Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem...

16
© Claudia Genser, 2011 1 Geographisches Basiswissen in der Volksschule Erfahrungs- und Lernbereich Raum Claudia Genser

Transcript of Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem...

Page 1: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

© Claudia Genser, 2011 1

Geographisches Basiswissen

in der Volksschule

Erfahrungs- und Lernbereich Raum

Claudia Genser

Page 2: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

� Claudia Genser, 2011 2

Vorübungen zum Kartenlesen

Didaktisch methodische Überlegungen

Der Mensch ist an ein r�umliches Ordnungssystem gew�hnt. Es war immer schon wichtig Orte wiederzufinden und mit Informationen zu verkn�pfen. Wie h�tten unsere Vorfahren sonst einen Weg zu z. B. reifen Fr�chten, Quellen, Handelspl�tzen, usw. wiedergefunden?

Um diese Informationen nutzen zu k�nnen, muss das Kartenlesen erlernt werden, das dem verebneten Grundriss der Erdoberfl�che entspricht. Auf denKarten treten durch die kugel�hnliche Gestalt der Erde immer wieder Verzerrungen auf, aber je kleiner der Kartenausschnitt ist, desto geringer sind die Verzerrungen.

Schon immer orientierten sich Menschen an den Sternen, auffallenden Gegebenheiten und an den Himmelsrichtungen. Aber wer schaut heute noch in einen Atlas – wir haben doch alle ein Navigationssystem und Routenplaner.

Deshalb brauchen wir Kenntnisse um Karten zu lesen, ansonsten k�nnen wir uns in der gegenw�rtigen Welt von Luftbildern und Satellitenaufnahmen nicht zurechtfinden.

Kinder sollen m�glichst fr�h die Inhalte und Fakten von Karten verstehen k�nnen. Erste Begegnungen machen sie mit der Wettervorhersage im Fernsehen. Der Sachunterricht kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, damit sich Kinder an Hand von Karten orientieren k�nnen.

Der Weg von der Wirklichkeit zur Karte muss in kleinen Schritten erfolgen.

Planquadrate

Die Sch�ler erarbeiten anhand von Arbeitsbl�ttern steigender Komplexit�t die Standortbestimmung verschiedener Gegenst�nde. Querverbindung Mathematik

Kompetenzbereich : Arbeiten mit Ebene und Raum (IK 4)(Bifie, 2009, S. 18)

Page 3: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

© Claudia Genser, 2011 3

Schrägansicht - Vorderansicht - Seitenansicht - DraufsichtBereits im Vorschulalter spielen die Kinder mit Modellbauten und Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen ihre Orientierung. Bausteine eignen sich besonders gut diese Vorerfahrungen zu nutzen, damit die Kinder sich die verschiedenen Ansichten eines Objektes bewusst machen können. Die Schräg-, Vorder- und Seitenansicht werden von den Kindern leicht

erfasst.

Schrägansicht Vorderansicht Seitenansicht Draufsicht

Für das Erfassen der Draufsicht empfiehlt sich das Umfahren von Gegenständen mit dem Bleistift auf einem Blatt Papier.

Längenmaße

Als Voraussetzung für das Kartenlesen sollte den Kindern der Umgang mit dem Lineal bereits vertraut sein, sie müssen die Längenmaße kennen.

Querverbindung Mathematik Kompetenzbereich : Arbeiten mit Größen (IK 3)(Bifie, 2009, S. 18)

Modell der eigenen Klasse

Als erste Orientierungsaufgabe zeichnen die Kinder die Sitzordnung der eigenen Klasse auf.

In einem intensiven Auswertungsgespräch finden die Kinder schließlich heraus, dass alle Längen, die zuvor nach Augenmaß gezeichnet wurden, genau gemessen werden müssen, damit eine Karte angefertigt werden kann, die im Maßstab der Wirklichkeit entspricht. Als verbindlichen Maßstab könnte man etwa 1:200 annehmen, das würde folgender Zeichnung auf kariertem Papier entsprechen: 1 Kästchen (0,5 cm) = 1 m; 2 Kästchen = 2 m Querverbindung Mathematik Kompetenzbereich : Arbeiten mit Größen (IK 3)

(Bifie, 2009, S. 18)

Das Klassenzimmer kann anschließend in einem Schuhkarton nachgebaut, ober mit Bausteinen in Sand nachgelegt werden. Nimmt man die Objekte aus dem Sand, hinterlassen sie Abdrücke.

