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Geschäftsjahr 2017Siemens Schweiz AG

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Inhalt

Editorial 3

Siemens in der Schweiz 4

Siemens weltweit 6

Mit MindSphere neue Märkte erschliessen 7

Building Technologies 10

Mobility 14

Digital Factory und 20 Process Industries and Drives

Energy Systems 24

Healthineers 28

Übrige Aktivitäten 29

Human Resources 32

Organigramm Siemens Schweiz 35

Fotos:Fotoarchive SiemensBürgenstock Hotels AG, Bild 1, Seite 10Felix Platter Spital, Bild 2, Seite 10Jelmoli Zürich, Bild 3, Seite 11Kunstmuseum Basel, Bild 4, Seite 11Schweizerische Südostbahn, Bild 1, Seite 14Gornergrat Bahn, Bilder Seite 16/17Televista, Bild links, Seite 17Cofac AG, Bilder Seite 23Sébastien Moret, Bild 1, Seite 24Zermatt Bergbahnen AG, Bild 3, Seite 25GD Architectes SA, Bild 4, Seite 25AVAG KVA Thun, Bilder Seite 26/27

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Siemens Schweiz blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück, in dem wir die gesteckten Ziele erreicht oder sogar übertroffen haben. Während wir den Umsatz auf Vorjahresniveau halten konnten, haben wir beim Auftragseingang deutlich zugelegt. Mit einem sehr hohen Auftragsbestand sind wir zudem für die Zukunft bestens gerüstet.

Digitalisierung ist bei Siemens weit mehr als nur ein Schlagwort. Im vergangenen Jahr ist es uns gelungen, zahlreiche Projekte umzusetzen, bei denen wir zusammen mit unseren Kunden und mit unserem digitalen Know-how massive Produktionssteigerungen und Prozessoptimierungen realisieren konnten. An dieser Stelle speziell erwähnen möchte ich die Gornergrat Bahn in Zermatt, für die wir als Weltpremiere ein Cloud- basiertes Leitsystem installieren durften. Oder auch unsere Division Building Technologies, die ihren neuen Hauptsitz in Zug nach dem BIM-Verfahren (Building Infor mation Modeling) vorantreibt. Bei diesem Prinzip wird zuerst virtuell ein digitaler Zwilling «gebaut», bevor das eigentliche Gebäude erstellt wird. Vorteil dieses Prinzips ist die Planungssicherheit, eine schnellere Bauzeit und deutlich tiefere Kosten. Dieses Know-how bieten wir natürlich auch unseren Kunden an. Unsere Division Digital Factory hat ein Cloud-basiertes Betriebssystem für das Internet der Dinge im Markt eingeführt. Die Lösung namens MindSphere hilft unseren Kunden, ihre Daten zu verwalten und vor allem auszuwerten – getreu dem Motto «aus Big Data mach Smart Data».

Für das kommende Jahr bin ich optimistisch – für Siemens Schweiz genauso wie für die Schweizer Industrie: Sie ist gestärkt aus der Krise mit dem überbewerteten Franken hervorgegangen, hat sich fit gemacht und ist nun für den kommenden Aufschwung gerüstet.

Für das insgesamt gute Geschäftsjahr möchte ich unseren Mitarbeitenden genauso danken wie unseren Kunden und Partnern, die mit dem uns entgegengebrachten Vertrauen diese Erfolge erst ermöglichen.

Siegfried Gerlach CEO Siemens Schweiz

Das Geschäftsjahr 2017

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Editorial | Geschäftsjahr 2017

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Geschäftsjahr 2017 | Siemens in der Schweiz

Im ganzen Land präsent

Volketswil

WallisellenReinach

Zürich

Steinhausen

Bern

Renens

Camorino

Chur

Gossau

Granges-Paccot

OstermundigenSt. Blaise

Plan-les-Ouates

Root

Sion

Hünenberg

Altenrhein

Roche

Dättwil

Zug

Würenlos

Rotkreuz

Siemens in der Schweiz Umsatz 2017 (in Mio. CHF) Mitarbeitende 30.9.2017

Siemens Schweiz AG 1944 4670 Regionalgesellschaft 1070 3026

Headquarters Building Technologies 874 1644

Siemens Industry Software AG (ehemals PLM) 33 72Siemens Postal, Parcel & Airport Logistics AG 20 25Siemens Healthineers 154 228Huba Control AG 99 369Polarion AG 14 n/aSystransis AG 2 10Mentor Graphics (Schweiz) AG* 1 5Landeskonsolidierung -111

Total 2156 5379

*Aktivitäten wurden im Lauf des Geschäftsjahres 2017 akquiriert.

Eckwerte der Regionalgesellschaft 2017 2016

Auftragseingang Mio. CHF 1177,3 1104,6Umsatz Mio. CHF 1070,0 1072,5Mitarbeitende Stand 30.9. 3026 2958

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Siemens in der Schweiz | Geschäftsjahr 2017

Im ganzen Land präsent

In den folgenden 123 Jahren hat Siemens seine Tätigkeitsgebiete stetig weiterentwickelt. Heute ist das Unternehmen an mehr als 20 Standorten in der Deutschschweiz, der Romandie und im Tessin präsent. Im Geschäftsjahr 2017 generierte Siemens in der Schweiz einen Auftrags-eingang von über 2,3 Milliarden Franken und einen Umsatz von rund 2,2 Milliarden Franken. Mit seinen fast 5400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter rund 300 Lernende, gehört Siemens zu den bedeutendsten industriellen Arbeitgebern.Die hierzulande grösste Siemens-Gesellschaft ist die Regionalgesellschaft Siemens Schweiz. Sie trägt die Verantwortung für die wichtigsten Verkaufs- und Vertriebsaktivitäten. Siemens verfügt in der Schweiz über eine starke Marktstellung insbesondere in den Bereichen Energie- und Gebäudetechnik, Industrieautomatisierung und Antriebstechnik sowie in der Bahn- und Strassenverkehrstechnik. Neben der Siemens-Division Building Technologies, die mit ihren 1700 Mitarbeitenden vom Hauptsitz in Zug aus ihre weltweiten Aktivitäten im Bereich Gebäude- und Sicherheitstechnik steuert, sind in der Schweiz weitere Siemens-Gesellschaften aktiv:

Siemens Healthineers betreut den Schweizer Gesundheitsmarkt von Zürich aus. Eine starke Stellung hat das Unternehmen insbesondere bei bildgebenden Untersuchungs- und Therapie-systemen. Zudem verfügt Siemens Healthineers im Diagnostikbereich über ein breites Lösungs-portfolio für die effektiver Diagnosestellung und Therapiekontrolle.

Die Siemens Industry Software AG ist führender Anbieter von Software und zugehörigen Dienstleistungen im Bereich Product Lifecycle Management (PLM). Die Firma steuert ihre Schweizer Aktivitäten von Zürich aus.

Die Siemens Postal, Parcel & Airport Logistics AG, Zürich hat ein starkes Standbein im Post- und Flughafenumfeld. Zudem ist das Unternehmen im Retail-Bereich sowie in der Logistik-branche tätig.

Die Huba Control AG im aargauischen Würenlos ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Siemens Schweiz AG. Die Firma entwickelt, fertigt und verkauft Komponenten für Druck- und Strömungsmesstechnik.

Die Polarion AG hat ihre Schweizer Niederlassung in Gossau und ist ein führender Anbieter für Anforderungs-, Test- und Application-Lifecycle-Management (ALM). Weltweit nutzen mehr als 2,5 Millionen Anwender, zum Beispiel im Automobilbau oder in der Luft- und Raumfahrt, Software-Lösungen von Polarion.

Die systransis AG gehört seit dem Geschäftsjahr 2016 zu Siemens. Das Unternehmen mit Sitz in Rotkreuz konzipiert und entwickelt Softwarelösungen für die Transport- und Bahnindustrie und ist spezialisiert auf Tunnelsicherheitslösungen.

In einer kleinen Werkstatt in Berlin gründete Werner von Siemens 1847 seine eigene Firma. Dank Innovationen wie dem Zeigertelegrafen und der Entdeckung des dynamoelektrischen Prinzips entwickelte sich Siemens inner-halb weniger Jahrzehnte zu einem weltumspannenden Unternehmen. 1894 war Siemens erstmals mit eigenem Personal in der Schweiz tätig: Der Baustart für das Wasserkraftwerk Wynau im Kanton Bern markierte den Start-schuss für die Aktivitäten in unserem Land.

22 Anzahl Siemens-Standorte in der Schweiz

1894 Jahr der ersten Siemens-Aktivität in der Schweiz

5379 Siemens-Mitarbeitende in der Schweiz

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3 eigenständig geführt

4 bezieht sich auf die ehemalige Division Wind Power and Renewables 4 4 4

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Geschäftsjahr 2017 | Siemens weltweit

Nach den sehr guten Zahlen des Vorjahres hat Siemens auch im Geschäftsjahr 2017 hervorra-gende Ergebnisse erzielt. Per Ende September 2017 stieg der Umsatz um 4 % auf 83,0 Milliarden Euro. Der Auftragseingang liegt mit 85,7 Milliarden Euro fast auf dem Niveau des überaus starken Vorjahres – dies trotz weiterhin stark rückläufiger Märkte der Division Power and Gas, die im Vorjahr Grossaufträge von insgesamt 4,7 Milliarden Euro verzeichnete. Auf vergleich-barer Basis, das heisst ohne Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte, stiegen die Umsatz-erlöse von Siemens um 3 % und der Auftragseingang nahm um 2 % ab.

Das Ergebnis des industriellen Geschäfts erhöhte sich markant, wobei vor allem das prozentual zweistellige Wachstum bei den Divisionen Building Technologies, Digital Factory, Mobility sowie Process Industries and Drives positiv auffällt. Aufgrund der starken operativen Leistung erhöhte sich der Gewinn nach Steuern um 11 % auf 6,2 Milliarden Euro.

«Die meisten Geschäfte sind so stark wie nie und für das digitale Zeitalter bestens gerüstet», sagte Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG anlässlich der Zahlenpräsentation. «Dennoch haben wir in einzelnen Geschäften strukturelle Aufgaben zu bewältigen. Für das Geschäftsjahr 2018 liegt sehr viel Arbeit vor uns. Wir werden unsere Chancen im Markt nutzen und Herausforderungen umsichtig, verantwortungsvoll und konsequent angehen.» Mit Blick auf das Marktumfeld im Geschäftsjahr 2018 erwartet Siemens ein gemischtes Bild, das von starken Märkten für die kurzzyklischen Geschäfte bis hin zu belastenden Entwicklungen in den Märkten für Stromerzeugung reicht. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten, die möglicherweise die Investitionsneigung bremsen.

Forschung und EntwicklungDie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE) von Siemens sind durchgehend darauf ausge richtet, innovative und nachhaltige Lösungen für unsere Kunden und die Siemens- Geschäfte zu entwickeln und damit zugleich unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Im Geschäftsjahr 2017 investierte Siemens 5,2 Milliarden Euro in die Forschung und Entwick-lung, 500 Millionen Euro mehr als im Geschäftsjahr 2016. Insgesamt beschäftigt das Unter-nehmen 38 000 FuE-Mitarbeitende.

Die FuE-Aktivitäten werden von unseren Geschäftseinheiten wie auch von der zentralen Siemens-Forschungs- und Entwicklungsabteilung Corporate Technology (CT) erbracht. Corporate Technology ist sowohl kreativer Treiber disruptiver Innovationen als auch Partner der Siemens-Geschäfte. Die Forschungsschwerpunkte orientieren sich an unseren wesent-lichen Aktivitäten auf den Gebieten Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. In vielen Projekten arbeitet CT eng mit Wissenschaftlern von führenden Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen zusammen. Diese Kooperationen wie auch die intensive Zusammenarbeit mit Start-ups sind ein wichtiger Bestandteil des Open-Innovation-Konzepts von Siemens, mit dem wir die Innovationskraft des Unternehmens weiter stärken wollen.

