Gepaarte Verbindungen

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56 Zerselzung der Piliriiualpetersuure durch Salpelersaure bilduy. wenn cine Auflosung des salpctersauren Salzzs mit haliumamalgan zusammengebracht wird. Es w+d indessen nur cine lileinc Menge von Anilin reproducirt, die grBsserc Mengo verwandelt sich in eine selbe kry- stallinische Verbindung von aromahehem Gcruch drc nicht weiter untersucht ist. (Annal. der Chem. u. Pltarn. Bd. 67. p. 61.) G. Zersetzong der Pikrinsalpetersaure durch Salpeler- s8ure. B 1 u men a u lruq, uin Pikrinsalpetersiiure zu bereiten, 3 Pfd. Indig in Xi Pld. siedcnde Salpetersiiurc und crhielt nach beendigter starker Einwirkung bcirn Erkaltcn cine re i c h I i c h e K r ys 1 a 11 is a t ion , a b c r a u c h v i el so ge n a n n le s 13 a r z. Gni dicsej zu zcrsloren, wurdc dic ganze hliscliung cine Wochc Ian3 tiiglicli 90 Stundcn erhitzt, his das Harz ver- schwunden war. Die eingehnpfte Flussigkcit licferte nun stall clwa 12 Uiizcn kaurn 6 Drachmcn kr\-stallisirtcr Pi k r i n sa 1 pc t crs Sure u n tl a u 5scl.d r I ti n oc h 0s n 1 &ti re. B ei spiiler wicderholtcr Albeit, hi wclchcr die IG-hitzung nur kurze Zcit dnueric, crhiclt I3 I (I m en a u stels cin Vicrtcl des nngcwandtcn Indi~s an I’iki.ins3lpetersiiur.c; cs ist also die Zersetzung dcrsclben hci dcr erskn Arbeit unzweifel- haft und die Angabc in den mcislcn Lchrbuchcrn tlcr C ti e m ic, d a ss (1 i e Pi k r i n sa I p ctersii u rc d u rch Sal p e tcrsii u re nicht zcrlcgt wcrtlc, in so fern zu herichligcn, class unter den angefuhrLcn C‘mstiindcn jcne Shre allerdings durch Salpciersiiure zcrsc~ wild, und zwar, wie es scheint, in SlickstolFoxyd, Oxalsdure und wahrscheinlich Kohlcnsiiurc. Auch sclicint nilcll von B 111 m c n a u angcslclltcn weitcren Vcrsuchcn die aus Wasser lir?;stallisirte Pilirinsalpctc-r- siiurc tlurchsichtig zu wcrdcn, wiihrend die atis tfcr Auf- 1 iisu 11;. i n A e t ti e c r lin I t cn e n I( r ys la 1 1 c u n d 11 r c h si ch t i g we rd en. (Annnl. d. Client. u. I’l~nm. Ud. 67. p. liii - I I?,/ G. Gepaarte Verbinclungen. In einer aus den Annales de Cltimie et de Physique entnominenen, von A. La u re n t urid C. G e rhard t ver- fassten Abhandlung uber die Anilide (Annnl. der Chem. u. Phnrm Bd. 6.j. p. 15.) wirrl folpende DefiniLion von Sepaaar- ten \’erbindungen gegeben : ))Gepaarte Vcrbindunoen sind solche, die durcli directe Vercinigung von zwci kiirpern unter Austritt von Wasser entstehn, und welche fahig sind,

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56 Zerselzung der Piliriiualpetersuure durch Salpelersaure

bilduy. wenn cine Auflosung des salpctersauren Salzzs mit haliumamalgan zusammengebracht wird. Es w+d indessen nur cine lileinc Menge von Anilin reproducirt, die grBsserc Mengo verwandelt sich in eine selbe kry- stallinische Verbindung von aromahehem Gcruch drc nicht weiter untersucht ist. (Annal. der Chem. u. Pltarn. Bd. 67. p . 61.) G.

Zersetzong der Pikrinsalpetersaure durch Salpeler- s8ure.

