GESCHÄFTSBERICHT DER AG 2000 - highlight …¤ftsberichte... · STOFFENTWICKLUNG DREHBUCH...
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GESCHÄFTSBERICHT DER AG 2000VORSITZENDER DES VORSTANDES BERND EICHINGER VORSTAND THOMAS P. FRIEDL UND JOCHEN KAMLAH UND MARTIN MOSZKOWICZ SOWIE DR. DANIEL WIEST
AUFSICHTSRAT THOMAS HAFFA FRANZ JUNG FRED KOGEL STEPHAN SAGER HERBERT SCHRODER PROF. DR. MATHIAS SCHWARZ STOFFENTWICKLUNG DREHBUCH CONSTANTIN FILM DEVELOPMENT INC. CONSTANTIN MEDIA GMBH CONSTANTIN SCRIPT & DEVELOPMENT GMBH
INTERNATIONALE UND DEUTSCHE KINOPRODUKTION TV-PRODUKTION CONSTANTIN FILM PRODUKTION GMBH CONSTANTIN FILM INTERNATIONAL GMBH BETEILIGUNGEN OLGA FILM GMBH MOOVIE – THE ART OF ENTERTAINMENT FILMGESELLSCHAFT MBH ENGRAM PICTURES GMBH INNOVUM SMART PRODUCTS GMBH EINKAUF KINOVERLEIH LIZENZHANDEL
FREE-TV PAY-TV VIDEO WELTVERTRIEB CONSTANTIN FILM VERLEIH GMBH CLASSIC MEDIA WERBEAGENTUR GMBHNEBENRECHTEAUSWERTUNG- UND HANDEL MERCHANDISING MUSIK PRINT INTERNET CONSTANTIN MUSIC VERLAGS- GMBH CONSTANTIN INTER@CTIVE GMBH
Mehr I n fo rma t ionen zum Un te rnehmen on l i ne un te r h t tp : / /www.cons tan t i n f i lm .de
I N H A LT / Geschäftsbericht 2000
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Seite 2 - - Vorwort Seite 4 - - Organe Seite 5 - - Bericht des Aufsichtsrates
Seite 6 - - Unternehmensstrategie Seite 12 - - Investor Relations/Aktie
Seite 15 -- Inhaltsverzeichnis Financial Information Seite 16 - - Lagebeurteilung
Seite 26 -- Konzern-Abschluss Seite 54 - - Jahresabschluss AG
Seite 69 -- Beteiligungsübersicht Seite 70 - - Glossar
K E N N Z A H L E N
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Konzern 1999 2000
Umsatz Mio DM 126 233
davon Eigenproduktion Mio DM 66 100
davon Fremdproduktion Mio DM 60 133
EBITDA Mio DM 97 115
Bruttoergebnis Mio DM 9 34
EBIT Mio DM -9 13
Jahresüberschuss Mio DM -4 19
Filmvermögen Mio DM 190 202
Investitionen Mio DM 140 113
Abschreibungen Mio DM 117 101
Eigenkapital Mio DM 185 204
Bilanzsumme Mio DM 432 417
Mitarbeiter Anzahl 71 93
Ergebnis pro Aktie DM -0,35 1,51
1999 2000
Mio EURO 64 119
Mio EURO 34 51
Mio EURO 31 68
Mio EURO 50 59
Mio EURO 5 17
Mio EURO -5 7
Mio EURO -2 10
Mio EURO 97 103
Mio EURO 72 58
Mio EURO 60 52
Mio EURO 95 104
Mio EURO 221 213
Anzahl 71 93
EURO -0,18 0,77
V O R W O R T / Bernd Eichinger
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Sehr geehrte Aktionäre,
liebe Freunde der Constantin Film AG,
das Jahr 2000 war wieder ein sehr erfolgreiches Ver-
leihjahr in unserer über 20-jährigen Unternehmensge-
schichte. Wir sind stolz darauf, dass wir mit siebzehn
Filmen über 19 Millionen Besucher in die deutschen Kinos
ziehen konnten.
Die Constantin Film ist damit mit deutlichem Vorsprung
sowohl vor unseren deutschen Mitbewerbern als auch
vor den US-Studios Warner Bros., Disney, Columbia
Tristar und 20th Century Fox das erfolgreichste Verleih-
und Produktionshaus auf dem deutschen Kinomarkt.
Nur die unter dem Dach der Vertriebsgemeinschaft UIP
zusammengeschlossenen US-Studios Paramount,
Universal, MGM und Dreamworks konnten gemeinsam
gerechnet unser Ergebnis übertreffen.
Dieser Erfolg ist kein Zufall. Er ist das Resultat der über
Jahre sorgsam aufgebauten Kombination unserer Pro-
duktquellen: Deutsche und internationale Eigenpro-
duktionen, Output-Vereinbarungen mit führenden
US-amerikanischen Studio-Produzenten und First-Look-
Vereinbarungen mit nationalen und internationalen
Produktionsfirmen.
Unsere exzellente Position auf dem Markt zu festigen und
auszubauen ist auch in Zukunft unser Ziel. Dazu haben
wir im Jahr 2000 weitere wichtige Produktpartnerschaften
geschlossen: Output-Verträge mit den amerikanischen
Studio-Produzenten Escape Artists und – in Kooperation
mit KirchMedia – mit Hyde Park Entertainment sowie mit
dem größten unabhängigen US-Studio USA Films
sichern uns für die kommenden Verleihjahre weitere
internationale Spitzenprodukte.
Mit einem Besucheranteil von 31 Prozent aller im letzten
Jahr gestarteten deutschen Produktionen konnten wir
unsere über Jahrzehnte aufgebaute herausragende
Stellung auf dem deutschen Produktionsmarkt wieder
unter Beweis stellen. Wir haben im Jahr 2000 unser Pro-
duktionsvolumen mit acht Kino- und zehn TV-Filmen mehr
als verdoppelt. Wir haben darüber hinaus alle Maßnah-
men getroffen, um weiterhin national wie international
unsere Produktion zu steigern und unseren bekannt
hohen qualitativen Anspruch sicherzustellen. Neben der
intensiven Entwicklung von Stoffen haben wir dafür
gesorgt, ausreichende Produktionskapazitäten zu schaf-
fen. Unsere deutschen Beteiligungen Olga Film GmbH,
MOOVIE – the art of entertainment Filmgesellschaft mbH
und Engram Pictures GmbH haben wir in nur zwölf Mona-
ten sehr erfolgreich in den Constantin Verbund integriert.
Gerade haben wir beispielsweise die Dreharbeiten zu der
Kinoproduktion Sass (mit Ben Becker und Jürgen Vogel
in den Hauptrollen), dem ersten von MOOVIE – the art
of entertainment Filmgesellschaft mbH hergestellten
Kinofilm, abgeschlossen.
Auch die Zusammenarbeit mit unseren im letzten Jahr
neu hinzugekommenen internationalen Partnern trägt
erste Früchte: Nach Abschluss unseres Produktions-Joint-
GB 2000 Seite 3
Ventures mit der amerikanisch-britischen Produktions-
gesellschaft Impact Pictures haben wir im März unter der
Regie von Starregisseur Paul Anderson (Mortal Kombat,
Event Horizon, Soldier) die Dreharbeiten zu dem Kino-
thriller Resident Evil – der Verfilmung eines der erfolg-
reichsten Videospiele aller Zeiten begonnen.
In unserer TV-Produktion haben wir die Dreharbeiten für
den Event-Zweiteiler Vera Brühne (Regie: Hark Bohm)
mit Corinna Harfouch und Uwe Ochsenknecht in den
Hauptrollen abgeschlossen. Die Verfilmung eines der Auf-
sehen erregendsten Justizdramen der deutschen Nach-
kriegsgeschichte wird eines der TV-Highlights im Herbst
2001 bei SAT.1. Unsere erste internationale TV-Produk-
tion, der Zweiteiler Die Nebel von Avalon (mit Anjelica
Houston), wurde von uns in Zusammenarbeit mit dem
US-Studio Warner Bros. und dem amerikanischen
Cable-TV-Channel TNT hergestellt. Diese jüngste Zusam-
menarbeit mit Regisseur Uli Edel (Christiane F. – Wir
Kinder vom Bahnhof Zoo) wird ebenfalls im Herbst 2001
in Deutschland ausgestrahlt werden.
Weitere erfolgreiche Produkte aus unserer TV-Produktion
sind Reihen wie Rosa Roth (mit Iris Berben) und Der
Solist (mit Thomas Kretschmann) oder unsere Sitcom
Hausmeister Krause (mit Comedy-Star Tom Gerhardt),
von der wir im Jahr 2001 bereits die dritte Staffel her-
stellen werden.
Auch im Jahr 2000 haben wir die von uns prognostizier-
ten Finanzziele wieder voll erfüllt und mit einem Umsatz
von TDM 233.271 und einem EBIT von TDM 12.892
wiederum unsere Planung übertroffen.
Unsere Planzahlen für 2001 zeigen deutlich, dass wir
voller Energie auch in das neue Geschäftsjahr starten:
Wir erwarten eine Steigerung unseres Umsatzes auf
DM 280 Millionen, das EBIT-Ziel liegt mit DM 28 Millio-
nen mehr als 100 Prozent über dem EBIT 2000.
Bis Mitte dieses Jahres werden wir acht Titel aus unse-
rem Verleihprogramm (vier Eigen- und Co-Produktionen
sowie vier Fremdtitel) in die deutschen Kinos bringen.
Darunter der offizielle Eröffnungsfilm der 51. Internatio-
nalen Filmfestspiele Berlin Duell – Enemy at the Gates
(Regie: Jean-Jacques Annaud, Der Name der Rose, Sie-
ben Jahre in Tibet) und die Teenager-Komödie
Mädchen Mädchen!, eine Eigenproduktion im Stil der
letztjährig erfolgreichen Constantin-Titel Harte Jungs
und American Pie. Des Weiteren starten wir u.a. die sar-
kastisch schwarze Komödie Eine Nacht bei McCool’s
mit internationalen Topstars wie Michael Douglas, Matt
Dillon und Liv Tyler in den Hauptrollen.
Auch für das gesamte Jahr ist unsere Verleih-Pipeline mit
25 Filmen wieder vielversprechend gefüllt.
Sehr verehrte Aktionäre, liebe Freunde der Constantin,
das letzte Halbjahr am Neuen Markt war von einer bran-
chenübergreifenden Verunsicherung bei den Anlegern
überschattet. Auch wenn dabei leider nicht nach Einzel-
titeln differenziert wurde, begrüßen wir die Norma-
lisierung und fühlen uns in unserer soliden Geschäfts-
politik bestätigt.
Für eine erfolgreiche Zukunft haben wir uns gut gerüstet:
Eine verantwortungsvolle Firmenpolitik, die eine stete
qualitative Expansion zum Ziel hat, ein Team von kreati-
ven und leistungsfähigen Mitarbeitern, über viele Jahre
bewährte intensive Kontakte an den weltweit entschei-
denden Plätzen des Filmgeschäftes und eine konserva-
tive Finanzpolitik waren und sind die Bausteine unseres
Erfolges.
Daran werden wir festhalten. Allen, die mit ihrem Enga-
gement und ihrem Vertrauen maßgeblich zu diesem Erfolg
beigetragen haben, möchte ich herzlich danken.
Mit freundlichen Grüßen
B e r n d E i c h i n g e r / Vorsitzender des Vorstandes
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GB 2000 Seite 4
O R G A N E / Constantin Film AG
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T h o m a s H a f f a / Vorsitzender /
Vorsitzender des Vorstandes der EM.TV & Merchandising AG
P r o f . D r. M a t h i a s S c h w a r z / Stellv. Vorsitzender / Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer
F r a n z J u n g / Mitglied der Geschäftsleitung der Commerzbank AG München
F r e d K o g e l / Stellv. Vorsitzender der Geschäftsführung der KirchMedia GmbH & Co. KGaA
S t e p h a n S a g e r / Filmkaufmann
H e r b e r t S c h r o d e r / Geschäftsführer der KirchMedia GmbH & Co. KGaA
B e r n d E i c h i n g e r / Vorsitzender
T h o m a s P e t e r F r i e d l / Vertrieb und Marketing
J o c h e n K a m l a h / Recht, Personal und Organisation
M a r t i n M o s z k o w i c z / Produktion
D r. D a n i e l W i e s t / Finanzen und Investor Relations
V O R S TA N D / /
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A U F S I C H T S R AT / /
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GB 2000 Seite 5
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand der Gesellschaft wäh-
rend des Geschäftsjahres 2000 regelmäßig auf Grund
mündlicher und schriftlicher Berichte und durch ständi-
gen Kontakt mit ihm überwacht. Auch außerhalb der
Sitzungen haben Mitglieder des Aufsichtsrates den
Vorstand beraten.
Alle wesentlichen Fragen der Geschäftspolitik, insbe-
sondere zustimmungsbedürftige Geschäfte sowie
Grundsatzfragen und wichtige Einzelvorgänge hat der
Aufsichtsrat in vier Sitzungen im Geschäftsjahr 2000
sowie in Umlaufbeschlüssen auf der Basis schriftlicher
Berichte des Vorstandes im Detail überprüft, beraten und
mit dem Vorstand erörtert. Der Aufsichtsrat hat keine
Ausschüsse gebildet.
Der Aufsichtsrat befasste sich im Geschäftsjahr 2000
u.a. mit den Output-Verträgen mit USA Films und Hyde
Park Entertainment, mit den Joint Ventures mit Impact
Pictures und ProCon Pictures sowie mit der Beteiligung
an der Innovum Smart Products GmbH.
Im Auftrag des Aufsichtsrates hat die KPMG Deutsche
Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschafts-
prüfungsgesellschaft, München die Buchführung, den
Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie den
für den Konzern und die Gesellschaft zusammenge-
fassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2000 geprüft.
Auf Grund der Prüfung wurde jeweils der uneinge-
schränkte Bestätigungsvermerk erteilt. Jahresabschluss,
Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebe-
richt lagen dem Aufsichtsrat zur Prüfung vor. Der Ab-
schlussprüfer übergab seine Prüfungsberichte dem
Aufsichtsrat und nahm an der Sitzung des Aufsichtsrates
vom 22. März 2001 teil, in der der Jahresabschluss, der
Konzernabschluss sowie der zusammengefasste La-
gebericht vom Aufsichtsrat geprüft wurden. Er berichtete
dabei über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung.
Der Aufsichtsrat nahm die Prüfungsergebnisse zustim-
mend zur Kenntnis. Auch nach dem abschließenden
Ergebnis der eigenen Prüfung durch den Aufsichtsrat sind
gegen den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und
gegen den zusammengefassten Lagebericht der
Constantin Film AG keine Einwendungen zu erheben. Der
Aufsichtsrat billigte in seiner Sitzung am 31. März 2001
den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss der
Constantin Film AG für das Geschäftsjahr 2000, der
dadurch festgestellt wurde. Der Aufsichtsrat schließt sich
dem Ergebnis des Vorstandes über die Verwendung des
Jahresergebnisses für das Geschäftsjahr 2000 an.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand der Constantin
Film AG, den Geschäftsführern der Tochter- und Beteili-
gungsgesellschaften sowie allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Constantin Film AG sowie deren Toch-
ter- und Beteiligungsgesellschaften seinen Dank für die
im Jahre 2000 geleistete Arbeit aus.
München, im März 2001
B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S / Thomas Haffa
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T h o m a s H a f f a / Vorsitzender des Aufsichtsrates
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GB 2000 Seite 6
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ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSSTRATEGIE / Multi-Channel Sourcing
E I G E N P R O D U K T I O N
Die Beteiligung an bisher vier erfolgreichen deutschen
Produktionsfirmen ist eine der wesentlichen strategi-
schen Maßnahmen, um uns zusätzliche Kapazitäten für
unsere Kino- und Fernsehproduktion zu sichern. Mit der
Eigenproduktion schaffen wir Rechte, die uns über alle
Verwertungsstufen und weltweit uneingeschränkt ge-
hören. Es ist für uns wesentlich, durch die Auswahl erfah-
rener Produzenten auch hier die kreative Kontrolle bei den
Projekten in Händen zu halten. Nur so können wir unseren
über Jahre bewährten kreativen Anspruch sichern.
O L G A F I L M G M B H , M Ü N C H E N
Die 51%ige Beteiligung an der Olga Film sichert der
Constantin Film seit August 1999 weiteres einzigartiges
kreatives Potenzial.
Die vom Produzenten-Duo Molly von Fürstenberg und
Harry Kügler geführte Olga Film GmbH gilt als Talent-
schmiede für junge Nachwuchsregisseure. Doris Dörrie,
Sönke Wortmann und Katja von Garnier haben bei Olga
Film ihre Karriere begonnen. Die Gesellschaft hat seit
1974 mehr als 20 Kinofilme und 18 Fernsehproduktionen
realisiert, darunter Kinoerfolge wie Männer, Kleine Haie
oder Bandits. Ein aktuelles Projekt der Olga Film ist die
Kinokomödie Mädchen Mädchen!, die am 29. März
2001 in die deutschen Kinos kommt.
M O O V I E – T H E A R T O F E N T E R TA I N M E N T
F I L M G E S E L L S C H A F T M B H , B E R L I N
Mit der Beteiligung an MOOVIE – the art of entertainment
haben wir insbesondere unsere Präsenz im TV-Movie-
Bereich gestärkt. An dem 1996 von Produzent Oliver
Berben und Regisseur Carlo Rola gegründeten Unter-
nehmen hält die Constantin Film 51 Prozent. In nur vier
Jahren konnte sich MOOVIE – the art of entertainment auf
dem deutschen TV-Markt äußerst erfolgreich positio-
nieren. Die TV-Serie Rosa Roth mit Iris Berben in der
Hauptrolle ist bereits seit der Erstausstrahlung im
November 1995 mit durchschnittlich 5,2 Millionen Zu-
schauern pro Sendung eine der quotenstärksten Krimi-
Serien im ZDF.
Von der Ende 1999 ebenfalls erfolgreich im ZDF etablier-
ten Serie Der Solist (mit Thomas Kretschmann in der
Hauptrolle) wurde der zweite Teil im Frühjahr 2000 pro-
duziert, die Dreharbeiten zum dritten Teil wurden im
Januar 2001 in Hamburg abgeschlossen, und für dieses
Jahr sind zwei weitere Folgen beauftragt.
Mit dem im Oktober ausgestrahlten TV-Movie Das
Teufelsweib (mit Iris Berben in der Hauptrolle) konnte
mit 5,1 Millionen Zuschauern (Marktanteil 16,7 Prozent)
der zweiterfolgreichste TV-Movie für SAT.1 im Jahr 2000
hergestellt werden.
Im Herbst letzten Jahres hat MOOVIE die Dreharbeiten
zu ihrem ersten Kinofilm begonnen: Sass eine Gangs-
terkomödie über die Coups der berühmt-berüchtigten
Bankräuber Franz und Erich Sass (mit Ben Becker und
Jürgen Vogel) kommt im Herbst in die deutschen Kinos.
Weitere Kinoprojekte in Planung sind z.B. die Romanver-
filmung Perlen für die Säue von Peter Johannes und Auf
und Davon von Meike Winnemuth und Peter Praschl.
E N G R A M P I C T U R E S G M B H , M Ü N C H E N
Mit der 51%igen Beteiligung an Engram Pictures stärken
wir insbesondere unsere Präsenz in den Segmenten
Thriller und Fantasy. Die 1994 von Rainer Matsutani und
Jürgen Hebstreit gegründete Firma hat sich mit Kino- und
TV-Produktionen im Bereich der High-Quality-Genre-
Produktion etabliert: Der Kinoerfolg Nur über meine
Leiche (Regie: Rainer Matsutani) wurde mit dem Bayeri-
schen Filmpreis (VGF-Produzentenpreis; Katja Riemann
GB 2000 Seite 7
als beste Darstellerin) und dem Deutschen Filmpreis
(Katja Riemann als beste Darstellerin) ausgezeichnet.
Die TV-Movies wie Geisterstunde, Der Feuerläufer und
Götterdämmerung haben Top-Einschaltquoten bei ihrer
Ausstrahlung erreicht. Die jüngste TV-Produktion, der für
SAT.1 produzierte Thriller Einladung zum Mord, konnte
im November 2000 knapp sechs Millionen Zuschauer
begeistern – das entspricht einem hervorragenden Markt-
anteil von 19 Prozent und machte Einladung zum Mord
zum erfolgreichsten TV-Movie für SAT.1 im Jahr 2000.
In der Produktionsvorbereitung befindet sich u.a. als
nächstes Kinoprojekt Faust und Mephisto (Arbeitstitel),
eine Komödie, die das aus der klassischen Literatur
bekannte Thema auf ungewohnte Weise umsetzt. Für die
Hauptrollen konnten wir Jan Josef Liefers (Rossini) und
Armin Rohde (Der bewegte Mann) gewinnen. Der Dreh-
beginn ist für Sommer 2001 geplant.
H A H N F I L M A G , B E R L I N
Die Beteiligung an der Hahn Film Firmengruppe ist ein
wichtiger Schritt im weiteren Aufbau des Geschäfts-
feldes Family-Entertainment. Die Constantin Film AG hält
mit Wirkung ab dem 01. Januar 2001 25,1 Prozent an
der Hahn Film AG, mit einer fünfjährigen Call-Option für
weitere 25,9 Prozent der Anteile. Der Kaufvertrag wurde
am 28. März 2000 geschlossen; diese Beteiligung wird
ab 01. Januar 2001 „at equity“ konsolidiert. Das Unter-
nehmen wurde 1980 von Produzent und Regisseur Ger-
hard Hahn gegründet. Die Hahn Film AG beherrscht seit
mehr als 20 Jahren im Kinobereich die deutsche
Zeichentrickszene. Toperfolge wie Werner – Beinhart,
Werner – Volles Rooäää!!! oder Asterix stammen aus
ihren Studios und Niederlassungen in Berlin, Köln,
München und Saigon/Vietnam. Dazu kommt eine lange
Reihe quotenstarker TV-Produktionen wie Benjamin
Blümchen, SimsalaGrimm oder Renaade. Die Hahn
Film AG ist in allen Bereichen der Animationsproduktion
tätig: klassischer 2D-Zeichentrick, „state of the art“
3D-Computeranimation und interaktive Computerspiele.
Derzeit sind mit Abrafaxe und SimsalaGrimm zwei Kino-
filme in Produktion.
Ebenfalls werden zurzeit jeweils 52 Folgen der TV-Serien
Altair und Die Gnarfs gezeichnet, dreizehn Folgen der
Mini-Serie Marvellous Milly befinden sich in Post-Pro-
duktion.
Für das laufende Jahr plant die Hahn Film den Produk-
tionsbeginn bei weiteren TV-Serien wie Die Schule der klei-
nen Vampire, Wildlife (zweite Staffel) und Sherazade.
Durch weltweites Networking und intensive Kooperation
im Entwicklungs- und Produktionsbereich konnten wir
auch die Zahl internationaler Eigenproduktionen konti-
nuierlich steigern.
I M PA C T P I C T U R E S , L O S A N G E L E S / L O N D O N
Das Joint Venture mit der amerikanisch-britischen
Produktionsfirma Impact Pictures bedeutet eine wesent-
liche Verbreiterung unserer Produktionskapazitäten für
den internationalen Kino- und TV-Markt.
Die Constantin Film hält 51 Prozent an dem neuge-
gründeten Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Los
Angeles und London und verstärkt damit auch ihre
Präsenz in Großbritannien, dem neben den USA wich-
tigsten Entstehungsort für englischsprachige Filme.
Impact Pictures wurde 1992 von Starregisseur Paul
Anderson und Produzent Jeremy Bolt gegründet. Das
erfolgreiche Duo konnte sich bereits mit Kinohits wie
Mortal Kombat (New Line/Warner Bros.), Event Horizon
GB 2000 Seite 8
(Paramount Pictures) und Soldier (Warner Bros.) einen
weltweiten Namen machen.
Im April dieses Jahres hat die Constantin Film gemeinsam
mit Impact Pictures die exklusiven Verfilmungsrechte an
dem Fantasy-Bestseller Stonehenge 2000 von Bernard
Cornwell erworben. Die opulente Saga über den mäch-
tigen Krieger Saban und seine Anhänger im England des
Jahres 2000 vor Christus zu Beginn der Bronzezeit ist nach
Die Nebel von Avalon das nächste von Constantin Film
produzierte internationale TV-Event.
Im März 2001 haben die Dreharbeiten zu dem Kinothriller
Resident Evil unter der Regie von Paul Anderson, der
bereits mit der Verfilmung des Videospiel-Hits Mortal
Kombat (New Line/Warner Bros.) einen Welterfolg reali-
sieren konnte, begonnen.
Der Thriller Resident Evil mit Milla Jovovich (Das fünfte
Element, Die Jungfrau von Orléans) in der Hauptrolle
basiert auf dem gleichnamigen Capcom-Playstation-
Klassiker, der weltweit über US$ 1 Milliarde umsetzen
konnte und damit zu einem der erfolgreichsten Video-
spiele aller Zeiten wurde.
P R O PA G A N D A F I L M S , L O S A N G E L E S
Durch das Joint Venture mit Propaganda Films sichern
wir uns den Zugriff auf das kreative Potenzial und eine
langjährige Produktionserfahrung der Mitglieder der
„Propaganda Family“. Regisseure und Schauspieler wie
Spike Jonze (Three Kings, The Game), Simon West
(Die Tochter des Generals, Con Air), Mark Pellington
(Arlington Road), Dominic Sena (Gone in 60 Seconds),
Nicole Kidman (Eyes Wide Shut), Tom Sizemore (The
Match, Red Planet) und Matthew McConaughey
(Amistad, EDtv, U-571) haben sich unter dem „Propa-
ganda-Dach“ versammelt.
Mit seinen Wurzeln in der Musikvideo-Produktion ist
Propaganda Films eines der weltweit führenden Unter-
nehmen für Werbefilme, Musikvideos, Fernseh- und Kino-
filme. Präsident der 1986 gegründeten Produktionsfirma
ist Rick Hess, einer der erfahrensten Executives
der US-amerikanischen Filmindustrie. Neben dem Haupt-
sitz in Los Angeles verfügt die Gruppe über Standorte
in London, Chicago und New York.
Mit dem inzwischen gegründeten Gemeinschaftsunter-
nehmen ProCon Pictures LLC verfolgen wir überwiegend
die Entwicklung, Finanzierung, Produktion und Auswer-
tung von internationalen Kino- und TV-Projekten.