Eckwerte Siemens 2017 2016

Auftragseingang in Milliarden Euro 85,669 86,480Umsatzerlöse in Milliarden Euro 83,049 79,644Gewinn nach Steuern1 in Milliarden Euro 6,179 5,584Mitarbeiter2 in Tausend 372 351

83,0 Umsatz im Geschäftsjahr 2017

(in Milliarden Euro)

Erfolg bestätigt

Eckwerte Divisionen Auftragseingang Umsatzerlöse Mitarbeiter in Milliarden Euro in Milliarden Euro in Tausend2

2017 2016 2017 2016 2017 2016 Power and Gas 13,422 19,454 15,467 16,471 46,800 48,700Energy Management 13,628 12,963 12,277 11,940 53,300 52,400Building Technologies 6,913 6,435 6,523 6,156 28,100 27,700Mobility 8,963 7,875 8,099 7,825 28,400 27,100Digital Factory 11,532 10,332 11,378 10,172 51,500 45,000Process Industries and Drives 9,034 8,939 8,876 9,038 44,800 45,000Siemens Healthineers3 14,218 13,830 13,789 13,535 47,800 46,200Siemens Gamesa Renewables Energy3 8,768 7,973 7,922 5,976 25,300 14,500

5,2 Investitionen in Forschung

und Entwicklung 2017 (in Milliarden Euro)

1 fortgeführte und nicht fortgeführte Aktivitäten

2 Stand 30.9.2017

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Mit MindSphere neue Märkte erschliessenDie Vernetzung von Personen, Dingen und Maschinen wird die gesamte Wirtschaft, aber auch die Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten prägen. Obwohl das Internet of Things (IoT) noch ganz am Anfang steht, ist es bereits ein wichtiger Treiber im weiten Zukunftsfeld der Digitalisierung. Wie der Computer oder das Smartphone braucht auch das Internet der Dinge ein grundlegendes Software-System, das den reibungslosen Betrieb sicherstellt. Siemens treibt darum die Entwicklung von MindSphere voran: Dieses cloudbasierte, offene IoT-Betriebssystem bildet die Basis, um aus den riesigen Datenströmen neue Geschäftsmöglichkeiten zu entwickeln.

Mit der Aufstellung entlang der Wert-schöpfungskette der Elektrifizierung ver-fügt Siemens über ein Wissen, das von der Umwandlung über die intelligente Übertragung und Verteilung bis hin zur effizienten Anwendung von Energie reicht. Und mit seinen ausgeprägten Stärken in der Automatisierung ist der Konzern für die Zukunft und das Zeit-alter der Digitalisierung bestens aufge-stellt.

Digitale ZwillingeMindsphere ist Teil des umfassenden Digital Enterprise Suite-Angebots von Siemens. Zahlreiche Firmen setzen dieses im Bereich Product Lifecycle Manage-ment (PLM) und Manufacturing Opera-tions Management (MOM) und Totally Integrated Automation (TIA) ein, um Produkte zu designen, entwickeln und produzieren – darunter Laptops, Fern-seher, Küchengeräte, Brandmelder, Autos, Züge, Flugzeuge oder Turbinen

aller Art. An MindSphere angeschlossen, lassen sich die von den Geräten gene-rierten Daten sammeln, mittels Apps analysieren und schliesslich einsetzen, um einen digitalen Zwilling zu erstellen. Dieser dupliziert und simuliert präzise die Eigenschaften und Leistungsmerk-male eines physischen Produkts, einer Fertigungslinie, eines Prozesses oder einer ganzen Anlage in der virtuellen Welt, und dies, noch bevor in der realen Welt eine einzige Schraube in die Hand genommen werden muss. Damit lassen sich Produktivität und Effizienz deutlich steigern.

Neue GeschäftsmöglichkeitenMindSphere ermöglicht zudem als Platform as a Service (PaaS) den Auf-bau eines grossen Ecoystems, in dem Anwender leistungsstarke Industrie-Applika tionen und digitale Services als Grundlage für neue Geschäftsmodelle anbieten können – etwa im Bereich

vorausschauende Wartung, Energie-daten-Management oder Ressourcen-optimierung. Entsprechend eignet sich MindSphere nicht nur für produzierende Branchen, sondern auch für Gebäude-betreiber, Infrastrukturanbieter, Energie-versorger oder Bahnunternehmen.

Ein entscheidender Vorteil sowohl für kleine Firmen als auch für global ver-netzte Unternehmen ist die Offenheit des IoT-Betriebssystems. Entsprechend wird MindSphere kontinuierlich ausge-baut, in erster Linie mithilfe von neuen Partnerschaften, innovativen Apps und erweiterter Konnektivität. Mit an Bord sind zahlreiche namhafte Unternehmen wie Amazon Web Services, Software AG, Bluvision, IBM Watson Analytics, Atos, Accenture, Evosoft, SAP oder Microsoft. Aber auch Start-ups spielen im MindSphere-Ecosystem eine ent-scheidende Rolle.

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Das Internet der Dinge effizient nutzen!

Gebäude, Maschinen, vernetzte Produkte und Anlagen sowie die öffent-liche Infrastruktur produzieren Unmengen an Informationen. Der welt-weite Datenbestand explodiert regelrecht. So betrug er 2005 rund 130 Exabyte, sieben Jahre später waren es schon fast viermal so viel. Und bis 2020 erwarten Experten einen Anstieg des Datenvolumens auf rund 15 000 Exabyte – also rund 15 Billionen Gigabyte. Um diese gigantischen Datenmengen richtig auswerten und nutzen zu können, muss man sie erst einmal verstehen. Für den einzelnen Anlagen-betreiber ist dies aufwendig und kompliziert. Hier setzt Siemens mit MindSphere an, dem offenen Betriebssystem für das Internet der Dinge. Anlagen, Gebäude, ÖV-Infrastruktur, Maschinen und Steuerungs-systeme – von Siemens und anderen Herstellern – können mit dieser leistungsstarken Software-Plattform interagieren.

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Geschäftsjahr 2017 | Unsere Divisionen

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Building TechnologiesDie Bau- und Gebäudebranche steht in den nächsten Jahren mit der Digitalisierung vor grossen Veränderungen. Nebst der gewerkeübergreifenden und offenen Gebäudemanagement- Plattform Desigo CC wird die Division Building Technologies Building Information Modeling (BIM) vorantreiben. Mit BIM werden alle Prozesse vom Planen über das Bauen bis hin zum Betreiben von Gebäuden digital, was ein Umdenken aller Beteiligten erfordert. Building Technologies unterstützt ihre Kunden dabei mit Produkten, die für BIM bereit sind.

Im September 2017 eröffnete das Bürgenstock Resort in der Zentralschweiz seine Tore. Die neue Besitzerin Katara Hospitality hat rund 550 Millionen Franken in den Um- und Ausbau inves-tiert. Damit realisierte die Gesellschaft ein autofreies Resort mit vier Hotels mit drei bis fünf Sternen, insgesamt 800 Betten, 68 Residence-Suiten und einem 10 000 m2 grossen Alpine Spa. Damit die Energieversorgung mit der Vergrösserung und Modernisierung Schritt halten kann, wurde als Herzstück des Resorts eine neue Energiezentrale gebaut, die mit Systemen von Siemens gesteuert wird. Zur Energiegewinnung wird Wasser aus dem Vierwaldstätter-sees auf den Bürgenstock gepumpt.

Daraus generieren Wärmepumpen die entsprechende Energie, die zum Heizen der Gebäude genutzt wird. Das See-wasser deckt 70 bis 90 Prozent des Wärmebedarfs und übernimmt die ganze Kühlung. Damit die Sicherheit gewähr-leistet ist, werden an den wichtigsten

Stellen ständig Daten erfasst, die in der offenen Gebäudemanagement-Platt-form Desigo CC gesammelt und aufge-zeichnet werden. Stimmen die Werte nicht, korrigiert das Siemens-System automatisch und meldet dies den Ver-antwortlichen. Doch nicht nur Heizung und Kühlung werden mit Desigo CC gesteuert, überwacht und visualisiert. Auch Lüftungen, Sanitäranlagen, Raum-automation sowie Beleuchtung und Sicherheit des Areals sind ebenfalls in-tegriert.

Im Basler Felix Platter Spital kann Building Technologies im Neubau für die Kompe-tenzbereiche Akutgeriatrie, Rehabilitation und Alterspsychiatrie eine vollinteg-

rierte Gebäudetechnik-Gesamtlösung aus einer Hand liefern. Dank dem Einsatz einer durchgängigen Lösung mit integ-rierten Gewerken wie Gebäudeautoma-tion, Brandschutz und Sicherheit arbeiten die einzelnen Systeme reibungslos zusammen. Von besonderem Vorteil ist

die einheitliche Bedienung, die durch das übergeordnete Siemens-Gebäude-managementsystem sichergestellt wird. In Kombination mit intelligenten und modular aufgebauten Hard- und Software-Lösungen ermöglicht dies effi-ziente Abläufe und entsprechende Kos-teneinsparungen. Gleichzeitig ist ein hoher Bedienkomfort durch skalierbare Netzwerklösungen mit erstklassiger Funktionalität sichergestellt. Siemens Total Building Solutions sorgt hier für höchste Verfügbarkeit mit geringen Personalkosten. Der ganzheitliche An-satz – von der Planung bis zur Wartung – bietet maximalen Investitionsschutz während des gesamten Gebäudelebens-zyklus.

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Unsere Divisionen | Geschäftsjahr 2017

Einen optimierten Energieverbrauch und erhöhten Kundennutzen konnte Siemens im Jelmoli Department Store an der Bahnhofstrasse in Zürich sicherstellen. Ingenieure von Building Technologies durchleuchteten das Gebäude an der Bahnhofstrasse im Auftrag der Gesell-schaft Swiss Prime Site, zu welcher der Jelmoli Store gehört. Die Fachleute suchten gezielt nach Einsparpotenzial beim Energieverbrauch bei gleich zei ti-gem Mehrwert für die Kunden und den Betrieb. Es stellte sich heraus, dass die Lüftung, die Kälteproduktion sowie die Beleuchtungsanlage besonderes Potenzial hatten. Siemens erarbeitete in Kooperation mit dem Betreiber ein neues, verändertes Beleuchtungskon-zept. Auf dieser Basis wurde die beste-hende Beleuchtungsanlage durch LED- Leuchten ersetzt, die 60 Prozent weniger Energie verbrauchen und gleichzeitig das Erscheinungsbild des Hauses optimieren. Die Verbesserun-gen sind augenscheinlich: eine einheit-liche Lichtfarbe, ein besseres Verhält-nis der Leuchtdichten im Raum sowie die Schaffung eines ansprechenden visuellen Umfeldes. Durch die Energie-einsparung konnte die Anschlussleis-tung der Beleuchtungsanlage um meh-rere hundert Kilowatt gesenkt werden. Nebst dem neuen Siemens-Konzept kann dank nachgerüsteten Frequenz-umrichtern nun auch schneller auf ver-änderte klimatische Bedingungen oder steigende Personenzahlen im Gebäude reagiert werden.

