Geschäftsbericht 2012 / 2013 -...

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GESCHÄFTSBERICHT 2012 / 2013 der Theater am Neumarkt AG

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Geschäftsbericht2012 / 2013

der theater am Neumarkt AG

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Die MeNscheN Auf uND hiNter Der bühNe

VerwAltuNGsrAtDr. Thomas Wartmann (†) (Präsident bis GV 2012)

Thomas Busin (Präsident ab GV 2012)Catherine Ann Berger (Vizepräsidentin)

Plinio BachmannBeate EckhardtAndreas Moos

Katarina SchröterDr. Andreas Spillmann

Markus R. TödtliStefan Zwicker

Thomas Bianca (Vertreter des technischen Personals, Beisitzer)

fiNANzAusschuss Des VerwAltuNGsrAts

Thomas Wartmann (†) (bis GV 2012)Thomas Busin (ab GV 2012)

Markus R. Tödtli

reVisioNsstelleFinanzkontrolle der Stadt Zürich

Direktion unD GeschäftsführunG

DirektioN Barbara Weber, Rafael Sanchez

kAufMäNNische GeschäftsführuNG

Matthias Riesenhuber

refereNt Der DirektioN Bernhard Siebert

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künstlerisches Personal

schAuspieleNseMbleKatarina Schröter, Alexander Seibt, Jakob Leo Stark, Malte Sundermann,

Franziska Wulf

Gäste schAuspielAlicia Aumüller, Tabea Bettin,

Fridolin Blumer, Catriona Bühler, Vivien Bullert, Frédéric De Carlo, Thomas Douglas, Philippe Graber,

Jonas Gygax, Michael Haves, Thorsten Hierse, Judith Hofmann, Rahel Hubacher, Zoe Hutmacher, Knut Jensen, Jörg Koslowsky,

Jones Landerschier, Felicitas Madl, Peter Moltzen, Mike Müller,

Matthias Neukirch, Jens Rachut, Heiko Raulin, Hans Ries,

Charlotte Schwab, Ioanna Seira, Julia Sewing, Sascha Ö. Soydan, Sigi Terpoorten, Anita Vulesica,

Susanne Wolff, Simon Wyrsch

reGieBruno Cathomas, Yannis Houvardas, Laura Koerfer, Markus Kubesch,

Daniel Lerch, Milo Rau, Rafael Sanchez, Katarina Schröter, Barbara Weber

reGieAssisteNzMarkus Kubesch (fest), Linda Büchler,

Rafael Gödrös, Pinar Karabulut

reGiehospitANzFlorian Ronc, Yves Dudziak,

Jolanda Müller, Szerafina Schiesser

bühNeSara Giancane, Anton Lukas, Simeon Meier, Madlaina Peer,

Christina Pointner, Rafael Sanchez, Michel Schaltenbrand, Regula Zuber

bühNeNbilDAssisteNzRegula Zuber (fest), Teresa Binder

bühNeNbilDhospitANzGerlinde Zuber

kostüMeSara Giancane, Gwendolyn Jenkins, Ursula Leuenberger, Madlaina Peer, Christina Pointner, Rafael Sanchez

AusstAttuNGs- uND kostüMAssisteNz

Teresa Binder, Rägi Fleischhauer, Annina Gull, Selina Howald

MusikFridolin Blumer, Cornelius Borgolte, Catriona Bühler, Fabio Di Càsola,

Andreas Fleck, Markus Fleck, Michael Haves, Knut Jensen, Jones Landerschier, Daniel Lerch, Irina Pak, Hans Ries,

Severine Schmid, Ioanna Seira, Rachel Rosina Späth, Tim Standring,

Yuka Tsuboi, Simon Wyrsch

ViDeoKeren Cytter, Elvira Isenring,

Mia Meyer, Heta Multanen, Markus Tomsche

choreoGrAfieFrédéric De Carlo

DrAMAturGieDaniel Lerch (fest), Julia Reichert (fest), Philip Jenkins, Armin Kerber,

Tobi Müller, Viktoria Popova

DrAMAturGieAssisteNzFlorian Ronc

aDministratives Personal

kAufMäNNische GeschäftsführuNG

Matthias Riesenhuber

küNstlerisches betriebsbüro / DispositioN

Matthias Riesenhuber

buchhAltuNGEsther Bamert

presseBernhard Siebert

MArketiNGClaudia Brier

billettkAsseSelina Howald (Leitung), Natalie Fischer,

Ella Gérard, Mirjam Meier, Thomas Moser, Maike Thies, Gerlinde Zuber

kAufMäNNisches prAktikuMAnna Da Costa

foyerbArDavid Schulze (Leitung),

Semhar Tewelde (Co-Leitung), Till Grüter

technisches Personal

leituNGAndreas Bögli, Peter Meier

(Stellvertretung)

bühNeThomas Bianca, Franz Fleischmann

beleuchtuNGKarl Julius Gärtner, Ueli Kappeler,

Twist Sopek, Martin Wigger

toN / ViDeoJürg Breitschmid, Elvira Isenring,

Fritz Rickenbacher

schlossereiCristiano Remo

schreiNereiDominik Dober, Sybille Eigenmann,

Fabian Fässler, Reto Landolt

MAlsAAlNoëlle Choquard, Martina Heimgartner

DekoBettina Stoffel, Doris Zurbrügg

requisiteHans Manz

schNeiDereiRuth Schölzel (Leitung),

Lilli Krakenberger (Stellvertretung), Katharina Baldauf, Beatrice Zimmermann,

Layla Emini (Auszubildende), Anna Lehmann (Auszubildende)

GArDerobeDoris Mazzella

MAskeDenise Christen (Leitung), Corinne Guyer, Diane Bhutia

techNisches prAktikuMJulian Koechlin

reiNiGuNGSonam Bhutia, Franco Insigno,

Laurent Müller

itPhilippe Berschinger (tomac),

Marc Müller (compination), Till Grüter

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Bernhard
Hervorheben
müsste eigentlich auf einer Zeile sein
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JAhresbericht Des VerwAltuNGsrAtes uND

Der DirektioN über Die spielzeit 2012 / 2013

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bericht Des VerwAltuNGsrAtes

Die Saison 2012/13 darf vom Verwaltungs- rat mit Genugtuung als gelungener Abschluss der fünfjährigen Direktionszeit von Barbara Weber und Rafael Sanchez mit ihrem Team gewertet werden.

Unter der kaufmännischen Leitung von Matthias Riesenhuber und auf einem guten Vorjahr aufbauend hat sich das Theater nochmals gesteigert und sowohl in künstlerischer als auch in finan- zieller Hinsicht ein „finale furioso“ hingelegt. Das Publikum wie auch die Me-dien haben die Aktivitäten des Theaters mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt.

Rafael Sanchez eröffnete das Theater- jahr mit der Produktion „Wilhelm Tell“ des Hamburger Autors Jens Rachut, die so gute Kritiken erhielt, dass sie an die Mannheimer Schillertage ein- geladen wurde. Als zweite Premiere der Saison war der Klassiker „Miss Sara Sampson“ von Gotthold Ephraim Lessing in der zeitgenössischen Betrachtung der jungen Regisseurin Laura Koerfer angesetzt.

Die Uraufführungs-Trilogie, bestehend aus Barbara Webers „Expats“, Mike Müllers zweitem Streich „Truppenbesuch“ und Guy Krnetas „Dr Madam ihre Mössiö“, befas- ste sich mit aktuellen die Schweiz betreffenden Themen und veranschauli-chten auf eindrückliche Weise die Bedeutung des Theaters als möglichem Reflexionsort für die Gesellschaft.

„Die Zürcher Prozesse“, die Milo Rau am Neumarkt inszenierte, boten nicht nur ein faszinierendes Theatererlebnis, sondern erfuhren durch die Live-Über- tragung des Schweizer Fernsehens im Internet Beachtung weit über Zürichs Grenzen hinaus.

Einen festlichen Ausklang der Saison stellte im Rahmen der Zürcher Festspiele die Inszenierung „Elegante Nichtigkeit“ von Barbara Weber in der Villa Wesen-donck dar.

Es freut den Verwaltungsrat, dass in Zusammenarbeit mit dem Verlag „Theater der Zeit“ ein illustratives Arbeitsbuch der Direktion Weber/Sanchez realisiert werden konnte, das nebst einer Vielzahl von Materialien auch einen Tour d’Horizon – von der Bewerbung des Duos am Theater bis hin zum Abschlussfest im Theater-

saal – enthält.Der nachfolgende Bericht der Direk-

tion gibt umfänglich Auskunft über die Aufführungen und die diversen weite-ren Aktivitäten rund um das Theater Neumarkt. Da die Saison 2012/13 um drei Wochen kürzer war als die Vorsaison, konnte die Besucherzahl des Vorjahres trotz attraktivem Programm nicht ganz erreicht werden. Die Zuschauerzahl sank um 5,62 % auf 20'131 (exklusive Gastspiele). Die Einahmen aus Ticketver- käufen beliefen sich auf Fr. 523'000.− (-6,85 % zu Vorjahr).

Der Verwaltungsrat tagte in der Spiel-zeit 2012/13 insgesamt sechsmal. Der Finanzausschuss trat drei weitere Male zusammen.

Als neuer Geschäftsführer der Theater am Neumarkt AG wurde Michel Binggeli vom Verwaltungsrat bestätigt. Er übernimmt die Stelle von Matthias Riesenhuber per 1. August 2013.

Neben einer Statutenänderung betref-fend den Aktienbesitz wurde ein über-arbeitetes Reglement des Legats Suter (gültig ab Spielzeit 2013/14) gutgeheissen. Ferner wurde beschlossen, sich künftig auf eine einzige Revisionsstelle zu beschränken.

Im Hintergrund hat der Verwaltungs-rat die neue Direktion Kastenmüller/ Fiedler in der Vorbereitung der neuen Spielzeit unterstützt und begleitet.

An der Generalversammlung wurde Thomas Wartmann für seine hervorragende Arbeit gewürdigt und in feierlichem Rahmen verabschiedet. Der scheidende Präsident bedachte das Theater mit einer generösen Spende. Thomas Busin wurde von der Generalversammlung als neuer Präsident gewählt. Auf den durch den Austritt von Thomas Wartmann frei gewordenen städtischen Sitz wurde Stefan Zwicker berufen.

Tief betroffen erhielt der Verwal-tungsrat im August 2013 Kenntnis vom Tod von Thomas Wartmann. An einer bewegenden Abdankungsfeier in der Kirche St. Peter nahm er von seinem ehemaligen Präsidenten Abschied. Das Theater am Neumarkt verliert in Thomas Wartmann einen engagierten und grosszügigen Freund.

Es erfüllt den Verwaltungsrat mit Befriedigung, der Generalversammlung einen erfreulichen Abschluss präsentie-

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Bernhard
Hervorheben
Waisenkind?
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bericht Der DirektioN

Die Saison 2012/13 bedeutete für uns die fünfte und letzte Spielzeit als Direk-tionsteam. Es ist uns geglückt, einige kräftige Schlussakzente zu setzen. Wir hoffen, sie bleiben in Erinnerung. Es war uns wie immer wichtig, uns nicht auf die sichere Seite zu begeben: Auch in den letzten Monaten am Neumarkt wollten wir noch etwas wagen, Neues ausprobieren und sehen, was sich bewerk-stelligen lässt, in künstlerischer ebenso wie in thematischer Hinsicht. Die Spielzeit 2012/13 war für uns ein schöner und geglückter Abschluss, weil wir lange aufgeschobene Ideen noch realisieren konnten und ein Grossteil unseres Programms von Publikum und Kritik gut aufgenommen wurde.

INSZENIERUNGEN

Für die erste Premiere der Saison baten wir den Hamburger Autor Jens Rachut, dem Theater Neumarkt einen eigenen „Tell“ zu schreiben, dem wir dann auch in einer ersten Arbeitsphase den ironischen Titel „Wilhelm Tell. Das Original“ zu-gedacht hatten. Es entstand eine Geschichte, die die Schweiz einer dystopischen Zukunft zeigt. Aus der Familie Tell, die in dieser düsteren Zeit lebt, wird vor allem Hedwig Tells Schicksal in den Mittelpunkt gerückt: Mit einer selbst-gebastelten Zeitmaschine reist sie schliesslich in die Vergangenheit, zum Zeitpunkt des legendären Apfelschusses, um damit die Geschichte zurechtzurücken und ihre eigene Gegenwart zu retten. Das Stück, von Rafael Sanchez in Szene gesetzt, spielte auf einer „postapoka-lyptisch düsteren“ (NZZ) Bühne von Sara Giancane, die sich auf eine grosse Leinwand für die aufwendigen Videos von Heta Multanen öffnen konnte. Es spielten Tabea Bettin, Rahel Hubacher, Thomas Müller, Jens Rachut, Alexander Seibt, Jakob Leo Stark und Malte Sundermann, die zur Musik von Jones Landerschier auch Songeinlagen boten. Am Ende, für das Publikum überraschend, war die Bühne allerdings leer – die Geschichts-Manipu-lation von Hedwig Tell führt nicht zu einem Happy End, sondern in eine noch

trostlosere Zukunft ohne Menschen. „Wilhelm Tell“ war angelegt als groteske Tragödie oder als düstere Komödie: „Wann wurde zuletzt so gelacht in einer Tell-Inszenierung?“, schrieb die NZZ am Sonntag. Die Uraufführung erntete gute Kritiken und den Zuspruch vor allem des jüngeren Publikums, was uns sehr freute. Die Inszenierung wurde zudem eingeladen an die Mannheimer Schiller-Tage 2013.

Die Zürcher Regisseurin Laura Koerfer erarbeitete in einem nur minimal abge-wandelten Bühnenbild ihre Version des Klassikers „Miss Sara Sampson“ von Gotthold Ephraim Lessing, in welchem die junge Sara in einen Gewissenskon-flikt gerät, weil sie weder ihren Vater noch ihren Liebhaber enttäuschen will. Laura Koerfer zeigte das Stück aber nun aus einer ungewohnten Perspektive, nämlich aus jener zweier Nachtwächter eines Theaters, die erleben, wie die Rollen des Lessingschen Trauerspiels dort zum Leben erwachen. Es spielten Vivien Bullert, Frankziska Wulf, Philippe Graber, Alexander Seibt, Jakob Leo Stark und Julia Sewing. Das Nebeneinander-stellen von Theater-Vergangenheit und – Gegenwart hatte für Publikum und Kritik einen verblüffenden Effekt, so schreibt der Tages-Anzeiger: „Man muss das Stück mit staunenden Augen sehen und sich wundern, an was für seltsamen Begriffen von Tugend und Laster sich die Menschen vor 250 Jahren abgearbei-tet haben.“

Mit der CH-Trilogie wollten wir Themen ansprechen, die die Eidgenossenschaft derzeit beschäftigen und die sich jeweils in einem Mix aus Kunst und Doku-mentation auf die Bühne bringen lassen – drei Stückentwicklungen, und damit auch drei Uraufführungen.

