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Geschäftsbericht 2018

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„Vernetzung unterstützt eine gute Kultur der Zusammen-arbeit. In meinem Bereich hilft uns die Vernetzung mit an-deren Krankenkassen dabei, für unsere Kunden die best- möglichen Ergebnisse zu erzielen. Dieser Austausch erweitert die eigene Sicht und bietet neue Impulse. “

Petra Albrecht, Team Abrechnung Krankenhaus

„Durch den Dialog mit unseren Firmenkunden kennen und verstehen wir ihre Anliegen und können bedarfsgerechte Angebote und Services, beispielsweise für Seminare und das Gesundheitsmanagement in Unternehmen, machen und kontinuierlich weiter entwickeln. “

Armin Michehl, Firmenkundenberater

„Für mich als Projektleiter ist mein Netzwerk unverzicht -bar. Es bietet Unterstützung, ist verlässliche Informati-onsquelle und ermöglicht mir den Einblick in andere Handlungsfelder. Besonders schätze ich die Möglichkeit zur kollegialen Beratung untereinander. “

Stephan Lindemeier, IT, Fachbereich Innovations

„Der gemeinsame Erfolg der TK beruht auf dem Aus-tausch und der Vernetzung zwischen den Mitarbeitenden. Wir lernen durch die Erfahrungen und Meinungen anderer, erweitern unseren Horizont und profitieren dadurch als gesamtes Unternehmen. “

Kathrin Schoenmackers, Teamleiterin Krankenhausabrechnung

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„Wissen teilen zu können ist ein großer Gewinn. Neben den inhaltlichen Vorteilen hat vernetztes Arbeiten in ei- nem Unternehmen unserer Größe auch eine soziale Funk- tion: Gesichter mit Namen und Zuständigkeiten verbinden

zu können, verstärkt das Gefühl, gemeinsam zu wirken.

Bianca Venis, örtliche Ausbilderin, Fachzentrum Krankenhaus

„Als Bindeglied zu den maßgeblichen gesundheits- und versorgungspolitischen Akteuren im Land ist Vernetzung für uns die zentrale Triebfeder. Nur im gegenseitigen Aus- tausch mit unseren Kolleginnen und Kollegen in der ge- samten TK können wir zielgerichtet arbeiten.

Markus Koffner, Leiter regionales Vertragswesen, Stuttgart

„In einer komplexen und dynamischen Arbeitswelt sind wir zunehmend darauf angewiesen, vernetzt zu denken und zu arbeiten. Einzeln – auch in einzelnen Bereichen – sind wir immer weniger in der Lage, Lösungen für die ver- schiedenen Herausforderungen zu finden.

Goetz Perry, Agile Coach, Bereich IT

„Vernetztes Arbeiten steht für den gemeinsamen Erfolg der TK. Jeder bringt in Projekte sein Wissen, fachliches Know-how und eigene Erfahrungen ein. Vernetzung ist ein sehr wichtiger Faktor, um unser aller Lernen im Wan- del voranzubringen.

Svenja Aras, Teamleiterin Ambulante Versorgung

„Dialog gibt neue Impulse und Ideen auch in der Gesund heitspolitik. Wir tauschen uns mit möglichst vielen über unser Wissen und unsere Ziele aus. Wir vertreten die Inte- ressen der TK – das machen wir dabei stets transparent. Das schafft Vertrauen. Und ohne Vertrauen funktioniert ein Netzwerk nicht.

Martin Langendorf, Team Gesundheitspolitik

„Netzwerken ist kein Modethema, sondern essenziell für unsere Arbeit. Neben den vielen digitalen Möglichkeiten sollte der persönliche Austausch nicht verloren gehen. Strategietreffen, Seminare und persönliche Gespräche stärken unsere Zusammenarbeit.

André Schröder, Teamleiter Marktregion 1

„Netzwerke, virtuelle Teamräume und unser Intranet stärken die Kultur der Zusammenarbeit. Sie ermöglichen mir effektives Arbeiten, erleichtern die Kommunikation und den Informationsaustausch, besonders mit Mitarbei- tenden außerhalb meines Fachbereiches.

Johann Jäger, Sachbearbeiter in der Versichertentelefonie

„Vernetzt zu sein ermöglicht mir Einblick in verschiedene Themen. So behalte ich den Blick für das „Ganze“ und kann dies in meine Entscheidungen einbeziehen. Außer dem erhalte ich aus meinem Netzwerk häufig Hinter- grundwissen, das für mich und meine Mitarbeitenden wertvoll ist.

Ralf Gloger, Teamleiter Ambulante Leistungen

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Vorwort Liebe Leserinnen und Leser,

2018 hat sich in und um die Techniker Krankenkasse viel bewegt. Viele dieser Ent-wicklungen beschreibt der Begriff „vernetzt“ besonders treffend – der das Leitmo-tiv dieses Geschäftsberichts ist.

Dabei meint „vernetzt“ keineswegs nur die intelligente Verbindung von Daten und Verknüpfung von Angeboten, sondern auch, dass analoge Ansprache und digitale Welt sinnvoll miteinander verzahnt werden. Und „vernetzt“ ist in der TK auch ein Grundprinzip professioneller Zusammenarbeit – im Unternehmen und innerhalb immer weiter wachsender Partnernetzwerke.

2018 sind innerhalb und außerhalb der TK viele Netzwerke auf unterschiedlichen Ebenen entstanden und gewachsen: vom vermehrten Einsatz künstlicher Intelli-genz über eine verstärkte Verknüpfung digitaler Angebote bis hin zu Netzwerk-Initiativen der rund 14.000 TK-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter.

Der Ansatz, vernetzt zu denken und zu arbeiten, zahlt sich aus: Die TK hat auch 2018 ein erfolgreiches Geschäftsjahr abgeschlossen. Inzwischen vertrauen uns 10,3 Millionen Versicherte, für deren Versorgung rund 26 Milliarden Euro aufge-wendet wurden. Die Erfolgsrechnung verzeichnet einen Überschuss von rund 486 Millionen Euro.

Ihr Dr. Jens Baas Ihr Dieter F. Märtens Vorsitzender des Vorstands Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats

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Inhalt

Interview: „Vernetzung ist der Schlüssel zum Erfolg.“

1 Patientenpower

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Vernetzung im Klartext Im Interview erklärt der Vorstand der TK, was Vernetzung für das Unter- nehmen bedeutet.

Seite 6

14 TK-Safe: Clever vernetzt – eine für Alle 16 Flexibel informiert für mehr Patientenpower 17 Medizinprodukte: „Wir brauchen endlich

strenge Kontrollen.“ 18 Wissen ist Macht – macht Wissen gesund?

2 Datennetz

24 Interview: „KI soll unser Handeln intelligenter machen.“ 26 Von der Idee zur TK-Leistung 28 Digitales TK-Netzwerk

3 Netzwerkkultur

34 Arbeitswelt 4.0: Kultur ist die Grundlage für Unternehmenserfolg

36 Die TK macht ihre Job-Welt moderner 37 Die Weltverbesserer: vernetzt gegen Plastikmüll 38 Die TK in Netzwerken 40 Service: gezielt und vernetzt

4 Zahlen und Daten

46 Vermögensrechnung 47 Vermögen 47 Erfolgsrechnung 48 Einnahmen und Ausgaben 52 Pflegeversicherung 53 Leistungsausgaben Pflegeversicherung 54 Der Verwaltungsrat der TK 56 Facettenreiches Unternehmen 58 Online-Geschäftsbericht 58 Impressum

Intern vernetzt Engagierte Mitarbeitende der TK haben zahlreiche Netzwerke auf die Beine gestellt.

Seite 38

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Der Vorstand der TK: Thomas Ballast (Stellvertretender Vorsitzender), Dr. Jens Baas (Vorsitzender), Karen Walkenhorst (Mitglied des Vorstands) (v.l.)

Vernetzung ist der Schlüssel zum Erfolg

Das Gesundheitssystem befindet sich mitten im digitalen Wandel. Was bedeutet für die TK in diesem Spannungsfeld „vernetzt“? Ein Gespräch mit dem Vorstand der TK: Dr. Jens Baas (Vorsitzender), Thomas Ballast (stellvertretender Vor-sitzender) und Karen Walkenhorst (Mitglied des Vorstands).

Herr Dr. Baas, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat in den letzten Monaten mit enormem Tempo die Digitali-sierung im Gesundheitsbereich vorangetrieben. In welcher Rolle sehen Sie hier die TK?

TK-Safe Gesundheitsdaten selbstbestimmt vernetzen Seite 14

Baas Die Regierung zeigt sich für die digitale Transformation offen, will Neues ermöglichen und starre Regulierungen abbauen. Das sind für uns gute Rahmenbedingungen. Dabei sehe ich uns klar in der Pflicht: Wir als TK müssen die Digitalisierung im Sinne unserer Versicherten jetzt vorantreiben und mitgestalten. Global agierende Großunternehmen, unter anderem die Tech-Riesen, drängen in den Gesundheitsmarkt. Sie bieten auch Krankenversi-cherungen an oder versuchen, zwischen Versicherten und Kasse oder auch zwischen Patienten und Ärzten Fuß zu fassen.

Was bedeutet das für die TK und ihre Versicherten? Baas Wir wollen selbst gestalten und nicht zum Produktliefe-ranten für internationale Unternehmen werden. Wir wollen den direkten Kontakt zu unseren Kunden behalten und ihnen eigene innovative Ideen bieten. Uns geht es dabei auch um den größt-möglichen Schutz der Daten in Verbindung mit unkompliziertem Datenaustausch. Für uns ist der Bereich Gesundheit kein Profit-feld, wie für viele globale Wirtschaftsunternehmen, sondern wir sind der Idee einer sozialen Krankenversicherung als Solidarsys-tem verpflichtet. Aber: Wir brauchen natürlich auch das Wissen und die Erfahrung von IT-Unternehmen, um ein digitales Netz im Gesundheitsbereich zu etablieren und unsere Rolle als Gesund-heitspartner für unsere Versicherten auszubauen.

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Was heißt hier „digitales Netz“? Walkenhorst Digitale Netze sind kundenzentrierte Netzwerke, über die Produkte und Dienstleistungen von verschiedenen An-bietern gebündelt angeboten werden. Oft spricht man auch von „digitalen Ökosystemen“. Ein Beispiel: Sie lassen sich Ihre Lebens-mittel und Dinge des täglichen Bedarfs aus einer Hand liefern, gleichzeitig versorgt Sie dieses Netz mit dem Streamen Ihrer Lieblingsfilme und bietet Ihnen noch Finanzdienstleistungen wie eine Kreditkarte an. So einen umfassenden Service für den Be-reich Gesundheit wollen wir auch anbieten. Denn unsere Versi-cherten erwarten heute einen anderen Service als noch vor fünf Jahren. Sie wollen online mit ihrer Krankenkasse kommunizieren und ihre Anliegen schnell und komfortabel digital erledigen. Das gilt im Übrigen auch für viele Leistungserbringenden. Im Zentrum steht eine digitale Plattform, über die die verschiedenen Leistun-gen der TK integriert werden. Unser Ziel ist es, einen hohen Kun-denmehrwert zu bieten, indem wir innovative technische Lösun-gen mit einem weiterhin hohen persönlichen Anteil in der Betreuung unserer Versicherten verbinden.

TK-Service Vernetzt gedacht im Dienst der Versicherten Seite 40

Herr Ballast, können Sie ein Beispiel dafür nennen, wie das für Versicherte konkret aussieht? Ballast Lassen Sie mich ein Szenario aus gar nicht ferner Zu-kunft zeichnen: Stellen Sie sich vor, Sie rutschen aus und ver-letzen sich. Über die Sprachsteuerung Ihres Handys nehmen Sie via TK-Safe Kontakt zu uns auf. Eine Ärztin oder ein Arzt wird per Video-Chat zugeschaltet, stellt eine erste Diagnose und schaut, wer vor Ort für Ihre Behandlung am besten geeignet ist. Die Ar-beitsunfähigkeitsbescheinigung wird automatisch an Ihren Ar-beitgeber geschickt. Ein Krankentransport wird unkompliziert über die Sprachsteuerung gerufen und bringt Sie zur weiteren Behandlung. Der Arzt oder die Ärztin hat dann bereits alle medi-zinischen Infos über Ihre elektronische Gesundheitsakte vorlie-gen. Mit ihrem beratenden TK-Mitarbeitenden besprechen Sie, wie Sie Ihre Behandlung optimal weiterführen und Ihren Familien-alltag trotz des Unfalls geregelt bekommen.

Wie arbeitet die TK daran? Ballast Es geht uns hierbei um ein neu gedachtes Kundenerleb-nis. Wir stellen uns die Fragen: Wie kann man die Versorgung aus Sicht der Patientinnen und Patienten verbessern? Wo können wir Prozesse für unsere Versicherten verschlanken? Welche Prozesse können wir automatisieren, damit unseren Servicemitarbeiten-den mehr Zeit für die persönliche Kundenbetreuung bleibt?