Die Dreharbeiten zu unserer internationalen Eigen-
produktion Slap Her, She’s French mit Piper Perabo
(Coyote Ugly) in der Hauptrolle wurden im Januar 2001
in Zusammenarbeit mit Key Entertainment abgeschlos-
sen. Die High-School-Komödie nach dem Drehbuch von
Lamar Damon, Robert Lee King und Oscar-Preisträger
Alan Ball (American Beauty) wird noch im Jahr 2001 in
den deutschen Kinos starten.
I N N O V U M S M A R T P R O D U C T S G M B H , K Ö L N
Nicht nur im Produktionsbereich haben wir durch Be-
teiligungen und Kooperationen wichtige Schritte getan.
Mit der Mehrheitsbeteiligung an der INNOVUM Smart
Products GmbH sichern wir uns Know-how und Kapa-
zitäten im rasant wachsenden Bereich „Neue Medien“.
Sowohl die Verlängerung unserer Wertschöpfung im
Internet als auch die Erstellung internetbezogener Mar-
ketingleistungen für unsere Filme sind Schwerpunkte der
langjährigen Zusammenarbeit mit INNOVUM, die jetzt in
eine Beteiligung mündet. Im Hinblick auf den immer enger
werdenden Verleihmarkt mit einer Vielzahl von Wett-
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ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSSTRATEGIE / Multi-Channel Sourcing
GB 2000 Seite 9
bewerbern und einer stetig steigenden Zahl von
Produktionen sind auch weiterhin innovative Werbefor-
men gefordert, um eigene Produkte zu profilieren.
Das 1996 von Daniel Mühlbauer und Volker Jansen
gegründete Unternehmen setzt erfolgreich die innovative
Kombination von New Media und klassischer Werbe-
mittelvermarktung um.
Ein Beispiel für die Online-Marketingaktivitäten sind die
von der Constantin Inter@ctive GmbH und INNOVUM
entwickelten, im Rahmen des Filmstarts von Schule am
07. Dezember 2000 erstmalig im Internet veranstalteten,
bundesweiten Schulmeisterschaften, an denen sich be-
reits eine Woche nach Start des Spieles mehr als 2.000
Schulen beteiligt hatten. Die Site konnte sich damit aus
dem Stand unter den Top-100-Websites des Jahres 2000
platzieren.
Weitere mit Online-Preisen ausgezeichnete Beispiele des
letzten Jahres sind die Websites für Shang-High Noon
(www.shang-high-noon.de) oder The Cube
(www.cube-film.de).
Der Ausbau unserer Eigenproduktion ist ein Weg, den
kontinuierlichen, qualitativ hochwertigen Produktionszu-
fluss zu sichern. Ein anderer führt uns über seit vielen
Jahren gepflegte Verbindungen zu einer Vielzahl hoch-
karätiger Unternehmen der Unterhaltungsbranche. Wir
haben bis heute fünf Output-Verträge mit erfolgreichen
internationalen Studioproduzenten geschlossen. Mit die-
sen Verträgen sichern wir uns sämtliche Produktionen, die
innerhalb des vereinbarten Zeitraums hergestellt werden,
was uns die regelmäßige Versorgung mit attraktiven,
Erfolg versprechenden Filmen für unseren Verleih und
Lizenzhandel garantiert.
M A N D A L AY P I C T U R E S , L O S A N G E L E S
Mit Mandalay Pictures, einer der wichtigsten unabhän-
gigen Produktionsfirmen in den USA, haben wir im Januar
1999 unseren Output-Vertrag verlängert.
Gründer und Gesellschafter des Unternehmens – neben
dem kanadischen Medienkonzern Lions Gate – ist Peter
Gruber, der als Produzent und später Chairman und Chief
Executive Officer von Sony Pictures Entertainment u.a. für
Kinowelterfolge wie Batman, Rain Man und Die Hexen
von Eastwick verantwortlich war.
Sieben Jahre in Tibet (mit Brad Pitt in der Hauptrolle)
ist mit über zwei Millionen Besuchern in den deutschen
Kinos eine der Produktionen aus unserer Produktpartner-
schaft mit Mandalay Pictures. Mit dem Horror-Thriller
Sleepy Hollow haben wir ebenfalls knapp zwei Millionen
Besucher seit dem Kinostart im Februar 2000 begeistert.
Die jüngste Produktion aus diesem Output-Vertrag,
Duell – Enemy at the Gates, hat am Abend des
07. Februar 2001 als Weltpremiere die 51. Internationalen
Filmfestspiele Berlin offiziell eröffnet. Mit dem bewegen-
den Epos um Krieg, Verzweiflung und wahre Freundschaft
vor dem Hintergrund der Schlacht um Stalingrad setzt die
Constantin Film die langjährige erfolgreiche Zusammen-
arbeit mit Starregisseur Jean-Jacques Annaud nach Welt-
erfolgen wie Der Bär, Sieben Jahre in Tibet und der
Bernd Eichinger-Produktion Der Name der Rose fort.
S P Y G L A S S E N T E R TA I N M E N T G R O U P,
B U R B A N K
Der gemeinsam mit der KirchMedia eingegangene
Output-Deal mit dem US-Produzenten SpyGlass Enter-
tainment liefert uns hochkarätige Filme, an denen wir
die deutschsprachigen Kino-, Video- und DVD-Rechte
GB 2000 Seite 10
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ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSSTRATEGIE / Multi-Channel Sourcing
halten. Dieser Vereinbarung verdanken wir u.a. den
Kinohit The Sixth Sense (mit Bruce Willis), der seit Jah-
resbeginn 2000 mehr als vier Millionen Kinobesucher
begeistert hat. Glauben ist Alles! und Shang-High
Noon sind mit insgesamt über 1,2 Millionen Kinobe-
suchern weitere erfolgreiche Produktionen aus dieser
Produktpartnerschaft. Die nächsten Filme von SpyGlass
sind u.a. Der Graf von Monte Christo oder der Snow-
board-Thriller 10 : 1.
E S C A P E A R T I S T S , L O S A N G E L E S
Unser Output-Vertrag mit Escape Artists sichert uns die
Kino-, Video-/DVD-, TV- und Online-Rechte für Deutsch-
land, Österreich und die Schweiz (ohne Kino) an allen Pro-
duktionen, die das Unternehmen bis Ende 2005 herstellt.
Escape Artists wurde von einer Gruppe der erfolgreichs-
ten Produzenten der letzten Jahre gegründet. Steve
Tisch, Todd Black und Jason Blumenthal konnten sich mit
herausragenden Kinoprojekten, wie z. B. Forrest Gump
oder Sieben Jahre in Tibet einen internationalen Namen
machen. Die zukünftigen Produktionen von Escape
Artists werden in den USA und anderen wichtigen Terri-
torien vom US-Studio Sony/Columbia Tristar vertrieben.
HYDE PARK ENTERTAINMENT, LOS ANGELES
Durch den Abschluss des Output-Vertrages mit Hyde
Park in Kooperation mit KirchMedia ist es uns letztes Jahr
gelungen, das Netz langfristiger Produktpartnerschaften
mit führenden unabhängigen US-amerikanischen Pro-
duzenten weiter erfolgreich auszubauen. Die Verein-
barung umfasst die Kino- und Video-/DVD-Rechte für
Deutschland und Österreich an allen Produktionen von
Hyde Park in den kommenden vier Jahren.
conspiracy.com ist die erste Produktion aus diesem
Output-Vertrag mit Hyde Park. In beeindruckendem
Bezug zur aktuellen „Silicon Valley“-Realität erzählt
conspiracy.com die Erlebnisse eines jungen Program-
mierers, dessen Traumjob in einer High-Tech-Firma zum
tödlichen Albtraum wird, als er hinter die kriminellen
Machenschaften seines Auftraggebers kommt. Der Thril-
ler kommt im Frühsommer 2001 in die deutschen Kinos.
Antonio Banderas (Die Maske des Zorro, Das Geister-
haus) und Oscar-Gewinnerin Angelina Jolie (Durchge-
knallt, Tomb Raider) spielen die Hauptrollen in Original
Sin. Der erotische Thriller handelt von der fatalen Liebe
eines jungen erfolgreichen Kaufmannes zu einer Femme
fatale, die sein Leben vollkommen aus den Fugen gera-
ten lässt. Original Sin wird im Sommer 2001 im Verleih
der Constantin Film in den Kinos starten.
U S A F I L M S , L O S A N G E L E S
Mit dem größten unabhängigen US-Produktionsstudio
USA Films haben wir ebenfalls einen Output-Vertrag
abgeschlossen. Er beinhaltet die deutschsprachigen
Kino-, Video-/DVD-, Pay-, Free-TV- und Internet-Rechte
an allen Produktionen, die USA Films bis 31. Dezember
2003 herstellt.
USA Films ist ein 100%iges Tochterunternehmen der
an der NASDAQ notierten USA Networks Inc., die mit
ihren Hauptgeschäftsfeldern Filmproduktion, -akquisition
und -vertrieb (USA Films), Fernsehen (USA Networks),
Home Shopping Networks und dem Kabelsender
(Science Fiction Channel) sowie dem elektronischen
Tickethandel (Ticketmaster) einen Jahresumsatz von mehr
als US$ 3 Milliarden erzielte. Einer der Mehrheitsaktionäre
des Medienkonzerns ist Barry Diller, einer der erfolg-
reichsten Medienmanager der letzten zwei Dekaden, der
in den achtziger Jahren als Präsident von 20th Century Fox
dort das Fernsehgeschäft bzw. Fox TV aufbaute.
GB 2000 Seite 11
Im Filmstock der USA Films befinden sich über 150 Filme,
wie u.a. Vier Hochzeiten und ein Todesfall oder Die
üblichen Verdächtigen.
Eine Nacht bei McCool’s, ein von Michael Douglas und
USA Films produziertes Komödien-Highlight kommt
im April 2001 im Verleih der Constantin Film in die deut-
schen Kinos. In dieser sarkastisch schwarzen Komödie
dreht sich alles um die atemberaubende Liv Tyler
(Armageddon), die mit List und jeder Menge Sexappeal
sämtliche Männer in ihren, meist tödlichen, Bann zieht:
u.a. Matt Dillon (Verrückt nach Mary, In & Out), John
Goodman (Being John Malkovich, Roseanne), Paul
Reiser (Beverly Hills Cop I und II, Alien) und Michael
Douglas (Wall Street, Basic Instinct).
Neben Eigenproduktionen und Output-Partnerschaften
wird unser 3-Säulen-Modell in der Produktversorgung
von First-Look-Verträgen mit national und international
erfolgreichen und innovativen Produktionsunternehmen
komplettiert. Damit sichern wir uns als Erste den Zugriff
auf Erfolg versprechende Filme für unser Verleihpro-
gramm ohne eine Abnahmeverpflichtung eingehen zu
müssen.
H O F M A N N & V O G E S F I L M P R O D U K T I O N
G M B H & C O . K G , M Ü N C H E N
Bereits das erste Projekt aus unserer Vereinbarung war
ein Kinohit in unserem Verleih: Die Komödie Erkan &
Stefan (Regie: Michael „Bully“ Herbig) konnte sich mit
mehr als 1,2 Millionen Besuchern in den deutschen „Kino
Top 5” platzieren.
In unserem Verleihprogramm für 2001 werden wir zwei
weitere Hofmann & Voges-Produktionen präsentieren:
Im Mai startet Nur eine Affäre (Arbeitstitel), eine turbu-
lente Satire über die Nöte und Sehnsüchte der liebes-
hungrigen erfolgreichen Frauen um die 30. Und auch die
Fortsetzung von Erkan & Stefan wird im nächsten Winter
Einzug in die Kinos halten.
M T M F I L M P R O D U K T I O N S G M B H , M Ü N C H E N
Aus unserem First-Look-Vertrag mit MTM entsteht zur-
zeit eine außergewöhnliche Produktion: der Kinofilm
Nirgendwo in Afrika (Regie: Caroline Link, Oskar-
Nominierung 1998 für Jenseits der Stille) nach einem
Roman von Stefanie Zweig. Die historische Erzählung
schildert die Erlebnisse des jüdischen Mädchens Regina
und ihrer Familie, die durch ihre Emigration aus dem
nationalsozialistischen Deutschland nach Afrika nicht
nur ihr Leben retten, sondern auch Unvergleichliches
erfahren.
Die Kombination von Eigenproduktion mit Akquisition
von Lizenzrechten über Output-Deals, First-Look- und
Pick-up-Verträge schafft uns bedeutende Wettbewerbs-
vorteile. Mit unserer über Jahre bewiesenen Fähigkeit,
Blockbuster selbst herstellen zu können, konnten wir dem
in den letzten Jahren massiven Anstieg in den Lizenz-
preisen weitgehend ausweichen.
GB 2000 Seite 12
D A S B Ö R S E N J A H R 2 0 0 0 : E I N J A H R D E R
S U P E R L AT I V E U N D D E R G E G E N S Ä T Z E
Das Börsenjahr 2000 war in Deutschland, wie auch welt-
weit, durch extrem gegenläufige Entwicklungen geprägt.
Die Gesamtperformance der Aktienbörsen in aller Welt
war durch rückläufige Kurse gezeichnet.
In den USA fiel der Dow Jones Index um 6,2 Prozent auf
10.786 Punkte, der breiter gefasste Standard & Poor’s
500 Index, der die Kursentwicklung von 500 der wich-
tigsten US-Firmen widerspiegelt, gab um 10,1 Prozent
auf 1.320 Punkte nach, und der Technologie-lastige
US-Wachstumswerte Index NASDAQ brach sogar um
38,7 Prozent ein. Der Dow Jones- und der S&P 500 Index
haben damit im Jahr 2000 die stärksten Kursverluste
seit 1981 erlebt, und für den NASDAQ war es der größte
Rückgang in der 28-jährigen Geschichte.
Obwohl an den deutschen Börsen ein Rekordumsatz von
€ 6,1 Billionen erreicht werden konnte und von 153 Neu-
emissionen allein 133 Werte ihr Debut am Neuen Markt
gaben, verzeichneten die deutschen Börsen ein Minus.
Noch zu Beginn des Jahres war diese Entwicklung nicht
abzusehen und bis Anfang März kannten die Kurse nur
eine Richtung: aufwärts! Der Dax erreichte am 07. März
2000 ein neues Allzeithoch von 8.136 Punkten. Dieser
Kursexplosion folgte das böse Erwachen. Selbst pro-
minente Dax-Schwergewichte kamen unter Druck und
der Deutsche Aktienindex schloss nach einer Berg- und
Talfahrt das Jahr 2000 mit 6.434 Punkten, einem Minus
von 20 Prozent gegenüber dem Jahreshoch und rund
8 Prozent gegenüber dem Vorjahresultimo.
Am Neuen Markt hatte das Börsenjahr ebenfalls mit
einem prächtigen Kursfeuerwerk begonnen. Binnen
weniger Wochen katapultierte eine regelrechte Gold-
gräberstimmung die Indizes über die 8.000er Marke: Mit
einem Plus von über 80 Prozent hatten Anfang März der
NEMAX All Share bei 8.559 Punkten und der NEMAX 50
bei 9.631 Punkten ihre Rekordstände erreicht.
Doch auch bei den Wachstumswerten setzte Anfang des
zweiten Quartals 2000 mit einem Minus von rund 40 Pro-
zent ein Kursgewitter ein. Obwohl die Analystenkreise
von einer „notwendigen Korrektur“ sprachen, wurde ein
schneller Abschluss dieser Korrekturphase erwartet.
Doch diese blieb aus. Insbesondere Technologie-Werte
gerieten weiter unter Druck, nachdem immer wieder
renommierte Unternehmen Umsatzwarnungen veröffent-
lichen mussten. Die Nahost-Krise und der dadurch rasant
steigende Ölpreis, der lange Wahlkrimi in den USA und
immerzu neue Gewinn- und Umsatzwarnungen aus allen
Branchen setzten die Kurse mehr und mehr unter Druck.
Diese Entwicklung stürzte am Ende den Neuen Markt in
eine tiefe Vertrauenskrise. Anfang Oktober fielen die
Indizes erstmals unter das Niveau vom Jahresanfang
I N V E S T O R R E L AT I O N S / Aktie
▲
zurück, bis sie schließlich das Jahr 2000 mit einem Minus
von 70 Prozent gegenüber dem Jahreshoch beendeten.
Auch bei den Medienwerten hat zu Jahresbeginn, beflü-
gelt von den Fantasien der Time Warner-/AOL-Fusion die
Euphorie überwogen. Die gesamten Medienwerte
stürmten in der Folge auf Rekordwerte: der Subindex
des Neuen Marktes „Media & Entertainment“, der
zusammen mit neun anderen Branchenindizes zum Ziel
erhöhter Transparenz und Vergleichbarkeit eingeführt
wurde, erreichte am 18. Februar 2000 sein Alltime-High
mit einem Plus von annähernd 50 Prozent gegenüber
Jahresbeginn. Danach setzte allerdings auch in der
Medienbranche deutliche Ernüchterung ein, in deren Ver-
lauf die Aktien ohne Differenzierung der Einzelwerte zu
einer weitläufigen Korrektur ansetzten, die zu einem
Minus von 80 Prozent gegenüber dem Jahreshoch führte.
GB 2000 Seite 13
0
50
100
150
200
250
300
Constantin Film AG
NEMAX 50
NEMAXMedia & Entertainment
P E R F O R M A N C E - V E R G L E I C H b i s 2 9 . 1 2 . 2 0 0 0 / in Prozent
▲
13.09.1999 / Emissionspreis € 29,00 29.12.2000 / Endwert € 19,00
W E R T PA P I E R K E N N N U M M E R 5 8 0 0 8 0
▲
F I N A N Z K A L E N D E R / für das Jahr 2001
▲
Bilanzpressekonferenz
DVFA Analystenkonferenz 02. April 2001
Veröffentlichung 3-Monatsabschluss 16. Mai 2001
Ordentliche Hauptversammlung 12. Juli 2001
Veröffentlichung 6-Monatsabschluss 14. August 2001
Veröffentlichung 9-Monatsabschluss 14. Nov. 2001
D I E A K T I O N Ä R S S T R U K T U R D E R
C O N S TA N T I N F I L M A G
Der Freefloat, d.h. der Anteil der frei gehandelten Aktien,
der Constantin Film AG lag zum 31. Dezember 2000 bei
37,0 Prozent. Die Anteile der Altaktionäre sind in der
Constantin Holding GmbH & Co. KG gebündelt. Bernd
Eichinger hält umgerechnet 25,2 Prozent, die Kirch
Beteiligungs GmbH & Co. 21,3 Prozent und die EM.TV &
Merchandising AG 16,5 Prozent der Aktien.
25,2% Bernd Eichinger
A K T I O N Ä R S S T R U K T U R Z U M 3 1. 1 2 . 2 0 0 0
▲
21,3% Kirch Beteiligungs-GmbH & Co. KG
16,5% EM.TV Merchandising 37,0% Freefloat
GB 2000 Seite 14
Anzahl der Aktien 31.12.2000 (Stück) 12.644.000
Emissionspreis 13.09.1999 29,00
Jahresschlusskurs 31.12.1999* 45,00
Höchstkurs 31.01.2000* 74,90
Tiefstkurs 20.12.2000* 16,80
Jahresschlusskurs 29.12.2000* 19,00
Ergebnis pro Aktie 1999 -0,18
Ergebnis pro Aktie 2000 0,71
* Frankfurter Parkett Schlusskurse
C O N S TA N T I N – D I E A K T I E
Der Kursverlauf der Aktie der Constantin Film AG, die seit
dem 13. September 1999 am Neuen Markt notiert ist,
wurde im vergangenen Jahr maßgeblich von der allge-
meinen Börsenstimmung beeinflusst und durchlebte ein
äußerst turbulentes Börsenjahr.
Mit € 48,00, einem Plus von über 65 Prozent gegenüber
dem Emissionspreis von € 29,00, startete die Aktie in das
neue Jahrtausend. Die Euphorie am Neuen Markt
sorgte auch bei der Constantin Film AG für beeindru-
ckende Kursgewinne: Binnen eines Monats erreichte die
Aktie ein Alltime-High von € 74,90. Auch in den folgen-
den Monaten, in der die Korrekturphase am Neuen Markt
einsetzte, konnte sich die Aktie gut behaupten und
erreichte am Ende des ersten Halbjahres einen Schluss-
kurs von € 57,55.
Die Talfahrt des Gesamtmarktes und die negativen Ent-
wicklungen im Mediensektor lösten im zweiten Halbjahr
auch bei der Constantin Film Aktie einen weiteren Kurs-
verfall aus, der keinen Zusammenhang mehr erkennen
ließ zwischen dem erfolgreichen Wachstum, der Ablie-
ferung äußerst positiver Geschäftszahlen des Unter-
nehmens und der Bewertung am Markt. Gegen Ende
November notierte die Aktie erstmals unter dem Emis-
sionspreis von € 29,00 und erreichte schließlich am
29. Dezember 2000 einen Schlusskurs von € 19,00.
I N V E S T O R R E L AT I O N S / Aktie
▲
K E N N Z A H L E N / Angaben pro Aktie in €
▲
Mit diesem Minus von 60 Prozent gegenüber dem
Kurs zu Beginn des Jahres war der Kursverlust der
Constantin Film Aktie dennoch geringer als der des
Media & Entertainment Index von über 70 Prozent.
Die erste ordentliche Hauptversammlung fand am
09. Mai 2000 in der Reithalle München statt und die Reso-
nanz der über 300 anwesenden Aktionäre, Pressever-
treter und Gäste war sehr positiv.
Ein besonderer Erfolg im ersten Börsenjahr der
Constantin Film AG war die Top-Bewertung unseres
ersten Geschäftsberichtes. In einer Untersuchung der
Finanzzeitschrift MANAGER MAGAZIN (Heft Nr. 10, vom
22.09.2000) erreichten wir in der Kategorie „Neu-
emissionen“ mit Abstand den besten Platz unter den
deutschen Medienunternehmen.
Auch bei der Beurteilung unserer Investor-Relations-
Arbeit durch das Börsen-Magazin DIE TELEBÖRSE (Heft
Nr. 44, vom 26.10.2000) belegten wir mit einer Gesamt-
note von 2+ den dritten Platz unter allen NEMAX 50
Werten und ebenfalls den ersten Platz unter den
Medienwerten.
Unabhängig von diesen Highlights haben wir unsere
Aktivitäten im Bereich Investor Relations auch im Jahr
2000 ständig ausgebaut und intensiviert. Durch die regel-
mäßige Diskussion unserer Strategie, Visionen und He-
rausforderungen mit Finanzanalysten, Investoren und
Vertretern der Presse sowie die weitreichende Nutzung
unserer verschiedenen Kommunikationsmittel Internet,
Quartalsberichte, Presse- und Ad-Hoc-Meldungen haben
wir uns innerhalb der Medienindustrie und auf den
Finanzmärkten adäquat positioniert.
Bei der Kommunikation mit der Financial Community
stießen wir auf großes Interesse und so verbreiterte
sich die Anzahl der Unternehmensanalysen über die
Constantin Film AG kontinuierlich. Bereits 17 renom-
mierte nationale und internationale Bankhäuser beglei-
ten unsere Aktie durch regelmäßige Studien. Aktuell
stellen alle 17 Analystenteams die Aktie der Constantin
Film AG auf Kauf.
I N H A LT / Finanzteil
▲
Seite 16 - - Financial Information
Seite 16 - - Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns
Seite 16 - - Branchenentwicklung Seite 18 - - Ertragslage des Constantin Film AG Konzerns
Seite 21 - - Vermögens-/Finanzlage des Constantin Film AG Konzerns
Seite 22 - - Finanzzahlen nach HGB der Constantin Film AG
Seite 22 - - Ertragslage nach HGB der Constantin Film AG
Seite 22 - - Risikobericht Seite 24 - - Ausblick
Seite 26 - - Konzernbilanz Seite 27 - - Konzern-GuV
Seite 28 - - Konzern-Kapitalflussrechnung Seite 29 - - Konzern-Eigenkapitalspiegel
Seite 30 - - Konzern-Anlagespiegel
Seite 32 - - Konzern-Bilanz, Konzern-GuV und Konzern-Kapitalflussrechnung in TEUR
Seite 35 - - Konzern-Anhang
Seite 54 - - AG-Bilanz Seite 55 - - AG-GuV
Seite 55 - - AG-Kapitalflussrechnung Seite 56 - - AG-Anlagespiegel
Seite 57 - - AG-Bilanz, AG-GuV und AG-Kapitalflussrechnung in TEUR
Seite 59 - - AG-Anhang
Seite 69 - - Beteiligungen der Constantin Film AG im Überblick
GB 2000 Seite 16
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Lagebeurteilung
▲
B E R I C H T Ü B E R D I E L A G E D E R G E S E L L S C H A F T U N D D E SK O N Z E R N S
Wie im Vorjahr wurde ein zusammengefasster Konzern-
lagebericht und Lagebericht der Constantin Film AG
erstellt.
B R A N C H E N E N T W I C K L U N G
K I N O M A R K T
Das erste Halbjahr des Kinojahres 2000 lag mit einer
12%igen Steigerung der Besucherzahlen und einem
Umsatzzuwachs um 13 Prozent auf DM 798,8 Millionen
deutlich über dem Vorjahresergebnis. In der zweiten
Jahreshälfte blieben die Besucherzahlen mit Ausnahme
des Monats Juli unter denen des Vorjahres. Bis zum
Jahresende ergab sich nach Angaben der Filmförde-
rungsanstalt (FFA) ein Zuwachs um mehr als 3,5 Millio-
nen Besucher auf eine Gesamtbesucherzahl von mehr als
152,5 Millionen sowie eine Umsatzsteigerung von 2 Pro-
zent auf DM 1,612 Milliarden im Vergleich zum Kinojahr
1999. Der erfolgreichste Film des Jahres war mit 6,1 Mil-
lionen Besuchern der Constantin-Titel American Pie.
Der Marktanteil des deutschen Films fiel laut der
FFA-Untersuchung von 14 Prozent bzw. 19,8 Millionen
Zuschauern im Jahr 1999 auf 12,5 Prozent bzw. 18 Mil-
lionen Besucher im Berichtsjahr.
Die Top 10 der deutschen Filme haben insgesamt
10,6 Millionen Besucher in die Kinos gezogen. Mit einem
Anteil von über 5 Millionen sicherten sich die Constantin-
Titel Harte Jungs, Crazy, Erkan & Stefan und Schule
die Plätze 2, 3, 4 und 7 der Jahresbestenliste; damit ist
die Constantin Film wiederum der erfolgreichste deut-
sche Kinoproduzent.