Sehr anspruchsvolle Sicherheitsstandards hat das Kunstmuseum Basel, das rund 4000 Gemälde, Skulpturen, Installatio-nen und Videos sowie 300 000 Zeich-nungen und Druckgrafiken beherbergt. Diese Kunstwerke müssen unter höchs-ten Sicherheitsvorkehrungen und besten Bedingungen konserviert werden. Demnach gleicht der Neubau einem Hochsicherheitsgebäude mit modernsten Technologien – allesamt von Building Technologies. Eingesetzt wird eine um-fassende Einbruchmeldeanlage, Zutritts-kontrolle sowie Videoüberwachung, welche es dem Kunstmuseum Basel erlauben, sämtliche Winkel, Türen und Schlösser in- und ausserhalb des Gebäudes zu überwachen. Zusätzlich wurden die bestehenden Sicherheits-systeme im Hauptbau sowie die Brand-

meldeanlage im Haupt- wie im Neubau in das Sicherheitsleitsystem integriert. Siemens war nicht nur auf der tech-nischen Seite, sondern auch bezüglich Design und Ästhetik gefordert. Da die Ansprüche der Architekten diesbezüglich sehr hoch waren, tritt die Technik voll-ständig in den Hintergrund und lässt den Kunstwerken genügend Platz und den benötigten Freiraum.

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Geschäftsjahr 2017 | Cybersecurity

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Die intelligente Vernetzung von Technik und Mensch vereinfacht viele Aspekte unseres Lebens und erhöht gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen. Allerdings nehmen durch die zuneh-mende IT-Vernetzung auch die Anzahl von Cyberbedrohungen sowie die Professionalität von gezielten Angriffen drastisch zu. Mit der zunehmenden Steuerung von Maschinen und Anlagen mittels Spezialsoftware müssen sich deren Betreiber auf sämtliche Bedrohun-gen einstellen, welche bereits seit Jahren in der IT-Welt bekannt sind. Mit den Visionen von Industrie 4.0 beziehungs-weise dem «Internet of Things» (IoT) wird die nächste Ausbaustufe von Kon-nektivität und Zusammenwirken der virtuellen und der realen Welt erreicht. Deshalb benötigt diese Entwicklung eine präventive und spezifische Vertei-digungsstrategie für Unternehmen.

Zuverlässige Lösungen aus einer HandSiemens bietet hier die richtigen Lösun-gen, denn Aspekte wie Identitäts- und Zutrittsmanagement oder physisches Zwischenfallmanagement sind seit je zentraler Teil des Lösungsportfolios des Unternehmens. Gleichzeitig ist Siemens Vorreiter, wenn es um Digitalisierung, Datenaustausch, Vernetzung und die Entwicklung von Zukunftstechnologien geht. Da sich die Anforderungen in Bezug auf physische Sicherheit und Cybersecurity schon seit geraumer Zeit annähern, ist Siemens in der einzigar-tigen Lage, diese Expertise in beiden Bereichen zusammenzubringen und zuverlässige Lösungen aus einer Hand anzubieten. Unsere Philosophie basiert auf einem Secure-by-Design-Ansatz, der Unterstützung und Überwachung während des gesamten Produktlebens-zyklus umfasst. So bauen unsere Si-

cherheitsmassnahmen nicht nur auf internationalen Standards auf, Siemens meldet zudem jedes Jahr mehr als 70 Patente an, die mit Cybersecurity verbunden sind.

Defense-in-Depth-Konzept von SiemensSecure by Design steht für das Verspre-chen, Sicherheit in jeder Phase des Entwicklungsprozesses an erste Stelle zu setzen. So wird eine kontinuierliche Verbesserung bei der Entwicklung unserer Produkte, Lösungen und Dienst-leistungen sichergestellt. Die Bedro-hungs- und Risikoanalyse beginnt damit in einem frühen Stadium des Prozesses, um Risiken zu erkennen und entspre-chend abzumildern. Eine sichere Archi-tektur ist eine eingebettete Disziplin, um die geforderte Palette von Sicher-heitsmassnahmen und Richtlinien

Produktivität und Know-how umfassend schützenSicherheit beschäftigt Menschen schon seit jeher. Nicht nur im privaten und familiären Umfeld, sondern auch im Geschäftsalltag geniesst dieser Aspekt oberste Priorität. Schnell wachsende und ständig neue Sicherheitsrisiken und Cyberbedrohungen erfordern deshalb schnelle Reaktionen. Für Unternehmen ist es unabdingbar, proaktive Massnahmen zu ergreifen, um langfristig einen optimalen Anlagenschutz zu erreichen. Building Technologies hat durch jahrelange Erfahrung auf dem Gebiet der Gebäudetechnik in Sicher-heitsfragen ein umfassendes Know-how aufgebaut.

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Cybersecurity | Geschäftsjahr 2017

umsetzen zu können. Mit dem Konzept «Defense in Depth» bietet Siemens umfassende Sicherheitsmechanismen, die physische Sicherheit, Netzwerk-sicherheit sowie System- und Software-integrität umfassen. Siemens prüft laufend das gesamte Lösungsangebot auf Schwachstellen, indem sich speziell ausgebildete Fachleute in die Perspektive der Cyber-Angreifer begeben.

Transparenz dank ÜberwachungEin ebenso professionelles Vorgehen können die Siemens-Kunden bei der Inbetriebnahme und Installation der Pro-dukte und Dienstleistungen erwarten. Angesicht der ständig steigenden Zahl an nationalen und internationalen Normen profitieren sie von unserer Er fah rung in Audit-erprobten Unterneh-mensprozessen und Compliance- Richt-linien, um Gebäude und Infrastruktur bestmöglich vor Cyberattacken zu schützen. Dank kontinuierlicher Über-wachung gelingt es, Schwachstellen in Produkten und Lösungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Die entspre-chenden Anpassungen erfolgen direkt und kontinuierlich.

Schnelle Reaktion im ErnstfallSollte dennoch etwas passieren, werden die Kunden vom Product CERT-Team von Siemens unterstützt. Das Team führt eine laufende Überwachung durch und reagiert auf etwaige Zwischenfälle und Schwachstellen im Zusammenhang mit unseren Produkten, Lösungen und Dienstleistungen. Unsere Experten arbeiten eng mit Spezialisten des Kunden zusammen, um mögliche Angriffe vor-herzusehen und Sicherheitsrisiken zu eliminieren. Da wir wissen, dass punkto Cybersecurity jede Sekunde zählt, ver-öffentlicht Siemens laufend Sicherheits-ratgeber und -bekanntmachungen, um alle Beteiligten entsprechend zu infor-mieren und eine schnelle, zielgerichtete Kommunikation sicherzustellen.

Die Bedrohungen aus dem Internet sind vielfältig – und

sie wandeln sich ständig. Um Hacker-Angriffe erfolgreich

abwehren zu können, kommen bei Siemens

mehr stufige Sicherheitskonzepte zum Einsatz, die zudem laufend

weiterentwickelt werden.

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Geschäftsjahr 2017 | Unsere Divisionen

MobilityDer steigende Mobilitätsbedarf erfordert neuartige Verkehrs-konzepte. Auf Basis seines Know-hows bei Automatisierungs- und Leitsystemen, beim Rollmaterial und der IT-Technologie entwickelt Siemens laufend neue Lösungen für den Schienen- und Strassenverkehr. Dadurch steigern wir die Verfügbarkeit, optimieren die Streckennutzung und schaffen so für unsere Kunden eine neue Qualität beim Personen- und Güterverkehr.

Als Pionier in den Bereichen Elektrifizie-rung, Automatisierung und Digitalisie-rung wollen wir die Zukunft der Mobilität in der Schweiz entscheidend mitge-stalten. Mit der Entwicklung von digita-len Geschäftsmöglichkeiten sind wir auf gutem Weg und haben unsere Organi-sationsstruktur entsprechend angepasst.

Erfolgversprechend ist auch unsere Strategie bei den Iltis-Bahnleitsystemen: Hier treiben wir die Internationalisie-rung konsequent voran und kombinieren die Iltis-Technologie mit unserem Traffic Management System, was unseren Kunden zusätzliche Effizienzgewinne beim automatisierten Zugbetrieb und Kosteneinsparungen ermöglicht.

Die Schweizerische Südostbahn (SOB) hat Ende September die intermodale Mobilitätsplattform «abilio» lanciert. Die gemeinsam mit Siemens entwickelte Lösung verarbeitet die Fahrpläne für das gesamte ÖV-Streckennetz der Schweiz. So können sämtliche Verbin-dungen und Billette – inklusive aller

Verbunds-Tickets – einfach und schnell abgefragt und gekauft werden. Egal ob man zu Fuss, mit dem Velo, per Auto, Taxi oder mit dem ÖV unterwegs ist – alle Informationen, die man zum ent-spannten Reisen benötigt, werden in einer App in Echtzeit zur Verfügung gestellt. «abilio» wird laufend erwei-tert – zum Beispiel mit dem berührungs-losen BiBo-Ticket (Be-in/Be-out) fürs Smartphone. Unser BiBo-System arbeitet

mit WLAN und sogenannten Beacons. Diese kleinen Bluetooth-Sender über-nehmen die exakte Positionsbestim-mung im Zug und ermöglichen es, auf das energiefressende und daten-schutzrechtlich heikle GPS-System zu verzichten.

Auf der SBB-Tösstalstrecke zwischen Rikon und Saland haben wir Anfang 2017 den Feldversuch für Smart Interlocking Grid (Sigrid) gestartet. Bei diesem Pro-jekt wird die elektrische Energie für die dezentralen Stellwerkselemente über einen Bus verteilt. Unsere dezentrale Stellwerksarchitektur ermöglicht es, Energie und Daten separat, aber jeweils für alle Feldelemente kollektiv zu trans-portieren. Beim Datennetzwerk hat

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Schnellladesystem auf, das sehr einfach in der Anwendung ist. Um den Lade-vorgang zu starten, muss der Busfahrer lediglich unter der Station parken: Der Pantograph senkt sich herab und die automatische Ladung ist nach sechs

Unsere Divisionen | Geschäftsjahr 2017

Siemens schon umfangreiche Erfahrun-gen sammeln können. Das gleiche Prinzip bietet auch bei der Energiever-sorgung Vorteile und ermöglicht signifi-kante Einsparungen bei den Ressourcen. So werden lediglich zwei Adern für den Energie-Bus benötigt. Alleine durch den geringeren Materialbedarf bei Kabeln und Gebäuden fallen deutlich tiefere Kosten an. Zudem ist im Betrieb mit kürzeren Reparaturzeiten zu rechnen, weil dank der selektiven Diagnosefähig-keit der Sigrid-Anlage der Serviceein-satz punktgenau erfolgen kann. Bei der Gornergrat Bahn (GGB) in Zermatt läuft weltweit erstmalig ein Bahnleit-system, das über die «Cloud» betrieben wird. Statt der üblichen Installation der Rechnerinfrastruktur vor Ort, wurden die Server- und Computeranlagen am Hauptsitz von Siemens Mobility in Wallisellen aufgebaut. Dank der Cloud- Lösung hat die GGB zahlreiche technische und finanzielle Vorteile (siehe Artikel Seite 16). Von unseren Kunden nach wie vor sehr geschätzt wird auch die herkömmliche Sicherungstechnik von Siemens. Sowohl von unseren Industriepartnern als auch von den SBB und den Privatbahnen haben wir in diesem Bereich zahlreiche

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Aufträge bekommen. Dank diesen sehr guten Kundenkontakten können wir auch die digitalen Zukunftsthemen im Umfeld von SmartRail 4.0 gezielt und erfolgreich mitadressieren.

