion die Einschätzung aller Bürgerinnen und Bürger von Oppenweiler und deren Ortsteile zu den Stärken und Schwächen der Ge-samtgemeinde befragt. Im Ergebnis wurden nachstehende Stärken und Schwächen durch die Bevölkerung herausgearbeitet.

Oppenweiler ist eine kinder- und familien-freundliche Gemeinde mit guten Sport- und Freizeitangeboten.

Die B14 ist der Hauptstörfaktor für die Identität, das Wohnumfeld und das Orts-bild.

Oppenweiler wird als stabiler Gewerbe- und Wirtschaftsstandort wahrgenommen.

Das Angebot für Jugendliche könnte bes-ser sein.

Die Lage, sowie die Landschaft und die Natur wird sehr geschätzt.

Das Angebot an Mietwohnungen (und teilweise an Bauplätzen) wird verhalten eingeschätzt.

Die Gemeinschaft und das Zusammenle-ben in der Nachbarschaft ist sehr gut.

Defizite in der Versorgung des (kurz-) und mittelfristigen Bedarfs werden be-nannt.

Das Kultur-, Freizeit- und Vereinsangebot in der Gemeinde wird sehr geschätzt.

Das touristische Angebot könnte als Po-tential stärker vorangebracht werden.

Die Arbeit der Verwaltung ist lobenswert. Die verkehrliche Anbindung und die In-frastruktur sind sehr gut.

Man ist sehr zufrieden mit den Einrich-tungen und Veranstaltungen.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bürgerbeteiligung

Glücklicherweise spielt der Hauptstörfaktor B14 im Ortsteil Zell keine Rolle, da diese nur durch den Hauptort Oppenweiler selbst verläuft. Durch die Ortslage Zell führt je-doch die Kreisstraße K1879, welche die B14 mit dem Ortsteil Oberbrüden in Auen-wald verbindet. Die genaue Auswertung bezüglich der Wünsche und Anregungen der Bevölkerung von Oppenweiler hat ergeben, dass ein schöner belebter Ortskern, eine hohe Priorität hat. Dies gilt auch und insbesondere für den Ortsteil Zell.

4.2 Entwicklungskonzept Zell

4.2.1 Bürgerinformation und -werkstatt: „Das Zell der Zukunft“

Am 03.05.2018 fand im Schützenhaus Oppenweiler-Zell eine Bürgerinformation und -werkstatt zur zukünftigen Entwicklung Zells statt. Um die breite Öffentlichkeit über die Veranstaltung mit dem Titel „Das Zell der Zukunft – Gemeinsam Strategien entwi-ckeln“ zu informieren, wurde diese über mehrere Medien publiziert. Dies erfolgte im Mitteilungsblatt, auf der Homepage der Gemeinde, durch Plakataushänge und über eine Postkarte, welche jeder Haushalt in Zell erhalten hat.

Die Veranstaltung fand mit einer sehr starken Beteiligung von ca. 80 Einwohnerinnen und Einwohnern von 216 des Ortsteils Zell statt. Zunächst führte Herr Bürgermeister Bernhard Bühler in die aktuellen städtebaulichen Vorhaben in Zell und deren Förder-möglichkeiten ein und behandelte konkret das Thema „Flächen gewinnen durch In-nenentwicklung“ in Zell.

Die WHS stellte dann die Funktion des Entwicklungskonzeptes und die bisherigen Ergebnisse der Bestandsanalyse vor und gab einen kurzen Überblick in das Verfah-ren.

Anschließend wurden die Einwohner aufgefordert zu den Handlungsfeldern:

- „Verkehr & Wegeverbindungen“,

- „Wirtschaft, Arbeit & Versorgung“,

- „Bauliche Entwicklung, Wohnen, Ortsbild & öffentlicher Raum“

Stärken und Schwächen stichwortartig aufzuschreiben und diese auf Plänen von Zell zu verorten. Die Teilnehmer diskutierten engagiert die Stäken und Schwächen im Hinblick auf verschiedene Themenbereiche. Im Anschluss wurden die Ergebnisse durch die Moderatoren der WHS und Herrn Bürgermeister Bühler vorgestellt. Der nächste Arbeitsschritt in der Bürgerwerkstatt war dann die Definition von Maßnah-men, die notwendig sind, um die Stärken zu optimieren und die Schwächen zu mini-mieren. Mit großem Interesse wurden in Gruppen wichtige Maßnahmen diskutiert und erarbeitet. Abschließend wurden die wichtigsten Maßnahmen von den Bürgerinnen und Bürger mit Klebepunkten priorisiert und kurz zusammengefasst.

Die Ergebnisse der Veranstaltung sind ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche zu-künftige Weiterentwicklung des Ortsteils Zell.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bürgerbeteiligung

4.2.2 Ergebnis der Bürgerwerkstatt

Die von den Bürgerinnen und Bürgern von Zell erarbeiteten Stärken und Schwächen sowie die daraus abgeleiteten Maßnahmen werden zusammengefasst und geordnet mit Priorisierung durch Punktevergabe der Bürgerschaft im Folgenden dargestellt. Die ausführlichen Ergebnistabellen sind im Anhang (Anlage 1) beigefügt.

Handlungsfeld: Verkehr & Wegeverbindungen

Stärken / Schwächen (Anzahl Nennung)

Maßnahmen (Priorisierung, Anzahl Punkte)

ÖPNV Kein ÖPNV vorhanden (18) Verkehrsanbindung in Zell durch Bus Richtung

Backnang und Oppenweiler (30) Nicht seniorenfreundlich (1) Bushaltestellen in Klein- und Groß-Zell 10 Minuten zum Bahnhof / Bahnhof von Oppenweiler ca. 1 km entfernt (1)

Straßenverkehr Lärmbelastung durch starkes Verkehrsaufkommen auf der Kreisstraße, mindert Wohnquali-tät (9) Gefährliche Kreuzung, Ampel wird nicht beachtet, Rennstrecke Kreisstraße (2) Kreisstraße trennt die Ort-schaft Zell in zwei Teile (2)

Verkehrsberuhigung Kreisstraße / Steinbacher Straße / Strümpfelbacher Straße (27) Tempo 30 auf Kreisstraße Stationärer Blitzer / Tempolimit Anzeige (4) Flüsterbelag auf Kreisstraße

Starker Durchgangsverkehr Steinbacher und Strümpfelba-cher Straße / Nicht Einhaltung Tempolimit von 30 km/h (4)

Straßen als Anliegerstraßen umwidmen (2)

Lärmbelastung durch die Bahnlinie

Gefährliche Ein- /Ausfahrt Industriegebiet (100 km/h) (1)

Straßennetz ausreichend aus-gebaut (2)

Verkehrsanbindung durch Kreisstraße und B14 gut (1)

Kurze Wege nach Oppenwei-ler und Backnang (1)

Guter Straßenzustand nach Ortskernsanierung (1)

Ruhender Verkehr Keine öffentlichen Parkplätze vorhanden (8) Zu viele parkende Autos am Straßenrand (1)

Ausweisung / Bau öffentlicher Parkplätze (3) Verbesserung LKW-Parkmöglichkeiten im Indust-riegebiet Parkverbot Steinbacher Straße (1)

Fußgänger und Radverkehr Keine Straßenbeleuchtung zwischen dem Industriegebiet in Zell und Oppenweiler sowie auf dem Schulweg nach Aichelbach (1)

Ausbau Beleuchtung zwischen Industriegebiet und Oppenweiler (10)

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Bei dem Handlungsfeld „Verkehr & Wegeverbindungen“ sticht besonders hervor, dass die Bürgerschaft von Zell sich eine Busverbindung innerhalb von Zell nach Op-penweiler und Backnang wünschen, da bisher keine ÖPNV-Anbindung vorhanden ist. Ein weiteres Problem ist, dass es keine öffentlichen Parkmöglichkeiten gibt und nur auf privaten Parkplätzen oder an der Straße geparkt werden kann. Auch eine Ver-kehrsberuhigung der Kreisstraße und Ortsdurchfahrten wird von den Bürgerinnen und Bürgern stark gefordert.