Im Hinblick auf die Personalstrategie – wird es in einem digita-len Netz denn nur noch Siris und Alexas geben, die sich um die Versicherten kümmern? Walkenhorst Oh nein! Digitalisierung, wie wir sie als TK verste-hen, ersetzt beziehungsweise unterstützt zum Beispiel adminis-trative Tätigkeiten – ersetzt aber nicht Arbeitsplätze und Men-schen. Flexibilität und damit Lernfähigkeit sind gefragt, um in einer immer komplexer werdenden Umwelt mithalten zu können. Erst recht, wenn es das Ziel ist, aktiv zu gestalten.

„Die TK öffnet das Gesundheitssystem hin zu einer besseren Versorgung in einem digitalen Zeitalter.“

Dr. Jens Baas

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Wie lässt sich das erreichen? Walkenhorst Dazu braucht es auch eine entsprechende Unter-nehmenskultur – und die muss sich, typisch für große Unterneh-men, erst entwickeln. Wir wollen den Mut haben, uns Neues zu trauen, gestehen uns dabei offen Fehler ein und lernen daraus. Für uns heißt Lernen nicht Anwendung einer neuen Technik, son-dern flexibel und offen zu sein für Neues.

Wir wollen nicht auf alten Verfahren und Denkweisen verharren. Und ganz wichtig: Führung muss dafür Vorbild sein, gute Zusam-menarbeit vorleben und ein produktives Lernklima schaffen. Die Fähigkeit einer Organisation, schneller und nachhaltiger zu lernen als andere Unternehmen, ist auf lange Sicht der einzige tragfähi-ge Wettbewerbsvorteil.

Baas Wichtig sind Prozesse aus einem Guss. Nur so können Zu-sammenarbeit und Informationsfluss zwischen Fachabteilungen und operativen Einheiten verbessert, Arbeitsabläufe stärker ver-zahnt, beschleunigt und überflüssige Schnittstellen aufgelöst werden. Diese Vernetzung ist der Schlüssel zum Erfolg in einem digitalen Netz. Wir wollen hin zu vernetztem Fachwissen, arbeiten in interdisziplinären Teams, die sich überregional vertreten und bundesweit zusammenwirken. Vernetzt sein, das heißt aber auch, den Kontakt zu Anbietern mit smarten, digitalen Lösungen im Gesundheitsbereich herzustellen.

Vernetzung als Teil der Unternehmenskultur Seite 34

„Es geht uns um ein völlig neu gedachtes Kundenerlebnis. Dazu gehört auch die Frage, welche Prozesse wir automatisieren können, damit mehr Zeit für die persönliche Kunden-betreuung bleibt.“

Thomas Ballast

Ballast Dieser „Kulturwandel“ betrifft wirklich alle der rund 14.000 Mitarbeitenden. Ich halte ihn für elementar wichtig. Wir brauchen diese neue Art der Zusammenarbeit, um unsere Unternehmensstrategie erfolgreich umzusetzen.

Wird die Digitalisierung nicht auch ein wenig überstrapa-ziert – sind denn alle Akteure im Gesundheitswesen schon so weit? Ballast Ich denke, man muss differenzieren und sich an der Re-alität orientieren. Viele Möglichkeiten der Digitalisierung sind noch längst nicht ausgeschöpft. Wir müssen Schritt für Schritt gehen. In vielen Krankenhäusern wird heute noch mit Laufzetteln gearbeitet, viele Arztpraxen kommunizieren noch mit Faxgeräten. Problematisch bleibt die Integration innovativer Ideen im ersten Gesundheitsmarkt, zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Ser-vices mit Start-ups.

Baas Dennoch, die politischen Weichen sind gestellt. Jetzt müs-sen wir mit Volldampf vorankommen, um den internationalen Anschluss im Gesundheitssystem nicht zu verlieren.

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Zum Abschluss: Wo sehen Sie die TK in den nächsten drei Jahren? Ballast 2018 war ein überaus erfolgreiches Jahr für die TK, und dazu haben alle TKlerinnen und TKler ihren Beitrag geleistet. Das wünsche ich mir für das Unternehmen auch in den kommenden Jahren.

Walkenhorst Als eine Organisation mit einer weiterhin so guten Kultur der Zusammenarbeit, die in Unternehmen dieser Größe ihresgleichen sucht.

Baas In einer klaren Vordenkerrolle im Bereich Gesundheit. Wir sind der führende Gesundheitspartner im Bereich Krankenversi-cherung und in einer zunehmend digitalen Welt ein wichtiger, aktiv gestaltender Teil des Gesundheitssystems. Oder kurz: Die TK öffnet das Gesundheitssystem hin zu einer besseren Versor-gung in einem digitalen Zeitalter.

„Für uns heißt Lernen nicht Anwendung einer neuen Technik, sondern flexibel und offen zu sein für Neues.“

Karen Walkenhorst

Dr. Jens Baas Vorsitzender des Vorstands

Thomas Ballast Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands

Karen Walkenhorst Mitglied des Vorstands

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11Patientenpower

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43 % der Erwachsenen in Deutschland schätzen sich als kompetent

beim Thema Gesundheit ein.

Drei von vier Erwachsenen fällt es schwer, seriöse Quellen im Netz zu erkennen.

42 % informieren sich nicht online, weil sie Angst

vor Panikmache haben.

„Im 19. Jahrhundert war sauberes Wasser die wichtigste Ressource für Gesundheit – im 21. Jahrhundert ist

es sauberes Wissen.“ Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

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„Die Digitalisierung ist weit mehr als eine Maßnahme auf dem Weg in ein

papierloses Gesundheitswesen.

Digitalisierung verbessert die medizinische Versorgung, demokratisiert das System

und hilft den Menschen gesund zu bleiben, zu werden oder bestmöglich mit einer

Krankheit umzugehen.“ Dr. Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands der TK

Patientenpower Patientenpower braucht Transparenz Dazu gehören ver-ständliche und vor allem verlässliche Informationen, die Men-schen in die Lage versetzen, ihre Gesundheit aktiv selbst zu managen. Um Versicherten zu ermöglichen, ihre Gesund-heitsdaten sicher an einem zentralen Ort zu speichern, hat die TK 2018 die elektronische Gesundheitsakte TK-Safe ge-startet. Die Funktionen von TK-Safe werden permanent wei-ter entwickelt.

Patientenpower braucht Informationen Solide recher-chierte Fakten erleichtern souveräne Versichertenentschei-dungen. Deshalb hat sich die TK entschieden, beim heiß dis-kutierten Thema „Cannabis auf Rezept“ mit dem TK-Cannabis-Report eine wissenschaftliche und datenbasier-te öffentliche Diskussionsgrundlage zu legen.

Patientenpower braucht Kompetenz Eine TK-Studie zeigt, dass sich längst noch nicht jeder in der Lage fühlt, digitale Informationen zu recherchieren und einzuschätzen. Dass es deshalb wichtig ist, bei digitalen Weichenstellungen die Ver-mittlung digitaler Gesundheitskompetenz von Anfang an mit-zudenken, stellt der Verwaltungsrat der TK in einer Resoluti-on klar.

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14 Geschäftsbericht 2018 – Patientenpower

Clever vernetzt: eine für Alle Wer seine Gesundheitsdaten an einem Ort haben möchte, muss sie noch immer mühsam zusammentragen. Die Informationen von Versicherten liegen derzeit dezentral in Praxen, Krankenhäusern, bei Therapeutinnen und Therapeuten, Krankenkassen oder in Gesund-heits-Apps der Versicherten. Dr. Susanne Ozegowski arbeitet bei der TK am Thema Vernetzung und erklärt, warum einheitliche Standards dabei wichtig sind.

Die Gesundheitsakte TK-Safe lief ab 2018 im Betatest, ist jetzt im Live-Betrieb. Warum setzt die TK auf die Vernet-zung von Gesundheitsdaten? Dr. Susanne Ozegowski TK-Safe soll unsere Versicherten beim Management ihrer Gesundheit unterstützten – als zen-traler Datentresor für alle relevanten Informationen. So eine Akte ist nur praktisch, wenn ich nicht alle Daten selbst eintip-pen muss, sondern etwa die Übersicht meiner Arztbesuche und Diagnosen von meiner Krankenkasse herunterladen kann und von meiner Ärztin oder meinem Arzt Befundberichte oder Röntgenbilder erhalte. Zudem sorgt die Vernetzung da-für, dass ich meine Daten mit den Behandelnden teilen kann.

Dr. Susanne Ozegowski betreut TK-Safe als fachliche Projektleiterin.

Was ist die größte Hürde bei der Vernetzung? Ozegowski Derzeit gibt es unzählige Software-Systeme in Kliniken und Praxen. Jedes System legt Daten anders ab und hat andere Schnittstellen. Wir und unser Entwicklungspartner IBM Deutschland brauchen also für jede neue Kooperation eine individuelle technische Lösung. Damit die Vernetzung schnel-ler geht, brauchen wir einheitliche Standards für Schnittstellen und Datenstrukturen. Daran arbeiten wir gerade gemeinsam mit der Politik, der gematik, Leistungserbringern und den an-deren Kassen. Nur wenn sich alle einigen, erhalten Versicherte mit der elektronischen Patientenakte eine umfassende und vollständige Übersicht ihrer Gesundheitsdaten.

Als erster Schritt wurden bei TK-Safe Krankenhäuser an-geschlossen. Ambulante Praxen folgten. Wie funktioniert das Andocken an Krankenhäuser? Ozegowski IBM setzt sich mit den Kliniken zusammen und baut eine Datenbrücke, über die unsere Versicherten auf verschlüs-seltem Weg ihre Daten direkt in TK-Safe laden können. Uns ist wichtig, dass ausschließlich unsere Versicherten Zugang zu ihren Daten haben und wir nur den Datentresor zur Verfügung stel-len. Weder wir noch IBM können die Daten unserer Versicherten einsehen.

Was sind die Vorteile für die Versicherten? Ozegowski Eine bessere Versorgung! Wenn unsere Versi-cherten ihre Daten jederzeit parat haben, lassen sich bei-spielsweise Doppeluntersuchungen vermeiden oder Wech-selwirkungen von Arzneimitteln frühzeitig erkennen – und es entsteht eine solide Informationsgrundlage für ein gutes Arzt-Patienten-Verhältnis.

TK-Safe ist 2018 zunächst im Betatest gestartet. Wie ist das Feedback? Ozegowski Sehr positiv. Trotz Betatest, war die Nutzerzahl nach wenigen Monaten bereits sechsstellig. Das Feedback unserer Versicherten hilft, zu entscheiden, welche Features wir als nächstes entwickeln. Mittlerweile sind wir auch erfolg-reich im Live-Betrieb gestartet.

„Noch immer sind Patientinnen und Patienten in viele Entscheidungsprozesse rund um ihre Gesundheit zu wenig eingebunden, auch weil ihnen die Informatio-nen fehlen. Es geht um mehr als um neue praktische Tools sondern um ein Umdenken in der Versorgung.

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TK-Safe: Ein Blick hinter die Kulissen

Welche Funktionen wünschen sich Versicherte? Wie soll eine Gesundheitsakte aussehen? Wie lässt sie sich praktisch bedienen? Und wie werden die Features pro-grammiert? Zum Start der Entwicklung von TK-Safe galt es, viele Fragen zu beantworten. „Wir hatten eine Vision eines sicheren Datenspeichers für alle Informa-tionen rund um die Gesundheit und wollten diese Idee verwirklichen“, erzählt Martin Schumacher, Tech Lead von TK-Safe. Es sei spannend gewesen, ein Produkt zu entwickeln, das es bisher so noch nicht auf dem Markt gab. Gestartet mit der Entwicklung der Akte ist das Pro-jektteam Anfang 2017.

Bereits ein Jahr später konnten die ersten TK-Versicher-ten die Gesundheitsakte in der Betaphase testen. Dabei war nicht nur die App selbst innovativ, sondern auch die Arbeitsweise. „Für TK-Safe gibt es keinen fertigen Bauplan, wir arbeiten ständig an der Weiterentwicklung von Features und an neuen Funktionen“, so Schuma-cher. Entsprechend wird bei der Entwicklung des Daten-tresors agil gearbeitet – in so genannten zwei-wöchigen Sprints. Das hilft, flexibel zu bleiben, Sackgassen früh-zeitig zu erkennen. Gleichzeitig geben die Sprints Raum für das Überprüfen neuer Features und helfen bei der Priorisierung von Aufgaben. „Nur so ist es möglich die komplexen Anforderungen an die Gesundheitsakte un-ter einen Hut zu bringen“, erklärt Schumacher.

Patientenpower auf dem Smartphone Die Funktionen der elektronischen Gesundheitsakte TK-Safe auf einen Blick

Dr. Jens Baas Vorsitzender des Vorstands der TK

Martin Schumacher betreut als Tech Lead die Weiterentwicklung der Akte.

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16 Geschäftsbericht 2018 – Patientenpower

Flexibel informiert für mehr Patientenpower

Michael Schmiedhoff ist Geschäftsbereichsleiter Kundenservice der TK.