Die Nachfrage nach unseren Vectron- Mehrsystemlokomotiven ist europa-weit gross. Auch hierzulande konnten wir zwei weitere Aufträge gewinnen. So hat Hupac acht Fahrzeuge bestellt. Die Auslieferung beginnt ab Früh-sommer 2018. Bereits vorher wird SBB Cargo International (SCI) mit Vectron- Lokomotiven beliefert. Die 18 Fahrzeuge werden vom Leasing-Unternehmen LokRoll beschafft und an SCI vermietet. Kurz vor Auslieferung der ersten Loko-motive konnte Siemens Mobility zudem mit SCI einen Instandhaltungsvertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren unter-zeichnen.

Im Umfeld der Ski-Weltmeisterschaften 2017 fand in St. Moritz ein zweimonati-ger Versuchsbetrieb mit einem Volvo- Elektro-Hybrid-Bus statt. Getestet wurde insbesondere, ob sich eBusse auf 1800 Meter über Meer sowie bei Schnee, Kälte und in steilem Gelände technisch und wirtschaftlich sinnvoll betreiben lassen. Dazu baute Siemens ein mobiles

Minuten abgeschlossen. Die Erkenntnisse aus dem Versuchsbetrieb dienen den Verantwortlichen von St. Moritz Energie und der Busbetreiberin Chrisma S.A. dazu, die Entscheidungsgrundlagen für einen möglichen Elektrobus-Betrieb zu erarbeiten.

Im Bereich Strassenverkehrstechnik hat uns das Bundesamt für Strassen einen Grossauftrag zugesprochen. Für die Er-neuerung der Betriebs- und Sicherheits-ausrüstung zwischen der Autobahn-verzweigung Zürich-Nord und Effretikon sind wir u. a. zuständig für den Ersatz der Signalisation, das Verkehrsleitsystem, die Verkehrsdatenerfassung, die Über-wachungs- und Brandmeldeanlage, das Glatteisfrühwarnsystem und Teile des Netzwerks. Besonders erfreulich ist, dass wir auch neue Geschäftsfelder wie Beleuchtung und Umweltdaten erschlies-sen konnten. Bei diesem Projekt tritt Siemens Schweiz als Generalunter neh-mer auf und koordiniert die Arbeiten von über zehn verschiedenen Lieferanten.

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Auf digitaler PionierfahrtKrypto-Boxen, Datentunnels und Software-Algorithmen: Das neue Iltis- System der Gornergrat Bahn ist umfassend geschützt. Das muss auch sein, denn es ist das weltweit erste Bahnleitsystem, das in der «Cloud» betrieben wird. Die Rechner und Server sind nicht wie bisher in Zermatt installiert, sondern laufen seit Anfang 2017 bei Siemens Mobility im 170 Kilometer entfernten Wallisellen.

Die Gornergrat Bahn (GGB) ist auch 120 Jahre nach der Inbetriebnahme ein Highlight für jeden Zermatt-Besucher. Nach einer neun Kilometer langen Fahrt auf den Schmalspurgleisen geniesst man von der Bergstation aus einen spektakulären Blick auf das Monte-Rosa- Massiv und das Matterhorn. Die 1898 gegründete erste elektrische Zahnrad-bahn der Schweiz transportiert jährlich mehr als 1,5 Millionen Passagiere und hat seit vielen Jahren das Iltis-Leitsystem von Siemens im Einsatz. Als sich 2016 abzeichnete, dass die Anlagen erneuert werden müssen, entschieden sich die Verantwortlichen für einen komplett neuen Ansatz: Statt der üblichen Ins-tallation vor Ort wurden die Server- und Computeranlagen bei Siemens in Wallisellen aufgebaut. Wenn man Fahrdienstleiter Georges Lauber in der Betriebsleitzentrale über die Schulter blickt, deutet nichts dar-

auf hin, dass hier eine Weltneuheit ins-talliert ist. «Für uns hat sich mit der Cloud-Lösung nichts geändert, es läuft alles so zuverlässig und sicher wie vor-her», erklärt der 45-jährige Teamleiter. Lauber sitzt wie üblich vor den Bild-schirmen und überprüft die Fahrstrassen, Signale und Weichen, die auf den Monitoren grafisch dargestellt sind. Zu den Aufgaben von Iltis gehören u. a. die Fernsteuerung der Stellwerke, die Überwachung des Betriebs und die Steuerung der Fahrgastinformations-systeme. Wenn Lauber per Mausklick die Fahrerlaubnis erteilt, flitzen die elektronischen Befehle und Daten pakete innert Millisekunden nicht wie früher in den Serverraum im Keller, sondern nach Wallisellen.

Doppelt und dreifach gesichertZutritt in das 170 Kilometer entfernte und mehrfach gesicherte Siemens-Data- Center hat nicht einmal Projektleiter Daniel Brönimann. «Unsere Lösung, die wir ‹Iltis as a Service› (ILaaS) nennen, beinhaltet zwei wesentliche Neuerungen, zum einen die Cloud-Lösung: Dies bedeutet, dass die Rechner und Server nicht mehr physisch an einem Ort vor-handen, sondern virtuell in Wallisellen aufgesetzt sind.» Der andere neue Aspekt ist der Datentransport ins weit entfernte Zermatt und zurück. Dabei setzen die Ingenieure auf einen spezi-ellen Dienst von Technologiepartner Swisscom. Der LAN-Interconnection- Service gewährleistet zu jeder Zeit eine sichere Datenverbindung. Zusätzlich wurde das Ganze redundant aufgebaut und zwei separate Leitungen installiert. Dies hat sich laut Brönimann bestens bewährt, beispielsweise beim Ausfall

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von Server- und Kommunikationskom-ponenten oder bei der Beschädigung einer Datenleitung bei Bauarbeiten. Als zusätzliche Rückfallebene wird in den ersten drei Betriebsjahren ein Ersatz-computer in Zermatt vorgehalten. Bei Bedarf kann der Fahrdienstleiter diesen Rechner aktivieren und die Stell werke autonom und manuell vor Ort bedienen.

Die GGB-Lösung musste beim Bundes-amt für Verkehr bewilligt und der Nach-weis erbracht werden, dass das System sicher und jederzeit verfügbar ist. «Wir mussten u. a. mehrere internatio-nale IT-Sicherheitsnormen erfüllen», sagt Brönimann. «Zusätzlich haben wir Krypto-Boxen eingebaut, welche die

Datenleitungen und Zugangspunkte zu-sätzlich schützen.» Diese kryptografi-schen Verfahren stellen sicher, dass auf den Datentunnelleitungen nichts an-deres als Iltis-Telegramme und -Befehle übermittelt werden. Die Sicherheits-systeme sorgen zudem dafür, dass keine Iltis-Datenpakete verloren, verändert oder zusätzliche, aus fremden Quellen stammende Daten übermittelt werden.

Einfacher und günstigerDie von Siemens Schweiz entwickelte Lösung eignet sich grundsätzlich für alle Bahnbetreiber. Besonders interessiert sind kleinere und mittelgrosse Bahnen. «Wir führen mit vielen Kunden Gesprä-che und einige Betreiber zeigen kon-kretes Interesse», freut sich Projektleiter Daniel Brönimann. «Das Pilotprojekt in Zermatt ist natürlich beste Werbung.» Dank der Cloud-Lösung hat die GGB zahl-reiche technische und finanzielle Vorteile.

So stehen der Bahn alle Funktionen des Bahnleitsystems als Service per Lizenz-geschäft zur Verfügung. Dadurch ent-fallen die hohen Erstinvestitionen bei der Beschaffung der Hard- und Software- Systeme. Die Verantwortlichen haben zudem Gewähr, dass die IT-Infrastruktur immer auf dem aktuellsten Stand ist. Für die regelmässigen Service- und War-tungsarbeiten muss kein Siemens-Tech-niker mehr nach Zermatt anreisen. Und auch bei allfälligen Störungen kann ein Fachmann in Wallisellen eingreifen.

Innovationen vorantreibenDie ILaaS-Lösung wird von Siemens laufend weiterentwickelt und optimiert. Beispielsweise haben die Ingenieure

eine Diagnoseplattform integriert, mit der Performance-Probleme bei den Datenleitungen schnell detektiert wer-den können. Weitere Ausbauschritte sind denkbar, etwa die Anbindung an MindSphere, das offene Betriebs system von Siemens für das Internet der Dinge (IoT). Es ermöglicht, Maschinen und physische Infrastrukturen mit der digita-len Welt zu verbinden. Züge, Stell werke, Aussensignale oder Schienensensoren produzieren Milliarden von Einzelinfor-mationen. MindSphere bietet eine ein-heitliche Umgebung für Apps, die mit den riesigen Datenbergen etwas Sinn-volles anfangen können. Bei der Division Mobility, die in der Schweiz und im weltweiten Bahnmarkt zu den wichtigs-ten Playern gehört, steht den Kunden die Lösung Railigent zur Verfügung, die an MindSphere angeschlossen ist. Diese IT-Plattform ist für die Übertra-gung, Visualisierung und Auswertung

von Daten zuständig. Eine wichtige Komponente ist Smart Prediction. Die Software erkennt mittels analytischer Modelle und kombiniertem Experten-wissen ungeplante Ausfallzeiten und detektiert drohende Störungen, bevor diese überhaupt zum Problem werden. Die Kunden können dadurch bei der Instandhaltungsplanung Zeit und Kosten deutlich reduzieren.

Beim jüngsten Leittechnik-Projekt der Gornergrat Bahn (GGB) hat das Thema «Cyber-Security» oberste Priorität. Dank umfassenden Schutz-massnahmen können Siemens-Projektleiter Daniel Brönimann (links) und GGB-Fahrdienst-leiter Georges Lauber entspannt arbeiten.

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Die Digitale Fabrik intelligent finanzieren!

Die digitale Transformation lohnt sich – muss aber auch finanziert werden können. Gemäss der jüngsten Studie von Siemens Financial Services (SFS) können Firmen durch die Automatisierung und Digitalisierung ihrer Fertigungssysteme die Produktivität um bis zu 9,8 Prozent steigern, dies in erster Linie, weil der Anteil der Fertigungskosten am Gesamt-umsatz stark reduziert werden kann. Die freiwerdende Liquidität können die Firmen unter anderem nutzen, um in neue Technologie zu inves-tieren beziehungsweise diese sukzessive zu finanzieren. Auch diesbezüglich bietet Siemens passende «pay-per-use»-Modelle und Finanzierungen für Software-Lösungen an. Diese ermöglichen eine nachhaltige Umstellung auf die digitalen Zukunftstechnologien.

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Digital Factory und Process Industries and DrivesAls führender Anbieter innovativer Produkte und Lösungen ist Siemens ein zentraler Partner für die Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungs prozesse. Mit durchgängiger Auto-matisierungs- und Antriebstechnik, Industrie-Software und digitalen Serviceleistungen werden Industriekunden entlang der gesamten Herstellungs- und Wertschöpfungskette unter-stützt – vom Design über die Planung, das Engineering und die Produktion bis hin zum Service.

Die Swiss Can Machinery AG entwickelt und fertigt in Berneck Maschinen für das Füllen und Verschliessen von Dosen und Gläsern. Das Startup-Unternehmen mit seinen 15 Mitarbeitenden ist spezia-lisiert auf Lösungen für Pulver- und Trockenprodukte, die höchste hygienische Anforderungen erfüllen müssen, wie z. B. Spezialnahrung für Babys mit Allergien. Vier Jahre nach der Gründung gehört die Firma bereits zu den wichtigsten Playern in diesem internationalen Nischenmarkt. Möglich macht dieser Erfolg die konse-quente Digitalisierung, denn die Gründer setzten von Anfang an auf effiziente Software – darunter die PLM-Software Teamcenter und das 3D-CAD-System NX von Siemens. Für die vier Grossan-lagen, die derzeit jährlich produziert werden, erstellen fünf Konstrukteure über 10 000 CAD-Zeichnungen, was ohne Siemens-Software unmöglich wäre.

