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manövertraining

gerhard j. tersch skipper und weltumsegler

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manövertraining

grundlagenradeffekt, ruderfahrt

knoten, belegen von klampen

ablegenvorbereitung zum ablegen

ablegen mit muringsablegen längseits (incl. eindampfen in die vorspring)

ablegen vor buganker

manövrien auf eng(st)em raum

anlegenvorbereitung zum anlegen

anlegen mit muringanlegen längseits (inclusive eindampfen)

anlegen mit anker (heck zur pier)freies ankern und ankern mit landleine

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grundlagen

ruderfahrt

ob vorwärts oder rückwärts - eine yacht fährt immer in die richtung, in die das ruder eingeschlagen ist.fährt man allerdings sehr langsam (oder beim wechsel von vorwärtsfahrt auf rückwärts) spricht das ruder nicht auf steuerbewegungen an, erst nach erreichen einer mindestgeschwindigkeit kann man die yacht mit dem steuerrad lenken.man spricht also von ruderfahrt ab den zeitpunkt wo weder radeffekt noch winddruck die yacht in irgendeine richtung bewegen, sondern das schiff mit dem steuerrad (oder der pinne) steuerbar ist.

radeffektohne theorie

jede yacht dreht, bei gas rückwärts, zuerst in eine richtung (rechts oder links), egal wie die ruderstellung ist, und reagiert auf das ruder erst, wenn fahrt (ruderfahrt) im schiff ist. der drehpunkt ist meist im mastbereich. die stärke, also wieweit die yacht dreht, ist von yachttyp zu yachttyp verschieden. allgemein gilt: viel gas - viel radeffekt, wenig gas - wenig radeffekt (allerdings dauert es länger bis die yacht ruderfahrt aufnimmt)

in welche richtung der radeffekt die yacht versetzt, kann ich noch in der marina feststellen: eingekuppelt gas rückwärts geben (auf guten halt der muring achten !!) und beobachten wie sich die yacht bewegt.

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knoten, belegen von klampen

in der praxis reichen wenige knoten um alle notwendigen arbeiten an bord zu erledigen:

palstek kreuzknoten

schotstek webeleinstek

belegen einer klampebeim belegen von klampen kann man im hafen oft die abenteuerlichsten dinge sehen: eine richtig belegte klampe sieht nicht nur besser aus sondern lässt sich in notsituationen auch leichter lösen.

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ablegen

vorbereiten zum ablegen

motor starten: im leerlauf etwas gas geben - vergewissern das keine leinen in der nähe der schraube ist - motor starten. kühlwasseraustritt und kontrollampen checken, wenn alles o.k., gashebel in leerlaufstellung geben. nachdem das landanschlusskabel entfernt, die gangway verstaut (vorerst natürlich überprüft ob alle crewmitglieder an bord), das manöver mit der crew besprochen und alle crewmitglieder für ihre aufgaben eingeteilt sind beginnt das ablegemanöver.

wichtig:

woher kommt der wind !!

(bzw. gibt es eine strömung)

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ablegen mit murings

die achterleinen sind auf slip, je ein crewmitglied zum einholen bereit, ein crewmitglied steht bei der muring und ein crewmitglied hält einen reservefender bereit (bei kleiner crew kann der rudergänger gleichzeitig eine achterleine bedienen und der muringmann (frau) sich nach dem lösen der muring mit dem prellfender beschäftigen).

schauen woher der wind kommt: je nach wind kann (und muss) ich mein manöver anders fahren, wichtig ist jedoch immer zuerst die muring und zu allerletzt (je nach windrichtung) die letzte heckleine lösen.

1. ruder geradeaus (oder je nach windstärke zum wind) und vorwärts einkuppeln 1. muring fallen lassen3. leeseitige achtereine einholen4. soviel gas das bug leicht in windrichtung zeigt5. luvseitige leine zügig einholen, gleichzeitig ruder gerade und aus lücke herausfahren

