Jahresbericht 2015 der Genossenschaft KISS Obwalden . 6053 Alpnachstad . obwalden@kiss-zeit.ch . www.kiss-zeit.ch 1

Genossenschaft KISS Obwalden Nachbarschaftshilfe mit Zeitgutschriften Änand hälfä hilf. Allnä. … auch im Jahr 2015

Grundlegendes, welches immer wieder verdient, erwähnt zu werden. Die Genossenschaft KISS Obwalden (KISS= keep it small and simple) wird sowohl organisatorisch wie von seinem Verständnis her vom Buttom-up-Prinzip geprägt. Daher versuchen alle Menschen die mitmachen in Eigenverantwortung zu handeln. Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter sind in diesem Sinne die obersten Akteure und bestimmen dadurch die Qualität

Die Menschen bei KISS Obwalden sind am Wirken Auch im 2015 wurden im Sarneraatal wieder viele Einsätze geleistet. Das Geben und Nehmen von KISS-Nachbarschaftshilfe funktioniert! Sarnen verzeichnet als grösste Gemeinde den Löwenanteil, aber auch in den Gemeinden Kerns, Alpnach, Giswil, Lungern und Sachseln sind GenossenschafterInnen unterwegs beim Begleiten und Betreuen.

Genossenschaft KISS Obwalden Marianne Marchello-Gisler Brünigstrasse 37 6053 Alpnachstad 079 302 26 84 obwalden@kiss-zeit.ch www.kiss-zeit.ch

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• Per Ende 2015 waren es 179 GenossenschafterInnen • Von April 2013 bis Ende 2015 haben die GenossenschafterInnen ca. 3‘300 Stunden

geleistet • Alle diese Stunden wurden in fast 1‘900 Besuchen getätigt • Im Jahr 2015 fanden ca. 900 Besuche statt. • Für diese Besuche wurden fast 1‘800 Stunden geleistet • Im Moment sind ca. 50 Tandems aktiv.

Die Evaluation Im März 2015 begann das Evaluationsteam, Prof. Dr. Theo Wehner und Dr. Stefan Thomas Güntert, ihre Arbeit und im November standen bereits einige Ergebnisse fest. Hier nur in Kürze: • Alle Beteiligten sind hochmotiviert, flexibel und lokal gut verankert. • Von aussen wird die Idee der Zeitvorsorge aus den verschiedensten NPO/NGO als innovativ, zeitgemäss

und sehr plausibel eingeschätzt. Auch die Öffentlichkeit interessiert sich sehr für dieses Modell (eine Reihe von Medienberichte). Die klassische Freiwilligenarbeit erlebt jedoch KISS aufgrund der einlösbaren Zeitgutschriften, teilweise als Konkurrenz (Markt der Klienten und Freiwilligen).

Geschäftsstelle Ab März 2015 hat Erika Amstutz ihre Arbeit bei KISS in einem 20% Pensum aufgenommen. Sie ist Koordinatorin und unterstützt die Geschäftsleiterin mit ihrer Arbeit tatkräftig. Dreh- und Angelpunkt ist die Geschäftsstelle. Hier laufen die Fäden zusammen – von den Genossenschafterinnen, Anfragen für Einsätze, Organisationen, KISS CH, KISS-Genossenschaften Luzern und Cham, Journalisten, Behörden, Verwaltungsmitglieder etc. Neu ab August 2015 ist jeweils am Montag ein KISS-Büro in der Jugendbox in Sarnen als Anlaufstelle offen. Alle Genossenschaf-terInnen und Interessierte können sich vor Ort informieren. Die Geschäftsleiterin und/oder ihre Stellvertreterin sind jeweils von 9-11 und 14-16 Uhr anwesend. Verwaltung An der GV 2015 wurden Pia Halter und Anja von Rotz neu in die Verwaltung von KISS OW gewählt. Sie haben sich in diesem Jahr in diese doch recht komplexe Arbeit des Aufbaus eines Pilotprojektes eingelebt. Insgesamt fanden 7 Verwaltungssitzungen statt. Diese waren immer reich befrachtet, da es jeweils sehr viele Informationen auszutauschen gab und Entscheide gefällt werden mussten. Dazu kamen diverse Sitzungen mit Behörden, mit KISS-CH-Vertretern und Besuche von Klausurtagungen. Auch die Mitarbeit an den Workshops, die die Kantone OW/NW im Zusammenhang mit der nationalen Demenzstrategie lancierten, standen im Jahre 2015 auf dem Programm. Alles in allem wurden von den Verwaltungsmitgliedern ca. 200 Stunden investiert. Ganz herzlichen Dank für diese riesige Arbeit, die eine grosse Wertschätzung verdient. Kommunikation / Information / Öffentlichkeitsarbeit Die KISS-Cafés als Begegnungsplattform für die GenossenschafterInnen und alle Interessierten fanden auch im 2015 regen Anklang. Wir trafen uns 4 mal, jeweils in den Räumlichkeiten der FEG, welche sie uns zur Verfügung stellen. Wir pflegen den Kontakt mit Institutionen wie Alzheimervereinigung, Spitex, Pro Senectute, IG Alter, SRK usw. Dies erscheint uns besonders wichtig, da wir uns als Ergänzung zum bestehenden Angebot im Kanton sehen. KISS war wiederum am Wochenmärt in Sarnen präsent. Die Vorstellung von KISS beim Präsidentinnen-Anlass des Frauenbundes des Kantons Obwalden war spannend. Die Frauen waren interessiert und es wurden viele Fragen gestellt. Auch ein Termin bei der Pro Senectute Obwalden stand ganz im Zeichen des Netzwerkelns. KISS Obwalden verfügt über eine Hompage auf welcher die Veranstaltungen aufgeschaltet werden. Auch auf den Gemeindeportalen, in den Gemeindeblättern und im Aktuell veröffentlicht wir die KISS-Cafés. Über regelmässige