„Unsere Kundinnen und Kunden machen jeden Tag unterschiedliche Ser-vice-Erfahrungen – etwa im Online-Handel, der sich ständig weiterentwickelt. Dadurch wachsen natürlich die Erwartungen. Für uns heißt das, immer aus der Sicht unserer Kundinnen und Kunden zu denken, um ihren Anforderungen in einer zunehmend digitalisierten Lebenswelt gerecht zu werden.“

Wer als Versicherter Informationen von der TK haben möchte – oder eigene Daten übermitteln will – kann dafür viele digitale Angebote nutzen, vom Online-Pflegekurs, über die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bis hin zur digitalen Gesund-heitsakte TK-Safe mit ihren zahlreichen Möglichkeiten. Bei Gesprächsbedarf haben TK-Versicherte – ganz im Sinne von #Patientenpower – die Wahl, über welchen Kanal dieser Austausch stattfindet: Neben den digitalen Kanälen wie der Online-Filiale, der App oder per Chat funktioniert das auch ganz klassisch per Telefon, über einen Besuch in einer Kundenberatung oder per Post. „Wir richten unseren Service konsequent an unseren Kundinnen und Kunden aus und haben den Anspruch, die beste Kasse im digitalen Zeitalter zu sein“, erläutert Michael Schmiedhoff, der als Geschäftsbereichs-leiter den Kundenservice des Unternehmens verantwortet, „denn ein hochwertiger und gleichzeitig effizienter Service ist auch ein wichtiger Wettbewerbsfaktor.“

Cannabis-Report: sachliche Debatte Seit 2017 erstatten die Krankenkassen unter bestimmten Voraussetzungen auch Cannabis-Rezepturen, also Blüten oder Extrakte aus der Cannabispflan-ze. Das führte zu einem großen Echo in den Medien, und viele kranke Men-schen hofften, ihre Symptome lindern zu können. Gleichzeitig machte sich große Verunsicherung breit, wann die Kasse eine Therapie bezahlt und für wen sie geeignet ist. Der gemeinsam mit der Universität Bremen erstellte Cannabis-Report der TK trägt dazu bei, die Debatte wieder zu versachlichen, und bietet allen Beteiligten eine wissenschaftliche Übersicht.

Vor allem bemängeln die Wissenschaftler der Universität Bremen, dass die Studienlage zu der Thematik sehr lückenhaft ist. Es ist unklar, wem Canna-bis in welcher Dosis hilft und in welcher Form es am besten verabreicht werden sollte. Im Einzelfall können gute Ergebnisse mit der Cannabis-The-rapie erzielt werden, aber für eine breite Anwendung gibt es keine ausrei-chende Evidenz.

„Wir freuen uns, dass wir mit Cannabis schwer kranken Menschen nun eine weitere Therapieoption anbieten können , so Dr. Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands der TK. „Allerdings wünsche ich mir einen normaleren Umgang mit dem Thema. Mit unserem Report wollen wir dazu beitragen, die Debatte wieder zu versachlichen.

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Christian Soltau ist der TK-Experte in Sachen Sicherheit bei Medizinprodukten und Behandlungsfehler – hier mit einem voll funktionsfähigen, künstlichen Kniegelenk.

„Wir brauchen endlich strenge Kontrollen.“ Brustimplantate aus krebserregendem Industriesilikon oder künstliche Gelenke, die Patientinnen und Patienten durch Metallabrieb vergiften – immer wieder sorgen mangelhafte Medizinprodukte für Skandale. Die TK kritisiert seit Jahren die unzureichenden Sicherheitsstan-dards für Medizinprodukte. Im Interview erklärt Christian Soltau, TK-Experte für Behandlungsfehler und Medizinpro-dukte, warum sich dringend etwas ändern muss.

Herr Soltau, im vergangenen Jahr hat ein internationales Recherchenetzwerk unter der Überschrift #ImplantFiles für zahlreiche Medienberichte zum Thema gesorgt. Hat das geholfen, die Patientensicherheit voranzubringen? Christian Soltau Das Thema ist in Bewegung gekommen, es gibt inzwischen ja auch einen Gesetzentwurf, der ein ver-pflichtendes, zentrales Implantateregister vorsieht. Wenn ich in Zukunft ein künstliches Gelenk oder einen Herzschrittma-cher eingesetzt bekomme, muss die Klinik melden, wann, wo und wem ein bestimmtes Produkt ein- oder ausgebaut wur-de. So lässt sich nachvollziehen, wenn die Implantate von ei-nem bestimmten Hersteller oder bestimmte Modelle gehäuft schon nach kurzer Zeit ausfallen oder Probleme verursachen. Auch wenn bestimmte Kliniken – beispielsweise spezialisierte Zentren mit viel Erfahrung – erfolgreicher bei der Implantat-versorgung sind als andere, lässt sich das nachvollziehen. Das schafft Transparenz und kann die Versorgung verbessern.

Was fehlt Ihrer Ansicht nach im Implantateregister-Gesetz? Soltau Schade ist, dass die Krankenkassen nicht in die Informationskette eingebunden werden. Denn bisher infor-mieren die Hersteller bei Produktwarnungen nur die Kliniken, die dann die Betroffenen kontaktieren. Das wird schwierig, wenn diese beispielsweise inzwischen umgezogen sind und die Klinik die neuen Adressen nicht hat. Die Krankenkassen haben in der Regel aktuelle Kontaktdaten und könnten diese Lücke schließen. Außerdem brauchen wir dringend Strafen für Hersteller, die trotz Sicherheitsproblemen keine Sicherheits-warnung für ihre Produkte herausgeben.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten… Soltau Ich sehe noch viel Luft nach oben. Ein wichtiger Punkt ist, dass wir endlich ernstzunehmende Kontrollen bei der Zu-lassung von Medizinprodukten wie Herzschrittmachern und künstlichen Gelenken schaffen. Dazu brauchen wir zum einen eine zentrale Zulassungsstelle. Außerdem müssen wir diese Geräte endlich ähnlich streng wie Arzneimittel in der Praxis testen, bevor Ärztinnen oder Ärzte sie bei Hunderttausenden einbauen. Vertreter der US-Gesundheitsbehörden bezeich-nen Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa derzeit als „Versuchskaninchen der Hersteller“ – leider nicht ganz unbe-rechtigt. Deshalb brauchen wir weiterhin öffentlichen Druck, damit sich etwas verbessert. Wir werden uns auch in Zukunft für die Sicherheit unserer Versicherten einsetzen.

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18 Geschäftsbericht 2018 – Patientenpower

Wissen ist Macht – macht Wissen gesund?

43 Prozent der Erwachsenen in Deutschland bezeichnen sich selbst als „Gesundheitsaus-kenner“, bescheinigen sich also selbst eine gute oder sehr gute Gesundheitskompetenz. Das zeigt eine Studie, für die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Januar 2018 im Auftrag der TK einen bevölkerungsrepräsentativen Querschnitt der Erwachsenen in Deutschland zu ihrem Gesundheitswissen befragt hat.

Vertrauen und Transparenz in Online-Informationen fehlen Gründe, warum das Netz nicht für Gesundheitsinformationen genutzt wird

„Ich vertraue eher persön lichen Informationen.“

„Es fällt schwer, seriöse Quellen zu erkennen.“

wenig Vertrauen in Informationen aus dem Netz

kein Informations bedarf

Informationen sind schwer zu finden

Sorge vor Panikmache

Datenschutz bedenken

technische Voraus-setzungen fehlen

aufwendig

95

69

76

44

42

49

8

33

19

%10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Mehrfachnennungen möglich; Basis: Befragte, für die das Internet bei Gesundheitsthemen weniger wichtig/unwichtig ist

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Als „Gesundheitskompetenz“ bezeichnet man die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, für sich zu bewerten und auf deren Grundlage Entscheidungen tref-fen zu können.

77 Prozent der Erwachsenen in Deutschland nutzen Onlineange-bote, um sich über Gesundheit zu informieren. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass für fast ein Viertel der Menschen das Inter-net keine relevante Quelle ist.

Dr. Google und Krankenkassen liegen vorn 95 Prozent de-rer, die im Netz nach Gesundheitsinformationen suchen, steuern zuerst die Eingabemaske einer Suchmaschine an. Auf dem zweiten Platz liegen Informationsangebote der Kranken-kassen (45 Prozent), dicht gefolgt von Gesundheitsportalen (44 Prozent) und staatlichen Online-Angeboten wie dem der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (43 Prozent). Nur einer von vier Erwachsenen in Deutschland informiert sich in sozialen Netzwerken.

Fragt man diejenigen, für die das Netz keine relevante Informati-onsquelle ist, nach den Gründen, sagen sieben von zehn Befrag-ten, dass sie kein Vertrauen in Online-Informationen haben. 76 Prozent der Erwachsenen haben Probleme, seriöse von unseriö-sen Quellen zu unterscheiden. Die Digitalisierung sorgt also dafür, dass immer mehr Wissen immer leichter zugänglich ist. Aber ge-rade die Menge macht es vielen Menschen schwer, sich im Infor-mationsdschungel zurecht zu finden.

Digitalisierung bringt bessere Versorgung Dabei sind infor-mierte Patientinnen und Patienten wichtiger als je zuvor. Denn die Digitalisierung ist weit mehr als nur eine Maßnahme auf dem Weg in ein papierloses Gesundheitssystem. Sie verbessert die medizi-nische Versorgung, da viel mehr Behandlungsverläufe ausgewer-tet werden können und Medizinwissen schneller in die Praxen kommt. Und Digitalisierung demokratisiert das Gesundheitssys-tem, weil Betroffene erstmals alle Informationen zu ihrer Gesund-heit zur Verfügung haben.

Medienkompetenz ist Gesundheitskompetenz Damit die Digi-talisierung des Gesundheitswesens gelingt, ist es wichtig, nicht nur in die Entwicklung digitaler Anwendungen, sondern auch in entsprechende Informationsangebote zu investieren. Nur der informierte Mensch, der sogenannte Homo Digivitalis, wird sich im digitalen Gesundheitswesen zurechtfinden und die Chancen, die die digitale Transformation bietet, für sich nutzen können.

Dabei geht es nicht nur darum, wie digitale Devices technisch funktionieren, sondern vor allem darum, die angebotenen Inhalte für sich einzuordnen und nutzbar zu machen. Betroffene brau-chen nicht nur verständliche Informationen zu Diagnosen, sie müssen auch wissen, wie sie Daten verwalten und wem sie wie Zugriff gewähren. Als gesetzliche Krankenversicherung ohne Ge-winninteresse ist die TK der beste Partner, um ihre Versicherten in Zeiten der digitalen Transformation des Gesundheitswesens zu unterstützen.

Kompetenzen fördern Auch der ehrenamtliche Verwaltungsrat der TK setzt sich mit der Frage auseinander, welche Kompeten-zen im künftigen Gesundheitswesen wichtig sind.

Zur Digitalisierung im Gesundheitswesen gehört nicht nur, die technische Infrastruktur zu schaffen, sondern auch, die Menschen, um die es geht, mit der fortwährenden Veränderung nicht allein zu lassen. Auf seiner Septembersitzung forderte deshalb der ehrenamtliche Verwaltungsrat im Rahmen einer Re-solution, in allen aktuellen Initiativen zur Digitalisie-rung des Gesundheitswesens auch die „digitale Ge-sundheitskompetenz“ zu verankern.

Geprüfte Informationen „Ein zunehmend digita-les Gesundheitswesen erfordert die entsprechenden Kompetenzen bei den Patientinnen und Patienten.

Die Ehrenamtlichen verabschiedeten die Resolution in der Septembersitzung.

Sie müssen auch im Gesundheitssystem der Zukunft in der Lage sein, Souverän der eigenen Gesundheit zu sein“, sagt Dominik Kruchen, Alternierender Vorsitzender. Das Gremium setzt sich für eine Stärkung der Gesundheitskompetenz aller Versicherten ein. Zudem müsse die Fähigkeit gefördert werden, digitale Lö-sungen im Sinne der Gesundheits- und Krankheitskompetenz zu nutzen. Wichtig seien auch die Nutzerorientierung und Qua-litätsprüfung von Informationsangeboten zum Thema Gesund-heit sowie die Förderung der Medienkompetenz.

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Datennetz

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89 % der Menschen in Deutschland haben bereits von KI gehört, nur 11 Prozent

der Befragten können mit dem Begriff nichts anfangen.

Würden Sie sich von einem Arzt behandeln lassen, der mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz arbeitet?

Ja: 61 Prozent

Nein: 38 Prozent

Quelle (alle Werte): Repräsentative Befragung von Psyma Research im Auftrag der Techniker Krankenkasse, 12/2018

59 % würden einen Symptom-Checker nutzen, um sich vor einem

Arztbesuch zu informieren.

61 %

38 %

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Datennetz Datennetze unterstützen Menschen Die Digitalisierung kann im Kontext von Gesundheitsversorgung – aber auch Pflege – viel leisten. Was sie nicht kann: engagierte und zu-gewandte Menschen ersetzen. Was sie sehr wohl kann: diese Menschen entlasten, vom intelligenten Hausnotrufsystem, das pflegenden Angehörigen den Alltag erleichtert, über ei-nen KI-unterstützten Symptom-Check bis hin zur Präzisions-medizin in der Krebstherapie.