(auf die gespannten murings der nachbarlieger achten !!)6. leinen und fender verstauen

ablegen längsseits bei auflandiger wind, wind von achtern oder von vorne

eindampfen in die vorspring

1. vorspring auf slip legen2. ruderlage vom kai weg und vorwärts einkuppeln, bzw. leicht gas vorwärts, je nach

windstärke (vorspring spannt sich, gashebel bleibt auf vorwärts)3. achterspring, vorleine und achterleine entfernen (reihenfolge egal da schiff durch

vorspring und ruderlage vom kai und gas vorwärts gehalten wird)4. bug abfendern5. ruderlage zum kai (gashebel bleibt unverändert - schiff beginnt sich mit heck

wegzudrehen, bei starken auflandigen wind eventuell mehr gas geben !)6. wenn heck weit genug gedreht hat gas retour gleichzeitig ruder gerade bzw. vom kai weg7. vorspring einholen (achten das keine knoten und kinken in der leine sind !!)

eindampfen in die achterspring empfiehlt sich bei den modernen yachtformen nicht da das heck viel schlechter bis gar nicht abzufendern ist.

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ablegen mit anker

!! elektrische ankerwinsch nur bei laufenden motor betätigen !!

motor starten, sicherung für ankerwinsch einschalten und fernbedienung bereitlegen.

ankerkettensicherung entfernen.

leeseitige landleine einholen.

luvseitige landleine einholen (bei seitenwind gleichzeitig gas vorwärts damit die yacht nicht auf nachbarlieger treibt). bei wenig bis gar keinem wind reicht der zug des ankers um die yacht vorwärts zu bewegen).

wenn der anker ohne belastung direkt nach unten zeigt, anker mit winsch aufholen, den rudergänger mit handzeichen zeigen wohin die kette führt. am besten hat es sich in der praxis bewährt, zwei personen für die arbeit am vorschiff einzuteilen. ein crewmitglied bedient den anker und achtet darauf das sich die kette nirgends verhängt oder blockiert wird. die zweite person stellt blickkontakt zum rudergänger her und gibt befehle weiter.

„anker aus den grund“ - „anker geborgen“ sind die beiden komandos die der mann (oder die frau) am anker den rudergänger mitteilt.

ist der anker vollständig geborgen wird er mit eine leine oder sicherungsbolzen gesichert, die ankerwinsch wieder ausgeschaltet und die fernbedienung spritzwassergeschützt verstaut.

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manövrieren auf eng(st)em raum in vielen lehrbüchern ist ausführlich das manöver „drehen am teller" beschrieben. in der praxis wird allerdings eine 180 grad drehung selten nötig sein und wenn nicht gerade absolute flaute herrscht, kaum möglich sein. dazu kommt auch noch eine enorme belastung für motor und getriebe, und wir wollen doch die (auch nur gecharterte) yacht nicht unnötig belasten. zwischen zwei stege, wenn ich nicht genau weiss wo mein liegeplatz ist, fahre ich sicher (und einfacher) bereits im retourgang an den schiffen vorbei und kann dann (meine yacht hat ja bereits ruderfahrt) in jede freie lücke einfahren. wichtig ist nur, dass ich beim abbremsen vor dem steg schaue, wie mein ruder steht (beim vorwärtsfahren wirkt ruder sehr schnell !!), ein nicht ganz perfektes manöver kann ich mit einer richtigen ruderstellung perfektionieren oder ...........

wichtig ist: bei vorwärtsfahrt immer zuerst ruder und dann gas (ruder wird schnell angeströmt und reagiert)bei rückwärtsfahrt immer zuerst gas und dann ruder (jede yacht hat einen radeffekt der mehr oder weniger ausgeprägt ist und die yacht zuerst dreht und später wird erst das ruder angeströmt und beginnt zu wirken - ruderfahrt)

einige tips zum rückwärtsfahren:

* niemals zur bedienung des gashebels durch die speichen greifen - etwas seitlich neben dem steuerstand stehend kann ich mit der hand bequem zum gashebel greifen und habe heck und bug gleichzeitig im blickfeld.

* verkehrt zur schiffsachse (sieht man häufig) aber: ich habe meinen bug nicht mehr im blickfeld, der gashebel muß verkehrt herum bedient werden und wer setzt sich schon beim auto beim rückwärtsfahren aufs armaturenbrett um das lenkrad leichter bedienen zu können ?

* in rückwärtsfahrt das steuerrad fest halten (beachtlicher ruderdruck)* ab und zu ein blick auf den bug: am bug kann ich drehungen der yacht leichter

erkennen und ich muß zur korrektur nur mein steuerrad in die richtung drehen wo sich der bug hindreht.