B 1 u men a u lruq, uin Pikrinsalpetersiiure zu bereiten, 3 Pfd. Indig in Xi Pld. siedcnde Salpetersiiurc und crhielt nach beendigter starker Einwirkung bcirn Erkaltcn cine re i c h I i c h e K r ys 1 a 11 is a t ion , a b c r a u c h v i el so g e n a n n l e s 13 a r z. Gni dicsej zu zcrsloren, wurdc dic ganze hliscliung cine Wochc Ian3 tiiglicli 90 Stundcn erhitzt, his das Harz ver- schwunden war. Die eingehnpfte Flussigkcit licferte nun stall clwa 12 Uiizcn kaurn 6 Drachmcn kr\-stallisirtcr Pi k r i n sa 1 pc t crs Sure u n t l a u 5scl.d r I ti n oc h 0s n 1 &ti re. B ei spiiler wicderholtcr Albeit, hi wclchcr die IG-hitzung nur kurze Zcit dnueric, crhiclt I3 I (I m en a u stels cin Vicrtcl des nngcwandtcn I n d i ~ s an I’iki.ins3lpetersiiur.c; cs ist also die Zersetzung dcrsclben hci dcr erskn Arbeit unzweifel- haft und die Angabc i n den mcislcn Lchrbuchcrn tlcr C ti e m ic, d a ss (1 i e Pi k r i n sa I p ctersii u rc d u rch Sal p e tcrsii u re nicht zcrlcgt wcrtlc, in so fern zu herichligcn, class unter den angefuhrLcn C‘mstiindcn jcne S h r e allerdings durch Salpciersiiure z c r s c ~ w i l d , und zwar, wie es scheint, in SlickstolFoxyd, Oxalsdure und wahrscheinlich Kohlcnsiiurc. Auch sclicint nilcll von B 111 m c n a u angcslclltcn weitcren Vcrsuchcn die aus Wasser lir?;stallisirte Pilirinsalpctc-r- siiurc tlurchsichtig zu wcrdcn, wiihrend die atis tfcr Auf- 1 iisu 11;. i n A e t ti e c r lin I t cn e n I( r ys l a 1 1 c u n d 11 r c h si ch t i g we rd en. (Annnl. d. Client. u. I ’ l~nm. Ud. 67. p . liii - I I?,/ G.

Gepaarte Verbinclungen. In einer aus den Annales de Cltimie et de Physique

entnominenen, von A. L a u r e n t urid C. G e r h a r d t ver- fassten Abhandlung uber die Anilide (Annnl. der Chem. u. Phnrm Bd. 6.j. p . 15.) wirrl folpende DefiniLion von Sepaaar- ten \’erbindungen gegeben : ))Gepaarte Vcrbindunoen sind solche, die durcli directe Vercinigung von zwci kiirpern unter Austritt von Wasser entstehn, und welche fahig sind,

Cepaarle Verbindungeti. 57

durch Wasscraufnahrne wicdcr beide Kijrper zu regene- riren.cc Diesc Definition greift A d o 1 p h S t r e ck e r an, indeni er sagt, dass sie wescntlich auf die chernischc For- me1 der Korper basirt sei, wdirend sich bloss durch die Eigcnscliaften das Vorhandenscin ciner gepaarten Verbin- dung nachweiscn lassen musste, da lici vicleii in der Xatur vorkommend1:n Korpcrn, so wie bei manchen andern in chcmisclicn I'roccsscn crhaltcnen, tlic offcnbar rnit den gepaarten I i o i * p n , dcn Amidcn, Anilidcn, Aclherartcn u. s. w. in cine Classe gehiircn, man niclit im Standc sei, durch dircctcs Zusammcnbringcn der zwci h i m Zcrsetzen crhal- tcnen Iiijrper die gcpaarlc Verbindung w i d e r hcrzustcllen, und man dicsclben dahcr niclit in die Classe der gcpaar- tcn Verhindungcn zufolge dcr ygcbcncn Ikfinition crn- reihcn durf(!. Ehcn so, sag$ b t I' c cli c r weitcr, haben L a u r e n t und C e r h a r d t ganz die grossc Classe von Salzen vcrgusscn, wclche nach dcr angcfuhr~cn Uefinition glciclifalls zii den gcpaarlcn Vcrbiotlungen Sci-cchnet wer- tlcn miisstcn, z. B. SO'A + KO = Soil< + 110.