Handlungsfeld: Bauliche Entwicklung, Wohnen, Ortsbild & öffentlicher Raum

Stärken / Schwächen (Anzahl Nennung)

Maßnahmen (Priorisierung, Anzahl Punkte)

Bauliche Entwicklung Viele ungenutzte Flächen (1) Innerörtlicher Leerstand (1) Mietwohnungen nicht ausrei-chend vorhanden (1)

Alte landwirtschaftliche Gebäude in Wohnungen umwandeln

Wertminderung und Verlust des dörflichen Charakters durch „Großbauten“(2)

Erhaltung des dörflichen Charakters durch orts-angepasste Bebauung (30) Keine Wohnsilos (7) Neubebauung mit höchstens 2 Stockwerken, nur 1- bis 2-Familienhäuser (1)

Durch geplante Großbauten wird Gemeinde entzweit (1)

Wohnraumverdichtung, jedoch nicht ausreichend Parkplätze (1)

Bei Neubauten mind. 2 Stellplätze pro Wohnung

Es gibt ausreichend Flächen zur Innenentwicklung (1)

Wohnen Störende Ortsdurchfahrt (5) Keine Parkplätze (2) Wenig junge Familien, Überal-terung (2)

Mehrgenerationenwohnbauprojekt Familienfreundlichen und bezahlbaren Wohn-raum schaffen (11)

Dörflicher Charakter (2) Ruhige Wohnlage Gutes Gemeinschaftsgefühl und guter Zusammenhalt (4)

Ländlich und doch stadtnah (1) Ortsbild Teilung von Zell durch Kreis-straße (2)

Überschaubarer Ort (1) Weitgehen intaktes Ortsbild, ländliche / dörfliche Strukturen prägen das Ortsbild positiv (3)

Gemeinschaftliche Pflege des Ortsbildes (1)

Öffentlicher Raum Kein Spielplatz innerorts (1) Aufwertung des bestehenden Spielplatzes

Erhaltung & Aufwertung des Bolzplatzes z.B. Bas-ketballkorb (5)

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Schwund der Grünflächen, Blumenwiesen werden zu oft an den Wegerändern neben den Äckern gemäht (2)

Bewahrung der Grünflächen im Ort (1) Blumenwiesen in Rabatten Am Ortsrand Streuobstwiesen erhalten (1) Murr-Renaturierung und Schaffung Aufenthaltsbe-reich an der Murr (5)

Besenwirtschaft in Zell (1) Dorfplatz und Osterbrunnen (1)

Streuobstwiesen (2) Naturnah, viel Grün (1)

Der wichtigste Punkt beim Handlungsfeld „Bauliche Entwicklung, Wohnen, Ortsbild & öffentlicher Raum“ ist für die Zeller, dass der dörfliche Charakter ihres Ortes durch ei-ne nicht ortsgerechte Bebauung verloren geht, gerade auch im Hinblick auf das Pro-jekt „Neuordnung des Gebietes am Wengertsweg“. Ein weiterer Punkt ist die Schaf-fung von familienfreundlichem und bezahlbarem Wohnraum, da bemängelt wird, dass eine Überalterung der Bevölkerung vorliegt und ein fehlendes Angebot an bezahlba-rem Wohnraum besteht.

Handlungsfeld: Wirtschaft, Arbeit & Versorgung

Stärken / Schwächen (Anzahl Nennung)

Maßnahmen (Priorisierung, Anzahl Punkte)

Sehr schlechte Internetverbin-dung (2)

Internetanbindung zukunftsfähig machen, Aus-bau Glasfasernetz und Mobilfunknetz (4)

Kein Einzelhandel und Gastro-nomiebetrieb vorhanden (5)

Einkaufsland im Gewerbegebiet (6) Schaffung eines sozialen Treffpunkts Fahrender Händler

Keine ÖPNV-Anbindung für Arbeitnehmer oder für den Ein-kauf -> man ist auf ein Auto an-gewiesen (9)

Schaffung einer Bushaltestelle im Gewerbegebiet / Kreisstraße (2)

Gute nachbarschaftliche Ver-hältnisse (2)

Gute Einkaufsmöglichkeiten in der näheren Umgebung (2)

Gute Entwicklung des Indust-riegebietes

Wohnortverträgliche Industrie – begrünte Dächer (3) Lärmschutzmaßnahmen zur Verhinderung von Schall-Reflektionen durch das Industriegebiet (1) Nahwärme im Industriegebiet und Wohngebiet

Arbeitsmöglichkeiten steigen mit Industriegebiet (2)

Gute Arbeitsplatzsituation / Viele Arbeitsplätze vorhanden (5)

Viele Arbeitgeber in der nähe-ren Umgebung (29)

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Die fehlende Nahversorgung, keine ÖPNV-Anbindung sowie die schlechte Internet-verbindung werden bei dem Handlungsfeld „Wirtschaft, Arbeit & Versorgung“ von den Bürgerinnen und Bürgern als sehr negativ hervorgehoben. Positiv hingegen wird die Arbeitsplatzsituation in Zell gesehen, auch im Hinblick auf das neu entstandene In-dustriegebiet.

Die Ergebnisse dieser Bürgerbeteiligung fließen in die Ziele und das Handlungskon-zept für die zukünftige Entwicklung von Zell mit ein.

4.2.3 Eindrücke Bürgerinformation und-werkstatt

Abbildung 16: Plakat Einladung zur Bürger-veranstaltung (Quelle: WHS. 2018)

Abbildung 17: Postkarte für die Einwohner von Zell (Quelle: WHS, 2018)

Abbildung 18: Auftakt durch den Bürger-meister

Abbildung 19: Verortung von Stärken und Schwächen durch die Bürgerschaft

(Quelle: WHS, 2018) (Quelle: WHS, 2018)

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Bürgerbeteiligung

Abbildung 20: Diskussion Stärken und Schwächen

Abbildung 21: Definition von Maßnahmen (Quelle: WHS, 2018)

(Quelle: WHS, 2018)

Abbildung 22: Auswertung der Maßnahmen Abbildung 23: Priorisierung der Maßnahmen (Quelle: WHS, 2018) (Quelle: WHS, 2018)

Abbildungen 24: Endergebnis (Quelle: WHS, 2018)

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4.2.4 Fazit der Beteiligung

Die rege und anhaltende Diskussion unter den Teilnehmern der Bürgerveranstaltung beweist das große Interesse an dem Ortsteil Zell und dessen Entwicklungs- und Ver-besserungsmöglichkeit. Großes Engagement, Akzeptanz und Mitwirkungsbereitschaft sind somit eine gute Basis für positive Entwicklungen im Rahmen der Innenentwick-lung.