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anlegen

vorbereitung zum anlegen im hafen

bei kurzer hafenrunde bestmöglichen liegeplatz aussuchen und alle vorkehrungen treffen (wenn der liegeplatz bekannt ist oder, ich in eine marina einfahre kann ich die vorkehrungen natürlich schon vorher vorbereiten, allgemein gilt: je mehr zeit ich habe (oder mir nehme) umso ruhiger - und sicherer - wird mein manöver.

fender ausbringen (sogenannte fenderknoten gibt es viele, wichtig ist nur das jedes crewmitglied die fender gleich anbindet, damit jeder auch in der lage ist einen fender rasch zu wechseln). leinen vorbereiten (leinen an klampe belegen und ende neu aufschießen so das die leine klar zur übergabe bereit liegt - achten das leine nicht über bugkorb oder reling geht).crew einteilen (wer macht was: reservefender, an land gehen, heckleinen, mooring - für mooring bootshaken bereithalten und handschuhe tragen, da moorings oft mit muscheln bewachsen sind) wer nichts zu tun hat sollte so stehen (oder besser sitzen das dem rudergänger die sicht nicht verstellt wird)manöver fahren (wichtig ! wenn ich als rudergänger bemerke das manöver wird nicht so wie ich will, abbrechen und neu anfahren !!)

für die gesamte crew gilt: die kommandos gibt der skipper, auch wenn irgend ein wichtigtuer an land alles besser weis, der skipper ist für die mannschaft und schiff verantwortlich.

allgemein gilt:

hafenmanöver so langsam als möglichaber auch so schnell als nötig fahren.

mit dem heck voraus!bei starkem wind ist jedes manöver, bei dem die yacht zum stillstand kommt, höchst problematisch - außer, das heck zeigt genau in den wind. nur in diesem fall ist die yacht auch über einen längeren zeitraum gut kontrollierbar. extrem schwierig wird die kontrolle, wenn das schiff quer zum wind zum stehen kommt: der bug treibt nämlich ungleich schneller ab als das heck, die yacht dreht unkontrolliert ab.daraus folgt der schluß, dass bei starken wind jedes manöver mit den heck zum wind eingeleitet und durchgeführt werden sollte. (unabhängig übrigens davon, wie sich der radeffekt auswirkt; die windrichtung ist viel entscheidender.)

niemals sollte bei starken wind eine kurve in die parklücke, mit dem wind, gefahren werden: dabei treibt der bug der yacht durch zentrifugalkraft und winddruck unweigerlich ab und auf die nachbaryacht. die eigene yacht stellt sich dabei hoffnungslos quer.

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anlegen vor muring

nachdem alle vorbereitungen getroffen sind (fender, leinen, creweinteilung) beginne ich mein manöver. genauso wie beim ablegen ist für mich wichtig woher der wind kommt, zusätzlich spielt der radeffekt der yacht eine wichtige rolle. ist vor dem steg viel platz beginne ich mein manöver weiter vom steg entfernt, somit habe ich viel zeit und platz meine yacht auszurichen und kann mit ruderfahrt rückwärts in die freie Lücke fahren. festgemacht wird immer zuerst die luvseitige achterleine (da ich mich mit dieser und gas vorwärts meine yacht stabilisieren kann; siehe auch ablegen von muring).

die unart, speziell der mitarbeiter in den marinas, zuerst die muringleine, wenn möglich noch in Lee bis zur 0berfläche oder zumindest bis in die höhe der schraube zu ziehen ist leider eine tatsache mit der wir leben müssen. wichtig ist nur das uns klar ist, dass wir für die yacht und das manöver verantwortlich sind und unsere crew nicht den anweisungen des marinapersonals, sonder nur den anweisungen des skipper folge zu leisten hat.

bei engen stegen empfiehlt es sich, bereits rückwärts zwischen den stegen einzufahren und mit ruderfahrt in die freie lücke einzufahren. ein anlegen, wo der radeffekt entgegen meiner gewünschte drehrichtung wirkt, oder versuche mit „drehen am teller“ (besonders bei wind, egal aus welcher richtung) die yacht in die richtige richtung zu drehen, enden meist anders als erwartet.