Datennetze vereinfachen die Versorgung Seit die TK 1996 als erste deutsche Krankenkasse ins Netz ging, ist viel pas-siert: Eine Vielzahl verknüpfter Anwendungen und Services stehen heute den über zehn Millionen TK-Versicherten zur Verfügung. Im Zentrum steht die elektronische Gesundheits-akte TK-Safe.

Datennetze sind die Basis für Innovation Daten klug zu verknüpfen und zu nutzen ist einer der Schlüssel für die Zu-kunftsfähigkeit des Gesundheitswesens – und Teil der Lösung vieler Herausforderungen, vom demografischen Wandel bis zu regionalen Strukturunterschieden.

„Im Gesundheitswesen gestaltet die TK den digitalen Wandel aktiv mit, um die

Versorgung kontinuierlich zu verbessern.

Wir haben ein digitales Netzwerk geknüpft, in dem unsere Versicherten ihre Anliegen

rund um die Gesundheit unkompliziert erledigen können.“

Thomas Ballast, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der TK

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24 Geschäftsbericht 2018 – Datennetz

„KI soll unser Handeln intelligenter machen.“

Dr. Mirko Böttcher aus dem TK-Fachbereich IT Innovations, Prof. Dr. Roland Linder und Dr. Andras Treszl aus dem TK-Team Analytics & Insights (von links) arbeiten bei der TK am Thema Künstliche Intelligenz.

Sie hilft uns beim Autofahren, macht Computerspie-le erst richtig spannend und bearbeitet die Steuer-erklärung – Künstliche Intelligenz (KI) hat längst Einzug in unseren Alltag gefunden. Bei der TK tüfteln unter anderem Prof. Dr. Roland Linder sowie Dr. Torsten Hecke mit seinem Team Analytics & Insights an diesem Teilgebiet der Informatik. Im Gespräch erklären sie, was in Sachen KI bei der TK passiert.

Herr Dr. Hecke, worum geht es der TK beim Thema KI? Dr. Torsten Hecke Leiter Analytics and Insights in der TK Dr. Torsten Hecke Im Kern wollen wir Bearbeitungszeiten ver-kürzen, Prozesse optimieren, neue Produkte und Strategien ent-wickeln. Wir arbeiten daran, dass aus dem „Rohstoff“ Daten ein Mehrwert entsteht, für die Versicherten wie für die TK-Mitarbei-tenden. Wir wollen KI nutzen, um unser eigenes Handeln intelli-genter zu machen.

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An welchem Projekt arbeiten Sie und Ihr Team aktuell? Hecke Derzeit arbeiten wir mit dem Geschäftsbereich IT an ei-ner Anwendung, die die pro Jahr millionenfach eingesendeten Dokumente in Klassen einordnet und somit schnell der weiteren Bearbeitung zuführt. Wir wollen den bestehenden Prozess mit Hilfe von KI optimieren und lernen, was wir benötigen, um KI-Pro-zesse steuern und in den Fachbereichen nutzen zu können. Es ist auch eine Vertrauenserprobung im Unternehmen.

Herr Linder, Sie verantworten ein weiteres KI-Projekt, das vom Innovationsfonds gefördert wird. Worum geht es dabei? Professor Roland Linder Der Pharmakovigilanz-Monitor ist ein Projekt zur Förderung der Arzneimitteltherapiesicherheit. Ziel ist es, auf Basis von Abrechnungsdaten der TK unerwünschte Ne-benwirkungen zu identifizieren und das vorhandene Melderegis-ter sinnvoll zu ergänzen. Wir analysieren riesige Datenmengen und erkennen frühzeitig mögliche Nebenwirkungen. KI kann hier einen wichtigen Schritt zu mehr Patientensicherheit leisten.

KI bei einer Krankenkasse, da kommt die Frage nach dem Datenschutz auf… Hecke Wir nutzen Daten, die uns auf Grundlage der Gesetze zur Verfügung stehen. Wir sammeln nicht Gesundheitsdaten, um sie später zu Geld zu machen, wie es die Tech-Riesen tun. Das schließt nicht aus, dass wir über neue, intelligente Serviceleistun-gen für unsere Versicherten nachdenken, dies aber stets trans-parent und vertrauensvoll im Umgang mit den Daten. Die kluge Einführung neuer Technologien wird über die Wettbewerbsfähig-keit moderner Krankenkassen entscheiden.

Präzisionsmedizin: neuer Vertrag zur Krebsbehandlung

Neue Hoffnung in schwierigen Krebsfällen bietet ein neuer TK-Vertrag für Präzisionsme-dizin: Frauen mit Eierstockkrebs sowie krebs-kranke Kinder und Jugendliche, bei denen die Standardtherapie versagt hat oder bei denen der Krebs wieder aufgetreten ist, können da-durch in Berlin, Heidelberg und Essen eine spezielle Genanalyse des Tumorgewebes er-halten. Die Gendaten werden anschließend mit der Datenbank des Heidelberger Unter-nehmens Molecular Health analysiert. Dabei werden die Genmuster mit den weltweit in wissenschaftlichen Publikationen veröffent-lichten Fällen mit ähnlicher Genkonstellation verglichen. Dadurch sollen die Ärzte neue An-sätze zur Behandlung oder zur Vermeidung unwirksamer Therapien erhalten. Mehr unter tk.de (Suchnummer 2033378).

Wie hilft KI den Menschen?

Dialog: App fragt Symptome und Risikofaktoren ab

Analyse: Datenabgleich mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI)

? ...

Gesundheits-information auf Basis der KI-Analyse

Handlungsoptionen

weiterführende Informationen

Video-Chat mit Arzt

Link zu digitalen TK-Angeboten

Empfehlung Notruf

Empfehlung Arztbesuch

Symptom-Check per App Ein auf KI ba-sierender Symptom-Check erweitert seit November 2018 das digitale Angebot der TK. Nutzer der App „Ada“, die TK-versi-chert sind, können dort ihre Beschwer-den eingeben, erhalten eine persönliche Analyse und werden auf Wunsch über passende digitale Versorgungsangebote der TK informiert. In einer zweiten Aus-baustufe sollen dann TK-Versicherte den Symptom-Check direkt über die neue „TK-Doc“-App nutzen können, ohne dass ein Log-in bei Ada notwendig ist. Nach dieser Bewertung können sie auf Wunsch das Ergebnis über die App unmittelbar mit einer Ärztin oder einem Arzt des TK-Ärztezentrums besprechen.

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26 Geschäftsbericht 2018 – Datennetz

Von der Idee zur TK-Leistung Es gibt unterschiedliche Wege, wie Innovationen zu den TK-Ver-sicherten kommen. Dafür arbeiten hauptamtliche TKlerinnen und TKler auch mit den ehrenamtlichen Verwaltungsräten zusammen. Im Interview erläutern Verwaltungsratsmitglied Helmut Fitzke und Mandy Kettlitz aus dem Geschäftsbereich Versorgungsinnovationen, wie sie neue zukunftsweisende Ideen erfolgreich in das Gesundheitswesen bringen.

Herr Fitzke, Sie engagieren sich im sozialpolitischen Ausschuss des TK-Verwaltungsrats. Was tun Ehrenamtliche für TK-Innovationen? Helmut Fitzke Für Innovationen gibt es verschiedene Wege zu den Versicherten. Einer davon sind die Satzungsleistungen. Wir Verwaltungsräte können die Satzung ändern, also zusätzliche Leistungen ergänzen oder verbessern, und tun das auch immer wieder. Der Sozialpolitische Ausschuss bereitet diese Entscheidungen vor, prüft also geplante Satzungsänderungen und spricht eine Empfehlung für die Ab-stimmung im Verwaltungsrat aus.

KI unterstützt Pflegebedürftige Stürze im Alter können schwerwiegende Folgen haben. Hier setzt „Sicher Zu-hause“ an, ein gemeinsames Projekt von TK und Philips: Teilnehmende an der Studie nutzen ein innovatives Hausnotrufgerät. Die Daten aus den Hausnot-rufgesprächen und dem um den Hals getragenen Sturzsensor werden an ein selbstlernendes System übermittelt. So sollen Gesundheitsrisiken bereits im Vorfeld erkannt und insbesondere sturzbedingte Krankenhauseinweisungen vermieden werden. Die Sensorik kann einen Sturz automatisch erkennen und

einen Notruf auslösen. Je nach Bedarf werden Nachbarn, An-gehörige oder der Notarzt verständigt. Darüber hinaus verknüpft „Sicher Zuhause“ die Erfahrung geschulter Ge-sundheitsberater mit den Stär-ken künstlicher Intelligenz. Die selbstlernende Technologie er-rechnet tagesaktuell einen Ri-sikowert für Teilnehmende. Ist ein Grenzwert überschritten, meldet sich eine Gesundheits-beraterin oder ein Gesund-heitsberater bei den Betrof-fenen, um weitere Schritte zu besprechen. Mehr unter tk.de (Suchnummer 2059268).

Haben Sie Beispiele für Ihre Arbeit? Fitzke Wir haben beispielsweise die Kostenübernahme von Reiseimpfungen auf den Weg gebracht und eine innova-tive Insulinversorgung bei Diabetes. Ganz neu ist eine Online-Sehschule für Kinder.

Nach welchen Kriterien entscheiden Sie, welche Leistungen für eine Sat-zungsleistung in Frage kommen? Fitzke Neue Leistungen müssen das Angebot für die Versicherten deutlich verbessern – aber auch bezahlbar sein. Als Verwaltungsräte sind wir schließlich auch für einen sorgsamen Umgang mit den Beiträgen unserer Mitglieder ver-antwortlich.

Frau Kettlitz, Sie kümmern sich hauptamtlich darum, dass neue Ideen die TK-Versicherten erreichen. Wie gehen Sie da vor? Mandy Kettlitz Uns erreichen jeden Tag viele Vorschläge für neue Produkt-ideen. Für eine systematische Prüfung, ob sie unseren Versicherten einen Mehrwert bieten, haben wir das TK-In-novationsportal geschaffen. Hier kön-nen Start-ups, aber auch etablierte Unternehmen ihre Ideen beschreiben und die Vorteile schildern. Anschlie-ßend prüfen wir das Potenzial mit den Experten in unserem Haus und gehen in den Dialog.

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So stellt die Selbstverwaltung die Weichen für Innovationen Ehrenamtliche entscheiden über Satzungsleistungen der Techniker Krankenkasse

TK-Mitarbeiter Verwaltungsrat

Experten in den Fachabteilungen Sozialpolitischer Ausschuss prüft TK-Verwaltungsrat erarbeiten erste Idee und prüfen Umsetzung und spricht Empfehlung aus beschließt neue

Satzungsleistung

Aufsicht Versicherte

TK-Versicherte können BVA* genehmigt die innovatives Angebot neue Satzungsleistung nutzen

Innovationen durch Ehrenamtliche Nur der ehrenamtliche Verwaltungsrat darf die Satzung der TK ändern, beispielsweise um zusätzliche Leistungen erweitern. 2018 ebnete die Selbstverwaltung den Weg für die Bezuschussung digitaler Hilfsmittel. Diese müssen ärztlich verordnet und vorab von der TK bewilligt werden. Die TK erstattet die Leistung, wenn sie festgelegten Qualitäts-kriterien entspricht und die Art des Produkts in ein entsprechendes Verzeichnis für die Satzungsleistung aufgenommen ist.

*Bundesversicherungsamt

Gesundheits-Apps sind ein boomender Markt. Wird das Potenzial ausreichend genutzt? Kettlitz Die Tinnitus-App „Tinnitracks“, der digitale Symp-tom-Checker „Ada“ oder die App für Kinder mit Sprachentwick-lungsstörungen „Neolino“ – die TK setzte sich dafür ein, dass diese Anbieter auf dem Markt Fuß fassen konnten. Gerade viel-versprechenden Gründern helfen wir mit unserem Know-how, einen Weg in den sehr stark regulierten Gesundheitsmarkt zu finden.

Was kann die Politik dazu beitragen? Kettlitz Neue Produkte müssen sicher sein. Dennoch muss der Gesetzgeber einen schnelleren Weg schaffen, damit In-novationen eine Chance auf dem Gesundheitsmarkt haben. Gründer haben einfach nicht die finanziellen Mittel, um die derzeit notwendigen langjährigen Nutzenbewertungsverfah-ren für den regulären Gesundheitsmarkt durchzuhalten.

Mandy Kettlitz Bereich Versorgungsinnovation

Helmut Fitzke Sozialpolitischer Ausschuss

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28 Geschäftsbericht 2018 – Datennetz

Digitales Netzwerk für TK-Versicherte

Im Zentrum stehen die Versicherten Vom Smartphone aus lassen sich heute schon viele Angelegenheiten im Sinne der eigenen Gesundheit schnell und einfach regeln.