Den Anfang machte das Stück „Expats“ von Barbara Weber, das die aktuelle Lage der hochbezahlten ausländischen Fach-kräfte und Manager untersucht, die jeweils nur für wenige Monate oder Jahre in der Schweiz leben und daraufhin an einen anderen Ort versetzt werden. Für das Stück wurden zahlreiche Interviews ge-führt, sowohl mit den Expats selbst auch auch mit Schweizern, die Spezialisten sind für diese Bevölkerungsgruppe: Relocation-Agentinnen, Interessensgrup-penvertreter, etc. Es spielten Alicia

ren zu können. Bei einem Betriebsertrag von CHF 6’457’150.55 (i.V. 6’032’345.52) und einem Betriebsaufwand von 6’308’756.96 (5’972’174.44) resultiert ein gegenüber dem Vorjahr um CHF 88’222.51 erhöhter Be-triebsgewinn von CHF 148’393.59. Nach Verbuchung des betriebsfremden Erfolgs von CHF 1’801.35 beträgt der Jahresgewinn CHF 150’194.94.

Zu diesem guten Resultat haben auf der Einnahmenseite höhere Betriebsein-nahmen, aber auch ein verbessertes Ergebnis bei der Akquisition privater Unterstützungsbeiträge beigetragen. Bei den Ausgaben sind zwar die Personal-kosten angestiegen, doch konnten im Gegenzug deutliche Einsparungen beim Produktionsaufwand gemacht werden.

Vom Beitrag des „Lotteriefonds“ von total CHF 400’000.− für Investitionen in die technische Infrastruktur wurden im Berichtsjahr vorerst CHF 162’162.− ausgegeben. Der noch nicht investierte Teil von CHF 237’838.− wurde als Rück-stellung für die im Geschäftsjahr 2013/14 zu tätigenden Investitionen verbucht. Der insgesamt gute Abschluss hat es dem Verwaltungsrat darüber hinaus erlaubt, noch weitere Rückstel-lungen zu bilden und eine vorzeitige Abschreibung auf „Anlagegütern“ vorzu-nehmen.

Der Generalversammlung vom 19. Novem- ber 2013 wird folgende Verwendung des Bilanzgewinns vorgeschlagen:

Vortrag aus dem Vorjahr 66’903.66Jahresgewinn 150’194.94Bilanzgewinn 217’098.60Zuweisung Finanzertrag an „Legat Suter“ (netto) -2’085.95Zuweisung an freie Reserven -48’500.00Vortrag auf neue Rechnung 166’512.65

Ein verbindlicher Dank sei an dieser Stelle unserer Trägerschaft, Stadt und Kanton Zürich, ausgesprochen, ohne deren finanzielle Unterstützung das Theater am Neumarkt nicht existieren könnte. Ebenso bedanken wir uns herzlich bei unseren Partnern Zürcher Kantonalbank, Swiss Re und Kulturprozent der Migros Zürich. Ein grosses Dankeschön für alle geleisteten Zuwendungen gebührt den zahlreichen Gönnern und Sponsoren sowie den folgenden Stiftungen und

Institutionen:

– Lotteriefonds des Kantons Zürich– Zürcher Festspielstiftung– Landis & Gyr Stiftung– Kulturstiftung Pro Helvetia– Ernst Göhner Stiftung– Migros-Genossenschafts-Bund– Otto Gamma-Stiftung– Omanut – Verein zur Förderung jüdischer Kunst in der Schweiz– Das Magazin des Tagesanzeiger– Die Wochenzeitung WOZ– Die Cyberlink AG– La Semeuse S.A.– Selection Schwander– Confiserie Honold– Theaterclub Neumarkt.

Für den Verwaltungsrat:

Thomas Busin, Verwaltungsratspräsident

 

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Bernhard
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national beobachtet und für alle, die nicht vor Ort sein konnten, vom Schweizer Fernsehen live im Internet übertragen. Der Tages-Anzeiger schrieb: „Es hätte ein heilloses Köppeln und Gegen-Köppeln werden können – doch Milo Raus ‚Zürcher Prozesse’ gegen die ‚Weltwoche’ erwiesen sich als anregend und unterhaltsam.“

Zwei Projekte in der Chorgasse liessen den Nachwuchs zeigen, was er kann: Einerseits landete unser Regie-Assistent Markus Kubesch mit seiner ersten eigenen Regie-Arbeit einen beson-deren Erfolg, indem er sich an Friedrich Schillers Drama „Die Räuber“ heran- wagte und es in einer schnellen, scharf gegengeschnitteten Version für zwei Schauspieler, Malte Sundermann und Jakob Leo Stark, auf die Bühne brachte. Die Geschichte von den zwei ungleichen Brüdern wird aus verschiedenen Perspek-tiven erzählt, und Sundermann und Stark spielten im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Text. Christina Pointner setzte das Publikum in der kleinen Spielstätte mitten ins Geschehen und verwandelte den Raum mittels Glühbirnen und Trockeneisnebel mehrmals. Die NZZ schrieb: „Ein rasantes Schauspiel, das Schillers ‚Sturm-und-Drang’-Drama alle Ehre erweist.“

Katarina Schröter präsentierte ein Projekt, das sie selbst für die Schau-spieler Franziska Wulf und Alexander Seibt entwickelt hatte: „Scripted Life“. Eine Schauspielerin bietet sich per Annonce an, in privaten Situationen je-manden darzustellen, und der arbeits-lose Liebmann nimmt dieses Angebot an und filmt mit der Videokamera Szenen, die seinen Wünschen von einem erfüllten Leben entsprechen. Beide scheinen über die Kamera miteinander zu kommu-nizieren, und die Geschichte entwickelt einen eigenen, langsamen Sog für das Publikum. Regula Zuber richtete dafür in der Chorgasse eine karge Wohnung ein. So schreibt der Tages-Anzeiger: „Auch die simplen Kniffe der Inszenierung sitzen: Die Videokamera fängt die bizar-ren, übersteigerten Sequenzen des inszenierten Lebens mit viel Komik ein.“

Als letzte Inszenierung setzten Barbara Weber und Knut Jensen im Rahmen der Festspiele Zürich ein ganz beson- deres Projekt in der Villa Wesendonck

im Rieterpark um: „Elegante Nichtigkeit“ schildert die Zeit, zu der Richard Wagner in Zürich war, aus der Sicht des Dienstpersonals. Im neu errichteten Pavillon des Star-Architekten Shigeru Ban richtete Madlaina Peer eine halb-runde Bühne für Schauspieler und Musiker ein. Es spielten Tabea Bettin, Malte Sundermann, Vivien Bullert und Thomas Douglas, es musizierten die Mitglieder des casal-Quartetts Rachel Rosina Späth, Markus Fleck und Andreas Fleck sowie Irina Pak, Yuka Tsuboi, Fabio di Càsola und Severine Schmid. Als Sopranistin war Catriona Bühler engagiert, als Tänzer Frédéric De Carlo. Das Stück, dem die Kritik fehlende Wagnerscher Schwere bescheinigte, kam gerade wegen seiner Leichtigkeit und seinem Assoziationsspielraum beim Publikum sehr gut an und war stets ausgebucht. Für die festliche Abschluss-produktion konnten die Weinhandlung Selection Schwander und die Confiserie Honold gewonnen werden, so konnten wir unserem Publikum mit Wein und Bri-oches ein zusätzliches Geschenk machen und mit ihnen gemeinsam die letzten Vorstellungen unserer Direktionszeit feiern.

GASTSPIELE, REIHEN UND ZUSATZPROGRAMM

Wir konnten in der Saison 2011/12 die Inszenierungen „Biografie: Ein Spiel“ von Max Frisch in der Inszenierung von Barbara Weber, „Elternabend. Mike Müller migriert in die Schule“ von Müller / Müller / Sanchez in der Regie von Rafael Sanchez und „Woyzeck“ nach Georg Büchner von Waits / Brennan / Wilson in der Insze-nierung von Yannis Houvardas erfolg-reich wieder aufnehmen. Alle Vorstellun-gen waren jeweils ausgebucht.

Im Rahmen der Festspiele Zürich konnten wir Rafael Sanchez’ Inszenierung des Stücks „Die Kommune“ einladen, eine Produktion des Deutschen Theaters Berlin – von Presse und Publikum wurde diese Entscheidung begeistert aufgenommen.

Auch in der letzten Saison konnten wir unsere erfolgreichen Reihen fort-setzen: Die gemeinsam mit dem „Magazin“ des Tages-Anzeiger organisierten „Salongespräche“ in der Moderation von

Aumüller, Katarina Schröter, Alexander Seibt, Malte Sundermann, Jakob Leo Stark und Thomas Douglas auf einer ständig im Umbau begriffenen Bühne von Sara Giancane. Die ebenso häufig wechselnden Kostüme wurden von Madlaina Peer aus-gewählt. Knut Jensen übernahm die musi-kalische Betreuung und studierte mit den Schauspielern Schumann-Lieder ein. „Expats“ wurde ein grosser Erfolg, und wir haben uns sehr darüber gefreut, dass unsere Entscheidung, die Shows mit deutsch-englischen Übertiteln zu ver-sehen, vom Publikum dankbar aufgenom-men wurde: Wir hatten noch nie so viel fremdsprachiges Publikum bei uns am Haus, das nach der Vorstellung an der Bar weiter über Stück und Thematik diskutierte. Der Tages-Anzeiger schrieb: „Als grosse Abschiedsproduktion hat Barbara Weber, die scheidende Neumarkt-Co-Leiterin, sozusagen ihr eigenes ‚Top Dogs’ auf die Bühne ‚gebootet’.“

Der zweite Teil unserer CH-Trilogie war dann die Fortsetzung eines unserer grössten Hits der Direktionszeit: Das Stück „Truppenbesuch“ war nach „Eltern-abend“ die zweite Zusammenarbeit des Teams Mike Müller, Tobi Müller und Rafael Sanchez. Thema war diesmal das Schweizer Militär – seine Geschichte und die Einstellung der Bürgerinnen und Bürger zu dieser Institution. Auch hier hatte Mike Müller, wie in „Eltern-abend“, ausserordentlich viele Gespräche geführt. Aus diesen wurde ein dich- ter Text destilliert, in dem die Stimmen- und Meinungsvielfalt zum Thema Schweizer Armee zu Gehör gebracht wird. Für Mike Müller als ausgezeichneten und wan- delbaren Schauspieler eine Möglichkeit, seine schauspielerischen Fähigkeiten zur Schau zu stellen. „Truppenbesuch“ wurde bei Kritik und Publikum ein grosser Erfolg. „Das ist Weltklasse“, schrieb der Tages-Anzeiger. Die Nachfrage war so gross, dass Mike Müller mit diesem Stück weiterhin auf Tour geht und in der Schweiz zu sehen sein wird.

Dritter Teil war das Stück „Dr Madam ihre Mössiö“ von Guy Krneta, das vom Schauspieler und Regisseur Bruno Cathomas in Szene gesetzt wurde. Rahel Hubacher und Alexander Seibt spielten ein tragi-sches Paar aus der Schweizer Agglome-ration, das über einen dialektalen Dialog in indirekter Rede seine Geschichte

schildert. Als Bühnenbild hatte Regula Zuber einen beweglichen weissen Kubus in den leeren schwarzen Raum gestellt. Dramaturg Daniel Lerch war als Musiker mit auf der Bühne. Die Presse lobte sowohl den Stücktext als auch Inszenie-rung und Spiel, so schrieb die NZZ: „Krnetas Stück entwickelt schon bei der Lektüre eine Sogwirkung, der man sich im Theater erst recht nicht entziehen kann.“ Das Publikum zeigte sich begeis-tert, auch wenn es wegen des eher schwierigen Themas nicht so zahlreich kam wie zu den vorhergehenden Teilen der Reihe.

Die „Lange Nacht der CH-Trilogie“ bot die Möglichkeit, alle drei Stücke an einem Abend zu sehen: Die Vorstellun-gen begannen jeweils um 18.00 Uhr und waren erst gegen 24.00 Uhr zu Ende. Was wir nicht voraussehen konnten, war, dass diese „Lange Nacht“ ein solcher Erfolg werden würde, schliesslich for-derte er dem Publikum doch einiges ab. In den Pausen wurde lebhaft über die Stücke diskutiert und das Publikum wurde durch unser Bar-Team kulinarisch gestärkt und mit kühlen Erfrischungs-getränken versorgt.

Ein einmaliges Ereignis waren die „Zürcher Prozesse“, die Milo Rau und die Compagnie „IIPM – International In-stitute of Political Murder“ auf der Bühne des Theater Neumarkt zur Verhand-lung brachte. In drei Punkten liess er die Wochenzeitschrift „Die Weltwoche“ anklagen, vor einem fiktiven, aber professionell besetzten Gericht. Richterin war Anne Rüffer, unterstützt von Giusep Nay, als Ankläger fungierten Marc Spescha und Robert Misik, als Verteidiger Valentin Landmann und Claudio Zanetti. Bereits im Vorfeld wurde dieses Konzept von den Medien heiss diskutiert. Schliesslich standen kurz vor Gerichts-beginn Anfang Mai alle Namen fest, und die dreitägige Verhandlung konnte beginnen. Die Redaktion der „Weltwoche“ war in drei Punkten angeklagt: Schreckung der Bevölkerung, Rassendiskriminierung und Gefährdung der verfassungsmässi- gen Ordnung. Die Geschworenen, die den Urteilsspruch am Sonntagabend, also am dritten Verhandlungstag, zu sprechen hatten, entschieden sich – für viele überraschend – für einen Freispruch. Diese Theater-Verhandlung wurde inter-

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Daniel Binswanger waren wie immer spannend besetzt und gut besucht. Zu Gast waren in dieser Saison Simonetta Sommaruga, Kaspar Surber, Robert Menasse, Hildegard Fässler, Gebhard Kirchgässner, Ruedi Noser, Monika Bütler, Daniel Lampart und Gerhard Schwarz. Die vergangene Saison neu ins Leben gerufene Literatur-Reihe „Die Gedanken sind frei“ mit Daniel Cohn-Bendit erfuhr ihre Fortsetzung, zu Gast waren Margarethe von Trotta, Navid Kermani, Peter Schneider und Thomas Meyer.

