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Ausgabe 2005/06 Schweizer Magazin für Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause Sesselkleberin? Nein danke! Ein Treffen mit der Radio- und Fernsehfrau Mona Vetsch Design und Werkstoff Gesund sitzen – aber sicher doch! Life Style So sitzt man im KKL Medizin & Rücken Der Mensch ist nicht zum Sitzen geboren Investition am richtigen Ort lohnt sich Interview mit Elisabeth Zimmermann

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Der Mensch ist nicht zum Sitzen geboren Life Style Schweizer Magazin für Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause Medizin & Rücken Ausgabe 2005/06 Interview mit Elisabeth Zimmermann So sitzt man im KKL Gesund sitzen – aber sicher doch!

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Ausgabe 2005/06

Schweizer Magazin für Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause

Sesselkleberin?Nein danke!Ein Treffen mit der Radio- und Fernsehfrau Mona Vetsch

Design und WerkstoffGesund sitzen – aber sicher doch!

Life StyleSo sitzt man im KKL

Medizin & RückenDer Mensch ist nicht zum Sitzengeboren

Investition am richtigen Ort lohnt sichInterview mit Elisabeth Zimmermann

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Der Silya-Arbeits-stuhl ist in verschie-denen Ausführungenverfügbar. Mit oderohne Armlehnen, mitKurzsitz, als Hochstuhloder in Holzausfüh-rung für die Werkstatt.

Die Silya Stuhlkollektion von ANATOM wurde nach denneuesten ergonomischen Erkenntnissen entwickelt underfüllt die höchsten Anforderungen an Arbeitsstühle. DieVerarbeitung hochwertiger Materialien wie atmungsaktiveSchaumstoffe und azofreie Bezüge sorgen für einen opti-malen Temperaturausgleich und garantieren erstklassigeQualität.

Der «Junior» ist spe-ziell auf die Anatomievon Kindern und Ju-gendlichen abgestimmtund lässt sich dem Kör-perwachstum laufendanpassen.

Silya Aktiv-Hocker sind bestens geeignet für dasaktive Sitzen in Praxis, Büro, Atelier oder Werk-statt. Anatomisch geformte Sitzflächen gebenoptimalen Halt und verhindern das Abrutschen.

Keine Rückenschmer-zen im Kino, Theater,Auto oder auf dem Sofazu Hause. Die ergono-mische Rückenmuldevon ANATOM kannüberall problemlosmitgenommen werden.

Alle Silya-Stuhlmodelle werden in der Schweiz hergestellt.www.anatom.ch - [email protected] - Telefon +41 (0)31 - 331 30 01

Alle Silya Modelle sind «GS» geprüft:

Sitzen wie auf Wolken mit SILYA.Anzeige

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Life Style: So sitzt man im KKLBeim Thema Sitzen wurde nichts dem Zufall überlassen.Joe Michel (Leiter Gebäude und Infrastruktur) informiert.

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Medizin & Rücken: Wie der Bauch den Rücken hältDie Bauchmuskulatur hält gemeinsam mit der Gesäss- und der Rückenmuskulatur den Rumpf und damit die Wirbelsäuleaufrecht.

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Design & Werkstoff: Gesund sitzen – aber sicher dochDer Stuhl ist über die Jahre in seiner Grundfunktion praktisch unverändert geblieben. In technischer Hinsichthat sich viel getan.

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Inhaltsverzeichnis

IMPRESSUM gesundsitzen • Magazin für Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause • Erscheint 1x jährlich • Ausgabe 2 • Auflage 130000 Exemplare • Erscheinung: August 2005 •Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Gesundes Sitzen, Kurt Schneider (Ergonomische Beratungen), Postfach 252, CH-3612 Steffisburg, Mobile 079 651 67 61, E-Mail: [email protected] • Redaktion und Gestaltung: Fruitcake Werbeagenturen, Worb-Bern; Redaktion/Koordination/Realisation: Urs Berger, Lahor Jakrlin, Lea Moser; Gestaltung/Mise en page: Stephan Dürig • Fotos Lea Moser und zvg • Druck: bentelihallwag AG, Wabern-Bern • Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung.

15 Editorial

16 Life StyleBeschwerden nach dem Fitnesstraining

17 Life StyleSo sitzt man im Kultur- und Kongresszentrum Luzern

10 Life StyleKräftigungs- und Dehnübungen fürs Büro

11 PromitalkSesselkleberin? Nein danke!Ein unterhaltsames Interview mit Mona Vetsch

14 Life StyleLantal AG: Sitzen wie auf Wolken – dank neuer Technologie aus Langenthal

16 Life StyleSBB: Sitzen im öffentlichen VerkehrRichtig sitzen im Zug – entspannt reisen

19 Medizin & RückenDer Mensch ist nicht zum Sitzen geboren

21 Medizin & RückenBei Rückenweh zum Chiropraktor

22 Medizin & RückenWie der Bauch den Rücken hält

23 Medizin & Rücken«Ischias» – der gereizte Nerv

24 Design & WerkstoffGesund sitzen – aber sicher doch!

26 Design & Werkstoff«Investieren am richtigen Ort lohnt sich»Interview mit Elisabeth Zimmermann

27 Trends & WissenRückentraining – Prävention und Rehabilitation

29 Trends & WissenRichtiges Sitzen wird erforscht

31 Trends & WissenStehen und Sitzen – So kommt Dynamik ins Büro

32 Trends & WissenNeue Auszeichnung für «swopper»

33 Trends & WissenErgonomisch sitzen erhöht die Leistungsfähigkeit!

34 Trends & WissenWie gut geht es Ihrem Rücken?

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Die erste Ausgabe von «gesundsitzen»

ist auf grosses Interesse gestossen.

Die Reaktionen waren vielfältig und

vorwiegend positiv. Das beflügelt uns,

noch besser zu werden. Deshalb gehen

wir auch in dieser Ausgabe auf Themen

ein, die bisher so nicht aufgegriffen

wurden: Sitzen in der Öffentlichkeit.

Da, wo wir keinen Einfluss darauf

nehmen können, wie wir sitzen. Wir

befassen uns sozusagen mit dem

«mechanischen Sitzen», der Bean-

spruchung der Muskulatur und dem

Bemühen der Hersteller von Sitzen

im öffentlichen Raum.

Was dabei herausgekommen ist, lesen

Sie in der Rubrik Life Style. Die Inter-

views mit Designern der SBB, mit

Exponenten der Lantal AG zur Luftfahrt

und mit dem Leiter des Bereichs

Gebäude + Infrastruktur des Kultur-

und Kongresszentrums Luzern KKL

zu Überlegungen, wie man die kultur-

beflissene Gesellschaft in bester Sitz-

laune hält. Zudem geben wir Ihnen

unter der Rubrik «Design und Werk-

stoffe» Einblick in interessante

Gedanken und Techniken von Herstellern

und Entwicklern hoch stehender Stühle

und Sessel. Zum gleichen Thema gehören

auch zwei kleine Buchstaben mit grosser

Wirkung: «GS». Sie erfahren aus erster

Hand, was hinter dem Gütesiegel für

geprüfte Sicherheit eigentlich steckt.

Für den Promitalk haben wir eine Frau

ausgewählt, die mitten im Leben steht,

obwohl sich unser Magazin ausschliess-

lich mit dem Sitzen befasst. Lesen Sie

dazu das unterhaltsame Interview

mit Mona Vetsch, Powerfrau bei Radio-

Fernsehen DRS.

Natürlich greifen wir auch diesmal

wieder gesundheitliche Aspekte auf,

nämlich Rückenprobleme nach dem

Besuch im Fitness Center. Ein beson-

deres Augenmerk wird in der Rubrik

«Medizin und Rücken» der Bauch-

muskulatur als Stützstruktur des

Körpers und des Rückens geschenkt.

Unter der Rubrik «Trends und Wissen»

vermitteln wir Ihnen einige Anregungen

zum dynamischen Sitzen.

Auch die zweite Ausgabe von «gesund-

sitzen» enthält im Mittelteil eine

Auswahl von Wohlfühl-Sitzmöbeln,

die wir von Herstellern ergonomischer

Produkte aus aller Welt für Sie aus-

gewählt haben. Wenden Sie sich ver-

trauensvoll an Ihre Beratungsstelle.

Die Adresse finden Sie auf der letzten

Umschlagseite.

Wir würden uns auch diesmal freuen,

von Ihnen Fragen oder Anregungen

zur aktuellen Ausgabe zu erhalten.

Wir wünschen Ihnen gute Gesundheit,

Erfolg und viel Spass beim Lesen von

«gesundsitzen».

Arbeitsgemeinschaft Gesundes Sitzen

Liebe Leserinnen, liebe LeserKurt Schneider

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Edito

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Beschwerden nachdem Fitnesstraining Gemäss Umfragen sind in der Schweiz über 700'000 PersonenMitglied in einem Fitness Center. Wie bei allen körperlichen Aktivitäten treten auch beim Fitnesstraining Verletzungen undBeschwerden auf. Fritz Zahnd, Physiotherapeut, spricht über die Gefahren, Instruktoren und Maschinen.

Was sind die häufigs-ten Leiden vonPatienten nach demBesuch im FitnessCenter? Die meisten Patienten,die intensiv Fitnessbetreiben, suchen den

Arzt oder Therapeuten oft wegen Schulter-oder Wirbelsäulenbeschwerden auf.

Das Risiko, sich im Fitnessstudio zuverletzen, liegt nach einer Studie derBeratungsstelle für Unfallverhütung bfu in der Schweiz bei 5 Prozent. Worauf sind die Verletzungen aus demFitness Center zurückzuführen?Verletzungen, die direkt beim Trainierenentstehen, sind häufig auf Koordinations-mangel und strukturelle oder funktionelleInstabilität und kompensatorische Bewe-gungen zurückzuführen. Aber auch aufeine schlechte Bewegungstechnik oder zugrossen Widerstand, sprich zu viel Ge-wicht. Es kommt immer wieder vor, dassdie eigenen physischen Möglichkeitenüberschätzt werden.

Das Verletzungsrisiko von Männern ist laut bfu-Studie um 50 Prozent höherals jenes der Frauen. Wie erklären Siesich das?Ich würde das mit dem Konkurrenz- bzw.Imponierverhalten vieler Männer erklären.

Was empfehlen Sie, um Schädigungen vorzubeugen?Erstens eine seriöse Instruktion. Dazu ge-hört nicht nur, sich die Funktion des Gerä-tes und der Trainingsmethode erklären zulassen, sondern auch, was man während

der Ausübung einer Übung fühlen sollte.Zweitens eine gute und regelmässigeKontrolle und drittens ein regelmässigesTraining.

Nehmen die Betreuer in den Zentren Ihrer Meinung nach ihre Aufgabe tendenziell zu wenig ernst?Zum Teil ja, wie in jedem anderen Berufauch. Manchmal liegt es daran, dass derPersonalbestand zu wenig gross ist, umdie Trainierenden seriös zu instruierenund während der Trainings zu begleiten.

Worauf müsste ein Betreuer hauptsächlich achten?Die meisten Betreuer verfügen über keinemedizinische Grundausbildung. Diesesollten primär darauf achten, dass dieGeräte korrekt benützt werden. Zudemsollte der Betreuer die Trainierenden übereine richtige Trainingsmethodik instru-ieren, die Übungsausführung überwa-chen und eingreifen, wenn Übungen Schä-digungen nach sich ziehen können. DieBetreuer sollten die Trainierenden motivie-ren und deren Wahrnehmung für Trainingund Gesundheit fördern.

Worin sehen Sie die Vorteile von freienGewichten gegenüber dem Training anMaschinen?Den grössten Vorteil sehe ich in der höhe-ren koordinativen Beanspruchung. Mitfreien Gewichten ist unter anderem je nachÜbung auch das Gleichgewicht stärker ge-fordert. Durch die freien Gewichte ist dieBewegung auch näher an Belastungendes wirklichen Lebens. Zudem kann derTrainierende besser innerhalb der Übun-gen mit der Bewegung variieren. Eine

ideale Kombination der Vorteile der freienGewichte und der Vorteile von Trainings-maschinen bietet zum Beispiel das GravityTraining System von EFI Sportsmedicinewww.efisportsmedicine.ch.