Die Bürgerinnen und Bürger hatten im Rahmen der Bürgerinformation die Möglich-keit, völlig frei ihre Zukunftsvision für Zell darzustellen. Zu den meisten der genannten Schwächen konnten zugehörige Maßnahmen genannt werden.

Aus den Ergebnistabellen zu den Handlungsfeldern geht eindeutig hervor, dass die Themen

- Verkehrsanbindung in Zell durch Bus Richtung Backnang und Oppenweiler,

- Verkehrsberuhigung Kreisstraße / Steinbacher Straße / Strümpfelbacher Straße,

- Erhaltung des dörflichen Charakters durch ortsangepasste Bebauung,

- familienfreundlichen und bezahlbaren Wohnraum schaffen und

- Einkaufsland im Gewerbegebiet

sehr brisant bei den Bewohnern sind. Dennoch ging nicht zuletzt aus der Diskussion im Rahmen der Bürgerinformationsveranstaltung hervor, dass auch die anderen Themenfelder nicht vernachlässigt werden dürfen und innerhalb der zukünftigen Ortsentwicklung ebenfalls maßgeblich Beachtung finden müssen. Die Priorisierung gibt demnach zwar einen guten Anhaltspunkt für wichtige Maßnahmen der Ortsent-wicklung, dennoch sollten auch die gering oder gar nicht bepunkteten Maßnahmen nicht außer Acht gelassen werden.

Spezifische Fragen sollten bei der Konkretisierung einzelner Themen erneut mit inte-ressierten Bürgerinnen und Bürgern diskutiert und bewertet werden.

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5 Handlungskonzept Zell

Den Planungsempfehlungen liegen vier Komponenten zugrunde. Die Basis bilden das GEK 2030 sowie die Bestandsaufnahme und -analyse, welche zu Beginn des Prozesses durchgeführt wurden. Die Ergebnisse der Bürgerinformationsveranstaltung und -werkstatt dienen der Konkretisierung und insbesondere zur Ergänzung der ers-ten Erkenntnisse und vervollständigen diese somit. Die dritte Komponente besteht aus den Anregungen, welche die Gemeinde gegeben hat.

Dieses Konzept ist keinesfalls als starre Planung zu verstehen; es dient als Leitlinie für mögliche Entwicklungen im Ortsteil Zell und sollte bei Planungen fortgeschrieben werden. Notwendig ist ein abgestimmter Ablauf der Einzelmaßnahmen, unter jeweili-ger Abwägung privater und öffentlicher Interessen.

5.1 Zentrale Ziele für Zell

Aus dem GEK 2030 von Oppenweiler sowie der Bürgerbeteiligung und der Analyse der Problemlage in Zell, ergeben sich folgende zentrale Ziele für Zell:

1. Neustrukturierung/-ordnung und Umnutzung baulich vorgenutzter Brachflächen, für andere Nutzungen, z.B. den Wohnungsneubau, Gewerbe und hochwertige Dienstleistungen,

2. Stärkung des Ortsteils Zells und Erhöhung der Lebensqualität für Jung und Alt,

3. Vermeidung von Leerständen durch den demographischen Wandel,

4. Schaffung von Wohnraum durch Umnutzung, Modernisierung und Aktivierung von Flächen und leerstehenden Gebäuden,

5. Sicherung und Verbesserung des sozialen Zusammenhalts und der Integration als wichtiger Teil der Daseinsvorsorge durch Erhaltung und Aufwertung des Woh-nungsbestandes sowie des Wohnumfeldes,

6. Stärkung bestehender Zentren, Profilierung der kommunalen Individualität, Ver-besserung des Wohnumfeldes,

7. Maßnahmen zur Anpassung vorhandener Strukturen an den demographischen Wandel (insbesondere Maßnahmen zur Erreichung von Barrierefreiheit bzw. –ar-mut im öffentlichen Raum und zum altersgerechten Umbau von Wohnungen),

8. Ganzheitliche ökologische Erneuerung mit den vordringlichen Handlungsfeldern Energieeffizienz im Altbaubestand, Verbesserung des Stadtklimas, Reduzierung von Lärm und Abgasen, Schaffung und Erhalt von Grün- und Freiräumen.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Handlungskonzept

5.2 Handlungsempfehlungen

5.2.1 Bauliche Entwicklung, Wohnen, Ortsbild und öffentlicher Raum

Flächeneinsparende Siedlungsentwicklung

In Zell gibt es einen Bestand von älteren, nicht mehr genutzten Wohngebäuden und Scheunen. Diese baufälligen Scheunen, Schuppen und leerstehenden Häuser beein-trächtigen das Ortsbild. Um der Verödung des Ortsteils Zell entgegenzuwirken, sollen leerstehende oder ungenutzte Gebäude aktiviert und zu zeitgemäßen Wohn-, Büro-, oder Gewerbeflächen umgenutzt werden.

Im Rahmen der Bürgerbeteiligung des GEK 2030 für Oppenweiler wurde die Thema-tik der zukünftigen Siedlungsentwicklung diskutiert. Hierbei ist als Problemfeld be-sonders herausgestochen, dass es einen erheblichen Mangel an bezahlbaren Miet-wohnungen gibt. Demnach ist es für die Bürgerschaft sehr wichtig, dass kleine, auch seniorengerechte Wohnungen sowie geförderter Wohnraum auch in dem Ortsteil Zell entstehen.

Im Ortsteil Zell sind städtebauliche Potenziale für die flächensparende Siedlungsent-wicklung im Bereich ehemaliger Hofstellen identifiziert worden. Es soll daher für den gesamten Ortsteil Zell eine qualitätsvolle Innenentwicklung unter Berücksichtigung charakteristischer und ortsbildprägender Strukturen vorgenommen werden.

Um die innerörtliche Entwicklung in Zell in Gang zu bringen, möchte die Gemeinde mehrere ehemals landwirtschaftlich genutzte zusammenhängende Grundstücke in der Ortsmitte von Zell mit insgesamt 4.500 m² erwerben. Deren Eigentümer sind ver-kaufsbereit. Die baufälligen Gebäude möchte die Gemeinde abbrechen und eine Neuordnung des Gebietes vornehmen, um den innerörtlichen Wohnungsbau zu akti-vieren. Es wird davon ausgegangen, dass der Ortsteil Zell von seiner Charakteristik als Dorfgebiet (MD) auch künftig zu charakterisieren sein wird. Daher sind die Grund-flächenzahl (GRZ) von 0,6 und eine Geschossflächenzahl (GFZ) von 1,2 entspre-chend der Baunutzungsverordnung (BauNVO) maßgeblich. Auf dem der Gemeinde angebotenen Grundstück allein können bei optimaler Ausnutzung der GFZ ca. 5.400 m² Bruttogrundfläche, dies entspricht 4.050 m² Wohnfläche, realisiert werden. Bei einer durchschnittlichen Belegungsdichte, entsprechend dem statistischen Lan-desamt Baden-Württemberg für 2016, von 45,9 m² Wohnfläche je Person, sind dies rd. 88 Personen, die untergebracht werden könnten. Bei einer Haushaltsgröße von ca. 2,1 Personen wären dies 42 Haushalte.