Gcpaart diirfcn nacli S t r e clr c r nur solclio Verbindun- Sen gcnannl wertlcn, die sich niclit d a i d i Wahlverwandt- s c h a f l 11' c n n c t i , a IJ Cr tl u rc 11 17 i n w i rk u n sln rk cr A gen 1 ien auf einfachc Wcisc sich spaltcn lasson. So giebt Ilcnzoe- iithcr mil e!jsigG;lurem Bleiosyd nicht Ilssigiithcr u n d ben- zoesaurcs Dleios!d, wolil abcr Iwim Ili4iitzcn mil Kalihydrat Alkohol und Ucnzoesiiure. w ~ l c l i c sich mil tlcrn Iiali vereinigt. Es wird fcrncr abcr auch gczeigt, class der von L a u r e n t und C e r h a I' d t vorgesclilagcne Ausdruck dcr Basicitat oepaartcr \'c~~l~indungcn thcilweise gar nicht mit den von h e n se1l)st gcfiintlcnen Thatsachen ul~sreinstimmt, theils nur durch einc gnnz ~villl~ur~iclie in clcr von ihneri auf- gcslclltcn I'ornicl (I1 = (6 + (3') - .I) sclbst niclit bcgrun- detc Annahmc in Ucbereinstirnmong mil den Vcrsuclien Sebrachl wcrtlcn k n n n . h i aufmcrkantner Bctrachtung der liier ollwaltcndcii Vcrhiiltnissc ci.:;icbt sich Icicht, dass die Anzalil tler ausgecrclencn M'asscralornc einen jirosscn Einfluss aul' dic Siittipungscapacir~it dcr gepaarten Verbin- clung. ha t , W i d clcr von C; e I' h r d t &rauclile Arisdruck >lBasicitiit(( I)cil)eliallen, und durch Zahlcn 0, , I , 2, 3 ctc. dic Anzah! dcr .Acquivalcntc Basis, wclche 9 Aeq. Siiurc siiltigt, t)e;!eichnct, so lindct man die Basiciliit cincr sepaar- ten Verbir,dung, wenn man von tlcr Summe der Bastcitiiten dcr Componenten die halbc Anznhl der ansgctrctenen 'Wasseraquivalcnte abzieht. Fur jc zwei Wasseratome, welche aristretcn, nirnrnt mithin die Basicitat dcr gcpaar- ten Verbindung um eine Einheit ab. Dcr Begriff der Dasi-

$8 Citronensawe Tcrlkel.de.

citiit, als der Anzahl von Acquivalcnten Basis, welche cin Korper siittigen kann, schliess~ na~urlich ein Segativwerden aus, und nachrlcm dicselhc daher = 0 geworden ist, hort jede wcitere Vcriindcrung in Folgc cines stat t findcnden Ausl r i l ts von U'asser auf

In eincr Formel diiiclit S t reck e r das A n g c g h x ~ e auf folgendc Wcisc aus: Wiirden niinilicll die von Ger- h a r d t cingefiihr~en Uezeichnungcn D, b. h beibehaltcn und d ie Anzahl der bei dcr Paarung aiisb~tenden, oder, was dasscl tie ist, bci der Spaltung cintretcnden M'asser- atome durcti IV ausgedriickt, SO ist die Uasicitiit der ge- paarteri Verbindung:

ll = h + 11' - n/n. Die nicliliglicit diescr Formel wird aus B e o b n c h k m y nachsewicsen. (Ant id . der Clietn. 21. Ptiartn. Bd. 6%'. p . d f . )

___I_ - G .

Citro~~etisau~~e Talkerde. Dr. W i n cli 1 c r hat iihcr die Darstrllung diescs Sel-

zes, wclchcs in Frarikrcich als gelirid a!ifuhrendc-s Mittel im Gebrauclic ist und sicti w c p seines milden, wenig s a l z i p i Gesclimacks empfiehlt, Versuche angcstellt.

Wenn m a n , um die ncutrale, dreibasisclic, citronen- saure Dittcrcrde zu bercitcn, eine niclit XII conccntrirte Lhung von Citronensiiurc in dcs1illirtcm \\'asser boi clcr Tempcrntur clcs \ V n s w r l ~ I c s rni t tler errorderlichen hlenge basiscli Lo Iilcnsaurc r Ta I l ied c neutral isirl, u r id die f i l tr i r re Flussigkcil im f\'itsscrl)aclc mr Trocknc abdampft, SO cr- l idlt n ian ein Salz in Gestalt ciiicr harten, wcis.cn. eniaille- 0 11 nl i c h en, u n d u rch s i cli I i gc n $1 a ssc, we1 chc e i II v c r h li I 1 n i ss- miissig, ziernlich lockcrcs, volumin6ses Pulver licl'crt. wel- chcs sicli zwar zur Dispensation i n Pillen- oder Pulver- forrii eignet, abcr iiiclit wolil in fliissigcr Gcslalt, (la cin grosser Tlieil ongeliist blcibt, wenn man auoh 8-6 Theilc Wasser und sclbst die IViirrne des Wasserhndes zu IlUlfc nimmt. Cm nun eine leicht liislichere Verbinduns zu er- hallen. fantl Wi n c k l e r das Verhdtniss von 434 Gr. Iiry- stallisirtw Cilroncnsaurc i n 5 G'nzen Wasser geliist und mit 260 Gr. kohlensaurer Jlittcrerde versctzt am passendsten. Die Mischung i s t dann im Wasserbade h is zur Zcrsctzung ctes kohlensauren Salzcs zu crwiirmen, urn die Auflosung von 3 Unze dcs sauerlichen Salzes in aufgeliiscer Form zu jeder Zeit darzustellen.

Dime Lbsung, melche i n Vorbindung mit Syrup Sanz den angenchmcn Geschmack einer Limonade besitzt, erscheint