Worin sehen Sie die Nachteile der freien Gewichte?Ein Nachteil ist bestimmt die Schwierig-keit der korrekten Übungsausführung. DerEinsatz von freien Gewichten ist für An-fänger nicht unbedingt geeignet. Zudemist der Verlauf der Widerstandskurve beifreien Gewichten oft ein Nachteil. DerWiderstand ändert durch die Bewegungs-bahn stark. In der Regel muss das opti-male Training der Muskulatur durch dieganze Bewegungsbahn mit einer Ände-rung der Ausgangsstellung bewerkstelligtwerden. Ein weiterer Nachteil ist der gros-se Aufwand der Instruktion beziehungs-weise der Kontrolle. Mit freien Gewichtenist die Gefahr von falschen Bewegungenund Verletzungen viel grösser.

Welchen Tipp geben Sie Menschen mit,die neu ins Fitness Center gehen?Es sollten vor dem Vertragsabschluss ver-schiedene Zentren besucht werden. Bevordann das eigentliche Training beginnt,sollte ein Fragebogen zur groben Überprü-fung der Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems und des Bewegungsapparatesausgefüllt werden, wie zum Beispiel einPAR-Q (Physical Activity Readiness Ques-tionnaires). Falls Probleme bestehen,müssten Abklärungen durch einen Phy-siotherapeuten oder Arzt durchgeführtwerden. Weitere Tipps: langsam beginnen,zwei bis vier Mal pro Woche trainieren unddas Training einem Teil seines Lebensmachen.

Schweizer Physiotherapie VerbandGeschäftsstelleStadthof/Bahnhofstrasse 7b6210 Sursee

Tel. 041 926 07 80, Fax 041 926 07 99E-Mail [email protected], Internet www.fisio.org

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So sitzt man im KKLGanz ohne Zweifel handelt es sich beim Kultur- und Kongresszentrum Luzern um eine Architektur-perle von Weltrang. Planung, Ausführung und Einrichtung sind aus einem Guss. Auch beim ThemaSitzen wurde nichts dem Zufall überlassen, wie uns Joe Michel (Leiter Gebäude und Infrastruktur)informierte.

Text: Lahor Jakrlin/Crisanto Farese; Fotos: Lea Moser; Fruitcake Worb/Luzern

Das KKL – die Handschrift von Jean NouvelObwohl es sich beim KKL um ein sehr

grosses und spektakuläres bauliches Ge-

samtkonzept handelt, strahlt es Leichtig-

keit aus. Ob von aussen betrachtet oder

sich im Innern bewegend, der Besucher

fühlt es: das KKL ist ein grosser Wurf. Ent-

worfen wurde es vom 1945 geborenen

französischen Architekten Jean Nouvel,

die Bauzeit betrug fünf Jahre (1995–

2000). Dabei beschränkte sich Nouvel

nicht auf das Bauwerk als solches, er inte-

grierte die Charakteristik des Standortes

(«am Wasser») und die Nutzung (Musik,

Ausstellungen, Konferenzen, Gastrono-

mie) vorbildlich ins Konzept ein. Er be-

schreibt seine Idee, das Äussere nach

innen und das Innere nach aussen zu

tragen, mit dem Begriff «Inclusion». Mit

Wasserkanälen, welche direkt ins Gebäu-

de hinein führen, und einem Dach, wel-

ches einem grossen Flügel gleich bis über

den See hinausragt, gibt Nouvel dem Haus

konkrete Form. Das Innere dann bietet

eine integrierend wirkende Transparenz,

ein grossartiges Raumgefühl und – um

zum Thema in diesem Magazin zu kom-

men – eine dem jeweiligen Zweck ange-

passte und perfekte Einrichtung.

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Ein Stuhl. Ein Teil der Raumidentität.Wer im grossen Konzertsaal mit der viel

gerühmten Akustik Platz nimmt, sitzt auf

einem speziellen und nirgendwo sonst auf

der Welt eingesetzten Stuhl. Entworfen

wurde dieser Konzertstuhl auch vom Ar-

chitekten Jean Nouvel, hergestellt wurde

er von der italienischen Spezialistin Destro

(www.destrospa.com). Ein anderes Bei-

Form im Einklang mit der Funktion Das KKL hat eine Vielzahl von Nutzungs-

arten. Im Zentrum steht der riesige Kon-

zertsaal, daneben gibt es jedoch Konfe-

renzsäle, Ausstellungs- und Sitzungs-

räume, mehrere Gastronomiebetriebe

und natürlich einen der Grösse der Orga-

nisation entsprechenden administrativen

Trakt. Insgesamt hat uns die bedürfnis-

orientierte und stilvolle Möblierung sehr

beeindruckt. Denn anders als bei man-

chen vergleichbaren Institutionen wurden

bspw. die Sitzgelegenheiten nicht ‘nur’

nach ästhetischen Kriterien ausgewählt,

bei allen Objekten sind auch Ergonomie

und Materialqualität (d.h. Robustheit/

Langlebigkeit) im Einklang berücksichtigt.

Terrasse Waterfront Terrasse World Cafe World Cafe

Unser Gesprächspartner

Joe Michel, 43, ist Mitglied der Geschäfts-

leitung des KKL und Leiter des Bereichs

«Gebäude + Infrastruktur».

Michel ist ausgebildeter Betriebswirt

mit technischem Background. In seiner

Funktion trägt er auch die Verantwortung

für die Arbeitssicherheit und den Gesund-

heitsschutz. Das Sitzen – Ergonomie,

Ästhetik, Solidität und Stabilität – spielt

dabei eine zentrale Rolle.

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spiel sind die Ledersessel im Foyer des

Konzertsaales und im Orchesterfoyer.

Auch sie ein Design von Jean Nouvel.

Nun sind jedoch nicht alle Stühle im und

um das KKL Eigenkreationen, auch im

KKL wird «Konfektion» eingesetzt. Wie

geht man bei der Selektion vor? Dazu Joe

Michel: «Was wir kaufen, das testen wir

zuvor. Wir fragen uns: ‘Sitzt man gut, sitzt

man gesund?’ Dabei beziehen wir alle mit

ein: Frauen und Männer, grosse und klei-

ne, leichte und schwere. Alle, Gäste und

Mitarbeitende, müssen sich beim Sitzen

wohl fühlen, und zwar nicht nur für einige

Minuten, sondern auch nach Stunden.»

Und wie formuliert man im KKL die so ge-

nannte integrierte Qualität? Joe Michel:

«Wir investieren viel in die Infrastruk-

turen. Bedenken Sie zum Beispiel, was es

finanziell bedeutet, wenn wir – wie im

Moment – eine Evaluation von bis zu

1000 Stühlen für den ‘Luzerner Saal’

durchführen. Ergo setzen wir die Ansprü-

che extrem hoch. Es muss für alle stim-

men – für die Nutzer, aber natürlich auch

für alle Veranstalter, für die Pflege und

die Hygiene.»

Restaurant Red Seminarräume Orchesterfoyer/Konzertsaal

Clubräume und Eingangshalle

Auditorium (kleiner Konzertsaal)

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Einseitige Körperhaltungen wie langes Sitzen oder Stehen führen zu Bewegungsmangel und können Beschwerden verursachen.

Die Kräftigungs- und Dehnungsübungen zeigen Ihnen, wie Sie schon mit wenig Aufwand einen grossen Nutzen für Ihre Gesundheit

erzielen und Fehlhaltungen und Beschwerden vorbeugen können. Die Übungen sind einfach auszuführen, sie sind aber effizient.

Sie benötigen dazu nur wenig Zeit und weder einen Trainingsanzug noch Trainingsgeräte. Beginnen Sie schon morgen mit

den Übungen und machen Sie sie zum festen Begleiter durch Ihre Arbeitswoche. Sie fördern damit Ihr Wohlbefinden und Ihre

Gesundheit! Wir wünschen Ihnen Ausdauer und viel Vergnügen!

Quelle: Suva: wwwitsp1.suva.ch/sap/its/mimes/waswo/99/pdf/88210-d.pdfFotos: Lea Moser

Kräftigungs- und Dehnübungen fürs Büro

1. Schulter dehnenOberkörper aufrecht halten,seitlich nach hinten drehenund Stuhllehne umfassen.Anzahl: wechselseitig je 10 x

2. Oberschenkel kräftigenHände hinter dem Kopf verschränken,Beine grätschen und Füsse leicht nachaussen drehen. Mit geradem Rücken in die Hocke gehen.Anzahl: 10 x

3. Oberkörper dehnenHände hinter Kopf verschränken.Kopf nach hinten bewegen, mit Händen dagegenhalten, Blick nach oben richten.Dauer: 3 x 10 Sekunden

4. Gesässmuskel und Oberschenkel dehnenSitzposition mit gerademRücken, Fuss aufs Knie legen.Fuss leicht nach oben ziehen und Knie gleichzeitig leicht nach unten drücken.Dauer: beidseitig 3 x 10 Sekunden

5. Beinmuskulatur stärkenMit Händen auf Stuhllehne abstützen,Oberkörper gerade halten, ein Bein seitlich abspreizen.Anzahl: 10 x pro Seite

6. TrizepstrainingMit Händen auf stabilem Tisch abstützen, Gewicht auf Arme verlagern, in die Knie gehen.Anzahl: 10 x

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Fürs Prominenten-Interview hat «gesundsitzen»eine junge und doch bereits sehr erfahreneMedienfrau ausgewählt. Man kennt sie als ange-nehm spritzige Stimme von DRS3, als das jugend-lich frauliche Gesicht unzähliger Sondersendungenvon SF DRS, und gross ist wohl die Zahl jenerZuschauer, die in ihre strahlend blauen und klarenAugen verliebt sein müssen. Unser Interview-Gastist die Radio- und TV-Moderatorin

Mona VetschText: Lahor Jakrlin, Fotos: Lea Moser

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Prom

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Es begann auf einem Bauernhof ...Man mag es als ein Klischee betrachten,

aber Tatsache ist: die welt- und sprachge-

wandte Mona Vetsch (30) ist ein Bauern-

kind, sie ist zusammen mit drei Geschwis-

tern auf einem Thurgauer Bauernhof auf-

gewachsen. Die Eltern betreiben Milch-

wirtschaft, Schweinezucht und Ackerbau.

«Sogar Tabakanbau», sagt sie, die Nicht-

raucherin ist.

... und führte in die MedienSchon während ihrer Gymnasialzeit

schrieb sie für die Thurgauer Zeitung. Zwi-

schen Matur und Studienbeginn machte

sie ein Radiopraktikum bei Radio Thurgau.

Diese journalistische Tätigkeit prägte sie

derart, dass sie nach zwei Jahren Wirt-

schaftsstudium der Hochschule Sankt

Gallen den Rücken kehrte und wieder bei

Radio Thurgau andockte. Nicht lange

danach folgte das Engagement beim

Schweizer Fernsehen SF DRS: zuerst in der

Jugendsendung «Zebra», danach bei

Oops!«Oops!» war zu seiner Zeit eine der SF

DRS-Talentschmieden für den Modera-

tionsnachwuchs. Wer sich an die Vor-

abendsendung erinnert, sieht vor dem

geistigen Auge das schrille Dekor und ein

keckes Gesicht unter einer nicht minder

schrillen roten oder blauen Haarpracht.

Und fesselnde blaue Augen – Mona Vetsch

hat sich eingeprägt. Oops war sowohl

ein Sendegefäss für Jugendliche – das

erstaunlicherweise auch eine hohe Zu-

schauerbeteiligung bei älteren Menschen

erzielte! – als auch eine «geschützte

Werkstatt», wie Mona Vetsch es nennt:

«Wir hatten die Freiheiten des learning by

doing, wir konnten uns und unsere Ideen

testen. Eine tolle Zeit.»

155 cm starke PräsenzMona Vetsch ist klein, «aber grösser als

Madonna», wirft sie ein. Doch obwohl

nicht hoch gewachsen, hat Mona Vetsch

eine aussergewöhnliche Präsenz und

gewinnende Ausstrahlung. Sie selbst

empfindet sich aber nicht als starke

Persönlichkeit, «weil ich Stärke mit Festig-

keit definiere. Und eine gefestigte Persön-

lichkeit bin ich nicht», behauptet sie und

ergänzt: «Ich empfinde mich nicht als

ausgeglichen, ich weiss nicht, was ich will,

ich weiss höchstens was ich nicht will.»