Bei der Konfiguration und Parametrisie-rung der Anlagen kommt das TIA Portal mit Multi User Engineering zum Einsatz. Die Anlagen werden über das Simatic HMI-Portal bedient und auch Steuerung, Schalttechnik und Stromversorgung stammen von Siemens.

An ihrem Standort in Gränichen hat die JOWA Bäckerei einen Erweiterungsbau samt firmeneigenem Holzheizwerk errichtet. Die Migros-Tochter verfügt dadurch über eine höhere Produktions-kapazität für ihre Brot- und Backwaren und spart – verglichen mit einer konven-tionellen Heizung – jährlich 3000 Ton-nen CO

2 ein. Ergänzt wird das Heizwerk

mit gasbefeuerten Thermoölerhitzern, welche die Lastspitzen abdecken. Siemens-Steuerungen sorgen dafür, dass die JOWA-Öfen immer mit der nötigen Wärmeenergie versorgt werden. In einem

ersten Schritt wurde die bestehende Anlage auf den neusten Stand der Steu-erungstechnik gebracht. Auch im Neu-bau installierten die Fachleute für den Thermoölerhitzer und die Verteilung der Wärmeenergie fehlersichere Simatic-S7-1500-Steuerungslösungen und programmierte sie auf dem TIA Portal. Dank dem Motorstarter Sirius mit Safety-Funktion können sicher-heitsgerichtete Abschaltungen einfach realisiert werden. Bedient werden die Heizungen über zwei Comfort Panels. Dank einer hydraulischen Verbindung zwischen den Bäckereien können von beiden Panels aus auch beide Heizanla-gen gesteuert werden.

Mit einer Steigung von bis zu 48 Pro-zent ist die Pilatusbahn die steilste Zahnradbahn der Welt. In der Remise in Alpnachstad, wo die zehn Triebfahr-

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zeuge regelmässig gewartet werden, gibt es zwar Gleise, aber keine Weichen, denn das Rangieren der Züge erledigt seit bald 130 Jahren eine Schiebebühne. Wenn die Arbeiter die Fahrzeuge und die Fahrleitungen kontrollieren, bewegen sie sich in einem gefährlichen Umfeld. Deshalb müssen die Hochspannungs-anlagen kontrolliert geschaltet und geerdet werden. Bislang musste das Ein- und Ausschalten jedes Mal von Hand ausgeführt werden, wenn die fast 10 Tonnen schwere Bühne verschoben wurde. Bei der jüngst erfolgten Moder-nisierung von Steuerung und Antrieb entschieden sich die Verantwortlichen für eine Siemens-Lösung. Die Schiebe-

bühne wird nun mit einem Asynchron-motor bewegt, der mit einem Siemens- Frequenzumrichter angesteuert wird. Zudem steuert eine Simatic S7-1500 automatisch alle Bewegungen. Die Steue-rung ist fehlersicher und kommt in Kombination mit Motion-Control-Funk-tionen zum Einsatz – somit konnte sie flexibel auf die Kundenbedürfnisse und die spezielle historische Anlage angepasst werden.

Die V-ZUG AG setzt in ihrer Fabrik seit Jahren Produkte von Siemens ein. In einem engen Zeitfenster zwischen Weihnachten und Neujahr wurde bei

der Montageanlage für Spülmaschinen eine umfangreiche Modernisierung durchgeführt. Neu sorgt eine moderne Siemens-Steuerung für eine stabile Produktion mit hohem Automatisierungs-grad und kurzen Taktzeiten. Die ein-gesetzte Simatic-Lösung bringt mehr Flexibilität und ermöglicht neue Funk-tionen wie die Verwendung des Kom-munikationsstandards OPC UA. Diese offene Schnittstelle erleichtert den Datenaustausch mit Kommunikations-partnern. Dezentrale Peripheriemodule sorgen für einen modularen, skalier-baren Stationsaufbau und eine einfache Handhabung. Fehler an der Anlage können nun viel schneller identifiziert

und behoben werden. Die Störungen beim Montageband haben sich seit dem Retrofit um 70 Prozent reduziert. Die Siemens-Lösung lässt sich problem-los erweitern und die Produktionsan-lage ist somit auch für künftige Anforde-rungen auf dem Weg zur Industrie 4.0 bestens gerüstet.

Seit 15 Jahren bietet das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung gemeinsam mit dem Siemens-Programm Cooperates with Education (SCE) kosten-lose Schulungen für Bildungsverant-wortliche in der industriellen Automati-sierungstechnik an. Um die Qualität

des Industriestandorts Schweiz hochzu-halten und in seiner Rolle als Branchen-leader nimmt Siemens damit seine Ver-antwortung in der Berufsbildung wahr. Über 800 Personen von Schulen und Firmen haben bisher an den Kursen teil-genommen. Im Unterricht stehen reale Aufgaben aus dem Automatisierungs-alltag auf dem Programm. Seit 2012 werden diese an Remote-Arbeitsplätzen gelöst: Die Kursteilnehmenden arbei-ten per Fernzugriff mit einer Anlage, die von einer externen Firma zur Verfü-gung gestellt wird, und können mithilfe einer Kamera das bediente Fliessband mitverfolgen.

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Daten – Wissen – GeschäftserfolgDie Digitalisierung und das Internet der Dinge verändern die gesamte Wertschöp-fungskette von Industrieunternehmen. Diesen Umbruch versteht die Firma Cofac als Chance. Das KMU ist spezialisiert auf Beratung, Services und Dienstleistungen im Bereich Reinheit von industriellen Flüssigkeiten. Als eines der ersten Unter-nehmen in der Schweiz setzt die vor fünf Jahren gegründet Firma auf MindSphere, das von Siemens lancierte offene Betriebssystem für das Internet der Dinge.

Nachdem die Automatisierung in den vergangenen Jahrzehnten enorme Pro-duktivitätszuwächse in der Industrie gebracht hat, erwartet man nun ver-gleichbares von der Digitalisierung. Dabei muss die Maschinenindustrie grosse Erwartungen erfüllen: Höhere Produk-tivität bei gleichbleibender Qualität und Termintreue sowie weniger Auf-wand bei Wartung und Service. Diese Anforderungen können nur über die Optimierung der Wertschöpfungskette und der damit einhergehenden Erfas-sung und Integration von Daten bewerk-stelligt werden. Dank den Möglichkeiten, welche die Digitalisierung und das Internet der Dinge (IoT) bieten, lassen sich selbst diese hochgesteckten Ziele erreichen.

Kontinuierliche DatenanalyseDie Herausforderung in der nutzungs-bringenden Datenanalyse besteht darin, Algorithmen der Mustererkennung und des maschinellen Lernens richtig ein-zusetzen. Letztendlich geht es darum, Big Data in Smart Data umzuwandeln. Die Nutzung von Smart Data ermöglicht die technische und organisatorische Beherrschung von Produktions-, Instand-haltungs- und Serviceprozessen. Service stellt somit nicht länger eine blosse Begleiterscheinung zur besseren Ver-marktung der Maschinen dar, sondern bietet einen klaren Wettbewerbsvorteil und stärkt die Kundenbindung. Diese sieht auch Andreas Zingg, Geschäfts-leiter der Cofac AG, so. Das KMU mit Sitz in Hägendorf ist spezialisiert auf Bera-tung, Services und Dienstleistungen im Bereich Reinheit von industriellen

Flüssigkeiten. Das junge Unternehmen setzt für die Überwachung und Analyse von Öl MindSphere ein. Dank der kon-tinuierlichen Datenanalyse über dieses cloudbasierte, offene IoT-Betriebssystem entfällt die regelmässige Probe vor Ort mit anschliessender aufwendiger und kostenspielender Analyse. Eine Beur-teilung der Ölqualität ist somit dezentral möglich und Ausfälle der Maschinen werden durch die vorausschauende In-standhaltung minimiert.

Digitales LebenszyklusmanagementDank MindSphere kann die Verfügbarkeit von Anlagen gesteigert und Kosten und Zeit gespart werden – insbesondere, weil immer mehr Unternehmen ihre Pro-duktionsstätten auch im Ausland an-siedeln. Die Siemens-Lösung unterstützt Anwender beim Auswerten und Nutzen

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reduzieren, Service- und Instandhaltungs-prozesse optimieren und die Produktivi-tät erhöhen. Die MindApp «KeepSecure!» erkennt Bedrohungen, Sicherheitslü-cken und Anomalien über MindSphere. Kunden erhalten Reports wie Sicher-heitswarnungen, Status berichte, aktu-elle Gefährdungen oder eingeleitete Gegenmassnahmen direkt in der App.

MindSphere | Geschäftsjahr 2017

der Daten, um neuartige Einblicke zu erhalten und neue Geschäftsmöglich-keiten zu entwickeln.MindSphere baut auf dem Vierschichten-modell der Plattform Industrie 4.0 auf. Dessen unterste Schicht stellt die tech-nische Infrastruktur dar, mit der indus-trielle Geräte und Maschinen auf der Basis von offenen Standards wie OPC UA angebunden werden können. Das Breit-band-Internet macht es möglich, auch intelligente Sensornetzwerke und Posi-tionierungssysteme einzubinden. In der zweiten Schicht vernetzen sich diese Systeme zum Internet der Dinge. Die dritte Schicht belegen software- definierte Plattformen, wie Siemens sie mit MindSphere anbietet. Die vierte Schicht ist die Serviceplattform und das Kernstück der Smart-Service-Welt, in der auch die eigenen Apps von Her-stellern und Betreibern laufen.

Das cloudbasierte «Internet of Things»- Betriebssystem bildet somit – als erstes System auf der digitalen Ebene – den gesamten Lebenszyklus von Produktions-anlagen und ihren Komponenten in Datenstrukturen und Funktionalität voll-

ständig ab. MindSphere ermöglicht damit Industriefirmen, die Leistungs-fähigkeit von Anlagen durch das Erfas-sen und Analysieren grosser Datenmen-gen laufend zu verbessern. MindSphere stellt die Datenanalyse und vielfältige Konnektivität sicher, bietet Werkzeuge für Entwickler sowie Applikationen und Services.

Vielfältige Applikationen Mit den Siemens MindApps stellt das Ecosystem von MindSphere bereits eine Reihe von Applikationen für unterschied-liche Anwendungen zur Verfügung und ergänzt diese laufend. Mit der MindApp «Fleet Manager», welche MindSphere- Nutzer standardmässig erhalten, lassen sich sämtliche Daten innerhalb kürzester Zeit konfigurieren. Durch die individu-elle Konfiguration können Daten noch im laufenden Betrieb ausgewählt werden oder die Bildschirmansicht individuell gestaltet werden. Dank der MindApp «Manage MyMachines» können sowohl Werkzeugmaschinenhersteller wie auch -nutzer den gesamten Maschinenpark abbilden und weltweit kleine oder grosse Produktionsstätten überwachen und so deren Verfügbarkeit und Produktivität erhöhen. Schnell und einfach bindet die MindApp «Manage MyMachines» eine Steuerung an die MindSphere zur Erfassung, Analyse und Visualisierung von relevanten Maschinendaten. An-wender erhalten so vollständige Trans-parenz über den Maschinenzustand und die Maschinenhistorie. Mit wenig Aufwand lassen sich so Stillstandzeiten

Durch die Offenheit des MindSphere- Betriebssystems haben Siemens-Kunden und -Partner die Möglichkeit, ihre eigene Applikationen in MindSphere zu erstel-len und neue digitale Services zu nutzen und zu betreiben. Zukünftig ermög-licht MindApp API sogar, mit der modell-basierten Analyse einen digitalen Zwilling über den gesamten Produkt-lebenszyklus aufzubauen.

