gesundsitzen_2005
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Ausgabe 2005/06
Schweizer Magazin für Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause
Sesselkleberin?Nein danke!Ein Treffen mit der Radio- und Fernsehfrau Mona Vetsch
Design und WerkstoffGesund sitzen – aber sicher doch!
Life StyleSo sitzt man im KKL
Medizin & RückenDer Mensch ist nicht zum Sitzengeboren
Investition am richtigen Ort lohnt sichInterview mit Elisabeth Zimmermann
Der Silya-Arbeits-stuhl ist in verschie-denen Ausführungenverfügbar. Mit oderohne Armlehnen, mitKurzsitz, als Hochstuhloder in Holzausfüh-rung für die Werkstatt.
Die Silya Stuhlkollektion von ANATOM wurde nach denneuesten ergonomischen Erkenntnissen entwickelt underfüllt die höchsten Anforderungen an Arbeitsstühle. DieVerarbeitung hochwertiger Materialien wie atmungsaktiveSchaumstoffe und azofreie Bezüge sorgen für einen opti-malen Temperaturausgleich und garantieren erstklassigeQualität.
Der «Junior» ist spe-ziell auf die Anatomievon Kindern und Ju-gendlichen abgestimmtund lässt sich dem Kör-perwachstum laufendanpassen.
Silya Aktiv-Hocker sind bestens geeignet für dasaktive Sitzen in Praxis, Büro, Atelier oder Werk-statt. Anatomisch geformte Sitzflächen gebenoptimalen Halt und verhindern das Abrutschen.
Keine Rückenschmer-zen im Kino, Theater,Auto oder auf dem Sofazu Hause. Die ergono-mische Rückenmuldevon ANATOM kannüberall problemlosmitgenommen werden.
Alle Silya-Stuhlmodelle werden in der Schweiz hergestellt.www.anatom.ch - [email protected] - Telefon +41 (0)31 - 331 30 01
Alle Silya Modelle sind «GS» geprüft:
Sitzen wie auf Wolken mit SILYA.Anzeige
Life Style: So sitzt man im KKLBeim Thema Sitzen wurde nichts dem Zufall überlassen.Joe Michel (Leiter Gebäude und Infrastruktur) informiert.
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Medizin & Rücken: Wie der Bauch den Rücken hältDie Bauchmuskulatur hält gemeinsam mit der Gesäss- und der Rückenmuskulatur den Rumpf und damit die Wirbelsäuleaufrecht.
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Design & Werkstoff: Gesund sitzen – aber sicher dochDer Stuhl ist über die Jahre in seiner Grundfunktion praktisch unverändert geblieben. In technischer Hinsichthat sich viel getan.
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02/2005/06 · gesundsitzen
Inhaltsverzeichnis
IMPRESSUM gesundsitzen • Magazin für Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause • Erscheint 1x jährlich • Ausgabe 2 • Auflage 130000 Exemplare • Erscheinung: August 2005 •Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Gesundes Sitzen, Kurt Schneider (Ergonomische Beratungen), Postfach 252, CH-3612 Steffisburg, Mobile 079 651 67 61, E-Mail: [email protected] • Redaktion und Gestaltung: Fruitcake Werbeagenturen, Worb-Bern; Redaktion/Koordination/Realisation: Urs Berger, Lahor Jakrlin, Lea Moser; Gestaltung/Mise en page: Stephan Dürig • Fotos Lea Moser und zvg • Druck: bentelihallwag AG, Wabern-Bern • Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung.
15 Editorial
16 Life StyleBeschwerden nach dem Fitnesstraining
17 Life StyleSo sitzt man im Kultur- und Kongresszentrum Luzern
10 Life StyleKräftigungs- und Dehnübungen fürs Büro
11 PromitalkSesselkleberin? Nein danke!Ein unterhaltsames Interview mit Mona Vetsch
14 Life StyleLantal AG: Sitzen wie auf Wolken – dank neuer Technologie aus Langenthal
16 Life StyleSBB: Sitzen im öffentlichen VerkehrRichtig sitzen im Zug – entspannt reisen
19 Medizin & RückenDer Mensch ist nicht zum Sitzen geboren
21 Medizin & RückenBei Rückenweh zum Chiropraktor
22 Medizin & RückenWie der Bauch den Rücken hält
23 Medizin & Rücken«Ischias» – der gereizte Nerv
24 Design & WerkstoffGesund sitzen – aber sicher doch!
26 Design & Werkstoff«Investieren am richtigen Ort lohnt sich»Interview mit Elisabeth Zimmermann
27 Trends & WissenRückentraining – Prävention und Rehabilitation
29 Trends & WissenRichtiges Sitzen wird erforscht
31 Trends & WissenStehen und Sitzen – So kommt Dynamik ins Büro
32 Trends & WissenNeue Auszeichnung für «swopper»
33 Trends & WissenErgonomisch sitzen erhöht die Leistungsfähigkeit!
34 Trends & WissenWie gut geht es Ihrem Rücken?
Anzeige
Die erste Ausgabe von «gesundsitzen»
ist auf grosses Interesse gestossen.
Die Reaktionen waren vielfältig und
vorwiegend positiv. Das beflügelt uns,
noch besser zu werden. Deshalb gehen
wir auch in dieser Ausgabe auf Themen
ein, die bisher so nicht aufgegriffen
wurden: Sitzen in der Öffentlichkeit.
Da, wo wir keinen Einfluss darauf
nehmen können, wie wir sitzen. Wir
befassen uns sozusagen mit dem
«mechanischen Sitzen», der Bean-
spruchung der Muskulatur und dem
Bemühen der Hersteller von Sitzen
im öffentlichen Raum.
Was dabei herausgekommen ist, lesen
Sie in der Rubrik Life Style. Die Inter-
views mit Designern der SBB, mit
Exponenten der Lantal AG zur Luftfahrt
und mit dem Leiter des Bereichs
Gebäude + Infrastruktur des Kultur-
und Kongresszentrums Luzern KKL
zu Überlegungen, wie man die kultur-
beflissene Gesellschaft in bester Sitz-
laune hält. Zudem geben wir Ihnen
unter der Rubrik «Design und Werk-
stoffe» Einblick in interessante
Gedanken und Techniken von Herstellern
und Entwicklern hoch stehender Stühle
und Sessel. Zum gleichen Thema gehören
auch zwei kleine Buchstaben mit grosser
Wirkung: «GS». Sie erfahren aus erster
Hand, was hinter dem Gütesiegel für
geprüfte Sicherheit eigentlich steckt.
Für den Promitalk haben wir eine Frau
ausgewählt, die mitten im Leben steht,
obwohl sich unser Magazin ausschliess-
lich mit dem Sitzen befasst. Lesen Sie
dazu das unterhaltsame Interview
mit Mona Vetsch, Powerfrau bei Radio-
Fernsehen DRS.
Natürlich greifen wir auch diesmal
wieder gesundheitliche Aspekte auf,
nämlich Rückenprobleme nach dem
Besuch im Fitness Center. Ein beson-
deres Augenmerk wird in der Rubrik
«Medizin und Rücken» der Bauch-
muskulatur als Stützstruktur des
Körpers und des Rückens geschenkt.
Unter der Rubrik «Trends und Wissen»
vermitteln wir Ihnen einige Anregungen
zum dynamischen Sitzen.
Auch die zweite Ausgabe von «gesund-
sitzen» enthält im Mittelteil eine
Auswahl von Wohlfühl-Sitzmöbeln,
die wir von Herstellern ergonomischer
Produkte aus aller Welt für Sie aus-
gewählt haben. Wenden Sie sich ver-
trauensvoll an Ihre Beratungsstelle.
Die Adresse finden Sie auf der letzten
Umschlagseite.
Wir würden uns auch diesmal freuen,
von Ihnen Fragen oder Anregungen
zur aktuellen Ausgabe zu erhalten.
Wir wünschen Ihnen gute Gesundheit,
Erfolg und viel Spass beim Lesen von
«gesundsitzen».
Arbeitsgemeinschaft Gesundes Sitzen
Liebe Leserinnen, liebe LeserKurt Schneider
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Edito
rial
02/2005/06 · gesundsitzen
Beschwerden nachdem Fitnesstraining Gemäss Umfragen sind in der Schweiz über 700'000 PersonenMitglied in einem Fitness Center. Wie bei allen körperlichen Aktivitäten treten auch beim Fitnesstraining Verletzungen undBeschwerden auf. Fritz Zahnd, Physiotherapeut, spricht über die Gefahren, Instruktoren und Maschinen.
Was sind die häufigs-ten Leiden vonPatienten nach demBesuch im FitnessCenter? Die meisten Patienten,die intensiv Fitnessbetreiben, suchen den
Arzt oder Therapeuten oft wegen Schulter-oder Wirbelsäulenbeschwerden auf.
Das Risiko, sich im Fitnessstudio zuverletzen, liegt nach einer Studie derBeratungsstelle für Unfallverhütung bfu in der Schweiz bei 5 Prozent. Worauf sind die Verletzungen aus demFitness Center zurückzuführen?Verletzungen, die direkt beim Trainierenentstehen, sind häufig auf Koordinations-mangel und strukturelle oder funktionelleInstabilität und kompensatorische Bewe-gungen zurückzuführen. Aber auch aufeine schlechte Bewegungstechnik oder zugrossen Widerstand, sprich zu viel Ge-wicht. Es kommt immer wieder vor, dassdie eigenen physischen Möglichkeitenüberschätzt werden.
Das Verletzungsrisiko von Männern ist laut bfu-Studie um 50 Prozent höherals jenes der Frauen. Wie erklären Siesich das?Ich würde das mit dem Konkurrenz- bzw.Imponierverhalten vieler Männer erklären.
Was empfehlen Sie, um Schädigungen vorzubeugen?Erstens eine seriöse Instruktion. Dazu ge-hört nicht nur, sich die Funktion des Gerä-tes und der Trainingsmethode erklären zulassen, sondern auch, was man während
der Ausübung einer Übung fühlen sollte.Zweitens eine gute und regelmässigeKontrolle und drittens ein regelmässigesTraining.
Nehmen die Betreuer in den Zentren Ihrer Meinung nach ihre Aufgabe tendenziell zu wenig ernst?Zum Teil ja, wie in jedem anderen Berufauch. Manchmal liegt es daran, dass derPersonalbestand zu wenig gross ist, umdie Trainierenden seriös zu instruierenund während der Trainings zu begleiten.
Worauf müsste ein Betreuer hauptsächlich achten?Die meisten Betreuer verfügen über keinemedizinische Grundausbildung. Diesesollten primär darauf achten, dass dieGeräte korrekt benützt werden. Zudemsollte der Betreuer die Trainierenden übereine richtige Trainingsmethodik instru-ieren, die Übungsausführung überwa-chen und eingreifen, wenn Übungen Schä-digungen nach sich ziehen können. DieBetreuer sollten die Trainierenden motivie-ren und deren Wahrnehmung für Trainingund Gesundheit fördern.
Worin sehen Sie die Vorteile von freienGewichten gegenüber dem Training anMaschinen?Den grössten Vorteil sehe ich in der höhe-ren koordinativen Beanspruchung. Mitfreien Gewichten ist unter anderem je nachÜbung auch das Gleichgewicht stärker ge-fordert. Durch die freien Gewichte ist dieBewegung auch näher an Belastungendes wirklichen Lebens. Zudem kann derTrainierende besser innerhalb der Übun-gen mit der Bewegung variieren. Eine
ideale Kombination der Vorteile der freienGewichte und der Vorteile von Trainings-maschinen bietet zum Beispiel das GravityTraining System von EFI Sportsmedicinewww.efisportsmedicine.ch.