Glauben wir es ihr, auch wenns uns schwer

fällt.

Wie sie sich siehtInterviews sind Kurzkontakte und erlau-

ben nur subjektive Eindrücke. Daraus

entstehen oft Widersprüche zwischen den

Vorurteilen und Annahmen des Frage-

stellers und den Antworten der befragten

Person. So wars auch im Gespräch mit

Mona Vetsch. Der Autor empfindet die

junge Frau als selbstkritisch, sie aber

bezeichnet sich beispielsweise als «zu

narzistisch»: «Ich sehe mich zu sehr im

Mittelpunkt, ich würde mich gerne mehr

von mir selbst entfernen können.»

Hat sie Vorbilder? Roger Willemsen kom-

me dieser Bezeichnung nahe, sagt sie,

aber sie respektiere alle, die sich im

Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit ihre

Eigenständigkeit und Natürlichkeit wah-

ren. Roman Kilchsperger sei ein Beispiel

dafür.

Wohin führt sie die Zukunft?Mona Vetsch arbeitet zu 60 Prozent bei

DRS3 und bestreitet weiterhin sporadisch

Einsätze beim Fernsehen. Daneben

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studiert sie wieder, diesmal Politologie

und Soziologie: «Ich will gesellschaft-

liche Ereignisse wie Wahlen, Abstim-

mungen und politische Trends in ihren

Gesamtzusammenhängen besser ver-

stehen und beurteilen können.» Deutet

das indirekt darauf hin, dass Mona Vetsch

innerhalb der Medien später die Seiten

wechseln möchte, von der Unterhaltung

zu Information und Politik? Die deutsche

Sandra Maischberger wäre so ein Bei-

spiel, sie startete mit Radio Bayern, dann

folgten in den Achtzigern «Schlachthof»

(durchaus mit Oops vergleichbar), und

danach Polittalks, Spiegel-TV bis hin zum

eigenen Format «Menschen bei Maisch-

berger». Wo sieht sich also Mona Vetsch

in zwanzig Jahren? «In Japan? Oder im

Thurgau mit eigenem Haus und Garten?

Das kommt doch überhaupt nicht drauf

an, das spielt doch keine Rolle!», sagt sie

und lacht. Und rennt wie ein Teenager die

steile Treppe zum Studio hinauf. Mona

Vetsch ist schwer zu fassen.

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Hat Mona Vetsch einen Bezug zu Design?

«Eher wenig. Ich habe ein ästheti-

sches Weltbild, aber das schlägt sich

nicht in Form nieder. Ich trenne Din-

ge nicht in schön und nicht schön,

sondern in gut und schlecht.»

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Der Mensch ist nicht konstruiert, um lange in der gleichen Position zu bleiben. Im Flugzeug aber ist man gezwungen, während längerer Zeit in der gleichen Sitzposition auszuharren. Mit der Entwicklung eines pneumatischen Kissenkonzepts bringt das weltbekannte LangenthalerTextilunternehmen Lantal Textiles ergonomisches Sitzen ins Flugzeug.

Text: Urs Berger, Fotos: Lea Moser

Sitzen wie auf Wolken – dank neuer Technologie aus Langenthal

Tradition und InnovationAls Friedrich Baumann und Albert Brand

1886 Baumann & Brand gründeten,

sprach noch niemand von der Luftfahrt,

geschweige denn von «High Tech». Zu Be-

ginn des 20. Jahrhunderts trennten sich

die beiden Unternehmer, und Baumann

gründete eine neue Firma zur Erzeugung

von Leinen, die später von seinen Söhnen

Willy und Fritz weitergeführt wurde.

Die grosse Wende kam 1951, als Willy

Baumann die Möbelstoffweberei Langen-

thal AG – die heutige Lantal – gründete,

die Textilien für die Möbelindustrie her-

stellte. Überzeugt von der Qualität und der

Verarbeitung der Langenthal-Stoffe, konnte

1954 die Luftfahrtsgesellschaft KLM aus

der noch jungen Aviatik als erste Kundin

gewonnen werden.

Weltfirma in LangenthalLantal Textiles hat ihren Sitz im Herzen

Langenthals. Von aussen wirkt das Gebäu-

de zweckmässig, ja fast einfach. Beim

Betreten der Empfangsräume merkt man

sofort, dass es sich bei diesem Betrieb um

mehr als um ein herkömmliches Fabrika-

tions- und Handelsunternehmen handelt.

Die gelungene Kombination aus Ästhetik,

gestalterischem Flair und bodenständiger

Produktionstechnologie erzeugt eine span-

nende Atmosphäre.

Unweigerlich wird man von der provinziel-

len Ländlichkeit Langenthals in eine inter-

national anmutende Urbanität versetzt.

Weitsicht und High TechAuf die Frage, worin das Geheimnis der

langjährigen Prosperität von Lantal beste-

he, antwortet Roland von Ballmoos, Leiter

New Business Development, pragmatisch:

«Es liegt einerseits in den Personen unse-

res VR-Präsidenten Urs Baumann und des

CEO Urs Rickenbacher, die es verstehen,

Innovationen den nötigen Raum zu ver-

schaffen, damit sie reifen können. Zum

andern in einer konsequenten Fokussie-

rung auf unser Kerngeschäft. Wir bieten

nicht nur Einzelkomponenten wie Stoffe

oder Teppiche an, sondern treten als

umfassender Problemlöser für Stil, Design

und Ausführung im Innenausbau beim

internationalen Luft-, Bus- und Bahnver-

kehr sowie für Kreuzfahrtschiffe auf.»

Weltneuheit – pneumatische Sitzkissen für FlugzeugsitzeDass es gerade Lantal Textiles gelungen

ist, ein peumatisches Sitzkissen für Flug-

zeugsitze zu entwickeln, unterstreicht

ihre Design- und Technologiekompetenz.

«Nun, die Idee, die bisher verwendete

Schaumstoffpolsterung durch luftgefüllte

Kissen zu ersetzen, ist grundsätzlich

schon länger bekannt. Viele renommierte

Sitzhersteller haben sich daran versucht,Sitzstudien für verschiedene Fluglinien.

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sind aber an der Konstruktion für ein funk-

tionstüchtiges Sitzkissen gescheitert. Vor

allem für den Flugzeugbereich sind die

Anforderungen extrem schwierig zu er-

füllen», erläutert Roland von Ballmoos im

Gespräch mit «gesundsitzen».

Das Luftkissen hebt abSeit 2001 wird am pneumatischen Sitz-

bzw. Rückenkissen getüftelt. Im April

2004 konnte in Zusammenarbeit mit dem

deutschen Flugzeugsitzhersteller Recaro

ein voll funktionierender Prototyp vorge-

stellt werden. Ein Jahr später, im April

2005, sorgte der erste kommerzielle Luft-

sitz bei der internationalen Aircrafts Inte-

riors Expo in Hamburg für grosses Auf-

sehen.

«Als erste Airline nimmt die italienische

Fluggesellschaft Eurofly den Lantal-Spe-

zialsitz für die Businessclass an Bord

ihres Airbus A319 CJ Business Jets. Wei-

tere Airlines und Sitzhersteller haben ihr

Interesse angemeldet. Ebenso Airbus, wo

die Luftsitze in den neuen Flugzeugtypen

A380 und A340-600 in der Businessclass

installiert werden sollen», erklärt von

Ballmoos stolz.

Wohlbefinden und Komfort im FlugVorerst sind beim ersten Produkt die

Rückenlehnen mit Luftkissen ausgestattet.

Der entscheidende Vorteil gegenüber den

herkömmlichen Schaumstoffpolsterungen

liegt darin, dass die Füllung durch Varia-

tion des Luftdruckes angepasst werden

kann. Damit wird eine gute Stützung beim

aufrecht Sitzen erreicht, ein entspannen-

des Sitzen beim Relaxen oder Lesen und

ein komfortables, weicheres Bett beim

Liegen. Eine spezielle, individuell einstell-

bare Kreuzstütze bietet zusätzlichen

Komfort und ermöglicht so eine ergono-

misch optimale Sitzhaltung sowie eine

zusätzliche Massagefunktion. «Komfort

und Wohlbefinden der Passagiere sind die

Prämissen, die unser Streben nach Opti-

mierung, unsere Dienstleistungen und

Produkte bestimmen», meint Roland von

Ballmoos.

Sicherheit und WirtschaftlichkeitWas passiert, wenn ein spitziger Gegen-

stand auf das Kissen trifft? «Bevor wir die

endgültige Zertifizierung erhalten haben,

musste unser Sitz durch unzählige Tests

gehen. Flamm-/Hitzetests, Einwirkung

von spitzen und scharfen Gegenständen,

Druckunterschiedtests usw. mussten ein-

wandfrei überstanden werden, was uns

dank innovativer Materialien gelang», stellt

von Ballmoos mit einem Lächeln fest.

Die Umrüstung auf vollpneumatische Pols-

terungen können je nach Flugzeugtyp

und Anzahl der umzurüstenden Sitze

Gewichtsreduktionen von 200 bis 500 kg

ermöglichen. Eine Gewichtseinsparung,

die sich sofort auf die Treibstoffkosten

bzw. die Reichweite eines Flugzeugs aus-

wirken kann.

Liegt die Zukunft von Lantal Textiles in der Luft?«So gesehen hat bei uns die Zukunft mit

der Ausstattung von Flugzeugen ja schon

lange begonnen. Der pneumatische Sitz

kommt nur neu dazu. Und da stehen wir

mit der Entwicklung noch am Anfang»,

erläutert Roland von Ballmoos.

Das Entwicklungspotenzial für die pneu-

matischen Sitze ist gross und umfasst

alle Segmente, in denen Lantal aktiv ist.

Das ist neben dem Aircraftsegment die

Zug- und Reisebusbranche. Bereits liegen

Anfragen auch aus der Autoindustrie vor.

CEO Dr. Urs Rickenbacher brachte es an-

lässlich der Lantal-Bilanzmedienkonferenz

im April 2005 auf den Punkt: «Wir glauben

an die Zukunft und wollen heute Geschäfte

für morgen und übermorgen entwickeln.»

Lantal Pneumatiksitz

Guido Gander und Roland von Ballmoos im firmeneigenen Flugkabinen-Modell.

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Die Mobilität hat in den letzten Jahrenstark zugenommen. Unzählige Leute pen-deln und sitzen mehrere Stunden im Zug.Wie komfortabel und ergonomisch sindaber die Sessel in den Zügen? «gesund-sitzen» hat sich mit Ueli Thalmann, Chef-designer bei den SBB, unterhalten.

Herr Thalmann, wo sitzt man komfor-tabler, im Flugzeug oder bei den SBB?Ueli Thalmann: Mit dieser Frage werde ichimmer wieder konfrontiert. Vergleicht mandie zweite Klasse im Zug mit der Econo-myclass im Flugzeug, so glaube ich be-haupten zu können, dass im Zug komfor-tabler gesessen wird.

Welche Kriterien müssen bei der Entwicklung von Zugsbestuhlungen beachtet werden?Es gilt, Wirtschaftlichkeit, Ergnonomie undAnforderungen an die Bequemlichkeit inEinklang zu bringen.

Heisst das, es sind möglichst billige Materialien und grobe Stoffbezüge zu verwenden?Das gerade heisst es eben nicht, ganz imGegenteil. Unter Wirtschaftlichkeit ist zuverstehen, dass die Sitze einer intensivenBenutzung standhalten müssen. Zudemmuss pro Waggon eine möglichst grosseAnzahl Plätze bereitgestellt werden. Eben-so sind die unterschiedlichsten Verhal-tensmuster der Reisenden mit einzube-ziehen.

Was meinen Sie mit Verhaltensmuster?Leider müssen wir feststellen, dass derVandalismus in den Zügen drastisch zu-nimmt. Das reicht vom unbedachten Ab-streifen der Zigarettenglut an den Pol-stern bis zum mutwilligen Beschädigender Polsterung mit spitzen Gegenstän-den. Folglich müssen widerstandfähigeMaterialien bei den Sitzüberzügen ausge-wählt werden.