Je mehr sich die Industrie digitalisiert und vernetzt, desto mehr Schnittstellen ergeben sich und desto mehr Daten fliessen. Die Nutzung von MindSphere ermöglicht eine völlig neue Dimension, um durch Datenanalyse und Simulation zur Verbesserung des Asset-Manage-ments und der Energieeffizienz beizu-tragen und Unternehmen auf dem Weg zum digitalen Wandel umfassend zu unterstützen.

Geschäftsführer Andreas Zingg und seine Cofac AG sind spezialisiert auf die Analyse von industriellen Flüssigkeiten. Bei der Siemens-Dampfturbine, die bei einem Kunden in Giubiasco im Einsatz steht, können dank der kontinuierlichen Analyse Sofortmassnahmen ergriffen werden, sobald Verschmutzungen im Ölsystem registriert werden.

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Geschäftsjahr 2017 | Unsere Divisionen

Energy SystemsDie Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie effiziente Energie- managementsysteme bilden die tragenden Säulen von Energy Systems. Zum Angebot gehören Anlagen für die Energieerzeugung, Hoch- und Mittel-spannung, Transformatoren, Niederspannungssysteme und -komponenten sowie Schutz- und Leittechnik. Damit unterstützen wir unsere Kunden, eine sichere und energieeffiziente Energieversorgung bereitzustellen, und helfen mit innovativen und wirtschaftlichen Lösungen, die Energiewende möglich zu machen.

Das Schweizer Stimmvolk hat 2017 die Energiestrategie 2050 angenommen. Diese Entscheidung wird den Schweizer Energiemarkt massgeblich beeinflussen, denn sie bedeutet mehr erneuerbare Energien, grössere Energieeffizienz, verstärkte dezentrale Energieerzeugung und damit verbunden steigende fluk-tuierende Energie. Ein weiterer, wich-tiger Baustein ist die Digitalisierung: Nur wenn Stromnetze zum Smart Grid werden und Verbraucher ihr Nutzungs-

verhalten mit einem Smart Home effi-zienter gestalten, kann die Energiewende gelingen. Zur dezentralen Erzeugung gehören allerdings nicht nur Fotovoltaik, sondern auch kleinere Dampfturbinen oder Holz- und Biomasseheizkraftwerke. Um fluktuierende Energie besser nutz-bar zu machen, braucht es mehr Spei-cher. Hier bietet Siemens zwei Lösungen: kurzzeitige Batteriespeicher wie unser Siestorage-System oder langfristige Speichermöglichkeiten mit unserem Power-to-Gas-System Silyzer.

Die Übertragungsnetzbetreiberin Swissgrid ist für Siemens Energy Systems ein wichtiger Kunde. Auch im vergan-genen Jahr konnten wir mehrere Projekte gemeinsam realisieren. Ein grosser Meilenstein war der Abschluss von Nant de Drance. Für das Pumpspeicherkraft-werk wurde die grösste gasisolierte Schaltanlage (420 kV) von Siemens in der Schweiz installiert und konnte nach mehrwöchigen Tests erfolgreich in Betrieb genommen werden.

Um die Versorgung des Schweizer Strom-netzes weiterhin jederzeit gewährleis-ten zu können, hat Swissgrid im Winter 2015/2016 als Sofortmassnahme und in Abstimmung mit der KKW-Betreiberin Axpo eine schnellere Beschaffung eines Trafos für das Unterwerk Beznau in die Wege geleitet. Wir konnten in enger Zusammenarbeit mit dem Transforma-torenwerk in Weiz eine schnelle Lösung anbieten. Deshalb war es möglich, innerhalb von nur 11 Monaten einen drei poligen 800-Megavoltampere-(MVA)-

Phasenschieber-Transformator her zu-stellen und auszuliefern – normaler-weise dauert dies rund zwei Jahre. Yves Zumwald, CEO von Swissgrid, sagte dazu an der Bilanz-Medienkonfe-renz: «Swissgrid, Axpo und Siemens haben mit diesem Trafo einen Weltre-kord aufgestellt.» Als Folgeauftrag können wir einen weiteren 800 MVA PST-Transformator für das Unterwerk Laufenburg liefern.

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Unsere Divisionen | Geschäftsjahr 2017

Einen Rekord realisieren wir auch mit der Installation der europaweit höchsten Mittelspannungsschaltanlage auf dem Klein Matterhorn (3883 m ü. M.). Bis im Winter 2018/2019 erstellt die Zermatt Bergbahnen AG die höchste Dreiseil-umlaufbahn Europas – den Glacier Ride. Mit dem Bau der 3S-Bahn musste auch die Energieversorgung neu gestaltet werden. Die Elektrizitätswerk Zermatt AG hat sich für den Einsatz der gasisolier-ten Mittelspannungsanlage 8DJH von Siemens entschieden. Diese sorgt dank ihrer kompakten Bauweise für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung.

Die Elektrizitätswerk Zermatt AG hat bereits 28 Schaltanlagen von Siemens im Einsatz. Mit der Installation der neuen Anlage auf dem Klein Matterhorn und der bereits bestehenden Anlage auf dem Jungfraujoch hat Siemens euro-paweit die zwei höchstgelegenen Mit-telspannungsanlagen installiert.

Ein wichtiges Arbeitsgebiet für Energy Systems ist die zuverlässige Energie-versorgung in Gebäuden und Infrastruk-turen. Hier arbeiten wir eng mit der Siemens-Division Building Technologies zusammen und können ein attraktives

Gesamtpaket anbieten. Im Geschäfts-jahr 2017 konnten wir wachsende Aufträge im Infrastrukturumfeld verzeichnen. Ein besonders wichtiges Projekt durften wir für das Hôpital Chablais realisieren. Im Rahmen des Auftrages konnte Energy Systems Strom-schienen, die Niederspannungsver-teilung sowie Mittelspannungsschalt-anlagen liefern.

Mit der Annahme der Energiestrategie 2050 braucht es neue Technologien – wie zum Beispiel Smart Meter. So sollen die mechanischen Stromzähler bis 2025 durch intelligente Messgeräte ersetzt werden. Bereits 2008 begann die Arbon Energie AG damit, in Arbon flächen-deckend Smart Meters zu installieren. Das Unternehmen setzt dabei auf das automatisierte Verbrauchsdatener-fassungs- und Informationssystem AMIS von Siemens. Mittlerweile werden zuverlässig über 12 000 Smart Meters sowie 1800 Lastschaltgeräte von AMIS verwaltet. «Dank der 100-prozentigen Abdeckung mit Smart Meter wissen wir jederzeit, wann und wo wieviel Energie benötigt wird», sagt Ueli Eigenmann, Leiter Messwesen der Arbon Energie AG. Zusammen mit der Arbon Energie AG, dem Advanced Learning and Research Institute (ALaRi), der FHNW und EPFL arbeitet Siemens Schweiz in Arbon am Forschungsprojekt SCCER-FURIES II (Swiss Competence Center on Energy Research – Future Swiss Electrical Infra-structures). Ziele sind unter anderem die Darstellung von Lastflüssen und Spannungen im Niederspannungsnetz auf GoogleMaps.

Nebst der etablierten AMIS-Lösung plant Siemens die Einführung eines ergän-zenden Messdatensystems. Das neue IMS (Intelligentes Metering System) ist auf die Messung und die Interoperabili-tät der Endgeräteebene ausgerichtet. Die dazugehörende Applikations-Platt-form EnergyIP sammelt und validiert Zählerdaten nahezu in Echtzeit und über-mittelt diese an beliebige IT-Systeme der angeschlossenen Teilnehmer.

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Aus Abfallbergen Daten generierenSeit rund einem Jahr setzt die Kehrichtverbrennungsanlage Thun auf eine RDS-Anbindung (Remote Diagnostic Service) von Siemens. Mit den gesammelten Daten lassen sich Störfälle minimieren und eine vorausschauende Wartung besser planen. In einem weiteren Schritt können die Anlagendaten in das cloudbasierte Betriebssystem MindSphere von Siemens integ-riert werden.

Die im Thuner Stadtgebiet gelegene Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) hat ihren Betrieb im Jahr 2003 aufgenom-men. Die Kernaufgabe liegt in der um-weltverträglichen Verbrennung und Verwertung von Abfällen. 2015 hat die Anlage über 126 Tausend Tonnen Sied-lungs-, Industrie- und Gewerbeabfälle zur Gewinnung von Energie verwertet.

Dank hochmodernen Verfahren kann die entstehende Wärme zur Energie-produktion von Dampf-, Fernwärme und Strom verwendet werden. Jährlich pro-duziert die Anlage rund 55 GWh Fern-wärme sowie 72 GWh Strom, der rund einen Drittel des Stromverbrauchs der Stadt Thun abdeckt.

Da die Zuverlässigkeit der Anlagen ent-scheidend ist für rentable und nach-haltige Geschäfte, werden die Techno-logie- und Automationsprozesse stets auf dem neusten Stand gehalten. Dabei übernehmen Daten eine wichtige Rolle. Im Zuge der Digitalisierung sammeln immer mehr Sensoren kontinuierlich Daten, die ausgewertet werden können.

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MindSphere | Geschäftsjahr 2017

«Der aktuelle Füllstand im Anlieferungs-bunker ist jederzeit bekannt. Diese Datenbasis ist wichtig zur Planung der Bunkerbewirtschaftung und der Verbren-nungskapazität», erklärt Peter Gemperle, Leiter Betrieb KVA und Energie. Die KVA- Anlage mit unzähligen Sonden, Trans-mittern und ferngesteuerten Ventilen ist weitgehend automatisiert und arbeitet zuverlässig. Käme es zu einem unge-planten Betriebsausfall, würde dies sehr viel Geld kosten.

Aus Datenbergen Muster erkennen Deshalb setzt die KVA Thun seit rund einem Jahr auf eine RDS-Anbindung von Siemens. Dabei werden täglich Daten über eine sichere Verbindung ins Diag-nostic Center von Siemens in Nürnberg übertragen und mit weltweiten Daten verglichen. Auf die gleiche Weise werden pro Jahr über 1,5 Millionen Dateien von über 1200 Anlagen in aller Welt verar-beitet. Mit hochentwickelten Verfahren zur Erkennung von Mustern und Abwei-chungen vom Normalverhalten können damit Störfälle frühzeitig erkannt wer-den. «Wir erhalten regelmässige, über-sichtliche Berichte mit den wichtigsten Kennzahlen. Zudem macht uns Siemens rechtzeitig darauf aufmerksam, wenn mit unserer Maschine etwas nicht in Ordnung ist», sagt Urs Zimmermann, stellvertretender Geschäftsführer und u. a. auch verantwortlich für die Elektro-technik- und IT-Systeme. Mit dem Daten-austausch über eine Remote-Verbindung kann die Zuverlässigkeit und Verfüg-barkeit der Anlagen verbessert werden. Die kontinuierliche Überwachung durch das RDS erlaubt eine vorausschauende und zustandsorientierte Wartung. «Dadurch lässt sich langfristig planen, welche Arbeiten wann genau vorge-nommen werden müssen, um den zuver-lässigen Betrieb der Maschinen weiter-hin gewährleisten zu können», erklärt Urs Gmür, Head of Energy Generation bei Siemens Schweiz.