Auch die monatliche Literatur-Dis-kussion in der Chorgasse, der „Teppich“, wurde fortgesetzt. Zum Abschluss unserer fünf Jahre der gemeinsamen „Teppich“-Zeit am Theater Neumarkt konnten wir gemeinsam mit den Autoren ein Abschluss-Publikation herausgeben, welche zahl-reiche Prosa-Texte versammelt.

Viele weitere Veranstaltungen wie Gespräche zur Lage der Lyrik und zum Stand der Demokratie in der Schweiz ergänzten das diskursive Programm. Wir veranstalteten zudem mehrere Neue-Musik-Konzerte mit Irene Schweizer, Omri Ziegele und vielen anderen, da die ver-gangenen Saisons gezeigt hatten, dass den Musikern die Akustik und die Inti-mität hier am Neumarkt gut gefällt. Diese Musikveranstaltungen wurden sehr gut aufgenommen.

ABSCHIED UND DANK

Für uns hiess es Abschied nehmen vom Neumarkt, und wir haben dies im Rahmen eines rauschenden Festes getan: Der Nach-mittag war für die Kinder reserviert, am Abend wurden für alle, die mitfeiern mochten, die Tische im Saal zum Fest- essen gedeckt. Dies war für uns auch die Gelegenheit, dem Publikum unser Abschluss-buch vorzustellen, das wir gemeinsam mit zahlreichen Autoren und den Grafi- kern des Studio Achermann im Verlag „Theater der Zeit“ herausgegeben haben.

Der Tod unseres langjährigen Verwal-tungsratspräsidenten Thomas Wartmann im Sommer 2013 hat uns schwer getroffen. Thomas war eine Konstante unserer Arbeit hier am Haus, den wir jederzeit konsultieren konnten und der uns immer unterstützt hat. Er wird uns fehlen.Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken bei den Mitglie-

dern des Verwaltungsrats, bei der Stadt, dem Kanton Zürich und bei unseren Partnern Swiss Re, Zürcher Kantonalbank und Migros Kulturprozent für die finan-zielle Unterstützung. Danke auch an DAS MAGAZIN für die Koproduktion der Reihe „Salongespräche“. Wir danken den Aktionärinnen und Aktionären für ihr Vertrauen in unsere Arbeit der letzten fünf Jahre und dem Theaterclub Neumarkt für das nicht nachlassende Interesse am vielfältigen Programm dieser Zeit.

Wir möchten uns bei allen Mitar- beitern, die uns in den fünf Jahren be-gleitet haben, bedanken. Ohne sie wäre ein so volles und anspruchsvolles Programm nicht möglich gewesen.

Danke allen Schauspielern auf der Bühne und auch allen unseren künstle- rischen Teams, die regelmässig am Neu-markt gearbeitet haben.

Besonders gilt unser Dank unserem Team in den Büros am Neumarkt, den Werkstätten auf der Werdinsel und den Angestellten am Haus. Es war uns eine Freude, mit ihnen gemeinsam hier am Haus gearbeitet zu haben.

Barbara Weber und Rafael Sanchez

JAhresrechNuNG2012 / 2013

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bilANz per 31. Juli 2013

AKTIVEN 2013 2012 in CHF in CHFUmlaufvermögen

Kasse 9'011.10 7'008.75Postkonto 224'924.98 234'621.60Bank 1'556'897.86 885'901.60Bank Legat E. Suter 686'915.90 433'548.80Forderungen aus Leistungen 59'471.70 75'158.70Übrige kurzfristige Forderungen 68'373.81 53'530.07Übrige kurzfristige Forderungen Legat E. Suter 7'243.85 8'525.00Aktive Rechnungsabgrenzungen 48'391.50 108'370.40 2'661'230.70 1'806'664.92

Anlagevermögen

Mobiliar, Geräte, Einrichtung 7.00 46'825.96Fahrzeuge (pro Memoria) 1.00 1.00Kassenobligationen Legat E. Suter 200'000.00 400'000.00Kautionen 4'107.65 9'052.40Eigene Aktien 3'000.00 5'000.00 207'115.65 460'879.36

Total Aktiven 2'868'346.35 2'267'544.28

PASSIVEN

Fremdkapital

Verbindlichkeiten aus Leistungen 152'533.05 74'434.55Übrige Verbindlichkeiten 34'797.05 48'379.37Passive Rechnungsabgrenzungen 232'480.25 226'252.90Rückstellung Direktorenwechsel 30'025.60 100'000.00Rückstellung f. Anschaff. aus Lotteriefonds 237'838.00 0.00Rückstellung Erneuerungsfonds 335'000.00 173'000.00 1'022'673.95 622'066.82Eigenkapital

Aktienkapital 420'000.00 420'000.00Gesetzliche Reserve 212'000.00 212'000.00Reserve für eigene Aktien 3'000.00 5'000.00Produktionskosten-Reserve 50'000.00 50'000.00Freie Reserven 51'500.00 49'500.00Fonds Legat E. Suter 892'073.80 842'073.80Gewinnvortrag 66'903.66 -13'282.05Gewinn 150'194.94 80'185.71 1'845'672.40 1'645'477.46

Total Passiven 2'868'346.35 2'267'544.28

erfolGsrechNuNG

2012/13 2011/12 in CHF in CHFBetriebsertrag

Subventionen 4'991'490.35 4'978'099.65Beitrag des Lotteriefonds 400'000.00 100'000.00Private Unterstützung 303'685.33 240'400.00Betriebseinnahmen 770'161.80 741'831.60Vermögensertrag 3'084.32 1'965.90Diverser Ertrag 29'474.54 11'214.40Erlösminderungen -40'745.79 -41'166.03 6'457'150.55 6'032'345.52

Betriebsaufwand

Personalaufwand -4'071'010.61 -3'962'481.95Produktionsaufwand -462'638.35 -639'247.14Mietaufwand -400'854.45 -390'766.50Betriebsaufwand -129'947.85 -114'111.90Anschaffungen und Ersatz / Abschreibungen -242'091.26 -138'703.05Versicherungen, Schutz und Rettung -30'320.70 -29'137.95Büro- und Verwaltungsaufwand -171'954.64 -183'946.80Werbung -370'101.10 -320'779.15Bildung von Rückstellungen -192'000.00 -193'000.00Bildg. v. Rückst. f. Anschaff. aus Lotteriefonds -237'838.00 0.00 -6'308'756.96 -5'972'174.44

Betriebsgewinn 148'393.59 60'171.08

Betriebsfremder Ertrag Kursdifferenzen 0.00 14.63Vermögensertrag Legat Suter 5'421.25 7'111.00 5'421.25 7'125.63

Betriebsfremder Aufwand

Kursdifferenzen -3'619.90 0.00 -3'619.90 0.00

Betriebsfremder Aufwand / Betriebsfremder Erfolg 1'801.35 7'125.63

Ausserordentlicher Ertrag Auflösung Rückstellung Direktionssuche 0.00 20'000.00 0.00 20'000.00

Jahresgewinn 150'194.94 87'296.71

1716

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1. Eventualverbindlichkeiten Keine

2. Verpfändete oder abgetretene Aktien Keine

3. Nicht bilanzierte Leasingverbindlichkeiten Keine

4. Brandversicherungswert der Sachanlagen 31.07.13 2'135'697.00 31.07.12 2'135'697.00

5. Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 31.07.13 31.07.12 Keine 951.25

6. Ausstehende Anleihensobligationen Keine

7. Wesentliche Beteiligungen Keine

8. Auflösung von Erneuerungsfonds und Auflösung von Stillen Reserven 31.07.2013: Auflösung Erneuerungsfonds keine 31.07.2013: Auflösung Stille Reserven keine

9. Aufwertungen Keine

10. Eigene Aktien 31.07.13 6 Namenaktien je nom. CHF 500.00 31.07.12 10 Namenaktien je nom. CHF 500.00 Im Geschäftjahr 2012/13 wurden durch die Theater am Neumarkt AG insgesamt 4 Aktien zu je CHF 1'000.00 verkauft und keine Aktien angekauft.

11. Genehmigtes bzw. bedingtes Kapital Keines

12. Legat E. Suter Einnahmen Ausgaben Vortrag 842'073.80 Verrechnungssteuer Vorjahre 3'335.30 Vermögensertrag 2012/13 5'421.25 Zustiftung von Dr. Thomas Wartmann 50'000.00 Zuwendungen* 0.00 Total 897'495.05 3'335.30 Saldo 31.07.2013 894'159.75 *In der Saison 2012/2013 wurden dem Theater keine Zuwendungen aus dem Legat Suter gemacht

13. Risikobeurteilung Der Verwaltungsrat hat im Geschäftsjahr 2012/13 eine formale Risikobeurteilung durchgeführt. Im Finanzausschuss werden die relevanten Risiken und entsprechenden Massnahmen zur Überwachung der Risiken laufend besprochen. Die Direktion ist verantwortlich für die Umsetzung der beschlossenen Massnahmen, während der Finanzausschuss die Umsetzung spätestens an der nächsten Ausschusssitzung überprüft. Bei Eintritt grösserer Risiken informiert der Finanzausschuss den Verwaltungsrat.

14. Darstellung in der Jahresrechnung Der Beitrag aus dem Lotteriefonds wird in diesem Geschäftsjahr im Gegensatz zum Vorjahr gesondert ausgewiesen. Im letzten Jahr war dieser Beitrag in der Position Subventionen enthalten. Im Anlagevermögen „Mobiliar, Geräte, Einrichtung“ wurde eine vorzeitige Abschreibung auf den Restwert des Bühneninventars in der Höhe von CHF 33'442.17 vorgenommen.

ANhANG zur JAhresrechuNG 2012 / 2013

1918

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ANtrAG über Die VerweNDuNG Des bilANzGewiNNs CHFVortrag aus dem Vorjahr 66'903.66Jahresgewinn 150'194.94Bilanzgewinn 217'098.60

Zuweisung Finanzertrag an Fonds Legat Suter (netto) -2'085.95Zuweisung an freie Reserven -48'500.00Vortrag auf neue Rechnung 166'512.65

iNforMAtioNeN zur corporAte GoVerNANce

Die Theater am Neumarkt AG ist dem Anliegen einer guten Corporate Governance ver-pflichtet. Sie will ihre öffentliche und private Aktionärsschaft und ihre Sponsoren über Organisation und Entschädigung des Verwaltungsrats und seines Ausschusses informieren.

KAPITALSTRUKTUR

Das Aktienkapital der Theater am Neumarkt AG beträgt CHF 420'000 und ist eingeteilt in 840 vinkulierte Namenaktien zu nom. CHF 500. Die Übertragung von Aktien bedarf der Zustimmung des Verwaltungsrates. An der Generalversammlung berechtigt jede Namenaktie zu einer Stimme. Die Gesellschaft hat gegenwärtig 216 Aktionärinnen und Aktionäre.

Aktionäre mit über 5 % Aktienkapital:

Stadt Zürich: 294 Aktien (35 %)Kanton Zürich: 135 Aktien (16 %)

Mit der Stadt Zürich besteht ein Subventionsvertrag, datiert vom 30. Januar 2008, der die Voraussetzungen der Unterstützung der Theater am Neumarkt AG durch die Stadtgemeinde Zürich regelt, mit dem Kanton Zürich eine Beitragsberechtigung.

VERWALTUNGSRAT

Mitglieder / Vertretung Erstmalige Wahl Tätigkeit Aktienbesitz

Dr. Thomas Wartmann* (†) (Stadt) 1993 P seit 2001 bis GV 2012 3 AktienThomas Busin* (Stadt) 2010 P seit GV 2012Catherine Ann Berger (Kanton) 2009 VP seit 3.5.2011 Markus R. Tödtli* (GV) 2002 1 AktieAndreas Moos (Kanton) 2007 1 AktieDr. Andreas Spillmann (GV) 2008Beate Eckhardt (GV) 2009 1 AktieThomas Bianca (Stadt) 2010 bis GV 2012 Plinio Bachmann (Stadt) seit Juni 2011 Stefan Zwicker (Stadt) 2012Katarina Schröter (GV) seit GV 2012

BEISITZ Katarina Schröter (GV) 2011 bis GV 2012 (Vertreterin des Ensembles) Thomas Bianca (GV) seit GV 2012(Vertreter der Technik)

*Mitglieder des Finanzausschusses

ENTSCHäDIGUNG

Die Mitglieder des Verwaltungsrates sowie des Finanzausschusses erhalten für Ihre Tätigkeit keine Entschädigung. Sie haben freien Zutritt zu allen Veranstaltungen des Theaters.

REVISIONSSTELLE

Die Revision wird durch die Finanzkontrolle der Stadt Zürich, Zürich, durchgeführt.

2120

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VerANstAltuNGeN iN Der spielzeit 2012 / 2013

2322

Bernhard
Hervorheben
Veranstaltungen 2102/2013
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URAUFFÜHRUNG

wilhelM tellvon Jens Rachut

Mit: Tabea Bettin, Rahel Hubacher, Thomas Müller, Jens Rachut,

Alexander Seibt, Jakob Leo Stark, Malte Sundermann

Regie: Rafael SanchezAusstattung: Sara Giancane

Musik: Jonas (Jones) LanderschierVideo: Heta Multanen

Dramaturgie: Daniel Lerch

Wir schreiben das Jahr 2291. Ganz Europa liegt wirtschaftlich brach. Die Umwelt ist zerstört. Ein Superorganismus, angeführt von den Deutschen, versucht sich als Retter und landet in der Schweiz. Mit seltsamen Methoden wird das Land langsam von giftigem Schlamm befreit. Die Umstellung fällt schwer. Man ist es nicht gewohnt, Befehle erteilt zu bekommen – schon gar nicht die Familie Tell. Wer steckt dahinter? Lauert die Realität vielleicht schon am Badischen Bahnhof in Basel und verschenkt Luftballons, die nicht platzen? Oder ist es doch nur fiktive Unterhaltung, damit man lachender dem Ende seiner Tage begegnen kann?

