Germanisten Magazin

18
Dezember 2013 - 1. Ausgabe. - Das Magazin für die deutsche und algerische Kultur Gimms Märchen, ein Germanistens Must-Read Deutschlernen in Algerien Literatur P N°10 Sprache ¨ P N°10 Copyright © Germanisten-magazin.com Htp://www.Germanisten-mgazin.com

description

www.Germansiten-Magazin.com . Das "Germanisten" Magazin ist ein algerisches deutschsprachiges Online-Magazin für die deutsche und algerische Kultur. Die Redakteuren: Die Redakteuren sind ein Team von deutschsprachigen Germanistikstudenten der Universität Algier 2 und von anderenen Spezialitäten. Inhalt: Das Magazin behandelt Themen von : Kultur, Literatur, Geschichte, Kunst, Kino...und andere.

Transcript of Germanisten Magazin

Dezember 2013 - 1. Ausgabe. - Das Magazin für die deutsche und algerische Kultur

Gimms Märchen,ein Germanistens Must-Read

Deutschlernen in Algerien

Literatur P N°10

Sprache P̈ N°10

Co

py

right ©

Germ

an

isten-m

aga

zin.co

m

Htp://w

ww.Germ

anisten-mgazin.com

EditorialAls ich das erste Mal den Anbau der Univer-

sität Algier 2 in Beni Messous betrat, war ich

stumm vor Enttäuschung, wenn man das

kein Schock nennen will. Danach erfuhr ich,

dass meine Reaktion nicht die erste und

sicherlich nicht die einzige war. Das letzte

Jahr entschloss sich meine Seele langsam

zu töten.

Wir haben uns endlich für die Literatur ents-

chieden und diese sollte tief mit Kunst,

Musik, Kultur und Kreativität verbunden

sein, doch weder Kultur noch Kreativität

waren irgendwo zu �nden. Ich habe immer

gedacht: « Die Studenten hier sind blöd!

Warum machen sie nichts dafür? » Einmal

jedoch habe ich mich gefragt: « Ich bin jetzt

auch eine Studentin hier! Was habe ich

denn gemacht? » …Nichts.

Jetzt freut es mich sehr, Ihnen das erste Mal

das « Germanisten » Magazin zu präsentie-

ren. Ein Magazin für Literatur, Kunst, Kultur,

Kritik aber auch für die Verwirklichung der

Ideen. Ich danke das « Germanisten » Team,

Studenten der Germanistik, der Journalis-

mus, Kunst…von Bejaia, Djelfa,

Algier…und andere, und den Webmaster,

der trotzt anderen Verp�ichtungen in der

Mitternacht noch da war, um den Umbruch

des Magazins zu machen. Ich danke all, die

mit Taten oder Ermutingungen geholfen

haben. Ich freue mich auf Ihr Echo und

wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Saidi Lydia

1.AusgabeChefredakteurin :

Lydia Saidi

Redakteuren : Doria Tounsi

Lyes Rezkini

Hassen Dif

Abdallah Slimani

Lydia Saidi

Webmaster : Mehdi Alioui

G

Germanisten Magazin -Dezember 2013

Ein großer Dank für Frau Osmane und Fatima El Hemami .

2

Inhalt

Germanisten Magazin -Dezember 2013

04 Uni-Infos : Etwas Geduld !

05 Events : Deutsches Theater landet in

Algerien

06 Algier tanzt !

07 Bücher finden : In der « Grande Poste »

08 - 09 Literatur : Grimms Märchen, ein

Germanistens Must-Read

10 - 11 Interview : mit dem Historiker Pr.

Fritz Keller

12 - 13 Nation durch die Zeit : Zurück in

Karthago

14 Kunst : Bob Verschueren besucht Algier

15 Sprache : Deutschlernen in Algerien

16 Spaß

17 Kino

3

Uni-info

Inzwischen machen auch immer mehr Gerüchte über die Errichtung eines neuen Nebenge-bäudes für das Fremdsprachenins-titut die Runde. Man wartet immer ,ho�t und wünscht leidenschaft-lich Abwechslungen. Über eine Sache kann man sich jetzt freuen: zumindest haben wir jetzt keine kaputten Fenster mehr, hurra!

A.SLIMANI

Neben ihren Schwierigkeiten in den Studentenwohnheimen tre�en die Studenten auf noch größere Schwierigkeiten in der Fremdsprachen-Fakultät von Beni Messous .Die Anzahl der Studen-ten steigt immer mehr sowie die Anzahl der Probleme, unter denen sie leiden müssen. Dürftige Einrichtung , erbärmliche Klassen und Hörsäle , unsaubere Sanitäreinrichtungen ,eine chao-tische Verwaltung…und die Liste ist noch lang.

Die Verspätung des Studienbe-ginns in diesem Jahr ist das Ergeb-nis des großen Streiks im letzten Jahr , der von den Studenten selbst organisiert wurde, um ihre Recht auf Masterzugang zu fordern. Der Streik von 4 Monaten blieb leider ohne überzeugende Lösung . Eine andere Neuigkeit ist die Erö�nung einer neuen Abtei-lung für die türkische Sprache. Anscheinend wurden auch einige Bauarbeiten während der Som-merferien realisiert.