Worin sehen Sie die Nachteile der freien Gewichte?Ein Nachteil ist bestimmt die Schwierig-keit der korrekten Übungsausführung. DerEinsatz von freien Gewichten ist für An-fänger nicht unbedingt geeignet. Zudemist der Verlauf der Widerstandskurve beifreien Gewichten oft ein Nachteil. DerWiderstand ändert durch die Bewegungs-bahn stark. In der Regel muss das opti-male Training der Muskulatur durch dieganze Bewegungsbahn mit einer Ände-rung der Ausgangsstellung bewerkstelligtwerden. Ein weiterer Nachteil ist der gros-se Aufwand der Instruktion beziehungs-weise der Kontrolle. Mit freien Gewichtenist die Gefahr von falschen Bewegungenund Verletzungen viel grösser.
Welchen Tipp geben Sie Menschen mit,die neu ins Fitness Center gehen?Es sollten vor dem Vertragsabschluss ver-schiedene Zentren besucht werden. Bevordann das eigentliche Training beginnt,sollte ein Fragebogen zur groben Überprü-fung der Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems und des Bewegungsapparatesausgefüllt werden, wie zum Beispiel einPAR-Q (Physical Activity Readiness Ques-tionnaires). Falls Probleme bestehen,müssten Abklärungen durch einen Phy-siotherapeuten oder Arzt durchgeführtwerden. Weitere Tipps: langsam beginnen,zwei bis vier Mal pro Woche trainieren unddas Training einem Teil seines Lebensmachen.
Schweizer Physiotherapie VerbandGeschäftsstelleStadthof/Bahnhofstrasse 7b6210 Sursee
Tel. 041 926 07 80, Fax 041 926 07 99E-Mail [email protected], Internet www.fisio.org
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So sitzt man im KKLGanz ohne Zweifel handelt es sich beim Kultur- und Kongresszentrum Luzern um eine Architektur-perle von Weltrang. Planung, Ausführung und Einrichtung sind aus einem Guss. Auch beim ThemaSitzen wurde nichts dem Zufall überlassen, wie uns Joe Michel (Leiter Gebäude und Infrastruktur)informierte.
Text: Lahor Jakrlin/Crisanto Farese; Fotos: Lea Moser; Fruitcake Worb/Luzern
Das KKL – die Handschrift von Jean NouvelObwohl es sich beim KKL um ein sehr
grosses und spektakuläres bauliches Ge-
samtkonzept handelt, strahlt es Leichtig-
keit aus. Ob von aussen betrachtet oder
sich im Innern bewegend, der Besucher
fühlt es: das KKL ist ein grosser Wurf. Ent-
worfen wurde es vom 1945 geborenen
französischen Architekten Jean Nouvel,
die Bauzeit betrug fünf Jahre (1995–
2000). Dabei beschränkte sich Nouvel
nicht auf das Bauwerk als solches, er inte-
grierte die Charakteristik des Standortes
(«am Wasser») und die Nutzung (Musik,
Ausstellungen, Konferenzen, Gastrono-
mie) vorbildlich ins Konzept ein. Er be-
schreibt seine Idee, das Äussere nach
innen und das Innere nach aussen zu
tragen, mit dem Begriff «Inclusion». Mit
Wasserkanälen, welche direkt ins Gebäu-
de hinein führen, und einem Dach, wel-
ches einem grossen Flügel gleich bis über
den See hinausragt, gibt Nouvel dem Haus
konkrete Form. Das Innere dann bietet
eine integrierend wirkende Transparenz,
ein grossartiges Raumgefühl und – um
zum Thema in diesem Magazin zu kom-
men – eine dem jeweiligen Zweck ange-
passte und perfekte Einrichtung.
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Ein Stuhl. Ein Teil der Raumidentität.Wer im grossen Konzertsaal mit der viel
gerühmten Akustik Platz nimmt, sitzt auf
einem speziellen und nirgendwo sonst auf
der Welt eingesetzten Stuhl. Entworfen
wurde dieser Konzertstuhl auch vom Ar-
chitekten Jean Nouvel, hergestellt wurde
er von der italienischen Spezialistin Destro
(www.destrospa.com). Ein anderes Bei-
Form im Einklang mit der Funktion Das KKL hat eine Vielzahl von Nutzungs-
arten. Im Zentrum steht der riesige Kon-
zertsaal, daneben gibt es jedoch Konfe-
renzsäle, Ausstellungs- und Sitzungs-
räume, mehrere Gastronomiebetriebe
und natürlich einen der Grösse der Orga-
nisation entsprechenden administrativen
Trakt. Insgesamt hat uns die bedürfnis-
orientierte und stilvolle Möblierung sehr
beeindruckt. Denn anders als bei man-
chen vergleichbaren Institutionen wurden
bspw. die Sitzgelegenheiten nicht ‘nur’
nach ästhetischen Kriterien ausgewählt,
bei allen Objekten sind auch Ergonomie
und Materialqualität (d.h. Robustheit/
Langlebigkeit) im Einklang berücksichtigt.
Terrasse Waterfront Terrasse World Cafe World Cafe
Unser Gesprächspartner
Joe Michel, 43, ist Mitglied der Geschäfts-
leitung des KKL und Leiter des Bereichs
«Gebäude + Infrastruktur».
Michel ist ausgebildeter Betriebswirt
mit technischem Background. In seiner
Funktion trägt er auch die Verantwortung
für die Arbeitssicherheit und den Gesund-
heitsschutz. Das Sitzen – Ergonomie,
Ästhetik, Solidität und Stabilität – spielt
dabei eine zentrale Rolle.
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spiel sind die Ledersessel im Foyer des
Konzertsaales und im Orchesterfoyer.
Auch sie ein Design von Jean Nouvel.
Nun sind jedoch nicht alle Stühle im und
um das KKL Eigenkreationen, auch im
KKL wird «Konfektion» eingesetzt. Wie
geht man bei der Selektion vor? Dazu Joe
Michel: «Was wir kaufen, das testen wir
zuvor. Wir fragen uns: ‘Sitzt man gut, sitzt
man gesund?’ Dabei beziehen wir alle mit
ein: Frauen und Männer, grosse und klei-
ne, leichte und schwere. Alle, Gäste und
Mitarbeitende, müssen sich beim Sitzen
wohl fühlen, und zwar nicht nur für einige
Minuten, sondern auch nach Stunden.»
Und wie formuliert man im KKL die so ge-
nannte integrierte Qualität? Joe Michel:
«Wir investieren viel in die Infrastruk-
turen. Bedenken Sie zum Beispiel, was es
finanziell bedeutet, wenn wir – wie im
Moment – eine Evaluation von bis zu
1000 Stühlen für den ‘Luzerner Saal’
durchführen. Ergo setzen wir die Ansprü-
che extrem hoch. Es muss für alle stim-
men – für die Nutzer, aber natürlich auch
für alle Veranstalter, für die Pflege und
die Hygiene.»
Restaurant Red Seminarräume Orchesterfoyer/Konzertsaal
Clubräume und Eingangshalle
Auditorium (kleiner Konzertsaal)
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Einseitige Körperhaltungen wie langes Sitzen oder Stehen führen zu Bewegungsmangel und können Beschwerden verursachen.
Die Kräftigungs- und Dehnungsübungen zeigen Ihnen, wie Sie schon mit wenig Aufwand einen grossen Nutzen für Ihre Gesundheit
erzielen und Fehlhaltungen und Beschwerden vorbeugen können. Die Übungen sind einfach auszuführen, sie sind aber effizient.
Sie benötigen dazu nur wenig Zeit und weder einen Trainingsanzug noch Trainingsgeräte. Beginnen Sie schon morgen mit
den Übungen und machen Sie sie zum festen Begleiter durch Ihre Arbeitswoche. Sie fördern damit Ihr Wohlbefinden und Ihre
Gesundheit! Wir wünschen Ihnen Ausdauer und viel Vergnügen!
Quelle: Suva: wwwitsp1.suva.ch/sap/its/mimes/waswo/99/pdf/88210-d.pdfFotos: Lea Moser
Kräftigungs- und Dehnübungen fürs Büro
1. Schulter dehnenOberkörper aufrecht halten,seitlich nach hinten drehenund Stuhllehne umfassen.Anzahl: wechselseitig je 10 x
2. Oberschenkel kräftigenHände hinter dem Kopf verschränken,Beine grätschen und Füsse leicht nachaussen drehen. Mit geradem Rücken in die Hocke gehen.Anzahl: 10 x
3. Oberkörper dehnenHände hinter Kopf verschränken.Kopf nach hinten bewegen, mit Händen dagegenhalten, Blick nach oben richten.Dauer: 3 x 10 Sekunden
4. Gesässmuskel und Oberschenkel dehnenSitzposition mit gerademRücken, Fuss aufs Knie legen.Fuss leicht nach oben ziehen und Knie gleichzeitig leicht nach unten drücken.Dauer: beidseitig 3 x 10 Sekunden
5. Beinmuskulatur stärkenMit Händen auf Stuhllehne abstützen,Oberkörper gerade halten, ein Bein seitlich abspreizen.Anzahl: 10 x pro Seite
6. TrizepstrainingMit Händen auf stabilem Tisch abstützen, Gewicht auf Arme verlagern, in die Knie gehen.Anzahl: 10 x
Fürs Prominenten-Interview hat «gesundsitzen»eine junge und doch bereits sehr erfahreneMedienfrau ausgewählt. Man kennt sie als ange-nehm spritzige Stimme von DRS3, als das jugend-lich frauliche Gesicht unzähliger Sondersendungenvon SF DRS, und gross ist wohl die Zahl jenerZuschauer, die in ihre strahlend blauen und klarenAugen verliebt sein müssen. Unser Interview-Gastist die Radio- und TV-Moderatorin
Mona VetschText: Lahor Jakrlin, Fotos: Lea Moser
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Es begann auf einem Bauernhof ...Man mag es als ein Klischee betrachten,
aber Tatsache ist: die welt- und sprachge-
wandte Mona Vetsch (30) ist ein Bauern-
kind, sie ist zusammen mit drei Geschwis-
tern auf einem Thurgauer Bauernhof auf-
gewachsen. Die Eltern betreiben Milch-
wirtschaft, Schweinezucht und Ackerbau.
«Sogar Tabakanbau», sagt sie, die Nicht-
raucherin ist.
... und führte in die MedienSchon während ihrer Gymnasialzeit
schrieb sie für die Thurgauer Zeitung. Zwi-
schen Matur und Studienbeginn machte
sie ein Radiopraktikum bei Radio Thurgau.
Diese journalistische Tätigkeit prägte sie
derart, dass sie nach zwei Jahren Wirt-
schaftsstudium der Hochschule Sankt
Gallen den Rücken kehrte und wieder bei
Radio Thurgau andockte. Nicht lange
danach folgte das Engagement beim
Schweizer Fernsehen SF DRS: zuerst in der
Jugendsendung «Zebra», danach bei
Oops!«Oops!» war zu seiner Zeit eine der SF
DRS-Talentschmieden für den Modera-
tionsnachwuchs. Wer sich an die Vor-
abendsendung erinnert, sieht vor dem
geistigen Auge das schrille Dekor und ein
keckes Gesicht unter einer nicht minder
schrillen roten oder blauen Haarpracht.
Und fesselnde blaue Augen – Mona Vetsch
hat sich eingeprägt. Oops war sowohl
ein Sendegefäss für Jugendliche – das
erstaunlicherweise auch eine hohe Zu-
schauerbeteiligung bei älteren Menschen
erzielte! – als auch eine «geschützte
Werkstatt», wie Mona Vetsch es nennt:
«Wir hatten die Freiheiten des learning by
doing, wir konnten uns und unsere Ideen
testen. Eine tolle Zeit.»