Wird aus städtebaulichen Gründen auf eine maximal zulässige Ausnutzung dieser Flächen zugunsten der örtlichen Siedlungscharakteristika verzichtet, könnten bei ei-ner Grundstücksgröße von ca. 380 m² 12 Bauplätze für Einfamilienhäuser geschaffen werden. Bei einer Haushaltsgröße von ca. 2,1 Personen könnten damit ca. 25 Be-wohner für den Ortsteil Zell gewonnen werden.

Für die Bebauung der Flächen liegt bereits eine Entwurfsplanung vor. Für diese ab-gegrenzte Fläche soll ein Bebauungsplan erstellt werden, welcher bei Bedarf erwei-tert werden kann. In der bestehenden Planung soll ein ortsbildprägendes Gebäude

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bestehen bleiben, vier Reihenhäuser, fünf Mehrfamilienhäuser, ein altengerechtes Mehrfamilienhaus sowie eine Tiefgarage entstehen.

Bei der Planung der Bebauung ist auf die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger zu achten. Den Zellern ist es wichtig, dass der dörfliche Charakter ihres Ortes durch eine ortsgerechte Bebauung bestehen bleibt.

In dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) wurde ein Förderantrag im Oktober 2017 für das Projekt „Zusammenhängende Hofstellen Wengertsweg“ gestellt und am 22.03.2018 bewilligt. Hierbei soll der unrentierliche Mehraufwand bei der Baureifmachung der Grundstücke mit 75 % gefördert werden. Also die Grunder-werbsnebenkosten, Abbruchkosten, Kosten für die Wiederherstellung der Oberfläche, Stilllegungs- und Sicherungsmaßnahmen sowie Bodenordnungsmaßnahmen.

Bei der Erarbeitung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes hat die Gesamtbevölkerung von Oppenweiler als besondere Stärken eine kinder- und fami-lienfreundliche Gemeinde mit gutem Sport- und Freizeitangebot herausgearbeitet. Dem gegenüber steht jedoch als Schwäche ein fehlendes Angebot an Mietwohnun-gen und teilweise an Bauplätzen. Im integrierten städtebaulichen Entwicklungskon-zept wurde dargestellt, dass in Oppenweiler auch künftig ein mäßiger Bevölkerungs-zuwachs als wünschenswert erachtet wird.

Der Siedlungsbereich Zells umfasst ca. 12,2 ha. Im Regionalplan ist eine Siedlungs-dichte von ca. 60 Einwohner je ha als Zielgröße ausgewiesen. Dies ergibt für den Ortsteil Zell eine erwartete Einwohnerzahl von 732 Personen. Nach Feststellung der Gemeinde leben derzeit in Zell 216 Einwohner. Es ist daher denkbar, dass durch op-timierte Nachverdichtung im Ortsteil Zell ca. 500 Einwohner hinzu gewonnen werden, ohne zusätzliches Bauland ausweisen zu müssen. Auf dem der Gemeinde angebote-nen Grundstück können, wie oben dargestellt, ca. 25 Einwohner mit Wohnraum ver-sorgt werden. Es wird zusätzlich angestrebt, in den kommenden fünf Jahren durch private Maßnahmen im Bestand für mindestens 11 Einwohner weiteren Wohnraum zu schaffen.

Im GEK 2030 wurde als Ziel definiert: „Ziel ist es, die Eigentümer von Baulücken und Nachverdichtungspotenzialen zu sensibilisieren! Im Sinne dieses Leitzieles wurde bereits im Rahmen des Stadt-entwicklungsprozesses eine Baulückenbörse eingerichtet, welche die Vermarktung der Baulücken vorantreiben soll.“ Die Möglichkeit soll auch in Zell genutzt werden.

Denn im Bereich der Siedlungsentwicklung gibt es in Oppenweiler ein ungenutztes Flächenpotential von insgesamt 3,15 ha Baulücken auf ausgewiesenen Wohnbauflä-chen. Hierbei besitzt Zell das größte Flächenpotenzial der Ortsteile im Bereich ge-mischter Bauflächen mit 0,47 ha (Quelle: Reschl Stadtentwicklung GmbH & Co. KG (2016): Gemeindeentwicklungskonzept: Oppenweiler 2030).

Zur zukünftigen Weiterentwicklung des Gewerbestandortes sind in der Gemeinde Oppenweiler Gewerbeflächenpotenziale verfügbar. Vier noch nicht verkaufte Grund-stücke (0,81 ha) sind in dem bestehenden Gewerbegebiet in Zell noch vorzufinden. Die im Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Backnang im Ortsteil Zell zur Erweiterung des dortigen Gewerbegebietes vorgesehenen, zusätzlichen ca.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Handlungskonzept

3,18 ha bebaubaren Flächen wurden zwischenzeitlich durch einen Bebauungsplan festgesetzt.

Energetische Sanierung und Modernisierung, Schaffung von Wohnraum

Bei der Bestandsaufnahme wurden 63 Gebäude mit schweren Mängeln festgestellt. Diese finden sich insbesondere auch im Bereich, den die Gemeinde Oppenweiler zum Zwecke der Neuordnung erwerben will. Bei den sonstigen Gebäuden mit schwe-ren Mängeln handelt es sich insbesondere auch um landwirtschaftlich genutzte Ne-bengebäude. Es ist im Einzelfall zu prüfen, welche dieser landwirtschaftlichen Ne-bengebäude funktionslos geworden sind.

Dieser Bereich bietet eine hohe Chance darauf in den kommenden fünf Jahren einer Umnutzung zugeführt werden zu können. Es wird angestrebt, die privaten Grund-stückseigentümer durch intensive Beratungsgespräche zu einer Umnutzung und zu einer Antragstellung im Entwicklungsprogramm ländlicher Raum im Förderschwer-punkt Wohnen zu motivieren. Denkbar sind hier insbesondere die Projekte im Bereich ortsbildgerechter Neubau in Baulücken und Neuordnung mit Baureifmachung.

Auch bei den Hauptgebäuden wurde ein erheblicher Modernisierungsstau festgestellt. Dies betrifft ca. 32 % der Hauptgebäude im Ortsteil Zell. Bei diesen Gebäuden wurde teilweise Leerstand festgestellt. Das GEK 2030 zeigt in zentralen Bereichen des Orts-teils Zell ein erhebliches Leerstandsrisiko auf. Dabei wird das Leerstandsrisiko dadurch definiert, dass der jüngste Einwohner älter als 75 bzw. 85 Jahre alt ist. Diese Gebäude zeigen auch eine geringe Belegungsdichte an Bewohnern auf. Entspre-chend den Feststellungen bei der Bestandsaufnahme kann davon ausgegangen wer-den, dass in diesen Bereichen Wohnraum durch Modernisierung bzw. Umnutzung nicht genutzter Gebäudeteile gesichert bzw. hergestellt werden kann. Auch hier müs-sen die Eigentümer bzw. deren Erben zu Projekten im Förderschwerpunkt Wohnen (Umnutzung zu Wohnungen/umfassende Wohnungsmodernisierung) gewonnen wer-den. Es wird angestrebt, in den kommenden fünf Jahren ca. fünf bis sechs Gebäude in diesem Bereich zu aktivieren.