Page 4: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

© Claudia Genser, 2011 4

Ebenso kann die Klasse mit Legosteinen nachgelegt werden. Danach wird darüber eine Glasplatte gelegt und die Grundrisse können abgezeichnet werden.

Ebenfalls möglich ist es mit Bausteinen die Klasse auf einem Blatt Papier nachzulegen und entweder die Umrisslinien auf dem Papier nachzuzeichnen oder Kreidestaub darüber zu reiben. Werden anschließend die Bausteine vorsichtig abgehoben, entsteht ein eindrucksvoller Abdruck des Raumes, der gebaut wurde.

Mit Hilfe des Fotoapparates kann das dreidimensionale Bild der Klasse, als zweidimensionales Bild veranschaulicht werden. Danach fällt es den Kindern leichter eine schwarz-weiß Skizze anzufertigen.

Querverbindung Werken: Erleben, Bauern und Gestalten von Räumen(Wolf, 2009, S. 245)

Quelle: http://www.erdkunde-sonderschule.de/Reihen%20%20Geo/Karten.html

Symbole auf Karten

Landschaften und Objekte werden auf Karten vor allem durch Farben und Symbole dargestellt, diese Symbole stimmen in den wichtigsten Zügen mit der Wirklichkeit überein.

Page 5: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

� Claudia Genser, 2011 5

Vereinfachte Zeichnungen (Symbole/Piktogramme) k�nnen die Kinder selbst erfinden und entwerfen.

Eissalon Badesee

Bushaltestelle

Volksschule Gasthaus

F�r jene Karten, die das Schulgel�nde und die Umgebung darstellen, ist es sinnvoll eine gemeinsame Liste anzulegen, damit immer die gleichen Symbole verwendet werden.

Betrachten des Schulgeländes und der Wege in der Umgebung der Schule

Wo liegt unsere Klasse? Wo ist der Turnsaal? Wo befindet sich die Kanzlei? Wieviele Geb�ude gibt es auf dem Schulgel�nde? usw.Die Kinder notieren ihre Ergebnisse, k�nnen Routenbeschreibungen erstellen und so einen Weg verfolgen.Querverbindung Deutsch

Kompetenzbereich : H�ren, Sprechen und Miteinander -Reden Informationen einholen und sie an andere weitergeben(Bifie, 2009, S. 20)

Herstellung einer Grobskizze des Schulgeländes

Die Sch�ler zeichnen eine Karte der Schule und ihrer Umgebung nach ihren eigenen Vorstellungen („Mental Map“). Diese werden untereinander verglichen und im Klassenzimmer ausgeh�ngt. �berraschend ist, dass diese Skizzen oft �ber viele Details verf�gen. Bekannte und wichtige Objekte werden oft vergr��ert gezeichnet. Danach werden die Geb�ude und Wege aus Papier und Pappe ausgeschnitten, auf ein gro�es Plakat geklebt, benannt und beschriftet. So gelangt die ganze Klasse zu einer einheitlichen Darstellung.

Page 6: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

© Claudia Genser, 2011 6

Die Kinder werden so langsam von der persönlichen Vorstellung zur abstrakten Form der Karte hingeführt.

Anschließend könnte ein Vergleich mit dem passenden Ausschnitt eines Luftbildes hergestellt werden. Etwas anspruchsvoller ist es, selbst eine Karte anhand eines Luftbildes zu erstellen.

Lesen der Schulgelände-Karte

Als nächster Schritt werden Botschaften auf dem Schulgelände versteckt, die die Kinder mit Hilfe der Geländekarte, die auch Koordinaten enthält, finden sollen. So sieht man sehr schnell, welches Kind sich am Schulgelände orientieren und mit Hilfe der Skizze zurechtfinden kann. Eventuell könnte sogar eine Schnitzeljagd auf dem Schulgelände abgehalten werden.

Sandkastenarbeit

Das Gelände wird anschließend in Sand nachgebaut oder mit Legosteinen gelegt. Danach wird, wie schon bei der Darstellung des Klassenraumes, eine Glasplatte darüber gelegt und die Grundrisse können abgezeichnet werden.