Etwas Geduld !

Germanisten Magazin -Dezember 2013

4

Events

Deutsches Theater landet in Algerien

Die deutschsprachigen Länder

waren dieses Jahr vor Ort in dem

5. Internationalen Theaterfestival

von Bejaia , das sich von 20. Okto-

ber bis 5. November gefunden

hat. Vor allem Deutschland , das

das Ehrengast des Festivals gewe-

sen ist. Das Ensemble des Theaters

“an der Ruhr “ in Mülheim kam

letzten November nach Algerien

,um die Dramen “Kaspar” von

Peter Handke und “Woyzeck ein

musikalischer Fall” von Georg

Büchner aufzuführen. Auch das

österreichische Theater war

präsent mit einem Werk namens «

Sports Play » von der Nobelpreis-

trägerin Elfriede Jelinek , insze-

niert von Vanda Butkovic und

gespielt von der Theatertruppe

„Just a must“.

u haben. Die beiden waren der

Inszenierung von Roberto Ciulli

angepasst, um die Wichtigkeit der

Kommunikation in der Gesell-

schaft aufzuzeigen. Die Stücke

waren auf französisch und

arabisch untertitelt und die ganze

Vorstellung des Theaters an der

Ruhr war in Algerien mit der

Unterstützung der Deutsche

Botschaft und dem Goethe-Insti-

tut in Algier möglich. Eine grossar-

tige Au�ührung des Ensembles

mit einer nachdenklichen Musik

und einer melancholischen Atmos-

phäre hat ein erobertes Publikum

hinterlassen.

Doria Tounsi.

Belgien spielte 'Ich Sie verstanden

habe' von Jacques Delcuvellerie

.Ein Werk, das einen ernsten Blick

auf kolonialen Trauma führt und

die schweizere Apsara-Truppe,

stiegen auf die Bühne mit “Song

der Sirenen“. Das erste Stück

“Kaspar” erzält der Geschichte

eines fast stummen Kindes, das

wegen der Versuchen der Gesell-

schaft des 19. Jahrhunderts

zerstört wird, da diese dem Kind

seine Sprache und seine eigenen

rationalen Werte aufzwingen will.

Das zweite wurde von dem Fall

Woyzeck im 18. Jahrhundert inspi-

riert. Es handelt von einem ehema-

ligen Soldaten, einem arbeitslo-

sen Friseur, der beschuldigt

wurde, seine Geliebte getötet z

Germanisten Magazin -Dezember 2013

5

Algier tanzt ... !

Das algerische nationale Theater

Mahieddine Bachtarzi hat dieses

Jahr die österreichische Tanztruppe

« Pink Zebra » für die 5.Ausgabe des

Festivals für den zeitgenössischen

Tanz in Algier empfangen. Am

Montag, dem 18. November, stand

der österreichische Walzer im Mittel-

punkt mit einer interaktiven Show,

wo sich das Publikum aktiv betei-

ligte. Die Bühnenautorin Vanja

Fuchs überquerte die imaginäre

Barriere zwischen den Tänzern und

dem Publikum. Der berühmte

Schauspieler Hassan Kechach

skizzierte bewundernswert die

Geschichte des Phänomens des

"Walzers", ein Tanz, der seine

Ursprünge in der Tradition des Habs-

burger Reiches hat und bis heute

zehntausende von Touristen aus

aller Welt nach Wien zieht.

Germanisten Magazin -Dezember 2013

Events

Saidi Lydia

6

Bücher findenIn der ‘Grande Poste’

In der Nähe von " Grande Poste" von Algier und dem Garten « Khemisti » steht eine Menge von

Bouquinisten. Die Bücher liegen auf Tischen auf die das sanfte Licht der Sonne von Algier scheint.

In der Mitte steht der Tisch von Herr Merzak, der Bouquinist ist. Er ist ein alter Mann… faltiges

Gesicht, braune Haut, strahlende Augen. Als ich das erste Mal bei ihm war, kam er zu mir, begrüßte

mich energisch und fragte, ob ich Hilfe brauche. Ich sagte, dass ich Bücher auf Deutsch suche und

er sagte mir lachend auf einmal all die deutschen Wörter, die er kannte. Ich musste lachen.

- Herr Merzak, seit wann arbei-

ten Sie als Buchhändler?

‘’Seit etwa 10 Jahren und seit 3

Jahren hier in der Stadtmitte

von Algier, eingetragen vom

Rathaus dieser Stadt.’’

- Und was waren Sie früher von

Beruf?

‘’Ich war damals Journalist. Ich

arbeitete in vielen Zeitungen

wie « le Peuple », « El Moudjahid

» und andere. Als ich in den

Ruhestand ging, begann ich

mit dieser « Karriere ».’’

- Warum haben Sie sich für

diesen Beruf entschieden?

‘’Weil ich Bücher endlich liebe!