Bei der Schaffung von Wohnraum ist u. a. auf die Ausbildung von altersgerechten und familiengerechten Wohnformen Wert zu legen. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass der Wohnraum trotz möglicherweise notwendiger Sanierungsmaßnah-men erschwinglich bleibt. Um das Angebot an bezahlbarem Wohnraum auszuweiten, ist die Schaffung von Sozialwohnungen gewünscht und ratsam. Es sollte allen Bevöl-kerungsschichten die Möglichkeit auf ausreichend Wohnraum in Zell gegeben wer-den.

Der dörfliche Charakter des Ortsteils mit seinen Bestandsgebäuden soll erhalten blei-ben. Ziel ist es, die Gebäude durch eine sorgsame und schrittweise Sanierung und Modernisierung an die heutigen Wohnansprüche anzupassen.

Gestaltung öffentlicher Plätze

In Zell gibt es nur zwei kleine Platzbereiche mit Sitzmöglichkeiten in der Steinbacher Straße und Strümpfelbacher Straße. Denkbar erscheint im Dorfgebiet, an geeigneten Stellen, möglicherweise weitere öffentliche Bereiche mit Aufenthaltsqualität auszu-weisen, um Möglichkeiten zur Kommunikation zwischen der Bürgerschaft zu verbes-sern.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Handlungskonzept

Im Hinblick auf das Ziel, den Ortsteil Zell für junge Familien attraktiv darzustellen, wä-re zu überlegen, ob ein Kinderspielplatz in zentraler Lage bzw. zur Verbesserung der Erreichbarkeit auch am anderen Ortsende herzustellen bzw. geschaffen werden kann. Bisher gibt es nur den am äußersten Ortsrand von Groß-Zell gelegenen Spiel-platz. Außerdem ist die Erhaltung und Aufwertung des Bolzplatzes zum Beispiel durch einen Basketballkorb anzustreben.

Murr-Renaturierung und Schaffung von Aufenthaltsqualität

Die Talaue der Murr, welche die beiden Teile Groß-Zell und Klein-Zell teilt, ist ein ökologisch hochwertiger Lebensraum und Überschwemmungsbereich für HQ 100. Dieser Bereich ist auch künftig in jedem Fall von einer Bebauung freizuhalten. Im Rahmen der Ortsentwicklung ist zu prüfen, ob durch die Gemeinde evtl. im Uferbe-reich Flächen erworben werden können und einer künftigen naturnahen Nutzung mit einem Weg und Aufenthaltsbereich für die Bevölkerung zugeführt werden. Das Ufer kann terrassiert werden und kann durch Sitzgelegenheiten und neue Baumpflanzun-gen eine neue Gestalt und öffentliche Nutzbarkeit erhalten. Mit der Gestaltung eines durchgängigen Fußweges entlang der Murr von Zell nach Oppenweiler, wird das Ge-wässer erlebbar gemacht und das Wegenetz von Zell verbessert. Der Ortsteil Zell kann somit erheblich aufgewertet werden.

5.2.2 Verkehr und Wegeverbindung

Schaffung einer öffentlichen Nahverkehrsanbindung

Derzeit verfügt Zell über keinen öffentlichen Personennahverkehr. Die nächste Bus- und Bahnhaltestelle befindet sich im Hauptort von Oppenweiler. Die Bushaltestelle (Oppenweiler Bühlfeld) liegt an der B14 (ca. 1 km von Zell entfernt) und der Bahnhof befindet sich in 1,3 km Entfernung. Für die Kindergartenkinder und Schüler verkehren Busse, welche jedoch nur von diesen genutzt werden dürfen. Neben den täglichen Pendlern sind insbesondere ältere Menschen auf eine funktionierende Verbindung angewiesen, damit diese ihre Einkäufe, Arztbesuche und sonstigen Erledigungen selbstständig tätigen können. Es bestehen auf Seiten der Verwaltung bereits Ideen zum Ausbau der ÖPNV – Anbindung. So ist eine Überlegung den Bus vom Sportver-ein zu nutzen und diesen ehrenamtlich zu betreiben. Außerdem liegen bereits Vor-schläge von Busunternehmen für die Einbindung von Zell und Aichelbach an den Hauptort Oppenweiler vor.

Entlastung und Strukturierung der Verkehrs- und Parkplatzsituation

Parkplatzmangel und viel Verkehr schwächen die Attraktivität und die Wohnqualität in dem Ortsteil Zell. Die Kreisstraße K1897 ist eine große Belastung; diese zerschneidet den Ortsteil Zell in zwei Gebiete. Die Kreisstraße nimmt den Durchgangsverkehr aus der Umgebung auf, verbindet die südlich liegenden Gemeinden mit Oppenweiler und wird als Zubringerstraße zur stark frequentierten B14 genutzt. Auch innerhalb Zells besteht ein starker Durchgangsverkehr auf der Strümpfelbacher und Steinbacher Straße. Diese werden oftmals als Ausweichstrecke zur B14 genutzt. Eine Geschwin-digkeitsreduzierung ist insbesondere auf der Kreisstraße wünschenswert, da die dor-tige 70er-Zone die Anwohner belastet. Zur stärkeren Einhaltung ist eine Geschwin-digkeitsüberwachung und Sanktionierung von Übertretungen unabdingbar. Als weite-re Maßnahme kommen Geschwindigkeitswarn- oder -anzeigeanlagen in Betracht.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Handlungskonzept

Auch für die Strümpfelbacher Straße und die Steinbacher Straße ist eine Verkehrsbe-ruhigung von Nöten. Um tatsächlich ortsverträgliche Geschwindigkeitsniveaus zu er-reichen, ist jedoch ein Zusammenwirken von konzeptionell-planerischen und regula-tiv-juristischen Maßnahmen notwendig. Hier kann durch bauliche Maßnahmen wie die Umgestaltung der Straßen und deren Querschnitte mit punktuellen oder linearen Fahrbahnverengungen gehandelt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Strümpfel-bacher Straße und die Steinbacher Straße in eine Anliegerstraße umzuwidmen, so dass diese nicht mehr als Ausweichstrecke zur B14 genutzt werden dürften.

Zur Verbesserung der Parkplatzsituation in Zell ist einerseits die Ausweisung bzw. Schaffung von öffentlichen Parkplatzflächen in Klein- sowie Groß-Zell notwendig. An-dererseits sollte bei Neubauprojekten darauf geachtet werden, dass ausreichend Parkraum für die Bewohner geschaffen wird. Im Rahmen der Gestaltung von Park-plätzen sollte heutzutage zudem das Thema Elektromobilität nicht außer Acht gelas-sen werden. Hier entsteht in den nächsten Jahren ein Bedarf an Ladestationen, der bei den heutigen Planungen bereits berücksichtigt werden muss. Gleichzeitig ist eine Förderung der Elektromobilität langfristig eine Möglichkeit Verkehrslärm zu minimie-ren.