Die Schweiz ist eines der am besten mit dem öffentlichen Verkehr erschlossenen Länder. Ein Grossteil der Dörfer, Weiler oder Siedlungen ist entweder per Postauto, Bus oder Zug erreichbar. Allein das Netz der SBB und der Privatbahnen umfasst 5063 km und bedient 1842 Haltestellen. Jährlich werden 18,8 Mrd. Personenkilometer zurückgelegt.

Text: Urs Berger, Foto: Lea Moser

Richtig sitzen im Zug – entspannt reisen

Gesund sitzen im öffentlichen Verkehr

Wie stark wird der Komfort bei den SBB gewichtet? Komfort und Funktionalität werden in derPlanungsphase gleich stark gewichtet.Komfort muss man aus unterschiedlichenPerspektiven betrachten. So ist die Distanzbzw. Fahrzeit zum Beispiel ein wichtigesKriterium. Denn je länger man im Zug sitzt,desto stärker ist der Sitzkomfort zu ge-wichten. Bei kurzen Distanzen sind mög-lichst viele Sitzplätze und ein schnellesEin- und Aussteigen wichtiger.Die Zugsessel müssen zudem den ver-schiedenen Personentypen bzw. Körper-grössen möglichst gut entsprechen. Wasbei Bürostühlen für die Sitzhaltung wichtigist – das Einstellen der Sitzhöhe, der Arm-lehnen, der Sitzfläche usw. –, kann beimZugsitz nur sehr rudimentär individuali-siert werden.

Die Leute sind grösser geworden. Hatdas einen Einfluss auf die Sitzanord-nung in den SBB-Wagen?Für unsere Arbeit ist nicht so sehr die Kör-pergrösse von Bedeutung, sondern viel-mehr die Frage, wie die ökonomischsteSitzanordnung aussieht.

Ökonomisch – das tönt nach Batteriehaltung.... ist es aber keineswegs. Unsere oberstePriorität ist: auch im Stossverkehr soll je-der Fahrgast einen Sitzplatz finden. Natür-lich muss auch die Wirtschaftlichkeit stim-men. Das heisst, je mehr Sitze pro Wagenverfügbar sind, desto kürzer wird schluss-endlich der Zug. Das wiederum senkt denEnergieverbrauch pro Zugseinheit undwirkt sich so auf die Gesamtwirtschaft-lichkeit aus.SBB-Designer Ueli Thalmann und Raphaël Schmitt beim Probesitzen.

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Wir stellen fest, dass die Vis-à-vis-Anordnung der Sitze überwiegt. Ist dieseSitzform nicht etwas antiquiert?Im Gegenteil. Umfragen bei den Reisendenbelegen, dass diese Sitzanordnung bei80% der befragten Personen auf grosseZustimmung stösst. Die Reihenbestuh-lung schränkt stärker ein und ermög-licht beispielsweise die Veränderung derSitzposition nur schlecht. Bei der Vis-à-vis-Bestuhlung ist es immerhin möglich,je nachdem, wie viele Fahrgäste im glei-chen Abteil sitzen, auch mal die Füsse aufden gegenüberliegenden Sitz zu legen.(Aber bitte vorher die Schuhe ausziehenoder eine Zeitung zum Schutz des Pols-ters ausbreiten. Anm. der Red.)

Wie sehen bei den SBB die Sitze der Zukunft aus?Die Formen und die Beschaffenheit wer-den sich nicht gross verändern. Ich denke,dass es Unterschiede geben wird, ob es

sich um Regionalzüge (S-Bahnen) handeltmit einer Reisezeit von bis zu einer Drei-viertelstunde oder um Fernzüge, die überdiese Zeitdauer hinaus unterwegs sind.Bei den Nahverkehrszügen wird dasSchwergewicht auf einfache Bequemlich-keit, Funktionalität und praktische Hand-habung für die Reinigung und Reparatur-arbeiten gelegt werden. Bei den Reisezügen wird verstärkt densich laufend verändernden Gewohnhei-ten und Anforderungen der ReisendenBeachtung geschenkt werden müssen.

Und beim Bezugsmaterial – wird künftig mehr Leder eingesetzt?Unter den bereits genannten Kriterien istder Komfort in Eisenbahnwagen irgendwobegrenzt. Mit dem kontinuierlichen Anhe-ben des Komforts in der 2. Klasse ist dieKlassenunterscheidung fast nur noch inder kleineren Anzahl Sitzplätze und derdamit verbundenen grosszügigeren An-

ordnung ersichtlich. Da nun in der 2. Klas-se aus Unterhaltsgründen ebenfalls derstrapazierfähigere Veloursstoff eingesetztwird, ist die Verwendung von Leder in der1. Klasse ein weiterer Versuch, den Klas-senunterschied wieder etwas deutlicherzu machen.

Kennen Sie die Sitzqualität aus eigener Erfahrung?Ja, als SBB-Mitarbeiter bin ich viel im Zugunterwegs. Zudem bin ich Mobility Genos-senschafter (Carsharing) und brauche dasAuto nur als Ergänzung zur Eisenbahn. Ichbin somit immer mit unserer gemachtenArbeit konfrontiert, und als selbstkritischerDesigner ärgere ich mich natürlich, wennmir etwas auffällt, das nicht gut gelungenist, und versuche es bei nächster Gelegen-heit zu verbessern. Zudem ist meineKörpergrösse von 1.90 m eher für einenGardisten der Schweizergarde des Papstesgeeignet als für ein durchschnittlichesSBB-Reisenden-Modell. Darum sitze ichauch am liebsten in den Vis-à-vis-Abteilen,weil ich da meine langen Beine am be-quemsten unterbringen kann.

Wir sind gespannt, was sich punkto Sitzkomfort im Zug noch ändern wird.Herr Thalmann, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Konventionelle Vis-à-vis-Sitzanordnung.

Reihensitzanordnung.

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Bequemlichkeit im Zuggesundsitzen hat Pendlerinnen und Pendler gefragt: Wie bequem sind die SBB-Zugsitze wirklich?

Emanuel GeorgTschannen, lic. iur., 30

«Ich fahre die StreckeZürich–Bern zweimaltäglich und sitze so-mit ganze 116 Minu-

ten pro Tag im Zug. Morgens lese ich aufder Fahrt meine Tageszeitung. Am Abendlese ich dann entweder in einem Buchoder döse einfach vor mich hin. Die Be-quemlichkeit der Sitze hängt stark vomeingesetzten Zugstyp ab. Die Sitze derDoppelstock-ICs sind bequemer als inden einstöckigen Wagen. Zum angeneh-men Sitzen bevorzuge ich zwei Armlehnen,viel Beinfreiheit und – aus praktischenGründen – einen Platz am Gang.»

Beatrice Frauchiger,Lehrerin, 27

Beatrice pendelt vielund sitzt eigentlichbequem. Am liebstenfährt die Lehrerin im

Regionalverkehr Bern-Mittelland (RM).«Die Sitze bei RM finde ich sehr bequem.Hier sind die Kopfstützen nicht so weitvorne platziert. Das ermöglicht auch mit‘Pferdeschwanz-Frisur’ bequem zu sitzen.Alle Frauen mit langen Haaren wissen,wovon ich rede. Für den Zeitvertreib aufder Reise lese ich gerne ein Buch undmag es, die Füsse auf dem gegenüber-liegenden Sitz hochzulagern – natürlichmit einer Zeitung als Unterlage.

Gaby Züblin, Fotografin, 27

«Ich sitze eigentlichimmer bequem imZug. Wobei ich fest-stelle, dass die Sitze

in den neuen ICs komfortabler sind alsdie in den ‘alten’ einstöckigen Wagen.»Die Fotografin pendelt zwischen Bernund Zürich und fährt gerne Zug. Immerim Gepäck ist ein Buch. «So geht die Zeithalt schneller vorbei.»«Im doppelstöckigen IC fahre ich gerne.Einzig den Abteilbereich im oberen Stockbeim runden Tisch mag ich nicht. Der istmir zu offen und die Sitze sind nicht sobequem. Und ausserdem sitze ich amliebsten an einem Fensterplatz .»

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Dafür ist die kompliziert aufgebaute Wirbel-

säule nicht geschaffen: Der Druck in den

Bandscheiben ist beim Sitzen deutlich er-

höht. Die Wirbelsäule besteht aus vierund-

zwanzig Wirbeln, dazwischen als Stoss-

dämpfer dreiundzwanzig Bandscheiben

und achtundvierzig Gelenke. Die vielen

Muskeln, Sehnen und Bänder, die der Ver-

strebung und Stabilität der Wirbelsäule

dienen, müssen ständig und ausgewogen

bewegt werden.

Wenn Sitzen zur Qual wirdBelastet man einzelne Teile zu schwach,

zu stark oder gar nicht, drohen Verküm-

merung, Verhärtung oder Verschleiss: Das

Zusammenspiel von Gelenken und Mus-

keln leidet, die Wirbelsäule wird unbeweg-

lich, Fehlhaltungen nehmen überhand,

man bewegt sich noch weniger, dann tuts

noch mehr weh – ein schmerzhafter Teu-

felskreis. Verständlich, dass das Sitzen für

die meisten Rückenpatienten eine Qual ist

und dass viele berufliche Zwangssitzer

zum Patienten werden. Verspannungen

und Muskelschwächen, chronische Rü-

ckenschmerzen, eine geringere Belastbar-

keit und Kopfschmerzen sind die Regel.

Als sei das noch nicht genug, kommen oft

Beschwerden der Atmung und der inneren

Organe hinzu.

Richtig oder falsch sitzen?Jede Sitzhaltung ist falsch – wenn sie zu

lange dauert und auf einem schlechten

Stuhl stattfindet. Abwechslung und Bewe-

gung und das richtige Möbel sind der Be-

ginn des richtigen Sitzens. Es mag zwar

praktisch scheinen, zwei Meter auf dem

Bürostuhl zu den Akten auf dem nächsten

Wir sitzen zu viel. Schon in der Kindheit. Wir sitzen schon in derSchule viel zu oft auf schlechten Stühlen und an starren Bänken.Wir sitzen im Büro und in der Werkstatt, denn die meistenArbeitsplätze sind Sitzplätze. Wir sitzen im Auto und abends vordem Fernseher.

Text: Dr. Bruno Gröbli, Chiropraktor, St. Gallen

Der Mensch ist nicht zum Sitzen geboren

Besser sitzen

• AbwechslungAuch die «beste» Sitzhaltung istschlecht, wenn man sie seinem Körperzu lange aufzwingt.

• KraftUnbeschadet sitzen kann man nur miteiner kräftigen Muskulatur. Muskel-kraft erlangt man mit Bewegung, mitgezielter Gymnastik und Sport.

• BewegungWer unbeweglich sitzt, ermüdet raschund leidet an Verspannungen undFehlhaltungen: Auf dem Stuhl mussman sich bewegen können.

• StehenVerstellbare Steh- und Sitzpulte sowiePultaufsätze kommen dem Bewe-gungsdrang entgegen und erlaubendas Arbeiten in möglichst vielen Posi-tionen – sitzend und stehend.

• QualitätAm Stuhl sparen heisst an seinem Rü-cken sparen. Und das rächt sich mitRückenweh.

• AlternativenKniestühle, Sitzbälle, Stehhocker, Bal-lonkissen ... Es gibt zahlreiche Alterna-tiven zum Stuhl, die zur Abwechslungeingesetzt werden können.

• AutoDer Autositz muss ein besonderesMeisterstück sein: Er darf nicht einen-gen, muss aber auch guten Halt bietenund im Falle eines Unfalles schützen.Achten Sie darauf, dass die Kopfstützebis zur Scheitelhöhe reicht.

• HilfsmittelFussstütze und -schemel, Handstüt-zen und Manuskripthalter, Telefon-kopfhörer und -mikrofon sowie Keil-und Lendenkissen helfen, die kor-rekte, lockere Sitzhaltung einzuneh-men und durchzuhalten.

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physiotherm® Infrarot Fit- und Gesundheitskabinen

Das Geheimnis heisst Tiefenwärme!