zusammenfassend:luvseitige heckleinemuring (immer in luv aufnehmen !!!)leeseitige heckleinebeide heckleinen fieren um muring dicht zusetzenwenn muring dicht mit heckleinen abstand zur molle kontrollieren

anlegen längsseits (incl. eindampfen)

wird in der regel bei einen urlaubstörn selten der fall sein, erstens meist kein platz und zweitens liege ich mit anker sicherer (z.b. bei winddrehung). aber: spätestens am letzten urlaubstag, bei der tankstelle, ist es notwendig. grundsätzlich liege ich immer sicherer bei ablandigem wind oder bei wind von vorne, bei auflandigem wind ist der druck auf die fender enorm und bei wind von hinten ist es meist schwierig, die yacht beim anlegen richtig und rechtzeitig abzubremsen. Ob ich mit backbord oder steuerbord anlege ist egal, ich bevorzuge die seite in die mich der radeffekt zieht (also mit steuerbord wenn der radeffekt das heck nach steuerbord zieht)

nachdem alles vorbereitet ist; fender angebracht, (achtung auf richtige höhe)

vor- und achterleine belegt und bereit zum übergeben1-mann(frau) mit prellfender am bug1-mann(frau) mitschiffs bereit zum übersteigen

beginnt das anlegemanöver.

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längsseits mit der steuerbordseite (radeffekt zieht das heck nach steuerbord)

langsam, jedoch noch mit ruderfahrt ca. auf die mitte meiner „parklücke" in einen winkel von ca.45 grad zufahren. ist der bug ca. 1 meter von steg entfernt (wenn ich die yacht nicht gut kenne, ist es zu empfehlen einen mann(frau) am bug stehen zu haben, der gleichzeitig die vorleine oder den prellfender bedient und die entfernung zum steg bekannt gibt) ruder vom steg weg, und mit einem retourschub die restfahrt aus den Schiff nehmen ( der radeffekt zieht das heck zur mole - abfendern).

der übersteiger (bitte keine waghalsigen sprungmanöver, die dann vielleicht zwischen yacht und steg im hafenbecken enden) belegt zu erst die vorleine (da die yacht durch die drehbewegung eventuell zu weit von der hafenmauer wegdreht) und dann die achterleine.grundsätzlich: leinen werden auf der yacht bedient: d.h. ist ein palstek für den poller vorbereitet, wird dieser einfach über den poller gelegt und der mann(frau) auf der yacht nimmt die leine dicht. sind ringe am steg wird die leine durch den ring gezogen, das ende zurück auf die yacht gegeben und von dort dichtgeholt.

ist die yacht mit vor- und achterleine am steg gesichert, werden zusätzlich eine vor- und achterspring ausgebracht und die lage der fender kontrolliert.

wichtig: leinen nicht zu dicht nehmen (speziell in der adria wo wir einen tidenhub bis zu einen halben meter und mehr haben können). ich kontrolliere es immer indem ich die yacht an den wanten vom steg wegdrücke, ca. 1 meter zw. yacht und hafenmauer sollten möglich sein.

abdrücken, festhalten, etc. bitte immer an der fußreling (achtung: nie mit fuß oder hand zwischen die schiffsrümpfe/mole = verletzungsgefahr) oder an den wanten nicht an den relingstützen, die sind leider zeitweise sehr „biegsam"

längsseits mit der backbordseite (radeffekt zieht das heck nach steuerbord)

anfahrt gleich wie mit der steuerbordseite nur früher ruderlage vom steg geben da mir hier der radeffekt das heck vom steg wegdrückt und gleichzeitig den bug näher zum steg bringt, der fender am bug ist hier also noch wichtiger !!

besser ist hier das

längsseits mit eindampfen in die vorspring

bei diesen manöver spielt der radeffekt keine rolle

bei diesen manöver steigt ein mann(frau) am bug über, und bringt als erste leine eine vorspring (vom bug zu einem poller oder ring mindestens mittschiffs oder weiter hinten) aus, diese wird am schiff fest belegt der bug abgefendert (WICHTIG !!!) und mit gas vorwärts und ruderlage vom kai das heck an die molle gezogen. steht die yacht parallel zum steg werden vor- und achterleine belegt und erst jetzt das gas auf neutral gestellt, achterspring ausgebracht, fender kontrolliert, motor aus und der wohlverdiente manöverschluck.