Verbesserung der Gehwege und Fußwege

Es ist teilweise kein ausreichender Raum für Fußgänger gegenüber der Fahrbahn abgegrenzt, hier besteht ein Ausbau- und Verbesserungspotenzial. Für die Straßen-raumgestaltung wurden die Geh- und Fahrbereiche so angelegt, dass grundsätzlich eine Überfahrbarkeit mit Rollstuhl oder Gehhilfen möglich ist. Einzelne Bereiche könnten jedoch, im Hinblick auf die zunehmende Alterung der Gesellschaft, möglich-erweise günstiger gestaltet werden. Ein weiterer Punkt ist, dass auf den Verbin-dungswegen in die anderen Ortsteile eine ausreichende Beleuchtung geschaffen werden sollte. Betroffen ist der Weg entlang der Kreisstraße in den Hauptort Oppen-weiler. Im Zuge der Erschließung der Erweiterung des Gewerbegebietes in Zell wird voraussichtlich die Beleuchtung in Richtung Oppenweiler realisiert.

5.2.3 Wirtschaft, Arbeit und Versorgung Ansiedlung von Einzelhandel fördern

Eine wichtige Rolle des Einzelhandels ist es, die Bürgerinnen und Bürger mit dem Notwendigen des täglichen Lebens zu versorgen. Dazu gehören Lebensmittel und Drogerieartikel, aber auch Genussmittel. Die Bürgerschaft von Zell wünscht sich da-her ein „Einkaufsland“ im Gewerbegebiet. Aufgrund der geringen Einwohnerzahl und des in nur 2 km Entfernung befindenden Vollsortimenters, ist die Ansiedlung eines großen Einzelhandelsunternehmen daher eher unwahrscheinlich. Eine Möglichkeit wäre ein privat, genossenschaftlich oder kommunal betriebener Dorfladen mit einem Café als Begegnungsstätte. Der Erfolg eines Dorfladens hängt jedoch davon ab, ob die örtliche Bevölkerung ihr Einkaufsverhalten verändert. Der Bedarf sollte hierfür systematisch ermittelt, Talente aus Zell identifiziert und eingebunden werden. Zum Beispiel Frauen, die Einkaufstaschen für den Dorfladen nähen. Letztlich sollte bei so einem Projekt die gesamte Bevölkerung eingebunden sein.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Handlungskonzept

Verbesserung der Internetversorgung

Auch die Verbesserung der Internetverbindung in Zell stärkt die Attraktivität, insbe-sondere als Wohn- und Arbeitsort und ist heutzutage ein essenzieller Standortfaktor. Hier ist insbesondere der Ausbau der Glasfaserleitungen notwendig.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Ausblick

6 Ausblick

6.1 Projektskizze und Priorisierung der Projekte

Die Planungsempfehlungen wurden auf der Grundlage der Ergebnisse bei der Be-standsaufnahme, der Bürgerbeteiligung und nach Abstimmungsgesprächen mit der Gemeinde Oppenweiler unter Beachtung der vorgefundenen Mängel und Konflikte erarbeitet.

Notwendig ist ein abgestimmter Ablauf der Einzelmaßnahmen, unter jeweiliger Ab-wägung privater und öffentlicher Interessen. Bei allen Planungs-/Lösungsansätzen soll ein durchgängiges städtebauliches Prinzip erkennbar bleiben, wobei die Gemein-de Oppenweiler durch planerische Vorgaben, gezielten Mitteleinsatz und durch die Aufwertung des Wohn- und Gewerbeumfeldes die Rahmenbedingungen für private Investitionen verbessert.

Die Zielstellungen und Lösungsansätze sind während der Durchführung der Maß-nahmen mit den Bürgerinnen und Bürgern in weiteren Beteiligungsverfahren zu dis-kutieren und weiter zu entwickeln.

Aus der Häufung von Missständen und Fehlentwicklungen und im Hinblick auf die Durchführbarkeit der Maßnahmen ergeben sich Handlungsschwerpunkte/Prioritäten und damit Anhaltspunkte für den vorrangigen Einsatz der zur Verfügung stehenden Finanzierungsmittel sowie die weitere planerische Vorbereitung.

Folgende Priorisierung der Projekte wurde getroffen:

1. Erwerb von Grundstücken durch Gemeinde für Neuordnung

Gemeinde erwirbt mehrere ehemals landwirtschaftlich genutzte zusammenhän-gende Grundstücke in der Ortsmitte von Zell (s. Plan 2 Entwicklungspotenziale). Die Grundstücksfläche beträgt ca. 4.500 m².

Die baufälligen Gebäude werden von der Gemeinde abgebrochen, eine Neuord-nung des Gebietes vorgenommen sowie ein Bebauungsplan erstellt, um den in-nerörtlichen Wohnungsbau zu aktivieren. Hierbei können zwischen 12 und 42 Wohneinheiten je nach Bebauung entstehen.

2. Schaffung einer öffentlichen Nahverkehrsanbindung

Verbindung des Ortsteils Zell mit Oppenweiler, Aichelbach und Backnang mit ei-nem Anschluss an das ÖPNV-System.

3. Umnutzung und Modernisierung privater Gebäude

Zur Schaffung und Verbesserung von Wohnraum werden in den kommenden fünf Jahren Modernisierungs-, Instandsetzungs- und Umnutzungsmaßnahmen an ca. fünf bis sechs privaten Gebäuden vorgenommen, deren Bausubstanz schwerwiegende Mängel aufweist oder leer stehen.

4. Verbesserung des Wohnumfelds

Aufwertung des öffentlichen Raums durch die Neugestaltung und Einengung des Kreuzungsbereiches beim Übergang von der Kreisstraße zur Kirchstraße.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Ausblick

Schaffung einer Verkehrsberuhigung der Kreisstraße, Steinbacher Straße und Strümpfelbacher Straße.

Schaffung von öffentlichen Parkplatzflächen in Klein- sowie in Groß-Zell zur Ver-besserung der Parkplatzsituation.

Umgestaltung einzelner Geh- und Fahrbereiche im Hinblick auf die zunehmende Alterung der Gesellschaft.

Ausbau der Beleuchtung entlang dem sich an der Kreisstraße befindlichen Feld-weg vom Gewerbegebiet nach Oppenweiler.

Bau eines Kinderspielplatzes in zentraler Lage bzw. zur Verbesserung der Er-reichbarkeit auch in Klein-Zell.

Ausweisung eines zusätzlichen öffentlichen Bereichs mit Aufenthaltsqualität, um Möglichkeiten zur Kommunikation zwischen der Bürgerschaft zu verbessern.

Förderung der Ansiedlung von Einzelhandel und Gastronomie.

5. Renaturierung Uferbereich der Murr und Schaffung von Aufenthaltsqualität

Erwerb von Flächen im Uferbereich der Murr und Zuführung einer künftigen na-turnahen Nutzung, um den Überschwemmungsbereich frei zulassen sowie Schaffung eines naturnahen Weges mit Aufenthaltsbereich direkt an der Murr.