Nun kann noch der verfolgte Weg schriftlich wiederholt und so festgehalten werden. Querverbindung Deutsch

Kompetenzbereich: Verfassen von Texten 1. Für das Verfassen von Texten entsprechende

Schreibanlässe nutzen; Texte planen2. Texte der Schreibabsicht entsprechend verfassen3. Texte strukturiert und für Leserinnen bzw. Leser

verständlich verfassen.4. Beim Verfassen von Texten sprachliche Mittel bewusst

einsetzen. (Bifie, 2009, S. 21)

Herstellung einer Karte der näheren Schulumgebung

Jedes Kind versucht den Weg, den es nach Hause oder zum Schulbus geht, aufzuzeichnen. Dabei werden wichtige Anhaltspunkte wie Bäume, Ampeln, Geschäfte, Briefkästen usw. aufgelistet. Mit Hilfe von Blindkarten können die Kinder ihre Pläne durch Verwendung der Symbole vervollständigen. (Marschkroki)

Page 7: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

� Claudia Genser, 2011 7

Erstellen einer Tafelskizze der näheren Schulumgebung

Vorstellen der Schulwege und Nachvollziehen des Weges mit Hilfe einer Tafelskizze.

Arbeit mit einer Karte vom Schulort bzw. der Schulstadt

Gemeinsame Wegstrecken f�r einen Lehrausgang oder einen Wandertag werden markiert, die Kinder benennen markante Punkte und orientieren sich so in ihrer n�heren Umgebung.

Im Rollenspiel k�nnen die Kinder an Hand von Karten der Umgebung auch in einer Fremdsprache nach dem Weg fragen.

Querverbindung Lebende Fremdsprache:

Bew�ltigung komplexer Sprechsituationen (Wolf, 2009, S. 277)

Quelle: Magicland 4 –Jump! Activity Book / Langenscheidt

Page 8: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

© Claudia Genser, 2011 8

Zwischen Himmel und Erde

Nachdem verschiedene Luftaufnahmen von Landschaften betrachtet und beschrieben wurden, können die Kinder eine von oben gesehene Landschaft aus der Perspektive eines Fallschirmspringers oder eines Flugzeuges mit Deckfarbenmalerei darstellen.

Querverbindung Bildnerische Erziehung

Quelle: Gestaltungsstunde 486

ALS-Verlag GmbH

Page 9: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

© Claudia Genser, 2011 9

Wo Menschen wohnen

Eine frei gewählte Fantasielandschaft, die kombiniert wird mit einem Kartenausschnitt, ermöglicht den Kindern diesen vorgegebenen Plan nach eigenen Ideen zu erweitern. Querverbindung Bildnerische Erziehung

Quelle: Gestaltungsstunde 530 ALS-Verlag GmbH

Page 10: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

� Claudia Genser, 2011 10

Einführung der Legende einer Karte

Die einzelnen Kartenzeichen (Stadtplan, Bezirkskarte, Bundesl�nderkarte,…) werden auf ihre Eindeutigkeit und Aussagekraft hin �berpr�ft.

Höhenstufen auf der Karte

Die verschiedenen Farben der H�henstufen k�nnen mit Hilfe von zusammengesteckten bemalten Styroporschichten oder mit verschiedenf�rbiger Knetmasse erkl�rt werden.

Aus diesen ergeben sich schlie�lich die Profilzeichungen, die besonders gut auf den Wanderkarten erkennbar sind.

Quelle: www.hoelzel.at Arbeitsblatt: H�henlinien und Profilzeichnen

Page 11: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

© Claudia Genser, 2011 11

Übungen im Umgang mit Karten

Didaktisch methodische Überlegungen

Himmelsrichtungen und Kompass

Den Kindern sollten die Himmelsrichtungen geläufig sein, bevor mit dem Kartenlesen begonnen wird.

Mit Hilfe der Sonnenuhr können wir genaue Zeitangaben machen. Durch den Schattenwurf des Stabes einer Sonnenuhr lassen sich Tageszeiten und Stunden und damit auch die Himmelsrichtungen bestimmen (Achtung: Sommerzeit).

Der Bau einer einfachen Sonnenuhr und Beobachtungen der Schattenlinie führen schließlich dazu, dass die Haupthimmelsrichtungen angegeben werden können. Folgender Spruch hilft uns dabei: Im Osten geht die Sonne auf, nach Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen.