Nebst der RDS-Anbindung überwacht ein Siemens-Prozessleitsystem die KVA Thun und steuert die Anlagen im opti-malen Betriebspunkt. In Zusammenarbeit zwischen der AVAG KVA Thun, dem Energieversorgungsunternehmen BKW und Siemens wurde erstmalig in der Schweiz eine Kehrichtverbrennungsan-lage für die Erbringung von Sekundär-

regelleistung präqualifiziert. Als natio-nale Netzgesellschaft kümmert sich die Swissgrid AG neben der Sicherheit, Qualität und Verfügbarkeit der Strom-versorgung auch um weitere System-dienstleitungen wie den Präqualifikati-onstest für die Regelleistung. So musste die KVA-Anlage beweisen, dass Dampf-turbine und Generator die hohen An-forderungen hinsichtlich der Reaktion auf ein externes Leistungssignal jeder-zeit erfüllen. Der erfolgreiche Test zeigte zudem, dass die Verfügbarkeit, Sicher-heit und Verbrennungskapazität der KVA nicht beeinträchtigt werden. Im Auf-trag der KVA Thun konnte Siemens während eines geplanten Revisions-zeitfensters die Anlagensteuerung zur Lieferung von Sekundärregelleistung nachrüsten.

Digitalisierung bringt Daten in die Cloud Die Verantwortlichen in Thun möchten aber noch einen Schritt weiter gehen und beschäftigen sich seit einigen

Monaten mit dem Thema Industrie 4.0. «Bereits heute sammeln wir eine Menge Anlagedaten, die wir jedoch zur-zeit aus Kapazitäts-, Tool- und Bedarfs-gründen längst nicht alle auswerten», sagt Betriebsleiter Peter Gemperle. Mit Industrie 4.0 werde sich künftig wei-sen, ob sich diese Daten allenfalls auch ausserhalb der eigentlichen Anlagen,

zum Beispiel in einer Cloud, effizienter und professioneller auswerten lassen. Ein solches cloudbasiertes Betriebs-system ist MindSphere von Siemens. Die offene Cloud-Plattform ermöglicht es, die Leistungsfähigkeit der Anlagen durch das Erfassen und Analysieren gros-ser Datenmengen zu verbessern. «MindSphere bildet die Grundlage für Anwendungen und datenbasierte Services von Siemens und von Drittan-bietern in unterschiedlichen Bereichen. Dadurch können die vorausschauende Wartung, das Energiedatenmanagement und die Ressourcenplanung weiter optimiert und verbessert werden», sagt Urs Gmür. MindSphere bietet den Kunden einen Marktplatz mit attraktiven Appli-kationen sowie eine offene Entwick-lungsumgebung, in der sie ihre eigenen Applikationen und Services integrieren können. Darunter fallen sogenannte MindApps, die neue Möglichkeiten bie-ten und es Anwendern erlauben rele-vante Maschinendaten auszulesen, um damit Mehrwert zu generieren.

Die Kehrichtverbrennungsanlage Thun ist mittels Online-Verbindung an das Siemens Diagnostic Center in Nürnberg gekoppelt. Dort erkennen intelligente Algorithmen kleinste Abweichungen vom Normalverhalten und können dadurch Störfälle und Schäden an Turbine und Generator verhindern.

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Geschäftsjahr 2017 | Healthineers

Siemens Healthineers Genauso wie sich der Gesundheitsmarkt stetig verändert, passt auch Siemens Healthcare seine Geschäftsstrategie den neuen Rahmenbedingungen an. Augenscheinlich wird dies durch den neuen Auftritt und den Markennamen «Siemens Healthineers». Die neue Marke des mittlerweile eigenständigen Unternehmens unterstreicht den Pioniergeist und das Ingenieurwissen von Siemens Healthcare in der Gesundheitsindustrie.

Im In-vitro-Bereich liegen wir bei der Labordiagnostik auf Kurs. Mit der Ein-führung des Gerinnungsanalyzers Atellica COAG 360, welcher fünf Test-methoden auf einer Plattform vereint, legten wir den Grundstein für die Lancierung weiterer wegweisender, innovativer Laborsysteme, die unter dem Marken namen Atellica beheimatet sind. Dazu gehören die Atellica Solution, ein hochflexibles System für klinische Chemie und Immundiagnostik, das Harnanalyse system Atellica 1500, das Nephelo meter Atellica Neph 630 und das Atellica MDX 160 Molecular System.

Die Erwartungen im Bereich Point-of-Care wurden deutlich übertroffen. Mit viel Einsatz, Hingabe und Team-geist ist es uns gelungen, das Blutgas-geschäft kontinuierlich auszubauen. Besonders hervorzuheben ist die Gewinnung der Blutgasausschreibung im Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV). 20 Blutgasgeräte RAPIDPoint 500 konnten wir im Verlauf des Jahres in acht verschiedenen Ab-teilungen des CHUV installieren. Zudem ermöglicht RAPIDComm 6 die Ver-netzung unserer Blutgasgeräte mit dem Laborinformationssystem des CHUV.

Im Bereich Ultraschall sorgte insbeson-dere die Lancierung des Acuson NX2 für Aufwind. Das Kleingerät ergänzt ideal die Produktpalette für den niederge-lassenen Markt. Im Juni 2017 wurde das Ultraschallgerät an einem Kongress in Davos vorgestellt: Noch am selben An-lass erhielten wir die erste Bestellung, was in der Gesundheitsbranche eher unüblich ist.

Das Highlight des Geschäftsfelds Advanced Therapies war in diesem Jahr die Installation mehrerer Hybrid-Ope-rationssäle, in welchen das neue inno-

vative robotergestützte Angiographie-system Artis Pheno zum Einsatz kommt. Dank dem Roboterarm bietet das System eine grosse Flexibilität bei der Patien-tenpositionierung und viel Spielraum für komplexe Aufnahmeführungen. Das Gerät wurde nach einem umfassenden Hygiene-Konzept entwickelt, welches das Arbeiten speziell im Hybrid-Opera-tionssaal unterstützt.

Im Geschäftsfeld Diagnostics Imaging verzeichneten wir ebenfalls einige Erfolge. Für das Swiss Centre for Musculoskeletal Imaging (SCMI) be-

schaffte die Balgrist Campus AG den 7-Tesla- Magnetresonanztomographen Magnetom Terra sowie den High-End-3-Tesla- Magnetresonanztomographen Magne tom Prisma. In diesem Zusammen-hang ist es uns auch gelungen, das Softwarepaket Enterprise Toolkit zu in-stallieren, welches den Workflow in der Zusammenarbeit zwischen dem klini-schen Betrieb an der Universitätsklinik Balgrist und der Forschung am Balgrist Campus optimiert und die gemeinsame Nutzung unserer Advanced-Visualisa-tion-Lösung syngo.via erlaubt.

Nachdem wir im letzten Geschäftsjahr bereits die weltweit ersten Multitom- Rax-Systeme in der Schweiz installie-ren durften, konnten wir in diesem Geschäftsjahr in einem äussert preissen-sitiven Umfeld sechs weitere Systeme platzieren, dies unter anderem in Da-vos und Brig. Mit grossem Erfolg hat auch die go.Plattform, eine komplett neuentwickelte CT-Generation, die Schweiz erobert. Sowohl in öffentlichen Häusern als auch in privaten Instituten wurden Verkaufserfolge erzielt.

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Übrige Aktivitäten | Geschäftsjahr 2017

Divisionsübergreifende AktivitätenFinancial ServicesDie Siemens-Division Financial Services (SFS) ist Anbieter von Finanzlösungen im Geschäfts-kundengeschäft. Die Division unterstützt ihre Kunden bei Investitionsvorhaben mit Leasing-lösungen, strukturierten Finanzierungen sowie Finanzierungen für Ausrüstungen und Projekte. Dabei bringt Financial Services breites Expertenwissen sowohl aus dem Finanz- als auch aus dem Technologiebereich aus den Siemens-Geschäftsgebieten ein. SFS stellt Kapital für Siemens- Kunden sowie andere Unternehmen bereit. Ausserdem agiert Financial Services im Siemens- Konzern als Berater und Manager von Finanzrisiken.

Siemens Real EstateDie Verantwortung für das gesamte Immobilienportfolio des Konzerns liegt bei Siemens Real Estate (SRE). Mit einer übergreifenden, an den Geschäftsstrategien der operativen Ein-heiten ausgerichteten Immobilienstrategie und intelligenten Standortkonzepten unterstützt SRE den Konzern bei der Erschliessung seiner Absatzmärkte. Konkret steuert Siemens Real Estate das Immobilienportfolio, betreibt die Immobilien und ist zuständig für An- und Vermie-tungen, Bauprojekte sowie für Ankauf und Verwertung von Immobilien. So gewährleistet SRE einen unter Kosten-, Transparenz- und Effizienzgesichtspunkten optimierten und nach-haltigen Ressourceneinsatz.

Weitere AktivitätenSiemens Gamesa Renewable EnergyDas eigenständig geführte Unternehmen Siemens Gamesa ist ein weltweit führender Anbieter im Bereich Windenergieproduktion. Die Technologie und Anlagen des Unternehmens sind in über 90 Ländern im Einsatz – mit rund 83 Gigawatt Windenergieleistung. Branchenweit bietet Siemens Gamesa eines der breitesten Produktportfolios an. Es umfasst sowohl Offshore- als auch Onshore-Technologie sowie marktführende Wartungs- und Instandhaltungsleistungen, die dazu beitragen, saubere Energie bezahlbar und zuverlässig zu machen. Der Unterneh-menszusammenschluss erfolgte 2017. Das Vorgängerunternehmen Siemens Wind Power blickt auf eine Firmengeschichte zurück, die in den frühen 1980er Jahren begann; Gamesa wurde 1994 gegründet. Im Geschäftsjahr 2017 erzielte Siemens Gamesa Renewable Energy mit 25 300 Mitarbeitenden einen Umsatz von 7,9 Milliarden Euro.

Siemens Healthineers Siemens Healthineers ist das separat geführte Healthcare-Geschäft der Siemens AG. Als füh-rendes Unternehmen der Medizintechnik entwickelt Siemens Healthineers sein Produkt- und Serviceportfolio stetig weiter. Das gilt für die Kernbereiche der Bildgebung für Diagnostik und Therapie sowie für die Labordiagnostik und die molekulare Medizin. Zusätzlich werden die Angebote im Bereich digitale Gesundheitsservices und Krankenhausmanagement gemein-sam mit den Betreibern stetig weiterentwickelt. Oberstes Ziel ist es, die Kunden dabei zu unterstützen, neue Geschäftsmöglichkeiten zu entwickeln und Betreiberrisiken zu minimieren. Im Geschäftsjahr 2017 generierten die 47 800 Mitarbeitenden von Siemens Healthineers ein Umsatzvolumen von 13,79 Milliarden Euro.

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Mit MindSphere lassen sich enorme Datenmengen schnell und effizient auswerten. Das Betriebssystem für das Internet der Dinge (IoT) wird kontinuierlich ausgebaut. Dies geschieht mit Hilfe von neuen Partner-schaften, Apps und erweiterter Konnektivität. So entwickeln helle Köpfe von Siemens und von Partnerfirmen laufend innovative Apps. Vor allem Start-ups spielen im MindSphere-Ecosystem eine wichtige Rolle, da sie die Innovationskraft und Wertschöpfung vorantreiben. Entsprechend wächst der MindSphere-Rocket-Club, ein Projekt, bei dem führende Jungunternehmen aus dem IoT-Bereich mitmachen. Das Pro-gramm wurde eigens dafür konzipiert, Anwendungen und Lösungen von Start-ups mit echten industriellen Anwendungsfällen und den wichtigsten internationalen Siemens-Partnern zusammenzubringen.

Die richtigen Leute gezielt einsetzen!