• Schmerzlinderung bei Rückenbeschwerden

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Die praktischen Vorteile der physiotherm®Fit- und Gesundheitskabinen sind: • Einfache Montage – keine teure Elektroinstallation

notwendig, Anschluss an 220-V-Steckdose genügt• Sehr niedriger Energiebedarf• Kein Vorheizen der Kabine• Geringer Zeitaufwand – ca. 30 Minuten genügen• Es entsteht keine Feuchtigkeit – die Kabine kann auch im Wohnbereich installiert werden.• 8 Jahre Garantie• TüV geprüft

Die physiotherm® Fit- und Gesundheitskabinen sind Gesundheitsförderung und Wellness für jung und alt – eine Wohltat für Körper und Seele.

Infrarot ist nichts anderes als künstlich erzeugte Sonnenwärme.

Die Energie wird nicht wie bei der Sauna über die Luft auf den Kör-

per weitergeleitet, sondern entfaltet sich durch direkte Strahlung

auf die Wirbelsäule. Die Wärme dringt in die Haut ein und fördert

so ein gesundes Schwitzen. Dies ist die Tiefenwärme. Die Schwitz-

reaktion des Körpers beginnt bei einer Raumtemperatur von nur

35°C und hat dadurch den grossen Vorteil den Kreislauf zu scho-

nen! Daraus resultiert eine verbesserte Blutzirkulation, welche

den Stoffwechsel fördert und folgende positive Auswirkungen auf

den menschlichen Organismus hat:

Weitere Infos:

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Page 21: gesundsitzen_2005

Tisch zu rollen, statt sich zu erheben – aber

dem Rücken tut es gar nicht gut. Besser ist

es, immer wieder ein paar Schritte zu tun,

gelegentlich ein Telefongespräch stehend

zu führen – nein, nicht nur mit dem Chef! –

und sich den Kaffee selbst zu holen.

Trainierte Muskulatur ist wichtigEine Vielzahl von Geräten und Möbeln

kommen dem Rücken und seinen Bedürf-

nissen entgegen: Ergonomische und dy-

namische Stühle, Stehpulte und Sitzbälle,

Kniestühle und Bewegungshocker fordern

die Muskulatur und zwingen zur Bewe-

gung. Klar ist, dass die Freizeit des Sitz-

arbeiters von Bewegung und Sport durch-

zogen ist: Fürs Sitzen braucht er eine

trainierte Muskulatur!

Gute Stühle sind nicht zu Spottpreisen zu haben. Es stecken viel Entwicklung und hochwer-

tige Materialien in ihnen. Doch auch der

vordergründig teuerste Stuhl – man hat

sich übrigens schon Unsinnigeres als ei-

nen Stuhl erworben, das mehr gekostet

hat ... – ist günstiger als ein kranker Rü-

cken und ständige Schmerzen. Es lohnt

sich also, ein ausgezeichnetes Sitzmöbel

anzuschaffen: Es darf nicht einengen, es

muss stützen und entlasten und das

Sitzen in Bewegung erlauben.

Soll man Rückenschmerzen «aussitzen»? Je eher behandelt wird, desto weniger

werden Beschwerden verschleppt und

chronische Schmerzen werden so verhin-

dert. Der Chiropraktor ist darauf speziali-

siert, die Ursachen von Fehlhaltungen und

Bewegungsstörungen zu erkennen, durch

gezielte Massnahmen zu beheben – und

seinem Patienten zu zeigen, wie er in Zu-

kunft verschont bleibt.

Der richtige Stuhl

• Die Rückenlehne ragt 50 cm über dieSitzfläche hinaus, stützt den Rückenoberhalb des Beckens im Kreuz undfolgt den natürlichen Bewegungen des Körpers.

• Die Armlehnen stützen die Arme undentlasten den Schultergürtelbereich.

• Die Sitzfläche lässt sich nach vorneneigen und folgt der Bewegung desRückens.

• Die Blutzirkulation wird nicht eingeschränkt.

• Ober- und Unterarme, Becken undOberschenkel, Ober- und Unterschenkelbilden jeweils etwa rechte Winkel.

• Stühle sind in Höhe und Neigungs-winkel verstellbar.

• Die Füsse ruhen mit der ganzen Sohleauf dem Boden.

• Seine Qualität ist sicht- und spürbar.Dann lebt er lange, erweist sich alsgünstig und schont den Rücken.

Wenn die Wirbelsäule und der restliche

Bewegungsapparat Beschwerden und

Schmerzen bereiten, ist der Chiroprak-

tor Gesprächspartner und Ratgeber:

Die umfassende Diagnose, Behandlung

und Vorbeugung von Funktionsstö-

rungen der Wirbelsäule sowie von Be-

schwerden, die davon ausgehen, sind

sein Aufgabenkreis.

Die Chiropraktik ist eine eigenständige

Disziplin der wissenschaftlichen Heil-

kunde. Sie ermöglicht in vielen Fällen

den Verzicht auf Medikamente und auf

chirurgische Eingriffe.

Die Leistungen des Chiropraktors wer-

den von der Grundversicherung der

Krankenkassen und von den Unfallver-

sicherungen ohne vorgängige Überwei-

sung einer anderen Medizinalperson be-

zahlt.

Chiropraktoren werden nach der ersten

medizinischen Vorprüfung in der

Schweiz in einem zehnsemestrigen

Hochschulstudium in den USA oder in

Kanada ausgebildet. Das Studium ist

vom Eidgenössischen Departement des

Inneren anerkannt. Es folgen die erste

interkantonale Prüfung und mindestens

zwei Jahre Assistenzzeit mit Weiterbil-

dung in der Schweiz. Den Abschluss sei-

ner Ausbildung bilden das zweite inter-

kantonale Staatsexamen sowie eine

Röntgenstrahlenschutzprüfung. Damit

ist der Chiropraktor befugt, selbst-

ständig eine Praxis zu führen.

Schweizerische

Chiropraktoren-Gesellschaft

ChiroSuisse

Sulgenauweg 38 · 3007 Bern

Telefon 031 371 03 01

Fax 031 372 26 54

www.chirosuisse.info

Bei Rückenweh zum Chiropraktor21

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Vier Muskelgruppen teilen sich in diese nicht immer leichte

Stützarbeit. Der gerade Bauchmuskel, die

äussere schräge und die innere schräge

Muskelpartie. Der gerade Bauchmuskel

ist der grösste; er verläuft vom Brustbein

bis zum Schambein und bildet das nicht

nur bei Bildhauern begehrte «Sixpack».

Der gleich lautende Begriffe für zwei Dinge

übrigens ist irreführend: Häufiges Leeren

von Sixpacks (vulg. Ausdruck für Sechser-

pack Bierdosen – Anm. der Red.) baut den

«Sixpack»-Muskel nicht auf, sondern lässt

ihn rasch hinter einer Fettschicht ver-

schwinden.

RumpfbeugenDie bisher genannten drei Muskelbereiche

muss man sich als «die aussen liegenden

Muskelgruppen» vorstellen. Sie finden sich

über den tiefer liegenden Muskeln und lie-

fern die Bewegungskraft: Aktiv werden sie

zum Beispiel, wenn man den Oberkörper

beugt und hebt oder den Rumpf dreht.

Muskelkorsett stabilisiertDer quere Bauchmuskel bildet die vierte

Gruppe. Er liegt tiefer im Rumpf, hinter den

aussen liegenden Muskelpartien. Von den

schrägen Bauchmuskeln wird er völlig ver-

deckt. Zusammen mit der ebenfalls tiefen

Rückenmuskulatur umfasst er den Rumpf

wie ein Korsett. Dieses Muskelkorsett ist

für die Stabilisationskraft verantwortlich

und fürs Sitzen unerlässlich.

Muskeln müssen bewegt werdenDie tief liegenden Muskeln lassen sich

nicht willentlich aktivieren wie zum Bei-

spiel die Muskeln von Arm und Hand oder

die aussen liegenden Bauchmuskeln.

Erschlaffen sie, etwa wegen Nichtge-

brauchs, verliert die Wirbelsäule ihre auf-

rechte Haltung und beginnt mit der Zeit zu

schmerzen. Um dennoch aufrecht zu ge-

hen und zu sitzen, lässt man die aussen

liegenden Muskeln arbeiten und die

Wirbelsäule stabilisieren. Für diese Dauer-

aufgabe aber sind sie nicht geschaffen:

Kurz und bündig: Die Bauchmuskulatur hält gemeinsam mit der Gesäss- und der Rückenmuskulatur den Rumpf und damit die Wirbelsäule aufrecht.

Text: Dr. Fredrik Granelli, Chiropraktor, Zürich

Wie der Bauch den Rücken hält

Sie ermüden und verspannen. Man nimmt

also eine Schonhaltung ein, aber die tut

der Wirbelsäule auch nicht gut und

schmerzt, weil sie bestimmte Bereiche

überbeansprucht, während sie andere

schont.

Muskel wecken durch TrainingDie tiefer liegende Bauchmuskulatur, die

die Haltung stabilisiert, muss «geweckt»,

aktiviert und trainiert werden. Das funktio-

niert nicht mit «Situps» oder ähnlichen

gymnastischen Übungen. Sondern raffi-

nierter: Sitzen in der Balance auf einer

unebenen Sitzfläche. Zum Beispiel eignet

sich ein Sitzball dafür gut. Weitere Metho-

den lernt man in der Gymnastik oder im

Fitness-Center unter kundiger Anleitung.

Ist die Bauchmuskulatur schwach, kippt

das Becken nach vorne, und es entsteht

ein Hohlkreuz. In der Folge verkürzt sich

die Rückenstreckmuskulatur, und der

Bauch wölbt sich nach vorne – was aus

ästhetischen Gründen wenig erstrebens-

wert ist. Ein weiteres Argument, für eine

gut geschulte und trainierte Bauchmus-

kulatur zu sorgen.

Das Rückenlexikon der Chiropraktoren

Kostenlos erhalten Sie das praktische

Rückenlexikon der Schweizer Chiroprak-

toren, wenn Sie einen mit CHF 1.10

frankierten Briefumschlag C5 an die

ChiroSuisse, Schweizerische Chiroprak-

toren-Gesellschaft, Sulgenauweg 38,

3007 Bern, senden.

Page 23: gesundsitzen_2005

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02/2005/06 · gesundsitzen

Text: Dr. Bruno Gröbli, Chiropraktor, St. Gallen

Vom Rückenmark führen zahlreiche Ner-

ven in alle Teile des Körpers. Der längste

und dickste dieser Nerven, der Ischias-

nerv, verläuft aus der Lendenwirbelsäule

durch die Beine bis in die Füsse. Wird er

eingeengt und gereizt, macht er sich so-

fort bemerkbar – mit Kribbeln, Schwäche

oder Schmerzen: Vom Kreuz strahlen die

Schmerzen in den Ober- und Unterschen-

kel und oft in den Fuss aus. So heisst denn

Ischias korrekt Ischialgie oder Ischiasneu-

ralgie und damit «Beinschmerz». Weitere

Symptome sind Spontan- und Dehnungs-

schmerzen, Ausfälle der Reflexe und der

Motorik oder gar Lähmungen sowie Ver-

härtung der Muskulatur und Wirbelsäulen-

starre.

In der Regel folgt die Ischialgie einem Pro-

blem in der Lendenwirbelsäule; meist ist

ein Hexenschuss der Vorbote.

Wie kommt es zum Druck auf den Ischiasnerv und zu seiner Reizung?Vor allem wenn Material aus den Band-

scheiben den Nerv einengt, etwa bei einer

Diskushernie oder wenn Abnützungen in

der Wirbelsäule dem Nerv zu wenig Raum

lassen.

Mit Röntgenbildern, Computertomografie

und Magnetresonanz lässt sich heute

präzise feststellen, wo die Quelle der

Ischialgie liegt. Chiropraktische manuelle

Behandlung und allenfalls das sorgfältige

Strecken der Wirbelsäule vermindern den

Druck auf den eingeengten Nerv.

Behandlung oder Operation?Manchmal helfen Schmerzmittel und Ent-

zündungshemmer. Chiropraktik befreit

viele Patienten von ihren Beschwerden.

Nur in überaus seltenen Fällen drängt sich

eine Operation auf.

Oft kann der Patient auch selbst etwas zur

Besserung beitragen: In akuten Fällen

kühlt er die entzündeten Stellen mit Eis, er

hält Bettruhe und entlastet seine Wirbel-

säule beziehungsweise die Bandscheibe

in der «Böcklistellung»: In Rückenlage

werden Hüftgelenke und Beine jeweils im

90-Grad-Winkel gehalten und die Unter-

schenkel entsprechend unterstützt.