155 cm starke PräsenzMona Vetsch ist klein, «aber grösser als
Madonna», wirft sie ein. Doch obwohl
nicht hoch gewachsen, hat Mona Vetsch
eine aussergewöhnliche Präsenz und
gewinnende Ausstrahlung. Sie selbst
empfindet sich aber nicht als starke
Persönlichkeit, «weil ich Stärke mit Festig-
keit definiere. Und eine gefestigte Persön-
lichkeit bin ich nicht», behauptet sie und
ergänzt: «Ich empfinde mich nicht als
ausgeglichen, ich weiss nicht, was ich will,
ich weiss höchstens was ich nicht will.»
Glauben wir es ihr, auch wenns uns schwer
fällt.
Wie sie sich siehtInterviews sind Kurzkontakte und erlau-
ben nur subjektive Eindrücke. Daraus
entstehen oft Widersprüche zwischen den
Vorurteilen und Annahmen des Frage-
stellers und den Antworten der befragten
Person. So wars auch im Gespräch mit
Mona Vetsch. Der Autor empfindet die
junge Frau als selbstkritisch, sie aber
bezeichnet sich beispielsweise als «zu
narzistisch»: «Ich sehe mich zu sehr im
Mittelpunkt, ich würde mich gerne mehr
von mir selbst entfernen können.»
Hat sie Vorbilder? Roger Willemsen kom-
me dieser Bezeichnung nahe, sagt sie,
aber sie respektiere alle, die sich im
Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit ihre
Eigenständigkeit und Natürlichkeit wah-
ren. Roman Kilchsperger sei ein Beispiel
dafür.
Wohin führt sie die Zukunft?Mona Vetsch arbeitet zu 60 Prozent bei
DRS3 und bestreitet weiterhin sporadisch
Einsätze beim Fernsehen. Daneben
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studiert sie wieder, diesmal Politologie
und Soziologie: «Ich will gesellschaft-
liche Ereignisse wie Wahlen, Abstim-
mungen und politische Trends in ihren
Gesamtzusammenhängen besser ver-
stehen und beurteilen können.» Deutet
das indirekt darauf hin, dass Mona Vetsch
innerhalb der Medien später die Seiten
wechseln möchte, von der Unterhaltung
zu Information und Politik? Die deutsche
Sandra Maischberger wäre so ein Bei-
spiel, sie startete mit Radio Bayern, dann
folgten in den Achtzigern «Schlachthof»
(durchaus mit Oops vergleichbar), und
danach Polittalks, Spiegel-TV bis hin zum
eigenen Format «Menschen bei Maisch-
berger». Wo sieht sich also Mona Vetsch
in zwanzig Jahren? «In Japan? Oder im
Thurgau mit eigenem Haus und Garten?
Das kommt doch überhaupt nicht drauf
an, das spielt doch keine Rolle!», sagt sie
und lacht. Und rennt wie ein Teenager die
steile Treppe zum Studio hinauf. Mona
Vetsch ist schwer zu fassen.
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Hat Mona Vetsch einen Bezug zu Design?
«Eher wenig. Ich habe ein ästheti-
sches Weltbild, aber das schlägt sich
nicht in Form nieder. Ich trenne Din-
ge nicht in schön und nicht schön,
sondern in gut und schlecht.»
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Der Mensch ist nicht konstruiert, um lange in der gleichen Position zu bleiben. Im Flugzeug aber ist man gezwungen, während längerer Zeit in der gleichen Sitzposition auszuharren. Mit der Entwicklung eines pneumatischen Kissenkonzepts bringt das weltbekannte LangenthalerTextilunternehmen Lantal Textiles ergonomisches Sitzen ins Flugzeug.
Text: Urs Berger, Fotos: Lea Moser
Sitzen wie auf Wolken – dank neuer Technologie aus Langenthal
Tradition und InnovationAls Friedrich Baumann und Albert Brand
1886 Baumann & Brand gründeten,
sprach noch niemand von der Luftfahrt,
geschweige denn von «High Tech». Zu Be-
ginn des 20. Jahrhunderts trennten sich
die beiden Unternehmer, und Baumann
gründete eine neue Firma zur Erzeugung
von Leinen, die später von seinen Söhnen
Willy und Fritz weitergeführt wurde.
Die grosse Wende kam 1951, als Willy
Baumann die Möbelstoffweberei Langen-
thal AG – die heutige Lantal – gründete,
die Textilien für die Möbelindustrie her-
stellte. Überzeugt von der Qualität und der
Verarbeitung der Langenthal-Stoffe, konnte
1954 die Luftfahrtsgesellschaft KLM aus
der noch jungen Aviatik als erste Kundin
gewonnen werden.
Weltfirma in LangenthalLantal Textiles hat ihren Sitz im Herzen
Langenthals. Von aussen wirkt das Gebäu-
de zweckmässig, ja fast einfach. Beim
Betreten der Empfangsräume merkt man
sofort, dass es sich bei diesem Betrieb um
mehr als um ein herkömmliches Fabrika-
tions- und Handelsunternehmen handelt.
Die gelungene Kombination aus Ästhetik,
gestalterischem Flair und bodenständiger
Produktionstechnologie erzeugt eine span-
nende Atmosphäre.
Unweigerlich wird man von der provinziel-
len Ländlichkeit Langenthals in eine inter-
national anmutende Urbanität versetzt.
Weitsicht und High TechAuf die Frage, worin das Geheimnis der
langjährigen Prosperität von Lantal beste-
he, antwortet Roland von Ballmoos, Leiter
New Business Development, pragmatisch:
«Es liegt einerseits in den Personen unse-
res VR-Präsidenten Urs Baumann und des
CEO Urs Rickenbacher, die es verstehen,
Innovationen den nötigen Raum zu ver-
schaffen, damit sie reifen können. Zum
andern in einer konsequenten Fokussie-
rung auf unser Kerngeschäft. Wir bieten
nicht nur Einzelkomponenten wie Stoffe
oder Teppiche an, sondern treten als
umfassender Problemlöser für Stil, Design
und Ausführung im Innenausbau beim
internationalen Luft-, Bus- und Bahnver-
kehr sowie für Kreuzfahrtschiffe auf.»
Weltneuheit – pneumatische Sitzkissen für FlugzeugsitzeDass es gerade Lantal Textiles gelungen
ist, ein peumatisches Sitzkissen für Flug-
zeugsitze zu entwickeln, unterstreicht
ihre Design- und Technologiekompetenz.
«Nun, die Idee, die bisher verwendete
Schaumstoffpolsterung durch luftgefüllte
Kissen zu ersetzen, ist grundsätzlich
schon länger bekannt. Viele renommierte
Sitzhersteller haben sich daran versucht,Sitzstudien für verschiedene Fluglinien.
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sind aber an der Konstruktion für ein funk-
tionstüchtiges Sitzkissen gescheitert. Vor
allem für den Flugzeugbereich sind die
Anforderungen extrem schwierig zu er-
füllen», erläutert Roland von Ballmoos im
Gespräch mit «gesundsitzen».
Das Luftkissen hebt abSeit 2001 wird am pneumatischen Sitz-
bzw. Rückenkissen getüftelt. Im April
2004 konnte in Zusammenarbeit mit dem
deutschen Flugzeugsitzhersteller Recaro
ein voll funktionierender Prototyp vorge-
stellt werden. Ein Jahr später, im April
2005, sorgte der erste kommerzielle Luft-
sitz bei der internationalen Aircrafts Inte-
riors Expo in Hamburg für grosses Auf-
sehen.
«Als erste Airline nimmt die italienische
Fluggesellschaft Eurofly den Lantal-Spe-
zialsitz für die Businessclass an Bord
ihres Airbus A319 CJ Business Jets. Wei-
tere Airlines und Sitzhersteller haben ihr
Interesse angemeldet. Ebenso Airbus, wo
die Luftsitze in den neuen Flugzeugtypen
A380 und A340-600 in der Businessclass
installiert werden sollen», erklärt von
Ballmoos stolz.
Wohlbefinden und Komfort im FlugVorerst sind beim ersten Produkt die
Rückenlehnen mit Luftkissen ausgestattet.
Der entscheidende Vorteil gegenüber den
herkömmlichen Schaumstoffpolsterungen
liegt darin, dass die Füllung durch Varia-
tion des Luftdruckes angepasst werden
kann. Damit wird eine gute Stützung beim
aufrecht Sitzen erreicht, ein entspannen-
des Sitzen beim Relaxen oder Lesen und
ein komfortables, weicheres Bett beim
Liegen. Eine spezielle, individuell einstell-
bare Kreuzstütze bietet zusätzlichen
Komfort und ermöglicht so eine ergono-
misch optimale Sitzhaltung sowie eine
zusätzliche Massagefunktion. «Komfort
und Wohlbefinden der Passagiere sind die
Prämissen, die unser Streben nach Opti-
mierung, unsere Dienstleistungen und
Produkte bestimmen», meint Roland von
Ballmoos.
Sicherheit und WirtschaftlichkeitWas passiert, wenn ein spitziger Gegen-
stand auf das Kissen trifft? «Bevor wir die
endgültige Zertifizierung erhalten haben,
musste unser Sitz durch unzählige Tests
gehen. Flamm-/Hitzetests, Einwirkung
von spitzen und scharfen Gegenständen,
Druckunterschiedtests usw. mussten ein-
wandfrei überstanden werden, was uns
dank innovativer Materialien gelang», stellt
von Ballmoos mit einem Lächeln fest.
Die Umrüstung auf vollpneumatische Pols-
terungen können je nach Flugzeugtyp
und Anzahl der umzurüstenden Sitze
Gewichtsreduktionen von 200 bis 500 kg
ermöglichen. Eine Gewichtseinsparung,
die sich sofort auf die Treibstoffkosten
bzw. die Reichweite eines Flugzeugs aus-
wirken kann.
Liegt die Zukunft von Lantal Textiles in der Luft?«So gesehen hat bei uns die Zukunft mit
der Ausstattung von Flugzeugen ja schon
lange begonnen. Der pneumatische Sitz
kommt nur neu dazu. Und da stehen wir
mit der Entwicklung noch am Anfang»,
erläutert Roland von Ballmoos.
Das Entwicklungspotenzial für die pneu-
matischen Sitze ist gross und umfasst
alle Segmente, in denen Lantal aktiv ist.
Das ist neben dem Aircraftsegment die
Zug- und Reisebusbranche. Bereits liegen
Anfragen auch aus der Autoindustrie vor.
CEO Dr. Urs Rickenbacher brachte es an-
lässlich der Lantal-Bilanzmedienkonferenz
im April 2005 auf den Punkt: «Wir glauben
an die Zukunft und wollen heute Geschäfte
für morgen und übermorgen entwickeln.»
Lantal Pneumatiksitz
Guido Gander und Roland von Ballmoos im firmeneigenen Flugkabinen-Modell.
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Die Mobilität hat in den letzten Jahrenstark zugenommen. Unzählige Leute pen-deln und sitzen mehrere Stunden im Zug.Wie komfortabel und ergonomisch sindaber die Sessel in den Zügen? «gesund-sitzen» hat sich mit Ueli Thalmann, Chef-designer bei den SBB, unterhalten.
Herr Thalmann, wo sitzt man komfor-tabler, im Flugzeug oder bei den SBB?Ueli Thalmann: Mit dieser Frage werde ichimmer wieder konfrontiert. Vergleicht mandie zweite Klasse im Zug mit der Econo-myclass im Flugzeug, so glaube ich be-haupten zu können, dass im Zug komfor-tabler gesessen wird.