Statistisch gesehen hat jeder Einwohner in Deutschland
im Jahr 2000 1,9 Mal ein Kino besucht, womit der Vor-
jahreswert um 0,1 verbessert wurde. Im Vergleich liegt
damit der deutsche Kinobesucher nicht nur weit hinter
den USA, die es im Durchschnitt auf fünf Kinobesuche
pro Einwohner im Jahr bringen, sondern auch hinter den
europäischen Vergleichsländern, wie z. B. England mit
einem Jahresdurchschnitt von 2,5.
In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Kinobe-
suche um rund ein Viertel erhöht. Neben einer Zunahme
der Anzahl an Filmen ist der Anstieg im Wesentlichen auf
den Aus- bzw. Umbau von traditionellen Kinos und auf
die weitere Eröffnung von neuen Multiplex-Kinos zurück-
zuführen. Seit der Eröffnung des ersten Multiplex-Kinos
vor zehn Jahren haben sich mittlerweile mehr als 100
Großkinos in Deutschland etabliert. Zur Jahresmitte
2000 stellten die Multiplexe mit 1.162 Leinwänden rund
22,6 Prozent der Kinosäle in Deutschland, vereinten aber
39,0 Prozent der Besucher und 44,2 Prozent des Ge-
samtumsatzes auf sich. Mittlerweile ist der deutsche
Multiplex-Markt weitgehend gesättigt; eine teilweise
Überversorgung in manchen deutschen Großstädten und
eine daraus resultierende fehlende Auslastung vieler
Großkinos ist zu beobachten.
Im Jahr 2000 war Digitalisierung das Schlüsselwort der
Branche. Das Kino steht durch zunehmende Etablierung
der digitalen Techniken vor einem enormen Wandel: Die
bis heute vorherrschende Projektion von 35 mm Film-
rollen, die nach häufiger Aufführung zum Teil einen erheb-
lichen Qualitätsverlust erleiden, werden von digitalen
Filmdateien abgelöst. Dabei werden die Filme nach der
GB 2000 Seite 17
Zwischenspeicherung auf einem Server online über digi-
tale Projektoren vorgeführt. Marktteilnehmer gehen
davon aus, dass sich der Prozess der Umrüstung in den
kommenden zehn Jahren vollziehen wird, wobei nach wie
vor die hohen Kosten die Verbreitung beeinträchtigen.
Für die Produzenten und Verleiher können sich in Zukunft
auf Grund des neuen Distributionsweges erhebliche
Einsparungen ergeben, da die Kosten für Herstellung,
Transport und Lagerung der traditionellen Filmkopien
entfallen.
F E R N S E H M A R K T
In Deutschland ist es im Jahr 2000 zu einer verstärkten
Konzentration auf dem TV-Markt gekommen: Neben den
öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ARD (inklusive der
regional unterschiedlichen Anzahl von dritten ARD-Pro-
grammen wie BR3, HR3, NDR3, etc.), ZDF, arte, Kinder-
kanal, Phoenix und 3sat gibt es seit der Fusion von
ProSieben und SAT.1 im Wesentlichen nur noch zwei
Senderfamilien – die KirchGruppe bzw. Bertelsmann.
Die KirchMedia erreichte mit ihren Sendern ProSieben,
SAT.1, Kabel1, N24 und DSF im Jahr 2000 einen Markt-
anteil von 25,1 Prozent und konnte sich damit vor den der
Bertelsmann-Familie zugehörigen Sendern RTL, RTL II,
Super RTL und VOX (Marktanteil von 24,7 Prozent) plat-
zieren. Die aktuelle Situation im TV-Markt hat zur Folge,
dass ein stärkerer Preisdruck auf den Lizenzhändlern
lastet und der Absatz von Spielfilmmaterial schwieriger
wird. Nur mit Spitzenprodukten wie Top-Sport-Events,
Kinohits und Event-TV-Produktionen können im derzeiti-
gen Marktumfeld noch attraktive Lizenzerlöse erwirt-
schaftet werden. Dieser Umstand begünstigt die Anbieter
von hochwertigen Spielfilmen (so genannte AAA-Filme)
oder Fernsehereignissen wie die Constantin Film AG.
Auf Grund der Weiterentwicklung von neuen digitalen
Sendetechnologien wird es in Zukunft im Fernsehen
möglich sein, individuelle Programme auf Nachfrage des
Kunden direkt zu senden (video on demand). Dabei
kann der Zuschauer zu jeder beliebigen Zeit aus einem
großen Angebot an Filmen auswählen – er ist nicht mehr
auf ein vorgegebenes Programmangebot angewiesen.
Mit einem Boom der Nutzung von „video on demand“
ist zu rechnen, sobald die notwendigen Kabelnetze flä-
chendeckend im gesamten Bundesgebiet auf- bzw. aus-
gebaut worden sind. Mit dem digitalen Angebot wird sich
die Nachfrage an exklusivem Spielfilmmaterial weiter
erhöhen.
V I D E O / D V D - M A R K T
Während der Videomarkt in den neunziger Jahren in
Deutschland stark gewachsen ist, hat er sich in den letz-
ten Jahren in seiner Struktur zunehmend geändert.
Die DVD-Technologie (Digital Versatile Disc), die gegen-
über der herkömmlichen Videokassette eine wesentlich
verbesserte Aufzeichnungsqualität bietet, hat zu einem
deutlichen Wachstum des DVD-Marktes gegenüber
dem traditionellen Videogeschäft geführt. Für beide Bild-
träger gilt jedoch, dass heute der Verkauf von Video-/
DVD-Programmen zunehmend an Bedeutung gewinnt,
während früher der Verleih von Videokassetten und DVDs
dominierte. Im Jahr 2000 gaben die Deutschen laut Markt-
forschung rund DM 7,5 Millionen für das Mieten von
DVDs aus. Schon für 2001 geht man von einer Stei-
gerung auf DM 33,1 Millionen aus.
GB 2000 Seite 18
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Lagebeurteilung
▲
L A G E D E S K O N Z E R N S
E R T R A G S L A G E D E S C O N S TA N T I N F I L M A G
K O N Z E R N S
Die Constantin Film konnte ihren Konzernumsatz gegen-
über dem Vorjahr um TDM 107.192 auf TDM 233.271
steigern; dies entspricht einem Anstieg um 85 Prozent.
Hauptgrund dieser positiven Entwicklung war das sehr
erfolgreiche Kinoverleihjahr der Constantin Film. Dieses
Umsatzsegment trug mit TDM 103.710 rund 45 Prozent
zum gesamten Konzernumsatz bei. Der Umsatz hat sich
in diesem Unternehmensbereich im Vergleich zum Vor-
jahr um 168 Prozent verbessert. Auch alle weiteren Um-
satzsegmente der Constantin Film haben sich gegenüber
dem Geschäftsjahr 1999 positiv entwickelt. Beispiels-
weise hat sich auch der Umsatz aus der Vermarktung
unserer TV-Rechte auf TDM 60.996 verdoppelt. Des
Weiteren entfallen auf den Bereich Auftragsproduktion
Umsätze von TDM 41.685. Darin enthalten sind die be-
reits im Jahr 2000 angefallenen Erlöse aus der interna-
tionalen Eigenproduktion Slap Her, She’s French von
TDM 18.105, welchen ein Produktionsaufwand in gleicher
Höhe gegenübersteht. Die sich daraus ergebende
Produktionsmarge wird erst mit Fertigstellung des
Filmes im Jahr 2001 realisiert werden. Die weiteren
Umsatzerlöse aus Auftragsproduktionen wurden von
unseren Töchterfirmen Olga Film GmbH, MOOVIE – the
art of entertainment Filmgesellschaft mbH und der
Engram Pictures GmbH beigetragen. Insgesamt ergab
sich in diesem Segment eine Umsatzsteigerung von
TDM 17.050. Die sonstigen Umsatzerlöse lagen zum
31. Dezember 2000 bei TDM 8.677 und damit um
TDM 1.813 über denen des Vorjahres.
Die starke Umsatzentwicklung im Berichtsjahr hat
sich auch deutlich auf die Ergebniszahlen des Constantin
Film AG Konzerns niedergeschlagen. Das Ergebnis
vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) stieg
im abgelaufenen Geschäftsjahr um TDM 18.509 auf
TDM 115.056. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(EBIT) verbesserte sich um TDM 22.285 auf TDM 12.892.
Anzumerken ist, dass im Jahresabschluss 2000 keine
Herausbringungskosten (P&A-Aufwand) mehr aktiviert
sind. Die EBITDA-Marge sinkt damit im Vorjahresver-
gleich signifikant.
Nach Berücksichtigung des positiven Finanzergebnisses
von TDM 5.973 und der Firmenwertabschreibung von
TDM 498 ergibt sich ein gegenüber dem Vorjahr um
TDM 26.598 verbessertes Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit von TDM 18.406. Unter Einbeziehung
1999 2000
Umsatzerlöse 126.079 233.271
EBITDA 96.547 115.056
Bruttoergebnis vom Umsatz 9.475 33.643
EBIT (Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis) -9.393 12.892
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -8.192 18.406
Jahresergebnis -3.745 19.045
E R T R A G S L A G E K O N Z E R N / in TDM
▲
1999 2000 1999 2000 1999 2000Eigen- und Co-Produktion Fremdproduktion Gesamt
Kinoerlöse 1.106 16.785 37.644 86.925 38.750 103.710
Videoerlöse 11.468 3.236 10.122 14.967 21.590 18.203
TV-Erlöse 21.567 30.129 12.673 30.867 34.240 60.996
Auftragsproduktionen 24.635 41.685 0 0 24.635 41.685
Fördermittel 3.278 5.534 0 0 3.278 5.534
Sonstige 3.586 3.143 0 0 3.586 3.143
Summe 65.640 100.512 60.439 132.759 126.079 233.271
U M S AT Z S E G M E N T I E R U N G * / in TDM
▲
* Siehe auch Konzern-Anhang, Seite 47
GB 2000 Seite 19
negativer latenter Steuern von TDM 26, positiver sons-
tiger Steuern von TDM 46 sowie der Minderheitenantei-
le von TDM 619 weist der Konzern ein um TDM 22.790
verbessertes Jahresergebnis von TDM 19.045 aus.
P R O D U K T I O N
P R O J E K T E N T W I C K L U N G
In unserer deutschen und englischsprachigen Projekt-
entwicklung befinden sich derzeit über 70 Projekte in
der aktiven Entwicklung. Die seit fünf Jahren von uns
vorangetriebene kontinuierliche Steigerung des Entwick-
lungsvolumens ist unentbehrlich für die geplante weitere
Steigerung des Produktions-Outputs.
Insbesondere unser seit 1991 in Los Angeles etabliertes
Tochterunternehmen bildet eine wertvolle Schnittstelle
zum internationalen Produktionsmarkt.
Die Investitionen in die Entwicklung und zur Vorbereitung
neuer Projekte betrugen im Berichtsjahr TDM 6.443.
K I N O P R O D U K T I O N E N
Im Berichtsjahr 2000 ist unsere Co-Produktion Schule
fertig gestellt worden und am 07. Dezember 2000 mit bis-
her über 900.000 Besuchern erfolgreich in den deutschen
Kinos angelaufen.
Von unserer Beteiligungsgesellschaft Olga Film GmbH
ist die Teenager-Komödie Mädchen Mädchen! pro-
duziert worden; unsere Beteiligung MOOVIE – the art of
entertainment Filmgesellschaft mbH hat die Kino-
produktion Sass abgedreht. Des Weiteren wurden die
Dreharbeiten zu den Co-Produktionen Die Grüne
Wolke (mit Denkmal Film) und Nur eine Affäre (mit
Hofmann & Voges) abgeschlossen.
Im vierten Quartal wurde unsere internationale Pro-
duktion Slap Her, She’s French, mit Piper Perabo in der
Hauptrolle, in den USA hergestellt.
Unsere internationale Co-Produktion Time Share, mit
Timothy Dalton und Nastassja Kinski in den Hauptrollen,
wurde 2000 abgeschlossen.
Ein weiteres internationales Kinoprojekt, Die Männer
Ihrer Majestät, haben wir in Zusammenarbeit mit
Atlantic Streamline hergestellt – der deutsche Kinostart
ist für den 14. Juni 2001 vorgesehen.
T V- P R O D U K T I O N E N
Von unseren Beteiligungsgesellschaften wurden die
TV-Movies Die Katzenfrau (mit Erika Marozan und
Uwe Reinthaler / Olga Film), Das Teufelsweib (mit Iris
Berben / MOOVIE) und Einladung zum Mord (mit Jutta
Speidel und Miroslav Nemec / Engram Pictures) im Jahr
2000 produziert. Von der im ZDF etablierten Serie Der
Solist (mit Thomas Kretschmann in der Hauptrolle) wurde
der zweite Teil im Frühjahr 2000 von unserer Beteiligung
MOOVIE – the art of entertainment Filmgesellschaft mbH
produziert. Ebenfalls für das ZDF wurde eine weitere
Folge der erfolgreichen Krimi-Reihe Rosa Roth – Tod
eines Bullen fertig gestellt und erreichte im Dezember
mit mehr als 6,6 Millionen Zuschauern und einem
Marktanteil von 20 Prozent wiederum hervorragende
Quoten.
Constantin Film hat im Jahr 2000 auch das Segment
TV-Sitcom weiter ausgebaut: Von der Fernsehreihe
Hausmeister Krause wurden sechs Folgen der zwei-
ten. Staffel produziert, sieben weitere Folgen befinden
sich derzeit in Vorbereitung.
Derzeit sind wir in der Post-Produktion unseres im Okto-
ber 2000 abgedrehten Event-Zweiteilers Vera Brühne
(mit Corinna Harfouch und Uwe Ochsenknecht), der in
SAT.1 im Herbst 2001 ausgestrahlt wird.
Ebenfalls in der Post-Produktion befindet sich Die
Nebel von Avalon, eine internationale TV-Gemein-
schaftsproduktion mit Warner Bros. und TNT.
Die Constantin Film AG hat mit dem amerikanisch-
britischen Produktionsunternehmen Impact Pictures
und der US-Produktion Propaganda Films jeweils Joint
Ventures zur gemeinsamen Entwicklung, Finanzierung,
Produktion und Auswertung von internationalen Kino-
und TV-Projekten geschlossen.
GB 2000 Seite 20
▲
B E R E I C H F I L M V E R L E I H U N D L I Z E N Z H A N D E L
K I N O V E R L E I H
Die Constantin Film AG hat im Berichtsjahr 17 Filme
verliehen, mit denen 19,3 Millionen Besucher in die
Kinos gezogen werden konnten. Darunter waren u.a. die
Top-Verleihtitel American Pie und Sleepy Hollow. Mit
unserer Eigenproduktion Harte Jungs (Regie: Marc
Rothemund) konnten wir einen Hit in den deutschen
Kinos landen – mit über 1,7 Millionen Besuchern war
die Komödie die zweiterfolgreichste deutsche Produktion
des Jahres. Unsere Co-Produktionen Erkan & Stefan,
Crazy und Schule konnten zusammen mehr als
3,5 Millionen Besucher in die Kinos ziehen. Damit waren
drei der deutschen Top-5-Produktionen aus dem Hause
Constantin Film.
Der Umsatz im Kinoverleih ist im Berichtsjahr um rund
168 Prozent auf TDM 103.710 gestiegen.
V I D E O - / D V D - A U S W E R T U N G
Der Umsatz aus der Video-/DVD-Auswertung beträgt
TDM 18.203.
Die Constantin Film weist ihre Umsatzerlöse aus der Aus-
wertung der Video-/DVD-Rechte erst mit Beginn der
Lizenzzeit, d.h. in der Regel erst sechs bis neun Monate
nach Kinostart des jeweiligen Filmes aus.
Besonders erfolgreich in der Video-/DVD-Auswertung
waren unsere am Anfang des Jahres 2000 gestarteten
Kinohits The Sixth Sense, American Pie und Sleepy
Hollow.
Der Anteil der Fremdproduktionen am Gesamtumsatz
aus der Video-/DVD-Auswertung lag mit TDM 14.967 um
rund 48 Prozent über dem Vorjahresumsatz.
Die Video-/DVD-Rechte an insgesamt 15 neu erworbe-
nen bzw. eigenproduzierten Filmen wurden in zwei Pake-
ten lizenziert: die VCL Film + Medien AG erwarb u.a. die
Rechte an Glauben ist Alles!, an dem Jackie Chan-Film
Shang-High Noon und an dem Science Fiction Thriller
Mission to Mars. Das zweite Paket wurde an BMG
Video veräußert, darunter Jean-Jacques Annauds Sta-
lingrad-Epos Duell – Enemy at the Gates und die
Constantin Film-/Bavaria Film-Produktion Schule. Die
garantierten Mindest-Lizenzsummen betragen dabei ins-
gesamt DM 13,5 Millionen, von denen auf Grund der
konservativen Rechnungslegung Umsatzerlöse erst ab
Lizenzzeitbeginn verbucht werden. Im Jahr 2000 waren
aus den beiden Paketen Umsatzerlöse von 10 Prozent er-
tragswirksam. Die restlichen Umsatzerlöse sind im
Geschäftsjahr 2001 zu berücksichtigen.
A U F T R A G S P R O D U K T I O N E N
Der Umsatz in diesem Bereich hat sich gegenüber
dem Vorjahr besonders erfreulich entwickelt und ist um
TDM 17.050 auf TDM 41.685 gestiegen. Darin enthalten
sind bereits im Berichtsjahr angefallene Erlöse aus
der internationalen Eigenproduktion Slap Her, She’s
French in Höhe von TDM 18.105, denen Produktions-
aufwendungen in gleicher Höhe gegenüberstehen. Die
sich aus dieser Produktion ergebende Marge wird erst
mit Fertigstellung des Filmes im Jahr 2001 realisiert.
Einen wesentlichen Beitrag zu dieser positiven Ent-
wicklung in diesem Umsatzsegment haben unsere Pro-
duktionstochterfirmen Olga Film GmbH, MOOVIE –
the art of entertainment Filmgesellschaft mbH und
Engram Pictures GmbH mit einem Gesamtumsatz von
TDM 20.930 (Vorjahr TDM 14.173) geleistet.
F E R N S E H A U S W E R T U N G
Der Umsatz aus der Auswertung von TV-Rechten er-
reichte im Jahr 2000 TDM 60.996 (Vorjahr TDM 34.240).
Da die Constantin Film auch ihre Umsätze aus der Lizen-
zierung von TV-Rechten erst nach Ablauf von vertrag-
lichen Sperrfristen (bei Pay-TV nach 12 Monaten, bei
Free-TV nach 18 bis 24 Monaten) realisiert, setzten sich
die TV-Erlöse im Wirtschaftsjahr 2000 aus Filmen zusam-
men, die im Jahr 1998 bzw. 1999 ihren Kinostart hatten.
Der Anteil an den gesamten TV-Umsatzerlösen für das
Jahr 2000, der auf von der Constantin Film selbst herge-
stellte Filme entfällt, liegt bei TDM 30.129 (im Vorjahr
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Lagebeurteilung
GB 2000 Seite 21
TDM 21.567). Bei diesen Eigenproduktionen handelt es
sich u.a. um unsere internationale Produktion Leslie
Nielsen … ist sehr verdächtig, der Doris Dörrie-Film
Bin ich schön? sowie die Tom Gerhardt-Komödie Baller-
mann 6 und seine Sitcom Hausmeister Krause –
Ordnung muss sein.
Auch der Anteil aus der TV-Auswertung unserer Fremd-
produktionen konnte im Berichtsjahr mit TDM 30.867
gegenüber dem Vorjahr um TDM 18.194 gesteigert wer-
den. Besonders erfolgreich waren dabei wieder die Filme
aus unserem Output-Vertrag mit Mandalay Pictures Ich
weiß, was Du letzten Sommer getan hast, Wild
Things, Desperate Measures und Les Misérables.
Auch der Kinohit des Jahres 1999 Asterix und Obelix
gegen Cäsar konnte bereits im Pay-TV erfolgreich ver-
marktet und ausgestrahlt werden.
V E R M Ö G E N S L A G E D E S C O N S TA N T I N
F I L M A G K O N Z E R N S U N D I N V E S T I T I O N E N
I N D A S F I L M V E R M Ö G E N
Das Anlagevermögen des Konzerns hat sich auf
TDM 14.016 erhöht und ist damit um TDM 1.347 gegen-
über dem Vorjahresstichtag gestiegen.
Das Filmvermögen weist per 31. Dezember 2000
einen Buchwert von TDM 201.538 aus, was einem An-
stieg gegenüber dem Vorjahr von TDM 12.012 oder
um 6 Prozent entspricht.
Der Schwerpunkt der Investitionen in das Filmvermögen
lag in der Herstellung von Film- und Fernsehproduk-
tionen. Zusätzlich flossen erhebliche Mittel in den Erwerb
von Auswertungsrechten für den Verleih und Lizenz-
handel. Nach dem deutschen Handelsrecht besteht
für die Herstellungskosten von Eigenproduktionen ein
Aktivierungsverbot.
Nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften
IAS (International Accounting Standards) werden diese
Herstellungskosten aktiviert und führen neben den
Investitionen für den Erwerb von Auswertungsrechten
zu Zugängen im Filmvermögen.
Die Eigenproduktionen sind per 31. Dezember 2000
mit TDM 127.811 bilanziert. Für die im Berichtsjahr
hergestellten Eigenproduktionen sind TDM 77.416 Her-
stellungskosten aktiviert worden.
Die Abschreibungen auf im Filmstock befindliche Eigen-
produktionen belaufen sich auf TDM 38.896.
Die Investitionen in Fremdtitel betragen TDM 35.524,
ihnen stehen TDM 62.032 Abschreibungen gegenüber.
Die unter dem Umlaufvermögen bilanzierten unfertigen
Auftragsproduktionen sind zum Bilanzstichtag mit einem
Buchwert von TDM 2.435 ausgewiesen.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstän-
de haben sich im Vergleich zum Vorjahr um TDM 2.774
auf TDM 23.574 erhöht. Die Forderungen entfallen im
Wesentlichen auf Forderungen aus Lieferungen und Leis-
tungen von TDM 17.686 (im Vorjahr TDM 6.091) und
korrespondieren mit dem Anstieg der Umsatzerlöse.
U M S Ä T Z E N A C H S E G M E N T E N / in Mio DM
▲
31.12.1999 31.12. 2000
Bilanzsumme 432.069 416.798
Eigenkapital 184.900 203.648
Eigenkapital in Prozent der Bilanzsumme 43 48
Filmvermögen gesamt 189.526 201.538
Filmvermögen Eigenproduktionen 89.291 127.811
Filmvermögen Fremdproduktionen 100.235 73.727
Investitionen in Filmvermögen 140.345 112.940
Finanzmittelbestand 140.248 140.139
F I N A N Z L A G E K O N Z E R N / in TDM
▲
GB 2000 Seite 22
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Lagebeurteilung
▲
F I N A N Z I E R U N G
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2000 verfügte der
Constantin Film AG Konzern über einen Finanzmittel-
bestand von TDM 140.139, damit lag er um TDM 109 nur
unwesentlich unter dem des Vorjahresstichtages. Die
von den Kreditinstituten gewährten Kreditlinien stehen
dem Konzern weiterhin zur Verfügung.
Das Eigenkapital hat sich gegenüber dem Vorjahr um
TDM 18.748 auf TDM 203.648 erhöht. Die Eigenkapital-
quote des Konzerns beträgt 48 Prozent und liegt damit
um 5 Prozent über der des Vorjahres.
P E R S O N A L B E R E I C H
Auf Grund des Wachstums des Konzerns und der Anfor-
derungen an ein börsennotiertes Unternehmen wurde die
Mitarbeiterzahl gegenüber dem Vorjahr um 22 in ihren
Aufgabengebieten erfahrene Mitarbeiter auf 93 Mitar-
beiter aufgestockt.
Von den neu hinzugewonnenen Mitarbeitern werden 11
in den Unternehmensbereichen Produktion, Verleih und
Marketing sowie 11 in der Verwaltung eingesetzt.
F I N A N Z Z A H L E N N A C H H G B D E R
C O N S TA N T I N F I L M A G
Die Constantin Film AG hat im Wirtschaftsjahr 2000 einen
Teil ihres operativen Verleih- und Lizenzhandelsge-
schäftes auf die Constantin Film Verleih GmbH übertra-
gen. Mit der Übertragung der operativen Geschäfts-
tätigkeit sind damit Umsatzerlöse und Aufwendungen ab
Januar 2000 über die Constantin Film Verleih GmbH
abgewickelt worden.
Die Lage und Entwicklung der Gesellschaft sind der
nachstehenden Übersicht zu entnehmen. Der Jahresab-
schluss der Constantin Film AG wurde nach den deut-
schen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.
E R T R A G S L A G E D E R C O N S TA N T I N F I L M A G
Der Umsatz der Constantin Film AG hat sich im Berichts-
jahr auf Grund der eingangs erwähnten Übertragung
des operativen Geschäftes um 67 Prozent oder um
TDM 61.844 auf TDM 30.867 reduziert. Nach Abzug von
TDM 24.609 direkter Kosten und nach Einbeziehung
sonstiger betrieblicher Erträge von TDM 6.169 ergibt sich
ein um TDM 1.154 im Vergleich zum Vorjahr geringerer
Rohertrag für das Berichtsjahr 2000 von TDM 12.427.
Unter Berücksichtigung des Personalaufwandes von
TDM 8.122, der sonstigen betrieblichen Aufwendungen
von TDM 10.475, des Finanzergebnisses von TDM 4.805
und der Abschreibungen auf die Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens von TDM 465 sowie des positiven
Saldos aus Erträgen und Aufwendungen aus Ergebnisab-
führungsverträgen von TDM 4.554 beträgt das Ergebnis
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit TDM 2.724. Der
Jahresüberschuss beläuft sich auf TDM 2.404.
R I S I K E N U N D V O R A U S S I C H T L I C H E
E N T W I C K L U N G
Branchenspezifische Risiken bei Einkauf und
Verwertung von Spielfilmen
Der Erfolg der Constantin Film im Bereich des Verleihs
von Eigen- und Fremdtiteln hängt von einer Anzahl bran-
chenspezifischer Risiken ab, deren Eintrittswahrschein-
lichkeit und Auswirkungen auf die Finanz- und Ertragslage
der Gesellschaft nur schwer einzuschätzen sind.