«Ischias» – der gereizte NervRasches Handeln lindert SchmerzenBesonders weil die Ursache der Ischialgie

nicht auf den ersten Blick klar ist, muss

sie rasch abgeklärt werden. Denn auch

hier gilt, dass ein rascher Behandlungsbe-

ginn Spätfolgen und -kosten reduziert:

Chronische Ischialgie – etwa fünf Prozent

aller Fälle – verursacht später 80% der Hei-

lungskosten. Und dazu gewaltig Schmer-

zen, die meist zu verhindern

gewesen wären.

Ischiasbeschwerden: Vorbeugen ist besser ...• Beobachten, was die Beschwerden

auslöst – und entsprechende Aktivi-täten vermeiden.

• Nur kleinere Gewichte heben und tragen.

• Körper gerade halten.

• Nicht abrupt bewegen.

• Oberkörper nicht in der Hüfte abdre-hen, sondern immer mit dem ganzenKörper «auf den Füssen» drehen.

• Muskeln, vor allem des Rückens, unterkundiger Anleitung trainieren – gesun-de Muskulatur stützt und schützt denRücken!

• Arbeitsposition häufig wechseln.

• Vibrationen vermeiden.

• Sind bereits Beschwerden zu spüren:Den Chiropraktor oder Arzt so raschals möglich aufsuchen.

Ischiasbeschwerden: Was sie auslöst• Krankhafte Veränderungen der Wirbel-

säule wie Bandscheibenvorfall oder -vorwölbung, Wirbelgleiten mit Ein-engung des Nervs

• Statische Fehlhaltungen, etwa wegeneines verkürzten Beines, und Hal-tungsstörungen

• Abrupte Drehungen oder Schläge

• Einseitige sportliche oder beruflicheAktivitäten

• Übermässige Beweglichkeit

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Gesund sitzen – aber sicher doch!Der Stuhl ist über die Jahre in seiner Grundfunktion praktisch unverändert geblieben. Dennoch hat sich in technischer Hinsicht viel getan. Die Zeit, wo Arbeitsstühle weder in derHöhe noch die Sitze und Rückenlehnen individuell angepasst werden konnten, ist vorbei.

Text: Urs Berger

Heutige StandardsHeute gehören Drehstühle, Stühle mit

hydraulischer Höhenverstellung, Bü-

rostühle mit Rollen, solche mit kippba-

rer Sitzfläche, Sitzbezüge aus Mischge-

weben, Unterkonstruktionen aus Kevlar

oder Karbon und vieles mehr zum Stand-

ardsortiment auf dem Markt.

Sicherheit und Qualität Von Gesetzes wegen unterliegen Produkte

minimalen Qualitäts- und Sicherheitsbe-

stimmungen. Aber oft hinken die gesetz-

lichen Bestimmungen der technischen

Entwicklung hinterher. Kann man sich

denn allein auf die Angaben der Produkte-

prospekte oder auf die Beteuerungen des

Verkaufspersonals hundertprozentig ver-

lassen? Schon seit jeher haben Hersteller-

namen oder -siegel als Orientierungshilfe

beim Kauf von Produkten geholfen. Immer

mehr gewinnen so genannte «Gütesiegel»

für einzelne Produkte und Dienstleistungen

im Markt an Bedeutung, welche von unab-

hängigen Prüf- und Zertifizierungsinstituten

vergeben werden.

Was ist das GS-Zeichen?Das GS-Zeichen (GS =

geprüfte Sicherheit)

ist ein freiwilliges Si-

cherheitszeichen, das

im europäischen Wirt-

schaftsraum Beach-

tung findet. Es bietet im Bereich des Ver-

braucher- und Arbeitsschutzes Gewähr,

dass die sicherheitstechnischen Anforde-

rungen erfüllt und durch autorisierte un-

abhängige Stellen regelmässig überwacht

werden.

Funktion des GS-ZeichensHersteller von Produkten inner- und aus-

serhalb des EU-Raums können das GS-

Zeichen beantragen. Geprüft werden

z.B. Werkzeuge, Förder- und Transportge-

räte und auch Gebrauchsgegenstände wie

Wohn- und Büromöbel, Kinderwagen,

Haushalt- und Küchengeräte usw. Eine

Zertifizierung erfolgt nach einheitlichen

Kriterien, die auf dem Produktesicher-

heitsgesetz sowie auf anderen Rechts-

vorschriften Deutschlands beruhen.

Qualitätsprüfung – ein Grundsatz des Vertrauens

«Als wir mit der Ent-

wicklung der Silya-

Stuhlreihe begonnen

haben, stand für uns

fest, dass wir unsere

Produkte durch ein

unabhängiges Institut

auf Herz und Nieren prüfen lassen wer-

den», erklärt Charles Bichsel, Entwick-

lungsleiter der Anatom GmbH aus Bern.

Warum denn die Wahl auf ein deutsches

Prüfinstitut gefallen sei, wollte die Redaktion

wissen. «Leider gibt es in der Schweiz kein

Institut, das solch Zertifizierungen durch-

führt. Aus diesem Grund haben wir uns an

ein renommiertes Institut in Deutschland,

die LGA QualiTest GmbH – Prüf- und Zertifi-

zierstelle für Gerätesicherheit in Nürnberg,

gewandt. Übrigens ist es bei Kinderstühlen

sogar Vorschrift, dass sie geprüft sind»,

stellt Bichsel fest.

Silya-Bürostuhl auf dem PrüfstandVorsichtig legt Franz Rackl, Leiter des

Stuhllabors des Möbelprüfinstituts der

LGA-QualiTest GmbH, die 13. Prüfscheibe

auf die Sitzfläche gegen die Rückenlehne

und beobachtet mit skeptischem Blick die

Rollen am Fusskreuz des Arbeitsstuhles.

Bei welchem Gewicht kippt der Stuhl?

«Der Bürostuhl wird einer harten sicher-

heitstechnischen Prüfung unterzogen,

bevor wir das GS-Zeichen für geprüfte

Sicherheit verleihen können», bestätigt

Franz Rackl. Mehr als die Hälfte der Prüf-

muster fallen in der Regel beim ersten

Mal durch und müssen vom Hersteller

entsprechend nachgebessert werden.

Der Silya aber ist dank eines grossen

Fusskreuzes ausreichend dimensioniert

und besteht die Standsicherheitsprüfung

nach hinten ohne Probleme.

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Die Landesgewerbeanstalt Bayern LGADas Unternehmen hat 850 Mitarbeiter

und ist in die LGA QualiTest GmbH, die

LGA TrainConsult GmbH, die LGA Inter-

Cert GmbH, die LGA Bautechnik GmbH

und den Bereich Prüfstatik aufgeglie-

dert. In 80 Labors allein am Hauptsitz

in Nürnberg werden etwa 15’000

Unternehmen pro Jahr betreut und ca.

40’000 Prüfungen durchgeführt. Der

Umsatz im Jahr 2003 betrug 62 Mio.

Euro.

PrüfdauerDie Zertifizierungsprüfung dauert rund

zwei Wochen. Jedes Element wird minu-

tiös überprüft. Vom Bremswiderstand

der Doppellenkrollen über potenziell vor-

handene Klemm-, Scher- und Quetsch-

stellen bis hin zur Biegewechselbelastung

der Sitz- und Rückenlehne mit insgesamt

260’000 Beanspruchungs-Zyklen. Ist

Leder im Spiel, wird bei Verdacht auch auf

potenzielle Schadstoffe wie Chrom VI,

AZO-Farbstoffe und Pentachlorphenol (PCP)

untersucht.

Breit gefächertes Know-howFranz Rackl ist ebenso wie die anderen

seiner 16 Kollegen in Nürnberg und Her-

ford oft unterwegs in Unternehmen und

führt Fertigungsinspektionen, Beratun-

gen und Vorprüfungen durch. «So sind

wir immer auf dem neusten Informa-

tionsstand über die Fertigungs- und Pro-

duktionstechniken, was uns im Prüf-

verfahren äusserst wichtige Impulse ver-

mitteln kann», erklärt Rackl.

Produkte werden über

Seitliche Biegewechselbelastung eines Büro-Arbeitsstuhls mit 1100 N über 20 000 Zyklen.

Statische Überlastprüfung eines Drehstuhl-Fuss-kreuzes mit 11000 N und Einstellung einer dyna-mischen Dauerprüfung an einem Arbeitshocker.

Dynamische Dauerprüfung eines Bistro-Stuhls mit1000 N über 100 000 Zyklen.

Dynamische Biegewechselbelastung des Sitzesmit 1200 N und der Rückenlehne mit 320 N einesBüro-Arbeitsstuhls über 80’000 Zyklen. Im Hinter-grund ist der Steuer-PC erkennbar, der die ganzePrüfung autonom steuert.

Seit 13 Jahren ist Rei-

mund Heym Leiter

des Fachzentrums

Möbelprüfung in der

LGA QualiTest GmbH.

«Als Prüfinstitut sind

wir verpflichtet, die

Verfahren immer wieder auf ihre Tauglich-

keit zu überprüfen. Das heisst für mich,

dass ich mich selber auch mit der Durch-

führung von Prüfungsabläufen beschäf-

tigen muss», erklärt Reimund Heym.

Blick hinter die Laborkulissen Über ihre Grenzen hinaus belastetIn den Prüfungslabors der LGA QualiTest

GmbH haben die zu prüfenden Produkte

«nichts zu lachen». In kurzer Zeit

müssen die verschiedensten Beanspru-

chungsprozeduren durchgespielt wer-

den. Aufsitzen – absitzen, Rückenlehne

belasten – entlasten; die Widerstands-

fähigkeit der Überzugsstoffe simuliert;

die Regenerierbarkeit von Polsterungen

bis zum totalen Verschleiss wird getes-

tet – alles Belastungen, die beispiels-

weise ein Bürostuhl oder ein Fauteuil

über Jahre schadlos überstehen muss.

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02/2005/06 · gesundsitzen

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Elisabeth Zimmermann, Sie sind Betriebsphysiotherapeutin. Was ist der Inhalt Ihrer Arbeit als Betriebs-physiotherapeutin?Elisabeth Zimmermann: Als Betriebsphy-siotherapeutin bei teo jakob (Möbel- undInnenarchitekturgeschäft) begleite undberate ich seit 13 Jahren unsere Mitarbei-tenden in Bezug auf ihren Arbeitsplatz undihre Arbeit. Da unser Betrieb viele ver-schiedene Tätigkeitsbereiche umfasst,beinhaltet meine Arbeit mehrere Gebiete.Einerseits mache ich auf die Auswir-kungen des Viel-Sitzens am Arbeitsplatzaufmerksam. Die Arbeitenden sollen in Bewegung sein, Übungen machen,zwischendurch aufstehen, Fenster öffnenund sich generell an die Regel halten: 60Prozent Sitzen, 30 Prozent Stehen und 10Prozent Gehen. Ich veranstalte interneSchulungen, leite zu Dehn- und Kräfti-gungsübungen an und will die Leute mo-tivieren, damit alle sehen, warum diesesVerhalten wichtig ist. Andererseits instru-iere ich Menschen im Verkauf und Auslie-ferer unserer Firma über richtiges Hebenund Tragen und vermittle Wissen übereinen gesunden Rücken. Eine ebenfalls wichtige Aufgabe einer Be-triebsphysiotherapeutin ist das Absenz-management. Hier geht es darum, die Mit-arbeitenden einer Firma nach einem Unfalloder einer längeren Krankheit möglichstrasch wieder in ihrer beruflichen Tätigkeitzu integrieren.

Haben Sie auch eine Funktion in derUnterstützung beim Verkauf?Elisabeth Zimmermann: Ja, unsere Mitar-beitenden können mich beim Verkauf bei-ziehen, wenn die Kundinnen und Kundeneine Mitberatung von einer Fachpersonaus der Medizin wünschen. So sehe ichbeispielsweise von meinem Standpunktals Physiotherapeutin, dass bei Rücken-schmerzen eine druckentlastende Mat-

ratze zu empfehlen ist oder bei Knie-problemen ein Stuhl mit Armlehnen (alsAufstehhilfe) und so weiter.