Ich lese viel, es ist meine Leidens-

chaft.

- Wovon bringen Sie die

deutsche Bücher ?

Es sind die Leute, die sie mir

bringen.

Sie kommen zu mir oder rufen

mich an. Ich gehe also bei ihnen

und mache den « Haushalt » für

sie, ja, ich mache ihre Bibliothe-

ken sauber. Ich nehme all die

Bücher! (er lacht)

- Verkaufen sich die deutsche

Bücher gut?

‘’Ich habe eigentlich nicht zu

viele deutsche Bücher, aber es

kommen immer mehr Studen-

ten, die nach deutschen

Büchern suchen.’’

- Nach Ihrer Erfahrung, lesen

die Jugendlichen heute viel

oder nicht?

Es kommen zu mir natürlich die

Studenten, die nach etwas

Speziellem suchen. Aber die

Jugendlichen, die die Bücher

nur so kaufen, weil sie sie

mögen, gibt es leider nicht viel.

Saïdi Lydia

In dieser Rubrik geben wir euch die Adressen, um

deutsche Bücher zu finden.

Germanisten Magazin -Dezember 2013 7

Literatur

Grimms Märchen , ein Germanistens

Must-Read !

In diesem Monat feiern wir das Jubiläum der ersten Veröffentlichung

von der Märchensammlung „Kinder-und Hausmärchen „ , das

meist gelesene, meist verkaufte und meist übersetzte

deutschsprachiges Buch der Welt, auch als « Grimms

Märchen « bekannt, die heutzutage seit 201 Jahr

existiert. Diese Märchen, die heute fast jedes Kind auf

der Erde kennt, sind auch sehr wichtig für uns als

Germanistikstudenten und für die Germanisten im

Allgemein. Sie waren auch für uns die erste

Einführung zur deutschen Literatur. Aber wer sind

eigentlich die Gebrüder Grimm? warum sind die

Grimms Märchen so erfolgreich? Und warum sind sie

überhaupt so wichtig für die Germanisten?

Die Gebrüder Grimm :

Jacob (1785-1863) und Wilhelm

(1786-1859) auch die „die Brüder

Grimm“ genannt sind für ihre

Märchen sehr bekannt. Sie waren

aber nicht nur Märchensammler

sondern auch Bibliothekaren,

Mythographen, Philologen und

Sprachwissenschaftler. Die Brüder

Grimm studierten Jura, um die

familiäre Tradition fortzusetzen.

Doch, ihre Leidenschaft für die

Literatur und Sprachen war

größer…

Entstehung der

berühmsten Märchen

der Welt :

Es war eigentlich ein Zufall, dass

die Brüder die Märchen herausga-

ben, denn die Idee gehörte am

Anfang Clemens Brentanos und

Achim von Arnims

Deutsche Schriftsteller der deuts-

chen romantischen Bewegung.

Die Gebrüder Grimm hatten die

Chance einen Professor wie

Friedrich Carl von Savigny zu

haben, der ihnen seine Privatbi-

bliothek ö�nete und damit, das

Interesse an Sprachen, Literatur

und Sitten der alten Zeit geweckt.

Clemens Brentano und Achim von

Arnim traten danach in Koopera-

tion mit den Brüdern, die für sie

Volkslieder und danach auch

Volksmärchen sammeln sollten.

Brentano aber verlor sein

Interesse dafür und deshalb

entschieden sich die Grimm ihre

Arbeit selbst zu verö�entlichen

und so entstanden die Kinder-und

Hausmärchen im Dezember 1812,

das Ergebnis 6 Jahren Arbeit.

Geschichtlicher Hinter-

grund :

Märchen waren früher eine

Volksunterhaltung, besonders

innerhalb der Familien waren sie

mündlich überliefert und sehr

beliebt. Doch zu Beginn des 19.

Jahrhunderts haben sich die

Lebensumstände stark verändert

durch die Industrialisierung, die

napoleonischen Kriegen und der

allgemeinen Schulp�icht. Die

mündliche Märchentradition war

bedroht. Den Brüder war bewusst,

dass wenn sie die Märchen und

die Volksliteratur nicht sammeln

würden, würde sie bald und leicht

verschwinden. Die Grimms

Märchen waren so populär, weil

die Mütter in dieser Zeit schon

Vorlesebücher für ihre Kinder such-

ten, die beide Unterhaltung und

Moral enthielten.

Germanisten Magazin -Dezember 20138

Literatur

Die Grimms Märchen waren in 7

Au�agen von 1812 bis 1858

herausgegeben. Zunächst hatten

die Grimms ein wissenschaftliches

Publikum im Auge, oder im

mindestens Erwachsenen. Ihre

Arbeit war sehr gewissenhaft. Die

Dinge haben sich aber geändert

und das Buch wurde zu einem

Kinderbuch. Die Märchen änder-

ten sich durch die verschiedenen

Ausgaben: erotische Anspielun-

gen und verdächtige Märchen

waren gestrichen. Jacob Grimm

ärgerte es sehr, dass der Verleger

das Wort „Kind“ in den Titel nahm,

um die Verkaufszahlen zu fördern.