„Nun wäre die Tell-Geschichte keine, gäbe es da nicht den Wider-stand gegen die Besatzer, die Hoffnung auf Freiheit und so wei-ter. Das Engagement aber, das der Angelpunkt bei Rachut/Sanchez ist, kommt von ungeahnter, nämlich Hedwigs Seite: Auf die Männer ist einfach kein Verlass mehr. Es ist eine köstliche Inversion Schillers, wo die Frau und Mutter den Heldengatten noch verzweifelt von der Fahrt nach Altdorf abzuhalten suchte. Nun eben, die Rollen haben gewechselt: Jakob Leo Stark als Wilhelm sieht zwar aus wie ein kräftiger Bursche und kommt mit Bart und Kutte Hodler sehr nah. Aber wie Alexander Seibts herrlich herumlavierender Stauffacher ist er eine packend gespielte Null, die die Faust nur im Sack macht. So ist es an Hedwig als niedlicher Heroine, die Männer und die Welt zu retten - und Rahel Hubacher läuft dabei zur Höchstform auf. Sie hat eine Zeitmaschine gebaut (halb Staubsauger, halb Gerät nach H. G. Wells) und reist ins Jahr 1307, in dem nach Chronist Tschudi und Schiller der Apfel-schuss stattgefunden haben soll. “ (NZZ)

„Regisseur Rafael Sanchez setzt dem teils lust-, teils qualvol- len, da komplett überfrachteten Text noch eins oben drauf. Er schickt ein gegen Spieltollwut

eingeflogen werden, um Banken zu retten oder Krankenhauspati-enten, um Hedgefonds zu managen oder Konzerne, und die selber rettungslos unbehaust sind in der Schweiz. Kurz: Als grosse Abschiedsproduktion hat Barbara Weber, die scheidende Neumarkt-Co-Leiterin, sozusagen ihr eigenes „Top Dogs“ auf die Bühne „gebootet“. […] Das Figuren- und Situatio- nen-Hopping – mit dem Weber auch formal die Lage der transnatio-nalen Nomaden widerspiegelt – gewinnt im Laufe des Abends an Rhythmus und Schärfe und kulmi-niert schliesslich in einer irren Expats-Party, die fast aus Eugène Ionescos Feder stammen könnte.“ (Tages-Anzeiger)

„Mit der Sprache werden auch die Identitäten gewechselt. Klare Rollen sind kaum auszumachen. Die flüchtigen Charaktere suchen niemals einen Ort, an dem sie längerfristig bleiben und also auch Verantwortung übernehmen möchten. Da schläft ein Expat auf einer Luftmatratze – ist die Luft raus, pumpt er sie an einem anderen Ort wieder auf. Womit sich die Integrationsfrage erüb-rigt. Dass uns als Zuschauer- Innen diese flüchtigen Charaktere dennoch in der Erinnerung blei-ben, ist der darstellerischen Leistung des Ensembles zu verdan-ken (Alicia Aumüller, Thomas Douglas, Katarina Schröter, Alexander Seibt, Jakob Leo Stark und Malte Sundermann).“ (WOZ)

Premiere 24. Januar 2013, Theatersaal

Weitere Vorstellungen 25., 26. Januar // 6., 8., 9. Februar 2013 // 15., 16. März // 22. April // 7., 14., 15., 21., 22. Mai // 6., 7. Juni

Im Rahmen der CH-Trilogie 30. März // 20. April // 25. Mai

Unterstützt durch die Landis & Gyr Stiftung

URAUFFÜHRUNG

truppeNbesuch Mike Müller iNspiziert Die

schweizer ArMeech-triloGie, teil 2

von Mike Müller, Tobi Müller und Rafael Sanchez

Mit Mike MüllerRegie: Rafael SanchezVideo: Elvira Isenring

Dramaturgie: Tobi Müller

Niemand hat die Absicht, die Schweizer Armee abzuschaffen. Niemand heisst: Kulturbürger, Nicht-Schweizer, Karrieristen, Drogensüchtige, sie alle haben keine Zeit oder kein Interesse, über die Armee nachzudenken. Aber rund ein Drittel der Schweizer

ungeimpftes Ensemble auf die Bühne, das er punktgenau mit Heta Multanens Videos orchestriert, so dass einem die Augen wackeln vor Bilderflut.“ (SRF Kultur)

Premiere 28. September 2012, Theatersaal

Weitere Vorstellungen 1., 3., 4., 5., 6., 10., 11., 12., 13., 23., 24., 25. Oktober // 29., 31. Dezember //

5., 8., 9., 10., 11. Januar

Gastspiele an den Internationalen Schillertagen Mannheim: 25., 26. Juni 2013. Unterstützt durch Pro Helvetia

Miss sArA sAMpsoNvon Gotthold Ephraim Lessing

Mit: Vivien Bullert, Franziska Wulf, Philippe Graber,

Alexander Seibt, Jakob Leo Stark, Julia Sewing

Regie: Laura KoerferBühne: Sara Giancane, Laura Koerfer

Kostüme: Sara GiancaneMusik: Timothy Standring

Dramaturgie: Julia Reichert

Miss Sara Sampson, ein „Mädchen von schönen sittlichen Empfin- dungen”, ist fest entschlossen ihr „Herz nur um ein Herz” zu geben. Sie will „von keiner Ehre wissen”, als der Ehre zu lieben. Sie hat sich über Konventionen und das Gebot des Vaters hinweggesetzt, die Liebe zum absoluten Gesetz gemacht. Und ist damit, schon vor Stückbeginn, in eine Sackgasse geraten. Denn ihre private Revolte, eine leidenschaftliche Affäre, hat sie direkt in ein „elendes Wirthshaus“ geführt. Da sitzen sie nun, wie Gestrandete, die tugend-hafte Sara und ihr flatterhafter und nicht gar so bindungswilliger Liebhaber, Mellefont. Der schiebt die Hochzeit, mit der sie sich zu rehabilitieren hofft, nach allen Regeln der Kunst auf. Wegen eines Erbes, angeblich. Und dann stehen auch noch Saras Vater und Mellefonts Ex-Geliebte, Mar-wood, die Mutter seines illegiti-men Kindes und selbsterklärte „neue Medea”, vor der Tür...

„Nun aber versucht ausgerechnet eine junge Regisseurin das vor-gestrige Trauerspiel auf die Bühne zu bringen. Das funktioniert und macht sogar Spass, weil Laura Koerfer einen Kniff gefunden hat, mit dem sie das Trauerspiel komödiantisch aufhübschen kann: In ihrer Neumarkt-Inszenierung umgibt Koerfer den Dramenklassi-ker mit einer Geisterstunde, in der Alexander Seibt und Phil-ippe Graber als Nachtwächter von heute aufeinandertreffen. Erwartungsgemäss ist diese Begeg-nung sehr witzig, vor allem

Männer leistet nach wie vor Dienst. Sie leben mitten unter uns, als Parallelgesellschaft. Mike Müller besucht die geschrumpfte Truppe und befragt ein Land, das sein Selbstbild lange in der Milizarmee gespiegelt sah. Seit 1989 hat dieser Spiegel Risse: Initiative zur Abschaffung der Armee, Fichenaffäre, die Feiern zur Erinnerung an den Krieg und an das Rütli. Die militärische Schweiz hat Federn lassen müssen. Wer ist schuld? Die Deutschen? Oder die Frauen, wenn Führungskräfte neben Militär und Beruf auch noch den Hausmann spielen müssen? Der Maya-Kalender? Peter Bichsel sieht derweil die ökonomischen Vorteile: „Die Armee ist ein Glücks-fall für die Wirtschaft, denn sie produziert Dinge, die niemand braucht und die man danach ent-sorgen muss.“

„Der „Truppenbesuch“ ist aber viel mehr als nur eine Parade der Parodien. In der Regie von Rafael Sanchez wird aus den Porträts ein klug changierender Abend, in dem mit den Videointerviews im-mer wieder gezeigt wird, wie nah das Spiel auf der Bühne den Por-trätierten ist.“ (Tages-Anzeiger)

„Müllers Truppenbesuch verharrt indes nicht in der Gegenwart (und nicht bei der Komödie), sondern ist durchsetzt mit Stipp-visiten in die Vergangenheit: Das Reduit, die Armeeabschaf-fungsinitiative oder die Mobil-machungsfeiern sind Stationen medialer Zeitreisen. In raffinier-ten Collagen aus historischen Fernsehaufnahmen, aktuellen Interviews und agilem Bühnenspiel werden die bewegten Jahre der Schweizer Armee reanimiert.“ (NZZ)

„Und Müller ist hier grandios. „Truppenbesuch“ ist eine theat-rale Recherche zum Begriff und Wesen der Armee. Mike Müller, Tobi Müller und Regisseur Rafael Sanchez haben viele Gespräche geführt: mit Rekruten und Solda-ten und ihren Partnerinnen, mit Historikern und Journalisten, einem Schriftsteller, einer Modemacherin et cetera. Elvira Isenring hat die Gespräche eins zu eins gefilmt. [...] Es geht aber nicht um das Gesagte, Buch-stabe für Buchstabe. Mike Müller zeigt eine Haltung. Und die ist sehr nahe an den Menschen. Wir hören auch ihre Zweifel.“ (Der Landbote)

Premiere 09. März 2013Weitere Vorstellungen 11., 12.,

13., 14. März, 3., 4., 5., 6., 27. April, 10., 11., 18., 23., 24., 28., 29.,

30. Mai, 5., 8., 10. JuniIm Rahmen der CH-Trilogie 30. März //

20. April // 25. Mai

dann, wenn die beiden in einem Pärchengespräch die Probleme ihrer Freundschaft wälzen. Doch letztlich sind diese lockeren Szenen mit Seibt und Graber nichts anderes als ein Vehikel, das uns einen anderen Blick auf „Miss Sara Sampson“ ermög-licht - und das im wörtlichen Sinne: Mit Kaninchenaugen und offenem Mund staunen Seibt und Graber Löcher in die Luft, wenn Jakob Starks Mellefont mit Perücke die Szene betritt und Franziska Wulf als Sara im Originalkostüm der Lessing-Zeit über die Bühne rauscht.“ (Tages-Anzeiger)

Premiere 10. September 2012, Theatersaal

Weitere Vorstellungen 12., 13., 14., 15. November // 11., 12., 14.,

15., 18., 20., 22. Dezember // 30., 31. Januar // 1., 2. Februar

URAUFFÜHRUNG

expAtsch-triloGie, teil 1

von Barbara Weber

Mit Alicia Aumüller, Katarina Schröter, Alexander Seibt,

Malte Sundermann, Jakob Leo Stark, Thomas Douglas

Regie: Barbara WeberBühne: Sara GiancaneKostüme: Madlaina Peer

Musik: Knut JensenDramaturgie: Julia Reichert,

Armin Kerber (Gast)Recherche: Julia Reichert,

Thomas ZauggMit auf der Bühne: Dominik Dober,

Julian Koechlin, Szerafina Schiesser,

Bettina Stoffel

Globale Wirtschaftsnomaden brauchen von der Schweiz keine Therapie, keine finanzielle Hilfe, benötigen weder Sprach- oder Integrations-kurse (oder etwa doch?). „The Swiss are notoriously hard to befriend“, liest man in Ratgebern für Zuge-reiste, und „Conformity is the key point to acceptance“. Wieviele Schweizer Freunde hat ein indischer EDV-Experte im Durchschnitt? Die Firma entscheidet, wer wann wohin. Und wer länger bleibt als vier Jahre, der hat den Anschluss verpasst. Wird Heimat da zur Franchise, von der in jeder neuen Stadt, auf jedem Kontinent, eine Filiale eröffnet werden kann? Oder werden doch ein paar zarte Wurzeln in helvetischen Boden geschlagen?

„Man hat sich umgeschaut bei den hiesigen Expatriates, den Briten und den Deutschen, den Skandi-naviern und den Amerikanern, die

URAUFFÜHRUNG

Dr MADAM ihre Mössiö

ch-triloGie, teil 3von Guy Krneta

Mit: Rahel Hubacher, Alexander Seibt

Regie: Bruno CathomasAusstattung: Regula ZuberDramaturgie: Daniel Lerch

Musik: Daniel Lerch

Ein Ehepaar spricht. In der Spra- che der beiden lagert sich ihre Herkunft ab. Sedimente einer zehnjährigen Beziehung. Spuren eines widersprüchlichen Abhängig-keitsverhältnisses. Diverse Therapien finden im Sprechen ihren Widerhall, private wie soziale Abgründe klingen durch, aber auch Autonomie und Würde. Es sind keine Sympathieträger im klassi-schen Sinne, die da sprechen. Und doch entzieht sich die Sprache simplen Zuweisungen von richtig und falsch, normal und krank, Täter und Opfer. Guy Krneta erzählt die wahre Geschichte einer unmög-lichen Konstellation, die Geschichte zweier Menschen in der Agglome-ration, die nicht nur durch das Raster der sozialen Sicherungs-und Wertsysteme gefallen sind, sondern dabei auch an den jeweils schlimmstmöglichen Partner gerieten – lebenslänglich. Aus-gehend von Recherchematerial zu einer Sozialreportage des Jour-nalisten Fredi Lerch schrieb Guy Krneta im Auftrag des Theater Neumarkt ein neues Kammerspiel von hoher mundart-sprachlicher Intensität.

„Diese unmittelbaren Wechsel von Distanz und Nähe, Dominanz und Unterwürfigkeit durchziehen die von Bruno Cathomas insze-nierte Produktion wie ein roter Faden und lassen immer deut- licher werden, wie heillos ver-strickt das Paar ist. Krnetas Stück entwickelt schon bei der Lektüre eine Sogwirkung, der man sich im Theater erst recht nicht entziehen kann. In erster Linie ist dies Rahel Hubachers Ver-dienst, spielt sie doch die Rolle der nicht allzu intelligenten, psychisch schwer angeschlagenen Frau phänomenal gut. Wenn sie Sandwich-kauend beschreibt, wie sie von Pontius zu Pilatus laufen musste, um ihr «Poschtchärtli» zurückzubekommen, so ist das zum Totlachen – und doch läuft es einem eiskalt den Rücken hinun-ter.“ (NZZ)

„Premiere 23. März 2013, TheatersaalWeitere Vorstellungen 25., 26., 27., 28. März // 8., 9., 10., 19.,

23. April // 8., 16., 17. Mai // 4. JuniIm Rahmen der CH-Trilogie 30. März

// 20. April // 25. Mai

Unterstützt durch die Landis & Gyr Stiftung

iNszeNieruNGeN sAAl2524

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Die zürcher prozesse

von Milo Rau/ IIPM – International Institute of Political Murder

Regie: Milo RauRecherche und Casting:

Eva-Maria BertschyBühne: Anton Lukas

Sounddesign: Jens BaudischKamera/ Dokumentation:

Markus TomscheDramaturgie: Julia ReichertFachberatung: Rolf Bossart

Regieassistenz: Anja Schulthess

„Die Weltwoche“: Seit 80 Jahren ist sie aus dem Schweizer Journa-lismus nicht mehr wegzudenken. Für die einen ist sie die letzte Bastion gegen den linken Main-stream, seit Roger Köppel das Blatt 2001 neu ausgerichtet hat. Andere halten sie für ein Hetz-blatt und verkapptes Parteiorgan der SVP, das man vernünftiger-weise mit Nichtbeachtung strafen sollte.Milo Rau macht der Weltwoche den Prozess – im Theater. „Die Zürcher Prozesse“ nehmen die Debatte um die umstrittenste Zeitschrift der Schweizer Pressegeschichte zum Anlass, die Akteure einer polari-sierten Gesellschaft auf die Bühne zu bringen. Eine Comédie humaine der Schweiz, ein Rückblick auf zwei Jahrzehnte gesellschaft-licher Auseinandersetzungen – denn letztlich wird dieser Prozess ja schon seit Jahren ausgefochten. Es steht Grundrecht gegen Grundrecht, die Pressefreiheit gegen den Schutz von Minderheiten in einer direkten Demokratie und einem föderalistischen Staat wie der Schweiz.Drei Tage lang, in fünf Sitzungen, verhören echte Anwälte echte (Zeit-)Zeugen und Experten.