TK-PflegeCoach

Husteblume

TK-App

Migräne-App

TK-Doc-App

Das Herzstück des digitalen Netzwerks ist die elek-tronische Gesundheitsakte TK-Safe, die 2018 für TK-Versicherte im Betatest gestartet ist. Sie funkti-oniert wie ein Tresor für sensible Gesundheitsdaten. Dabei gilt das Prinzip: Wer Einblick und Zugriff auf die Daten hat, bestimmen einzig die Versicherten. Sie entscheiden auch, welche Funktionen sie nutzen möchten: Vom Download der TK-Daten über Medi-kamente, Impfungen und Arztbesuche bis hin zu persönlichen Empfehlungen zu Vorsorgeuntersu-chungen.

Was leistet TK Safe im Einzelnen? Wo steht die Weiterentwicklung der Akte derzeit?

Mehr dazu auf den Seiten 14 und 15

Die 10,3 Millionen TK-Versicherten profitieren von einem stetig wach-senden Netzwerk digitaler Services und Anwendungen – von verschiede-nen Gesundheits-Coaches bis zur elektronischen Gesundheitsakte TK-Safe: Allergikern etwa bietet die TK-App Husteblume Orientierung, die TK-Doc-App die schnelle Kon-taktaufnahme mit einer Medizinerin oder einem Mediziner. Pflegende Angehörige können über den TK-PflegeCoach einen digitalen Pflegekurs absolvieren und von Migräne Betroffene ihre Erkrankung mit der Migräne-App managen.

Arzt- und Facharztbesuche Medikamenten-übersicht

TK-Safe

Erinnerungs-service, zum Beispiel für Vorsorgeunter-suchungen

Impfhistorie

Der Datentresor TK-Safe steht für digitale Patientenpower: Die Versicherten haben die Hoheit über ihre Daten.

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eAU

eRezept

Papierkram war gestern AU-Bescheinigungen können auch digital eingereicht werden – außerdem nimmt das eRezept bei der TK Fahrt auf.

Papier ist geduldig – ohne geht es meist schneller und unkomplizierter. TK-Versi-cherte können AU-Bescheinigungen digital bei der TK einreichen (eAU), auch mit ersten Arbeitgebern läuft die Ver-netzung für den digitalen Austausch an.

Ein Pilotprojekt testet derzeit zudem das elektronische Rezept (eRezept) in Hamburg. Dabei erhalten Versicherte in der Arztpraxis einen QR-Code sowie ein Abbild des bekannten „rosa“ Rezepts in eine App auf ihrem Smartphone oder, falls man sein Smartphone nicht dabei hat, auch gedruckt auf ein Papier. Möchte der oder die Versicherte das Rezept einlösen, scannt die Apotheke den QR-Code ein. Die Apotheke kann daraufhin das von Ärztin oder Arzt ver-ordnete Arzneimittel an die Patientin oder den Patienten abgeben. Der Über-tragungsweg ist Ende-zu-Ende ver-schlüsselt, und die Rezeptdaten liegen, bis zu deren Abruf in der Apotheke, de-zentral in der Arztpraxis. Die Teilnahme an dem Projekt ist freiwillig.

Thomas Ballast Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der TK

„Sei es Online-Banking, Reisen buchen oder einkaufen – unsere Versi-cherten erledigen im Alltag heute schon viele Dinge digital. Der digitale Wandel ist auch im Gesundheitswesen angekommen und als TK gestal-ten wir diesen aktiv mit. So haben wir ein digitales Netzwerk geknüpft, in dem unsere Versicherten viele Anliegen rund um die Gesundheit un-kompliziert erledigen können.

Herzstück ist unsere elektronische Gesundheitsakte TK Safe, mit der Ver- sicherte jederzeit und an jedem Ort über ihre Gesundheitsdaten verfügen können. Das hilft beispielsweise, Doppeluntersuchungen oder Wechselwir kungen von Medikamenten zu vermeiden. Die Ärztin oder der Arzt erhält außerdem ein ganzheitliches Bild von der individuellen Gesundheit eines jeden Einzelnen. Ergänzt wird TK Safe durch weitere digitale Angebote wie die elektronische AU-Bescheinigung, das eRezept und Gesundheits-Apps. Gerade im Bereich der Gesundheits-Apps sind heute viele innovative Ideen vorhanden, die die Versorgung verbessern können. Die Entwicklungszyk- len digitaler Produkte sind aber sehr kurz und eine Innovation wird schnell von der nächsten überholt. Um das Potenzial also voll ausschöpfen zu können, brauchen wir für digitale Versorgungsprodukte einen schnelleren Marktzugang.

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30 Geschäftsbericht 2018 – Datennetz

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Netzwerkkultur

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83 „Kultiplikatorinnen“ und „Kultiplikatoren“ aus allen TK-Dienst

stellen – haben sich auf „Kulturreise“ begeben. Sie entwickeln gemeinsam Ideen, um die Kultur der Zusammenarbeit in ihren Einheiten und in der gesamten TK zu fördern, probieren neue

Wege aus und unterstützen die Führungskräfte beim Kulturwan- del vor Ort.

5.800

Kilometer hat der Kulturkoffer, Symbol für den Kulturwandel in der TK, im Jahr 2018 auf seiner Tour durch die TK Standorte

zurückgelegt. Seine Mission: Kultur-Geschichten aus den unterschiedlichen Teams zu sammeln, diese sichtbar zu machen und damit neue Impulse in die TK zu bringen. Der Koffer war per Post unterwegs und folgte keiner festen Route. Das nächste Ziel

legte immer das jeweilige Empfänger Team fest. Die Idee dahinter: Kolleginnen und Kollegen, die sonst gar nichts

miteinander zu tun haben, konnten so in Kontakt kommen und den Grundstein legen für eine gute Zusammenarbeit.

218.000 Mal wurde der Hashtag #netzgegenplastik geteilt.

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„Nur wenn alle an einem Strang ziehen, die Unternehmensziele gemeinsam und

konsequent verfolgen und sich dafür über Hierarchien und Standorte hinweg vernetzen,

kann ein Unternehmen erfolgreich sein.

Wir investieren in unsere Kultur nicht zum Spaß, sondern weil sie die Grundlage für

unseren Erfolg ist.“ Karen Walkenhorst, Mitglied des Vorstands der TK

Netzwerkkultur Netzwerkkultur bedeutet Veränderung Wenn Unternehmen über „Kulturwandel“ reden, schwingt oft mit: „Hier muss sich et-was ändern, weil vorher nicht alles optimal war“. Aber ein Kultur-wandel ist auch angebracht, wenn sich wichtige Rahmenbedin-gungen der Arbeit ändern, wenn sich die Ansprüche von Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wandeln oder die Digitalisierung Arbeitsabläufe modifiziert. Zu all diesen Veränderungen gehört Vernetzung – in ihren unterschied-lichen Facetten.

Netzwerkkultur muss wachsen Sie entsteht nicht auf dem Reißbrett oder auf den Laptops von Unternehmensberatern – sie wächst und entwickelt sich und ist dabei auf die Menschen ange-wiesen, die sie jeden Tag leben.

Netzwerkkultur prägt Eine Netzwerkkultur wirkt sich auf die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens aus, ebenso wie auf Kooperationen mit Partnern, aber auch auf die Ansprüche an Führungskräfte und alltägliche Prozesse. Die Netzwerkkultur in der TK hat sich 2018 weiter ausgeprägt: Das beginnt bei neuen Formen der Zusammenarbeit, umfasst aber auch die „Weltver-besserer“-Kampagne – ebenso wie die Initiative „Kulturreise“, die dem Kulturwandel im Unternehmen einen Namen und zahlreiche Aktivitäten gibt.

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34 Geschäftsbericht 2018 – Netzwerkkultur

Prof. Dr. Heike Bruch ist Direktorin des Instituts für Führung und Personalmanagement an der Universität St. Gallen. Sie ist mehrfach ausge-zeichnet als führende Wissenschaftlerin in der Personalforschung und berät europaweit Top-Unternehmen und Führungskräfte unter anderem in Sachen Leadership und Kultur-Change.

Arbeitswelt 4.0: Kultur ist die Grundlage für Unternehmenserfolg Frau Bruch, welchen großen Veränderungen müssen sich Unternehmen stellen? Die meisten Unternehmen befinden sich aktuell im Umbruch – vor allem getrieben durch die digitale Transformation. DieReise geht in Richtung Netzwerkunternehmen. Diese Unter-nehmensform zeichnet sich durch eine starke Flexibilität aus, flache Hierarchien und fluide Strukturen. Das heißt, Struktu-ren bilden sich mit den anstehenden Aufgaben und lösen sich auf, wenn Projekte beendet sind. Es wird daher immer häufi-ger der Fall sein, in wechselnden Teams zu arbeiten. Und auch bei der Frage, wo und wann gearbeitet wird, werden Mitarbei-tende künftig stärker mitentscheiden können.

Und wie gelingt Unternehmen der Weg in die neue Arbeitswelt? Der Prozess verläuft nicht ohne Stolpersteine, weil es noch kaum Unternehmen gibt, die als Vorbilder fungieren können und an denen man sich orientieren könnte. Die meisten Un-ternehmen stecken noch mitten in diesem Veränderungspro-zess. Ein entscheidender Faktor, um in der neuen Arbeitswelt erfolgreich zu sein, ist die Unternehmenskultur. Wenn diese nicht zu den neuen Herausforderungen passt, müssen Unter-nehmen sie aktiv verändern.

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„Ein entscheidender Faktor, um in der neuen Arbeitswelt erfolgreich zu sein, ist

die Unternehmenskultur.“ Heike Bruch

Welche Kultur brauchen Unterneh-men, um gut auf die anstehenden Ver-änderungen vorbereitet zu sein? Klare Kulturregeln und gelebte Werte, wie Vertrauen und gegenseitige Unter-stützung, werden für die neue Arbeits-welt wichtiger. Dazu gehört auch ein of-fener, konstruktiver Umgang mit Fehlern. Statt in „Silos“ zu denken, sollten die übergeordneten Ziele für alle im Vorder-grund stehen. Um solch eine Kultur zu schaffen, müssen Unternehmen ihre Muster, Mindsets und Ziele hinterfragen und bereit sein, diese zu erneuern.

Wie können Unternehmen den Verän-derungsprozess vorantreiben? Ziel sollte sein, eine Vertrauenskultur zu etablieren, eine Art der Führung, die langfristige, übergeordnete Ziele auf-zeigt, sodass die Mitarbeitenden sich identifizieren können und nicht nur ihre eigenen Aufgaben im Kopf haben und im Alleingang arbeiten. Es sollten Wege gesucht werden, um die Mitarbeitenden zu beteiligen und bei ihnen die Sehn-sucht zu wecken, die Unternehmenszie-le zu erreichen. Dazu gehört es auch, die Mitarbeitenden Dinge ausprobieren zu lassen.

Wie muss sich Führung verändern, um den Kulturwandel zu unterstützen? Führungskräfte müssen in der neuen Arbeitswelt viel sinnorientierter führen und inspirieren. Nur über Kennzahlen zu steuern, funktioniert nicht. Vielmehr müssen Führungskräfte künftig noch flexibler zwischen beiden Führungswei-sen, der innovationsorientierten und effizienzorientierten, wechseln können – je nachdem, was die jeweilige Situati-on erfordert.

Initiative „Kulturwandel“ bewegt die TK Seit mehr als zwei Jahren ist die TK-Unternehmenskultur in Bewegung: Auf Initiative des Vorstands diskutieren TKlerinnen und TKler aller Ebenen ihre Kul-tur der Zusammenarbeit – und darüber, wie sie die Unternehmenskultur ge-meinsam weiterentwickeln können. Das Ziel: Über alle Geschäftsbereiche und Hierarchien hinweg sollen Vertrauen, Respekt, Transparenz, ein offener Um-gang mit Fehlern und der gemeinsame Einsatz für die TK als Ganzes gefördert werden.

Um die Leitwerte der neuen Kultur an allen TK-Standorten mit Leben zu füllen, haben sich insgesamt 83 Engagierte aus allen Dienststellen auf eine „Kultur-reise“ begeben. In verschiedenen Workshops, Tagungen und über ein Intra-net-Forum entwickeln sie Ideen, probieren TK-weit neue Wege aus und teilen ihre Erfahrungen.

Vorstandsmitglied Karen Walkenhorst: „An vielen Stellen in der TK hat sich die Zusammenarbeit schon verbessert. Aber eine Kultur verändert sich natürlich nicht von heute auf morgen. Es braucht dafür weiterhin einen langen Atem und das Engagement von jedem Einzelnen in der TK.“

Als Symbol für die Kulturreise reiste 2018 ein Koffer durch die verschiedenen TK-Standorte. Seine Mission: Kultur-Geschichten aus den Dienststellen zu sammeln, sichtbar zu machen und damit neue Impulse in die TK zu bringen.

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36 Geschäftsbericht 2018 – Netzwerkkultur

Die TK macht ihre Job-Welt moderner „User Interface Designer“, „Social Media Manager“, „Agiler Coach“ – in Zeiten des digitalen und unternehmerischen Wandels entstehen Jobs, unter deren Namen sich noch vor einigen Jahren kaum jemand etwas vorstellen konnte – auch bei der TK: Die schneidet ihr neues Stellenbewer-tungs- und Vergütungssystem auf die gewandelte Jobwelt zu.