Gemeinsam werden die Schilder für die Himmelsrichtungen im Klassenraum, im Turnsaal und auf dem Schulhof aufgehängt. Bewegungsspiele können im Turnsaal angeboten werden. Die Kinder kriechen, laufen, hüpfen in die angegebene Richtung. Nach mehrmaligem Üben ist es möglich auch die Nebenhimmelsrichtungen anzubieten.

Page 12: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

© Claudia Genser, 2011 12

Besonders spannend ist es für Kinder selbst einen Kompass herzustellen:Der unechten Karettschildkröte gelingt es ohne elterliche Einweisung oder Begleitung im Uhrzeigersinn einmal rund um den Nordatlantik zu schwimmen. Erst nach 12.000 Kilometern kehrt die Schildkröte wieder nach Florida zurück. Ihren Orientierungssinn verdanken diese Tiere einem natürlichen Kompass, der das Erdmagnetfeld registriert. Ganz einfach lässt sich eine Schildkröte nachbasteln, die die Nord-Südausrichtung angibt.

Streicht man mit einem Magneten mehrfach in der gleichen Richtung über eine Nadel, wird diese magnetisch. Klebt man diese in eine Nussschale, und setzt sie auf eine Moosgummiplatte, so schwimmt sie im Wasser. Die Schildkröte wird sich nun drehen, da sie vom Magnetfeld der Erde angezogen wird und in Nord-Süd-Richtung, also in Richtung der Erd-Pole, zum Stillstand kommt. Die Nadelspitze zeigt in den Norden, auf der entgegengesetzten Seite ist Süden. Sollte das nicht funktionieren, kann es helfen etwas Spülmittel ins Wasser zu geben.

Es gibt übrigens noch eine Möglichkeit, den nördlichen und südlichen Magnetpol der Erde herauszufinden: Man bindet in der Mitte einer Büroklammer einen Faden fest und klebt das Fadenende mit Tesafilm an eineTischkante, so dass die Klammer frei schwebt. Streicht man nun mehrfach mit einem Magneten über die Klammer, so wird sie sich in Richtung des Nord- und Südpols ausrichten.

Wichtig ist es, Karten mit denen gearbeitet wird, immer mit den Himmelsrichtungen zu versehen.

Page 13: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

� Claudia Genser, 2011 13

Eine M�glichkeit die Himmelsrichtungen auch ohne Kompass zu bestimmen erfolgt an einem sonnigen Tag mit der Armbanduhr.

Quelle: Praxis Grundschule 6/2005

Quelle: http://www.survival-abenteuer.de/survivaltraining/survival_themen/orientierung.htm

Damit man die Himmelsrichtung am Vormittag bestimmen kann, richtet man den Stundenzeiger (kleinen Zeiger) auf die Sonne aus. Die Winkelhalbierende zwischen dem kleinen Zeiger und der „12“ zeigt nach S�den. Die anderen Himmelsrichtungen sind somit leicht bestimmbar. Am Nachmittag ist es dagegen die Winkelhalbierende zwischen der „12“ und dem Stundenzeiger. W�rde man hier aus Versehen den falschen Winkel w�hlen, erhielte man n�mlich genau die gegens�tzliche Richtung. Man ginge dann nach Norden.

Wenn man diese Methode anwenden m�chte, muss man aber die Sommerzeit bedenken. Wenn die Sommerzeit anzuwenden ist, muss man eine Stunde abziehen. Steht der Stundenzeiger also beispielsweise auf 15 Uhr, so ist eigentlich 14 Uhr anzuwenden, damit man das richtige Ergebnis bekommt.

Quelle: http://www.outdoor-tipps.com/orientierung/mithilfe-der-sonne-die-himmelsrichtung-ermitteln

Page 14: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

© Claudia Genser, 2011 14

Verschiedene Karten lesen

Gemeinsam werden verschiedene Arten von Karten miteinander verglichen und auf ihre Aussagekraft hin überprüft. Den Kindern werden so die Unterschiede zwischen verschiedenen Kartenarten bewusst gemacht z.B. Wanderkarte, Straßenkarte, Landkarte, Stadtplan, Wetterkarte, usw.

Wohnort – Wohnbezirk

Im neuen Lehrplan der Volksschule findet man sehr genaue Angaben, welche Kenntnisse die Kinder am Ende der Grundstufe II haben sollten.