„Das Ganze hat eine erstaunliche inhaltliche Dichte und beträcht-lichen Unterhaltungswert. So erweist sich die Form einer Ge-richtsverhandlung, in der ja auch die Ursprünge der antiken Rhetorik liegen, durchaus als bühnentauglich. Streng begrenzte Redezeiten sorgen für Ordnung, ein funktionales Bühnenbild suggeriert die Atmosphäre eines Gerichts, die juristischen Gepflo-genheiten sind der Theaterwelt angepasst.“ (NZZ)

„Exakt das macht die ‚Zürcher Prozesse‘ so spannend: dass der Regisseur und seine Crew es verstanden haben, die Front nicht als eine gerade Linie auf der Bühne abzustecken. Sondern sie umsichtig und listig, der heuti-gen Wirklichkeit entsprechend, als ein verschlungenes Ornament im ganzen Saal ausgelegt haben.“ (nachtkritik.de)

Sieben Sitzungen am 3., 4., 5. Mai 2013

Die räubernach Friedrich Schiller

Mit: Jakon Leo Stark, Malte Sundermann

Regie: Markus KubeschBühne: Christina PointnerDramaturgie: Julia Reichert

Regieassistenz: Szerafina SchiesserAssistenz Büne und Kostüme:

Gerlinde Zuber

„Zwei Menschen wie ich würden den ganzen Bau der sittlichen Welt zugrunde richten“ – Ganz Stürmer und Dränger fordert Karl Moor das „tintenklecksende Säkulum“ heraus und setzt dabei seine Familie, seine Liebe und sich selbst aufs Spiel. Als Hauptmann einer Räu-berbande rennt er gegen die über-kommene Welt des Vaters an, ein verbittertes Wohlstandkind, das Revolutionär und Mordbrenner wird. Wie viel trennt ihn von seinem Bruder und Gegenspieler, dem Bilderbuchbösewicht der Literaturgeschichte, Franz Moor?

„Das ist ziemlich grossartig, denn Kubesch bietet alle Mittel der Dekonstruktion auf, um Schillers Figuren zu zergliedern, die ja selbst nicht so genau wissen, wer sie sind — und deshalb Parolen wie „Tod oder Freiheit!“ als Schutzschild vor sich hertragen. Die Zweimannbesetzung des Abends — Jakob Leo Stark und Malte Sundermann — treibt sich dabei an wie Sparringspart-ner: Sie tauschen Sätze („Probier du mal“), sprechen Szenenan- weisungen mit, setzen Dialoge in die indirekte Rede. Sie unterle-gen den Karl-Monolog (in dem er das „Kastraten-Jahrhundert“ beklagt) mit einem klamaukigen Sampler-Chor; sie füllen den Raum mit Trockeneis, zerschnei-den den Nebel mit Licht und setzen in einigen Szenen so stark auf Publikumsüberwältigung, dass man als Zuschauer gegen die Effektmaschinerie zu revoltieren beginnt — und Schillers Revol- te-Text auf seine Aktualität hin überprüft: Diese „Räuber“"-Insze-nierung ist Virtuosität im Kleinformat, mit den Qualitäten einer grossen Arbeit von Nicolas Stemann.“ (Tages-Anzeiger)

„Ein rasantes Schauspiel, das Schillers "Sturm-und-Drang"-Drama alle Ehre erweist.“ (NZZ)

Premiere 6. April 2013, ChorgasseWeitere Vorstellungen 9., 11.,

12., 16., 17., 18., 19. April // 6., 8., 10., 11., 13., 16., 17. Mai

Eine Produktion des IIPM–Interna-tional Institute of Political Murder in Koproduktion mit dem Theater Neumarkt und dem Migros-Kulturprozent. Unterstützt durch die Otto Gamma Stiftung und die Ernst Göhner Stiftung.

URAUFFÜHRUNG

eleGANte NichtiGkeit

von Barbara Weber und Knut Jensen

Mit: Tabea Bettin, Malte Sundermann, Vivien Bullert, Thomas Douglas

Mit den Mitgliedern des casalQuartett: Rachel Rosina

Späth, Markus Fleck, Andreas FleckMusikerinnen und Musiker: Irina Pak, Yuka Tsubio,

Fabio Di Càsola, Severine SchmidSopran: Catriona BühlerTanz: Frédéric De Carlo Regie: Barbara WeberBühne: Madlaina PeerKostüme: Sara Giancane

Musik: Knut JensenDramaturgie: Daniel Lerch,

Philip Jenkins (Gast)Musikalische Leitung: Knut Jensen

Choregrafie: Frédéric De Carlo

Fast zehn Jahre verbrachte Richard Wagner als politischer Flüchtling in Zürich. Hier definierte er seine Ideen von Kunst und Künst-lertum neu, konzipierte seine epochalen theoretischen Schriften, verwirklichte zum ersten Mal seine Idee von eigenen Festspielen, komponierte zu grossen Teilen den „Ring des Nibelungen“ sowie „tristan und Isolde“ und ging eine liaison dangereuse mit Mat-hilde ein, der Frau seines Freunds und Mäzens Otto Wesendonck ein.Knut Jensen hat die „Wesendonck-Lieder“ für die Sopranistin Catriona Bühler und ein um Harfe und Klarinette erweitertes Streichquartett neu arrangiert. Barbara Weber nimmt sich Wagners Zürcher Jahre im „Asyl” an und montiert Briefwechsel, Tagebuch-einträge, Zeugnisse und Bruch-stücke aus den „Verästelungen seines Geistes“ zu einem musika-lischen „Attentat auf die Sinn-lichkeit“. Am Schauplatz von Wagners Suche nach der idealen liebe und dem „Kunstwerk der Zukunft“ werden berühmte Motive und „elegante Nichtigkeiten” aus seinem Werk zueinander in Dialog gesetzt.

„It must be so!“ R.W.

„Zürich, Villa Wesendonck - Unter dem Baldachin-Himmel im Pavillon wetzen die Vasallen umher und tragen Anzüge, Allüren, Sprache und Probleme des 19. Jahrhun-derts aus. Ob der Schlafrock mit Atlasseide oder der Florentiner Hut mit Samtbändern getragen werden soll, es geht um «Elegante Nichtigkeiten», wie der Titel dieser Inszenierung von Neumarkt-Intendantin Barbara Weber,

URAUFFÜHRUNG

scripteD lifeEin Projekt von Katarina Schröter

Mit: Alexander Seibt, Franziska Wulf

Regie: Katarina SchröterAusstattung: Regula ZuberVideo: Elvira Isenring

Dramaturgie: Daniel LerchAuge von Aussen: Viktioria PopovaRegieassistenz: Szerafina Schiesser

Dramaturgieassistenz: Florian Ronc

Die Zeit der Ersetzbarkeit, die schöne Zeit, in der Liebmann mit aller Euphorie und allem Enthu-siasmus niemand ist – und gerade so allen Erfolg geniesst – ist von einem Moment auf den anderen zu Ende. Liebmann ist von einem Tag auf den anderen zu Hause geblieben. Aus Zufall! Sein Lebens-drang und sein Lebenspotenzial sind dieselben wie eben, er ist keineswegs deprimiert und nicht etwa im Nu Pessimist geworden. In einer Anzeige entdeckt Lieb-mann eine mögliche Annäherung, einen möglichen Fortgang für seine Geschichte und mietet sich sogleich die angebotene „Schau-spielerin für das eigene Leben“.

„Im Stück von Katarina Schröter (Text und Regie) beschliesst die weibliche Protagonistin, den Job als konventionelle Schauspie-lerin an den Nagel zu hängen und sich zu vermieten – als Mutter, Geliebte, Tochter, Mörderin, als was auch immer. Ihr gelüstet in einer Zeit der "Vergletsche-rung der Gefühle" nach Intensität. Und so beschnüffelt sie die tausend Arten des Seins, verliert sich selbst immer mehr und landet schliesslich bei Turnschuh-träger Liebmann. Er lässt sie plumpe, austauschbare Beziehungs-szenen nachspielen, Verliebtheit vorgaukeln, tiefe Dankbarkeit zeigen, Reue imitieren. Man weiss nicht: Sind das Szenen aus seiner eigenen Vergangenheit oder Szenen eines schlechten Lebens-Regisseurs, der sich – obwohl er die Möglichkeit hätte – kein schöneres, anderes Leben ersinnen kann? Die Ausgangslage des Zweipersonenstücks ist spannend, die schauspielerische Leistung von Franziska Wulf (Karina) und Alexander Seibt (Liebmann) gut. Auch die simplen Kniffe der Inszenierung sitzen: Die Video-kamera fängt die bizarren, übersteigerten Sequenzen des inszenierten Lebens mit viel Komik ein.“ (Tages-Anzeiger)

Premiere 30. Mai 2013, ChorgasseWeitere Vorstellungen 31. Mai //

3., 5., 11., 13., 14., 15., 21., 22. Juni

Knut Jensen und dem erweiterten Casal-Quartett schon sagt. Und das alles im Zusammenhang mit drei gewichtigen Figuren: Richard Wagner, seinem Sponsor Otto Wesendonck und dessen Frau (und Wagners Geliebter) Mathilde Wesendonck. Nur, dass das «Dreiergespann» in dieser Inszenierung nie selbst auftritt. Umso mehr schimmert es durch die Erzählungen der Diener, unter denen vor allem Thomas Douglas mit tänzelnder Virtuosentapsig-keit einen rührenden Lakaien abgibt.“ (Tages-Anzeiger)

Premiere 16. Juni 2013, im Garten der Villa Wesendonck

Weitere Vorstellungen 17., 18., 20., 21., 22., 23 Juni

Eine Kooperation von Theater Neumarkt und Museum Rietberg im Rahmen der Festspiele Zürich.

Der Apéro Riche, der jeweils während der Vorstellungen gereicht wurde, wurde von Selection Schwander und der Confiserie Honold unterstützt.

iNszeNieruNGeN chorGAsse2726

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ZUNäCHST IN DER CHORGASSE, ZULETZT IM THEATERSAAL

bioGrAfie: eiN spielvon Max Frisch

Mit: Alicia Aumüller, Jörg Koslowsky, Sigi Terpoorten

Regie: Barbara WeberBühne: Madlaina PeerMusik: Michael Haves

Dramaturgie: Ralf Fiedler

Max Frisch spielt bis ans bitte- re Ende durch, was sich jeder schon gewünscht hat: Könnte ich noch einmal von vorn anfangen. Die Hauptfigur Kürmann bekommt diese Chance, aber die neue Frei-heit, seine Biografie abzuändern, erweist sich als problematisch. Zu verstrickt ist Kürmann in falschen Vorstellungen, die er für authentische Erinnerungen hält. „Biografie: Ein Spiel” untersucht unseren Zwang, immer diesel- ben Fehler zu wiederholen, und erforscht Auswege.

„Die Regisseurin ändert kein ein-ziges Wort am Text – und doch das ganze Stück. Ihre Inszenierung ist eine raffinierte Fälschung im Gewand der Texttreue.“ (Süddeutsche Zeitung)

„Präzis und konzentriert ist das Spiel des Trios auf der Bühne; die knapp siebzig Minuten sind ein wahrer Genuss, der auch die Enge in dem kleinen Raum völlig vergessen lässt.“ (NZZ)

Wiederaufnahme Chorgasse: 11. Dezember 2012

Weitere Vorstellungen: 12., 13. Dezember // 3., 4., 5. Februar 2013

Wiederaufnahme Saal: 26. Februar 2013

Weitere Vorstellungen: 28. Februar // 1., 2. März // 12.,

14., 15. Juni

BEREITS IN DER DRITTEN SAISON

elterNAbeNDMike Müller migriert in die Schule

von Mike Müller, Tobi Müller, Rafael Sanchez

Mit: Mike MüllerRegie: Rafael SanchezVideo: Elvira Isenring

Dramaturgie: Tobi Müller (Gast)

„Elternabend“ ist eine Reise in die Schule. Konkret: in den Kreis 3 von Zürich. Mike Müller hat dort recherchiert, wo die Stadt noch nicht so genau weiss, wer sie in Zukunft sein möchte. Zwischen Zentral- und ämtlerst-rasse erscheint das Strassenbild schön gemischt. Migranten leben neben Kreativen neben Gutver- dienern. In der Schule, diesem

show reAl DrAMA

von Keren Cytter

Performance in englischer SpracheSchweizer Erstaufführung

Performer: Susie Meyer, Fabian StummRegie: Keren Cytter

Video: Mia Meyer/ Keren Cytter

„Show Real Drama“ beobachtet zwei Schauspieler bei der Arbeit an ihrem Demoband. Seit Abschluss des Studiums ohne Engagement, be-schliessen die beiden, sich das Drehbuch aus ihren Lieblings- szenen gleich selbst zusammenzu-basteln. Die Performance, die sie uns bieten, zeigt persönliche Beziehungen, Hoffnungen und Wünsche- Show, Realität und Drama zugleich.Keren Cytter hat eine kühle, über-legte Situation, einen Abend zwischen Video, Performance und Reality-Show inszeniert. Show Real Drama gastierte unter ande-rem an der Tate Modern in London und ist nun zum ersten Mal in der Schweiz zu sehen.

Gastspiele am Theater Neumarkt: 06. und 09. Dezember 2012

Im Anschluss an die Vorstellung am 06. Dezember sprach Rein Wolfs, künstlerischer Leiter der Kunsthalle Fridericianum in Kassel, mit Keren Cytter und den Performern über ihre Arbeit.