Welche Kriterien müssen bei der Entwicklung von Zugsbestuhlungen beachtet werden?Es gilt, Wirtschaftlichkeit, Ergnonomie undAnforderungen an die Bequemlichkeit inEinklang zu bringen.
Heisst das, es sind möglichst billige Materialien und grobe Stoffbezüge zu verwenden?Das gerade heisst es eben nicht, ganz imGegenteil. Unter Wirtschaftlichkeit ist zuverstehen, dass die Sitze einer intensivenBenutzung standhalten müssen. Zudemmuss pro Waggon eine möglichst grosseAnzahl Plätze bereitgestellt werden. Eben-so sind die unterschiedlichsten Verhal-tensmuster der Reisenden mit einzube-ziehen.
Was meinen Sie mit Verhaltensmuster?Leider müssen wir feststellen, dass derVandalismus in den Zügen drastisch zu-nimmt. Das reicht vom unbedachten Ab-streifen der Zigarettenglut an den Pol-stern bis zum mutwilligen Beschädigender Polsterung mit spitzen Gegenstän-den. Folglich müssen widerstandfähigeMaterialien bei den Sitzüberzügen ausge-wählt werden.
Die Schweiz ist eines der am besten mit dem öffentlichen Verkehr erschlossenen Länder. Ein Grossteil der Dörfer, Weiler oder Siedlungen ist entweder per Postauto, Bus oder Zug erreichbar. Allein das Netz der SBB und der Privatbahnen umfasst 5063 km und bedient 1842 Haltestellen. Jährlich werden 18,8 Mrd. Personenkilometer zurückgelegt.
Text: Urs Berger, Foto: Lea Moser
Richtig sitzen im Zug – entspannt reisen
Gesund sitzen im öffentlichen Verkehr
Wie stark wird der Komfort bei den SBB gewichtet? Komfort und Funktionalität werden in derPlanungsphase gleich stark gewichtet.Komfort muss man aus unterschiedlichenPerspektiven betrachten. So ist die Distanzbzw. Fahrzeit zum Beispiel ein wichtigesKriterium. Denn je länger man im Zug sitzt,desto stärker ist der Sitzkomfort zu ge-wichten. Bei kurzen Distanzen sind mög-lichst viele Sitzplätze und ein schnellesEin- und Aussteigen wichtiger.Die Zugsessel müssen zudem den ver-schiedenen Personentypen bzw. Körper-grössen möglichst gut entsprechen. Wasbei Bürostühlen für die Sitzhaltung wichtigist – das Einstellen der Sitzhöhe, der Arm-lehnen, der Sitzfläche usw. –, kann beimZugsitz nur sehr rudimentär individuali-siert werden.
Die Leute sind grösser geworden. Hatdas einen Einfluss auf die Sitzanord-nung in den SBB-Wagen?Für unsere Arbeit ist nicht so sehr die Kör-pergrösse von Bedeutung, sondern viel-mehr die Frage, wie die ökonomischsteSitzanordnung aussieht.
Ökonomisch – das tönt nach Batteriehaltung.... ist es aber keineswegs. Unsere oberstePriorität ist: auch im Stossverkehr soll je-der Fahrgast einen Sitzplatz finden. Natür-lich muss auch die Wirtschaftlichkeit stim-men. Das heisst, je mehr Sitze pro Wagenverfügbar sind, desto kürzer wird schluss-endlich der Zug. Das wiederum senkt denEnergieverbrauch pro Zugseinheit undwirkt sich so auf die Gesamtwirtschaft-lichkeit aus.SBB-Designer Ueli Thalmann und Raphaël Schmitt beim Probesitzen.
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Wir stellen fest, dass die Vis-à-vis-Anordnung der Sitze überwiegt. Ist dieseSitzform nicht etwas antiquiert?Im Gegenteil. Umfragen bei den Reisendenbelegen, dass diese Sitzanordnung bei80% der befragten Personen auf grosseZustimmung stösst. Die Reihenbestuh-lung schränkt stärker ein und ermög-licht beispielsweise die Veränderung derSitzposition nur schlecht. Bei der Vis-à-vis-Bestuhlung ist es immerhin möglich,je nachdem, wie viele Fahrgäste im glei-chen Abteil sitzen, auch mal die Füsse aufden gegenüberliegenden Sitz zu legen.(Aber bitte vorher die Schuhe ausziehenoder eine Zeitung zum Schutz des Pols-ters ausbreiten. Anm. der Red.)
Wie sehen bei den SBB die Sitze der Zukunft aus?Die Formen und die Beschaffenheit wer-den sich nicht gross verändern. Ich denke,dass es Unterschiede geben wird, ob es
sich um Regionalzüge (S-Bahnen) handeltmit einer Reisezeit von bis zu einer Drei-viertelstunde oder um Fernzüge, die überdiese Zeitdauer hinaus unterwegs sind.Bei den Nahverkehrszügen wird dasSchwergewicht auf einfache Bequemlich-keit, Funktionalität und praktische Hand-habung für die Reinigung und Reparatur-arbeiten gelegt werden. Bei den Reisezügen wird verstärkt densich laufend verändernden Gewohnhei-ten und Anforderungen der ReisendenBeachtung geschenkt werden müssen.
Und beim Bezugsmaterial – wird künftig mehr Leder eingesetzt?Unter den bereits genannten Kriterien istder Komfort in Eisenbahnwagen irgendwobegrenzt. Mit dem kontinuierlichen Anhe-ben des Komforts in der 2. Klasse ist dieKlassenunterscheidung fast nur noch inder kleineren Anzahl Sitzplätze und derdamit verbundenen grosszügigeren An-
ordnung ersichtlich. Da nun in der 2. Klas-se aus Unterhaltsgründen ebenfalls derstrapazierfähigere Veloursstoff eingesetztwird, ist die Verwendung von Leder in der1. Klasse ein weiterer Versuch, den Klas-senunterschied wieder etwas deutlicherzu machen.
Kennen Sie die Sitzqualität aus eigener Erfahrung?Ja, als SBB-Mitarbeiter bin ich viel im Zugunterwegs. Zudem bin ich Mobility Genos-senschafter (Carsharing) und brauche dasAuto nur als Ergänzung zur Eisenbahn. Ichbin somit immer mit unserer gemachtenArbeit konfrontiert, und als selbstkritischerDesigner ärgere ich mich natürlich, wennmir etwas auffällt, das nicht gut gelungenist, und versuche es bei nächster Gelegen-heit zu verbessern. Zudem ist meineKörpergrösse von 1.90 m eher für einenGardisten der Schweizergarde des Papstesgeeignet als für ein durchschnittlichesSBB-Reisenden-Modell. Darum sitze ichauch am liebsten in den Vis-à-vis-Abteilen,weil ich da meine langen Beine am be-quemsten unterbringen kann.
Wir sind gespannt, was sich punkto Sitzkomfort im Zug noch ändern wird.Herr Thalmann, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Konventionelle Vis-à-vis-Sitzanordnung.
Reihensitzanordnung.
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Bequemlichkeit im Zuggesundsitzen hat Pendlerinnen und Pendler gefragt: Wie bequem sind die SBB-Zugsitze wirklich?
Emanuel GeorgTschannen, lic. iur., 30
«Ich fahre die StreckeZürich–Bern zweimaltäglich und sitze so-mit ganze 116 Minu-
ten pro Tag im Zug. Morgens lese ich aufder Fahrt meine Tageszeitung. Am Abendlese ich dann entweder in einem Buchoder döse einfach vor mich hin. Die Be-quemlichkeit der Sitze hängt stark vomeingesetzten Zugstyp ab. Die Sitze derDoppelstock-ICs sind bequemer als inden einstöckigen Wagen. Zum angeneh-men Sitzen bevorzuge ich zwei Armlehnen,viel Beinfreiheit und – aus praktischenGründen – einen Platz am Gang.»
Beatrice Frauchiger,Lehrerin, 27
Beatrice pendelt vielund sitzt eigentlichbequem. Am liebstenfährt die Lehrerin im
Regionalverkehr Bern-Mittelland (RM).«Die Sitze bei RM finde ich sehr bequem.Hier sind die Kopfstützen nicht so weitvorne platziert. Das ermöglicht auch mit‘Pferdeschwanz-Frisur’ bequem zu sitzen.Alle Frauen mit langen Haaren wissen,wovon ich rede. Für den Zeitvertreib aufder Reise lese ich gerne ein Buch undmag es, die Füsse auf dem gegenüber-liegenden Sitz hochzulagern – natürlichmit einer Zeitung als Unterlage.
Gaby Züblin, Fotografin, 27
«Ich sitze eigentlichimmer bequem imZug. Wobei ich fest-stelle, dass die Sitze
in den neuen ICs komfortabler sind alsdie in den ‘alten’ einstöckigen Wagen.»Die Fotografin pendelt zwischen Bernund Zürich und fährt gerne Zug. Immerim Gepäck ist ein Buch. «So geht die Zeithalt schneller vorbei.»«Im doppelstöckigen IC fahre ich gerne.Einzig den Abteilbereich im oberen Stockbeim runden Tisch mag ich nicht. Der istmir zu offen und die Sitze sind nicht sobequem. Und ausserdem sitze ich amliebsten an einem Fensterplatz .»
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Dafür ist die kompliziert aufgebaute Wirbel-
säule nicht geschaffen: Der Druck in den
Bandscheiben ist beim Sitzen deutlich er-
höht. Die Wirbelsäule besteht aus vierund-
zwanzig Wirbeln, dazwischen als Stoss-
dämpfer dreiundzwanzig Bandscheiben
und achtundvierzig Gelenke. Die vielen
Muskeln, Sehnen und Bänder, die der Ver-
strebung und Stabilität der Wirbelsäule
dienen, müssen ständig und ausgewogen
bewegt werden.
Wenn Sitzen zur Qual wirdBelastet man einzelne Teile zu schwach,
zu stark oder gar nicht, drohen Verküm-
merung, Verhärtung oder Verschleiss: Das
Zusammenspiel von Gelenken und Mus-
keln leidet, die Wirbelsäule wird unbeweg-
lich, Fehlhaltungen nehmen überhand,
man bewegt sich noch weniger, dann tuts
noch mehr weh – ein schmerzhafter Teu-
felskreis. Verständlich, dass das Sitzen für
die meisten Rückenpatienten eine Qual ist
und dass viele berufliche Zwangssitzer
zum Patienten werden. Verspannungen
und Muskelschwächen, chronische Rü-
ckenschmerzen, eine geringere Belastbar-
keit und Kopfschmerzen sind die Regel.
Als sei das noch nicht genug, kommen oft
Beschwerden der Atmung und der inneren
Organe hinzu.
Richtig oder falsch sitzen?Jede Sitzhaltung ist falsch – wenn sie zu
lange dauert und auf einem schlechten
Stuhl stattfindet. Abwechslung und Bewe-
gung und das richtige Möbel sind der Be-
ginn des richtigen Sitzens. Es mag zwar
praktisch scheinen, zwei Meter auf dem
Bürostuhl zu den Akten auf dem nächsten
Wir sitzen zu viel. Schon in der Kindheit. Wir sitzen schon in derSchule viel zu oft auf schlechten Stühlen und an starren Bänken.Wir sitzen im Büro und in der Werkstatt, denn die meistenArbeitsplätze sind Sitzplätze. Wir sitzen im Auto und abends vordem Fernseher.
Text: Dr. Bruno Gröbli, Chiropraktor, St. Gallen
Der Mensch ist nicht zum Sitzen geboren
Besser sitzen
• AbwechslungAuch die «beste» Sitzhaltung istschlecht, wenn man sie seinem Körperzu lange aufzwingt.