Die Risiken können sich einmal auf Grund einer verän-
derten Marktsituation auf Seiten der Rechteverwerter in
den Sparten Kino, Video und Fernsehen ergeben. So
können Änderungen der Mediengesetze und Verände-
rungen des Werbemarktes die Filmauswahl der Rechte-
verwerter und die Programmgestaltung von TV-Sendern
1999 2000
Bilanzsumme 193.573 180.328
Eigenkapital 154.811 157.215
Eigenkapital in Prozent des Gesamtkapitals 79,98 87,18
Umsatzerlöse 92.711 30.867
Ergebnis der gewöhnlichenGeschäftstätigkeit 123 2.724
Jahresergebnis -12.409 2.404
A G - F I N A N Z Z A H L E N / in TDM
▲
GB 2000 Seite 23
sowie deren Einkaufspolitik beeinflussen. Auch Ände-
rungen des Konsumverhaltens und Kundengeschmacks
sowie Entwicklungen des Werbemarktes können Markt-
anpassungen seitens der Rechteverwerter bewirken.
Schließlich könnte der starke Trend zur Konzentration bei
Fernsehkanälen und Videolabels zu Veränderungen auf
den Absatzmärkten führen. Der Constantin Film ist es
jedoch in der Vergangenheit gelungen, langjährige Ge-
schäftsbeziehungen zu Fernsehsendern und Filmrechte-
händlern aufzubauen; so besteht mit der KirchMedia
GmbH & Co. KGaA ein Output-Vertrag für alle von der
Constantin Film in Europa produzierten Filme und ein so
genannter „First and Last Negotiation“-Vertrag für alle
weiteren von der Constantin Film produzierten oder er-
worbenen TV-Rechte.
Starke Konzentrationsbewegungen beeinflussen die
Einkaufsmärkte. Während die so genannten Independents
lediglich produzieren und zur Vermarktung auf Vertriebs-
partner angewiesen sind, unterhalten die Majors große
Filmstudios und verfügen über eigene weltweite Vertriebs-
kanäle. In der Vergangenheit haben die für Constantin
Film wichtigen Independents ihre weitgehende Eigen-
ständigkeit bewahrt und sind nicht in die vertikale Kette
der Majors integriert worden. Zur Sicherung eines kon-
tinuierlichen Produktzuflusses hat die Constantin Film AG
mit in- und ausländischen Filmproduzenten so genannte
Output-Deals oder First-Look-Verträge abgeschlossen.
Auch im Berichtsjahr 2000 hat die Constantin Film wei-
tere Output-Verträge mit den amerikanischen Studio-Pro-
duzenten Escape Artists, USA Films und, in Kooperation
mit KirchMedia, mit Hyde Park Entertainment abschlie-
ßen können.
Zu einer Beeinträchtigung der Marktverhältnisse könnte es
ferner durch den Auftritt neuer Konkurrenten und einer damit
verbundenen Erhöhung des Wettbewerbsdrucks kommen.
Die Constantin Film AG hatte bislang keine Schwierig-
keiten, die solide Marktstellung zu festigen und einen be-
achtlichen Bekanntheitsgrad aufzubauen. Sie wird auch
künftig in der Lage sein, sich flexibel den sich ändernden
Wettbewerbsverhältnissen anzupassen. Die Risiken be-
treffen alle Marktteilnehmer.
Dennoch gibt es keine Gewähr, dass sich verändernde
Wettbewerbsverhältnisse oder eventuelle Tarifauseinan-
dersetzungen nicht nachteilig auf die Geschäfts-, Finanz-
und Ertragslage des Unternehmens auswirken werden.
F I N A N Z I E L L E R I S I K E N D E R F I L M P R O D U K T I O N
Eigen- und Co-Produktionen von Kino- und Fernsehfilmen
sind kostenintensiv und somit mit einem finanziellen
Risiko verbunden. Die Produktionskosten bei einem
durchschnittlichen deutschen Kinofilm liegen zwischen
DM 5 Millionen und DM 10 Millionen; bei internationa-
len Produktionen können sie ein Vielfaches betragen.
Einen Teil dieser Kosten muss die Gesellschaft vorfi-
nanzieren, da das betreffende Budget durch Lizenzver-
käufe und Mittel aus der Filmförderung nicht vollständig
abgedeckt werden kann. Selbst auf der Basis erfolgrei-
cher Romanvorlagen ist der Erfolg des Filmes von der
Akzeptanz der Zuschauer abhängig und nur schwer
abschätzbar. Auf Grund des großen Volumens der für
eine Produktion erforderlichen Mittel könnte bereits der
völlige oder teilweise Misserfolg einzelner Filmprojekte
erheblich nachteilige Folgen für die Geschäfts-, Finanz-
und Ertragslage der Gesellschaft haben. Zudem kann die
Produktion eines Filmes außerplanmäßige Kosten erzeu-
gen, die von der Gesellschaft zu tragen sind. Dank ihrer
Erfahrung bei der Produktion von Filmen ist es der
Constantin Film in der Vergangenheit regelmäßig gelun-
gen, nur solche Filmprojekte zu realisieren, bei denen die
Verwertungserlöse die Produktionskosten voll abdecken.
Sie konnte ferner die Filmproduktionen innerhalb des
zeitlichen und finanziellen Rahmens halten und die Ent-
stehung außerplanmäßiger Kosten verhindern bezie-
hungsweise durch den Abschluss entsprechender
Versicherungen absichern. Die Gewähr, dass es der
Gesellschaft auch in Zukunft glücken wird, nur erfolg-
reiche Filmprojekte zu realisieren, kann dennoch nicht
übernommen werden.
GB 2000 Seite 24
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Lagebeurteilung
W E C H S E L K U R S R I S I K O B E I E I N K A U F U N D
V E R W E R T U N G V O N F I L M R E C H T E N
Der überwiegende Teil der von der Constantin Film AG
auf den internationalen Filmmärkten erworbenen Lizen-
zen wird in US-Dollar bezahlt. Die bei der Auswertung
erzielten Umsätze fallen dagegen überwiegend in
DM/€ an. Schwankungen des DM/US$- bzw. €/US$-
Wechselkurses können Auswirkungen auf den Ge-
schäftsbetrieb haben, die Finanz- und Ertragslage, vor
allem die operativen Margen der Gesellschaft, be-
einflussen und sowohl zu Wechselkursgewinnen als
auch zu Wechselkursverlusten führen. Constantin Film
wird wie auch in der Vergangenheit das Wechselkurs-
risiko durch den Einsatz von Kurssicherungsinstrumen-
ten minimieren. Es kann jedoch keine Gewähr dafür
übernommen werden, dass die von der Gesellschaft
ergriffenen Kurssicherungsmaßnahmen in jedem Fall
erfolgreich sein werden. Wechselkursschwankungen
können sich daher nachteilig auf die Geschäfts-, Finanz-
und Ertragslage des Unternehmens auswirken. Darüber
hinaus werden, soweit möglich, bei Lizenzeinkaufs-
verträgen, die auf US$-Basis abgerechnet werden,
Kursobergrenzen festgeschrieben. Diese so genannten
US$-Caps sollen verhindern, dass bei steigenden
US$-Kursen finanzielle Nachteile für die Constantin Film
entstehen.
E N T W I C K L U N G D E S R E C H N U N G S W E S E N S
Auf Grund der zunehmenden Geschäftsausweitung und
den Berichterstattungspflichten ergeben sich erhöhte
Anforderungen an das Rechnungswesen. Die Constantin
Film hat deshalb im Geschäftsjahr 2000 ihr Rechnungs-
wesen mit neuen erfahrenen Mitarbeitern verstärkt.
Darüber hinaus wurde ein datenbankgestütztes Finanz-
konsolidierungs- und Reporting-Tool von der Firma Hype-
rion implementiert, um auch zukünftig zu gewährleisten,
dass das Rechnungswesen den weiteren Heraus-
forderungen der Wachstumsstrategie der Constantin
Film gerecht wird.
V O R G Ä N G E V O N B E S O N D E R E R B E D E U T U N G ,
DIE NACH DEM ABSCHLUSS DES GESCHÄFTS-
J A H R E S E I N G E T R E T E N S I N D
Im März 2001 wurde mit den Dreharbeiten zu Resident
Evil, der internationalen Produktion der Constantin
Film, begonnen. Das Produktionsbudget beträgt über
US$ 30 Millionen.
(Siehe auch Konzern-Anhang, Seite 51)
A B H Ä N G I G K E I T S B E R I C H T
Im Gegensatz zum Vorjahr wurde kein Abhängigkeits-
bericht erstellt, da die Voraussetzungen entfallen sind.
A U S B L I C K
Im Jahr 2000 war die Constantin Film sowohl im Ver-
leihmarkt als auch im Produktionssegment das erfolg-
reichste Unternehmen auf dem deutschen Kinomarkt.
Nur die unter dem Dach der amerikanischen Vertriebs-
gemeinschaft UIP zusammengeschlossenen US-Studios
Paramount, Universal, MGM und Dreamworks konnten
gemeinsam gerechnet im Verleih unser Ergebnis
übertreffen.
Dieser herausragende Erfolg ist für uns der Ansporn im
neuen Geschäftsjahr: Bis Juli 2001 werden wir acht hoch-
karätige Titel (vier Eigen- und Co-Produktionen und vier
Fremdtitel) aus unserem Verleihprogramm in die deut-
schen Kinos bringen, darunter z.B. die Neuverfilmung des
Jugendbuch-Bestsellers Emil und die Detektive (Kino-
start: 22. Februar), ein Kinospaß für Jung und Alt, der
an die erfolgreichen Kästner-Verfilmungen Charlie und
Louise (Regie: Joseph Vilsmaier) und Pünktchen und
Anton (Regie: Caroline Link) anknüpft. Am 29. März star-
tet die komisch-chaotische Teenager-Komödie Mädchen
Mädchen!, eine Eigenproduktion im Stil der Constantin-
Titel Harte Jungs und American Pie, die jeweils Mil-
lionen von Kinobesuchern begeistert haben.
▲
GB 2000 Seite 25
Einen Kinospaß à la Tootsie verspricht die internationale
Constantin Co-Produktion Die Männer Ihrer Majestät
(Kinostart: 14. Juni), eine Slapstick-Komödie um einen
komplizierten und gefährlichen Spionage-Auftrag im
Berlin des 2. Weltkrieges.
Mit insgesamt 25 Filmen in unserem Verleihprogramm
sind wir bestens gerüstet für ein erfolgreiches
Verleihjahr.
Auch 2001 setzen wir ganz auf unsere bewährte Unter-
nehmensstrategie, eigenproduzierte Kino-Events mit
vielversprechenden internationalen Lizenztiteln zu kom-
binieren. Wir steigern dafür kontinuierlich das Volumen
unserer nationalen und internationalen Eigenproduk-
tionen und sichern auch durch Output-Verträge mit
erfolgreichen US-amerikanischen Produzenten unsere
Versorgung mit zusätzlichen hochwertigen Fremdtiteln.
In der Produktion sind für das Jahr 2001 insgesamt drei
deutsche und zwei internationale Kino-Eigenproduktionen
sowie vier Co-Produktionen vorgesehen. Im TV-Bereich
sind insgesamt zwölf Produktionen geplant.
Der Schwerpunkt unserer Unternehmensstrategie liegt
auch in Zukunft auf qualitativem Wachstum. Wir werden
die Zusammenarbeit mit unseren US-Partnern intensi-
vieren und den Filmausstoß der bereits in den Constantin
Verbund integrierten Unternehmen weiter steigern.
Nachdem wir unsere Planzahlen im Jahr 2000 deutlich
übertreffen konnten, haben wir uns auch für 2001 ehr-
geizige Ziele gesteckt: wir erwarten eine Umsatzsteige-
rung auf DM 280 Millionen, unser EBIT-Ziel für 2001
haben wir auf DM 28 Millionen festgelegt – damit liegt
es mehr als 100 Prozent über dem EBIT des Jahres 2000.
München, im März 2001
D e r Vo r s t a n d
▲
GB 2000 Seite 26
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Bilanz und -GuV
A K T I VA 31.12.1999 31.12.2000
TDM TDM
A. AnlagevermögenI. Immaterielle Vermögensgegenstände1. Firmenwert 6.959 6.5022. Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände 218 271
II. Sachanlagen 773 919III. Finanzanlagen 4.719 6.324
Summe Anlagevermögen 12.669 14.016
B. Filmvermögen
I. Eigenproduktion 89.291 127.811
II. Fremdproduktion 100.235 73.727
Summe Filmvermögen 189.526 201.538
C. Umlaufvermögen
I. Vorräte: Bestand an unfertigen Auftragsproduktionen 2.904 2.435
II. Forderungen1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.091 17.686
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 5.640 1.639
III. Sonstige Vermögensgegenstände 9.069 4.249
IV. Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 160.755 143.986
V. Rechnungsabgrenzungsposten 10 68
Summe Umlaufvermögen 184.469 170.063
D. Latente Steuerforderungen 45.405 31.181
Summe Aktiva 432.069 416.798
PA S S I VA 31.12.1999 31.12.2000
TDM TDM
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 24.730 24.730II. Kapitalrücklage 134.355 134.058III. Gewinnrücklagen 29.560 25.815IV. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss -3.745 19.045
Summe Eigenkapital 184.900 203.648
B. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter 683 236
C. Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten
I. Rückstellungen 1. Steuerrückstellungen 5 172. Sonstige Rückstellungen 4.197 6.867
II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.875 16.619III. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5.184 2IV. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20.507 3.847V. Erhaltene Anzahlungen 104.038 95.938
VI. Sonstige Verbindlichkeiten 24.051 29.201VII. Rechnungsabgrenzungsposten 8 0
Summe Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten 171.865 152.491
D. Latente Steuerverbindlichkeiten 74.621 60.423
Summe Passiva 432.069 416.798
▲
GB 2000 Seite 27
G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G 01.01.-31.12.1999 01.01.-31.12.2000
TDM TDM
Umsatzerlöse 126.079 233.271
Herstellungskosten 116.604 199.628
Bruttoergebnis vom Umsatz 9.475 33.643
Vertriebsaufwendungen 5.884 6.088
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 12.327 18.775
Sonstige betriebliche Erträge 1.959 6.921
Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.616 2.809
EBIT -9.393 12.892
Zinsertrag 3.726 6.103Zinsaufwand 2.028 130Erträge aus assoziierten Unternehmen 0 39Firmenwertabschreibung 497 498
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -8.192 18.406
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4.599 20Minderheitenanteile -152 619
Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss -3.745 19.045
GB 2000 Seite 28
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Kapitalflussrechnung
K O N Z E R N - K A P I TA L F L U S S R E C H N U N G 01.01. - 31.12.1999 01.01. - 31.12.2000
TDM TDM
Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss nach Minderheitenanteilen -3.745 19.045
Minderheitenanteile 152 -619
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (ohne Eigenproduktionen) 581 738
Abschreibungen auf Firmenwert 497 498
Abschreibungen auf Filmvermögen Eigenproduktion 62.454 38.896
Verlust aus dem Abgang des Anlagevermögens (ohne Eigenproduktionen) 6 3559.945 58.593
Veränderung des Net Working Capital
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18.008 -11.594Sonstige zahlungswirksame Erträge 0 -39
Veränderung der übrigen unverzinslichen Forderungen sowie anderer Aktiva -1.336 9.232
Zugänge Filmvermögen Fremdproduktion -98.382 -35.524
Abschreibungen auf Filmvermögen Fremdproduktion 54.150 62.032
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.708 2.745
Veränderung der unverzinslichen Verbindlichkeiten, Rückstellungen und anderer Passiva 7.429 -7.215
Veränderung der latenten Steuern -4.740 26
Cash Flow aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit 44.782 78.256
Mittelzufluss aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens 9 901
Investitionen in das Anlagevermögen -1.513 -3.480
Investitionen in Filmvermögen Eigenproduktion -41.963 -77.416
Cash Flow aus Investitionstätigkeit -43.467 -79.995
Cash Flow per 31.12. 1.315 -1.739
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und Zuschüssen der Gesellschafter 0 172
Rückzahlung aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen 47.422 0
Mittelzufluss aus Zins- und Tilgungszahlungen 2.223 1.755
Nachträgliche Auszahlung für den Börsengang 0 -297
Mittelzufluss aus dem Börsengang 129.278 0
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit 178.923 1.630
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode -40.597 140.248
davon Veränderung der liquiden Mittel aus Konsolidierungskreisänderung 607 0
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 140.248 140.139
Veränderung der liquiden Mittel 180.845 -109
▲
GB 2000 Seite 29
K O N Z E R N - E I G E N K A P I TA L S P I E G E L / in TDM
Grundkapital Kapitalrücklage Gewinnrücklage/ SummeJahresergebnis
Stand 01.01.2000 24.730 134.355 25.815 184.900
Jahresüberschuss /-fehlbetrag 19.045 19.045
Direktverrechnung IPO-Kosten -297 -297
Stand 31.12. 2000 24.730 134.058 44.860 203.648
Die Fremdanteile sind außerhalb des Eigenkapitals unter der Bilanzposition
„B. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter“ ausgewiesen.
GB 2000 Seite 30
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Anlagespiegel
01.01.2000 Zugänge Abgänge 31.12.2000TDM TDM TDM TDM
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Firmenwert 7.456 41 0 7.497
2. Software 703 255 41 917
8.159 296 41 8.414
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken 1.204 0 0 1.204
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.848 705 527 3.026
4.052 705 527 4.230
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen 3.734 2.064 1 5.797
2. Wertpapiere des Anlagevermögens 985 386 883 488
3. Sonstige Ausleihungen 0 68 0 68
4.719 2.518 884 6.353
16.930 3.519 1.452 18.997
K O N Z E R N - A N L A G E S P I E G E L Anschaffungs- oder Herstellungskosten
▲
GB 2000 Seite 31
01.01.2000 Geschäftsjahr Abgänge 31.12.2000 01.01.2000 31.12.2000TDM TDM TDM TDM TDM TDM
497 498 0 995 6.959 6.502
485 161 0 646 218 271
982 659 0 1.641 7.177 6.773
921 89 0 1.010 283 194
2.358 459 516 2.301 490 725
3.279 548 516 3.311 773 919
0 29 0 29 3.734 5.768
0 0 0 0 985 488
0 0 0 0 0 68
0 29 0 29 4.719 6.324
4.261 1.236 516 4.981 12.669 14.016
Kumulierte Abschreibungen ab 01.01.1999 Buchwert
GB 2000 Seite 32
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Bilanz und -GuV in TEUR
* Kein Bestandteil des Konzernjahresabschlusses
Lineare Transformation EURO 1 = DM 1,95583
A K T I VA * 31.12.1999 31.12.2000
TEUR TEUR
A. AnlagevermögenI. Immaterielle Vermögensgegenstände1. Firmenwert 3.558 3.3242. Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände 111 139
II. Sachanlagen 395 469III. Finanzanlagen 2.413 3.234
Summe Anlagevermögen 6.477 7.166
B. Filmvermögen
I. Eigenproduktion 45.654 65.349
II. Fremdproduktion 51.249 37.696
Summe Filmvermögen 96.903 103.045
C. Umlaufvermögen
I. Vorräte: Bestand an unfertigen Auftragsproduktionen 1.485 1.245
II. Forderungen1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.114 9.043
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 2.884 838
III. Sonstige Vermögensgegenstände 4.637 2.172
IV. Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 82.193 73.619
V. Rechnungsabgrenzungsposten 5 34
Summe Umlaufvermögen 94.318 86.951
D. Latente Steuerforderungen 23.215 15.943
Summe Aktiva 220.913 213.105
PA S S I VA * 31.12.1999 31.12.2000
TEUR TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 12.644 12.644II. Kapitalrücklage 68.695 68.543III. Gewinnrücklagen 15.114 13.199IV. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss -1.915 9.738
Summe Eigenkapital 94.538 104.124
B. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter 349 121
C. Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten
I. Rückstellungen 1. Steuerrückstellungen 3 92. Sonstige Rückstellungen 2.146 3.511
II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.094 8.497III. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.650 1IV. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 10.485 1.967V. Erhaltene Anzahlungen 53.194 49.052
VI. Sonstige Verbindlichkeiten 12.297 14.930VII. Rechnungsabgrenzungsposten 4 0
Summe Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten 87.873 77.967
D. Latente Steuerverbindlichkeiten 38.153 30.893
Summe Passiva 220.913 213.105
▲
GB 2000 Seite 33
* Kein Bestandteil des Konzernjahresabschlusses
Lineare Transformation EURO 1 = DM 1,95583
G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G * 01.01. - 31.12.1999 01.01. - 31.12.2000
TEUR TEUR
Umsatzerlöse 64.463 119.270
Herstellungskosten 59.619 102.068
Bruttoergebnis vom Umsatz 4.844 17.202
Vertriebsaufwendungen 3.008 3.113
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 6.303 9.600
Sonstige betriebliche Erträge 1.002 3.539
Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.338 1.436
EBIT -4.803 6.592
Zinsertrag 1.905 3.120
Zinsaufwand 1.037 66
Erträge aus assoziierten Unternehmen 0 20
Firmenwertabschreibung 254 255
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -4.189 9.411
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.351 10
Minderheitenanteile -78 317
Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss -1.916 9.738
GB 2000 Seite 34
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Kapitalflussrechnung in TEUR
* Kein Bestandteil des Konzernjahresabschlusses
Lineare Transformation EURO 1 = DM 1,95583
K O N Z E R N - K A P I TA L F L U S S R E C H N U N G * 01.01. - 31.12.1999 01.01. - 31.12.2000
TEUR TEUR
Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss nach Minderheitenanteilen -1.915 9.738
Minderheitenanteile 78 -316
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (ohne Eigenproduktionen) 297 377
Abschreibungen auf Firmenwert 254 255
Abschreibungen auf Filmvermögen Eigenproduktion 31.932 19.887
Verlust aus dem Abgang des Anlagevermögens (ohne Eigenproduktionen) 3 1830.649 29.958
Veränderung des Net Working Capital
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9.207 -5.928Sonstige zahlungswirksame Erträge 0 -20
Veränderung der übrigen unverzinslichen Forderungen sowie anderer Aktiva -683 4.720
Zugänge Filmvermögen Fremdproduktion -50.302 -18.163
Abschreibungen auf Filmvermögen Fremdproduktion 27.687 31.716
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.964 1.403
Veränderung der unverzinslichen Verbindlichkeiten, Rückstellungen und anderer Passiva 3.799 -3.689
Veränderung der latenten Steuern -2.424 13
Cash Flow aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit 22.897 40.012
Mittelzufluss aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens 5 461
Investitionen in das Anlagevermögen -774 -1.779
Investitionen in Filmvermögen Eigenproduktion -21.455 -39.582
Cash Flow aus Investitionstätigkeit -22.224 -40.901
Cash Flow per 31.12. 673 -889
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und Zuschüssen der Gesellschafter 0 88
Rückzahlung aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen 24.246 0
Mittelzufluss aus Zins- und Tilgungszahlungen 1.137 897
Nachträgliche Auszahlung für den Börsengang 0 -152
Mittelzufluss aus dem Börsengang 66.099 0
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit 91.482 833
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode -20.757 71.708
davon Veränderung der liquiden Mittel aus Konsolidierungskreisänderung 310 0
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 71.708 71.652
Veränderung der liquiden Mittel 92.465 -56
▲
GB 2000 Seite 35
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Anhang
▲
K O N Z E R N - A N H A N G ( I A S ) D E RC O N S TA N T I N F I L M A G F Ü R D A SG E S C H Ä F T S J A H R 2 0 0 0
V O R B E M E R K U N G
Die Constantin Film AG stellt ihren Konzernabschluss
entsprechend § 292 a HGB nach den International
Accounting Standards (IAS) auf. Die Gesellschaft ist
somit von der Aufstellung eines Konzernabschlusses
nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB befreit.
Die Constantin Film AG leitet dabei alle im Konsolidie-
rungskreis befindlichen auf Basis der HGB-Vorschriften
aufgestellten Einzelabschlüsse auf die internationale
Rechnungslegungsnorm IAS über und erstellt auf dieser
Basis einen Konzernabschluss nach IAS.
Die Regeln des Neuen Marktes verlangen, Jahres-
abschlüsse nach einer der international anerkannten
Rechnungslegungsvorschriften IAS oder US-GAAP auf-
zustellen oder eine Überleitung vom nationalen HGB-Ab-
schluss auf ein internationales Rechenwerk vorzunehmen.
Die Constantin Film AG hat sich für die Aufstellung des
Konzernabschlusses nach den internationalen Rechnungs-
legungsvorschriften IAS entschieden.
A N W E N D U N G D E R I N T E R N AT I O N A L
A C C O U N T I N G S TA N D A R D S ( I A S )
Der auf die Constantin Film AG als Obergesellschaft
aufgestellte Konzernabschluss 2000 der Constantin
Gruppe ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Be-
wertungsgrundsätzen aufgestellt. Dabei finden die am
Bilanzstichtag verpflichtend geltenden Standards des
International Accounting Standards Committee (IASC)
Anwendung.
B E S C H R E I B U N G D E R C O N S TA N T I N G R U P P E
Die Constantin Film AG ist zusammen mit ihren Toch-
tergesellschaften (im Folgenden: Constantin Gruppe
oder Konzern) ein bedeutender deutscher Hersteller
und Verleiher von Kino-, Video-/DVD- und Fernsehfil-
men. Das Tätigkeitsfeld des Konzerns umfasst das
gesamte Spektrum der Erwerbs- und Vermarktungs-
möglichkeiten von Filmrechten. Neben der Eigen- und
Co-Produktion erwirbt die Constantin Film AG die
Verwertungsrechte an Fremdproduktionen. Im Rahmen
der Auswertung der Rechte an diesen Filmen werden
sämtliche Glieder der Verwertungskette von der Aus-
wertung im Kino über die Video-/DVD-Auswertung bis
hin zum Fernsehen ausgeschöpft. Die Vermarktung
wird durch die eigene Werbeagentur unterstützt.
Fremdproduktionen werden im Wesentlichen im
deutschsprachigen Raum vertrieben. Durch die aus-
ländischen Tochtergesellschaften werden auch inter-
nationale Produktionen ermöglicht.
Die Geschäftsbereiche Filmproduktion und Verleih, die
nun von der Constantin Gruppe betrieben werden, wur-
den ursprünglich von der Constantin Film GmbH & Co.
Verleih KG und ihren Tochtergesellschaften geführt.
Mit dem Ausgliederungs- und Übernahmevertrag vom
09. Juni 1999 (mit Wirkung vom 01. Januar 1999) wurden
von der Constantin Film GmbH & Co. Verleih KG der
Betriebsteil Verleih sowie die Tochtergesellschaften, die
den Geschäftsbereichen Verleih und Produktion zu-
geordnet waren, auf die Constantin Film AG übertragen.