Am Ende ist es aber so gelaufen.

Wichtigkeit diese Märchen haben

konnten. Im Vorwort der ersten

Ausgabe heißt es: « wir haben in

der Wiese verstreuten Splitter

eines Kristalls zusammengesucht,

um sie für die Nachwelt zu bewah-

ren ». Die Gebrüder Grimm lehren

uns, dass eine Nation, die nicht tief

in seiner Geschichte gräbt, verlo-

ren sein kann. Jedes Volk muss

unbedingt seine eigene Sprache

werten lernen, denn die Sprache,

Bräuche, Literatur und Geschichte

bilden nicht nur die Identität eines

Volks, sondern auch seine Zukunft

und das betri�t uns auch sehr

genau als Algerier.

Grimms Märchen,

nicht nur für Kindern !

Grimms Mär-

chen muss

jeder Germa-

nist kennen :

Der Professor Heinz

Rölleke (Deutscher

Germanist und

G r i m m - E x p e r t e )

erklärt : « die Brüder

Jacob und Wilhelm

Grimm weltweit die

ersten waren, die

diese Gattung ernst

genommen, die

Märchen unter

wissenschaftlichen

Aspekten gesam-

melt, redigiert,

verö�entlicht und

kommentiert haben.

Bis dahin hielt man

Märchen für

Kinderkram oder

Aberglauben. » . Das

Ziel der Brüder war

es die altdeutsche Literatur und

Volkspoesie zu sammeln, um die

zersplittert deutschen Kleinstaa-

ten zu vereinen. In diesem Land

wo die Adeligen nur Französisch

sprachen und selbst der König

von Preußen, Friedrich II, die

deutsche Sprache benutzte nur,

um mit seinem Pferd zu sprechen,

versuchten die Intellektuellen und

Schriftsteller die deutsche

Sprache aufzuwerten. Die Brüder

Grimm waren nicht nur Märchen-

sammler sondern die Gründungs-

väter der Germanistik. Ihre Werke

wie die « Deutsche Grammatik » , «

Deutsche Sagen » , « Geschichte

der deutschen Sprache » und

letztlich das « Deutsche Wörter-

buch » sind von unschätzbaren

Wert. Sie verstanden was für eine

Lydia Saidi

Germanisten Magazin -Dezember 20139

Interview

‘‘.. Unsere Kooperation

als eine Art Symbol ...’’

Die 18. Internationale Buchmesse Algiers empfing dieses Jahr den öster-reichischen Historiker Herr Professor Fritz Keller, der sein letztes Buch « solidarité en Action: soutien européen à la résistance algérienne 1954-1963 » zusammen mit dem Schriftsteller und Wirtschaftsexperte Herr Kader Benamara im Palais des Expositions in El Mohammadia und in der Universi-tät Algier 2 präsentiert hatte.

- Professor Keller warum genau diese Wahl , ein Teil der Geschichte des Algerienkriegs als Studiumsthema zu nehmen ?

- Wie ist die Idee der Koopera-tion und Zusammenarbeit mit Herrn Benamara entstanden ?

Es war ein Versuch, ein Thema wieder aktuell zu machen, dass im heutigen Europa auch politische Fragen aufwirft : Zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges war die Unterstützung Algeriens für Menschen verschiedenster Ideologien und Religionen kein Problem . Unters-chiedliche Nationalitäten spielten überhaupt keine Rolle: Kein Mensch fragte in der Solidaritätsbewegung bis du ein Däne, oder bist ein protestantis-cher Deutscher, oder bist ein atheistis-cher Italiener …Wichtig war nur das gemeinsame Ziel. Ein grausames Kolonial-Regime sollte beseitigt werden. Heute scheint dieser die gesamte Menschheit umfassende Internationalismus verschwunden zu sein. Die Entwicklung ist vielmehr gegenläu�g. Jeden beharrt auf seinem Nationalstaat und seiner allein seligmachenden Religion. Europa insgesamt baut sich gegen die Zuwan-derung zur Festung aus.

Er hat ein literarisches Buch herausge-geben, dass hier nicht präsentiert wurde. Es behandelt seine Kindheit und Jugend in der Kasbah (Éclats de soleil et d’amertume, Editions Barkat, Algier 2013). Ich war durch die Beschäftigung mit der „Schlacht um Algier“ 1958 indirekt auch mit diesem Thema befaßt (für mein Buch „Gelebter Widerstand – Österreichs Linke und der algerische Widerstand 1958-1963“, Promedia Verlag Wien 2010). So entstand eine Art von Freundschaft, die auch eine Arbeits-gemeinschaft ist. Wir betrachten unsere Kooperation außerdem als eine Art Symbol für eine auch heute noch mögliche intellektuelle Zusammenar-beit im Geiste des Internationalismus. Darauf sind wir stolz . Deshalb geht die Kooperation weiter. Wir haben noch weitere Pläne. Ich habe auch noch die Idee eine Si Mustapha* Biographie zu schreiben aber das Thema ist schwie-rig. .. .Si Mustapha hat selbst gesagt, dass er ein professioneller Lügner ist und er hat nachweislich auch gelogen. Er sagte zum Beispiel, er sei in einem bestimmten Konzentrationslager gewe-sen. Historiker in Wien haben das nachgecheckt., Da war kein Winfried Müller in dem Konzentrationslager. Daraufhin hat er einfach gesagt « wenn ich nicht in dem Konzentrationslager war, dann war ich in dem anderen ! » und das war aber auch nicht. Es gibt ein Film über ihn, wo es Passage gibt, wo