Thomas Otto gestaltete die neue Jobwelt der TK mit.

Das Ergebnis: „Wir haben zum Beispiel als einen zen-tralen Schritt alle Stellen in der TK zu sogenannten Jobfamilien zusammenge-fasst, um unter anderem eine bessere Vergleichbar-keit zwischen den Stellen zu schaffen. Dadurch sor-gen wir für mehr Transpa-renz“, sagt Projektmitarbei-ter Thomas Otto. Auch sind neue Aufgaben und Tätig-keitsfelder in die Beschrei-bung aktueller und künfti-ger Jobs eingeflossen. Ausdrückliches Ziel war es

dabei, das Vergütungsniveau insgesamt konstant zu halten. „Es ging bei dem Pro-jekt immer um Kostenneutralität. Das Ver-

gütungsniveau der TK bleibt demnach erhalten. Die geringen Anpassungen in der künftigen Gehaltsentwicklung, die sich durch den Systemwechsel ergeben, glei-chen sich langfristig aus“, betont Otto.

Alle an einem Tisch Um jederzeit die Interessen der Arbeitnehmenden im Fo-kus zu behalten, waren im Projektteam der Geschäftsbereich Personal und die haus-eigene Gewerkschaft fairTK vertreten. Gemeinsam hat das Team zum Beispiel zu Beginn des Projekts unter Einbezug der Mitarbeitenden mehr als 60 Workshops an verschiedenen TK-Standorten Deutsch-lands durchgeführt, um ein umfassendes, repräsentatives und aktuelles Bild von der Stellenwelt in der TK zu erhalten. Mit Er-folg: Seit 1. April 2019 sind die neuen Re-gelungen in Kraft.

Was ist an den neuen Bewertungs- und Vergütungsregelungen besser als an den alten? Karen Walkenhorst Der größte Vorteil ist, dass wir ein zukunftsfä- higes System entwickelt haben. Dem Modell liegt eine Logik zugrunde, mit der wir auch neue Aufgaben und Arbeitsplätze schnell ins System einarbeiten können. Das war vorher nicht so einfach möglich. Wir ha- ben unter anderem Stellen sinnvoll zusammengefasst, Bewertungs- kriterien für die einzelnen Stellen deutlicher ausformuliert – so dass man sie viel besser verstehen und nachvollziehen kann und den Jobs sprechendere Namen gegeben.

Wie haben Sie die Kommunikation bei diesem wichtigen Thema intern gestaltet? Walkenhorst Bei diesem für alle TKlerinnen und TKler relevanten Thema war eine offene, transparente Kommunikation für uns das A und O. Des- halb haben wir von Anfang an umfassend über die Ziele und das Vorgehen des Projekts informiert – etwa bei persönlichen Infoveranstaltungen für die Mitarbeitenden, im Dialog mit den Führungskräften oder auch über unser Intranet. Dort haben wir mit dem Projektteam regelmäßig über Zwischenstände berichtet und uns zum Beispiel auch in zwei Live-Chats den Fragen der Mitarbeitenden gestellt. Zusätzlich haben wir einen digitalen Lernraum eingerichtet, in dem sich die Mitarbeitenden rund um die Projektergebnisse informieren können. Und natürlich war das Projektteam jederzeit persönlich ansprechbar.

TK-Vorstand Karen Walkenhorst verant-wortet unter anderem den Bereich Personal.

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Die Weltverbesserer: vernetzt gegen Plastikmüll

Die Welt ein Stückchen besser machen – für dieses Ziel haben sich die TK und die KIEZHELDEN des FC St. Pauli in der Initiative „Weltver-besserer“ zusammengeschlossen. Das Prinzip ist einfach: Die Weltverbesserer vernetzen sich mit innovativen Vordenkern und unterstützen sie bei ihren Aktionen.

Mit der Kampagne 2018 sagten die Weltverbesserer dem Plastikmüllpro-blem in den Weltmeeren den Kampf an. In den sozialen Medien riefen die TK und die KIEZHELDEN des FC St. Pauli dazu auf, gemeinsam ein Netz gegen Plastik zu knüpfen. Für jeden geteilten Hashtag „#netzgegenplastik“ auf Twitter, Face-book oder Instagram floss ein Euro in die Projektrealisierung von „Pacific Garbage Screening“: Eine schwimmende Platt-form, die Plastikmüll aus den Meeren fischt. Entwickelt hat den riesigen Was-serfilter die Architektin Marcella Hansch.

„Wir alle wissen heute, wie schlimm die Verschmutzung der Meere ist. Nach der Aufklärung müssen jetzt Taten folgen. Mit unserer Unterstützung kommt Marcella ihrem Ziel von plastikfreien Meeren näher – und das ist für uns alle gut“, begründet Uta von Braun, Projektleiterin der Weltver-besserer-Initiative, die Entscheidung, Hansch und ihr Team zu unterstützen.

Ewald Lienen, Technischer Direktor des FC St. Pauli: „Es gibt so viele Menschen, die selbst gern helfen wollen, aber oft nicht wissen, wie. Um genau die zu erreichen und sie für Marcellas Projekt zu begeistern, haben wir die Hashtag-Kampagne „#netz-gegenplastik“ ins Leben ge-rufen.“

Nicht nur online, auch offline inspirierten die Weltverbesserer 2018: Gemeinsam mit Straßenkünstlern veranstalteten sie eine Kunstaktion „Plastik vermeiden ist keine Kunst“. Von Brauns Fazit: „Die gesamte Kampagne hat erfolgreich gezeigt, dass ein kleiner Beitrag, den jeder täglich leisten kann, dabei hilft, die Welt ein bisschen zu verbessern.“

Zeichen setzen gegen Plastik Im Rahmen der Weltverbesserer-Kampagne macht sich die TK vernetzt, mit den KIEZHELDEN des FC St. Pauli, stark für die Weltmeere. Mit dabei: Ewald Lienen, Technischer Direktor des FC St. Pauli.

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38 Geschäftsbericht 2018 – Netzwerkkultur

Intern vernetzt „Miteinander vernetzt sein“ – dieses Credo gilt in einer zunehmend digitalen Welt nicht nur für Maschinen und Systeme, sondern auch für Menschen – privat wie beruflich. Seit vielen Jahren setzt die TK auf Netzwerke innerhalb des Unterneh-mens, um den Dialog und den Austausch unter den Mitarbeitenden zu fördern.

Michael Fischer, Michael Stach, Patrick Franke und Juliane Streib Sie und viele weitere TKlerinnen und TKler aus verschiedenen Bereichen setzen sich mit querTK in besonderem Maße für die Vielfalt in der TK ein.

TK-Talk bringt TK-Mitarbeitende zu verschiedenen Themen zusammen und in den Austausch. Auch die ehemalige Bundesministerin Brigitte Zypries gab als Rednerin Impulse zur Diskussion.

Wie vielfältig die Netzwerke in der TK sind, zeigt sich bei querTK besonders anschaulich. Die Gemeinschaft setzt auf Vielfalt im Unternehmen und will den vorurteilsfreien Umgang mit diversen Lebenshintergründen (LGBTIQ) voranbringen. Konkret macht das Netzwerk mit Aktionen auf das Thema und seine Bedeutung für die TK und die Beschäftigten aufmerksam. Zugleich macht querTK Kolleginnen und Kollegen Mut, offen und angstfrei mit ihren individuellen Lebensentwürfen auch im beruflichen Kontext umzugehen. Davon profitiert die TK auch als Unternehmen: Durch eine erhöhte Identifikation mit der TK als Arbeitgeber und ein gesünderes Arbeitsumfeld steigen Einsatzbereitschaft und Produktivität.

Talk-Format für alle Eine Stunde, ein Redner, ein Thema – das ist das Motto von TK-Talk. Bei diesem Gesprächsformat, inspiriert durch die in den USA verbreiteten TED-Talks, treffen sich Kolle-ginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen nach Feier-abend, um nach einem 30-minütigen Impulsvortrag eines Red-ners in die Diskussion zu kommen. Ob IT-Sicherheit, Gesundheitspolitik oder künstliche Intelligenz – die Themen, die einen Bezug zur TK oder zum Gesundheitswesen im Allgemeinen haben, können TKlerinnen und TKler selbst vorschlagen. Gestar-tet in der Unternehmenszentrale breiten sich die Talks auch auf andere TK-Standorte Deutschlands aus, wo die Mitarbeitenden ebenfalls über die Fachgrenzen hinweg Gedanken austauschen und dadurch neue Ideen entwickeln.

Netzwerk-Vielfalt Die Digital Community, die sich digitalen Trends und dem Ausprobieren neuer Wege verschrieben hat, das Netzwerk Gesundheit, das sich um das Wohlbefinden der TKlerinnen und TKler kümmert, und SPACE, das Netzwerk für TK-Führungskräfte, sowie das Netzwerk Nachhaltigkeit sind weitere Beispiele von Gemeinschaften, die in der TK aktuell viel bewegen.

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„Wir geben dem Fortschritt der TK ein Gesicht.“

Dr. Jens Baas Vorsitzender des Vorstands der TK auf dem Fortschrittstag

Fortschrittshelden gesucht

Ein kreatives Gesundheitsnetzwerk oder gute Ideen für mehr Nachhaltigkeit – an vielen Stellen in der TK sind Menschen am Werk, die sich in besonderer Weise für den Fortschritt des Unternehmens einsetzen. Um sie im Unternehmen sichtbar zu machen, rief der Vorstand die Aktion „Die Techniker sucht ihre Fortschrittshelden“ aus: Ob konkrete Erfindung, Strate-gien im Büroalltag oder fortschrittliche Einstellung – viele TKlerinnen und TKler wurden von ihren Kolleginnen und Kol-legen als Fortschrittshelden vorgeschlagen und im TK-Intra-

net vorgestellt. Zum Abschluss der Ak-tion trafen sich alle Nominierten zum Fortschrittstag in der Unterneh-menszentrale und arbeiteten gemein-sam an neuen Ideen.

Florian Groß de Vry aus dem Geschäftsbereich Finanzen und Controlling ist einer dieser Fortschrittshelden. Er hat unter anderem ein Lernvideo erstellt, das allen TK-Mitarbeitenden einen neuen internen Buchungs- und Zahlungs-prozess anschaulich erklärt.

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40 Geschäftsbericht 2018 – Netzwerkkultur

Gezielt und vernetzt

„Ohne Impulse aus der Praxis können wir uns nicht im Sinne unserer Versicherten weiterentwickeln.“

Dr. Christoph Vauth

Rund 3.500 Menschen arbeiten bundesweit in 18 Fachzentren der TK. Ihr Spezialistenwissen zu bündeln, Abläufe zu verschlanken und so Kundinnen und Kunden schneller und effizienter die richtige Auskunft und Versorgung bieten zu können – das ist das Erfolgskonzept der TK-Fachzentren.

„Ich glaube, dass wir in Zukunft hauptsächlich in virtuellen Ar-beitsräumen zusammenkom-men werden. Dort können wir schon heute Dokumente, Infor-mationen, Aktualisierungen, Ide-en und Meinungen austauschen – schnell und unkompliziert. Er-gänzend helfen Telefon- und Vi-

deokonferenzen dabei, den persönlichen Kontakt zu halten und auch Stimmungsbilder zu transportieren. Gerade für den standortübergreifenden Austausch bietet uns die Digi-talisierung viele neue Möglichkeiten.“

Christian Rump, Krankengeldexperte, Fachzentrum Krankengeld, Münster

„Durch Digitalisierung und de-mografischen Wandel ergeben sich neue Herausforderungen in der Zusammenarbeit. Wir orga-nisieren Projekte und Arbeits-gruppen teamübergreifend, um voneinander zu lernen. Es ist schön, Erfahrungen und Wissen zu teilen, für jeden eingebrach-

ten Impuls erhält man auch immer etwas zurück. Vernet-zung schafft Vertrauen. Wer sein Kollegium gut kennt und einschätzen kann, setzt Vertrauen in dessen Fähigkeiten. So kommen wir weg von Verallgemeinerungen und schärfen un-seren Blick für das Wesentliche und unsere Ressourcen.“

„Im Zentrum in Duisburg bearbei-ten wir alle Kundenanfragen zum Thema Hilfsmittel. Mit den Pfle-gezentren arbeiten wir intensiv zusammen, die Themen liegen nahe beieinander. Der direkte Austausch hilft uns, die Anträge unserer Kundinnen und Kunden schnell und effizient zu bearbei-

ten. Wir werden uns in Zukunft sicherlich noch stärker vernet-zen, um anstehende Veränderungen flexibel, professionell und im Sinne unserer Versicherten gestalten zu können.