6.2 Weiteres Vorgehen

Der hier vorliegende Ergebnisbericht dient als Basis für weitere Planungen im Zuge der Ortsteilentwicklung. Der städtebauliche Potenzialplan zeigt unterschiedlichste An-satzpunkte auf, die es in Maßnahmenüberlegungen zu erörtern gilt. Hilfreich und un-terstützend ist der angestoßene Beteiligungsprozess, den es bei der Erarbeitung von definierten Handlungsfeldern mit Zielen und Maßnahmen weiterzuführen und auszu-bauen bedarf. Das hohe Bürgerengagement aus der Bürgerinformationsveranstaltung zeigt, dass das Interesse in der Bürgerschaft, gemeinsame Ziel- und Interessenvor-stellungen zusammen mit der Verwaltung und dem Gemeinderat zu erarbeiten, vor-handen ist.

Es ist zu empfehlen, dass die Gemeinde Oppenweiler die hier erarbeiteten Ergebnis-se unter weiterer Beteiligung der Bürgerschaft konkretisiert und nach und nach um-setzt. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Beteiligung am Entwicklungspro-gramm Ländlicher Raum (ELR). Insbesondere mit Hilfe von Ideen, Anregungen und der aktiven Mitwirkung der Bürgerschaft ist es möglich, hier erste Schritte in Richtung der Zielumsetzung zu unternehmen.

Die Analyse der bei den jetzigen Untersuchungen, Bestandsaufnahmen und Gebäu-debewertungen festgestellten Missstände ergibt, dass im Entwicklungsgebiet in er-heblichem Umfang städtebauliche Missstände vorliegen, zu deren Behebung die Auf-nahme mehrerer privater sowie gemeindeeigener Projekte in das Entwicklungspro-gramm Ländlicher Raum erforderlich ist.

Für die weitere Koordination wurden bereits erste Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern und Fachbehörden geführt. Die Durchführung der privaten Modernisie-rungsmaßnahmen ist abhängig von der Mitwirkungsbereitschaft der privaten Eigen-

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Ausblick

tümer. Diese wird auf Grund der bisherigen Erkenntnisse in Zell als sehr hoch einge-schätzt. Weitere umfassende Maßnahmen, wie die Schaffung / Erneuerung von Wohnraum und die Verbesserung der Verkehrssituation liegen in der Verantwortung der Kommune. Diese sind in den kommunalen Planungen berücksichtigt. Für ein Teilgebiet ist ein Bebauungsplan vorgesehen. Hierbei werden keine Einwände sei-tens der Träger öffentlicher Belange oder der Eigentümer erwartet.

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Quellenverzeichnis

Quellenverzeichnis

https://www.umweltbundesamt.de

https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/

https://www.oppenweiler.de/index.php?id=3

https://www.backnang.de/start/Bauen_+Wohnen+und+Umwelt/Stadtplanung/Flaechennutzungsplan+Definition/Flaechennutzungsplan

https://www.statistik-bw.de/

https://www.swp.de/suedwesten/staedte/ulm/wie-einzelhandel-im-dorf-gelingen-und-woran-er-scheitern-kann-22898781.html

Reschl Stadtentwicklung GmbH & Co. KG (2016): Gemeindeentwicklungskonzept: Oppenweiler 2030

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Anhang

Anhang

Ergebnisse der Bürgerwerkstatt am 03.05.2018 Das Zell der Zukunft.

– Gemeinsam Strategien entwickeln –

Thema 1: Bauliche Entwicklung & Wohnen, Ortsbild & öffentlicher Raum

Stärken Schwächen Großer Zusammenhalt Trennung durch Kreisstraße Ruhiges Wohnen Wohnen = kein Spielplatz Die heutige Zusammenkunft Bauliche Entwicklung – viele ungenutzte

Flächen Zell ist schön wie es ist Zell sollte als Dorf bleiben und nicht der

Charakter zerstört werden Gute Dorfgemeinschaft Kreuzungsbereich / Verkehrsberuhigung Keine enge Siedlungen, mehr menschli-cher Kontakt und Verständnis

Parksituation

Bauliche Entwicklung, gute Internetanbin-dung

Sorge über zu große neue Häuser

Besen in Zell Starken Durchgangsverkehr abschirmen Die Einwohner identifizieren sich mit Zell Hochwasser Ruhige Wohnlage Trennung in zwei Orte - warum? Ruhe Lage – ländlich Schwund der Grünflächen Dörflicher Charakter Gefährliche Kreuzung – Ampel wird nicht

beachtet Gutes Gemeinschaftsgefühl Keine Parkplätze – schlechte Ortsdurch-

fahrt Überschaubarer Ort Schlechte Ortsdurchfahrt Dorfplatz und Osterbrunnen Keine Mietwohnungen geplant?

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Anhang

Weitgehend intaktes Ortsbild Wenig junge Familien Gemeinschaftliche Pflege des Ortsbildes Bitte keine Groß-Projekte – kleine dörfli-

che Entwicklung Jeder hilft jedem Innerörtlicher Leerstand Streuobstwiesen Alte landwirtschaftliche Gebäude in Woh-

nungen umwandeln Möglichkeiten der Innenentwicklung Keine Benachteiligung durch „Großbau-

ten“ Streuobstwiesen reichlich … Überalterung Naturnah (Hühner, Pferde usw. ums Eck), viel Grün

Parken

Keine Riesenhäuser (z. B. 13-Fam.-Haus), Gemeinde wird entzweit

Spielstraße in der Steinbacher Straße

Erschließung für Gewerbe Hochwasserschutz nur auf einer Seite Ländliche Strukturen prägen das Ortsbild positiv

Wertminderung durch „Großbauten“

Ländliche / dörfliche Wohnlage Große Verdichtung – Parkplätze/Straße Bauliche Einfügung ins Ortsbild Bahnliniengeräusch verringern Ländlich und doch stadtnah Schwund der Blumenwiesen werden zu

oft an den Wegeränder neben den Äckern gemäht

Dörfliche Struktur Bevölkerungsstruktur für ländlichen Raum mit Bebauung vereinbaren

Gute Dorfgemeinschaft Schönes Fleckchen an der Murr (Mühle) Gute Dorfgemeinschaft Zusammenhalt der Zeller Weihnachtsständerling

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Anhang

Maßnahmen (Priorisierung / Anzahl Punkte) Spielplatz „aufhübschen“ Bei Neubauten mind. 2 Stellplätze / Wohnung Erhaltung des dörflichen Charakters (26) Verkehrsberuhigung Steinbacher Straße / Strümpfelbacher Straße / Kreisstraße (8) Parkierung Neubauten dem Ortskern anpassen (4) Murr-Renaturierung (5) Bewahrung von Grünflächen im Ort (1) Öffentliche Parkplätze Mehrgenerationen – Bauprojekte statt vieler Mietwohnungen Familienfreundlichen Wohnraum / bezahlbarer (11) Ortsbilderhaltung steht von Bauträgergewinn Neubebauung höchstens 2 Stockwerke nur 1- bis 2-Fam.-Häuser (1) Keine Einschränkung der Verkehrs- / Infrastruktur durch Neubauten Am Ortsrand Streuobstwiesen erhalten (1) Parkmöglichkeiten Strümpfelbacher Straße / Steinbacher Straße (Feuerwehr-Durchfahrt / Winterdienst) Keine Wohnsilos (7) Erhaltung + Aufwertung des Bolzplatzes, z.B. Basketballkorb Bolzplatz erhalten (5) Blumenwiesen in Rabatten