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Geschäftsjahr 2017 | Human Resources / Business Excellence

Know-how und ErfahrungWir fragen uns jeden Tag, wie wir als Unternehmen das Leben der Menschen verbessern können. Dazu wollen wir aus guten Ideen sinnvolle Lösungen für die Zukunft entwickeln und bereitstellen. Das Fundament hierzu bilden motivierte Teams, bestehend aus über 5300 Schweizer Mitarbeitenden, die im ganzen Land und mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt zu-sammenarbeiten.

Ob es um intelligente Stromnetze, eHighways oder die Digitalisierung im industriellen Umfeld geht: Wir begeis-tern uns für Innovationen, die der Gesellschaft einen Nutzen und echten Fortschritt bringen. Wir verbessern die Städte, in denen wir leben, die Gebäude, in denen wir arbeiten, die Energie- versorgung unseres Landes und die

Herstellung unserer Lieblingsprodukte: durch Elek trifizierung, Automatisie-rung und Digitalisierung. Die Basis dazu sind über 5300 Siemens-Mitarbeiten-den, die mit viel Können, Kreativität und Engagement dabei sind. Wir ermu-tigen sie, ihre Projekte und Ideen mit Leidenschaft voranzutreiben. So kamen bei Siemens in der Schweiz im vergan-

genen Geschäftsjahr 97 Erfindungs-meldungen zusammen. Insgesamt sind fast 2000 Patente und Patentanmel-dungen im In- und Ausland im Besitz von Siemens Schweiz, darunter auch vielbeachtete Premieren wie das weltweit erste in einer Cloud betriebene Bahnleitsystem bei der Gornergrat Bahn. 4

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Jobs, gelebte Nachhaltigkeit, eine aus-gewogene Work-Life-Balance und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten sind nur einige davon. Dank unseren flexiblen Arbeitsmodellen lassen sich Beruf und Privatleben optimal vereinba-ren. Dazu gehören Mobile Working oder die Unterstützung unserer Mitar-beiterinnen nach dem Mutterschafts-urlaub. Aber auch das Sicherstellen von familienergänzender Kinderbetreu-ung und die Unterstützung älterer Mitarbeitender und Familienangehöri-ger gehören dazu. Siemens Schweiz pflegt eine moderne Arbeitskultur und schafft für die Mitarbeitenden ein moti-vierendes Umfeld, in das wir perma-nent investieren. So bietet die zentrale Einheit Business Excellence (BE) mit dem Programm Healthy@Siemens ver-schiedene Aktivitäten rund um das Thema Gesundheit und Wohlbefinden: Ergonomie am Arbeitsplatz, verschie-dene Sportangebote, Grippeschutz-impfungen und vieles mehr. Neu im Pro-gramm sind die Gesundheitsseminare, bei denen es um die richtige Ernährung, Entspannung, den Energiehaushalt, Bewegung und Schlaf geht. Business Excellence unterstützt die Geschäfts-leitung und die Divisionen bei der Gestaltung und Implementierung der strategischen Entscheidungen, der Geschäftsprozesse sowie der Ertrags-optimierung.

Wie kann sich unsere Gesellschaft nachhaltig weiterentwickeln? Indem wir Nachwuchs und Wissen fördern. Für Siemens ist die qualifizierte Aus bildung und eine gezielte Förderung der MINT- Fächer (Mathematik, Informatik, Natur-wissenschaft und Technik) enorm wichtig. Wir entwickeln hochkomplexe Produkte und Lösungen in entschei-denden Zukunftstechnologien. Gut aus-gebildeter Nachwuchs ist deshalb für uns unverzichtbar. Damit der Standort Schweiz wettbewerbsfähig bleibt, investieren wir jeden Tag in die Zukunft. So haben in diesem Sommer 85 Jugend-liche bei uns ihre Berufslehre begon-nen – insgesamt beschäftigen wir der-zeit mehr als 300 Lernende.

Mit dem Bildungsprojekt Generation21 machen wir uns zudem seit Jahren für den Nachwuchs stark und fördern junge Talente mit zahlreichen Projekten und Aktivitäten in Vorschulen, Schulen

Human Resources / Business Excellence | Geschäftsjahr 2017

Wichtige Work-Life-BalanceUnsere Mitarbeitenden vollbringen Spitzenleistungen. Deshalb tun wir sehr viel dafür, dass sie sich wohlfühlen. Wer bei Siemens arbeitet, profitiert von zahlreichen Vorteilen: Interessante

und Hochschulen. Denn exzellentes Wissen in Naturwissenschaft und Tech-nik ist – gerade im Zeitalter der Digi-talisierung – der Rohstoff für Innova-tionen und die Voraussetzung, um nach- haltige Lösungen für unsere Wachs-tumsfelder zu entwickeln. So engagiert sich Siemens im Rahmen des Programms «University Liaison» an ver schiedenen Hochschulen der Schweiz. In enger Zusammenarbeit mit der Wissenschaft beteiligen wir uns an konkreten For-schungs- und Technologieprojekten. Darüber hinaus üben herausragende Fachleute unseres Unternehmens Lehrtätigkeiten an Hochschulen aus.

Auch in diesem Jahr haben wir den mit 10 000 Franken dotierten Siemens Excellence Award verliehen. Ausgezeich-net wurde die Arbeit «Model Predictive Control für eine UHT-Prozessanlage» des Elektro- und Kommunikationstech-nik-Studenten Adrian Kamer. Ziel seiner Arbeit an der Berner Fachhochschule (BFH) war die Verbesserung der beste-henden Regelung einer Prozessanlage für Ultrahocherhitzung (UHT) durch eine MPC-Applikation. Adrian Kamer hat die Fachjury überzeugt und am Ende eine funktionsfähige, leistungssteigernde Lösung präsentiert, die direkt in die Praxis übernommen werden konnte.

Intern schaffen wir für unsere Mitarbei-tenden einen Rahmen, in dem sie selb-ständig, motiviert und eigenverantwort-lich arbeiten und sich kontinuierlich weiterentwickeln können. Über 350 in-terne Kurse und Zertifizierungs-, Ent-wicklungs- und Diversity-Programme umfasst unser Aus- und Weiterbildungs-portfolio. So kommen wir unserem Ziel, jeden Tag einen erfolgreichen Schritt in Richtung Zukunft zu machen, konti-nuierlich näher.

Kleine Teams können grosse Projekte stemmen: Siemens investiert laufend in die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeitenden. Denn nur mit dem richtigen Know-how können komplexe Grossprojekte erfolgreich umgesetzt werden.

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Messen und Veranstaltungen 2018Datum Anlass Ort

7./8. Februar 2018 Maintenance Zürich

7./8. Februar 2018 Solids Zürich

14. März 2018 Swiss Testing Day Zürich

20. März 2018 Data Center Forum Baden

21. März 2018 ZIG Planerseminar Luzern

11./12. April 2018 SmartSuisse Basel

18. April 2018 Swiss Digital Product Innovation Symposium Rapperswil

23. – 27. April 2018 Hannover Messe Hannover

10. – 12. Mai 2018 Swiss Congress of Radiology Lausanne

28. Mai – 1. Juni 2018 IRSE-Convention Lugano / Pontresina

1./2. Juni 2018 Informatiktage Zürich

5. – 7. Juni 2018 Powertage Zürich

7. Juni 2018 Immohealthcare Fribourg

11. – 15. Juni 2018 Cebit Hannover

27. Juni 2018 PLM Connection Pfäffikon

28. – 30. August 2018 Sindex Bern

6. – 9. September 2018 Bauen + Modernisieren Zürich

18. – 21. September 2018 InnoTrans Berlin

23. – 26. Oktober 2018 IFAS Zürich

27. – 29. November 2018 SPS IPC Drives Nürnberg

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Die Regionalgesellschaft Siemens Schweiz

Energy Management

Geschäftsleitung Siegfried Gerlach, CEO Rolf Renz, CFO

Power and Gas

Support Functions

Accounting and Controlling Nicole Bryner

Business Excellence & Quality Alexander Beck

Communications Charles Breitenfellner

Human Resources / Environment, Health & Safety Garry Wagner

Intellectual Property Dr. Michael Fischer

Information Technology Michael Sturzenegger

Reto Nauli Tanja Werner

Stand Januar 2018

Healthineers(Eigenständige Geschäftseinheit)

Power Generation Services

Marcel Baumgartner Beat Koller

Building Technologies Mobility

Dr. Gerd Scheller Walter HeimJürg Herzog Antonio Golem

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Die Regionalgesellschaft Siemens Schweiz

VerwaltungsratGeschäftsleitung Siegfried Gerlach, CEO Rolf Renz, CFO

Klaus Helmrich, Präsident

Siegfried Gerlach

Matthias Rebellius

Links: Country Division LeadRechts: Country Division Controller

Legal & Compliance Michael Schultheiss

Procurement / Logistics Hubert Scharbach

Export Control and Customs Helfried Werner

Siemens Real Estate José Romero

Représentation Suisse Romande Alexandre Martin

Digital Factory

Process Industries and Drives

Stefan Schnider Marco Gargiulo

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Siemens Schweiz AGwww.siemens.ch

8047 ZürichFreilagerstrasse 40Tel. +41 585 585 585

9423 AltenrheinDornierstrasse 18Tel. +41 585 575 575

3007 Bern Belpstrasse 26Tel. +41 585 585 585

6528 CamorinoIn Tirada 34Tel. +41 585 585 585

7000 ChurComercialstrasse 22Tel. +41 585 586 711

5405 DättwilTäfernstrasse 5Tel. +41 585 586 670

9201 GossauIndustriestrasse 149Tel. +41 585 578 578

1763 Granges-Paccot2, impasse des EcureuilsTel. +41 585 586 740

6331 HünenbergBösch 35Tel. +41 585 586 788

3072 OstermundigenObere Zollgasse 73Tel. +41 585 576 111

1228 Plan-les-Ouates109, ch. du Pont-du-CentenaireTel. +41 585 575 100

4153 ReinachDuggingerstrasse 23Tel. +41 585 585 585

1020 Renens5, avenue des BaumettesTel. +41 585 585 585

1852 RocheZone industrielle la Coche 7Tel. +41 585 585 585

6039 Root LängenboldD4 Platz 3Tel. +41 585 576 565

1950 Sion100, avenue de TourbillonTel. +41 585 586 855

2072 St. Blaise12, route de SoleureTel. +41 585 586 811

6312 SteinhausenSennweidstrasse 47Tel. +41 585 579 200

8604 VolketswilIndustriestrasse 22Tel. +41 585 578 830

8304 WallisellenHammerweg 1Tel. +41 585 580 111

Siemens Schweiz AGBuilding Technologies GroupInternational HeadquartersGubelstrasse 22 6301 ZugTel. +41 41 724 24 24www.siemens.com/buildingtechnologies

Siemens Healthcare AGFreilagerstrasse 408047 ZürichTel. +41 585 581 270www.healthcare.siemens.ch

Siemens Healthcare Diagnostics GmbHFreilagerstrase 408047 ZürichTel. +41 585 581 150www.siemens.ch/diagnostics

Siemens Industry Software AGFreilagerstrasse 408047 ZürichTel. +41 44 755 72 72www.plm.automation.siemens.com

Siemens Postal, Parcel & Airport Logistics AGAlbisriederstrasse 243C8047 ZürichTel. +41 848 822 814www.siemens.ch/logistics

Huba Control AG5436 WürenlosIndustriestrasse 17Tel. +41 56 436 82 00www.hubacontrol.com

Polarion AGSt. Gallerstrasse 579200 Gossau SGTel. +41 52 202 21 62www.polarion.com

Systransis AGRiedstrasse 1 6343 RotkreuzTel. +41 41 727 21 31www.systransis.ch/

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Siemens Schweiz AG

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