Parallel zu „Show Real Drama“ wurde in der Chorgasse Keren Cytters Arbeit „Untitled“ (2009, 16 Minuten, digitales Video) im Loop gezeigt. Das Video erzählt das auf einer wahren Begeben- heit basierende Eifersuchtsdrama um einen Jungen, der die Geliebte seines Vaters erschoss. Der Kurz- film wurde im HAU in Berlin vor Live-Publikum gedreht. Die Chor-gasse war dafür geöffnet am 6. und am 9. Dezember.

In Zusammenarbeit mit Omanut und der Galerie SCHAU ORT

gesellschaftlichen Fiebermesser, erhitzt sich die bunte Viel- heit aber auch mal zu weniger dekorativen Mustern. Wo sind die Schweizer Kinder? Alle an den See gezogen? Wer integriert sich wohin? Und was heisst das über-haupt: Integration?

„Es sei vorweggenommen: Dieser Elternabend ist stark – oder „voll krass, Mann“. Hier werden Ausländerproblematik, Integra-tion, Mobbing, Gewalt an Schulen ehrlich thematisiert. Hier reden jene, die es betrifft, ohne blossgestellt zu werden: Schüler, Eltern, der Schulhausabwart, Lehrer, ein Jugendanwalt und ein Polizist. Hier geht es nicht um Skandalisierung, sondern um den interkulturellen Alltag im Ämtlerschulhaus im Zürcher Kreis 3. Und der ist hart – und lustig.“ (NZZ)

Wiederaufnahme 17. Oktober 2012Weitere Vorstellungen 18.,

20. Oktober // 7., 8. Dezember // 21., 22., 23. Februar 2013

Gastspiele 26.10.2012, 17.04.2013 (Casinotheater Winterthur)

DER ERFOLG AUS DER SPIELZEIT 2011/12

woyzecknach dem Stück von

Georg BüchnerSongs und Liedtexte von Tom Waits

und Kathleen BrennanKonzept von Robert Wilson

Textfassung von Ann-Christin Rommen und Wolfgang Wiens.

Mit: Tabea Bettin, Katarina Schröter, Jonas Gygax, Heiko Raulin,

Charlotte Schwab, Alexander Seibt, Jakob Leo Stark, Malte Sundermann,

Fridolin Blumer, Hans Ries, Ioanna Seira, Simon Wyrsch,

Knut JensenRegie: Yannis Houvardas

Bühne: Michel SchaltenbrandKostüme: Gwendolyn JenkinsDramaturgie: Daniel Lerch

Musikalische Leitung: Knut Jensen

Deutsch mit englischen Liedtexten.

In einer losen Serie von surrealen Szenen erzählt Georg Büchner die düstere Geschichte des Solda-ten Franz Woyzeck und seines Kampfes um das tägliche Überleben. Auf Grundlage der überlieferten Fragmente schrieb der Musiker einen gleichermassen brutalen wie mitfühlenden Soundtrack. Büchners karge, präzise Schreibweise, die abrupten, fast cineastischen Szenenwechsel und das menschliche Leid seiner Figuren spiegeln sich in Waits’ aggressiven Rhyth-men und romantischen Melodien wider.

breiViks erkläruNG

von Milo Rau / IIPM – International Institute of Political Murder

Mit: Sascha Ö. Soydan Konzept und Regie: Milo Rau Recherche: Tobias Rentzsch Ausstattung: Anton Lukas Video: Markus Tomsche Ton: Jens Baudisch Produktionsleitung:

Mascha Euchner-Martinez

Am 17. April 2012 hält Anders B. Breivik vor dem Osloer Amts-gericht eine Rede. Der 77-fache Mörder erläutert seine Taten, bekundet seine Verbundenheit zu Al-Qaida, zum schweizerischen Minarettverbot, zur deutschen NSU und skizziert seine Theorie des Untergangs Europas durch Einwanderung und Multikultura-lismus. Die Aussagen wurden nicht im Fernsehen übertragen und für die Öffentlichkeit gesperrt. In Milo Raus „Breiviks Erklärung“ gemäss den Aufzeichnungen eines norwegischen Reporters spricht die deutsch-türkische Schauspie-lerin Sascha Ö. Soydan als An-ders B. Breivik.

„Wenn man ein solches Dokument in seiner Gesamtheit sieht und hört, im Rahmen einer insze- nierten Öffentlichkeit, so ist man plötzlich erstaunt über seine Komplexität, seine Bedeu-tungsfülle, seine Fremdartig-keit. Denn was bei ‚Breiviks Erklärung’ der Öffentlichkeit zugemutet werden muss, ist die beklemmende, die zwingende Unlogik der darin enthaltenen Argumentation – eines rechts- nationalen common sense, der seinerseits ja ein offenes, immer wieder ausgesprochenes Geheimnis ist.” (Milo Rau)

Gastspiel am Theater Neumarkt: 30. April 2013

Im Anschluss an die Vorstellung fand eine Podiumsdiskussion mit Claudio Zanetti, Kurt Imhof, Sascha Ö. Soydan und Milo Rau statt, die von Miklos Gimes moderiert wurde.

Eine Produktion des IIPM – Inter-national Institute of Political Murder in Kooperation mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar und dem Theaterdiscounter Berlin.

Am Freitag feierte am Zürcher Neumarkttheater Houvardas' erste Inszenierung in der Schweiz, Georg Büchners Drama „Woyzeck“, Premiere. Und das Ergebnis epochal zu nennen, ist keinen Halbton zu hoch gelobt.“ (NZZ am Sonntag)

Wiederaufnahme 22. November 2012Weitere Vorstellungen 23., 24., 25., 29., 30. November // 1., 2. Dezember

DER ERFOLG AUS DER SPIELZEIT 2011/12 –

WIEDERAUFNAHME IN SCHAAN

Der Gute MeNsch VoN sezuANvon Bertolt Brecht

Musik von Paul Dessau, musikalische Einrichtung von Michael Haves

Mit: Alicia Aumüller, Tabea Bettin/Jakob Leo Stark, Vivien Bullert,

Alexander Seibt, Malte Sundermann, Franziska Wulf, Michael Haves

Regie: Barbara WeberAusstattung: Sara Giancane

Musik: Michael HavesDramaturgie: Julia Reichert,

Cihan Inan

Die Götter brauchen den Beweis, dass die Welt so bleiben kann, wie sie ist. Dazu geben sie der Prostituierten Shen Te einen eigenen Tabakladen und den Auf-trag, gut zu sein und doch zu leben. Aber wie das eben so ist, mit Brecht und den Verhältnis- sen, sie wird ausgenutzt und ruiniert. Die gute Shen Te muss zum Grosskapitalisten Shui Ta werden, der seine alten Freunde unter schlechten Bedingungen in der Fabrik schuften lässt. Eine Parabel aus einer Zeit, als die Menschheit nur zwei Geschlechter und der Kapitalismus noch ein Ende hatte, zeitlos in der Frage nach der Vereinbarkeit von privater und wirtschaftlicher Ökonomie: „Wie kann ich gut sein, wo alles so teuer ist?”

„Barbara Weber inszeniert einen tempo- und farbenreichen, unter-haltsamen Brecht-Abend, der genüsslich mit den Kontrasten der klassischen Revue und der post-modernen Pop-Kultur spielt.“ (NZZ)

Wiederaufnahme am TAK Theater Liechtenstein in Schaan: 12. März 2013 Weitere Vorstellung: 13. März 2013

Unterstützt durch Pro Helvetia

AUS DEM DEUTSCHEN THEATER BERLIN

Die koMMuNevon Thomas Vinterberg und

Mogens RukovIdee: Thomas Vinterberg

Deutsche Fassung: Plinio Bachmann

Mit: Matthias Neukirch, Judith Hofmann, Felicitas Madl, Peter Molzten, Zoe Hutmacher,

Thorsten Hierse, Ernest Allan Hausmann,

Anita Vulesica, Susanne Wolff, Cornelius Borgolte

Regie: Rafael SanchezBühne: Simeon Meier

Kostüme: Ursula LeuenbergerMusik: Cornelius BorgolteDramaturgie: Sonja Anders

Eine Kommune ist mehr als eine Zweckgemeinschaft, sie ist ein Hort der Utopie, Partizipation, Kommunikation, Toleranz, eine Idee der Gemeinsamkeit jenseits der Kernfamilie – und manchmal ist sie die Hölle. In der von seinem Vater an ihn vererbten geräumigen Villa gründet Erek eine Kommune. Gemeinsam mit seiner langjährigen Freundin Anna, ihrer gemeinsa- men Tochter Freja und einer wild zusammengewürfelten Truppe von Frauen und Männern, Singles und Paaren, wird Demokratie geprobt, es wird im Kollektiv gefeiert, gekocht und … Doch dann verliebt sich Erek in Emma, und die neue, junge und attraktive Freundin zieht prompt in die Kommune ein.Thomas Vinterberg, der dänische Regisseur und Dogma-Mitbegründer, hat ein Stück geschrieben, das schonungslos von der Kollision der individuellen Begierden mit der Idee von Gemeinschaft be-richtet. Er beschreibt humorvoll das Scheitern des Ideals vom Zusammenleben und gnadenlos die Verletzungen Verluste und Aggres-sionen, die damit einhergehen. Gastspiele am Theater Neumarkt:

18. und 19. Juni 2013

Eine Produktion des Deutschen Theaters Berlin. Am Theater Neumarkt gezeigt im Rahmen der Festspiele Zürich.

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Das Magazin und Theater Neumarkt präsentieren

salonGesPräche

steuerstreit Mit DeutschlAND:

welche lösuNG ist Gerecht?

Termin: 29. September 2013Gäste: Hildegard Fässler,

SP-Nationalrätin Kanton St. Gallen; Prof. Dr. Gebhard Kirchgässner,

Universität St. Gallen und Ruedi Noser, FDP-Nationalrat

Kanton Zürich.Moderation: Daniel Binswanger

Die Auseinandersetzungen um das Steuerabkommen haben sich immer heftiger hochgeschaukelt. Würde das Abkommen faire Verhältnisse schaffen? Sind die Daten-CD-Käufe deutscher Steuerbeamter ein Verstoss gegen das Völkerrecht? Wie müsste der Steuerzwist idealer-weise beigelegt werden? Ein Gespräch über ein kontroverses Thema.

wozu europA?Termin: 13. Dezember 2012Gast: Robert Menasse.

Moderation: Daniel Binswanger

Die Euro-Krise erschüttert die Europäische Union in ihren Grund-festen. Die Bürger sind voller Wut, die Eliten sind überfordert. Die Stunde gehört den Skeptikern, nicht den Visionären. Macht das europäische Projekt heute noch Sinn? Oder macht es heute überhaupt erst recht Sinn? Der österrei-chische Romancier und Essayist Robert Menasse hat mit „Der euro-päische Landbote“ ein leiden-schaftliches und kluges Plädoyer für die EU verfasst. Ein Gespräch mit einem unbeirrbaren Europa-Enthusiasten.

„Menasse erkennt in Europa die Möglichkeit zu etwas ganz Neuem, und nach der Lektüre ist man von dieser Möglichkeit elektri-siert. Gut, dass es dieses Buch gibt.“ (FAZ über „Der europäi-sche Landbote“)

sozusagen jiddisierte Hochdeut-sche verliert seine Aufgeplustert-heit, seine Steife, sein zent-nerschweres Bildungsgewicht, seine Goetheness, ›farnunftig-keit‹ tritt an die Stelle von ›Vernunft‹.“ (Tages-Anzeiger)

DANiel cohN-beNDit iM Gespräch Mit

peter schNeiDerTermin 27. Mai 2013

Jahrzehntelang haben ihre Briefe aus der Kriegs- und Nachkriegs-zeit ungelesen im Schrank gelegen. Als Peter Schneider sich endlich entschliesst, die in Sütterlin geschriebenen Briefe seiner Mutter transkribieren zu lassen, stösst er auf eine unglaubliche Ge-schichte – eine offene Dreiecks-beziehung. Eine aufwühlende Recherche beginnt.Mit „Die Lieben meiner Mutter“ unternimmt der 68er-Kultautor und Mitbegründer der „Enteignet Springer”-Kampagne Peter Schneider den Versuch einer Rekonstruktion seiner Kindheit. Zur Buchpremie- re lädt Daniel Cohn-Bendit seinen damaligen Mitstreiter in der Studentenbewegung zum Gespräch.

DANiel cohN-beNDit iM Gespräch Mit NAViD kerMANi

Termin: 13. Juni 2013

Navid Kermani ist Orientalist, deutscher Sohn iranischer Eltern, Regisseur, Kurator, mehrfach preisgekrönter Autor, einer der wichtigsten deutschen Intellektu-ellen und – wenn man so will – ein passionierter Grenzgänger. Er berichtet aus der unbekannten Welt „hinter Lampedusa“ und von Massenprotesten in der arabischen Welt. Er schreibt und spricht „heilsam verstörend“ (NZZ) oder „buchstäblich grenzssprengend“ (FR) gegen religiös gefärbte koloniale Brillen, wider den rechts-nationalen Terror aus der Mitte der deutschen Gesellschaft, aber auch von Hölderlin, Lessing oder Jean Paul, über Kunst, Glauben und die Zukunft Europas. Kermani stellt an diesem Abend seinen neuen Band "Ausnahmezustand. Reisen in eine beunruhigte Welt" (C.H.Beck 2013) vor.

GesellschAft ohNe Mitte. ist Der

schweizer MittelstAND

VoM AussterbeN beDroht?

Termin: 18. Januar 2013

Gäste: Monika Bütler, Professorin an der HSG, Direktorin des

Schweizerischen Institutes für empirische Wirtschaftsforschung;

Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschafts-

bundes; Gerhard Schwarz, Direktor Avenir Suisse

Moderation: Daniel Binswanger

In allen westlichen Gesellschaften haben seit den neunziger Jahren die Einkommens- und Vermögensun-terschiede stark zugenommen. In allen westlichen Ländern wird darüber diskutiert, ob der Mit-telstand Gefahr läuft, zwischen den Polen eines wachsenden Prä- kariats und einer neuen Klasse der Superreichen zerrieben zu werden. Auch in der Schweiz wird die Diskussion intensiver. Sowohl der Schweizerische Gewerkschaftsbund mit seinem „Verteilungsbericht“ als auch der wirtschaftsliberale Think Tank „Avenir Suisse“ mit seiner Studie „Der strapazierte Mittelstand“ haben das Phänomen untersucht und sind zu kontro-versen Antworten gekommen. Ein Gespräch soll der Frage nachgehen, wie bedroht der Schweizer Mit-telstand wirklich ist und wie ihm geholfen werden könnte.