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redaktionelle Beiträge in der Obwaldner Zeitung oder auch z.B. im kath. Pfarrblatt zeigen wir Präsenz. Im Rahmen einer Sommerserie wurde von der NZZ ein kurzes Video gedreht und ebenfalls ein redaktioneller Beitrag veröffentlicht (siehe Hompage www.kiss-zeit.ch/obwalden). KISS CH (gesamtschweizerisch) KISS Obwalden ist eine der ersten Genossenschaften, die diese Art der Nachbarschaftshilfe mit Zeitgutschriften umsetzt. Die Erfahrungen hier in Obwalden sind für ausserkantonal Interessierte von Bedeutung. Wir sind involviert in Vorträge und Workshops in der ganzen Schweiz. Auch am Auf- und Ausbau des Netzes für die Gesamtschweiz arbeitet die Genossenschaft KISS Obwalden mit. Dies ist ein sehr wichtiger Bestandteil der gesamten Aufbauphase, welche auch im Jahr 2015 intensiv andauerte. Im November hat der Verein KISS CH neue Statuten verabschiedet. Ab diesem Zeitpunkt ist die Genossenschaft KISS OW Aktivmitglied beim Verein KISS CH und kann an den Delegiertenversammlungen mitbestimmen. Unterstützung Die Genossenschaft KISS Obwalden wurde auch im 2015 von der Albert Koechlin Stiftung im Rahmen ihrer Anschubfinanzierung grosszügig unterstützt. Die Gemeinde Sarnen unterstützt nebst der intensiven Startarbeiten und der Gründungskosten auch die weitere Begleitung ideell und finanziell. Die Anfragen an die Gemeinden Alpnach, Giswil und Lungern sind bereits positiv erfolgt. Sie beteiligen sich ebenfalls in den Jahren 2015/16 an den Kosten. Die ref. Kirchgemeinde des Kantons Obwalden engagiert sich sehr für KISS – ideell und finanziell. Auch von den Kath. Kirchgemeinden sind Beiträge eingegangen. KISS OW ist weiterhin auf finanzielle Unterstützung angewiesen, denn Aufbau, Organisation und die Leistungen werden professionell begleitet, um Qualität und Nachhaltigkeit des Projektes zu ermöglichen. Ausblick Strategische und finanzielle Ausrichtung Weniger ist mehr und Mund zu Mund ist die beste Werbung – auf hohem Niveau: klein aber fein. Wichtig ist Qualität im Tun und die Evaluation. Die ganze Gesellschaft ist betroffen und es ist sinnvoll alle mit in die Verantwortung zu nehmen, Private, Organisationen, Institutionen, Firmen. Die Finanzierung soll durch vereinte Kräfte auf verschiedenen Ebenen erfolgen. Die langfristige Finanzplanung verfolgt das Ziel, das Projekt KISS nach der Pilotphase nachhaltig zu finanzieren, wobei alle Gemeinden und der Kanton in die Verantwortung mit eingebunden werden. Sie sparen durch diese präventive Massnahme langfristig gesehen Geld, da Betroffene durch die Unterstützung von KISS Obwalden ihre Lebensqualität und Gesundheit länger bewahren und länger zuhause bleiben. Damit werden weniger Kosten für Gesundheit, Betreuung und Pflege generiert. Nicht zu vergessen oder zu unterschätzen ist auch der soziale Aspekt – es entstehen Freundschaften aus diesen Begegnungen. Im Februar 2016 wird eine Studie vom Büro BASS in Bern erarbeitet sein, welche Kennzahlen liefert, wieviel Geld Gemeinden mit dieser Art von Nachbarschaftshilfe einsparen können. Wir sind gespannt. Die Evaluation der KISS-Genossenschaften wird auch im Jahre 2016 weitergeführt. Weitere Ergebnisse werden zum Abschluss im Frühling 2017 erwartet. Ein herzliches Dankschön an alle Beteiligten Ganz herzlichen Dank an alle GenossenschafterInnen für Ihr Mithelfen und –tragen in welcher Form auch immer. Allen Gemeinden, Behörden und Institutionen danken wir für die gute Zusammenarbeit und ideelle und finanzielle Unterstützung. Dank auch an die Buchhaltung und den Revisorinnen für ihre genaue Arbeit. Ein herzliches Dankeschön geht an die FEG, Freie Evangelische Gemeinde, für das zur Verfügung stellen der Räumlichkeiten für verschiedene Anlässe von KISS OW. 20.04.16/mm