• KraftUnbeschadet sitzen kann man nur miteiner kräftigen Muskulatur. Muskel-kraft erlangt man mit Bewegung, mitgezielter Gymnastik und Sport.
• BewegungWer unbeweglich sitzt, ermüdet raschund leidet an Verspannungen undFehlhaltungen: Auf dem Stuhl mussman sich bewegen können.
• StehenVerstellbare Steh- und Sitzpulte sowiePultaufsätze kommen dem Bewe-gungsdrang entgegen und erlaubendas Arbeiten in möglichst vielen Posi-tionen – sitzend und stehend.
• QualitätAm Stuhl sparen heisst an seinem Rü-cken sparen. Und das rächt sich mitRückenweh.
• AlternativenKniestühle, Sitzbälle, Stehhocker, Bal-lonkissen ... Es gibt zahlreiche Alterna-tiven zum Stuhl, die zur Abwechslungeingesetzt werden können.
• AutoDer Autositz muss ein besonderesMeisterstück sein: Er darf nicht einen-gen, muss aber auch guten Halt bietenund im Falle eines Unfalles schützen.Achten Sie darauf, dass die Kopfstützebis zur Scheitelhöhe reicht.
• HilfsmittelFussstütze und -schemel, Handstüt-zen und Manuskripthalter, Telefon-kopfhörer und -mikrofon sowie Keil-und Lendenkissen helfen, die kor-rekte, lockere Sitzhaltung einzuneh-men und durchzuhalten.
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Die Energie wird nicht wie bei der Sauna über die Luft auf den Kör-
per weitergeleitet, sondern entfaltet sich durch direkte Strahlung
auf die Wirbelsäule. Die Wärme dringt in die Haut ein und fördert
so ein gesundes Schwitzen. Dies ist die Tiefenwärme. Die Schwitz-
reaktion des Körpers beginnt bei einer Raumtemperatur von nur
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Tisch zu rollen, statt sich zu erheben – aber
dem Rücken tut es gar nicht gut. Besser ist
es, immer wieder ein paar Schritte zu tun,
gelegentlich ein Telefongespräch stehend
zu führen – nein, nicht nur mit dem Chef! –
und sich den Kaffee selbst zu holen.
Trainierte Muskulatur ist wichtigEine Vielzahl von Geräten und Möbeln
kommen dem Rücken und seinen Bedürf-
nissen entgegen: Ergonomische und dy-
namische Stühle, Stehpulte und Sitzbälle,
Kniestühle und Bewegungshocker fordern
die Muskulatur und zwingen zur Bewe-
gung. Klar ist, dass die Freizeit des Sitz-
arbeiters von Bewegung und Sport durch-
zogen ist: Fürs Sitzen braucht er eine
trainierte Muskulatur!
Gute Stühle sind nicht zu Spottpreisen zu haben. Es stecken viel Entwicklung und hochwer-
tige Materialien in ihnen. Doch auch der
vordergründig teuerste Stuhl – man hat
sich übrigens schon Unsinnigeres als ei-
nen Stuhl erworben, das mehr gekostet
hat ... – ist günstiger als ein kranker Rü-
cken und ständige Schmerzen. Es lohnt
sich also, ein ausgezeichnetes Sitzmöbel
anzuschaffen: Es darf nicht einengen, es
muss stützen und entlasten und das
Sitzen in Bewegung erlauben.
Soll man Rückenschmerzen «aussitzen»? Je eher behandelt wird, desto weniger
werden Beschwerden verschleppt und
chronische Schmerzen werden so verhin-
dert. Der Chiropraktor ist darauf speziali-
siert, die Ursachen von Fehlhaltungen und
Bewegungsstörungen zu erkennen, durch
gezielte Massnahmen zu beheben – und
seinem Patienten zu zeigen, wie er in Zu-
kunft verschont bleibt.
Der richtige Stuhl
• Die Rückenlehne ragt 50 cm über dieSitzfläche hinaus, stützt den Rückenoberhalb des Beckens im Kreuz undfolgt den natürlichen Bewegungen des Körpers.
• Die Armlehnen stützen die Arme undentlasten den Schultergürtelbereich.
• Die Sitzfläche lässt sich nach vorneneigen und folgt der Bewegung desRückens.
• Die Blutzirkulation wird nicht eingeschränkt.
• Ober- und Unterarme, Becken undOberschenkel, Ober- und Unterschenkelbilden jeweils etwa rechte Winkel.
• Stühle sind in Höhe und Neigungs-winkel verstellbar.
• Die Füsse ruhen mit der ganzen Sohleauf dem Boden.
• Seine Qualität ist sicht- und spürbar.Dann lebt er lange, erweist sich alsgünstig und schont den Rücken.
Wenn die Wirbelsäule und der restliche
Bewegungsapparat Beschwerden und
Schmerzen bereiten, ist der Chiroprak-
tor Gesprächspartner und Ratgeber:
Die umfassende Diagnose, Behandlung
und Vorbeugung von Funktionsstö-
rungen der Wirbelsäule sowie von Be-
schwerden, die davon ausgehen, sind
sein Aufgabenkreis.
Die Chiropraktik ist eine eigenständige
Disziplin der wissenschaftlichen Heil-
kunde. Sie ermöglicht in vielen Fällen
den Verzicht auf Medikamente und auf
chirurgische Eingriffe.
Die Leistungen des Chiropraktors wer-
den von der Grundversicherung der
Krankenkassen und von den Unfallver-
sicherungen ohne vorgängige Überwei-
sung einer anderen Medizinalperson be-
zahlt.
Chiropraktoren werden nach der ersten
medizinischen Vorprüfung in der
Schweiz in einem zehnsemestrigen
Hochschulstudium in den USA oder in
Kanada ausgebildet. Das Studium ist
vom Eidgenössischen Departement des
Inneren anerkannt. Es folgen die erste
interkantonale Prüfung und mindestens
zwei Jahre Assistenzzeit mit Weiterbil-
dung in der Schweiz. Den Abschluss sei-
ner Ausbildung bilden das zweite inter-
kantonale Staatsexamen sowie eine
Röntgenstrahlenschutzprüfung. Damit
ist der Chiropraktor befugt, selbst-
ständig eine Praxis zu führen.
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Chiropraktoren-Gesellschaft
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Bei Rückenweh zum Chiropraktor21
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Vier Muskelgruppen teilen sich in diese nicht immer leichte
Stützarbeit. Der gerade Bauchmuskel, die
äussere schräge und die innere schräge
Muskelpartie. Der gerade Bauchmuskel
ist der grösste; er verläuft vom Brustbein
bis zum Schambein und bildet das nicht
nur bei Bildhauern begehrte «Sixpack».
Der gleich lautende Begriffe für zwei Dinge
übrigens ist irreführend: Häufiges Leeren
von Sixpacks (vulg. Ausdruck für Sechser-
pack Bierdosen – Anm. der Red.) baut den
«Sixpack»-Muskel nicht auf, sondern lässt
ihn rasch hinter einer Fettschicht ver-
schwinden.
RumpfbeugenDie bisher genannten drei Muskelbereiche
muss man sich als «die aussen liegenden
Muskelgruppen» vorstellen. Sie finden sich
über den tiefer liegenden Muskeln und lie-
fern die Bewegungskraft: Aktiv werden sie
zum Beispiel, wenn man den Oberkörper
beugt und hebt oder den Rumpf dreht.
Muskelkorsett stabilisiertDer quere Bauchmuskel bildet die vierte
Gruppe. Er liegt tiefer im Rumpf, hinter den
aussen liegenden Muskelpartien. Von den
schrägen Bauchmuskeln wird er völlig ver-
deckt. Zusammen mit der ebenfalls tiefen
Rückenmuskulatur umfasst er den Rumpf
wie ein Korsett. Dieses Muskelkorsett ist
für die Stabilisationskraft verantwortlich
und fürs Sitzen unerlässlich.
Muskeln müssen bewegt werdenDie tief liegenden Muskeln lassen sich
nicht willentlich aktivieren wie zum Bei-
spiel die Muskeln von Arm und Hand oder
die aussen liegenden Bauchmuskeln.
Erschlaffen sie, etwa wegen Nichtge-
brauchs, verliert die Wirbelsäule ihre auf-
rechte Haltung und beginnt mit der Zeit zu
schmerzen. Um dennoch aufrecht zu ge-
hen und zu sitzen, lässt man die aussen
liegenden Muskeln arbeiten und die
Wirbelsäule stabilisieren. Für diese Dauer-
aufgabe aber sind sie nicht geschaffen:
Kurz und bündig: Die Bauchmuskulatur hält gemeinsam mit der Gesäss- und der Rückenmuskulatur den Rumpf und damit die Wirbelsäule aufrecht.
Text: Dr. Fredrik Granelli, Chiropraktor, Zürich
Wie der Bauch den Rücken hält
Sie ermüden und verspannen. Man nimmt
also eine Schonhaltung ein, aber die tut
der Wirbelsäule auch nicht gut und
schmerzt, weil sie bestimmte Bereiche
überbeansprucht, während sie andere
schont.
Muskel wecken durch TrainingDie tiefer liegende Bauchmuskulatur, die
die Haltung stabilisiert, muss «geweckt»,
aktiviert und trainiert werden. Das funktio-
niert nicht mit «Situps» oder ähnlichen
gymnastischen Übungen. Sondern raffi-
nierter: Sitzen in der Balance auf einer
unebenen Sitzfläche. Zum Beispiel eignet
sich ein Sitzball dafür gut. Weitere Metho-
den lernt man in der Gymnastik oder im
Fitness-Center unter kundiger Anleitung.
Ist die Bauchmuskulatur schwach, kippt
das Becken nach vorne, und es entsteht
ein Hohlkreuz. In der Folge verkürzt sich
die Rückenstreckmuskulatur, und der
Bauch wölbt sich nach vorne – was aus
ästhetischen Gründen wenig erstrebens-
wert ist. Ein weiteres Argument, für eine
gut geschulte und trainierte Bauchmus-
kulatur zu sorgen.
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Text: Dr. Bruno Gröbli, Chiropraktor, St. Gallen
Vom Rückenmark führen zahlreiche Ner-
ven in alle Teile des Körpers. Der längste
und dickste dieser Nerven, der Ischias-
nerv, verläuft aus der Lendenwirbelsäule
durch die Beine bis in die Füsse. Wird er
eingeengt und gereizt, macht er sich so-
fort bemerkbar – mit Kribbeln, Schwäche
oder Schmerzen: Vom Kreuz strahlen die
Schmerzen in den Ober- und Unterschen-
kel und oft in den Fuss aus. So heisst denn
Ischias korrekt Ischialgie oder Ischiasneu-
ralgie und damit «Beinschmerz». Weitere
Symptome sind Spontan- und Dehnungs-
schmerzen, Ausfälle der Reflexe und der
Motorik oder gar Lähmungen sowie Ver-
härtung der Muskulatur und Wirbelsäulen-
starre.
In der Regel folgt die Ischialgie einem Pro-
blem in der Lendenwirbelsäule; meist ist
ein Hexenschuss der Vorbote.
Wie kommt es zum Druck auf den Ischiasnerv und zu seiner Reizung?Vor allem wenn Material aus den Band-
scheiben den Nerv einengt, etwa bei einer
Diskushernie oder wenn Abnützungen in
der Wirbelsäule dem Nerv zu wenig Raum
lassen.
Mit Röntgenbildern, Computertomografie
und Magnetresonanz lässt sich heute
präzise feststellen, wo die Quelle der
Ischialgie liegt. Chiropraktische manuelle
Behandlung und allenfalls das sorgfältige
Strecken der Wirbelsäule vermindern den
Druck auf den eingeengten Nerv.