Simone Stephanik, Expertin für Rehatechnik, Fachzentrum Hilfsmittel, Duisburg

„Der Gesundheitsmarkt wird komplexer. Auch deswegen wird mein Netzwerk immer wichtiger. Es hilft mir, Zusam-menhänge aus unterschiedli-chen Perspektiven zu be-leuchten und notwendige Veränderungen abzuleiten. So kann ich hierarchieübergrei-

fend in der TK zusammenarbeiten und auch Impulse von außen einbringen. Gute Ideen anderer kopiere ich gerne und berichte in meinem Netzwerk umgekehrt aktiv über die Ent-wicklungen meines Zentrums. Eine gutes Projekt ist wie ein überzeugendes Lächeln: Es zu teilen ist ein Gewinn für alle.“

Regina Steiger, Leiterin Fachzentrum Vorsorge und Reha, Darmstadt Dieter Klein, Leiter Fachzentrum Krankenhaus, Mönchengladbach

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„Die Kommunikation und der fachliche Austausch zwischen den drei Pflegezentren unterein-ander und mit der Unterneh-menszentrale laufen hauptsäch-lich digital über gemeinsam genutzte Online-Teamräume. So sind wir alle auf dem gleichen Stand zu aktuellen Fragen, neu-

en Angeboten wie dem Online-PflegeCoach der TK und den Entwicklungen in der Pflegeversicherung. Dieses Wissen können wir dann in der Beratung von Betroffenen und pfle-genden Angehörigen schnell und gezielt einsetzen.“

Kai Wiktor, Pflegeexperte, Pflegezentrum Kiel

„Die Verbesserung bestehender und die Entwicklung neuer Pro-zesse funktioniert am besten in einem interdisziplinären Team. Wenn Prozess- und Organisati-onsexperten, Softwareentwickler und Praxisexperten zusammen kommen, können alle Blickwinkel und Bedarfe berücksichtigt wer-

den. Das Ziel ist immer ein gut durchdachter, optimaler Pro-zess, mit dem wir den Versicherten noch schnellere, unbüro-kratische Lösungen anbieten und den Mitarbeitenden Unterstützung für alle fachlichen und technischen Fragen bie-ten können.“

David Vieweger, Prozessmanager

„Wir kümmern uns an fünf Stand-orten um die ambulante Versor-gung, erleben uns durch die Ver-netzung aber als ein virtuelles Zentrum. Unsere Kundinnen und Kunden merken höchstens am Dia lekt, ob sie in Bremen oder Nürnberg beraten werden, denn wir geben ihnen verlässlich überall

die richtige und gleichlautende Auskunft. Um diesen Anspruch einzuhalten, sind wir untereinander im stetigen Austausch und blicken auch über den fachlichen Tellerrand. Dabei helfen uns Teamräume, Blogs und Diskussionsrunden.“

Pascal Mahns, Leiter Fachzentrum Ambulante Leitungen, Bremen

Dr. Christoph Vauth leitet den Geschäftsbereich Versorgungssteuerung der TK und ist verantwortlich für alle Fachzentren im Bereich Versorgung.

Wie profitieren TK-Versicherte von den Fachzentren?

Dr. Christoph Vauth Die TK-Experten in den Zentren können unsere Kundinnen und Kunden ohne lange Warte-zeiten umfassend versorgen und beraten – auch bei kom-plexen Anliegen. Dahinter liegt das Prinzip, das Seltene häufig zu machen. Daher macht nicht jede oder jeder von allem etwas, sondern ein verantwortliches Team beant-wortet beispielsweise alle Fragen zu einer bestimmten Behandlung – und wird dadurch immer erfahrener.

Wie fördern Sie den Austausch?

Vauth Durch übergreifende Projekte, Patenschaften und Hospitationen. Immer häufiger wechseln Mitarbei-

tende und Führungskräfte gezielt nach einigen Jahren in ein anderes Team – das bringt überraschende Einsichten. Durch die neuen Perspektiven können wir uns verbessern und unsere Abläufe noch kundenfreundlicher gestalten. In virtuellen Teamräumen tauschen wir uns orts- und zeitunabhängig aus. Und wir experimentieren gezielt mit Metho-den zur Selbstorganisation, um heraus-zufinden, ob und wie Teams ihre Arbeit künftig anders organisieren können – mit dem Ziel, die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zu erkennen und noch besser zu berücksichtigen.

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Zahlen und Daten

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7,8 Milliarden Euro betrugen die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen

2018 – das sind +2,5 Prozent höhere Ausgaben je Versicherten.

Rund 10,3 Millionen Menschen sind TK versichert.

+3,5 % Anstieg der Leistungsausgaben je Versicherten

Rund 4,5 Milliarden Euro betrugen die Ausgaben für Arzneimittel.

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2018 in Zahlen

Die Techniker Krankenkasse kann für das Jahr 2018 eine positive Bilanz zie-hen. Bei einem Plus von rund 486 Milli-onen Euro konnte der Verwaltungsrat zum Jahreswechsel erneut den Bei-tragssatz senken. Die TK nutzte somit ihren Spielraum, um die Beitragszahler um 0,2 Prozentpunkte zu entlasten. Mit 0,7 Prozent liegt der Zusatzbeitrags-satz der TK deutlich unter dem gesetz-lichen Durchschnitt von 0,9 Prozent.

Ausgaben der Krankenversiche-rung Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Ausgaben für die medizinische Ver-sorgung um 3,5 Prozent je Versicherten auf insgesamt 26 Milliarden Euro an. Mit 7,8 Milliarden Euro floss dabei der größ-te Teil an die Krankenhäuser, was einem Anstieg von 3,5 Prozent je Versicherten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Für ärztliche Behandlungen gab die TK etwa 5,2 Milliarden und für Arzneimittel knapp 4,5 Milliarden Euro aus. Mit 13,5 Prozent lag 2018 aufgrund gesetzlicher Maßnahmen der größte Ausgabenan-stieg bei den Heilmitteln, die sich damit auf 941 Millionen Euro belaufen.

Effiziente Verwaltung – steigende Mitgliederzahlen Die TK weist für das Jahr 2018 Verwaltungskosten in Höhe von 117 Euro je Versicherten aus. Diese liegen somit deutlich unter dem Durch-schnitt der gesetzlichen Krankenversi-cherung (GKV), der 157 Euro beträgt, und spiegeln die effektive und schlanke Verwaltung der TK wider. Neben dem Leistungsangebot wissen dies auch die mittlerweile 10,3 Millionen TK-Versi-cherten zu schätzen.

Ausgaben der Pflegeversicherung Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Leistungsausgaben der Pflegeversicherung auf 2,1 Milliarden Euro. Die Zah-lungen an den Ausgleichsfonds machten mit 3,3 Milliarden Euro jedoch den größten Ausgabenposten aus. Diese fielen 2018 aufgrund von Liquiditätseng-pässen des Ausgleichsfonds deutlich höher aus als in den Vorjahren. Insgesamt ist das Ergebnis der Pflegeversicherung deshalb mit einem Minus von knapp 60 Millionen Euro negativ.

Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2018 der Techniker Krankenkasse und die Jah-resrechnung 2018 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafür Entlastung erteilt.

Juli 2019

Dieter F. Märtens

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

Dominik Kruchen

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung

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46 Geschäftsbericht 2018 – Zahlen und Daten

Vermögensrechnung

Aktiva in Euro 2017 2018

A. Langfristiges Vermögen

I. Verwaltungsvermögen 271.985.688,98 271.332.083,15

II. Mittel der Rückstellungen 2.533.144.056,95 2.740.117.367,56

III. Finanzanlagen 4.271.597.376,05 5.198.588.409,66

B. Kurzfristiges Vermögen

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1.015.877.558,48 1.294.674.642,95

II. Kurzfristige Geldanlagen 1.776.466.199,88 1.038.687.934,51

III. Kassenbestand und Giroguthaben 19.214.336,70 42.876.819,00

C. Rechnungsabgrenzungsposten 16.469.195,85 13.457.846,73

D. Sondervermögen AAG-Kassen 453.039.810,18 488.790.639,96

10.357.794.223,07 11.088.525.743,52

Passiva in Euro 2017 2018

A. Netto-Reinvermögen 3.730.283.800,07 4.216.480.184,31

B. Rückstellungen 2.533.144.056,95 2.740.117.367,56

C. Verpflichtungen 3.622.662.272,83 3.625.626.622,82

D. Rechnungsabgrenzungsposten 18.664.283,04 17.510.928,87

E. Sondervermögen AAG-Kassen 453.039.810,18 488.790.639,96

10.357.794.223,07 11.088.525.743,52

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen möglich.

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2017 2018

Netto-Reinvermögen in Euro 3.730.283.800,07 4.216.480.184,31

je Versicherten in Euro 375,55 414,33

% zum Vorjahr je Versicherten + 17,0 + 10,3

davon:

Betriebsmittel 2.281.998.111,09 2.718.348.101,16

je Versicherten in Euro 229,74 267,12

% zum Vorjahr je Versicherten + 30,1 + 16,3

Rücklage 1.096.300.000,00 1.146.800.000,00

je Versicherten in Euro 110,37 112,69

% zum Vorjahr je Versicherten + 2,7 + 2,1

Verwaltungsvermögen inklusive Investitionsrücklage

351.985.688,98 351.332.083,15

je Versicherten in Euro 35,44 34,52

% zum Vorjahr je Versicherten - 3,7 - 2,6

47

Vermögen

Erfolgsrechnung

in Euro 2017 2018

1. Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 24.413.200.612,05 25.910.534.510,96

2. Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz 1.809.639.958,27 1.737.206.843,86

3. Erstattungen 52.057.244,98 62.325.913,04

4. Einnahmen aus Ersatzansprüchen 59.853.795,69 60.951.740,85

5. Leistungsaufwand 24.522.993.838,63 26.006.757.359,85

6. Verwaltungskosten 1.019.465.289,97 1.191.463.980,73

7. Zinsergebnis 22.341.882,00 27.509.383,20

8. Sonstige Einnahmen 8.401.239,14 44.196.231,88

9. Sonstige Ausgaben 191.338.675,55 158.306.898,97

10. Jahresüberschuss 631.696.927,98 486.196.384,24

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48 Geschäftsbericht 2018 – Zahlen und Daten

Einnahmen und Ausgaben

Einnahmen im Detail 2017 2018

Gesamtsumme absolut in Euro 26.396.727.768,97 27.858.599.544,77

je Versicherten in Euro 2.657,52 2.737,51

% zum Vorjahr je Versicherten + 4,3 + 3,0

davon:

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds

absolut in Euro 24.413.200.612,05 25.910.534.510,96

je Versicherten in Euro 2.457,83 2.546,09

% zum Vorjahr je Versicherten + 4,4 + 3,6

Einnahmen aus Zusatzbeitragssatz absolut in Euro 1.809.639.958,27 1.737.206.843,86

je Versicherten in Euro 182,19 170,71

% zum Vorjahr je Versicherten + 2,9 - 6,3

Sonstige Einnahmen absolut in Euro 173.887.198,65 210.858.189,95

je Versicherten in Euro 17,51 20,72

% zum Vorjahr je Versicherten + 5,7 + 18,4

Ausgaben im Detail 2017 2018

Gesamtsumme absolut in Euro 25.765.030.840,99 27.372.403.160,53

je Versicherten in Euro 2.593,93 2.689,74

% zum Vorjahr je Versicherten + 1,9 + 3,7

davon:

Leistungsausgaben absolut in Euro 24.522.993.838,63 26.006.757.359,85

je Versicherten in Euro 2.468,88 2.555,54

% zum Vorjahr je Versicherten + 3,2 + 3,5

davon:

Ärztliche Behandlung absolut in Euro 4.971.749.968,47 5.166.793.382,04

je Versicherten in Euro 500,54 507,71

% zum Vorjahr je Versicherten + 4,9 + 1,4

Zahnärztliche Behandlung ohne Zahnersatz

absolut in Euro 1.577.243.761,94 1.639.297.244,70

je Versicherten in Euro 158,79 161,08

% zum Vorjahr je Versicherten + 1,1 + 1,4

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Ausgaben im Detail 2017 2018

Zahnersatz absolut in Euro 376.515.348,28 388.901.875,90

je Versicherten in Euro 37,91 38,22

% zum Vorjahr je Versicherten + 0,6 + 0,8

Arzneimittel absolut in Euro 4.244.904.066,62 4.474.974.600,77

je Versicherten in Euro 427,36 439,73

% zum Vorjahr je Versicherten + 3,5 + 2,9

Hilfsmittel absolut in Euro 817.235.636,82 895.332.768,54

je Versicherten in Euro 82,28 87,98

% zum Vorjahr je Versicherten - 0,3 + 6,9

Heilmittel absolut in Euro 809.371.936,54 941.121.624,93

je Versicherten in Euro 81,48 92,48

% zum Vorjahr je Versicherten + 1,2 + 13,5

Krankenhausbehandlung absolut in Euro 7.382.031.403,11 7.830.124.495,94

je Versicherten in Euro 743,20 769,42

% zum Vorjahr je Versicherten + 2,5 + 3,5

Krankengeld absolut in Euro 1.685.907.339,02 1.791.910.592,01

je Versicherten in Euro 169,73 176,08

% zum Vorjahr je Versicherten + 5,0 + 3,7

Fahrkosten absolut in Euro 445.153.532,68 500.622.196,39

je Versicherten in Euro 44,82 49,19

% zum Vorjahr je Versicherten + 5,5 + 9,8

Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen

absolut in Euro 337.986.919,02 352.269.972,64

je Versicherten in Euro 34,03 34,62

% zum Vorjahr je Versicherten + 3,6 + 1,7

Schutzimpfungen absolut in Euro 220.335.393,69 232.376.513,66

je Versicherten in Euro 22,18 22,83

% zum Vorjahr je Versicherten - 2,7 + 2,9

Früherkennungsmaßnahmen absolut in Euro 343.844.664,54 371.199.825,03

je Versicherten in Euro 34,62 36,48

% zum Vorjahr je Versicherten + 1,7 + 5,4

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Ausgaben im Detail 2017 2018