Thema 2: Verkehr & Wegeverbindungen

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Anhang

Stärken Schwächen Gute Nachbarschaft Keine Straßenbeleuchtung zwischen Op-

penweiler und Industriegebiet Großer Zusammenhalt Keine Busverbindung Noch gute Wohnlage Laute Kreisstraße Nähe zu Backnang Lärmbelastung Kreisstraße Ausreichendes Wege- / Straßennetz Die Kreisstraße trennt die Ortschaft in

zwei Teile Ruhige Wohnlage sollte erhalten bleiben Kein ÖPNV Ausreichendes Straßennetz Keine Busverbindung Fester Dorfzusammenhalt Infrastruktur Guter Straßenzustand nach Ortskernsa-nierung

Einkaufsmöglichkeiten fehlen

Verkehrsanbindung durch Kreisstraße und B14 gut

Keine Bushaltestelle

Mehr Parkplätze für besseres Durch-kommen

Leerstehende Häuser sind vorhanden, aber abbruchreif

Keine Riesenghettos z. B. 12- und 13-Fam.-Häuser

Keine Einkaufsmöglichkeiten, laute Orts-durchfahrt nach Strümpfelbach

Alles für die Versorgung in der Nähe Keine Busanbindung, Trennung Groß- und Klein-Zell durch die Straße

Jeder hilft jedem Gefährliche Kreuzung Rennstrecke Kreis-straße

Schöne Spazierwege Keine öffentliche Verkehrsanbindung Viele Möglichkeiten der Naherholung Lärmbelastung durch Kreisstraße (Fahr-

bahnbelag) Kurze Wege nach Oppenweiler – Back-nang

Keine Einkaufsmöglichkeiten

10 Minuten zum Bahnhof Für Bevölkerung schlechte Anbindung für ÖPNV (Bus)

Beruhigter Verkehr im Ortskern Durchgangsverkehr Zell-Aichelbach-Oppenweiler zu viel

Kein ÖPNV Nicht seniorenfreundlich Öffentliche Verkehrsanbindung negativ Dorfstraße mindert Wohnqualität Durchgangsverkehr Zell – Oppenweiler Kein ÖNV viel Durchgangsverkehr Verkehr – keine Anbindung ans öffentli-

che Netz Zu viel Durchgangsverkehr (z. B. Stein-

bacher Straße) Mehr Parkplätze Parkplätze werden weniger Lärmschutz Kreisstraße durch Zell VERKEHR: Keine Anbindung ÖPNV, zu

viele parkende Autos am Straßenrand Zone 30 wird nicht eingehalten Parksituation Steinbacher Straße Schlechte ÖPNV-Anbindung Oberirdische Stromleitungen Durchgangsverkehr Steinbacher Straße Keine Parkplätze Verkehrssituation Parkplätze

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Anhang

Keine Busanbindung, Raser auf der Steinbacher Straße (Durchgangsverkehr z. T. lebensgefährlich)

Hundekot auf dem Parkplatz Keine öffentlichen Verkehrsmittel Öffentliche Parkplätze Keine Bushaltestelle Parkplätze werden weniger Mehr Parkplätze Keine Busanbindung, Lärm Verkehr (Bus?), keine Einkaufsmöglich-

keit

Maßnahmen (Priorisierung / Anzahl Punkte) Beleuchtung zwischen Industriegebiet und Oppenweiler (1) Verkehrsanbindung (Bus) Richtung Backnang und Oppenweiler (14) Verkehrsberuhigung Kreisstraße und Ortsdurchfahrt (19) Häufiges über Rote Ampel fahren Schlechter Kreuzungseinblick Flüsterbelag auf Kreisstraße Tempo 30 zwischen Aichelbach + Zell Stationärer Blitzer an Ampel an Kreisstraße (4) Verhinderung Schall-Reflektion von Gebäude Industriegebiet (1) Ständige Tempolimit-Anzeige Keine Stauumfahrung durch Steinbacher Straße Ausgewiesene Parkflächen (1) Murrtal-Radweg Verkehr ins Industriegebiet über Strümpfelbacher Straße / Kreuzstraße – evtl. Anlieger frei (2)

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Anhang

Thema 3: Wirtschaft, Arbeit & Versorgung

Stärken Schwächen Gute nachbarliche Verhält-nisse (Osterbrunnen- und Heilig-Abend-Feste)

Schlechte Internetanbindung

Nachbarschaft Sehr schlechte Internetanbindung – ich musste mir in Backnang ein Büro anmieten

Gute Einkaufsmöglichkeiten in der näheren Umgebung

Kein Einzelhandel bzw. Gastronomie

Schnell in Backnang (mobil) Keine Einkaufsmöglichkeiten Gute Dorfentwicklung, keine Großprojekte

WIRTSCHAFT – kein Einzelhandel

Ist in Oppenweiler bis jetzt gegeben

Versorgung: Nur gut mit eigenem Auto

Arbeitsmöglichkeiten steigen mit Industriegebiet

Man ist auf ein Auto angewiesen

Wirtschaft – gute Entwick-lung Industriegebiet

Arbeit – keine Einkaufsmöglichkeiten

Gute Arbeitsplatzsituation Versorgung durch Einkaufsmöglichkeiten (Bäcker, Metzger, Discounter)

Wirtschaftsversorgung In-dustrie gut Arbeitsplätze

Busverbindung

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Entwicklungskonzept für den Ortsteil Zell Anhang

Viele Arbeitsplätze Keine Busverbindung Arbeitsplätze Verkehr: Schlechte Anbindung an öffentl. Verkehrsmit-

tel Naher Arbeitsort ÖPNV aus Richtung Auenwald Viele Arbeitgeber in der nä-heren Umgebung

Keine ÖPNV-Anbindung für Arbeitnehmer

Kein ÖPNV bzw. keiner bei Versorgung Anbindung Busverkehr

Maßnahmen (Priorisierung / Anzahl Punkte) Internetanbindung zukunftsfähig machen, Thema: Glasfaseranbindung / Mobil-funknetz (4) Sozialer Treffpunkt Fahrender Händler Einkaufsland im Gewerbegebiet (6) Wohnortverträgliche Industrie – begrünte Dächer (3) Bushaltestelle im Gewerbegebiet / Kreisstraße (2) Busanbindung (16) Öffentlicher Parkplatz (2) Beleuchtung Richtung Oppenweiler Industriegebiet und Aichelbach, Schulweg ohne Beleuchtung (9) Gefährliche Ein- / Ausfahrt Industriegebiet, Tempo 100 Nahwärme Industriegebiet + Wohngebiet (1) Parkverbot Steinbacher Straße (1) Lkw-Parkmöglichkeit im Industriegebiet – stehen auf der Straße

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