Behandlung oder Operation?Manchmal helfen Schmerzmittel und Ent-
zündungshemmer. Chiropraktik befreit
viele Patienten von ihren Beschwerden.
Nur in überaus seltenen Fällen drängt sich
eine Operation auf.
Oft kann der Patient auch selbst etwas zur
Besserung beitragen: In akuten Fällen
kühlt er die entzündeten Stellen mit Eis, er
hält Bettruhe und entlastet seine Wirbel-
säule beziehungsweise die Bandscheibe
in der «Böcklistellung»: In Rückenlage
werden Hüftgelenke und Beine jeweils im
90-Grad-Winkel gehalten und die Unter-
schenkel entsprechend unterstützt.
«Ischias» – der gereizte NervRasches Handeln lindert SchmerzenBesonders weil die Ursache der Ischialgie
nicht auf den ersten Blick klar ist, muss
sie rasch abgeklärt werden. Denn auch
hier gilt, dass ein rascher Behandlungsbe-
ginn Spätfolgen und -kosten reduziert:
Chronische Ischialgie – etwa fünf Prozent
aller Fälle – verursacht später 80% der Hei-
lungskosten. Und dazu gewaltig Schmer-
zen, die meist zu verhindern
gewesen wären.
Ischiasbeschwerden: Vorbeugen ist besser ...• Beobachten, was die Beschwerden
auslöst – und entsprechende Aktivi-täten vermeiden.
• Nur kleinere Gewichte heben und tragen.
• Körper gerade halten.
• Nicht abrupt bewegen.
• Oberkörper nicht in der Hüfte abdre-hen, sondern immer mit dem ganzenKörper «auf den Füssen» drehen.
• Muskeln, vor allem des Rückens, unterkundiger Anleitung trainieren – gesun-de Muskulatur stützt und schützt denRücken!
• Arbeitsposition häufig wechseln.
• Vibrationen vermeiden.
• Sind bereits Beschwerden zu spüren:Den Chiropraktor oder Arzt so raschals möglich aufsuchen.
Ischiasbeschwerden: Was sie auslöst• Krankhafte Veränderungen der Wirbel-
säule wie Bandscheibenvorfall oder -vorwölbung, Wirbelgleiten mit Ein-engung des Nervs
• Statische Fehlhaltungen, etwa wegeneines verkürzten Beines, und Hal-tungsstörungen
• Abrupte Drehungen oder Schläge
• Einseitige sportliche oder beruflicheAktivitäten
• Übermässige Beweglichkeit
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Gesund sitzen – aber sicher doch!Der Stuhl ist über die Jahre in seiner Grundfunktion praktisch unverändert geblieben. Dennoch hat sich in technischer Hinsicht viel getan. Die Zeit, wo Arbeitsstühle weder in derHöhe noch die Sitze und Rückenlehnen individuell angepasst werden konnten, ist vorbei.
Text: Urs Berger
Heutige StandardsHeute gehören Drehstühle, Stühle mit
hydraulischer Höhenverstellung, Bü-
rostühle mit Rollen, solche mit kippba-
rer Sitzfläche, Sitzbezüge aus Mischge-
weben, Unterkonstruktionen aus Kevlar
oder Karbon und vieles mehr zum Stand-
ardsortiment auf dem Markt.
Sicherheit und Qualität Von Gesetzes wegen unterliegen Produkte
minimalen Qualitäts- und Sicherheitsbe-
stimmungen. Aber oft hinken die gesetz-
lichen Bestimmungen der technischen
Entwicklung hinterher. Kann man sich
denn allein auf die Angaben der Produkte-
prospekte oder auf die Beteuerungen des
Verkaufspersonals hundertprozentig ver-
lassen? Schon seit jeher haben Hersteller-
namen oder -siegel als Orientierungshilfe
beim Kauf von Produkten geholfen. Immer
mehr gewinnen so genannte «Gütesiegel»
für einzelne Produkte und Dienstleistungen
im Markt an Bedeutung, welche von unab-
hängigen Prüf- und Zertifizierungsinstituten
vergeben werden.
Was ist das GS-Zeichen?Das GS-Zeichen (GS =
geprüfte Sicherheit)
ist ein freiwilliges Si-
cherheitszeichen, das
im europäischen Wirt-
schaftsraum Beach-
tung findet. Es bietet im Bereich des Ver-
braucher- und Arbeitsschutzes Gewähr,
dass die sicherheitstechnischen Anforde-
rungen erfüllt und durch autorisierte un-
abhängige Stellen regelmässig überwacht
werden.
Funktion des GS-ZeichensHersteller von Produkten inner- und aus-
serhalb des EU-Raums können das GS-
Zeichen beantragen. Geprüft werden
z.B. Werkzeuge, Förder- und Transportge-
räte und auch Gebrauchsgegenstände wie
Wohn- und Büromöbel, Kinderwagen,
Haushalt- und Küchengeräte usw. Eine
Zertifizierung erfolgt nach einheitlichen
Kriterien, die auf dem Produktesicher-
heitsgesetz sowie auf anderen Rechts-
vorschriften Deutschlands beruhen.
Qualitätsprüfung – ein Grundsatz des Vertrauens
«Als wir mit der Ent-
wicklung der Silya-
Stuhlreihe begonnen
haben, stand für uns
fest, dass wir unsere
Produkte durch ein
unabhängiges Institut
auf Herz und Nieren prüfen lassen wer-
den», erklärt Charles Bichsel, Entwick-
lungsleiter der Anatom GmbH aus Bern.
Warum denn die Wahl auf ein deutsches
Prüfinstitut gefallen sei, wollte die Redaktion
wissen. «Leider gibt es in der Schweiz kein
Institut, das solch Zertifizierungen durch-
führt. Aus diesem Grund haben wir uns an
ein renommiertes Institut in Deutschland,
die LGA QualiTest GmbH – Prüf- und Zertifi-
zierstelle für Gerätesicherheit in Nürnberg,
gewandt. Übrigens ist es bei Kinderstühlen
sogar Vorschrift, dass sie geprüft sind»,
stellt Bichsel fest.
Silya-Bürostuhl auf dem PrüfstandVorsichtig legt Franz Rackl, Leiter des
Stuhllabors des Möbelprüfinstituts der
LGA-QualiTest GmbH, die 13. Prüfscheibe
auf die Sitzfläche gegen die Rückenlehne
und beobachtet mit skeptischem Blick die
Rollen am Fusskreuz des Arbeitsstuhles.
Bei welchem Gewicht kippt der Stuhl?
«Der Bürostuhl wird einer harten sicher-
heitstechnischen Prüfung unterzogen,
bevor wir das GS-Zeichen für geprüfte
Sicherheit verleihen können», bestätigt
Franz Rackl. Mehr als die Hälfte der Prüf-
muster fallen in der Regel beim ersten
Mal durch und müssen vom Hersteller
entsprechend nachgebessert werden.
Der Silya aber ist dank eines grossen
Fusskreuzes ausreichend dimensioniert
und besteht die Standsicherheitsprüfung
nach hinten ohne Probleme.
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Die Landesgewerbeanstalt Bayern LGADas Unternehmen hat 850 Mitarbeiter
und ist in die LGA QualiTest GmbH, die
LGA TrainConsult GmbH, die LGA Inter-
Cert GmbH, die LGA Bautechnik GmbH
und den Bereich Prüfstatik aufgeglie-
dert. In 80 Labors allein am Hauptsitz
in Nürnberg werden etwa 15’000
Unternehmen pro Jahr betreut und ca.
40’000 Prüfungen durchgeführt. Der
Umsatz im Jahr 2003 betrug 62 Mio.
Euro.
PrüfdauerDie Zertifizierungsprüfung dauert rund
zwei Wochen. Jedes Element wird minu-
tiös überprüft. Vom Bremswiderstand
der Doppellenkrollen über potenziell vor-
handene Klemm-, Scher- und Quetsch-
stellen bis hin zur Biegewechselbelastung
der Sitz- und Rückenlehne mit insgesamt
260’000 Beanspruchungs-Zyklen. Ist
Leder im Spiel, wird bei Verdacht auch auf
potenzielle Schadstoffe wie Chrom VI,
AZO-Farbstoffe und Pentachlorphenol (PCP)
untersucht.
Breit gefächertes Know-howFranz Rackl ist ebenso wie die anderen
seiner 16 Kollegen in Nürnberg und Her-
ford oft unterwegs in Unternehmen und
führt Fertigungsinspektionen, Beratun-
gen und Vorprüfungen durch. «So sind
wir immer auf dem neusten Informa-
tionsstand über die Fertigungs- und Pro-
duktionstechniken, was uns im Prüf-
verfahren äusserst wichtige Impulse ver-
mitteln kann», erklärt Rackl.
Produkte werden über
Seitliche Biegewechselbelastung eines Büro-Arbeitsstuhls mit 1100 N über 20 000 Zyklen.
Statische Überlastprüfung eines Drehstuhl-Fuss-kreuzes mit 11000 N und Einstellung einer dyna-mischen Dauerprüfung an einem Arbeitshocker.
Dynamische Dauerprüfung eines Bistro-Stuhls mit1000 N über 100 000 Zyklen.
Dynamische Biegewechselbelastung des Sitzesmit 1200 N und der Rückenlehne mit 320 N einesBüro-Arbeitsstuhls über 80’000 Zyklen. Im Hinter-grund ist der Steuer-PC erkennbar, der die ganzePrüfung autonom steuert.
Seit 13 Jahren ist Rei-
mund Heym Leiter
des Fachzentrums
Möbelprüfung in der
LGA QualiTest GmbH.
«Als Prüfinstitut sind
wir verpflichtet, die
Verfahren immer wieder auf ihre Tauglich-
keit zu überprüfen. Das heisst für mich,
dass ich mich selber auch mit der Durch-
führung von Prüfungsabläufen beschäf-
tigen muss», erklärt Reimund Heym.
Blick hinter die Laborkulissen Über ihre Grenzen hinaus belastetIn den Prüfungslabors der LGA QualiTest
GmbH haben die zu prüfenden Produkte
«nichts zu lachen». In kurzer Zeit
müssen die verschiedensten Beanspru-
chungsprozeduren durchgespielt wer-
den. Aufsitzen – absitzen, Rückenlehne
belasten – entlasten; die Widerstands-
fähigkeit der Überzugsstoffe simuliert;
die Regenerierbarkeit von Polsterungen
bis zum totalen Verschleiss wird getes-
tet – alles Belastungen, die beispiels-
weise ein Bürostuhl oder ein Fauteuil
über Jahre schadlos überstehen muss.
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Elisabeth Zimmermann, Sie sind Betriebsphysiotherapeutin. Was ist der Inhalt Ihrer Arbeit als Betriebs-physiotherapeutin?Elisabeth Zimmermann: Als Betriebsphy-siotherapeutin bei teo jakob (Möbel- undInnenarchitekturgeschäft) begleite undberate ich seit 13 Jahren unsere Mitarbei-tenden in Bezug auf ihren Arbeitsplatz undihre Arbeit. Da unser Betrieb viele ver-schiedene Tätigkeitsbereiche umfasst,beinhaltet meine Arbeit mehrere Gebiete.Einerseits mache ich auf die Auswir-kungen des Viel-Sitzens am Arbeitsplatzaufmerksam. Die Arbeitenden sollen in Bewegung sein, Übungen machen,zwischendurch aufstehen, Fenster öffnenund sich generell an die Regel halten: 60Prozent Sitzen, 30 Prozent Stehen und 10Prozent Gehen. Ich veranstalte interneSchulungen, leite zu Dehn- und Kräfti-gungsübungen an und will die Leute mo-tivieren, damit alle sehen, warum diesesVerhalten wichtig ist. Andererseits instru-iere ich Menschen im Verkauf und Auslie-ferer unserer Firma über richtiges Hebenund Tragen und vermittle Wissen übereinen gesunden Rücken. Eine ebenfalls wichtige Aufgabe einer Be-triebsphysiotherapeutin ist das Absenz-management. Hier geht es darum, die Mit-arbeitenden einer Firma nach einem Unfalloder einer längeren Krankheit möglichstrasch wieder in ihrer beruflichen Tätigkeitzu integrieren.