Schwangerschaft und Mutterschaft ohne stationäre Entbindung

absolut in Euro 275.724.152,49 303.902.328,59

je Versicherten in Euro 27,76 29,86

% zum Vorjahr je Versicherten + 1,1 + 7,6

Behandlungspflege und häusliche Krankenpflege

absolut in Euro 461.510.160,82 502.337.219,30

je Versicherten in Euro 46,46 49,36

% zum Vorjahr je Versicherten + 8,5 + 6,2

Dialyse absolut in Euro 157.796.917,00 160.557.868,64

je Versicherten in Euro 15,89 15,78

% zum Vorjahr je Versicherten + 7,2 - 0,7

Sonstige Leistungsausgaben absolut in Euro 415.682.637,59 455.034.850,77

je Versicherten in Euro 41,85 44,71

% zum Vorjahr je Versicherten + 1,9 + 6,8

Prävention absolut in Euro 793.751.275,68 841.666.536,60

je Versicherten in Euro 79,91 82,71

% zum Vorjahr je Versicherten + 2,0 + 3,5

Verwaltungsausgaben absolut in Euro 1.019.465.289,97 1.191.463.980,73

je Versicherten in Euro 102,64 117,08

% zum Vorjahr je Versicherten - 24,3 + 14,1

Sonstige Ausgaben absolut in Euro 222.571.712,39 174.181.819,95

je Versicherten in Euro 22,41 17,12

% zum Vorjahr je Versicherten + 41,6 - 23,6

50 Geschäftsbericht 2018 – Zahlen und Daten

Einnahmen und Ausgaben

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52 Geschäftsbericht 2018 – Zahlen und Daten

Pflegeversicherung

Vermögensrechnung 2017 2018

Aktiva in Euro

A. Kurzfristiges Vermögen

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 132.282.704,28 142.687.435,00

II. Wertpapiere 480.978.346,96 420.871.283,70

III. Kassenbestand und Giroguthaben 253.089,25 533.411,37

B. Rechnungsabgrenzungsposten 43.096.215,29 49.656.120,58

656.610.355,78 613.748.250,65

Passiva in Euro

A. Reinvermögen 325.303.549,47 265.357.690,00

B. Verpflichtungen 331.306.806,31 348.390.560,65

656.610.355,78 613.748.250,65

Erfolgsrechnung 2017 2018

in Euro

1. Beiträge 5.143.699.531,16 5.450.767.601,30

2. Einnahmen aus Ersatzansprüchen 4.868.821,23 5.093.150,02

3. Leistungsaufwand der Pflegeversicherung 1.851.223.641,59 2.092.962.959,05

4. Zahlungen an den Ausgleichsfonds 3.087.556.394,07 3.261.635.258,92

5. Verwaltungskosten 156.562.935,61 159.947.130,06

6. Zinsergebnis - 786.161,79 - 906.687,44

7. Sonstige Einnahmen 8.156,44 31.456,57

8. Sonstige Ausgaben 38.800,32 386.031,89

9. Jahresüberschuss 52.408.575,45 - 59.945.859,47

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Leistungsausgaben Pflegeversicherung

Leistungsausgaben in Euro 2017 2018

Pflegesachleistung 241.208.114,63 263.137.006,06

Pflegegeld 611.978.966,95 697.775.369,10

Leistungen für Pflegepersonen 123.821.615,60 148.061.643,31

Stationäre Leistungen 530.565.015,93 566.121.162,62

Übrige Leistungen 343.649.928,48 417.867.777,96

Leistungsausgaben insgesamt 1.851.223.641,59 2.092.962.959,05

„Die Leistungsausgaben der Pflegeversicherung stiegen auch 2018 weiter an. Das liegt daran, dass immer mehr Menschen dieser Leistungen bedürfen, ebenso wie am Ausbau des Leistungskatalogs sowie der reformierten Begutachtung von Pflegebedürftigkeit. Auch in Zukunft eine gute und finanzierbare Pflege zu ermöglichen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die uns alle angeht. Bei der TK haben wir auch 2018 Ideen entwickelt, die dazu beitragen können, dass Menschen mit Pflegebedarf möglichst lange selbstständig bleiben können. Wir haben beispielsweise ein Pilotprojekt gestartet, das Pflegebedürftige mit einem intelligenten Hausnotrufsystem ausstattet. “

Wolfgang Flemming verantwortet als Fachbereichsleiter auch den Bereich Pflege

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besteht aus

beschließt den 30 Mitgliedern Haushalt

trifft verantwortet alle wichtigen

Entscheidungen von grundsätzlicher FinanzBedeutung

Entscheidungen zum Beispiel den Beitragssatz

entscheidet über

Zusatzleistungen

verabschiedet die

Satzung

wählt und kontrolliert den

Vorstand Grafik: Techniker Krankenkasse Mitglieder des Verwaltungsrats

54 Geschäftsbericht 2018 – Zahlen und Daten

Der Verwaltungsrat der TK

Der Verwaltungsrat und seine Aufgaben Soziale Selbstverwaltung: Die Ehrenamtlichen bestimmen den Kurs des Unternehmens mit.

Der Verwaltungsrat der Techniker Kran-kenkasse ist das höchste Entscheidungs-gremium des Unternehmens. Nach dem Prinzip „Selbstverwaltung ist Selbstge-staltung“ treffen die 30 ehrenamtlichen Mitglieder viele wichtige Entscheidun-gen – vergleichbar mit dem Aufsichtsrat eines Unternehmens. 15 der gewählten Mitglieder vertreten die Arbeitgeber – 15 Mitglieder die Versicherten der TK. Wer in dem Gremium sitzt, wird alle sechs Jahre bei der Sozialwahl bestimmt.

Versichertenvertreter Arbeitgebervertreter Dieter F. Märtens (TKG) Dominik Kruchen Alternierender Vorsitzender Alternierender Vorsitzender

Detlef Decho (IG Metall) Thomas Breitenbach Peter Duchene (TKG) Uwe Bußmeier Udo Frackmann (TKG) Joachim Feldmann Friedrich Gosewinkel (TKG) Helmut Fitzke Claudia Goymann (TKG) Ingrid-Beate Hampe Karla Hasenauer (TKG) Mirko Knappe Uwe Klemens (ver.di) Dr. Volker Müller Heike Lange (TKG) Udo Nicolay Petra Rahmann (ver.di) Corina Reifenstein Norbert Schneider (BfA DRV-Gemeinschaft) Dr. Anne Thomas Katrin Schöb (TKG) Doris Unger Annette Stensitzky (TKG) Torben Vahle Dieter Weißflog (BfA DRV-Gemeinschaft) Bernd Wegner Gerard Wolny (TKG) Walter Winkler

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55

Karla Hasenauer Alternierende Vorsitzende des Sozialpolitischen Ausschusses 2018

Zur Vorbereitung seiner Entscheidun-gen hat der Verwaltungsrat Fachaus-schüsse gebildet: den Hauptausschuss, den Sozialpolitischen Ausschuss sowie den Finanzausschuss. Zudem gibt es sieben Widerspruchsausschüsse.

Der Sozialpolitische Ausschuss

„Wir werden aktiv, wenn in die Satzung der TK neue Leistungen auf-genommen werden sollen. Unser Ziel ist, das Angebot im Sinne der Versicherten weiterzuentwickeln. Außerdem diskutieren wir Empfeh-lungen für sozial- und gesundheitspolitische Beschlüsse.“

Gerard Wolny Alternierender Vorsitzender des Finanzausschusses 2018

Der Finanzausschuss

„Der Verwaltungsrat trifft alle wichtigen Finanzentscheidungen. Wir bereiten diese vor und geben entsprechende Empfehlungen ab. Dazu gehört auch, sich mit finanziellen Folgen von Gesetzen zu befassen und den Jahresabschluss des Unternehmens auf Herz und Nieren zu prüfen.“

Der Hauptausschuss

„Im Hauptausschuss bereiten wir die Sitzungen des Verwaltungsrats inhaltlich vor. Wir beraten wichtige Unternehmensentscheidungen in engem Austausch mit dem Vorstand.“

Die Aufgaben der sieben Widerspruchsausschüsse

Alle TK-Versicherten haben das Recht, Widerspruch gegen Ent-scheidungen einzulegen. Die Widerspruchsausschüsse prüfen und beraten diese.

Dieter F. Märtens Alternierender Vorsitzender des Hauptauschusses 2018

Informationen über aktuelle Entscheidungen des TK-Verwaltungsrats und die öffentlichen Sitzungen gibt es auf tk.de/verwaltungsrat.

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Video-Chat

TK-App

eGA

807.000 E-Mails verschickt die TK im Jahr

30 Ehrenamtliche im Verwaltungsrat

6.760 ehrenamtlich Beratende

117€ Verwaltungskosten je Versicherten

56 Geschäftsbericht 2018 – Zahlen und Daten

Facettenreiches Unternehmen

Die TK in Zahlen auf einen Blick: Für über zehn Millionen Versi-cherte sind rund 14.000 Mitarbeitende in ganz Deutschland im Einsatz. Darunter auch über 600 Auszubildende. Dabei gilt beim Service das Prinzip „Vielfalt“ – je nach Kundenbedürfnis und Si-tuation verbinden viele Wege die TK und ihre Versicherten: von der klassischen Hotline bis zum Chat.

Innovationen zählen: Ob elektronische Gesundheitsakte oder neue Präventionsideen – die Zahl der Angebote für TK-Versicher-te wächst kontinuierlich weiter.

Ehrensache Ehrenamt: Zentrale Entscheidungen trifft in der TK der demokratisch gewählte Verwaltungsrat – 30 Ehrenamtliche vertreten Versicherte und Arbeitgeber. Sie wachen auch über den Haushalt des Unternehmens. Knapp 7.000 ehrenamtliche Bera-terinnen und Berater stehen TK-Versicherten mit Rat und Tat zur Seite.

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24/7 -Hotline

26 Mrd.€ Ausgaben für medizinische Versorgung

8,5 Mio. Anrufe erhällt die TK im Jahr

7,8 Mrd.€ für Krankenhäuser 4,5 Mrd.€

für Arzneimittel

36 Mio. Briefe verschickt die TK im Jahr

14.000 Mitarbeitende, 653 Azubis 5,2 Mrd.€ für Ärztinnen

und Ärzte

205 Kundenberatungen vor Ort

842 Mio.€ für Prävention

10,3 Mio. Versicherte

57

Mitglieder- und Versichertenentwicklung Stichtag Jahresdurchschnitt

01.01.2018 01.01.2019 2017 2018

Mitglieder 7.570.421 7.788.045 7.459.658 7.681.839

% zum Vorjahr + 3,1 + 2,9 + 3,5 + 3,0

Familienangehörige 2.474.654 2.498.239 2.473.166 2.494.773

Versicherte insgesamt 10.045.075 10.286.284 9.932.824 10.176.612

% zum Vorjahr + 2,5 + 2,4 + 2,9 + 2,5

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58 Geschäftsbericht 2018 – Zahlen und Daten

Der Geschäftsbericht der Techniker – auch digital

Unter tk.de/geschaeftsbericht fin-den Sie die digitale Ausgabe des TK-Geschäftsberichts – mit zusätzli-chen Inhalten und Videos.

Der Geschäftsbericht 2018 steht Ihnen auch als PDF zum Download unter tk.de/presse zur Verfügung.

Impressum – Verantwortlich für den Inhalt: Techniker Krankenkasse, Bramfelder Straße 140, 22305 Hamburg, Telefon 040-69 09-17 83, Internet: tk.de/presse, E-Mail: [email protected], Twitter: www.twitter.com/tk_presse

Verantwortlich: Prof. Dr. Volker Möws; Redaktion: Kerstin Grießmeier, Inga Laboga; Texte: Gabriele Baron, Daniel Burgstaler, Dennis Chytrek, Jacqueline Dauster, Mona Garbas, Philip Giewer, Kerstin Grießmeier, Michaela Hombrecher, Michael Ihly, Isabelle Wahl, Silvia Wirth.

Konzept und Gestaltung: Christina Bartheidel, Kerstin Grießmeier; Produktion: Tanja Klopsch; Litho: Hirte GmbH & Co. KG, Hamburg; Druck: oeding print GmbH, Braunschweig; Bilder: Andreas Friese, dpa Picture-Alliance, Mona Garbas, Getty Images, Philip Giewer, Jan Pauls, Jonas Weibel für SKO-Leader-Magazin, Philips.

© Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfältigung – auch auszugsweise – nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung.

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Mehr Informationen gibt es online Die digitale Ausgabe des TK-Geschä sberichts fi nden Sie unter tk.de/geschae sbericht.

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