Gibt es für diese Spezialisierung eine Ausbildung?Elisabeth Zimmermann: Ja, seit 2002 gibtes die Ausbildung Ergon Pt – NachdiplomErgonomie für PhysiotherapeutInnen zum/zur BetriebsphysiotherapeutIn. Der Kursrichtet sich an PhysiotherapeutInnen, diebereits in der Prävention (betrieblicherGesundheitsschutz und Gesundheitsförde-rung) tätig sind oder tätig werden wollen.Der Nachdiplomkurs erfolgt berufsbeglei-tend über eineinhalb Jahre. Die fachlichenBausteine sind Ergonomie, Projektmana-gement und Projektarbeit.

Können Sie auch in der Entwicklung von Möbeln mitwirken?Elisabeth Zimmermann: Wenn ich diesmöchte, könnte ich Verantwortliche vonunseren Lieferanten treffen. Ich kommejeweils an der Möbelmesse in Mailandoder auf Infotouren mit diesen Personenin Kontakt. Aber ich muss gestehen, dasses für mich genügend sehr gute inno-vative Möbel gibt, so dass ich nicht das Bedürfnis habe, dort mitzureden.

Gibt es «den perfekten Stuhl»? Wenn ja,braucht es Sie und Ihr Berufsfeld dannnoch?Elisabeth Zimmermann: Den perfektenStuhl gibt es, aber der richtige Umgangdamit gewährleistet erst der Benutzende,der perfekt Sitzende, der sich bewegt undweiss, was seinem Körper gut tut. UnsereArbeit wird nie überflüssig, da wir Men-schen bequem sind und häufig unserWissen erst wieder in Erinnerung rufen,wenn wir uns nicht wohl fühlen und etwasdagegen unternehmen müssen. Wir sehendies ja an unserem Körpergewicht, wo wirimmer wieder bestrebt sein müssen, die

Balance zwischen Essen zuführen undEssen verbrennen zu halten.

Wie wird die Verbindung von gesund undmodern geschaffen, um auf dem Marktbestehen zu können?Elisabeth Zimmermann: Ich stelle ver-schiedentlich fest, dass modern als un-gesund und herkömmlich als gesundangesehen wird. Aber dies stimmt nachmeiner Erfahrung nicht. Gutes Design istzeitlos und hat über sehr lange Zeit Gül-tigkeit. Jedoch nehmen technologischeErkenntnisse in Bezug auf die Ergonomieständig zu.

Die Preise für Gesundheitsbürostühlesind einiges höher als solche herkömm-licher Modelle. Wie können Geschäfts-leitungen davon überzeugt werden, dass sie sich für die teurere Varianteentscheiden?Elisabeth Zimmermann: Es lohnt sich, dortzu investieren, wo die Stühle auch viel be-nutzt werden. Es erscheint logisch, dassein Bürostuhl mit mehr Komfort und mehrEinstellungsmöglichkeiten einen höherenPreis hat. Der Verschleiss eines billigenStuhles ist sehr viel grösser als bei einemhochwertigen Produkt.

Unsere Arbeit wird nie überflüssig: Elisabeth Zimmermann.

«Investition am richtigen Ort lohnt sich» Text: Schweizer Physiotherapie Verband

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Rückentraining – Prävention und RehabilitationUngesunde Sitzpositionen, nicht ergonomisch geformte Büros-tühle, falsches Einstellen von Sitzhöhe oder Lehne, all das sindUrsachen von Rückenbeschwerden mit Langzeitwirkung. Nebstdynamischer Sitzposition und dem Einsatz von ergonomischenStühlen spielt die Muskulatur des Rumpfes, insbesondere desRückens, eine tragende Rolle.

Text: Schweizer Physiotherapie Verband

Das Training der Rückenmuskulatur kann

als wichtige Prävention oder auch zu Re-

habilitationszwecken eingesetzt werden.

Fitness-Kraft-Training Das Fitness-Kraft-Training wird, der Name

impliziert es, vornehmlich im Fitness Cen-

ter ausgeübt. Dabei kommen in erster Li-

nie Kraftmaschinen zum Einsatz, die zum

Zweck eingesetzt werden, den Rücken zu

stärken. Vom Umfang her kann ein Fit-

ness-Kraft-Training im Studio als wirksam

bezeichnet werden, wenn man wöchent-

lich zwei bis drei Einheiten absolviert. Die

Trainierenden sollen dabei Wert darauf le-

gen, dass die Instruktoren eine spezifi-

sche Ausbildung haben und die Trainieren-

den dementsprechend begleiten und

führen.

FPZ-TrainingBeim FPZ-Training handelt es sich um ein

Kraft- und Koordinations-Training an Spe-

zialmaschinen für Patienten mit chroni-

schen Rückenschmerzen. Das Programm

dauert drei Monate. Während dieser Zeit

werden die Patienten intensiv betreut,

Trainingserfolge werden exakt dokumen-

tiert. Kraftübungen an verschiedenen

Geräten ergänzen Übungen zur Muskel-

dehnung, Wirbelsäulenentlastung und

Entspannung.

Kinetic control Kinetic control kann auch als Bewegungs-

kontrolle bezeichnet werden. Diese Thera-

pieform kann nur von speziell dafür aus-

gebildeten Physiotherapeuten ausgeführt

werden. In der Befundaufnahme werden

aktive Strukturen, tief liegende, mittlere

und oberflächliche Muskulatur auf ihre

Funktion geprüft. Dabei wird genau das

Muskelsystem analysiert, sprich welche

Muskeln arbeiten zu stark, welche zu

schwach, werden sie zum richtigen Zeit-

punkt aktiviert usw. Mit entsprechenden

Übungen wird der Fehlfunktion entgegen-

gearbeitet. Solche Übungen kann man

nicht in einem Kraftraum an einem Gerät

ausführen. Kinetic Control setzt eine gute

Mitarbeit des Patienten oder Athleten vor-

aus, da die Übungen mehrmals täglich ab-

solviert werden sollen. Es braucht viel Zeit

und Geduld des Patienten, um die Be-

wegungsabläufe und die Haltung zu ver-

bessern.

PilatesDas System des Joseph Pilates vereint

östliche und westliche Philosophien. Im

Mittelpunkt des Trainings steht das so ge-

nannte «Powerhouse». Dabei handelt es

sich um die Rumpfmuskulatur mit Bauch-

muskeln, untere Rückenmuskulatur und

Gesässmuskeln. Das Besondere an Pila-

tes sind die langsam und konzentriert

ausgeführten Übungen, die die tiefe Mus-

kulatur erreichen. Das regelmässige Trai-

ning verbessert die Beweglichkeit, die Ba-

lance, die Körperkraft, die Koordination

und die Haltung. Pilates erfordert keine

besonderen Fähigkeiten oder Vorausset-

zungen und ist deshalb für Menschen in

jedem Alter geeignet.

RudernEine weitere Möglichkeit, die Rückenmus-

kulatur zu stärken, ist das Training auf

einer Rudermaschine. Bei der Benützung

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W W W . D R E A M S E A T . D K

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von über 80 Prozent der Muskeln am

menschlichen Körper gehört das Rudern

zu den umfänglichsten Trainingsmetho-

den. Der Ruderer nimmt automatisch eine

optimale Sitzposition ein, um die Kraft-

übertragung möglichst ökonomisch zu

gestalten. In der Endzug-Phase wird

dabei die Rückenmuskulatur zusammen-

gezogen, was ein Training der Muskeln zur

Folge hat.

Funktions-GymnastikDer Begriff Funktions-Gymnastik umfasst

die Durchführung von Bewegungsübun-

gen, die auf die Funktion des Körpers ab-

gestimmt sind. Diese Art der Gymnastik

basiert auf einem Übungsgut, das nach

bestimmten Gesichtspunkten der Anato-

mie und der funktionellen Bewegungs-

lehre entwickelt und zusammengestellt

wurde. Ziel ist es, das Muskel- und Gelenk-

verhalten sowie die Leistungsfähigkeit

und die Belastbarkeit des Bewegungs-

apparates zu verbessern. Die Muskulatur

wird durch sanfte Dehnungsübungen

gezielt trainiert. Kombiniert werden diese

Übungen mit der Steigerung der Kondition

und Ausdauer.

YogaDie bekannteste Yoga-Form ist das so ge-

nannte «Hatha-Yoga». Hierbei handelt es

sich um eine Methode, die Beweglichkeit,

Atmung, Harmonie des Körpers und die

Ernährung als Basis für seelisches und

körperliches Wohlbefinden und Gesund-

heit sieht. Die Übungen werden langsam,

mit Konzentration und bewusster Atmung,

ausgeführt. Dadurch können einseitige

Belastungen und Fehlbelastungen korri-

giert und Verspannungen im Rücken ge-

löst werden. Yoga stärkt das Körper-

Bewusstsein und hat eine nervenberu-

higende Wirkung.

Empfehlenswert ist Yoga für alle, die durch

Stress schnell verspannen und schlecht

abschalten können. Wer die Übungen ein-

mal erlernt hat, kann sie problemlos auch

zu Hause anwenden.

Publireportage

Richtiges Sitzen wird erforscht

Wenn über Forschung, die mit Menschen

zu tun hat, gesprochen wird, denkt man

in der Regel an die Behandlung von

Krankheiten in irgendeiner Form. Doch die

wenigsten wissen, dass auch zum Thema

«Sitzkomfort» geforscht wird.

In Dänemark wurde unter dem Namen

ANYBODY in enger Zusammenarbeit mit

der Möbelfabrik A.P. Furniture A/S ein

Forschungsprojekt gestartet. Bei diesem

Projekt geht es darum herauszufinden, in

welcher Sitzstellung sich der Körper am

besten entspannen kann, wie die Muskeln

effizient entlastet werden können und wie

sich das Sitzen, Liegen und Bewegen auf

den Körper generell auswirkt. Die ge-

sammelten Forschungsdaten werden mit

einem dafür speziell entwickelten Pro-

gramm analysiert und ausgewertet.

Die so gewonnenen Erkenntnisse und Fak-

ten bilden die Grundlage für die Weiterent-

wicklung von Autositzen führender Auto-

hersteller in Europa und den USA, welche

auch am ANYBODY-Forschungsprojekt teil-

nehmen, sowie für die Entwicklung von

Sitzmöbeln für die unterschiedlichsten

Nutzungszwecke.

TraumsesselBezeichnenderweise heisst die Sesselkol-

lektion von A.P. Furniture «Dreamseat™».

Beispiele für die hoch stehende Verarbei-

tung und Qualität ist das Modell META. Es

ist der einzige Sessel auf dem Markt, der in

Edelstahl hergestellt wird.

Das elegante Modell ALFA LUX ist ein mo-

derner Loungesessel. Er kippt leicht nach

vorne, wenn man sich zum Sofatisch hin

lehnen will. Die Rolls-Royces unter den

Ruhesesseln sind die Modelle GAMMA und

DELTA. Sie sind individuell anpassbar und

dank zwei eingebauter Elektromotoren

können die Fussbank und der Rückenteil

problemlos eingestellt werden.

Skandinavische Leichtigkeit verkörpert

das Modell CECILIE. Ein leichter und mo-

derner Sessel mit einem Holzgestell.

Mehr Informationen über Dreamseats

unter www.dreamseat.dk.

Page 30: gesundsitzen_2005

Wird die Büroarbeit zur Qual? © b

y

Aktion Fr. 1750.-*

Aktion Fr. 1750.-*statt Fr. 2333.- inkl. MWST

Bei Muskelverspannungen und Wirbelsäulenerkrankungen reicht ein

ergonomisch gestalteter Stuhl allein nicht. Experten empfehlen eine

ausgewogene Steh-Sitz-Dynamik zur Vorbeugung wie Bekämpfung

der Folgen von Bewegungsmangel. Beim STILO-phoenix Steh-Sitz-

Arbeitsplatz können Sie jederzeit per Knopfdruck die Höhe der

Tischplatte sekundenschnell von 68 cm - 135 cm elektrisch verstel-

len, um sitzend oder stehend zu arbeiten. Auskünfte und

Bestellungen unter +41 71 791 05 05 oder www.stilo.ch

Was Sie brauchen, ist ein STILO-phoenix Steh-Sitz-Arbeitsplatz.* Aktion gültig bis am 31. Dezember 2006. Platte: rechteckig 160 x 90 cm, licht-

grau mit Multiplexkante, Gestell: grausilber oder anthrazit, Kabelführung,

Steckbatterie, frei Haus geliefert.