Winfried Müller sagt "Ich mach mich eigentlich einen Spaß daraus Historiker und Journalisten zu bescheißen“.

- Nach Ihrer Meinung welche österreichische Namen in der Solidarität und Unterstützung der algerischen Volks sind unbe-dingt im Gedächtnis zu behal-ten ?

Germanisten Magazin -Dezember 2013

* Si Mustapha (oder Winfried Müller) ist ein österreichischer in Deutschland geborener Militanter Anhänger für die algerische Befreiungsbewegung.

10

Interview

Ich glaube schon, dass Si Mustapha

eine Galions�gur in dem algerischen

Widerstand ist , und deshalb wichtig ist,

weil er tatsächlich mit dem Rücktrans-

port von 3000 Legionäre persönlich

geleistet hat und auch ständig unter

Lebensgefahr war. Die Franzosen

wollten ihn drei Mal in die Luft spren-

gen. Und das war ein Job, der natürlich

in der traumatisiert. Kein Mensch hält

das aus. Ich denke, es ist wirklich

wichtig zu erkennen, dass Helden auch

Schattenseiten haben , dass Menschen

widersprüchlich sind. Ich bin zum

Beispiel überzeugt, Si Mustapha hat

auch Legionäre, die er verdächtigte von

den Franzosen geschickt worden zu

sein, um den Rückführungsdienst

auszuspionieren, exekutierte. Auch

Reimar Holzinger – ein Deserteur aus

Hitlers Wehrmacht - sollte nicht verges-

sen werden. Er hat für Algerien enorm

viel geleistet – vor dem Sieg des FLN bei

der Organisation des Unterstützer-

Netzwerkes, nach dem Sieg des FLN

beim Wiederaufbau des algerischen

Eisenbahnwesens. Dann gibt noch

einen Menschen, der einen Ko�erträger

ist aber bis heute nicht gerne über seine

Aufträge redet .Er heißt Klaus Sperlich ,

er kommt in dem Buch vor. Nicht verges-

sen sollte auch der Arzt Heinrich

Schüller werden, der von Wien nach

Tunesien übersiedelte, wo der FLN

Spitäler für algerische Flüchtlinge

Spitäler unterhielt. Von seinen Patien-

ten lagen ihm besonders die Kinder am

Herzen. Er ging eine Beziehung mit

einer Tunesierin ein. Durch Unachtsam-

keit in�zierte er sich selbst mit der

Amöbenruhr. Nach dem Sieg des FLN

verstarb er in Tunesien und erhielt dort

ein Staatsbegräbnis.

- Gibt es irgendetwas, das Sie

im Buch erwähnen wollten ,

das Sie jedoch nicht konnten ?

6-Gibt es Projekte ihr Buch

"Gelebter Internationalismus"

auf französisch oder arabisch

zu übersetzen ?

Herzen. Er ging eine Beziehung mit

einer Tunesierin ein. Durch Unachtsam-

keit in�zierte er sich selbst mit der

Amöbenruhr. Nach dem Sieg des FLN

verstarb er in Tunesien und erhielt dort

ein Staatsbegräbnis.

Ja. Aber das macht Probleme, weil es

eigentlich ein sehr österreichisches

Buch ist . Kader und ich überlegen, ob

es nicht mehr Sinn macht, unser

gemeinsames Buch „Solidarité en

action“ ins Arabische zu übersetzen.Nein, eigentlich nichts , aber es lag

doch daran, dass ich dem Buch selbst

�nanziert habe ! (Er lacht) Ich habe

Veranstaltungen gemacht und habe

das Buch verkauft und der Großteil des

Geldes kam wieder rein. Es war eine

Vor�nanzierung.

5-Wie ist eigentlich die Koopera-

tion zwischen euch bei dem

gemeinsamen Buch „Solidarité

en action – Soutien européen à

la résistance algérienne 1954-

1963“, das 2013 bei der Interna-

tionalen Buchmesse in Algier

präsentiert wurde, gelaufen?

Kader hat die Hauptlast der notwendi-

gen Arbeit geleistet. Er hat den Verlag

Editions Barkat aufgetrieben, er hat

seine eigenen Texte verfasst und

zugleich als Dolmetsch meine Beiträge

und historische Dokumente übersetzt.