Räume erschließen, dabei grundlegende geographische Einsichten und Informationen gewinnen

Kenntnisse über wichtige Bauwerke, Sehenswürdigkeiten, regionale Besonderheiten etc. des Wohnortes/des Wohnbezirkes erwerben. (Bundesgesetzblatt der Republik Österreich, 2010, Seite 9)

Daraus ergibt sich, dass sich die Kinder eine Übersicht über Orte, Flüsse, Gebirge, Fremdenverkehrszentren, Industrie und Verkehrswege im eigenen Bezirk schaffen.

Das eigene Bundesland - �sterreich

Es ist erstrebenswert, dass die Kinder eine Übersicht über das eigene Bundesland erwerben und einen ersten Überblick über Österreich gewinnen.

Europa und die Welt

Ein neuer Aspekt im Lehrplan ist das Eingebundensein in die Gemeinschaft Europas und der Welt.

Durch den Bezug zum eigenen Erlebten eine vorurteilsfreie Annäherung an fremde Kulturen schaffen.(Bundesgesetzblatt der Republik Österreich, 2010, Seite 9)

Oftmals reicht das Wissen der Kinder sogar schon über Europa hinaus. Sie sind geprägt von eigenen Reiseerfahrungen und kommen aus verschiedenen Herkunftsländern. Denkbar wäre deshalb (abhängig von der jeweiligen Klassenzusammensetzung) eine Erweiterung auf die gesamte Weltkarte.

Page 15: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

© Claudia Genser, 2011 15

All jene in dieser Zusammenfassung aufgelisteten Aktivitäten wurden bereits in der Praxis erprobt. Die auf der homepage geladenen Arbeitsblätter und Spiele ergänzen dieses Skriptum. Somit können die Kinder mit ihrem geographischen Wissen direkt in die Sekundarstufe einsteigen.

Es gibt zwei Wege zur Einführung des Kartenverständnisses.

Der eine f�hrt vom Nahen zum Fernen, der andere vom Fernen zum Nahen. Beide Wege sind einerseits sinnvoll, andererseits gefahrenbehaftet: Der Weg vom Nahen zum Fernen greift die allen zug�ngliche Raumerfahrung der Kinder auf, er bleibt ans Konkrete gebunden und tr�gt zur „Einwurzelung“ der Erfahrung bei; aber er spart das Ferne aus, das zur Erfahrungswelt geh�rt. Der Weg vom Fernen zum Nahen hebt mit dem Fernsten an – Weltkarte, Globus, �quator, Sonnensystem - und hilft den Kindern, viele Elemente der eigenen Erfahrung auf abstrakte Weise einzuordnen; aber der unmittelbar zug�ngliche Nahraum bleibt unerforscht.

Die Herausforderung f�r eine didaktische Kartographie besteht darin, eine Vernetzung zu entwerfen, die Vorz�ge beider Wege miteinander verbindet und Schwierigkeiten und Gefahren umgeht. Man sage nicht, dass dieses Problem unl�sbar ist. Denn obwohl die beiden Wege scheinbar in jeweils entgegengesetzte Richtungen f�hren, werden sie doch von den gleichen Kindern gleichzeitig beschritten.(Schreiner, 2005, S. 32)

Quelle:www.montessori-material.de/montessori-material/geografisches-material/weltkarte-mit-flaggen/a-171/

Page 16: Geographisches Basiswissen in der Volksschule · Der Mensch ist an ein r†umliches Ordnungssystem gew‡hnt. Es war ... Miniaturlandschaften und trainieren in einzelnen Situationen

� Claudia Genser, 2011 16

Quellenangaben:

BIFIE (Hrsg.). (2009). Praxishandbuch f�r „Deutsch, Lesen, Schreiben“

4. Schulstufe. Graz: Leykam.

BIFIE (Hrsg.). (2009). Praxishandbuch f�r „Mathematik“ 4. Schulstufe.

Graz: Leykam.

Bundesgesetzblatt f�r die Republik �sterreich, Jahrgang 2010,

http://www.bmukk.gv.at/schulen/recht/erk/lp_neu_kund.xml

Schreiner, H. (2005). Herausforderung raumbezogenes Lernen.

Grundschule Heft 11/2005 Westermann.

Wolf, W. (Hrsg.). (1. September 2009). Lehrplan der Volksschule.

Graz: Leykam, Druckerei Theiss.