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Page 31: gesundsitzen_2005

Infolge der ständig gleich bleibenden Ar-

beitshaltung am Schreibtisch leiden im-

mer mehr Menschen unter Rücken-

schmerzen und Verspannungen. Rund ein

Drittel der Absenzen am Arbeitsplatz sind

heute schon darauf zurückzuführen. Die

STILO AG Büromöbel mit Sitz in Bühler

fokussiert deshalb bei der Entwicklung

der neuesten Arbeitsplatz-Generation

ganz auf Dynamik am Arbeitsplatz. Das

neue Steh-Sitz-Arbeitsplatzprogramm STI-

LO-phoenix ermöglicht eine bewegliche

Arbeitsweise, die von Gesundheitsexperten

empfohlen wird.

Nicht nur stehen – nicht nur sitzen.Die Lösung heisst Steh-Sitz-Dynamik. Der

Wechsel zwischen Sitzen und Stehen bei

der Arbeit ist nachweislich

der wirtschaftlichste und

effizienteste Weg, um den

Folgen des Bewegungs-

mangels und den damit ver-

bundenen Kosten wirkungs-

voll zu begegnen. Die Steh-

Sitz-Dynamik entlastet den

Rücken, trainiert die Hal-

tungsmuskulatur, verbessert

02/2005/06 · gesundsitzen Publireportage

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Stehen und Sitzen –So kommt Dynamik ins BüroImmer mehr Menschen, vor allem in Büros und vor Bildschirmen, leiden unter Muskelverspannungen und Wirbelsäulen-Erkrankungen.Diese führen sehr oft zu Absenzen am Arbeitsplatz.

die Atmung, regt Herz/Kreislauf an und

führt im Allgemeinen zu einem besseren

körperlichen Wohlbefinden. Zudem för-

dert sie Konzentration und Kreativität.

Optimale WirtschaftlichkeitIm Vergleich zu den Personalkosten gibt

ein Unternehmen für die Ausstattung und

Möblierung wenig aus. Obwohl der Mensch

der wichtigste Faktor im Büro ist. Jede

Massnahme, die sich auf seine Arbeitsbe-

dingungen, sein Wohlbefinden und seine

Gesundheit auswirken, fördert die Produk-

tivität. Damit wird klar, wie wichtig gerade

der gezielte Mitteleinsatz beim Möblie-

rungskonzept ist. Denn hier können die

Qualität und die Wirtschaftlichkeit mass-

gebend optimiert werden.

Verblüffend innovativIm neuen STILO-phoenix Steh-Sitz-Arbeits-

platz steckt das langjährige Know-how der

STILO-Büromöbel-Entwicklung.

Das STILO-phoenix-Programm setzt neue

Massstäbe und verbindet Design und

Multifunktionalität. Eine durchdachte

Technik ermöglicht in Sekundenschnelle

die stufenlose Höhenverstellung von 68

bis 135 cm – genau so, wie es für jeden

richtig und am bequemsten ist. Viele nütz-

liche Optionen wie z.B. Anbauelemente für

zusätzliche Arbeitsflächen, eine mitfah-

rende CPU-Halterung, Memory-Tastatur

und ein breit gefächertes Sortiment an

Arbeitsflächen in den unterschiedlichsten

Formen, Farben und Materialien sowie ein

klassischer Sitzarbeitsplatz runden das

STILO-phoenix-Programm ab. STILO bleibt

dem Credo «Kompetenz im Detail» immer

treu. www.stilo.ch

Text: Renato Fischer, IDC WerbeagenturIDENTITY DESIGN CONSULTING, St. Gallen

Bild: Romeo Gross, Zürich

Quelle: Sauer & Sauer

Raum/Gebäude16.0%

Ausstattung/Möbel1.5% Arbeitsmittel

2.5%

Lohnkosten80.0%

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Neue Auszeichnung für «swopper»

Wie schon zigtausende von Anwendern

hat der «swopper» auch sie mit seiner

herausragenden Eigenschaft überzeugt:

der dreidimensional flexiblen Anpassungs-

fähigkeit an jede noch so kleine Bewe-

gung des Sitzenden. Dieses hohe Mass an

bürotauglicher Flexibilität nach dem Prin-

zip des Gymnastikballs ist weltweit ein-

malig und entscheidend für die gesund-

heitliche Bedeutung des «swoppers». Der

«swopper» macht Schluss mit starrem

Sitzen, das mitverantwortlich dafür ist,

dass rund 80% der Bevölkerung unter

Rückenschmerzen leiden. Der «swopper»

macht mehr Bewegung dort möglich, wo

der Mensch bisher ausgebremst wurde:

beim Sitzen.

Bewegung ist das A & OSwoppen stärkt die Rückenmuskulatur,

fördert eine natürliche, aufrechte und

freie Haltung, erhält die Elastizität der

Bandscheiben, hält Bänder und Gelenke

aktiv, beugt Venenleiden vor und hält den

Kreislauf in Schwung.

Da im Laufe eines Arbeitslebens leicht

80’000 Stunden Sitzen zusammen kom-

men, hat jede noch so kleine Verbesse-

rung in diesem Bereich einen grossen

Effekt. Für jeden Einzelnen – durch mehr

Fitness und Gesundheit im Alltag. Und für

jeden Betrieb, wenn er die Arbeitsaus-

fallzeiten aufgrund von Rückenproblemen

senken kann.

Der «swopper» ist dreifach stufenlos ein-

stellbar, es gibt ihn mit und ohne Rollen

sowie mit zurüstbarer Lehne.

Kostenlose Teststellungen direkt am

Arbeitsplatz oder daheim. Nähere

Informationen: Multicom AG, Zürich,

Telefon 0041/1/4328844.

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Er hat den Bundesinnovationspreis bekommen, das Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken, die Öko-Test-Auszeichnung GUT und viele mehr. Jetzt hatdie Redaktion des Test- und Wirtschaftsmagazins für das moderne Büro FACTSden «swopper» getestet und ihm das Urteil SEHR GUT verliehen.

Test- und Wirtschaftsmagazin urteilt: SEHR GUT

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02/2005/06 · gesundsitzen Publireportage

«Müde bei der Arbeit ?Ein Sesselwechsel hilft !»

Testen Sie den neuen ergonomischen Stuhl

RH Logic 400an Ihrem Arbeitsplatz.

RH ChairsSwitzerlandRue Industrielle 161820 Montreux

Tél. 021 963 17 10Fax 021 963 17 12

[email protected]

Je mehr Bewegungsfreiheit man beim

Sitzen hat, desto besser kann sich der

Körper entlasten. Ergonomisch ausge-

reifte Stühle verhindern schnelles Ermü-

den und fördern die allgemeine Konzen-

trationsfähigkeit bei der Arbeit.

Seit 25 Jahren entwickelt und produziert

die schwedische RH Chairs AB mit Erfolg

Arbeitsstühle, die dem Grundsatz des dy-

namischen Sitzens optimal entsprechen.

Kreatives Sitzen Beim neuen Modell RH Logic 400 wurde

bei der Entwicklung das Augenmerk be-

sonders auf die Bereiche der Knie und

Hüften, der Einstellungstechnik, der Ma-

terialien sowie des Sitzkomforts gelegt.

Dank dem Zwei-Punkte-Prinzip konnten

folgende Verbesserungen erzielt werden:

• Bewegt man sich auf dem RH Logic

400, erhöht sich der vordere Sitzrand

kaum. Die Füsse bleiben somit fest auf

dem Boden. Es entsteht kaum Druck

auf die Innenseite der Oberschenkel,

was auch die Blutzirkulation in den

Beinen nicht beeinträchtigt. Das Pro-

blem von «eingeschlafenen» Beinen ist

damit gelöst.

• Auch wenn Sie Ihre Sitzposition ändern,

bleibt die Stützfunktion im Kreuzbe-

reich erhalten. Ein weiteres Plus: dank

der pneumatischen Regulierung lässt

sich der RH Logic 400 optimal an die

individuellen Sitzbedürfnisse anpassen.

Erstklassige Materialien – einfaches HandlingDer Bürostuhl RH Logic 400 ist mit einem

neuen, luftdurchlässigen Polstermaterial

aus Naturfasern ausgestattet, das hohen

Sitzkomfort und hygienische Vorteile bie-

tet. Eine spezielle Verarbeitung der Sitz-

Ergonomisch sitzen erhöht die Leistungsfähigkeit!polster und Rückenkissen gewährleistet

eine optimale Stützung und Gewichtsver-

teilung des Körpers.

Die Lebensdauer des Logic 400 lässt sich

problemlos verlängern, indem die Rücken-

und Sitzkissen sowie die entsprechenden

Überzüge einfach ausgetauscht bzw.

ersetzt werden können.

Die verwendeten Materialen sind zu hun-

dert Prozent rezyklierbar und entspre-

chen den Normen EN 1335 und ISO 7173

und wurden mit dem TCO 04 Büromöbel-

Zertifikat ausgezeichnet.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

RH Chairs SwitzerlandRue Industrielle 16, 1820 Montreux

Tel. 021 963 17 13, Fax 021 963 17 12

[email protected], www.rhchairs.co

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Page 34: gesundsitzen_2005

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1. Ich habe jeden Tag Rücken-

oder Nackenschmerzen.

2. Neben den Rückenschmerzen habe ich

zur gleichen Zeit oft auch Schmerzen in

Gesäss und/oder Bein(en).

3. Oft habe ich nach längerem Sitzen

und/oder beim Aufstehen Rücken-

schmerzen.

4. Ich habe mit den Nackenschmerzen oft

auch Schmerzen zwischen den Schul-

terblättern und/oder in Schulter und

Arm.

5. Zusammen mit den Nackenschmerzen

habe ich oft auch Kopfschmerzen.

6. Schmerzen habe ich nur, wenn ich mich

bewege.

7. Hauptsächlich habe ich nachts Schmer-

zen und wenn ich ruhe.

8. Beim Husten und Niesen habe ich

Schmerzen.

9. Meine Schmerzen schränken mich in

meinen täglichen Aktivitäten ein

10. Meine beruflichen Verpflichtungen

kann ich meiner Schmerzen wegen

nur mit Mühe erfüllen.

11. Meine Schmerzen sind manchmal

fast unerträglich.

12. Ich will etwas gegen meine

Schmerzen tun.

Wie gut geht es Ihrem Rücken?St

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0 Punkte:

Wir gratulieren Ihnen: Ihr Rücken ist

ausgezeichnet in Form!

Unter 10 Punkten:

Werden Sie körperlich aktiver und tun

Sie mehr für Ihren Rücken – zum Bei-

spiel, indem Sie mit regelmässiger

Chirogymnastik beginnen, wie sie die

Patientenorganisation Pro Chiropraktik

anbietet oder mit einem anderen Trai-

ning unter kundiger Anleitung.

10–19 Punkte:

Gelegentlich sollten Sie Ihr Rücken-

oder Nackenproblem von einem Chiro-

praktor oder Arzt fachmännisch abklä-

ren lassen.

20–29 Punkte:

Wahrscheinlich werden Ihre Be-

schwerden nicht von alleine ver-

schwinden. Warten Sie nicht mehr

allzu lange und lassen Sie Ihr Rücken-

oder Nackenproblem von Ihrem Chiro-

praktor oder Arzt abklären.

30 und mehr Punkte:

Lassen Sie Ihr Rücken- oder Nacken-

problem unverzüglich von einem Chiro-

praktor oder Arzt abklären!

Ob Sie sitzen, gehen, stehen, liegen: Ihr Rücken trägt Sie durch den Alltag. In manchen Bereichen ist er der Schlüssel zu Ihrer Gesundheit. Je besser seineMuskeln, Gelenke und Bänder funktionieren, je mehr Sie ihm Sorge tragen, destobesser geht es Ihnen. Testen Sie selbst, wie gut es Ihrem Rücken geht.

Dieser Test ersetzt die Diagnose durch einenausgewiesenen Fachmann nicht. Bei Beschwerden suchen Sie Ihren Chiropraktoroder Arzt auf.

Testverfasser: Dr. Daniel Mühlemann, Chiropraktor, Zürich

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Auswertung

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