Er ist ja viel eloquenter als ich. Er spricht

Berberisch, Französisch, Englisch und

Deutsch (obwohl er das immer

abstreitet, weil seine Kenntnisse seinen

persönlichen Anforderungen nicht

entsprechen)..

BIO +Professor Fritz Keller ist 1950 in Wien geboren, er ist ein österreichischer Historiker und Publizist. Er ist Autor

zahlreicher Publikationen über die Geschichte der Syndikalismus und der Bewegung der Jungen Sozialisten. 2010

wurde er mit einer Dissertation über „Solidarität der österreichischen Linken mit der algerischen Widerstands-

bewegung“ zum Doktor der Philosophie promoviert. Er hat viele Auszeichnungen gehabt : 1972 Mary und Joseph

Buttinger Preis , 1994 Theodor Körner Preis.

Germanisten Magazin -Dezember 2013

Lydia Saidi

Die zwei Autoren signieren ihr gemeinsames Buch

in der Buchmesse von Algier.

11

Nation durch die Zeit

Zurück in Karthago…

Zu reich um ehrlich zu sein,

Algerien, das größte Land in

Afrika, 2,3 Millionen km2 ,aber

noch kein Territorium, sondern nur

ein Raum. Boumediene starb in

Moskau, Ait Ahmed ist in der

Schweiz, Abane Ramden wurde in

Marokko ermordet, Krim Belkacem

in Deutschland getötet,o�ziell

natürlich im Kampf gefallen, und

Zidane ist immer noch in

Frankreich. Der Rest der Elite

bleibt im Fürstentum "Club des

Pins", territorialisch nicht von unse-

rem Artikel betro�en. Was ist von

der Antike bis zur aktuellen Zeit in

der Geschichte unserer Nation

passiert und wer sind unsere Vorfa-

hren? Um dies gut zu verstehen ,

müssen wir tiefer in unserer

Geschichte graben. Nicht nur zu

entdecken, dass wir schon immer

dank Erdöl überlebt, sondern um

zu �nden, dass wir eine reiche und

tiefe Geschichte haben, so reich

und kräftig wie die Kassen des

IWF(Der Internationale Währungs-

fonds) ! Bevor wir übermäßig

patriotisch werden, beginnen wir

unsere Geschichte.

Um die Chronologie der numidis-

chen Königreiche zu begreifen,

müssen wir zurück in die

Geschichte von Karthago. Und

jetzt merkt euch, dass der Algerier

immer unter Bürokratie leiden

muss, sogar mit seiner Geschichte.

Unsere Erzählung beginnt um 814

v.Chr. mit dem Name einer Frau:

Elissa (Dido bei den Römern).

Sichaeus Frau und Schwester von

Pygmalion , der König von Tyrus,

ein Königreich, das im aktuellen

Libanon lag. Die Legende sagt,

dass Elissa vor ihrem Bruder nach

der afrikanischen Küste von Tune-

sien �üchtete. Der ortsansässige

Häuptling versprach ihr so viel

Land, wie sie mit einer Kuhhaut

umspannen könne. Melissa aber

p��ger schnitt daraufhin die

Kuhhaut in dünne Streifen, legte

sie aneinander und konnte somit

ein großes Stück Land markieren.

Was überhaupt sicher ist, ist die

Entstehung einer neuen Stadt

„Karthago“ Qart-Hadašt oder

neue Stadt. Bei seiner Gründung

ist Karthago nur eine bescheidene

Zwischenstation, bevor sie sich in

eine leistungsfähige Mittelmeer-

Metropole umwandelt. Für dreiein-

halb Jahrhunderte musste

Karthago den Numidern einen

jährlichen Tribut zahlen. Nach der

Zerstörung von Tyrus verhängte

Karthago seinen Schutz über die

phönizischen Städten. Im sechsten

Jahrhundert begann sie die numi-

dischen Territorien zu erobern.

griechischen Geographen, zwei

numidische Königreiche : die

Massäsylier im Westen, zwischen

Mulucha ( Moulouya ) und Cirta (

Constantine) , und die Massylier

an den Grenzen der karthagischen

Territorien.

numidische Königreiche : die

Massäsylier im Westen, zwischen

Mulucha ( Moulouya ) und Cirta (

Constantine) ,

griechischen Geographen, zwei

und die Massylier an den Grenzen

der karthagischen Territorien.

Syphax, König der Massäsylier,

erwies sich als eine mächtige Figur,

er beherrschte das ganze aktuelle

Algerien und nahm Cirta als

Hauptstadt. Der natürliche

Standort von Cirta machte sie fast

undurchdringlich. Das Massäsy-

lische Königreich von Masinissa

(Mass-n-ssen, das heißt: ihr Herr)

war kleiner im Vergleich zu seinem

Rivalen und Syphax unternahm

danach seine Eroberung.