Haben Sie auch eine Funktion in derUnterstützung beim Verkauf?Elisabeth Zimmermann: Ja, unsere Mitar-beitenden können mich beim Verkauf bei-ziehen, wenn die Kundinnen und Kundeneine Mitberatung von einer Fachpersonaus der Medizin wünschen. So sehe ichbeispielsweise von meinem Standpunktals Physiotherapeutin, dass bei Rücken-schmerzen eine druckentlastende Mat-
ratze zu empfehlen ist oder bei Knie-problemen ein Stuhl mit Armlehnen (alsAufstehhilfe) und so weiter.
Gibt es für diese Spezialisierung eine Ausbildung?Elisabeth Zimmermann: Ja, seit 2002 gibtes die Ausbildung Ergon Pt – NachdiplomErgonomie für PhysiotherapeutInnen zum/zur BetriebsphysiotherapeutIn. Der Kursrichtet sich an PhysiotherapeutInnen, diebereits in der Prävention (betrieblicherGesundheitsschutz und Gesundheitsförde-rung) tätig sind oder tätig werden wollen.Der Nachdiplomkurs erfolgt berufsbeglei-tend über eineinhalb Jahre. Die fachlichenBausteine sind Ergonomie, Projektmana-gement und Projektarbeit.
Können Sie auch in der Entwicklung von Möbeln mitwirken?Elisabeth Zimmermann: Wenn ich diesmöchte, könnte ich Verantwortliche vonunseren Lieferanten treffen. Ich kommejeweils an der Möbelmesse in Mailandoder auf Infotouren mit diesen Personenin Kontakt. Aber ich muss gestehen, dasses für mich genügend sehr gute inno-vative Möbel gibt, so dass ich nicht das Bedürfnis habe, dort mitzureden.
Gibt es «den perfekten Stuhl»? Wenn ja,braucht es Sie und Ihr Berufsfeld dannnoch?Elisabeth Zimmermann: Den perfektenStuhl gibt es, aber der richtige Umgangdamit gewährleistet erst der Benutzende,der perfekt Sitzende, der sich bewegt undweiss, was seinem Körper gut tut. UnsereArbeit wird nie überflüssig, da wir Men-schen bequem sind und häufig unserWissen erst wieder in Erinnerung rufen,wenn wir uns nicht wohl fühlen und etwasdagegen unternehmen müssen. Wir sehendies ja an unserem Körpergewicht, wo wirimmer wieder bestrebt sein müssen, die
Balance zwischen Essen zuführen undEssen verbrennen zu halten.
Wie wird die Verbindung von gesund undmodern geschaffen, um auf dem Marktbestehen zu können?Elisabeth Zimmermann: Ich stelle ver-schiedentlich fest, dass modern als un-gesund und herkömmlich als gesundangesehen wird. Aber dies stimmt nachmeiner Erfahrung nicht. Gutes Design istzeitlos und hat über sehr lange Zeit Gül-tigkeit. Jedoch nehmen technologischeErkenntnisse in Bezug auf die Ergonomieständig zu.
Die Preise für Gesundheitsbürostühlesind einiges höher als solche herkömm-licher Modelle. Wie können Geschäfts-leitungen davon überzeugt werden, dass sie sich für die teurere Varianteentscheiden?Elisabeth Zimmermann: Es lohnt sich, dortzu investieren, wo die Stühle auch viel be-nutzt werden. Es erscheint logisch, dassein Bürostuhl mit mehr Komfort und mehrEinstellungsmöglichkeiten einen höherenPreis hat. Der Verschleiss eines billigenStuhles ist sehr viel grösser als bei einemhochwertigen Produkt.
Unsere Arbeit wird nie überflüssig: Elisabeth Zimmermann.
«Investition am richtigen Ort lohnt sich» Text: Schweizer Physiotherapie Verband
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02/2005/06 · gesundsitzen
Rückentraining – Prävention und RehabilitationUngesunde Sitzpositionen, nicht ergonomisch geformte Büros-tühle, falsches Einstellen von Sitzhöhe oder Lehne, all das sindUrsachen von Rückenbeschwerden mit Langzeitwirkung. Nebstdynamischer Sitzposition und dem Einsatz von ergonomischenStühlen spielt die Muskulatur des Rumpfes, insbesondere desRückens, eine tragende Rolle.
Text: Schweizer Physiotherapie Verband
Das Training der Rückenmuskulatur kann
als wichtige Prävention oder auch zu Re-
habilitationszwecken eingesetzt werden.
Fitness-Kraft-Training Das Fitness-Kraft-Training wird, der Name
impliziert es, vornehmlich im Fitness Cen-
ter ausgeübt. Dabei kommen in erster Li-
nie Kraftmaschinen zum Einsatz, die zum
Zweck eingesetzt werden, den Rücken zu
stärken. Vom Umfang her kann ein Fit-
ness-Kraft-Training im Studio als wirksam
bezeichnet werden, wenn man wöchent-
lich zwei bis drei Einheiten absolviert. Die
Trainierenden sollen dabei Wert darauf le-
gen, dass die Instruktoren eine spezifi-
sche Ausbildung haben und die Trainieren-
den dementsprechend begleiten und
führen.
FPZ-TrainingBeim FPZ-Training handelt es sich um ein
Kraft- und Koordinations-Training an Spe-
zialmaschinen für Patienten mit chroni-
schen Rückenschmerzen. Das Programm
dauert drei Monate. Während dieser Zeit
werden die Patienten intensiv betreut,
Trainingserfolge werden exakt dokumen-
tiert. Kraftübungen an verschiedenen
Geräten ergänzen Übungen zur Muskel-
dehnung, Wirbelsäulenentlastung und
Entspannung.
Kinetic control Kinetic control kann auch als Bewegungs-
kontrolle bezeichnet werden. Diese Thera-
pieform kann nur von speziell dafür aus-
gebildeten Physiotherapeuten ausgeführt
werden. In der Befundaufnahme werden
aktive Strukturen, tief liegende, mittlere
und oberflächliche Muskulatur auf ihre
Funktion geprüft. Dabei wird genau das
Muskelsystem analysiert, sprich welche
Muskeln arbeiten zu stark, welche zu
schwach, werden sie zum richtigen Zeit-
punkt aktiviert usw. Mit entsprechenden
Übungen wird der Fehlfunktion entgegen-
gearbeitet. Solche Übungen kann man
nicht in einem Kraftraum an einem Gerät
ausführen. Kinetic Control setzt eine gute
Mitarbeit des Patienten oder Athleten vor-
aus, da die Übungen mehrmals täglich ab-
solviert werden sollen. Es braucht viel Zeit
und Geduld des Patienten, um die Be-
wegungsabläufe und die Haltung zu ver-
bessern.
PilatesDas System des Joseph Pilates vereint
östliche und westliche Philosophien. Im
Mittelpunkt des Trainings steht das so ge-
nannte «Powerhouse». Dabei handelt es
sich um die Rumpfmuskulatur mit Bauch-
muskeln, untere Rückenmuskulatur und
Gesässmuskeln. Das Besondere an Pila-
tes sind die langsam und konzentriert
ausgeführten Übungen, die die tiefe Mus-
kulatur erreichen. Das regelmässige Trai-
ning verbessert die Beweglichkeit, die Ba-
lance, die Körperkraft, die Koordination
und die Haltung. Pilates erfordert keine
besonderen Fähigkeiten oder Vorausset-
zungen und ist deshalb für Menschen in
jedem Alter geeignet.
RudernEine weitere Möglichkeit, die Rückenmus-
kulatur zu stärken, ist das Training auf
einer Rudermaschine. Bei der Benützung
02/2005/06 · gesundsitzen
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von über 80 Prozent der Muskeln am
menschlichen Körper gehört das Rudern
zu den umfänglichsten Trainingsmetho-
den. Der Ruderer nimmt automatisch eine
optimale Sitzposition ein, um die Kraft-
übertragung möglichst ökonomisch zu
gestalten. In der Endzug-Phase wird
dabei die Rückenmuskulatur zusammen-
gezogen, was ein Training der Muskeln zur
Folge hat.
Funktions-GymnastikDer Begriff Funktions-Gymnastik umfasst
die Durchführung von Bewegungsübun-
gen, die auf die Funktion des Körpers ab-
gestimmt sind. Diese Art der Gymnastik
basiert auf einem Übungsgut, das nach
bestimmten Gesichtspunkten der Anato-
mie und der funktionellen Bewegungs-
lehre entwickelt und zusammengestellt
wurde. Ziel ist es, das Muskel- und Gelenk-
verhalten sowie die Leistungsfähigkeit
und die Belastbarkeit des Bewegungs-
apparates zu verbessern. Die Muskulatur
wird durch sanfte Dehnungsübungen
gezielt trainiert. Kombiniert werden diese
Übungen mit der Steigerung der Kondition
und Ausdauer.
YogaDie bekannteste Yoga-Form ist das so ge-
nannte «Hatha-Yoga». Hierbei handelt es
sich um eine Methode, die Beweglichkeit,
Atmung, Harmonie des Körpers und die
Ernährung als Basis für seelisches und
körperliches Wohlbefinden und Gesund-
heit sieht. Die Übungen werden langsam,
mit Konzentration und bewusster Atmung,
ausgeführt. Dadurch können einseitige
Belastungen und Fehlbelastungen korri-
giert und Verspannungen im Rücken ge-
löst werden. Yoga stärkt das Körper-
Bewusstsein und hat eine nervenberu-
higende Wirkung.
Empfehlenswert ist Yoga für alle, die durch
Stress schnell verspannen und schlecht
abschalten können. Wer die Übungen ein-
mal erlernt hat, kann sie problemlos auch
zu Hause anwenden.
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Richtiges Sitzen wird erforscht
Wenn über Forschung, die mit Menschen
zu tun hat, gesprochen wird, denkt man
in der Regel an die Behandlung von
Krankheiten in irgendeiner Form. Doch die
wenigsten wissen, dass auch zum Thema
«Sitzkomfort» geforscht wird.
In Dänemark wurde unter dem Namen
ANYBODY in enger Zusammenarbeit mit
der Möbelfabrik A.P. Furniture A/S ein
Forschungsprojekt gestartet. Bei diesem
Projekt geht es darum herauszufinden, in
welcher Sitzstellung sich der Körper am
besten entspannen kann, wie die Muskeln
effizient entlastet werden können und wie
sich das Sitzen, Liegen und Bewegen auf
den Körper generell auswirkt. Die ge-
sammelten Forschungsdaten werden mit
einem dafür speziell entwickelten Pro-
gramm analysiert und ausgewertet.
Die so gewonnenen Erkenntnisse und Fak-
ten bilden die Grundlage für die Weiterent-
wicklung von Autositzen führender Auto-
hersteller in Europa und den USA, welche
auch am ANYBODY-Forschungsprojekt teil-
nehmen, sowie für die Entwicklung von
Sitzmöbeln für die unterschiedlichsten
Nutzungszwecke.