AN europAs GreNzeN

Termin: 13. Mai 2013Gäste: Simonetta Sommaruga,

Bundesrätin; Kaspar Surber, AutorModeration: Daniel Binswanger

Nichts sagt mehr aus über die Grundwerte einer Gesellschaft als ihre Bereitschaft, verfolgten und notleidenden Menschen poli-tisches Asyl zu gewähren. Die heutige Asylpolitik sieht sich jedoch zahlreichen Herausforde-rungen gegenüber, mit denen sie schwer umzugehen weiss. Zum einen werden viele Menschen von wirtschaftlichen und politi-schen Gründen in die Migration getrieben. Wie ist zwischen wirt-schaftlichen und politischen Flüchtlingen ein legitimer Un-terschied zu machen? Zum anderen hat sich die Flüchtlingspolitik europäisiert. Was ist die Rolle

helDenreste

helDeNreste Nr. 5½:

liebeslieDer Aus Der

bADewANNevon Daniel Lerch

Termine: 01. und 17. November 2012Mit: Jakob Leo Stark,

Malte Sundermann, Daniel Lerch

Wir alle kennen die Geschichte von Konrad Baumgart von Alzellen aus den Tell-Dichtungen von Friedrich Schiller und Jens Rachut: Der einfache Bauer rächte sich aneinem Fahrlehrer, der sich unge-fragt in Baumgarts Badewanne setzte und dann noch wagte, Zoten über dessen Frau zu machen. Die spektakuläre Flucht Baumgar-tens ist ein wahres Roadmovie, welches die Erzählungen um unse-ren Nationalhelden ins Rollen bringt. Der Baumgart-Forschung liegen nun Dokumente vor, die die schicksalhaften Ereignisse im mythischen Badezimmer in einem neuen Kerzenlicht erschei-nen lassen. Seien Sie dabei, wenn diese Fakten zur Weltpremi-ere musikalisch-szenisch auf- gearbeitet werden!

tePPich

teppich iM oktober

Termin: 08. Oktober 2012Gastgeber: Dragica Rajcic

und Ingrid FichtnerEs lesen: Franco Supino und

Johanna Lier

teppich iM NoVeMber

Termin: 12. November 2012Gastgeber: Richard Reich

und Ruth SchweikertEs lesen: Elsbeth Zweifel und

Jurczok

teppich iM DezeMber

Termin: 10. Dezember 2013Gastgeberinnen: Eva Seck,

Dana GrigorceaEs liest: Dragica Rajčić

der Schweizer Asylpolitik in der Festung Europa? Welche Verant-wortung kann und will sie überneh-men für die Verhältnisse an der EU-Aussengrenze?

Die GeDanken sinD frei

DANiel cohN-beNDit iM

Gespräch Mit MArGArethe

VoN trottATermin: 07. Februar 2013

Die Protagonistin des Neuen Deutschen Films schafft seit über 30 Jahren empathische, engagierte und emanzipierte Filme, die historischen Ausnahmefrauen ein Denkmal setzen. Margarethe von Trottas Filmografie umfasst Figuren, inspiriert von Gudrun Ensslin, ebenso wie von der mittelalterli-chen Visionärin Hildegard von Bingen oder der sozialistischen Heldin Rosa Luxemburg. Zuletzt sah sie der Philosophin Hannah Arendt filmisch „beim Denken zu“. Daniel Cohn Bendit lädt die selbsterklärte „ewige Studentin“ und wohl bekannteste deutsche Autorenfilmerin zum Gespräch über ihre Filme und ihre Faszination für neugierige, determinierte und starke Frauen.

DANiel cohN-beNDit iM Gespräch Mit thoMAs Meyer

Termin: 18. April 2013

Daniel Cohn Bendit, selbst Sohn jüdischer Eltern, spricht mit Thomas Meyer über jüdische Kultur in Zürich und über „Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse“ (Salis Verlag), den für den Schweizer Buchpreis nominierten Erstling des Schweizer Autors, in dem ein junger ortho-doxer Jude bei der Suche nach der Frau fürs Leben in unverhoff-ter Weise fündig wird.

„Die Sprache wird in diesem Roman selber zum Ereignis, wie es sich für gute Literatur gehört. Sie ist geschriebene Leichtigkeit. Das

teppich iM JANuAr

Termin: 14. Januar 2013Gastgeberinnen im Januar: Ulrike

Ulrich, Melinda Nadj AbonjiEs lesen: Sreten, Katharina Geiser

teppich iM februArTermin: 8. Februar 2013

Gastgeberinnen: Katarina Holländer, Ruth Schweikert

Es lesen: Eva Halter-Arend, Erica Brühlmann-Jecklin

teppich iM März

Termin: 11. März 2013Gastgeber: Perikles Monioudis,

Bettina SpoerriEs lesen: Katarina Holländer,

Andreas Neeser

teppich iM April

Aus der Reihe: TeppichTermin: 08. April 2013

Gastgeber im April: Jens Nielsen und Simon Froehling

Es lesen: Gabriele Markus und Matthias Amann

teppich iM MAi

Termin: 14. Mai 2013Gastgeber: Viola Rohner,

Katharina GeiserEs lesen: Jolanda Piniel,

Simona Ryser

teppich AbschlussfestDer letzte Teppich unter der

Direktion Weber/ SanchezTermin: 10. Juni 2013

Nach Lesung (Peter Weber), Text-diskussion (Moderation: Katarina Holländer und Ruth Schweikert) und Buchvernissage der Teppich-Abschlusspublikation nimmt sich das Team des „Teppich“ Zeit, den „Teppich“ zu reflektieren: Was bedeutet Textkritik, wann und wie ist sie ergiebig, interessant und produktiv für alle Beteilig-ten? Daraus ergibt sich die Frage nach der Zukunft des „Teppich“: Wie und wo soll er weitergehen? Diskussion mit Publikum und Gästen. Für Speis und Trank ist gesorgt.

VerANstAltuNGsreiheN3130

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verse verse

Verse VerseTermin: 27. Oktober 2012Konzept: Svenja Herrmann,

Johanna Lier und Ingrid Fichtner („Rund ums Gedicht”)

Gäste: Ingeborg Kaiser, Elisabeth Wandeler-Deck,

Heike Fiedler, Dragica Rajcic, Florian Vetsch, Gabriele Markus,

Wanda Schmid, Thilo Krause, Brigitta Klaas-Meilier,

Leta Semadeni, Rolf Hermann, Nathalie Schmid, Sascha Garzetti, Zsuzsanna Gahse, Claudia Storz

Anlässlich der Veranstaltung „Zürich liest” wird die Gruppe „Rund ums Gedicht” ihre Werkstatt-türen zum ersten Mal für das Publikum öffnen und in der Chor-gasse eine Auswahl aus dem vielfältigen und reichhaltigen Schaffen der teilnehmenden Dichterinnen und Dichter präsen-tieren. Dichterinnen und Dich- ter aus der deutschsprachigen Schweiz, die sich regelmässig zu von Svenja Herrmann, Johanna Lier und Ingrid Fichtner initi-ierten Gesprächen „Rund ums Gedicht“ treffen, finden sich ein, um im Rahmen des Festivals „Zürich liest“ ihre Lyrik in den Mittelpunkt zu rücken und einen Abend lang die Vielfalt der zeitgenössischen Stimmen zu Gehör zu bringen.

VoN MückeN uND MAulwürfeN

Aus der Reihe: Verse VerseTermin: 23. Februar 2013

Einleitung und Moderation: Caroline Krüger. Philosophin

Interventionen: Ingeborg Kaiser, Rolf Hermann

Der Abend im Rahmen der von Svenja Herrmann, Johanna Lier und Ingrid Fichtner initiierten Lesungen und Gespräche „Rund ums Gedicht“ ist der Wahrnehmung und dem Stellenwert von Lyrik in der Öf-fentlichkeit gewidmet, möchte den Umgang mit Gedichten der Gegen-wart ausloten. Das Publikum ist herzlich eingeladen, mitzu-diskutieren.

VoN MückeN uND MAulwürfeN ii

zur lAGe Der lyrikTermin: 10. April 2013

Moderation: Ingrid Fichtner.

Wie ist das heute? Wie war es früher? Ist etwas ander? Mit Lesungen und im Gespräch gehen Wolfram Malte Fues und Heike Fiedler im Rahmen der von Svenja

wirtschAft zuM Glück: soliDArisch

ArbeiteN heute, weltweit

Buchvernissage mit Podium

Mit: Claudia Nielsen (Stadträtin SP Zürich), Pius Frey (Comedia Buchhandlung ST. Gallen). Elmar Sing (Organisationsberater), Bettina Dyttrich (Genossenschaft

infolink, WOZ)Moderatin: Stefan Keller (WOZ)

Termin: 02. Oktober 2012

Immer mehr Menschen zweifeln an einem Wirtschaftssystem, in dem nur der Profit zählt. In dem neu erschienenen Buch „Wirt-schaft zum Glück“ berichten AutorInnen der Wochenzeitung WOZ von Betrieben, die die Bedürf-nisse der Menschen und die ökolo-gische Tragfähigkeit in den Mittelpunkt stellen. Auf dem Podium diskutieren PraktikerIn-nen aus ebensolchen Betrieben.

ADolf MuschG: löweNsterN

Buchvernissage - Adolf Muschg im Gespräch mit Moritz Leuenberger

Termin: 07. Oktober 2012

In seinem neuen Roman „Löwenstern“ (C.H.Beck Verlag) erzählt Adolf Muschg die Geschichte von Hermann Ludwig von Löwensterns Versu-chen, nach Japan zu gelangen. Der Balte hatte im Auftrag des rus-sischen Zaren an Adam von Krusen-sterns erster Weltumseglung teil-genommen. Im Zentrum des Romans steht eine leidenschaftliche, extreme Liebesgeschichte.

„Löwenstern ist ein grandioses Abenteuer. Weder Seemannsgarn noch Historienroman.” (NZZ)

Herrmann, Johanna Lier und Ingrid Fichtner initiierten Veranstal-tungsreihe «Rund ums Gedicht» dem Thema nach. Das Publikum ist herzlich eingeladen, mitzufragen und mitzudiskutieren.

Verse Verse Abschluss-

lesuNGTermin: 12. Juni 2013

13 DichterInnen aus der deutsch-sprachigen Schweiz finden sich zu einer Poetry Session ein. Als besonderen Gast aus Kairo begrüssen sie Girgis Shoukry (Writer in Residence, Literatur-haus Zürich). Mit: Ingrid Fichtner, Heike Fiedler, Sascha Garzetti, Svenja Herrmann, Thilo Krause, Johanna Lier, Brigitta Meilier Klaas, Dragica Rajcic, Wanda Schmid, Leta Semadeni, Claudia Storz, Florian Vetsch, Elisabeth Wandeler-Deck.

Demokratie-ein kurs

DeMokrAtie – sorGe, fürsorGe

Termin: 26. Oktober 2012Gäste: Gerald Raunig, Philosoph

und Kulturtheoretike; Sandra Knecht, Sozialpädagogin und

Künstlerin; Stella Glitter, Musikerin und Taxifahrerin; Dragica Rajčić, Autorin.Moderation: Johanna Lier

Eine Veranstaltung im Rahmen des Festivals „Zürich liest“.

Die Sorge für sich selbst und die Sorge um den Mitmenschen sind universelle Anliegen. Menschen sind nicht jederzeit befähigt, für sich selbst aufzukommen. Das beginnt in der Kindheit und erstreckt sich bis ins Alter. Sind unsere Demokratie und ihre sozi-alen Institutionen noch in der Lage, diesem Auftrag nachzukommen?

VoN Arbeiter- VereiNeN uND

spANieNkäMpferNDas Haus am Neumarkt 5 – filmische

Lesung und Gespräch

Mit: Karin Huser, Erich Schmid, Paul Rechsteiner, Ralph Hug.

Moderation: Res Strehle Termin: 03. November 2012

Das Theater Neumarkt widmet der bewegten und spannenden Geschich- te im eigenen Haus am Neumarkt 5 einen Abend. Die Autorin Karin Huser präsentiert ihre umfangrei- chen Recherchen über den exildeut-schen Arbeiterverein „Eintracht“. Bei der „Eintracht“ am Neumarkt 5 verkehrten Lenin und Trotzki, und später trafen sich in diesem Gebäude die Schweizer Spanien-kämpfer. Über einen von ihnen, Männy Alt, hat Erich Schmid ein Buch geschrieben, aus dem kurze Ausschnitte gelesen und selten gezeigte Filme und Bilder aus dem spanischen Bürgerkrieg projiziert werden. Neben den Buchautoren sprechen der Ständerat Paul Rech-steiner, der sich für die Rehabi-litierung der Spanienkämpfer eingesetzt hat, und der Publizist Ralph Hug.

ADVeNtskAleNDer: puppeNtheAter.

Die welt iM kleiNeN. von und mit Niklaus StaussTermin: 12. Dezember 2012

„Die Welt im Kleinen“ ist ein von Traugott Stauss vor hundert Jahren geschriebenes Märchen für ein vor hundert Jahren gebautes Puppentheater. Wir haben Puppen und Theater restauriert, Ensemble-mitglied Alexander Seibt bei Stauss’ Sohn Niklaus in die Pup-penspielschule geschickt und sind nun stolz darauf, zu den Aben- teuern von Schnudi und dem Zauber- meister einladen dürfen. Für Kinder zwischen 3 und 90 Jahren.

Im Rahmen des Altstadt-Advents- kalenders

DeMokrAtie & ökoNoMie. werDeN

europAs DeMo- krAtieN AN Die

wAND GefAhreN?Termin: 17. April 2013

Gäste: Rolf Niederhauser, Schrift-steller und Ökonom; Suzann-Viola

Renninger, Philosophin & Präsidium Schweizer Demokratie Stiftung;

Gian Trepp, Ökonom; Peter Streckeisen, Soziologe & Beirat ATTAC; Daniel Vischer, NationalratModeration: Roland Merk,

Schriftsteller & Philosoph Mit literarischen

Interventionen von: Isolde Schaad, Ruth Schweikert

Was geschieht derzeit mit den Demokratien Europas? Werden wir zwischen „Schockstrategie“ (Naomi Klein) und „Postdemokra-tie“ (Colin Crouch) zerrieben? Ausgehend von Milton Friedmanns These, nach der es nach wirt-schaftlichen Schocks günstig sei, neoliberale Massnahmen einzuführen, um den Sozialstaat abzubauen und Privatisierungen voranzutrei-ben, die zu anderen Zeiten unmöglich seien, möchten wir die ökonomische Wetterlage Europas befragen.