In der Antike waren die Numider

als hervorragende leichte Kavalle-

rie bekannt, die sehr schnell und

beweglich war. Die Numider wohn-

ten im östlichen Teil Nord-Afrikas

und unterschieden sich von den

Mauren im westlichen Teil und die

Gaetulians an den Grenzen der

Sahara. Zum größten Teil, bis zum

dritten Jahrhundert v. Chr, lebten

sie als Nomaden und das war der

Ursprung ihres Namens. Sie

wurden in viele Stämmen unter-

teilt, und viele ihrer Traditionen

bleiben bis heute in manchen

Regionen des Landes unvergess-

lich.... Fortsetzung folgt !

Lyes Rezkini.

Nation durch die Zeit ist eine Episodenfolge der

Geschichte unserer Nation von der Antike bis zur

aktuellen Zeit.

Germanisten Magazin -Dezember 201312

Claude Lorrain - Aeneas's Farewell to Dido in Carthago . 1676 . Kunsthalle Hamburg.

Kunst

Bob Verschueren besucht Algier

oder Befestiger. Um die Auswirkungen der Natu-

relemente auf seinen Arbeit zu verstehen, hat er

zunächst mehrere Werke über verschiedene

Ober�ächen (Schnee, Sand, Erde) realisiert

,stellte aber am Ende fest, dass seine Werke

vergänglich waren und nahm dies als Markenzei-

chen seiner Werke. Nach der Konferenz, verste-

hen wir, wie ein Werk, das so einfach scheinte,

tatsächlich das Ergebnis vieler Stunden Arbeit

und einer gründlichen Suche ist . Bob Verschue-

ren ist ein Künstler, der den Wert der einfachen

Dinge und der Natur, die uns umgibt besser

kennt als irgendjemand anders.

Der zeitgenössische belgische Künstler Bob Verschueren

hat im Oktober einen Vortrag in der algerischen Kuns-

thochschule von Algier über seine verschiedene künstle-

rische Arbeiten gehalten. Er hat auch einen Workshop mit

den Studenten geleitet, um die Raumplanung zu verste-

hen und ihnen die natürlichen Rohsto�e vertraut zu

machen. Der Autodidakt Künstler Bob Verschueren

wurde in vielen Ländern immer mit dem Haupthema

"Schutz der Natur" ausgestellt. Seine Tecknik liegt in der

Nutzung verschiedener Räume wie Fabriken, Kirchen

oder botanischen Gärten. Er verwendet nur natürliche

Materialien wie Zweige, Blätter, Schalen von Obst und

Gemüse ohne Verwendung eines Bindemittels Doria Tounsi

Germanisten Magazin -Dezember 201314

Sprache

Credit : lingua-et-opinio.de

Die algerische Uni kannte diese

Schwäche im DaF-Unterricht

besonders, als das neue Lehrsys-

tem LMD zum Einsatz kam. Germa-

nistische Universitäten wie: Uni

Algier 2, Uni Djilali Liabess und die

Uni von Oran versuchen verge-

bens das sogenannte LMD System

im Fachbereich der Germanistik

einzusetzen, ohne die nötigen

Möglichkeiten dafür, die dieses

Letzte pädagogisch verlangt, in

Verfügung zu stellen. Vor allem

die Lehrerquote, die eben neulich

zum Verwirklichen der LMD hat

die erforderliche, dem System

entsprechende Erfahrung nicht,

sodass es in der wissenschaftli-

chen Lage kommen könnte. Die

Uni Algier 2 ist ein lebendiges

Beispiel dieser Schwäche des DaF-

Unterrichts in ganz Algerien. Dort

werden keine, von den so nötigen

Lernmaterialien angeboten. Die

Studenten leiden sogar darunter,

dass sie keine Hörsälen, keine

einzige Bibliothek und doch keine

ob ihre Studentenquote wirklich

gut ausgebildet sind oder eben

nicht. Das andere wäre, die Studen-

ten nach dem umgekehrten

Motto auszubilden, das heißt

„Quantität statt Qualität“, um sich

die Mühe, die Zeit und etwa Kopf-

zerbrechen sparen zu können.

Germanistik als Fachbereich in der

algerischen Uni verlangt wissens-

chaftliche Kommissionen, in

Kooperation mit deutschen und

österreichischen Partnern, um das

germanistische Lehrsystem stets

zu kontrollieren. Das gilt auch für

die verschiedenen Prüfungen und

Abschlusstesten der Studenten.

Der Einsatz der Dozenten muss

auch wissenschaftlich kontrolliert

werden, um für die Studenten

eine angemessene Lehrerquote

garantieren zu können. So stellen

wir einen gewissen Erfolg im

Germanistikbereich auf die Beine,

und zu wissen, dass DaF-Unter-

richt heutzutage und weltweit als

sehr gefragt geworden ist.

Von Dif Hassen

Deutschlernen

in Algerien

‘‘Der Universitäts-

motto

ist Quantität statt

Qualiät ’’

gut erfahrenden Lehrer in Verfü-

gung haben. Hingegen dazu, stellt

sich die Uni Ho�nungen und

Erwartungen. Aus diesem pädago-

gischen Chaos in der Uni erklären

sich nur zwei natürliche Ursachen:

Das eine ist, die Univerwaltung

hat damit kein Interesse,

Germanisten Magazin -Dezember 2013

15

SpaB Ein Freund ging nach Amerika

1 : Österreichischer Schriftsteller und Poet (1843- 1918)2: Ein Land in Österreich.3 : Mit einem Kranz, mit Girlanden schmüc ken.