TraumsesselBezeichnenderweise heisst die Sesselkol-
lektion von A.P. Furniture «Dreamseat™».
Beispiele für die hoch stehende Verarbei-
tung und Qualität ist das Modell META. Es
ist der einzige Sessel auf dem Markt, der in
Edelstahl hergestellt wird.
Das elegante Modell ALFA LUX ist ein mo-
derner Loungesessel. Er kippt leicht nach
vorne, wenn man sich zum Sofatisch hin
lehnen will. Die Rolls-Royces unter den
Ruhesesseln sind die Modelle GAMMA und
DELTA. Sie sind individuell anpassbar und
dank zwei eingebauter Elektromotoren
können die Fussbank und der Rückenteil
problemlos eingestellt werden.
Skandinavische Leichtigkeit verkörpert
das Modell CECILIE. Ein leichter und mo-
derner Sessel mit einem Holzgestell.
Mehr Informationen über Dreamseats
unter www.dreamseat.dk.
Wird die Büroarbeit zur Qual? © b
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Bei Muskelverspannungen und Wirbelsäulenerkrankungen reicht ein
ergonomisch gestalteter Stuhl allein nicht. Experten empfehlen eine
ausgewogene Steh-Sitz-Dynamik zur Vorbeugung wie Bekämpfung
der Folgen von Bewegungsmangel. Beim STILO-phoenix Steh-Sitz-
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Infolge der ständig gleich bleibenden Ar-
beitshaltung am Schreibtisch leiden im-
mer mehr Menschen unter Rücken-
schmerzen und Verspannungen. Rund ein
Drittel der Absenzen am Arbeitsplatz sind
heute schon darauf zurückzuführen. Die
STILO AG Büromöbel mit Sitz in Bühler
fokussiert deshalb bei der Entwicklung
der neuesten Arbeitsplatz-Generation
ganz auf Dynamik am Arbeitsplatz. Das
neue Steh-Sitz-Arbeitsplatzprogramm STI-
LO-phoenix ermöglicht eine bewegliche
Arbeitsweise, die von Gesundheitsexperten
empfohlen wird.
Nicht nur stehen – nicht nur sitzen.Die Lösung heisst Steh-Sitz-Dynamik. Der
Wechsel zwischen Sitzen und Stehen bei
der Arbeit ist nachweislich
der wirtschaftlichste und
effizienteste Weg, um den
Folgen des Bewegungs-
mangels und den damit ver-
bundenen Kosten wirkungs-
voll zu begegnen. Die Steh-
Sitz-Dynamik entlastet den
Rücken, trainiert die Hal-
tungsmuskulatur, verbessert
02/2005/06 · gesundsitzen Publireportage
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Stehen und Sitzen –So kommt Dynamik ins BüroImmer mehr Menschen, vor allem in Büros und vor Bildschirmen, leiden unter Muskelverspannungen und Wirbelsäulen-Erkrankungen.Diese führen sehr oft zu Absenzen am Arbeitsplatz.
die Atmung, regt Herz/Kreislauf an und
führt im Allgemeinen zu einem besseren
körperlichen Wohlbefinden. Zudem för-
dert sie Konzentration und Kreativität.
Optimale WirtschaftlichkeitIm Vergleich zu den Personalkosten gibt
ein Unternehmen für die Ausstattung und
Möblierung wenig aus. Obwohl der Mensch
der wichtigste Faktor im Büro ist. Jede
Massnahme, die sich auf seine Arbeitsbe-
dingungen, sein Wohlbefinden und seine
Gesundheit auswirken, fördert die Produk-
tivität. Damit wird klar, wie wichtig gerade
der gezielte Mitteleinsatz beim Möblie-
rungskonzept ist. Denn hier können die
Qualität und die Wirtschaftlichkeit mass-
gebend optimiert werden.
Verblüffend innovativIm neuen STILO-phoenix Steh-Sitz-Arbeits-
platz steckt das langjährige Know-how der
STILO-Büromöbel-Entwicklung.
Das STILO-phoenix-Programm setzt neue
Massstäbe und verbindet Design und
Multifunktionalität. Eine durchdachte
Technik ermöglicht in Sekundenschnelle
die stufenlose Höhenverstellung von 68
bis 135 cm – genau so, wie es für jeden
richtig und am bequemsten ist. Viele nütz-
liche Optionen wie z.B. Anbauelemente für
zusätzliche Arbeitsflächen, eine mitfah-
rende CPU-Halterung, Memory-Tastatur
und ein breit gefächertes Sortiment an
Arbeitsflächen in den unterschiedlichsten
Formen, Farben und Materialien sowie ein
klassischer Sitzarbeitsplatz runden das
STILO-phoenix-Programm ab. STILO bleibt
dem Credo «Kompetenz im Detail» immer
treu. www.stilo.ch
Text: Renato Fischer, IDC WerbeagenturIDENTITY DESIGN CONSULTING, St. Gallen
Bild: Romeo Gross, Zürich
Quelle: Sauer & Sauer
Raum/Gebäude16.0%
Ausstattung/Möbel1.5% Arbeitsmittel
2.5%
Lohnkosten80.0%
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Neue Auszeichnung für «swopper»
Wie schon zigtausende von Anwendern
hat der «swopper» auch sie mit seiner
herausragenden Eigenschaft überzeugt:
der dreidimensional flexiblen Anpassungs-
fähigkeit an jede noch so kleine Bewe-
gung des Sitzenden. Dieses hohe Mass an
bürotauglicher Flexibilität nach dem Prin-
zip des Gymnastikballs ist weltweit ein-
malig und entscheidend für die gesund-
heitliche Bedeutung des «swoppers». Der
«swopper» macht Schluss mit starrem
Sitzen, das mitverantwortlich dafür ist,
dass rund 80% der Bevölkerung unter
Rückenschmerzen leiden. Der «swopper»
macht mehr Bewegung dort möglich, wo
der Mensch bisher ausgebremst wurde:
beim Sitzen.
Bewegung ist das A & OSwoppen stärkt die Rückenmuskulatur,
fördert eine natürliche, aufrechte und
freie Haltung, erhält die Elastizität der
Bandscheiben, hält Bänder und Gelenke
aktiv, beugt Venenleiden vor und hält den
Kreislauf in Schwung.
Da im Laufe eines Arbeitslebens leicht
80’000 Stunden Sitzen zusammen kom-
men, hat jede noch so kleine Verbesse-
rung in diesem Bereich einen grossen
Effekt. Für jeden Einzelnen – durch mehr
Fitness und Gesundheit im Alltag. Und für
jeden Betrieb, wenn er die Arbeitsaus-
fallzeiten aufgrund von Rückenproblemen
senken kann.
Der «swopper» ist dreifach stufenlos ein-
stellbar, es gibt ihn mit und ohne Rollen
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02/2005/06 · gesundsitzen Publireportage
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Je mehr Bewegungsfreiheit man beim
Sitzen hat, desto besser kann sich der
Körper entlasten. Ergonomisch ausge-
reifte Stühle verhindern schnelles Ermü-
den und fördern die allgemeine Konzen-
trationsfähigkeit bei der Arbeit.
Seit 25 Jahren entwickelt und produziert
die schwedische RH Chairs AB mit Erfolg
Arbeitsstühle, die dem Grundsatz des dy-
namischen Sitzens optimal entsprechen.
Kreatives Sitzen Beim neuen Modell RH Logic 400 wurde
bei der Entwicklung das Augenmerk be-
sonders auf die Bereiche der Knie und
Hüften, der Einstellungstechnik, der Ma-
terialien sowie des Sitzkomforts gelegt.
Dank dem Zwei-Punkte-Prinzip konnten
folgende Verbesserungen erzielt werden:
• Bewegt man sich auf dem RH Logic
400, erhöht sich der vordere Sitzrand
kaum. Die Füsse bleiben somit fest auf
dem Boden. Es entsteht kaum Druck
auf die Innenseite der Oberschenkel,
was auch die Blutzirkulation in den
Beinen nicht beeinträchtigt. Das Pro-
blem von «eingeschlafenen» Beinen ist
damit gelöst.
• Auch wenn Sie Ihre Sitzposition ändern,
bleibt die Stützfunktion im Kreuzbe-
reich erhalten. Ein weiteres Plus: dank
der pneumatischen Regulierung lässt
sich der RH Logic 400 optimal an die
individuellen Sitzbedürfnisse anpassen.
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Sitzkomfort und hygienische Vorteile bie-
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eine optimale Stützung und Gewichtsver-
teilung des Körpers.
Die Lebensdauer des Logic 400 lässt sich
problemlos verlängern, indem die Rücken-
und Sitzkissen sowie die entsprechenden
Überzüge einfach ausgetauscht bzw.
ersetzt werden können.
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1. Ich habe jeden Tag Rücken-
oder Nackenschmerzen.
2. Neben den Rückenschmerzen habe ich
zur gleichen Zeit oft auch Schmerzen in
Gesäss und/oder Bein(en).
3. Oft habe ich nach längerem Sitzen
und/oder beim Aufstehen Rücken-
schmerzen.
4. Ich habe mit den Nackenschmerzen oft
auch Schmerzen zwischen den Schul-
terblättern und/oder in Schulter und
Arm.
5. Zusammen mit den Nackenschmerzen
habe ich oft auch Kopfschmerzen.
6. Schmerzen habe ich nur, wenn ich mich
bewege.
7. Hauptsächlich habe ich nachts Schmer-
zen und wenn ich ruhe.
8. Beim Husten und Niesen habe ich
Schmerzen.
9. Meine Schmerzen schränken mich in
meinen täglichen Aktivitäten ein
10. Meine beruflichen Verpflichtungen
kann ich meiner Schmerzen wegen
nur mit Mühe erfüllen.
11. Meine Schmerzen sind manchmal
fast unerträglich.
12. Ich will etwas gegen meine
Schmerzen tun.
Wie gut geht es Ihrem Rücken?St
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Wir gratulieren Ihnen: Ihr Rücken ist
ausgezeichnet in Form!
Unter 10 Punkten:
Werden Sie körperlich aktiver und tun
Sie mehr für Ihren Rücken – zum Bei-
spiel, indem Sie mit regelmässiger
Chirogymnastik beginnen, wie sie die
Patientenorganisation Pro Chiropraktik
anbietet oder mit einem anderen Trai-
ning unter kundiger Anleitung.
10–19 Punkte:
Gelegentlich sollten Sie Ihr Rücken-
oder Nackenproblem von einem Chiro-
praktor oder Arzt fachmännisch abklä-
ren lassen.
20–29 Punkte:
Wahrscheinlich werden Ihre Be-
schwerden nicht von alleine ver-
schwinden. Warten Sie nicht mehr
allzu lange und lassen Sie Ihr Rücken-
oder Nackenproblem von Ihrem Chiro-
praktor oder Arzt abklären.
30 und mehr Punkte:
Lassen Sie Ihr Rücken- oder Nacken-
problem unverzüglich von einem Chiro-
praktor oder Arzt abklären!
Ob Sie sitzen, gehen, stehen, liegen: Ihr Rücken trägt Sie durch den Alltag. In manchen Bereichen ist er der Schlüssel zu Ihrer Gesundheit. Je besser seineMuskeln, Gelenke und Bänder funktionieren, je mehr Sie ihm Sorge tragen, destobesser geht es Ihnen. Testen Sie selbst, wie gut es Ihrem Rücken geht.
Dieser Test ersetzt die Diagnose durch einenausgewiesenen Fachmann nicht. Bei Beschwerden suchen Sie Ihren Chiropraktoroder Arzt auf.
Testverfasser: Dr. Daniel Mühlemann, Chiropraktor, Zürich
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