Insbesondere wurden die Filmrechte an die Constantin
Film AG übertragen sowie folgende Beteiligungen der
Constantin Film GmbH & Co. Verleih KG:
� Constantin Script & Development GmbH
(München)
� Constantin Media GmbH audiovisuelle
Produktionen (München)
� Constantin Film Development, Inc.
(Los Angeles/USA)
� Constantin Film Produktion GmbH (München)
Constantin Film International GmbH (München)
� Classic Media Werbeagentur GmbH
(München)
� Constantin Music Verlags- GmbH
(München)
Sämtliche Unternehmensverträge, die zwischen der
Constantin Film GmbH & Co. Verleih KG und den aus-
gegliederten Gesellschaften bestanden, wurden eben-
falls von der Constantin Film GmbH & Co. Verleih KG auf
die Constantin Film AG übertragen, insbesondere die
Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge.
GB 2000 Seite 36
Die Constantin Film AG wurde zum Geregelten Handel am
Neuen Markt mit einem Kapital von DM 24.729.514,52
(€ 12.644.000,00) zugelassen. Das Emissionsvolumen
umfasste 4.166.667 auf den Inhaber lautende Stück-
aktien. Auf die Stückaktien entfällt ein rechnerischer
Anteil am gezeichneten Kapital von DM 1,96 (€ 1,00). Die
erstmalige Notierung erfolgte am 13. September 1999.
K O N S O L I D I E R U N G S K R E I S
In den Konsolidierungskreis sind die Constantin Film AG
und deren Tochterunternehmen einbezogen. Der Kon-
zern umfasst folgende Gesellschaften, an denen die
Constantin Film AG unmittelbar oder mittelbar
beteiligt ist:
Constantin Script & Development GmbH, Stoffrechteerwerb und EntwicklungMünchen 100
Constantin Media GmbH Stoffrechteerwerb und Entwicklungaudiovisuelle Produktionen, München 100
Constantin Film Produktion GmbH, Film- und FernsehproduktionMünchen 100
Constantin Film International GmbH, Internationale FilmproduktionMünchen 100
Constantin Entertainment GmbH, Internationale Film- und FernsehproduktionMünchen*** 100
Olga Film GmbH, München* 51 Film- und Fernsehproduktion
MOOVIE – the art of entertainment Film- und FernsehproduktionFilmgesellschaft mbH, Berlin* 51
Engram Pictures GmbH, München* 51 Film- und Fernsehproduktion
Constantin Film Verleih GmbH, Lizenzhandel und KinoverleihMünchen 100
Classic Media Werbeagentur GmbH, Werbung und Event-MarketingMünchen 100
Constantin Music Verlags- GmbH, Auswertung von MusikrechtenMünchen 100
Constantin Propaganda GmbH, München 100 Werbefilmproduktion
Constantin Inter@ctive GmbH, München 100 Entwicklung und Produktion von Internet-Content
INNOVUM Smart Products GmbH, Köln*/** 26 Internet-Marketing und Web-Design
* Ohne Ergebnisabführungsvertrag
** „at equity“-Konsolidierung
*** Mittelbare Beteiligung
(Siehe auch Beteiligungsübersicht, Seite 69)
▲
D I R E K T E R K A P I TA L A N T E I L / in Prozent
Tätigkeit der Gesellschaft
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Anhang
▲
GB 2000 Seite 37
Im Berichtsjahr wurden durch die Constantin Film AG
folgende Akquisitionen bzw. Neugründungen getätigt:
I N N O V U M S M A R T P R O D U C T S G M B H
Die INNOVUM Smart Products GmbH ist eine einzigar-
tige Kombination von digitaler Kommunikationsagentur
und Handelsmarketingunternehmen. Sie wurde 1996 von
Geschäftsführer Daniel Mühlbauer und Prokurist Volker
Jansen gegründet. Die Constantin Film AG hat sich
mit 26 Prozent an der INNOVUM Smart Products GmbH
beteiligt.
Die INNOVUM Smart Products GmbH wird in der
Constantin Film AG Konzernbilanz per 31. Dezember
2000 zeitanteilig at equity konsolidiert.
C O N S TA N T I N E N T E R TA I N M E N T G M B H
Mit der im Jahr 2000 gegründeten Constantin Entertain-
ment GmbH sollen die Produktion und der Vertrieb von
Filmen und multimedialen Produktionen sowie die Ver-
wertung von Rechten und Nebenrechten realisiert wer-
den. In der Constantin Entertainment GmbH werden die
Beteiligungen an Impact Pictures und ProCon Pictures
gehalten. Die Constantin Entertainment GmbH ist eine
100%ige Tochter der Constantin Film International GmbH.
Zwischen der Constantin Film International GmbH und
der Constantin Entertainment GmbH wurde ein Ergeb-
nisabführungsvertrag abgeschlossen.
I M PA C T P I C T U R E S L L C
Die Constantin Film AG hat mit der erfolgreichen ameri-
kanisch-britischen Independent-Produktionsfirma ein Joint
Venture geschlossen und 51 Prozent an dem Gemein-
schaftsunternehmen übernommen. Ziel ist die gemeinsame
Entwicklung und Produktion von Kino- und TV-Filmen für
den internationalen Markt. Impact Pictures wurde von
Regisseur Paul Anderson und Produzent Jeremy Bolt
gegründet. Da sich die Gesellschaft noch in einer frühen
Entwicklungsphase befindet, wurde sie noch nicht per
31. Dezember 2000 konsolidiert.
P R O C O N P I C T U R E S L L C
Ziel des Joint Ventures mit der US-amerikanischen Pro-
duktionsfirma Propaganda Films ist die Entwicklung,
Finanzierung, Produktion und Auswertung von interna-
tionalen Kino- und TV-Projekten. Propaganda Films ist
eine der erfolgreichsten unabhängigen Produktionsfirmen
für Werbefilme, Musikvideos, Fernseh- und Kinofilme. Die
Constantin Film AG ist zu 50 Prozent an der ProCon
Pictures LLC beteiligt. Da sich die Gesellschaft noch in
einer frühen Entwicklungsphase befindet, wurde sie noch
nicht per 31. Dezember 2000 konsolidiert.
C O N S TA N T I N P R O PA G A N D A G M B H
Gegenstand des von der Constantin Film AG gegrün-
deten Unternehmens ist die Entwicklung, Produktion
sowie der Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen
aller Art im Bereich der Werbung und des Marketing, ins-
besondere die Erstellung von Werbe- und Internetfilmen,
Videoclips und Musikvideos. Die Constantin
Propaganda GmbH ist eine 100%ige Tochterfirma der
Constantin Film AG.
Die Änderungen im Konsolidierungskreis hatten keine
wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
E R G E B N I S Ü B E R S I C H T D E R K O N Z E R N -
G E S E L L S C H A F T E N O H N E
E R G E B N I S A B F Ü H R U N G S V E R T R A G
K O N S O L I D I E R U N G S M E T H O D E N
Der Konzernabschluss basiert auf den nach einheit-
lichen Regeln zum 31. Dezember 2000 aufgestellten von
Abschlussprüfern geprüften und testierten Jahresab-
schlüssen bzw. der im Rahmen der Konzernabschluss-
prüfung durchgeführten Jahresabschlüsse der einbe-
zogenen Gesellschaften.
Jahresergebnis Jahresergebnis2000 nach HGB 2000 nach IAS
TDM TDM
Olga Film GmbH -1.671 -22
MOOVIE – the art of entertainmentFilmgesellschaft mbH -6.223 -1.338
Engram Pictures GmbH 76 96
INNOVUMSmart Products GmbH 613 613
GB 2000 Seite 38
Für die einbezogenen Tochterunternehmen wurde die
Kapitalkonsolidierung nach der Erwerbsmethode (Buch-
wertmethode) durchgeführt. Nach IAS 22 werden dabei
die Wertansätze zum Erwerbszeitpunkt übernommen.
Die Anschaffungskosten der Beteiligungen werden mit
dem erworbenen anteiligen Eigenkapital verrechnet.
Die Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert im
Anlagevermögen aktiviert und entsprechend IAS 22
abgeschrieben.
Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge
sowie alle Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen
den konsolidierten Gesellschaften wurden eliminiert.
Konzerninterne Lieferungen wurden um Zwischenergeb-
nisse bereinigt.
W Ä H R U N G S U M R E C H N U N G
In den Einzelbilanzen der konsolidierten Gesellschaften
werden monetäre Positionen in fremder Währung gem.
IAS 21 zum Stichtagskurs bewertet. Die Währungs-
differenzen aus der Umrechnung monetärer Positionen
wurden erfolgswirksam erfasst. Insgesamt wurden in der
Gewinn- und Verlustrechnung TDM 971 Kursaufwen-
dungen erfolgswirksam gebucht.
B I L A N Z I E R U N G S - U N D
B E W E R T U N G S M E T H O D E N
a) Immaterielle Vermögensgegenstände
Die Position immaterielle Vermögensgegenstände
beinhaltet Software und damit verbundene Lizenzen
sowie Firmenwerte aus den Akquisitionen des abgelau-
fenen Geschäftsjahres.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden
zu Anschaffungskosten angesetzt. Software und Lizenzen
werden linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer
von drei Jahren abgeschrieben. Soweit notwendig wer-
den außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.
Die Firmenwerte werden auf Grund der langfristigen stra-
tegischen Bedeutung der Beteiligungen linear über 15
Jahre abgeschrieben. Anpassungen der Nutzungsdauer
und außerplanmäßige Abschreibungen werden unter ge-
gebenen Umständen vorgenommen.
b) Sachanlagevermögen
Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens
sind zu Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen
bewertet. Die Abschreibungen werden nach der linea-
ren Abschreibungsmethode vorgenommen. Soweit not-
wendig werden außerplanmäßige Abschreibungen
vorgenommen. Bei Fortfall der Gründe erfolgen ent-
sprechende Zuschreibungen. Gewinne oder Verluste aus
dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder
Aufwendungen berücksichtigt. Instandhaltungsaufwen-
dungen werden als Aufwand der Periode betrachtet.
Die angesetzten Nutzungsdauern ergeben sich aus der
folgenden Übersicht:
c) Finanzanlagen
Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungs-
kosten, gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen,
angesetzt. Soweit dauernde Wertminderungen bestehen,
werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenom-
men. Bei Wegfall der Gründe erfolgt eine Wertaufholung.
Unter den Finanzanlagen werden Anteile an nicht kon-
solidierten Beteiligungen ausgewiesen. Auf eine Konsoli-
dierung wird auf Grund der untergeordneten Bedeutung
der Beteiligungen für die Vermögens-, Finanz- und Er-
tragslage der Constantin Gruppe verzichtet. Die nicht
konsolidierten Unternehmen und ihre Beteiligungs-
quoten lassen sich folgender Aufstellung entnehmen:
S A C H A N L A G E V E R M Ö G E N / in Jahren
Computer/-ausstattung 4-5
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 5-8
Büroeinrichtung 10
Fahrzeuge 2-5
Einbauten 12
▲
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Anhang
▲
GB 2000 Seite 39
d) Filmvermögen
Unter der Position „Filmvermögen“ werden Filmrechte
ausgewiesen, die entweder dem Anlagevermögen oder
dem Umlaufvermögen zugeordnet werden können.
Erworbene Rechte für Fremdproduktionen (d.h. nicht im
Konzern erstellte Filme) umfassen in der Regel Kino-
rechte, Video-/DVD-Rechte und TV-Rechte. Innerhalb des
Konzerns produzierte Filmrechte (Eigen- und Co-Pro-
duktionen) sowie unechte Auftragsproduktionen des
Konzerns, die vom Konzern ausgewertet werden, wer-
den beim Filmvermögen unter „Eigenproduktionen“ aus-
gewiesen. Echte Auftragsproduktionen werden, soweit
sie zum Bilanzstichtag noch nicht fertig gestellt sind und
soweit sie noch keine Umsätze generiert haben, unter
den „Vorräten“ dargestellt.
Das Filmvermögen wird mit dem niedrigeren Wert von
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, abzüglich
kumulierter Abschreibung, und dem Nettoverkaufserlös
angesetzt. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten
umfassen die Minimumgarantien sowie die bereits fest-
stehenden Übergarantien. Direkt zurechenbare Finanzie-
rungskosten werden nach dem „allowed alternative
treatment” des IAS 23 aktiviert. Im Unterschied zum Vor-
jahr wurden die so genannten Herausbringungskosten des
Filmes aufwandswirksam erfasst und nicht mehr aktiviert.
Zu den Herausbringungskosten zählen Kosten, die vor der
Auswertung des Filmes anfallen, wie Kosten der Herstel-
lung von Filmkopien oder Presse- und Marketingkosten.
Diese Methodenänderung hat keinen wesentlichen Ein-
fluss auf die Ertragslage des Konzerns. Allerdings redu-
ziert sich das EBITDA signifikant. Die Aufwendungen
werden jedoch tendenziell zeitlich vorgezogen.
Die Abschreibung auf das Filmvermögen erfolgt analog
zu den verschiedenen Stufen der Verwertung eines Film-
rechtes, der so genannten Verwertungskette. Die einzel-
nen Stufen der Verwertungskette umfassen hauptsäch-
lich die Auswertungsarten Kino, Video/DVD und Fernsehen.
Für Eigenproduktionen werden die aktivierten Herstel-
lungskosten grundsätzlich im Verhältnis der im Ge-
schäftsjahr realisierten zu den insgesamt erwarteten
Erlösströmen für Kino, Video/DVD, TV (einschließlich
Zweit- und Drittauswertungen) und Weltvertrieb abge-
schrieben. Die Erlösströme werden für maximal 20 Jahre
geschätzt.
Bei Fremd- und Co-Produktionen werden die Anschaf-
fungskosten für die Auswertungsarten Kino, Video/DVD
und TV auf Basis von Erfahrungswerten entsprechend der
Unternehmensplanung im folgenden Verhältnis mit
pauschalen Sätzen auf Kino-, Video- und TV-Rechte allo-
kiert: 25 Prozent auf das Kinorecht, 15 Prozent auf das
Video-/DVD-Recht sowie 60 Prozent auf die TV-Rechte.
Bei der Allokation der Anschaffungskosten werden die
Herausbringungskosten berücksichtigt, so dass die
D I R E K T E R K A P I TA L A N T E I L / in Prozent
Constantin Film Development Inc., Los Angeles/USA 100
Société Nouvelle Torii S.A.R.L., Paris/Frankreich* 100
Laurentic Cement Garden Ltd.,London/Großbritannien* 100
Greenland Film Production A.B., Stockholm/Schweden* 100
Smilla Film A.S., Kopenhagen/Dänemark* 100
Constantin Holdings Inc., Los Angeles/USA* 100
Constantin Production Services Inc., Los Angeles/USA* 100
ProCon Pictures LLC, Delaware/USA* 50
Impact Pictures LLC, Delaware/USA* 51
Impact Pictures Ltd., London/Großbritannien* 100
Constantin International B.V., Amsterdam/NL 100
* Mittelbare Beteiligung / ohne Kennzeichnung unmittelbare
Beteiligung
(Siehe auch Beteiligungsübersicht, Seite 69)
▲
GB 2000 Seite 40
Allokation der Gesamtinvestition im Wesentlichen
gegenüber dem Vorjahr unverändert durchgeführt wird.
Im Rahmen der Allokation werden keine Restbuchwerte
ausgewiesen, die nicht durch zukünftige geplante
Umsatzerlöse gedeckt sind.
Die Filmrechte werden danach bei Anwendung der obi-
gen Prinzipien erfahrungsgemäß innerhalb der folgenden
Zeiträume abgeschrieben:
� Kinoauswertung zu 100 Prozent innerhalb 6 Monate
nach Kinostart
� Video-/DVD-Auswertung zu 100 Prozent innerhalb
6 Monate nach Videostart
� Fernsehauswertung nach Ablauf der Fernsehsperr-
frist bei Eigenproduktionen und bei Fremdproduk-
tionen zu 88 Prozent, soweit eine Restlizenzzeit von
mindestens 5 Jahren bei der Constantin Film nach
der Erstauswertung verbleibt, sonst zu 100 Prozent.
Die Abschreibung für Eigen-, Fremd- und Co-Produk-
tionen wird zum Stichtag entsprechend angepasst, falls
sich die aktuell erwarteten Umsatzerlöse gegenüber den
Erwartungen zu einem früheren Abschlussstichtag
ändern sollten.
Die geschätzten Umsatzerlöse können sich auf Grund
einer Reihe von Faktoren, wie Marktakzeptanz und vor-
aussichtliche Werbeeinnahmen des Filmes, signifikant
verändern. Die Constantin Gruppe prüft und revidiert die
Umsatzerwartungen und die Abschreibungsaufwen-
dungen, sobald sich Änderungen von den bisher erwar-
teten Daten ergeben.
e) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
werden mit ihrem Nominalwert abzüglich Einzelwertbe-
richtigungen angesetzt. In den Forderungen aus Liefe-
rungen und Leistungen sind Forderungen mit einer
Restlaufzeit von mehr als einem Jahr nicht enthalten.
f) Flüssige Mittel
Für die Zwecke der Kapitalflussrechnung gemäß IAS 7
werden von der Constantin Gruppe alle Finanzmittel mit
einer ursprünglichen Fälligkeit von bis zu drei Monaten
als flüssige Mittel angesetzt. Die Position besteht im
Wesentlichen aus Bankguthaben, Schecks und Kassen-
beständen.
g) Eigenkapital
Die Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapi-
tals kann dem Eigenkapitalspiegel bzw. den Erläuterun-
gen zur Bilanz entnommen werden.
h) Rückstellungen
Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Ver-
pflichtungen gegenüber Dritten gemäß IAS 37. Sie sind
in Höhe des wahrscheinlichen Betrages angesetzt.
i) Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungs- bzw. Rückzah-
lungsbetrag angesetzt.
j) Erhaltene Anzahlungen
Umsätze werden zum Zeitpunkt des Lizenzbeginns bzw.
zu dem Zeitpunkt, zu dem der Lizenznehmer die Film-
rechte verwerten kann, ausgewiesen. Gehen beim Kon-
zern vor diesen Erlösrealisationszeitpunkten Zahlungen
von Lizenznehmern ein, werden diese als erhaltene An-
zahlungen erfasst.
k) Umsatzrealisation
Bei Kinofilmen wird der Umsatz ab dem Kinostart des
Filmes realisiert. Die Höhe des Umsatzes ist direkt abhän-
gig von der Anzahl der Kinobesucher.
Die Umsatzrealisierung für Video-/DVD- und TV-(Pay- und
Free-TV-)Rechte erfolgt ab dem Lizenzbeginn in der Regel
6 bis 24 Monate nach dem Beginn der regulären Kino-
auswertung. Bei diesen Formen der Auswertung der Film-
rechte wird der Umsatz bei Ablauf der vertraglichen
Sperrfrist für die Auswertung realisiert. Die Realisierung
erfolgt somit erst bei Beginn der jeweiligen Lizenzaus-
wertung. Diese Behandlung entspricht auch den Anfor-
derungen der US-GAAP Norm FAS Nr. 139 (Bilanzierung
bei Filmproduzenten und Filmhändlern). Bei Auftrags-
produktionen erfolgt die Umsatzrealisation bei Abnahme
durch den Auftraggeber. Die „percentage of completion“–
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Anhang
▲
GB 2000 Seite 41
Methode war bei den zum 31. Dezember 2000 bilan-
zierten echten Auftragsproduktionen nicht anwendbar.
Erträge aus Fördermitteln und bedingt rückzahlbaren
Filmförderdarlehen der öffentlichen Hand werden bei der
Gewährung der Mittel bzw. des Darlehens – jedoch nicht
vor Beginn der Kinoauswertung – als Umsatz realisiert
und unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Sofern eine
Rückzahlung des Darlehens wahrscheinlich wird, wird in
Höhe der voraussichtlichen Rückzahlung ein Aufwand
gebucht.
l) Steuern vom Einkommen und Ertrag
sowie latente Steuern
Die Ermittlung der Ertragsteuern erfolgt nach IAS 12 (rev.
1996). Danach sind alle sich auf Steuern vom Einkommen
und Ertrag beziehenden im Laufe des Geschäftsjahres
entstandenen Steuerverbindlichkeiten oder -forderungen
in den einbezogenen Jahresabschlüssen gemäß den für
die Konzerngesellschaften geltenden Steuergesetzen
aufzunehmen. Aktive und passive latente Steuern werden
dann angesetzt, wenn künftige steuerliche Auswirkungen
zu erwarten sind, die auf Differenzen zwischen den Buch-
werten bestehender Aktiva und Passiva nach IAS und
Steuerbilanzwerten einerseits und existierenden Ver-
lustvorträgen und Steuerguthaben andererseits zurück-
zuführen sind. Aktive und passive latente Steuern
werden unter Verwendung der Steuersätze errechnet, die
voraussichtlich auf Grund der derzeit geltenden Steuer-
gesetze für steuerpflichtige Erträge in den Jahren gelten
werden, in denen diese zeitlichen Differenzen umgekehrt
oder ausgeglichen werden. Die Wirkung von Steuer-
satzänderungen auf aktive und passive latente Steuern
wird in der Periode als Ergebnis gebucht, in der die Ände-
rungen vom Gesetzgeber beschlossen wurden bzw. in
der Periode, für die eine bereits beschlossene Gesetzes-
änderung gelten soll.
A N G A B E N N A C H § 2 9 2 A A B S . 2 N R . 4 B H G B
Gegenüber den im Einzelabschluss der Constantin Film
AG angewandten Ansatz- und Bewertungsvorschriften
nach HGB bestehen im dargestellten Konzernabschluss
nach IAS folgende Unterschiede:
Latente Steuern
Es wird das bilanzorientierte Temporary-Konzept ange-
wendet. Danach ist der Begriff der zeitlichen Differenzen,
für die latente Steuern zu ermitteln sind, gemäß IAS 12
(rev. 1996) weiter gefasst als im HGB. Daneben sind
abweichend zum HGB latente Steueransprüche aus
steuerlich nutzbaren Verlustvorträgen zu aktivieren.
Umsatzrealisation
Bei Kino-, Video- und DVD-Rechten entspricht die Um-
satzrealisation nach IAS der Umsatzrealisation nach
HGB. Bei TV-Auswertungsrechten wird der Umsatz und
die entsprechende Abschreibung nach IAS mit Ablauf
der vertraglichen Sperrfrist für die Auswertung realisiert.
Nach HGB erfolgt die Umsatzrealisation und die ent-
sprechende Abschreibung bei Lieferung des Film-
materials.
Eigenproduktionen
Nach IAS werden die Herstellungskosten für im Konzern
hergestellte Eigenproduktionen, die Anlagevermögen
darstellen, aktiviert. Nach HGB dürfen dagegen diese
Kosten gemäß § 248 Abs. 2 HGB nicht aktiviert werden.
GB 2000 Seite 42
E R L Ä U T E R U N G E N Z U R B I L A N Z
(1) Anlagevermögen
Zur Darstellung der Entwicklung des Anlagevermögens
verweisen wir auf den Anlagespiegel (siehe Seite 56).
(2) Filmvermögen
Das Filmvermögen setzt sich wie folgt zusammen:
Die Position „Filme in Vorbereitung und geleistete Anzah-
lungen” beinhaltet Anzahlungen auf noch zu liefernde
Filme und Rechte an Fremdproduktionen, die sich noch
nicht in Auswertung befinden.
Im Geschäftsjahr 2000 wurden direkt zurechenbare
Finanzierungskosten von TDM 297 aktiviert.
(3) Forderungen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wer-
den nach Abzug von Wertberichtigungen für zweifelhafte
Forderungen ausgewiesen. Forderungen gegen verbun-
dene Unternehmen, die nicht konsolidiert werden, belau-
fen sich auf TDM 1.639 (im Vorjahr TDM 5.640). Die For-
derungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
(4) Rückstellungen
Die Rückstellungen zum 31. Dezember 1999 und 2000
setzen sich wie folgt zusammen:
Sämtliche Rückstellungen werden voraussichtlich inner-
halb eines Jahres mit Ausnahme eines Teils der Rück-
stellungen für bedingt rückzahlbare Darlehen und für
Erfolgsbeteiligungen Dritter in Anspruch genommen.
F I L M V E R M Ö G E N / in TDM
31.12.1999 31.12.2000
Eigenproduktionen
Filme in Auswertung 45.433 50.684
Filme in Vorbereitung 43.858 77.127
Eigenproduktionen Gesamt 89.291 127.811
Fremdproduktionen
Filme in Auswertung 70.160 56.862
Filme in Vorbereitung und geleistete Anzahlungen 30.075 16.865
Fremdproduktionen Gesamt 100.235 73.727
Filmvermögen 189.526 201.538
R Ü C K S T E L L U N G E N / in TDM31.12.1999 31.12.2000
Rückstellung für ausstehende Rechnungen 2.391 1.891
Rückstellung für Erfolgsbeteiligungen und Lizenzgeberanteile 330 603
Rückstellung für bedingt rückzahlbare Darlehen 0 2.521
Rückstellung für Prozessrisiken und Rechtsberatung 0 250
Urlaubsrückstellung 613 596
Rückstellung für Personalaufwendungen 51 86
Rückstellung für Tantiemen 505 505
Sonstige 312 432
Rückstellungen 4.202 6.884
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Anhang
▲
GB 2000 Seite 43
(5) Verbindlichkeiten
(5.1) Kreditlinien
Zum Bilanzstichtag standen folgende Kreditlinien bei
Kreditinstituten zur Verfügung:
Bayerische Landesbank TDM 76.000
Bayerische Hypo- und Vereinsbank Anteil am Konsortialkredit TUS$ 37.500
BHF-BANK Anteil am Konsortialkredit TUS$ 37.500
Commerzbank TDM 1.000
K R E D I T L I N I E N
V E R B I N D L I C H K E I T E N / in TDM
Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit bis 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt bis 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.875 0 13.875 16.619 0 16.619
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5.184 0 5.184 2 0 2
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20.507 0 20.507 3.847 0 3.847
Erhaltene Anzahlungen 104.038 0 104.038 95.938 0 95.938
Sonstige Verbindlichkeiten 12.774 11.277 24.051 16.168 13.033 29.201
Verbindlichkeiten 156.378 11.277 167.655 132.574 13.033 145.607
31.12.200031.12.1999
GB 2000 Seite 44
(5.2) Sonstige Verbindlichkeiten
Die sonstigen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 1999
und 2000 sind mit dem Erfüllungs- bzw. Rückzahlungs-
betrag bilanziert und setzen sich wie folgt zusammen:
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unter-
nehmen, die nicht konsolidiert werden, belaufen sich auf
TDM 2 (im Vorjahr TDM 5.184). Die Verbindlichkeiten
gegenüber Unternehmen der KirchGruppe werden im
Berichtsjahr als Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen ausgewiesen.