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anlegen mit buganker (heck zur pier)

„klar zum ankern“

1. fender an beiden seiten2. heckfender3. achterleinen vorbereiten4. anker vorbereiten: elektrische ankerwinsch einschalten, anker losbändseln und soweit

über den bug hängen das er beim öffnen der bremse ungehindert fallen kann. (vorsicht ! anker nicht zu weit runterhängen lassen, damit er bei schiffsbewegungen nicht gegen den rumpf schlagen kann !)

5. kontrollieren ob sich bremse leicht öffnen läßt

„ist klar“

wichtig: anker erst fallen lassen, wenn schiff rückwärts fahrt aufgenommen hat, zuerts ca. 2 fache wassertiefe rasch fallen lassen, dann langsam (ankerkette soll immer leicht nach vorne zeigen)

immer achten wie die ketten der anderen schiffe liegen, die kette über einen nachbarlieger bereitet meist ärgerdie ausrauschende ankerkette und der motor übertönen jedes andere geräusch, auch zurufe - daher unbedingt blickkontakt zwischen den mann(frau) an der ankerkette und dem rudergänger(weiblich oder männlich) und vorher handzeichen vereinbaren !!

kette nie zu früh stoppen - die yacht kommt zum stillstand wird seitlich versetzt und wird durch den radeffekt zusätzlich in eine (meist ungewollte) richtung gedreht

sind beide heckleinen (luvseitige zu erst) belegt, yacht ca. 2 meter von steg verholen, ankerkette dicht nehmen, sichern und mit maschine rückwärts (2000u/min) kontrollieren ob anker hält

mit achterleinen den abstand zur mole regulieren (gegebenfalls ankerkette wieder etwas fieren und sichern)

fender kontrollieren, elektrische ankerwinsch ausschalten.

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anlegen mit anker (freies ankern + ankern mit landleine)

beachtet man ein paar „kleinigkeiten" gibt es (fast) nichts schöneres wie in einer bucht vor anker zu liegen, morgens im klaren wasser zu schwimmen, usw.

ankerplatz auswählen: je nach wetterbericht eine gegen den vorherrschenden (oder zu erwartenden wind) geschützte bucht auswählen, langsam eine runde drehen um die tatsächliche wassertiefe zu erkunden.

anker vorbereiten: siehe anlegen vor buganker

ankermanöver: yacht mit bug gegen wind stellen, langsam rückwärts fahrt aufnehmen. erst wenn yacht in gewünschte richtung rückwärts fährt anker fallen lassen. zuerst 1,5 bis 2 fache wassertiefe relativ rasch fallen lassen, dann langsam (ankerkette soll immer leicht nach vorne zeigen) kette bis zur gewünschten länge fieren und ankerkette sichern. wenn kette spannt mit gas rückwärts (erfahrungswert unabhängig von yachtgröße und motor 2000u/min) anker einfahren um sicheren halt des ankers prüfen. wenn die yacht trotz 2000u/min keine fahrt mehr macht, steht einem gemütlichen aufenthalt in der bucht nichts mehr in wege. anker soweit fieren bis zug auf sicherungsleine und die ankerwinsch vollkommen entlastet ist.

je mehr kette umso sicherer liegt die yacht ( allerdings mit einen größerem schwojradius ! nachbarlieger beachten ! )

ein weitere weit verbreitete methode ist ankern mit landleine (bei engen buchten oder großen wassertiefen zu empfehlen )auch hier gilt (und nachdem ich bei dieser methode nicht schwoje kein proplem) je mehr anker umso sicherer liege ich. das ankermanöver wird wie freies ankern gefahren, fahrtrichtung allerdings zu meiner gewählten festmachermöglichkeit.habe ich den gewünschten abstand zum ufer erreicht bleibe ich mit dem gas auf rückwärts, die ankerkette wird nicht mehr weiter gefiert sondern gesichert - (kontrolle: der anker sollte die yacht halten). die landleine wird ausgebracht - mit gas auf rückwärts bleiben, da sonst der anker wieder das schiff vom ufer wegziehen würde, und auch die längste landleine zu kurz wird !! landleine am besten schwimmend ausbringend. Ein crewmitglied gibt die leine vom schiff nach und achtet das diese nicht in die (laufende !!! ) schraube kommt.erst wenn die landleine belegt ist leerlauf, motor aus.

wenn ich den halt des ankers noch durch einen schnorchelgang zusätzlich kontrolliere (egal ob ich frei ankere oder mit landleine) steht einem unbeschwerten aufenthalt vor anker nichts mehr im wege.

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