Das leben ist auslanD

sreteN: AN DeN uNbekANNteN

helDeNTermin: 28. Oktober 2012

Mit: Sreten, Melinda Nadj Abonji, Goran Potkonjak und Jurczok 1001

Der erste Gast der neuen Reihe „Das Leben ist Ausland” ist der serbische Autor, Philosoph und Konzeptkünstler Sreten, der – internationalen Protesten zum Trotz – kürzlich auf skandalöse Weise aus seinem Amt als Direktor der serbischen Nationalbiblio-thek entlassen wurde.

„Sretens Politik ist einer tiefen Menschlichkeit verpflichtet, indem sie den Menschen für mün-dig erklärt. ... Das ist die grösste Gefahr für alle autori-tären, zynischen Köpfe, die Wör-ter wie Demokratie, Verfassung, Freiheit missbrauchen, um im gleichen Atemzug einen Menschen als Terroristen zu verhetzen, der mit seiner Arbeit, seinem Denken nichts anderes getan hat, als für ein freies, offenes Serbien einzutreten.”(Melinda Nadj Abonji in der Süddeutschen Zeitung)

expAt DriNks At the theAtre

Termin: 12. Januar 2013

Segregation must end! In order to help the isolated Swiss natives integrate into the in- ternational heart of Zurich, the Theater Neumarkt and Züri eXpats invite anyone and everyone to a welcome party – with guests from all over the world (even from Niederdorf).

Das Theater Neumarkt und Züri eXpats haben Schweizer, Expats, und sowieso alle zum Kennen- lernen bei Drinks eingeladen.

collisioN course – heiMAtkuNDe

Mit trAuriGkeitEin experimenteller Tanzfilm von Salome Schneebeli und

Heta MultanenTermin: 02. April 2013

Nic, ein junger Engländer, ist in die Schweiz gefahren, um sich in der Natur von seiner Krankheit zu erholen. Doch statt dass er, wie vorgenommen, tatsächlich in die Berge fährt, liegt er in einem Hotelzimmer in einem Fieber-traum und wird in Besitz genommen von der Körperlichkeit seines Krankseins. „Collision Course“ folgt dem fie-berhaften Traum von Wahrheit und Irrealität und führt den Zu-schauer mitten in den Kreislauf von Leiden und Schmerz, Glück und Herzflimmern, Tier und Mensch, oben und unten, Innen und Aussen, Alleinsein, nicht Alleinsein, Geburt und Tod. Ein Kreislauf der wahren Werte und der Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und Körper-lichkeit.

buchVerNissAGeN, filMpräseNtAtioNeN uND soNDer-

VerANstAltuNGeN

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Page 18: Geschäftsbericht 2012 / 2013 - tnarchiv.chtnarchiv.ch/webersanchez/themes/TNArchiv_v94_GM/assets/geschaftsberich... · Gotthold Ephraim Lessing, in welchem die junge Sara in einen

VORPREMIERE

the VisitorEin Film von Katarina Schröter

Termin: 11. Mai 2013

THE VISITOR wurde ohne Skript und ohne Absprache im öffentli-chen Raum dreier Mega-Städte gedreht. Ensemblemitglied Katarina Schröter hat Regie geführt und übernimmt zugleich die Rolle der Initiatorin. Als schweigende Figur sucht sie nach zufälligen Begegnungen, nähert sich gänz-lich fremden Menschen und folgt ihnen durch die Strassen von Mumbai, Shanghai und Sao Paulo. Es entstehen bizarre Szenen, geprägt vom beiderseitigen Risiko, an diesen unsicheren Orten auf das Fremde einzugehen, bis allmählich die Grenzen zwischen „Ich“ und „dem Anderen“ ver-schwimmen.

tschüssikowski! oDer: Ab iN

Die bye-bye-bAr!Das Abschlussfest

Termin: 22. Juni 2013

Das Team des Theater Neumarkt lud alle zum grossen Abschluss-fest im, am und ums Neumarkt:Gefeiert wurde nachmittags mit Kinderprogramm, bei dem der Geschäftsführer als Zauberer auf-trat, und abends mit Grill, Bier und einem offiziellen Zeremoni-ell, in dem gemeinsam auf fünf Jahre Weber/Sanchez zurückge-blickt wurde. Für das leibliche Wohl sorgte Technik-Chef Andreas Bögli, für die musikalische Untermalung Peter Santos mit seiner Band.

konzerte

AutuMN leAVesKonzert mit Omri Ziegele Billiger Bauer und dem Asasello Quartett zum 15.-jährigen Jubiläum von

Billiger BauerTermin: 19. Oktober 2012

„so viel schon hin“ein Zyklus von 15 Herbstliedern

(Uraufführung)Komposition / Texte: Omri ZiegeleBilliger Bauer: Omri Ziegele

(Altsax, Stimme), Isa Wiss (Stimme), Jürg Wickihalder (Sopran-/Alt-/

Tenorsax), Nick Gutersohn (Posaune), Yves Reichmuth (E-Gitarre),

Gabriela Friedli (Klavier), Jan Schlegel (E-Bass), Herbert Kramis

(Kontrabass), Marco Käppeli (Schlagzeug), Dieter Ulrich (Schlagzeug, Signalhorn)

15 Herbstlieder hat Omri Ziegele zum 15. Geburtstag der musikali-schen Grossformation Billiger

AM NullpuNkt Der Musik

Ein Abend mit Musik von John Cage und Erik Satie.

Tomas Bächli, Klavier; Peter Revai, Einführung

Termin: 27. Februar 2013

Pianist Tomas Bächli und Musik-wissenschaftler Peter Révai laden zur Hommage an den großen Anti-Komponisten. Gespielt wird Cages 4’33”, seine Etudes Australes, sowie Stücke für präpariertes und unpräpariertes Klavier von Satie und Cage. Zur Einführung wird die Frage: „John Cage, ein Erfinder oder ein Komponist?“ diskutiert.

„Um die Musik Cages richtig zu verstehen, muss man mit den alt-hergebrachten Hörgewohnheiten brechen und sich nicht nur auf das Klingende konzentrieren, sondern auch auf die dazwischen-liegenden Zäsuren. Denn der Raum, die Leere ist’s, die zu diesem Zeitpunkt der Geschichte so dringend notwendig wird...“ (György Ligeti)

koNzertoMri zieGele, Noisy

MiNority & rAy ANDersoN:

„Just tAlkiN louD“Termin: 10. März 2013

Explosive Jazz / Beatnik-Now-ThunderOmri Ziegele: Altosax, voice,

Ray Anderson: Trombone, Jan Schlegel: E-bass,

Dieter Ulrich: Drums, Bugles

Das vollspannungsgeladene Trio des Zürcher Tornado-Saxophonisten Noisy Minority trifft den alten Meister der Posaune aus New York. Heisse Grooves treffen auf verdrehte Abstraktheiten, schweiss- perlende Kaskaden grüssen die Jazzgeschichte und was von ihr übrigblieb und lächeln der Zukunft keck ins Gesicht. Und nichts bleibt so, wie es vorher war.

irèNe schweizer – JürG wickihAlDer: MoNk AND More...

Termin: 31. Mai 2013

Irène Schweizer ist zu Recht als First Lady des europäischen Jazzpiano bekannt. Der Glarner Saxofonist Jürg Wickihalder konnte sich mit zahlreichen Auftritten in In- und Ausland oder auch als Komponist schäger Märchenstunden den Titel des „irrwitzigen Tau-sendsassa der aktuellen europäi-

Bauer geschrieben: „so viel schon hin“ heisst der Zyklus, eine Ode an die bunte Jahreszeit, ihre Farben und ihre Vergänglichkeit. Ein Reigen, der kein Blatt auf dem anderen lässt. Das Ensemble „Billiger Bauer“ bringt im Neumarkt diesen Zyklus zur Uraufführung, das Asasello Quartett steuert Stücke von Marti, W. A. Mozart und Fritsch zu dieser musikalischen Hommage an den Herbst bei.

Jurczok 1001: spokeN beAtsTermin: 27. Oktober 2012

Der Zürcher Spoken Word-Pionier ist Dichter, Sänger und MC in Personalunion. „Spoken Beats“ ist eine wechselnde Werkschau, die von Raps über erzählende Texte bis hin zu aktuellen Songs reicht. Jurczok 1001 ist ein phänomenaler Loopkünstler, sein Programm bestreitet er nur mit Stimme, Mic und Loopsampler, alles live und direkt im Neumarkt, mit neuen Stücken und seiner neuen Platte „Spoken Beats Volume 1“ im Gepäck.

„Das Publikum im Neumarkt klatschte ihn jedenfalls so oft auf die Bühne zurück, dass er sich genötigt fühlte zu sagen: «Aso lueg, ich gang jetzt hin-dere, und chum dänn nüme vüre!»“ (kulturkritik.ch)

Eine Veranstaltung im Rahmen von „Zürich liest“.

koNzertpAMelA uND wolf bierMANN: „Ach,

Die erste liebe...“Termin: 07. November 2012

Pamela und Wolf Biermann führen durch einen Abend mit Menschen-liedern und Balladen, Spott- gesängen und Chansons, Zigeuner-romanzen und Antikriegsliedern, blutiger Zukunftsmusik aus der Vergangenheit und albernem Calypso, gesungenen Sittenbildern und kleinen Gedichten zwischen den ewigen Polen privat und politisch. Es sind fast alles Liebeslieder, die Wolf Biermann in ein singbares Deutsch gebracht hat. Die Liebe – sie war und bleibt in allen Sprachen das in-teressanteste Thema, in immer neuen Versionen das Gleiche: Der Kuss von Romeo und Julia in grosser politischer Landschaft.

In Koproduktion mit Tachles - Das jüdische Wochenmagazin

schen Szene“ sichern. im Duo bedienen sich die beiden in erster Linie am Repertoire von Thelonious Monk und ihren Eigenkompositionen.

„Es gibt auf dieser Welt nur ganz wenige, die einen passenden Schlüssel zu diesem Universum der schillernden Gebrochenheit finden: Irène Schweizer, die mit der stoischen Ruhe und Geduld, die von versiegelten Gesetzmä-ßigkeiten weiß, und die schon seit Urzeiten am Goldberg Monk schabt. Jürg Wickihalder, ein junger Mann, der sich auf eindrückliche Art auf den Weg gemacht hat, die habituelle Jazzsüffigkeit und Plapprigkeit mit Humor und Brillanz zu abstrahieren, einer mit dem Zeug zum nachgeborenen Meister.“ (O.Z. 2004)

DANiel MezGer: lAND spieleNlesuNG uND

koNzert VoN A bANG AND A

whiMperTermin: 01. Juni 2013

Wir spielen Land. Sind hierher-gezogen in dieses Haus, das eigentlich zu alt ist, um ernst genommen zu werden. [...] Der Freund mit dem Auot ist zurück in die Stadt gefahren, wir brauchen das Auto nicht mehr, brauchen die Stadt nicht mehr, brauchen keine Freunde, wir leben jetzt auf dem Land, stehen jetzt im hohen Gras, schwingen die Sense.Der Zürcher Autor Daniel Mezger erzählt die Geschichte einer Familie, die von der Stadt aufs Land zieht. Sein „literarischer Wurf” (Tagesanzeiger), ist eine Geschichte von der Suche nach dem Glück, von innerer und äusserer Fremdheit. Der Autor stellt seinen Roman als Leseperformance vor, begleitet von Martin Schul-thess an der E-Gitarre. Und da er auch Musiker ist, bleibt Daniel Mezger gleich etwas länger und lädt zum Konzert von Zürichs aktuellem Indie/Alternative-Geheim-tipp: A BANG AND A WHIMPER.

MArk felDMAN – pierre fAVre

im Rahmen des Festivals „Unerhört!“Termin: 24. November 2012

Zwei künstlerische Giganten treffen aufeinander: Der New Yorker Violinist Mark Feldman und der Schweizer Schlagzeuger Pierre Favre. Zwei Melodiker, zwei Inno-vatoren, zwei Charaktere. Im März im New Yorker Jazzclub The Stone sind sie das erste Mal aufeinandergetroffen. Der Journa-list Christoph Wagner berichtet: „Favre trommelte in seiner unvergleichlich melodischen Weise vor allem auf Snare, Toms und zwei Basstrommeln und brillierte darüber hinaus in gelegentlichen Drum-Solos, die einem Ginger Baker zur Ehre gereicht hätten ... Feldman ist ein unglaublicher Techniker mit makelloser Intona-tion selbst in den höchsten Lagen.“ Für das Unerhört!–Festival werden Feldman und Favre Kompo-sitionen erarbeiten, die Platz für Improvisation und lyrische Passagen lassen.

irèNe schweizer / oMri zieGele:

where’s AfricA reVisiteD

Termin: 19. Januar 2013

Vor über 15 Jahren begannen Irène Schweizer und Omri Ziegele ihre gemeinsame musikalische Reise im Café Casablanca an der Zürcher Langstrasse mit regel-mässigen Konzerten. Die Pianistin, die das europäische Klavier- spiel afrikanisierte, und der Saxophonist, der sich in der Stube sein eigenes Afrika als imaginären Fluchtort zimmerte, griffen nach ihren Herzensstücken, nach den Perlen aus der südafrikani-schen Kwela-Tradition und aus dem nordamerikanischen Jazzbuch. Daraus wurde eine umfassende Hommage an die einstigen Vorbilder, eine tiefe Verneigung vor den Grossen – nicht ohne Augenzwin-kern, und in selbstbewusstem Eigensinn. Damals entstand ein grosses Repertoire, welches die beiden später auf etlichen internationalen Bühnen zeigten.Im Theater Neumarkt begegnen sich nun die beiden wieder und werden Bekanntes und weniger Geläufiges aus Ihrem Fundus zutage bringen. Sicher werden dabei weder Thelonious Monk noch der grosse Trompeter Don Cherry fehlen, und natürlich auch nicht Irènes alte Freunde aus dem Süden des schwarzen Kontinents.

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Page 19: Geschäftsbericht 2012 / 2013 - tnarchiv.chtnarchiv.ch/webersanchez/themes/TNArchiv_v94_GM/assets/geschaftsberich... · Gotthold Ephraim Lessing, in welchem die junge Sara in einen

Foto Umschlag aussen: Linus BillFotos Umschlag innen: Philipp Ottendörfer

Druck: A. Schöb, Zürich

Theater NeumarktNeumarkt 5

CH-8001 Zürich

Tel. +41 (0) 44 267 64 11Fax +41 (0) 44 252 24 39www.theaterneumarkt.ch

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