(6) Steuern vom Einkommen und Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen im
Wesentlichen die Muttergesellschaft, Constantin Film AG.
Die Constantin Film AG ist auf Grund der abgeschlos-
senen Ergebnisabführungsverträge Organträger für
Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuerzwecke der
folgenden Organgesellschaften (siehe auch Beteiligungs-
übersicht, Seite 69):
� Constantin Script & Development GmbH
� Constantin Media GmbH audiovisuelle
Produktionen
� Constantin Film Produktion GmbH
� Constantin Film International GmbH
� Constantin Entertainment GmbH
� Constantin Film Verleih GmbH
� Classic Media Werbeagentur GmbH
� Constantin Music Verlags- GmbH
� Constantin Propaganda GmbH
� Constantin Inter@ctive GmbH
Im Rahmen der Organschaft wird das steuerpflichtige
Einkommen für Körperschaftsteuerzwecke und der
Gewerbeertrag für alle Organgesellschaften und den
Organträger auf Ebene des Organträgers ermittelt und
gegebenenfalls verrechnet. Steuersubjekt wird daher nur
der Organträger. Die folgenden Gesellschaften bleiben
S O N S T I G E V E R B I N D L I C H K E I T E N / in TDM31.12.1999 31.12.2000
Zahlungsverpflichtung an Wrongfully Accused Production Limited Partnership und Wrongfully Accused Production Limited Partnership No. 2 11.277 13.033
Verbindlichkeiten gegenüber Eurimage 1.414 1.413
Darlehen Studio Babelsberg GmbH 1.500 0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen der KirchGruppe 2.586 0
Verbindlichkeiten aus Erfolgsbeteiligung Dritter 1.394 2.581
Umsatzsteuer November und Dezember 2000 0 2.997
Darlehen LfA 0 900
Darlehen FFA 0 2.920
Sonstige 5.880 5.357
Sonstige Verbindlichkeiten 24.051 29.201
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Anhang
▲
GB 2000 Seite 45
für Körperschaft- und Gewerbesteuerzwecke jeweils
selbstständiges Steuersubjekt (siehe auch Beteili-
gungsübersicht, Seite 69):
� Olga Film GmbH
� MOOVIE – the art of entertainment
Filmgesellschaft mbH
� Engram Pictures GmbH
� INNOVUM Smart Products GmbH
Für die Konzerngesellschaften beträgt für das Jahr 2000
der Körperschaftsteuersatz für thesaurierte Gewinne 40
Prozent, für ausgeschüttete Gewinne 30 Prozent. Für die
Berechnung der latenten Steuern wird jedoch der ab dem
Veranlagungszeitraum 2001 geltende einheitliche Kör-
perschaftsteuersatz von 25 Prozent verwendet, da die-
ser Steuersatz nach dem derzeitigen Kenntnisstand in
den Perioden gelten wird, in denen die latenten Steuer-
forderungen bzw. die latenten Steuerverbindlichkeiten
aufzulösen sind. Die Gewerbesteuer ist abhängig vom
jeweiligen Sitz der Gesellschaft. Für die in den Kon-
zernabschluss einbezogenen Gesellschaften liegt der
effektive Gewerbesteuersatz zwischen 17 und 20 Pro-
zent. Zusätzlich muss ein Solidaritätszuschlag von
5,5 Prozent der festgesetzten Körperschaftsteuer abge-
führt werden. Für die Berechnung der latenten Steuern
wird ein durchschnittlicher Steuersatz von 40,86 Prozent
(im Vorjahr 52 Prozent) verwendet.
Der Steueraufwand für die Geschäftsjahre 1999 und
2000 lässt sich der folgenden Darstellung entnehmen:
Aus Änderungen der Steuersätze gegenüber dem Jah-
resabschluss zum 31. Dezember 1999 ergibt sich für 2000
ein latenter Steuerertrag von TDM 5.994.
Der sich auf das Konzernergebnis der Constantin
Gruppe ergebende tatsächliche Steuerertrag ist zum
rechnerischen Steueraufwand wie folgt überzuleiten:
Die aktiven bzw. passiven latenten Steuern setzen sich
wie folgt zusammen:
1999 2000
Laufender Steueraufwand/-ertrag -141 46
Ertrag/Aufwand aus latenten Steuern 4.740 -26
Steuern vom Einkommen undErtrag (Ertrag) 4.599 20
S T E U E R N / in TDM
2000TDM
Rechnerischer Steueraufwand -7.521
Anpassung des Steuersatzesvon 52% auf 40,86% 5.994
Ertrag aus latenten Steuern auf Grundpermanenter Differenzen 1.060
Steuerliche nicht wirksame Aufwendungen undErträge sowie sonstige Effekte (Goodwill) 487
Tatsächlicher Steuerertrag 20
2000TDM
Aktive latente SteuernSteuerliche Verlustvorträge 3.529Erhaltene Anzahlungen 27.082Sonstige Verbindlichkeiten 570
Aktive latente Steuern 31.181
Passive latente SteuernFilmvermögen Eigenproduktion 38.294Sonstige Rückstellungen 1.573Filmvermögen Fremdproduktion 20.524Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 27Sonstige Vermögensgegenstände 5
Passive latente Steuern 60.423
Steuerabgrenzung (netto) -29.242
GB 2000 Seite 46
(7) Eigenkapital
Das Grundkapital blieb im Vergleich zum Geschäftsjahr
1999 unverändert bei TDM 24.730 bzw. TEUR 12.644.
(8) Anzahl der Aktien
Das Grundkapital der Constantin Film AG zum
31. Dezember 2000 von € 12.644.000 setzt sich aus
12.644.000 Stück Inhaberstammaktien ohne Nennbetrag
(Stückaktien) mit einem auf je eine Stückaktie entfallenden
Betrag des gezeichneten Kapitals von € 1,00 zusammen.
(9) Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklagen sind im Wesentlichen durch den
Zufluss des Agios aus dem Emissionserlös abzüglich der
direkt verrechneten IPO-Kosten sowie des Goodwill-
Ansatzes von den 1999 erworbenen Beteiligungen ent-
standen.
(10) Genehmigtes Kapital
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 09. Mai 2000
wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Auf-
sichtsrates bis zum 08. Mai 2005 das gezeichnete Kapi-
tal der Constantin Film AG um bis zu DM 9.387.984
(€ 4.800.000) durch ein- oder mehrmalige Ausgabe
neuer, auf den Inhaber lautender nennwertloser Stück-
aktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen
(Genehmigtes Kapital I). Die Zahl der Aktien muss sich
in demselben Verhältnis wie das gezeichnete Kapital
erhöhen. Der Vorstand wurde ferner ermächtigt, jeweils
mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der
Aktionäre auszuschließen, soweit dies
a) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen und/oder
b) für eine Kapitalerhöhung mit Sacheinlage zum Erwerb
eines Unternehmens oder einer Beteiligung an einem
Unternehmen erforderlich ist und die sonstigen gesetz-
lichen Vorschriften hierfür vorliegen.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 09. Mai 2000
wurde der Vorstand ferner ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrates bis zum 08. Mai 2005 das gezeichnete
Kapital der Constantin Film AG um bis zu DM 2.346.996
(€ 1.200.000) durch ein- oder mehrmalige Ausgabe
neuer, auf den Inhaber lautender nennwertloser Stück-
aktien gegen Bareinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapi-
tal II). Die Anzahl der Aktien muss sich in demselben
Verhältnis wie das gezeichnete Kapital erhöhen. Der Vor-
stand der Constantin Film AG wurde ermächtigt, jeweils
mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der
Aktionäre auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag den
Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und die sons-
tigen gesetzlichen Voraussetzungen hierfür vorliegen.
Die entsprechenden Regelungen in § 4 Abs. 4 und 5 der
Satzung der Constantin Film AG wurden neu gefasst.
Das ursprüngliche Genehmigte Kapital I in Höhe von
€ 4.200.000, das bereits in Höhe von € 2.644.000 ver-
braucht war, und das bisherige Genehmigte Kapital II in
Höhe von € 800.000 sind entfallen.
Die Neufassung des Genehmigten Kapitals wurde am
26. Juni 2000 in das Handelsregister eingetragen.
(11) Bedingtes Kapital
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. August
1999 ist das gezeichnete Kapital der Constantin Film AG
um bis zu DM 1.466.872 (€ 750.000) bedingt erhöht wor-
den. Diese bedingte Kapitalerhöhung wird nur soweit
durchgeführt, als gemäß dem allgemeinen Aktienoptions-
programm nach Maßgabe des Beschlusses der Haupt-
versammlung vom 18. August 1999 Bezugsrechte auf
Stückaktien ausgegeben werden und die Inhaber dieser
Bezugsrechte von ihrem Ausübungsrecht Gebrauch ma-
chen. Das bedingte Kapital wurde am 03. September 1999
in das Handelsregister eingetragen (siehe Sonstige Erläu-
terungen (1) Mitarbeiterbeteiligungsprogramm, Seite 49).
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Anhang
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GB 2000 Seite 47
E R L Ä U T E R U N G E N Z U R G E W I N N - U N D
V E R L U S T R E C H N U N G
(1) Umsatzerlöse/Segmentberichterstattung
Die Constantin Gruppe unterscheidet zwei zu berich-
tende Segmente, die regelmäßig einer Bewertung durch
den Vorstand unterliegen. Die Segmente tragen die
Bezeichnung Eigen- (bzw. Co-) Produktion und Fremd-
produktion:
Bei der Eigen- (bzw. Co-) Produktion ist der Konzern mit
eigenen Leistungen bei der Filmerstellung tätig. Zu die-
sen Leistungen zählen in einer ersten Phase Trendbe-
obachtung, Stoffsuche und die Entwicklung des Dreh-
buchs. Dabei kommen sowohl die Entwicklung eigener
Ideen als auch der Erwerb von Verfilmungsrechten in
Betracht. Nach der Entscheidung über die weitere Rea-
lisierung des Filmprojektes ist im nächsten Schritt die
organisatorische und künstlerische Besetzung festzu-
setzen. Nach Abschluss der Dreharbeiten beginnt die
technische Nachbearbeitung des Filmes. Bei Co-Pro-
duktionen beteiligt sich der Konzern durch die Einbrin-
gung von Ressourcen (z.B. Finanzierung) an einem
Filmprojekt. Hierbei sind die Constantin Gruppe und der
Co-Produktionspartner zu einem vorher festgelegten
Anteil an den Auswertungserlösen beteiligt. Auch die
echte und unechte Auftragsproduktion wird dem Seg-
ment Eigenproduktion zugeordnet. Sowohl bei der ech-
ten als auch bei der unechten Auftragsproduktion beauf-
tragt ein Auftraggeber die Constantin Gruppe mit der
Herstellung eines Filmes. Das Recht an der Filmproduk-
tion entsteht und verbleibt direkt beim Auftraggeber. Bei
der echten Auftragsproduktion stellt der Konzern den
Film als Werklieferant her, bei der unechten Auftrags-
produktion ist der Konzern lediglich Dienstleis-
tungsunternehmen.
Neben der Eigen- (bzw. Co-) Produktion ist die Aus-
wertung von erworbenen Rechten – insbesondere
US-amerikanischen Produktionen – ein weiterer Ge-
schäftsbereich der Constantin Gruppe. Neben dem
Erwerb einzelner Filmrechte gewinnen Package-Deals
und Output-Deals zunehmend an Bedeutung. Gegen-
stand eines Package-Deals ist der Erwerb eines Paketes
schon feststehender Filme bzw. auch von Filmen, deren
Titel schon benannt werden können, während bei Out-
put-Deals schon vor der Produktion die Verwertungs-
rechte für sämtliche Filme eines bestimmten Produzenten
erworben werden. Der Käufer sichert hierbei seine Inves-
tition z.B. durch Akkreditive, die Aufnahme in den Com-
pletion Bond des Produzenten oder die Eintragung von
Sicherungsrechten an den künftigen Filmrechten ab. Zum
Teil bestehen zwischen dem Produzenten und dem Rech-
tehändler auch besondere Vereinbarungen, wonach z. B.
dem Rechtekäufer ein „right of first look and last refusal“
eingeräumt wird. Danach hat der Produzent eine Anbie-
tungspflicht, die mit einem Erstverhandlungs- und Vor-
kaufsrecht des Rechtekäufers verbunden ist.
Diese Tätigkeiten des Konzerns werden in dem Segment
„Fremdproduktion” dargestellt.
Weitergehende Erläuterungen zu den einzelnen Seg-
menten sind im Bericht über die Lage der Gesellschaft
und des Konzerns dargestellt.
Zwischen den Bereichen Eigen- (bzw. Co-) Produktion
und Fremdproduktion liegen keine Geschäftsbeziehun-
gen vor. Die Geschäftsleitung der Constantin Gruppe
bewertet den Erfolg der Segmente mit Hilfe der In-
dikatoren Umsatz, Abschreibung und Rohertrag. Aktiva
(mit Ausnahme des Filmvermögens), Passiva, Jahres-
überschuss und andere Posten werden nicht den
Geschäftsbereichen zugeordnet. Diese Größen der
Geschäftsbereiche stellen sich zum 31. Dezember 1999
und 2000 wie folgt dar:
GB 2000 Seite 48
D A R S T E L L U N G N A C H G E S C H Ä F T S F E L D E R N / in TDM
1999 2000 1999 2000 1999 2000
Eigen- und Co-Produktion Fremdproduktion Gesamt
UmsatzerlöseKinoerlöse 1.106 16.785 37.644 86.925 38.750 103.710Videoerlöse 11.468 3.236 10.122 14.967 21.590 18.203TV-Erlöse 21.567 30.129 12.673 30.867 34.240 60.996Auftragsproduktionen 24.635 41.685 0 0 24.635 41.685Fördermittel 3.278 5.534 0 0 3.278 5.534Sonstige 3.586 3.143 0 0 3.586 3.143Summe 65.640 100.512 60.439 132.759 126.079 233.271
Herstellungskosten 56.415 84.876 54.150 114.752 110.565 199.628Sonderabschreibung auf Eigenproduktion 6.039 0 0 0 6.039 0Summe 62.454 84.876 54.150 114.752 116.604 199.628
Bruttoergebnis vom Umsatz 3.186 15.636 6.289 18.007 9.475 33.643
Prozent vom Umsatz 4,9 15,6 10,4 13,6 7,5 14,4
Vertriebsaufwendungen 5.884 6.088Verwaltungsaufwendungen 12.327 18.775Sonstige betriebliche Erträge 1.959 6.921Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.616 2.809
EBIT -9.393 12.892
1999 2000
Stück Stück
Durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien 10.783.167 12.644.000
DM DM
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 8.192.000 18.406.000
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit pro Aktie 0,76 1,46
Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss -3.745.000 19.045.000
Jahresfehlbetrag/
Jahresüberschuss pro Aktie -0,35 1,51
In den gesamten Umsatzerlösen sind Erlöse aus der
internationalen Auswertung von Filmrechten von
TDM 44.500 enthalten.
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Anhang
▲
(2) Materialaufwand
Der ausgewiesene Materialaufwand setzt sich aus Ab-
schreibungen auf Filmrechte sowie aus Aufwendungen
für die Herausbringung von Filmen zusammen. In den Ab-
schreibungen auf Filmrechte sind Aufwendungen von
TDM 3.645 auf Grund der planmäßigen Überprüfung der
Restbuchwerte der aktivierten Entwicklungskosten ent-
halten.
(3) Personalaufwand
Im Berichtsjahr belaufen sich Löhne und Gehälter auf
TDM 11.338 (im Vorjahr TDM 8.430). Die Aufwendungen
für soziale Sicherheit belaufen sich auf TDM 1.196.
Im Jahresdurchschnitt hat der Constantin Film AG Kon-
zern 86 Mitarbeiter beschäftigt (im Vorjahr: 61).
(4) Ergebnis pro Aktie
Das Ergebnis pro Aktie (basic earnings per share) gemäß
IAS 33 ergibt sich aus der Division des Konzernjahres-
ergebnisses nach Fremdanteilen und Steuern durch die
Anzahl der Aktien. Die Anzahl der Aktien für das Ge-
schäftsjahr beläuft sich auf 12.644.000.
GB 2000 Seite 49
E R L Ä U T E R U N G E N Z U R
K A P I TA L F L U S S R E C H N U N G
Die Zahlungen für Ertragsteuern und Zinsen für die jeweils
am 31. Dezember 1999 und 2000 abgeschlossenen
Geschäftsjahre stellen sich wie folgt dar:
Der Finanzmittelbestand nach der Kapitalflussrech-
nung ist mit den in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen
Mitteln wie folgt abstimmbar:
In den Investitionen in das Anlagevermögen sind für den
Erwerb der INNOVUM Smart Products GmbH und der
Constantin Entertainment GmbH insgesamt TDM 2.085
enthalten.
S O N S T I G E E R L Ä U T E R U N G E N
(1) Mitarbeiterbeteiligungsprogramm
Die Constantin Film AG hat im Geschäftsjahr 1999 einen
Stock Option Plan für die Mitarbeiter eingerichtet. Die
Laufzeit des Stock Option Plan beträgt fünf Jahre und
ermöglicht den Mitarbeitern, Optionen je zu einem Drit-
tel nach zwei, drei und vier Jahren nach Gewährung des
Bezugsrechtes auszuüben. Die einzelne Option läuft fünf
Jahre ab Gewährung. Das Bezugsrecht darf nur ausge-
übt werden, solange der Inhaber der Bezugsrechte sich
in einem ungekündigten Anstellungs- bzw. Dienstver-
hältnis befindet. Das Bezugsrecht wurde den Mitarbei-
tern im August 1999 gewährt. Der Ausübungspreis in
Höhe von € 29,00 gilt hinsichtlich der 386.500 Stück-
aktien, die bis zum 31. Dezember 1999 gewährt wurden.
Hinsichtlich der 37.400 Stückaktien, die an die neu hin-
zugekommenen Mitarbeiter im Jahr 2000 gewährt
wurden, entspricht der Ausübungspreis der durch-
schnittlichen Notierung der Stückaktie während der letz-
ten zehn Börsenhandelstage vor Gewährung, d. h. vor
dem 02. Oktober 2000, € 39,91. Die gewährten Optio-
nen berechtigen zum Bezug von insgesamt 386.500
Stückaktien, davon 161.500 für den Vorstand, falls der
durchschnittliche Börsenkurs der Stückaktie der
Constantin Film AG die im gleichen Zeitraum erfolgte
Steigerung des Index Neuer Markt in seiner jeweiligen
Zusammensetzung mindestens erreicht oder übersteigt,
und falls die Kurssteigerung der Stückaktie mindestens
dem Doppelten der durchschnittlichen Rendite von
deutschen öffentlichen Anleihen mit zehnjähriger Rest-
laufzeit entspricht. Für die Ausübung der eingeräumten
Optionsrechte wurde ein bedingtes Kapital von ins-
gesamt DM 1.466.872 (€ 750.000) geschaffen (vgl. Sei-
te 46 (11) Bedingtes Kapital).
In der folgenden Übersicht ist eine Zusammenstellung
des Aktienoptionsplanes der Constantin Film AG auf-
geführt:
Bezüglich der ausstehenden Optionen gilt Folgendes:
Die Gewährung der Aktienoptionen hat weder in der
Bilanz noch in der Gewinn- und Verlustrechnung Aus-
wirkungen.
1999 2000TDM TDM
Steuern von Einkommen und Ertrag -141 46
Zinszahlungen, vermindert um die aktivierten Beträge -2.028 -101
31.12.1999 31.12.2000TDM TDM
Finanzmittelbestand gemäß Kapitalflussrechnung 140.248 140.139
Zuzüglich Verbindlichkeitengegenüber Kreditinstituten 20.507 3.847
Flüssige Mittel nach Bilanz 160.755 143.986
Anzahl in Anzahl in 1999 2000
Ausstehende Optionen zum 01.01. 0 386.500
Zugänge im Geschäftsjahr 386.500 37.400
Gewährte Optionen 386.500 423.900
Ausgeübte Optionen 0 0
Zurückgenommene Optionen 0 0
Ausstehende Optionen zum 31.12. 386.500 423.900
31.12.1999 31.12.2000
Ausübungspreis in € 29,00 29,00/39,91
Aktienkurs in € 45,00 19,00Ausstehende Optionen (Stück) 386.500 423.900
Vertragliche Gültigkeit in Jahren 3 -5 2-5
Ausübbare Optionen 0 0
GB 2000 Seite 50
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Anhang
▲
(2) Finanzielle Verpflichtungen, Eventualverbind-
lichkeiten und Haftungsverhältnisse
Der Konzern least und mietet Kraftfahrzeuge, Einrich-
tungen und Gebäude sowie verschiedene Ausrüstungs-
gegenstände, die alle unter Operating-Lease-Verträge
fallen. Der Leasing- bzw. Mietaufwand beträgt für
die Geschäftsjahre 1999 und 2000 TDM 1.416 und
TDM 1.437. Zur Absicherung von Filmlizenzeinkäufen
haftet die Gesellschaft für von der Bayerischen Lan-
desbank ausgereichte Akkreditive von TDM 56.891. Da-
rüber hinaus besteht eine Mietbürgschaft für die von der
Constantin Film AG angemieteten Geschäftsräume von
TDM 265.
Die folgende Übersicht ist eine Zusammenfassung
zukünftiger Mindestzahlungen im Rahmen von Opera-
ting-Lease- bzw. Mietverträgen, die anfängliche oder ver-
bleibende Kündigungsfristen von mehr als einem Jahr
aufweisen.
K Ü N F T I G E M I E T- U N D
L E A S I N G Z A H L U N G E N / in TDM
Gerichts- oder Schiedsverfahren, die einen erheb-
lichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der
Constantin Film AG und ihre Tochtergesellschaften
haben könnten oder in den letzten zwei Geschäfts-
jahren gehabt haben, sind weder anhängig gewesen
noch der Constantin Gruppe gegenwärtig anhängig
oder angedroht.
Durch die Einbindung der Constantin Film AG in
Package-Deals, Output-Deals sowie Einzellizenzverträge
sichert sich der Konzern den Zugang zu künftigen Film-
rechten. Gegenstand eines Package-Deals ist der
Erwerb eines Paketes konkreter Filme, während bei Out-
put-Deals schon vor der Produktion die Verwertungs-
rechte für eine bestimmte Anzahl künftiger Filme eines
bestimmten Produzenten erworben werden. Zum Teil
bestehen auch besondere Vereinbarungen, wonach z.B.
dem Rechtekäufer ein „right of first negotiation and last
refusal“ eingeräumt wird. Danach hat der Produzent eine
Anbietungspflicht, die mit einem Erstverhandlungs- und
Vorkaufsrecht des Rechtekäufers verbunden ist.
Mit Output-Deals verbunden ist eine Pflicht, einen vom
Produzenten hergestellten Film unter den vertraglich ver-
einbarten Bedingungen abzunehmen. Daher ergeben
sich aus dem Abschluss von Output-Deals finanzielle
Verpflichtungen für die Zukunft. Für das Jahr 2001 betra-
gen die Verpflichtungen aus Lizenzeinkaufsverträgen
schätzungsweise TDM 140.000. Die Auswirkungen auf
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ab dem Jahr
2002 können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht hinrei-
chend sicher geschätzt werden.
(3) Finanzinstrumente
Zur Verringerung bestimmter, mit ihrer Geschäftstätigkeit
inhärent verbundener Risiken schließt die Constantin
Gruppe auf der Grundlage der voraussichtlichen Wech-
selkursrisiken (insbesondere beim US-Dollar) Hedging-
Geschäfte ab. Die derivativen Finanzinstrumente werden
mit Kreditinstituten abgeschlossen. Der Konzern hält und
gibt keine derivativen Finanzinstrumente für Handels-
zwecke aus. Die Constantin Gruppe beachtet, dass
Betrag und Laufzeit des Grund- und des Sicherungsge-
schäftes übereinstimmen. Am Bilanzstichtag zum
31. Dezember 2000 belaufen sich die abgesicherten
Kontrakte auf TUS$ 23.000.
(4) Beziehungen zu nahe stehenden Personen
Als „related parties“ im Sinne des IAS 24 kommen grund-
sätzlich der Vorstand sowie der Aufsichtsrat der
Constantin Film AG, die Constantin Holding GmbH & Co.
KG sowie deren Gesellschafter in Betracht. Den Mitglie-
dern des Vorstandes werden jährliche Bezüge mit einem
festen und variablen Bestandteil gewährt. Im Berichtsjahr
sind Bezüge von insgesamt TDM 3.209 angefallen. Der
Aufsichtsrat bezieht zusammen Bezüge von TDM 147.
31.12.1999 31.12.2000
Restlaufzeit bis 1 Jahr 1.325 5
Restlaufzeit 1-5 Jahre 1.964 1.689
Restlaufzeit über 5 Jahre 79 327
Gesamt 3.368 2.021
GB 2000 Seite 51
Die Constantin Holding GmbH & Co. KG hält
7.958.333 Aktien des gesamten gezeichneten Kapitals
der Constantin Film AG von 12.644.000 Aktien (62,94
Prozent). An der Constantin Holding GmbH & Co. KG
waren zum Bilanzstichtag Herr Bernd Eichinger zu 40,05
Prozent, Kirch Beteiligungs GmbH & Co. KG (Kirch-
Gruppe) zu 33,77 Prozent und EM.TV & Merchandising
AG (EM.TV) zu 26,18 Prozent beteiligt.
Der Konzern bezog von Unternehmen der KirchGruppe
Lizenzrechte zur Auswertung im deutschsprachigen
Raum. Gleichzeitig verkaufte die Constantin Film AG
einzelne Lizenzrechte für Fremdproduktionen und Eigen-
produktionen an verbundene Unternehmen der Kirch-
Gruppe inklusive ProSiebenSat.1 Media AG, insbe-
sondere TV-Rechte.
Die folgende Darstellung verdeutlicht die Geschäfts-
beziehungen und Transaktionen mit Unternehmen der
KirchGruppe. Die Transaktionen mit nahe stehenden
Unternehmen erfolgen zu marktüblichen Bedingungen.