Gedicht von Peter Rosegger

Ein Freund ging nach AmerikaUnd schrieb mir vor einigen Lenzen: Schick mir Rosen aus Steiermark,Ich hab eine Braut zu bekränzen!

Und als vergangen war ein Jahr, Da kam ein Brie�ein gelaufen:Schick mir Wasser aus Steiermark,Ich hab ein Kindlein zu taufen!

Und wieder ein Jahr, da wollte der Freund,Ach, noch was anderes haben: Schick mir Erde aus Steiermark, Muss Weib und Kind begraben!

Uns so ersehnte der arme Mann Auf fernsten, fremden WegenFür höchste Freud, für tiefstes LeidDes Heimatlandes Segen.

Eventkalender

Konferenz : 7.Dezember : um 14 :30 : « les splendeurs de l’Algérie romaine » im Institut français von Algier.

Workshop : von 8 bis 15.Dezember : kostenloses Works-hop von Songserstellung. Im Artissimo Schule in Algier.

Ausstellung : bis zum 10.Dezember : Ausstellung des Kunstmalers Boukraa Khaled. In der Kunstgalerie Asselah Hocine. Asselah Hocine Straße.

Konzert : 12.Dezember um 19 :30 : Konzert von Drum’n’Koto Trio im Palais de la culture Moufdi Zakaria.

Konferenz : 14.Dezember, um 14 :30 : Gesprächsrunde « Pouquoi Albert Camus ? » (Warum Albert Camus ?) im Institut français von Algier.

Bücher : von 18 bis 28. Dezember : die nationale Buch-messe im Palais des Exposition in El Mohammadia.

Ausstellung : bis zum 23. Dezember : Ausstellung « les portes de l’énigme » des jungen Kunstmalers Hamza Bounoua im Palais du Rais in Algier.

Messe : bis zum 31.Januar 2014 : 6.Ausgabe des « Salon d’Automne » (Herbstmesse) im Palais de la culture Moufdi Zakaria in Algier.

Die Anekdote

Der Spötter Heine war bei vielen verhasst. «Dabei habe ich selbst die friedlichste Gesinnung», schrieb er. «Meine Wünsche sind die allerbescheidensten: Eine Hütte, Strohdach, aber gutes Bett, vor dem Fenster Blumen, vor der Tür einige schöne Bäume, und wenn der liebe Gott mich ganz glücklich machen will, lässt er mich die Freude erleben, dass an diesen Bäumen sechs oder sieben meiner Feinde aufgehängt werden. »

Lydia Saidi

Germanisten Magazin -Dezember 201316

KINOSophie Scholl - Die letz-

ten Tage.

Der Film schildert die letzten Tage im Leben von

Sophie Scholl , eine der bekanntesten Widers-

tandskämpferinnen gegen das Nazi-Regime.

Gemeinsam mit ihrem Bruder war sie Mitglied der

"Weißen Rose " , eine in Münschen etablierte

Widerstandsgruppe , die durch die Verteilung

von Flugblättern versuchten, das deutsche Volk

gegen die Nazis zu bewegen. Im Febraur 1943

sind die Geschwister Hans und Sophie Scholl

verhaftet. Vier Tage später waren sie auch mit

Christoph Probst, ein Mitglied der « weißen Rose »

guillotiniert. Sophie Scholl hat uns gezeigt , wie

man für seine Idealen sterben kann, dass das

Gute in dem Schreckliche existieren kann. Sie war

die vernünftige Stimme in einer wahnsinnigen

Welt.

Indigènes / Tage des Ruhms.

1943. General De Gaulle stellt ein riesiges franzö-

sisches Exilheer auf, um im Kampf gegen die

deutschen Besätzer zu bestehen. 233.000

Kolonial-Afrikaner werden mobilisiert. Sie kämp-

fen für ein Land, das sie nie gesehen haben. Die

Geschichte ist von Said, Yassir, Abdelkader und

Messaoud, vier engagierte Algerier, die das

Elsass befreien. Doch, in der Armee lernen sie

die Diskriminierung und Rassismus kennen.

Schließlich sind sie immer nur „Eingeborene“ .

Dieser Film zeigt uns, inwiefern wir in diesem

erbarmungslosen Krieg impliziert waren. Der

zweite Weltkrieg , der Krieg der zerbrochenen

Träume, der verlorenen Naivität aber auch des

Beginns des Aufstandes.

DEDZ

In dieser Rubrik wählen wir für euch jedesmal einen algerischen Film und einen deutschen aus .17

Ger

ma

nis

ten

Ma

gazi

n -

Dez

emb

er 2

013

von Raoof Maameri . "Der Weg der Freiheit" Algier 2013.

Germanisten Magazin

[email protected]

Photoskredit : Saidi Lydia. Blidi Mehdi. Raoof Maameri