(5) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Mit Vertrag vom 28. März 2000 hat die Constantin Film
AG mit Wirkung zum 01. Januar 2001 25,1 Prozent der
Hahn Film AG erworben. Darüber hinaus besteht eine
fünfjährige Call-Option zum Erwerb weiterer 25,9 Prozent
der Anteile an der Hahn Film AG.
Unter Ausnutzung ihres genehmigten Kapitals hat die
Constantin Film AG weitere 25 Prozent an der
INNOVUM Smart Products GmbH erworben. Die
Gesellschaft wird somit ab 01. Januar 2001 voll kon-
solidiert.
Im März 2001 wurde mit den Dreharbeiten zu Resident
Evil, der internationalen Produktion der Constantin Film,
begonnen. Das Produktionsbudget beträgt über US$ 30
Millionen. Die Auswirkungen dieser Transaktion auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage können zum jetzi-
gen Zeitpunkt noch nicht hinreichend sicher geschätzt
werden.
(6) Gesellschaftsorgane
I. Vorstand der Constantin Film AG
Der Vorstand der Constantin Film AG besteht gegen-
wärtig aus fünf Mitgliedern:
Bernd Eichinger / Vorsitzender des Vorstandes
Thomas Peter Friedl
Jochen Kamlah
Martin Moszkowicz
Dr. Daniel Wiest
31.12.1999 31.12.2000
TDM TDM
Forderungen gegen KirchMedia GmbH & Co. KGaA 804 4.093
Forderungen gegenProSiebenSAT.1 Media AG 5 4.221
Umsatzerlöse gegenüber KirchMedia GmbH & Co. KGaA 31.829 22.418
Umsatzerlöse gegenüber ProSiebenSAT.1 Media AG 6.000 28.720
Verbindlichkeiten gegenüber KirchMedia GmbH & Co. KGaA 9.458 718
Verbindlichkeiten gegenüber ProSiebenSAT.1 Media AG 0 0
Erhaltene Anzahlungen von KirchMedia GmbH & Co. KGaA 7.236 9.356
Erhaltene Anzahlungen von ProSiebenSAT.1 Media AG 3.750 14.668
Aufwendungen für Leistungen von KirchMedia GmbH & Co. KGaA 5.822 8.058
Aufwendungen für Leistungen von ProSiebenSAT.1 Media AG 0 0
GB 2000 Seite 52
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Konzern-Anhang
▲
München, im März 2001
Hauptberuf Sonstige Aufsichtsratsmandate
Thomas Haffa, Vorstandsvorsitzender
Vorsitzender des Aufsichtsrates EM.TV & Merchandising AG keine
Prof. Dr. Mathias Schwarz, Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer EM.TV & Merchandising AG
Stellv. Vorsitzender Junior.TV GmbH
SynergyOnline AG
Franz Jung Mitglied der Geschäftsleitung Bavaria Filmkunst GmbH
der Commerzbank AG, München
Fred Kogel Stellv. Vorsitzender der Geschäftsführung H.O.T. Networks AG
KirchMedia GmbH & Co. KGaA
Stephan Sager Filmkaufmann Teleclub AG, Schweiz
Herbert Schroder Geschäftsführer der SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH
KirchMedia GmbH & Co. KGaA Stella AG
H.O.T. Deutschland AG
H.O.T. Networks AG
II. Aufsichtsrat der Constantin Film AG
Der Aufsichtsrat besteht aus sechs Mitgliedern:
D e r Vo r s t a n d
▲
GB 2000 Seite 53
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Bestätigungsvermerk
▲
B E S T Ä T I G U N G S V E R M E R K
„Wir haben den von der Constantin Film Aktiengesell-
schaft, München aufgestellten Konzernabschluss, be-
stehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,
Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrech-
nung und Anhang, für das Geschäftsjahr vom 01. Januar
bis 31. Dezember 2000 geprüft. Aufstellung und Inhalt
des Konzernabschlusses nach den International Accoun-
ting Standards (IAS) liegen in der Verantwortung des Vor-
standes der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine
Beurteilung über den Konzernabschluss abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach
deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der
vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-
prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu pla-
nen und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit
beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von
wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der
Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die
Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und
rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prü-
fung werden die Nachweise für die Wertansätze und
Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von Stich-
proben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung
der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der
wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Kon-
zernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernab-
schluss in Übereinstimmung mit den IAS ein den tat-
sächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie
der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.
Unsere Prüfung, die sich auch auf den vom Vorstand für
das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember
2000 aufgestellten Bericht über die Lage der Constantin
Film AG und des Konzerns erstreckt hat, hat zu keinen
Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung gibt
der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Kon-
zerns insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der
Lage des Konzerns und stellt die Risiken der künftigen
Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir,
dass der Konzernabschluss und der Bericht über die
Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das
Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2000 die
Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von
der Aufstellung eines Konzernabschlusses und Kon-
zernlageberichts nach deutschem Recht erfüllen.”
München, den 08. März 2001
K P M G D e u t s c h e Tr e u h a n d - G e s e l l s c h a f t
Aktiengesellschaft / Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
K i l g e r t / Wirtschaftsprüfer
D r. L ü t t i c k e / Wirtschaftsprüfer
▲
GB 2000 Seite 54
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / AG-Bilanz und -GuV
▲
A K T I VA H G B 31.12.1999 31.12.2000
TDM TDM
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 71 254
II. Sachanlagen 483 642
III. Finanzanlagen1. Anteile an verbundenen Unternehmen 6.228 6.877
2. Beteiligungen 0 2.025
Summe Anlagevermögen 6.782 9.798
B. Filmvermögen 40.089 16.645
C. UmlaufvermögenI. Forderungen und sonst. Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.411 02. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 27.050 70.8273. Sonstige Vermögensgegenstände 6.679 2.129
II. Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 108.555 80.908
Summe Umlaufvermögen 146.695 153.864
D. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 7 21
Summe Aktiva 193.573 180.328
PA S S I VA H G B 31.12.1999 31.12.2000
TDM TDM
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 24.730 24.730
II. Kapitalrücklage 142.490 142.490
III. Verlustvortrag 0 -12.409
IV. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss -12.409 2.404
Summe Eigenkapital 154.811 157.215
B. RückstellungenSteuerrückstellungen 0 0
Sonstige Rückstellungen 4.888 2.961
Summe Rückstellungen 4.888 2.961
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitutendavon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr TDM 0 (Vj: TDM 1.200) 1.200 0
2. Erhaltene Anzahlungendavon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr TDM 13.052 (Vj: TDM 15.229) 15.229 13.052
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungendavon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr TDM 2.540 (Vj: TDM 12.408) 12.408 2.540
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmendavon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr TDM 888 (Vj: TDM 535) 535 888
5. Sonstige Verbindlichkeitendavon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr TDM 3.672 (Vj: TDM 4.494)davon aus Steuern TDM 3.283 (Vj: TDM 278)davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TDM 115 (Vj: TDM 94) 4.494 3.672
Summe Verbindlichkeiten 33.866 20.152
D. Passive Rechnungsabgrenzungsposten 8 0
Summe Passiva 193.573 180.328
GB 2000 Seite 55
G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G H G B 01.01.-31.12.1999 01.01.-31.12.2000
TDM TDM
Umsatzerlöse 92.711 30.867
Sonstige betriebliche Erträge 8.313 6.169
Gesamtleistung 101.024 37.036
Abschreibungen auf Filmvermögen und Lizenzgeberanteile
sowie Aufwendungen für die Herausbringung 87.443 24.609
Materialaufwand 87.443 24.609
Rohertrag 13.581 12.427
Personalaufwand
1. Löhne und Gehälter 5.643 7.446
2. Soziale Abgaben 513 676
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 305 465
Sonstige betriebliche Aufwendungen 8.813 10.475
Erträge aus Beteiligungen 0 44
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 2.076 32.397
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.471 4.814
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 0
Aufwendungen aus Verlustübernahme 384 27.843
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.347 53
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 123 2.724
Außerordentliche Aufwendungen 12.520 297
Steuern vom Einkommen und Ertrag 9 22
Sonstige Steuern 3 1
Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss -12.409 2.404
K A P I TA L F L U S S R E C H N U N G H G B * 01.01.-31.12.1999 01.01.-31.12.2000
TDM TDM
Periodenergebnis -12.409 2.404
Abschreibungen auf das Anlagevermögen 305 465
Veränderung Rückstellungen 3.410 -1.927
Veränderung Filmvermögen -15.478 23.444
Veränderung Vorräte 0 0
Veränderung Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände -7.613 -34.815
Veränderung Rechnungsabgrenzungsposten 17 -22
Veränderung unverzinsliche Verbindlichkeiten 8.903 -12.514
Cash Flow aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit -22.865 -22.966
Investitionen in das Anlagevermögen -6.055 -3.481
Cash Flow aus Investitionstätigkeit -6.055 -3.481
Eigenkapitalveränderungen 145.995 0
Kreditaufnahme/Kredittilgung -30.214 -1.200
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit 115.781 -1.200
Veränderung der liquiden Mittel 86.862 -27.647
* Die Kapitaflussrechnung ist nicht Bestandteil des geprüften Jahresabschlusses.
GB 2000 Seite 56
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / AG-Anlagespiegel
A N L A G E S P I E G E L H G B / in TDM BuchwertAnschaffungs- oder Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen ab 01.01.1999
AbschreibungenStand Stand Stand laufendes Stand
01.01.2000 Zugänge Abgänge 31.12.2000 01.01.2000 Geschäftsjahr Abgänge 31.12.2000 31.12.1999 31.12.2000
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Software 264 243 0 507 193 60 0 253 71 254
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken 1.197 0 0 1.197 1.008 84 1.092 189 105
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.527 576 431 1.672 1.233 321 419 1.135 294 537
2.724 576 431 2.869 2.241 405 419 2.227 483 642
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 6.228 649 0 6.877 0 0 0 0 6.228 6.877
Beteiligungen 0 2.025 0 2.025 0 0 0 0 0 2.025
6.228 2.674 0 8.902 0 0 0 0 6.228 8.902
9.216 3.493 431 12.278 2.434 465 419 2.480 6.782 9.798
▲
GB 2000 Seite 57
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / AG-Bilanz in TEUR
▲* Kein Bestandteil des AG-Jahresabschlusses
Lineare Transformation EURO 1 = DM 1,95583
A K T I VA H G B * 31.12.1999 31.12.2000
TEUR TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 36 130
II. Sachanlagen 247 328
III. Finanzanlagen1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.185 3.516
2. Beteiligungen 0 1.035
Summe Anlagevermögen 3.468 5.009
B. Filmvermögen 20.497 8.511
C. UmlaufvermögenI. Forderungen und sonst. Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.255 0
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 13.830 36.213
3. Sonstige Vermögensgegenstände 3.415 1.089
II. Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 55.503 41.367
Summe Umlaufvermögen 75.003 78.669
D. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 4 11
Summe Aktiva 98.972 92.200
PA S S I VA H G B * 31.12.1999 31.12.2000
TEUR TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 12.644 12.644
II. Kapitalrücklage 72.854 72.854
III. Verlustvortrag 0 -6.345
IV. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss -6.344 1.230
Summe Eigenkapital 79.154 80.383
B. RückstellungenSteuerrückstellungen 0 0
Sonstige Rückstellungen 2.499 1.514
Summe Rückstellungen 2.499 1.514
C. Verbindlichkeiten1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr TEUR 0 (Vj: TEUR 614) 614 0
2. Erhaltene Anzahlungendavon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr TEUR 6.673 (Vj: TEUR 7.786) 7.786 6.673
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungendavon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr TEUR 1.299 (Vj: TEUR 6.344) 6.344 1.299
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmendavon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr TEUR 454 (Vj: TEUR 273) 273 454
5. Sonstige Verbindlichkeitendavon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr TEUR 1.877 (Vj: TEUR 2.298)davon aus Steuern TEUR 1.679 (Vj: TEUR 142)davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (Vj: TEUR 48) 2.298 1.877
Summe Verbindlichkeiten 17.315 10.303
D. Passive Rechnungsabgrenzungsposten 4 0
Summe Passiva 98.972 92.200
GB 2000 Seite 58
* Kein Bestandteil des AG-Jahresabschlusses
Lineare Transformation EURO 1 = DM 1,95583
* Kein Bestandteil des AG-Jahresabschlusses
Lineare Transformation EURO 1 = DM 1,95583
G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G H G B * 01.01.-31.12.1999 01.01.-31.12.2000
TEUR TEUR
Umsatzerlöse 47.402 15.782
Sonstige betriebliche Erträge 4.251 3.154
Gesamtleistung 51.653 18.936
Abschreibungen auf Filmvermögen und Lizenzgeberanteilesowie Aufwendungen für die Herausbringung 44.709 12.582
Materialaufwand 44.709 12.582
Rohertrag 6.944 6.354
Personalaufwand
1. Löhne und Gehälter 2.885 3.807
2. Soziale Abgaben 262 345
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen 156 238
Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.506 5.355
Erträge aus Beteiligungen 0 22
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 1.061 16.564
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 752 2.461
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere
des Umlaufvermögens 0 0
Aufwendungen aus Verlustübernahme 196 14.236
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 689 27
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 63 1.393
Außerordentliche Aufwendungen 6.401 152
Steuern vom Einkommen und Ertrag 5 11
Sonstige Steuern 2 1
Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss -6.345 1.229
K A P I TA L F L U S S R E C H N U N G H G B * 01.01.-31.12.1999 01.01.-31.12.2000
TEUR TEUR
Periodenergebnis -6.345 1.229
Abschreibungen auf das Anlagevermögen 156 238
Veränderung Rückstellungen 1.744 -985
Veränderung Filmvermögen -7.914 11.986
Veränderung Vorräte 0 0
Veränderung Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände -3.892 -17.801
Veränderung Rechnungsabgrenzungsposten 9 -11
Veränderung unverzinsliche Verbindlichkeiten 4.551 -6.398
Cash Flow aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit -11.691 -11.742
Investitionen in das Anlagevermögen -3.096 -1.779
Cash Flow aus Investitionstätigkeit -3.096 -1.779
Eigenkapitalveränderungen 74.646 0
Kreditaufnahme/Kredittilgung -15.448 -614
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit 59.198 -614
Veränderung der liquiden Mittel 44.411 -14.135
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / AG-GuV und -Kapitalflussrechnung in TEUR
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GB 2000 Seite 59
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / AG-Anhang
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A N H A N G ( H G B ) D E RC O N S TA N T I N F I L M A G F Ü RD A S G E S C H Ä F T S J A H R 2 0 0 0
A L L G E M E I N E E R L Ä U T E R U N G
Informationen zur Gesellschaft
Die Constantin Film hat von 1977 bis 1999 ihren
Geschäftsbetrieb in der Rechtsform einer KG betrieben.
1999 wurde von der Constantin Film GmbH & Co. Ver-
leih KG der Betriebsteil Verleih und die Tochtergesell-
schaften, die den Geschäftsbereichen Verleih und Pro-
duktion zugeordnet waren, auf die Constantin Film AG
mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01. Januar 1999 aus-
gegliedert.
Ab dem Jahr 2000 wird das Verleih- und Lizenzhandels-
geschäft durch die neu gegründete Constantin Film Ver-
leih GmbH (100% Organgesellschaft) abgewickelt. Die
Constantin Film AG nimmt seitdem im Wesentlichen die
Funktion als Obergesellschaft des Constantin Film Kon-
zerns wahr.
Die Constantin Film AG stellt einen Konzernabschluss
nach den Vorschriften der International Accounting Stan-
dards (IAS) entsprechend den Zulassungsbedingungen
für den Neuen Markt auf. Es handelt sich um einen nach
der Vorschrift des § 292 a HGB befreienden Konzern-
abschluss.
Z U G R U N D E L I E G E N D E
R E C H N U N G S L E G U N G S V O R S C H R I F T E N
Der Jahresabschluss der Constantin Film Aktiengesell-
schaft zum 31. Dezember 2000 wurde entsprechend den
Vorschriften des Handelsgesetzbuches für eine große
Kapitalgesellschaft in entsprechender Anwendung des
§ 267 Abs. 3 Satz 2 HGB und den ergänzenden Vor-
schriften der §§ 150 ff. AktG aufgestellt.
V E R G L E I C H B A R K E I T M I T D E M V O R J A H R
Eine Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr ist nur sehr ein-
geschränkt möglich, da wesentliche Teile des Geschäfts-
bereiches Verleih und Lizenzhandel ab dem Jahr 2000 auf
die Constantin Film Verleih GmbH übertragen wurden.
B i l a n z
Die immateriellen Vermögensgegenstände werden mit
ihren Anschaffungskosten angesetzt und pro rata tem-
poris entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer
linear abgeschrieben.
Das Sachanlagevermögen wird mit seinen Anschaffungs-
oder Herstellungskosten aktiviert und planmäßig linear
über seine voraussichtliche Nutzungsdauer abge-
schrieben. Es wird von der Vereinfachungsregel nach R44
Abs. 2 EStR Gebrauch gemacht.
Geringwertige Wirtschaftsgüter werden sofort abge-
schrieben und im Jahr des Zugangs als Abgang ver-
rechnet.
Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungs-
kosten, gegebenenfalls nach Abzug von Abschreibungen
auf den niedrigeren beizulegenden Wert, angesetzt.
Vor dem Hintergrund der Klarheit im Bilanzausweis wur-
den Lizenzrechte in einem eigenen Posten zwischen Anla-
gevermögen und Umlaufvermögen als Filmvermögen
ausgewiesen. Die Bewertung des Filmvermögens erfolgt
grundsätzlich zu den um Zeitabschreibungen reduzierten
Anschaffungskosten, die auf die einzelnen Auswertungs-
rechte Theater, Video und TV allokiert werden. Entgegen
dem Vorjahr werden bei den Fremdproduktionen die
so genannten Herausbringungskosten – wie nach IAS –
bei der Allokation der Anschaffungskosten berück-
sichtigt.
Die Abschreibung des Filmvermögens nach HGB wird
wie folgt durchgeführt: Die Lizenzgarantie der Kinorechte
wird ab Erstaufführung innerhalb von sechs Monaten
abgeschrieben. Die Abschreibung der Videolizenz
beginnt nach Videoverfügbarkeit (in der Regel sechs
Monate nach Kinostart) und wird ebenfalls über die
GB 2000 Seite 60
Dauer von sechs Monaten vorgenommen. Die TV-
Abschreibung erfolgt zu 100 Prozent bei Lieferung des
Materials an den Lizenznehmer. Soweit erforderlich
werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizule-
genden Wert vorgenommen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie
andere Forderungen werden grundsätzlich zum Nenn-
betrag angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden
durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allge-
meinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertbe-
richtigung angemessen Rechnung getragen.
Soweit der Jahresabschluss Fremdwährungspositionen
enthält, erfolgt die Umrechnung in Deutsche Mark auf
Basis des Kurses zum Transaktionszeitpunkt. Posten der
Bilanz werden mit dem Devisenkurs zum Stichtag unter
Beachtung des Imparitätsprinzips bilanziert.
Die sonstigen Rückstellungen sind nach Maßgabe des
§ 249 HGB gebildet und sind nach vernünftiger kauf-
männischer Beurteilung angesetzt. Verbindlichkeiten
sind mit dem Rückzahlungsbetrag bilanziert.
G e w i n n - u n d Ve r l u s t r e c h n u n g
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem
Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB
erstellt.
Z e i t p u n k t d e r U m s a t z r e a l i s i e r u n g i m
E i n z e l a b s c h l u s s n a c h H G B
Bei Kinorechten wird der Umsatz ab dem Tag der ersten
Aufführung realisiert. Die Realisierung der Erlöse aus
Videorechten beginnt mit Verfügbarkeit bzw. sechs
Monate nach Kinostart.
Die Umsatzrealisierung der TV-Rechte erfolgt mit der Lie-
ferung des Materials an den TV-Lizenznehmer.
E R L Ä U T E R U N G E N Z U E I N Z E L N E N
P O S I T I O N E N D E R B I L A N Z
Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens und der Verlauf
der Abschreibungen wurde im Anlagespiegel dargestellt
(siehe Anlagespiegel Seite 56).
Anteile an verbundenen Unternehmen und
Beteiligungen
Die Constantin Film AG hält an folgenden Gesellschaf-
ten unmittelbar Anteile am Stammkapital entsprechend
der in Tabelle „Beteiligungen der Constantin Film AG im
Überblick“ auf Seite 62 enthaltenen Prozentsätze.
C O N S TA N T I N S C R I P T & D E V E L O P M E N T
G M B H , M Ü N C H E N
An- und Verkauf von Ideen, Treatments, Drehbüchern und
sonstigen Vorbereitungsarbeiten zur Verwirklichung
audiovisueller Produktionen, Entwicklung und Bearbei-
tung entsprechender Stoffe sowie Herstellung von oder
Beteiligung an audiovisuellen Produktionen und Ver-
marktung derartiger Rechte und Produktionen in
Deutschland und dem außeramerikanischen Ausland.
C O N S TA N T I N M E D I A G M B H
A U D I O V I S U E L L E P R O D U K T I O N E N ,
M Ü N C H E N
An- und Verkauf von Ideen, Treatments, Drehbüchern und
sonstigen Vorbereitungsarbeiten zur Verwirklichung
audiovisueller Produktionen, Entwicklung und Bearbeitung
entsprechender Stoffe sowie Herstellung von oder
Beteiligung an audiovisuellen Produktionen und Ver-
marktung derartiger Rechte und Produktionen in den USA.
C O N S TA N T I N F I L M D E V E L O P M E N T I N C . ,
L O S A N G E L E S
Beratung bei Rechtekäufen sowie Unterstützung bei Pro-
jektentwicklungen insbesondere in den USA. Des Wei-
teren Generierung verfilmbarer Rechte und Akquisition
von Kooperationen mit Filmstudios.
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / AG-Anhang
▲
GB 2000 Seite 61
C O N S TA N T I N F I L M P R O D U K T I O N G M B H ,
M Ü N C H E N
Produktionen von Kino- und Fernsehfilmen aller Art sowie
jede Form der Betätigung auf dem Film- und Fernseh-
gebiet.
C O N S TA N T I N F I L M I N T E R N AT I O N A L G M B H ,
M Ü N C H E N
Produktion und/oder Auswertung von internationalen
Film- und Fernsehproduktionen.
O L G A F I L M G M B H , M Ü N C H E N
Entwicklung, Herstellung und Verwertung von Film- und
Fernsehproduktionen sowie auch sonstigen audiovi-
suellen Produktionen. Darüber hinaus der Erwerb und die
Veräußerung von Stoffrechten.
M O O V I E – T H E A R T O F E N T E R TA I N M E N T
F I L M G E S E L L S C H A F T M B H , B E R L I N
Erwerb, Herstellung und Auswertung von Spielfilmen,
Fernsehproduktionen, Musikrechten und Büchern.
E N G R A M P I C T U R E S G M B H , M Ü N C H E N
Herstellung und Vermarktung von Spiel-, Werbe- und
Fernsehfilmen aller Art.
C O N S TA N T I N F I L M V E R L E I H G M B H ,
M Ü N C H E N
Vertrieb, insbesondere Verleih, wie auch Verwertung und
Handel mit Lizenzen und Nebenrechten an Filmen ein-
schließlich Fernsehproduktionen, sonstigen audiovisuel-
len und multimedialen Produktionen sowie Durchführung
von Tätigkeiten, die mit dem Vertrieb, dem Lizenzhandel
und der Verwertung von Rechten und Nebenrechten
unmittelbar und mittelbar zusammenhängen.
C L A S S I C M E D I A W E R B E A G E N T U R G M B H ,
M Ü N C H E N
Planung und Durchführung von Marketingmaßnahmen zu
Gunsten der Eigenproduktionen und Fremdtitel.
C O N S TA N T I N M U S I C V E R L A G S - G M B H ,
M Ü N C H E N
Herstellung, Vervielfältigung und Vertrieb von Ton- und
Bildtonträgern jeglicher Art sowie sämtliche anderen in der
Musikbranche üblichen Geschäfte im In- und Ausland.
C O N S TA N T I N P R O PA G A N D A G M B H ,
M Ü N C H E N
Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung, Pro-
duktion sowie der Vertrieb von Produkten und Dienst-
leistungen aller Art im Bereich der Werbung und des
Marketings, insbesondere die Erstellung von Werbe- und
Internetfilmen, Videoclips und Musikvideos.
C O N S TA N T I N I N T E R @ C T I V E G M B H ,
M Ü N C H E N
Entwicklung, Produktion sowie Vertrieb von Produkten
und Dienstleistungen aller Art im Bereich Neue Medien,
insbesondere Erstellung von Multimedia CD-ROMs,
DVDs, Internet-Webseiten und interaktiver Software
sowie Entwicklung, Vermarktung und Vertrieb von multi-
medialen Produkten aller Art im Internet.
I N N O V U M S M A R T P R O D U C T S G M B H , K Ö L N
Die INNOVUM Smart Products GmbH versteht sich als
digitale Kommunikationsagentur und Handelsmarke-
tingunternehmen.
GB 2000 Seite 62
B E T E I L I G U N G E N D E R C O N S TA N T I N F I L M A G I M Ü B E R B L I C K
Eigenkapital Beteiligung Umsatz Jahresüberschuss/Beteiligungsfirma 31.12.2000 Constantin Film AG 2000 Jahresfehlbetrag 2000
in TDM in % in TDM in TDM
ConstantinScript & Development GmbH, München* 50 100 2.574 360
Constantin Media GmbHaudiovisuelle Produktionen, München* 50 100 1.542 -2.688
Constantin Film Development Inc., Los Angeles* TUS$ 774 100 TUS$ 2.542 TUS$ -314
Constantin Film Produktion GmbH, München* 200 100 33.330 -24.017
Constantin Film International GmbH, München* 200 100 18.301 -716
Olga Film GmbH, München -491 51 7.139 -1.671
MOOVIE – the art of entertainmentFilmgesellschaft mbH, Berlin -6.430 51 14.603 -6.223
Engram Pictures GmbH, München 831 51 3.160 76
Constantin Film Verleih GmbH, München* 194 100 135.809 31.366
Classic Media Werbeagentur GmbH, München* 136 100 4.593 750
Constantin Music Verlags- GmbH, München* 93 100 667 135
Constantin Propaganda GmbH, München* 132 100 0 -64
Constantin Inter@ctive GmbH, München* 194 100 0 -357
INNOVUM Smart Products GmbH, Köln 2.739 26 3.862 613
* Die Jahresergebnisse wurden auf Grund von Ergebnisabführungsverträgen auf die Constantin Film AG übertragen.
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / AG-Anhang
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GB 2000 Seite 63
F O R D E R U N G E N A U S L I E F E R U N G E N U N D
L E I S T U N G E N
Auf Grund eines Dienstleistungsvertrages zwischen der
Constantin Film AG und der Constantin Film Verleih
GmbH wurden ab dem 01. Januar 2000 sämtliche For-
derungen aus Lieferungen und Leistungen der
Constantin Film AG auf die Constantin Film Verleih
GmbH übertragen.
F O R D E R U N G E N G E G E N V E R B U N D E N E
U N T E R N E H M E N
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen
betragen zum 31. Dezember 2000 TDM 70.827. Die ge-
samten Forderungen sind innerhalb eines Jahres fällig.
S O N S T I G E V E R M Ö G E N S G E G E N S T Ä N D E
Diese Position enthält folgende Bestandteile:
E I G E N K A P I TA L
Anzahl der Aktien
Das gezeichnete Kapital der Constantin Film AG zum
31. Dezember 2000 von € 12.644.000 setzt sich aus
12.644.000 Stück Inhaberstammaktien ohne Nennbetrag
(Stückaktien) mit einem auf je eine Stückaktie entfal-
lenden Betrag des gezeichneten Kapitals von € 1,00
zusammen.
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage blieb im Vergleich zum vergangenen
Geschäftsjahr unverändert.
Genehmigtes Kapital
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 09. Mai 2000
wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Auf-
sichtsrates bis zum 08. Mai 2005 das gezeichnete Kapi-
tal der Constantin Film AG um bis zu DM 9.387.984
(€ 4.800.000) durch ein- oder mehrmalige Ausgabe
neuer, auf den Inhaber lautender nennwertloser
Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhö-
hen (Genehmigtes Kapital I). Die Zahl der Aktien muss
sich in demselben Verhältnis wie das gezeichnete Kapi-
tal erhöhen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, jeweils
mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der
Aktionäre auszuschließen, soweit dies
a) für den Ausgleich erforderlicher Spitzenbeträge
und/oder
b) für eine Kapitalerhöhung mit Sacheinlage zum Erwerb
eines Unternehmens oder einer Beteiligung an einem
Unternehmen erforderlich ist und die sonstigen gesetz-
lichen Vorschriften hierfür vorliegen.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 09. Mai 2000
wurde der Vorstand ferner ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrates bis zum 08. Mai 2005 das gezeichnete
Kapital der Constantin Film AG um bis zu DM 2.346.996
(€ 1.200.000) durch ein- oder mehrmalige Ausgabe
neuer, auf den Inhaber lautender nennwertloser
Stückaktien gegen Bareinlage zu erhöhen (Genehmigtes
Kapital II). Der Vorstand der Constantin Film AG ist
ermächtigt, jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrates
das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, wenn der
Ausgabebetrag den Börsenpreis nicht wesentlich unter-
schreitet und die sonstigen gesetzlichen Voraussetzun-
gen hierfür vorliegen.
Die entsprechenden Regelungen in § 4 Abs. 4 und 5
der Satzung der Constantin Film AG wurden neu ge-
fasst. Das ursprüngliche Genehmigte Kapital I von
DM 8.214.486 (€ 4.200.000), das bereits in Höhe von
DM 5.171.215 (€ 2.644.000) verbraucht ist, und das
bisherige Genehmigte Kapital II von DM 1.564.664
(€ 800.000) entfallen.
Die Neufassung des Genehmigten Kapitals wurde am
26. Juni 2000 in das Handelsregister eingetragen.
Bedingtes Kapital
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. August
1999 ist das gezeichnete Kapital der Constantin Film AG
um bis zu DM 1.466.872 (€ 750.000) bedingt erhöht wor-
den. Diese bedingte Kapitalerhöhung wird nur soweit
durchgeführt, als gemäß dem allgemeinen Aktienop-
tionsprogramm nach Maßgabe des Beschlusses der
Hauptversammlung vom 18. August 1999 Bezugsrech-
te auf Stückaktien ausgegeben werden und die Inhaber
dieser Bezugsrechte von ihrem Ausübungsrecht
Gebrauch machen. Das bedingte Kapital wurde am
TDM
Steuerforderungen 124
Forderungen an Constantin Kino Cinedom GmbH 232
Forderungen aus Festgeldzinsen 342
Projektdarlehen 300
Sonstige 1.131
Summe 2.129
GB 2000 Seite 64
03. September 1999 in das Handelsregister eingetragen.
Ausführliche Informationen zum Stock Option Plan sind
in den entsprechenden Ausführungen im Konzern-
Anhang Seite 49 dargestellt.
Gesetzliche Rücklage
Die Einstellung in die gesetzliche Rücklage gemäß § 150
AktG ist nicht erfolgt, da die Kapitalrücklage den zehn-
ten Teil des gezeichneten Kapitals übersteigt.
Jahresüberschuss/Gewinnverwendung
Die Constantin Film AG wies im abgelaufenen
Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss von TDM 2.404
aus. Der Bilanzverlust im Jahr 1999 belief sich auf TDM
12.409. Auf Grund des Jahresüberschusses im Jahr 2000
ergibt sich ein Bilanzverlust zum 31. Dezember 2000 von
TDM 10.005.
S O N S T I G E R Ü C K S T E L L U N G E N
Die sonstigen Rückstellungen beziehen sich im Wesent-
lichen auf Urlaub (TDM 471), Tantiemen, Vergütungen
und noch ausstehende Rechnungen von TDM 1.070, er-
haltene Fördermittel von TDM 400, sowie auf noch nicht
abrechnungspflichtige Lizenzgeberanteile von TDM 430.
V E R B I N D L I C H K E I T E N
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
von TDM 2.540 sind innerhalb eines Jahres fällig. Weitere
Verbindlichkeiten mit Fälligkeit innerhalb eines Jahres
bestehen gegenüber verbundenen Unternehmen von
TDM 888. Unter den sonstigen Verbindlichkeiten von
TDM 3.672 werden u.a. Umsatzsteuer-Verbindlichkeiten
von TDM 2.997 und Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kir-
chensteuer von TDM 277 ausgewiesen.
Kreditlinien
Die Constantin Film AG verfügt zur Absicherung eines
weiteren Kreditmittelbedarfes über kurzfristige Kreditlinien
von insgesamt TDM 77.000. Diese sind hauptsächlich
durch Forderungsabtretung sowie durch die Übertragung
von Filmrechten abgesichert.
E R L Ä U T E R U N G Z U E I N Z E L N E N P O S T E N D E R
G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G
Umsatzerlöse
Bei der Analyse der Umsatzerlöse ist zu beachten, dass
bis einschließlich 1999 das Verleih- und Lizenzhandels-
geschäft im Wesentlichen in der Constantin Film AG
durchgeführt worden ist. Im Jahr 2000 wurde dieser ope-
rative Bereich auf die Constantin Film Verleih GmbH
(100% Organgesellschaft) übertragen.
Die Umsatzerlöse werden nach Absatzsegmenten wie
folgt aufgegliedert:
TDM 29.509 (= 96 Prozent) der Umsatzerlöse wurden im
Inland und TDM 1.358 (= 4 Prozent) im Ausland erzielt.
Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge von TDM 6.169 ent-
halten insbesondere Erträge aus Kursdifferenzen von
TDM 4.513 sowie weiterbelastete Miet- und Verwal-
tungskosten von TDM 1.202.
Die periodenfremden Erträge von TDM 396 setzen sich
im Wesentlichen zusammen aus der teilweisen Auflösung
der Einzelwertberichtigung einer Forderung gegenüber
Starlight Marketing Filmproduktions AG i.Gr. von
TDM 273 sowie aus der Reduktion der Pauschalwert-
berichtigung auf Forderungen von TDM 67.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Dieser Posten setzt sich wie folgt zusammen:
Außerordentliche Aufwendungen
In diesem Posten sind noch nachträgliche Kosten zur
Durchführung des Börsenganges der Constantin Film AG
von TDM 297 enthalten.
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Steuern vom Einkommen und Ertrag sind abgesehen von
ausländischen Quellensteuern nicht angefallen, da der
gewerbesteuerliche und körperschaftsteuerliche Ver-
TDM
Eigenproduktion 21.006
Fremdproduktion 9.861
Summe 30.867
TDM
Mieten Geschäftsräume 1.047
Gerichts- und Anwaltskosten 852
Aufwendungen aus Kursdifferenzen 2.854
Aufwendungen Hauptversammlung und Quartalsberichterstattung 981
Miete/Instandhaltung Bürogeräte, EDV-Kosten 580
Beratungsdienstleistungen 984
Porto, Telefon, Versand 355
Spende für Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter 97
Sonstige 2.725
Summe 10.475
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / AG-Anhang
▲
GB 2000 Seite 65
lustvortrag der Constantin Film AG höher als der Jah-
resüberschuss im Jahr 2000 ist.
Haftungsverhältnisse/Sonstige finanzielle
Verpflichtungen
Zur Absicherung von Filmlizenzkäufen haftet die Ge-
sellschaft für von der Bayerischen Landesbank ausge-
reichte Akkreditive von TDM 56.891. Darüber hinaus
besteht eine Mietbürgschaft für die von der Gesell-
schaft angemieteten Geschäftsräume von TDM 265.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus
Mietverhältnissen (TDM 1.417) und Leasingverträgen
(TDM 413).
Währungssicherungsgeschäfte wurden zum aus-
schließlichen Zweck der Sicherung von Investitionen in
das Filmvermögen abgeschlossen. Es handelt sich da-
bei um ein Sicherungsvolumen von US$ 23.000.000.
Transaktionen mit derivaten Finanzinstrumenten zum
Zwecke des Handels oder ähnlichen Zwecken wurden
nicht durchgeführt.
S O N S T I G E A N G A B E N
1. Anzahl der Mitarbeiter
In der Constantin Film AG wurden im Berichtszeitraum
durchschnittlich 44 Angestellte beschäftigt. Zum
Stichtag 31.12.2000 waren 50 Mitarbeiter angestellt.
2. Organe
I. Vorstand der Constantin Film AG
Der Vorstand der Constantin Film AG besteht derzeit
aus fünf Mitgliedern:
Bernd Eichinger / Vorsitzender des Vorstandes
Thomas Peter Friedl
Jochen Kamlah
Martin Moszkowicz
Dr. Daniel Wiest
Der Vorstand der Constantin Film AG ist für eine Zeit
von drei bis fünf Jahren bestellt.
Die Gesamtbezüge des Vorstandes (01. Januar bis
31. Dezember 2000) belaufen sich auf TDM 3.209.
II. Der Aufsichtsrat der Constantin Film AG
Der Aufsichtsrat besteht derzeit aus sechs Mitgliedern:
Siehe Übersicht auf Seite 66.
Der Aufsichtsrat bezieht zusammen Bezüge von
TDM 145 p.a.
3. Konzernabschluss
Die Gesellschaft wird in dem nach IAS erstellten
Konzernabschluss der Constantin Film AG, München,
als voll konsolidiertes Unternehmen einbezogen. Der
Konzernabschluss ist bei der Constantin Film AG
erhältlich.
München, im März 2001
D e r Vo r s t a n d
▲
GB 2000 Seite 66
II. Aufsichtsrat
Hauptberuf Sonstige Aufsichtsratsmandate
Thomas Haffa, Vorstandsvorsitzender keine
Vorsitzender des Aufsichtsrates EM.TV & Merchandising AG
Prof. Dr. Mathias Schwarz, Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer EM.TV & Merchandising AG
Stellv. Vorsitzender Junior.TV GmbH
SynergyOnline AG
Franz Jung Mitglied der Geschäftsleitung Bavaria Filmkunst GmbH
der Commerzbank AG, München
Fred Kogel Stellv. Vorsitzender der Geschäftsführung H.O.T. Networks AG
KirchMedia GmbH & Co. KGaA
Stephan Sager Filmkaufmann Teleclub AG, Schweiz
Herbert Schroder Geschäftsführer der SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH
KirchMedia GmbH & Co. KGaA Stella AG
H.O.T. Deutschland AG
H.O.T. Networks AG
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / AG-Anhang
▲
GB 2000 Seite 67
B E S T Ä T I G U N G S V E R M E R K
„Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der
Buchführung der Constantin Film AG und ihren Bericht
über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das
Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2000
geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jah-
resabschluss und Lagebericht nach den deutschen han-
delsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden
Regelungen in der Satzung liegen in der Verantwortung
des Vorstandes der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es,
auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung
eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Ein-
beziehung der Buchführung und über den Lagebericht
abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts-
prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ord-
nungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Dar-
stellung des durch den Jahresabschluss unter Beach-
tung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und
durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit
hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Fest-
legung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche
und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwar-
tungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungsle-
gungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nach-
weise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss
und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stich-
proben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesent-
lichen Einschätzungen des Vorstandes sowie die Wür-
digung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses
und des Lageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für
unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresab-
schluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmä-
ßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Constantin Film Aktiengesellschaft. Der
Lagebericht gibt insgesamt eine zutreffende Vorstellung
von der Lage der Gesellschaft und stellt die Risiken der
künftigen Entwicklung zutreffend dar.”
München, den 08. März 2001
K P M G D e u t s c h e Tr e u h a n d - G e s e l l s c h a f tAktiengesellschaft / Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Kilgert / Wirtschaftsprüfer
Dr. Lütticke / Wirtschaftsprüfer
▲
▲
F I N A N C I A L I N F O R M AT I O N / Bestätigungsvermerk
GB 2000 Seite 69
Constantin Music
Verlags- GmbH
München (E)
DM 120.000 | 100%
Constantin
Propaganda GmbH
München (E)
DM 195.583 | 100%
Constantin
Inter@ctive GmbH
München (E)
DM 195.583 | 100%
INNOVUM Smart
Products GmbH
Köln
DM 97.791,50 | 26%
Produktion Verleih Nebenrechte
(E) Bestehende Ergebnisabführungsverträge
voll konsolidierte Unternehmen
nicht konsolidierte Unternehmen
„at equity“ konsolidierte Unternehmen
Stoffentwicklung
▲
B E T E I L I G U N G S Ü B E R S I C H T / zum 01.01.2001
Constantin Film AG München
▲▲
▲
Constantin Film
International GmbH
München (E)
DM 200.000 | 100%
Olga Film GmbH
München
DM 1.179.366,58 | 51%
Constantin Film Verleih
GmbH
München (E)
DM 195.583 | 100%
Classic Media
Werbeagentur GmbH
München (E)
DM 200.000 | 100%
Constantin
International B.V.
Amsterdam
NLG 40.000 | 100%
MOOVIE – the art of
entertainment Film-
gesellschaft mbH
Berlin
DM 203.409,80 | 51%
Engram Pictures GmbH
München
DM 408.377,30 | 51%
Hahn Film AG
Berlin
DM 353.000 | 25,1 %
Constantin
Entertainment GmbH
München (E)
DM 48.895,75 | 100%
ProCon Pictures LLC
Delaware
US$ 20.000 | 50%
Impact Pictures LLC
Delaware
US$ 20.000 | 51%
Impact Pictures Ltd.
London
GBP 1.000 | 100%
Constantin Script &
Development GmbH
München (E)
DM 50.000 | 100%
Constantin Media GmbH
audiovisuelle
Produktionen
München (E)
DM 50.000 | 100%
Constantin Film
Development Inc.
Los Angeles
US$ 30.000 | 100%
Constantin Film
Produktion GmbH
München (E)
DM 200.000 | 100%
Société Nouvelle Torii
Paris
FF 1.624.000 | 100%
Laurentic Cement
Garden Ltd.
London
GBP 1.000 | 100%
Greenland Film
Production A.B.
Stockholm
SEK 100.000 | 100%
Smilla Film A.S.
Kopenhagen
DKK 500.000 | 100%
Constantin Holdings Inc.
Los Angeles
US$ 500.000 | 100%
Constantin
Production Services Inc.
Los Angeles
US$ 50.000 | 100%
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GB 2000 Seite 70
G L O S S A R / Investor Relations
� A M E R I C A N O P T I O N
Kauf-(Call-) oder Verkaufs-(Put-)Option, die, im Ge-
gensatz zur European Option, während ihrer Laufdauer
zu jedem Zeitpunkt ausgeübt werden kann.
� E B I T D A
(Earnings before interest, tax and depreciation
amortisation)
Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und
Amortisation
� E B I T
(Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis)
� E B T
(Earnings before tax) Ergebnis vor Steuern
� E M I S S I O N
(emission, issue of securities)
Erstausgabe von Effekten – Ziel einer Emission ist die
vollständige, risikofreie und kostengünstige Unterbrin-
gung von Wertpapieren zur Kapitalbeschaffung.
� E P S
(Earnings per share)
Gewinn pro Aktie: auf eine Aktie entfallender Rein-
gewinn. Dieser Wert wird zur Ermittlung des KGV (Kurs-/
Gewinn-Verhältnisses) eingesetzt.
� F A S 1 3 9
(Financial Accounting Standards 139)
Detaillierter Rechnungslegungsgrundsatz des Financial
Accounting Standards Board (FASB) für die Bewer-
tung von Filmvermögen und die Bestimmung des
Zeitpunktes der Umsatzrealisierung im Rahmen der
US-GAAP
� F R E E F L O AT
Streubesitz – Bezeichnung für die in einem Markt um-
laufenden Titel einer Emission, die sich somit nicht in
festen Händen befinden.
▲
GB 2000 Seite 71
� I A S
(International Accounting Standards)
International einheitliche Rechnungslegungsvorschriften
des International Accounting Standards Committee
(IASC)
� I N H A B E R A K T I E
(bearer share, bearer stock)
Aktie, die auf den Inhaber und nicht auf den Namen
lautet. Diese Form ermöglicht gem. § 929 BGB eine
schnelle und formlose Übertragung (Einigung und
Übergabe).
� K G V
(Kurs-/Gewinn-Verhältnis)
Price-Earning-Ratio bzw. PER-Verhältniszahl, die sich
aus der Gegenüberstellung des Kurses einer Aktie mit
dem auf diese Aktien entfallenden Reingewinn (EPS)
ergibt.
� L AT E N T E S T E U E R N
Auf Grund der Unterschiede bei der Ergebnisermitt-
lung nach US-GAAP und HGB (Umsatzrealisierung,
erlösabhängige Abschreibung von Filmvermögen,
Aktivierung von Filmherstellungskosten) ergibt sich
eine Abweichung zur tatsächlichen Bemessungs-
grundlage der deutschen Steuergesetzgebung.
Diesem Unterschiedsbetrag liegt eine latente Steuer-
mehr- bzw. -minderbelastung zu Grunde, die ihren Aus-
druck in den aktivierten/passivierten latenten Steuern
findet.
� L O C K - U P - P E R I O D E
Sperrfrist für Altaktionäre. Nach einer Neuemission sind
die Anteile der Altaktionäre für sechs Monate für den
Verkauf gesperrt.
� M A R K T K A P I TA L I S I E R U N G
Börsenkapitalisierung, Börsenwert – Marktpreis/Börsen-
wert einer Aktiengesellschaft. Sie errechnet sich aus
der Anzahl aller Aktien multipliziert mit deren Börsenkurs.
� M E D I A & E N T E R TA I N M E N T I N D E X
Am 15. Mai 2000 wurden am Neuen Markt zehn
Branchenindizes eingeführt, darunter der Media &
Entertainment Index. Ziel des neuen Index ist es, das
internationale Wachstumssegment transparenter und
vergleichbarer zu machen und den Anlegern die
Möglichkeit zu geben, die Entwicklung einzelner
Unternehmen innerhalb einer Branche zu vergleichen.
� N E M A X 5 0
Der Neue Markt, der im März 1997 eingeführt wurde,
stellt eine Plattform für junge Wachstumsunternehmen
dar. Am 01. Juli 1999 führte die Deutsche Börse den
NEMAX 50 ein, um das ständig wachsende Segment
für Investoren transparenter zu machen. Dieser Markt-
index umfasst die 50 liquidesten Werte des Neuen
Marktes.
� N E M A X A L L S H A R E I N D E X
Dieser Index misst die Entwicklung des Neuen Marktes,
ein Segment der Deutschen Börse, der sowohl deutsche
als auch ausländische Unternehmen enthält.
� U S - G A A P
(Generally Accepted Accounting Standards)
US-amerikanische Rechnungslegungsvorschriften –
1997 wurde durch die Deutsche Börse AG festgelegt,
dass am Neuen Markt der Frankfurter Börse notierte
Unternehmen Jahresabschlüsse nach IAS oder US-
GAAP veröffentlichen müssen.
GB 2000 Seite 72
G L O S S A R / Film
� A U F T R A G S P R O D U K T I O N
Im Auftrag (z. B. eines TV-Senders) hergestellte Film-
produktion, an der der Auftraggeber alle Rechte erhält
(vgl. auch Lizenzproduktion)
� A U S W E R T U N G S F E N S T E R
Zeitlicher Rahmen einer Auswertungsstufe (vgl. auch
Verwertungskette)
� B A C K E N D
Anteil an Auswertungserlösen von Filmen
� B L O C K B U S T E R
Sehr erfolgreicher Film (ab ca. US$ 100 Mio. Einspieler-
löse in den USA, in Deutschland ab mindestens 3 Mil-
lionen Zuschauer)
� B O X O F F I C E
Erlöse aus dem Verkauf von Kinokarten
� C O M P L E T I O N B O N D V E R S I C H E R U N G
Garantie über die Fertigstellung eines Filmes, die von
speziellen Versicherungen übernommen wird
� C O N T E N T P R O V I D E R
Inhaber bzw. Anbieter von Film- und Fernsehrechten
� C O P Y R I G H T
Urheberrecht
� D I G I TA L I S I E R U N G
Elektronisches Umwandeln von analogen Text-, Bild-
oder Toninformationen in computerlesbare Daten
� D V D
Digital Versatile Disc
Neues digitales Speichermedium für Filme (ähnlich
einer CD)
� F I L M S T O C K ( L I B R A R Y )
Bestand an Filmrechten, über die ein Produzent bzw.
Anbieter verfügt
� F I R S T L O O K D E A L
Vertrag über die Erstanbietung von Filmen bzw. Rechten
� F R E E - T V
Gebühren- oder werbefinanziertes Fernsehen (vgl.
auch Pay-TV)
� I N D E P E N D E N T
Unabhängiger (d.h. nicht mit einem Major Studio
verbundener) Produzent
� I N T E G R I E R T E R M E D I E N K O N Z E R N
Konzern, dessen Gesellschaften neben der Entwicklung
und Herstellung von Produktionen die gesamte Verwer-
tungskette abdeckt
� L A B O R AT O R Y A C C E S S L E T T E R
Genehmigung zur Vervielfältigung durch ein Kopierwerk
� L I Z E N Z P R O D U K T I O N
Eigenproduktion, an der der Produzent alle Rechte hält
und nur die zeitlich und räumlich beschränkten
Nutzungsrechte (z.B. an TV-Sender) weiterlizenziert
(vgl. auch Auftragsproduktion)
� M A J O R S T U D I O
US-Studiogesellschaften mit weltweitem Vertrieb
(Disney, Warner Bros., Columbia Tristar, Universal
Pictures, Paramount, 20th Century Fox, MGM)
� M E R C H A N D I S I N G
Filmbezogene Verkaufsartikel (z.B. T-Shirts, Spielzeug)
� M I N I M U M G A R A N T I E
Entspricht dem Kaufpreis für Rechte eines Filmes, der
auch im Nichterfolgsfall gezahlt werden muss. Im Er-
folgsfall ist zusätzlich eine Beteiligung an den Verwer-
tungserlösen zu zahlen.
� M U LT I - C H A N N E L S O U R C I N G
Sicherung des kontinuierlichen, qualitativ hoch-
wertigen Produktzuflusses durch mehrere „Kanäle”:
1. Nationale und internationale Eigenproduktion
2. Internationale Output-Deals
3. Nationale und internationale First-Look-Deals und
Akquisition von Einzeltiteln
� M U LT I P L E X - K I N O
Kino mit mehreren, ca. 6 bis 20 unterschiedlich großen
Sälen
▲
� N E B E N R E C H T E
Tonträgerrechte, Drucknebenrechte, Merchandising-
Rechte
� N E T P R O F I T PA R T I C I PAT I O N
Erlösbeteiligung (z.B. von Schauspielern) am Nettoge-
winn eines Filmes
� O U T P U T- D E A L
Lizenzvertrag über sämtliche Produktionen, die von
einem Filmproduzenten bzw. Studio in einem bestimmten
Zeitraum produziert werden
� PA C K A G E - D E A L
Lizenzvertrag über ein aus mehreren Produktionen be-
stehendes Filmpaket
� PAY P E R V I E W
Ausstrahlung von einzelnen Filmen oder Sportsendun-
gen, die vom Zuschauer jeweils gegen Zahlung einer
Gebühr zu empfangen sind
� PAY- T V
Ausstrahlung von Fernsehprogrammen, die gegen eine
monatliche Gebühr zu empfangen sind (vgl. auch
Free-TV)
� P O S T- P R O D U K T I O N
Fertigstellung des Filmes nach Abschluss der Dreh-
arbeiten
� P R E - S A L E
Lizenzvertrag über einen Spielfilm, der vor Drehbeginn
z. B. lediglich auf Grundlage von Drehbuch, Besetzung
und Budget geschlossen wird
� P R I M E - T I M E - P R O G R A M M
Programm, das zur Hauptsendezeit gesendet werden
kann (ca. 20 bis 22 Uhr)
� R I G H T O F F I R S T N E G O T I AT I O N A N D
L A S T R E F U S A L
Vereinbarung, nach der dem Käufer ein Film als Erstem
angeboten wird und dieser auch bei Ablehnung die
Gebote anderer Kaufinteressenten „matchen” darf
� S T O F F R E C H T E
Verfilmungsrechte an einem „Stoff“ (z.B. Roman)
� V E R L E I H V O R K O S T E N ( P & A )
Kosten im Zusammenhang mit einem Kinostart, ins-
besondere für Filmkopien und Werbung (Prints and
Advertising)
� V E R W E R T U N G S K E T T E
( W E R T S C H Ö P F U N G S K E T T E )
� V I D E O O N D E M A N D
Ausstrahlung, z. B. von Filmen, die auf jeweilige indivi-
duelle Bestellung gestartet werden
� W E R T S C H Ö P F U N G S K E T T E
siehe Verwertungskette
Kino �
Video/DVD �
Pay-TV �
Free-TV �
Internet* �
Merchandising �
Kinostart 6 12 18 24 30 Monate
*Zukünftige Auswertungsform