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GUV-SI 8018 (bisher GUV 29.15) GUV-Informationen Gesetzliche Unfallversicherung Giftpflanzen Beschauen, nicht kauen

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GUV-SI 8018 (bisher GUV 29.15)

GUV-Informationen

Gesetzliche Unfallversicherung

GiftpflanzenBeschauen, nicht kauen

Hinweis:

Seit Oktober 2002 ist das BUK-Regelwerk „Sicherheit und Gesundheitsschutz“ neu strukturiertund mit neuen Bezeichnungen und Bestellnummern versehen. In Abstimmung mit dem Haupt-verband der gewerblichen Berufsgenossenschaften wurden sämtliche Veröffentlichungen denKategorien „Unfallverhütungsvorschriften“, „Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz“,„Informationen“ und „Grundsätze“ zugeordnet.

Bei anstehenden Überarbeitungen oder Nachdrucken werden die Veröffentlichungen auf dieneuen Bezeichnungen und Bestellnummern umgestellt. Dabei wird zur Erleichterung für einenÜbergangszeitraum von ca. 3 bis 5 Jahren den neuen Bestellnummern die bisherige Bestell-nummer angefügt.

Des Weiteren kann die Umstellung auf die neue Bezeichnung und Benummerung einer sogenannten Transferliste entnommen werden, die u.a. im Druckschriftenverzeichnis und auf derHomepage des Bundesverbandes der Unfallkassen (www.unfallkassen.de) veröffentlicht ist.

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HerausgeberBundesverband der UnfallkassenFockensteinstraße 1, 81539 Münchenwww.unfallkassen.de

Mit freundlicher Genehmigung der Hessischen Arbeitsgemeinschaft fürGesundheitserziehung, Marburg/Lahn

AutorDr. Ursula Maier, wissenschaftliche Mitarbeiterin der HessischenArbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung, Marburg

FotosProf. Dr. H. Bartels, Göttingen; Dr. A. Bettschart, Einsiedeln;U. Falkenberg, Marburg; Prof. Dr. D. Frohne, Kiel; Jünger-Verlag,Frankfurt; K. Kalb, Marburg; Dr. D. Maier, Marburg; P. Maier, Marburg;Dr. H.J. Pfänder, Kiel; Dr. K. Werthmüller, Marburg; Prof. Dr. H.C. Weber.Marburg; Prof. Dr. M. Wichtl, Marburg

DruckCentral-Druck Trost, Heusenstamm

20., überarbeitete Auflage, 2003

Die für dieses Heft hauptsächlich verwendeten Arbeitsunterlagen:

Dr. D. Frohne, H.J. Pfänder: „Giftpflanzen“Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1982

Ritter, S., Krienke, E.G.: „Vergiftungsunfälle mit Pflanzen“. In: Krienke,E.G., von Mühlendahl, K.E., Oberdisse, U. (Hrsg.): „Vergiftungen imKindesalter“, S. 222–263, Enke-Verlag, Stuttgart 1986

Bestell-Nr. GUV-SI 8018, zu beziehen vom zuständigenUnfallversicherungsträger, siehe vorletzte Umschlagseite

Baden-WürttembergUnfallkasse Baden-Württemberg,Hauptsitz Stuttgart:Augsburger Straße 700, 70329 Stuttgart, Postanschrift: 70324 Stuttgart,Tel. (0711) 93 21-0, Fax (0711) 93 21-500.Sitz Karlsruhe:Waldhornplatz 1, 76131 Karlsruhe, Postanschrift: 76128 Karlsruhe,Tel. (07 21) 60 98-1, Fax (07 21) 60 98-52 00

BayernBayerischer Gemeindeunfallversicherungsverband, Ungererstraße 71,80805 München, Postanschrift: 80791 München,Tel. (0 89) 3 60 93-0, Fax (0 89) 3 60 93-349

Bayerische Landesunfallkasse, Ungererstraße 71, 80805 München,Postanschrift: 80791 München, Tel. (0 89) 3 60 93-0, Fax (0 89) 3 60 93-349

Unfallkasse München, Müllerstraße 3, 80469 München, Postanschrift:80313 München, Tel. (0 89) 2 33-2 80 94, Fax (0 89) 2 33-2 64 84

BerlinUnfallkasse Berlin, Culemeyerstraße 2, 12277 Berlin-Marienfelde,Postfach 48 05 84, 12254 Berlin,Tel. (0 30) 76 24-0, Fax (0 30) 76 24-11 09

BrandenburgUnfallkasse Brandenburg, Müllroser Chaussee 75, 15236 Frankfurt,Postanschrift: Postfach 11 13, 15201 Frankfurt,Tel. (03 35) 52 16-0, Fax (03 35) 54 73 39

Feuerwehr-Unfallkasse Brandenburg, Müllroser Chaussee 75,15236 Frankfurt, Postanschrift: Postfach 1113, 15201 Frankfurt,Tel. (03 35) 5216-0, Fax (03 35) 54 73 39

BremenUnfallkasse Freie Hansestadt Bremen, Walsroder Straße 12–14,28215 Bremen, Tel. (04 21) 3 50 12-0, Fax (04 21) 3 50 12-14

HamburgLandesunfallkasse Freie und Hansestadt Hamburg, Spohrstraße 2,22083 Hamburg, Postanschrift: Postfach 76 03 25, 22053 Hamburg,Tel. (0 40) 2 71 53-0, Fax (0 40) 2 70 69 87

Feuerwehr-Unfallkasse Hamburg, Kurze Mühren 20, 20095 Hamburg,Tel. (0 40) 30 90 42 89, Fax (0 40) 30 90 4181

HessenUnfallkasse Hessen, Opernplatz 14, 60313 Frankfurt,Postanschrift: Postfach 10 10 42, 60010 Frankfurt,Tel. (0 69) 2 99 72-233, Fax (0 69) 2 99 72-207

Mecklenburg-VorpommernUnfallkasse Mecklenburg-Vorpommern, Wismarsche Straße 199,19053 Schwerin, Tel. (03 85) 51 81-0, Fax (03 85) 51 81-111

Feuerwehr-Unfallkasse Nord, Landesgeschäftsstelle Mecklenburg-Vorpommern, Bertha-von-Suttner-Straße 5, 19061 Schwerin,Tel. (03 85) 30 31-700, Fax (03 85) 30 31-706

NiedersachsenBraunschweigischer Gemeinde-Unfallversicherungsverband,Berliner Platz 1C, 38102 Braunschweig, Postanschrift: Postfach 15 42,38005 Braunschweig, Tel. (05 31) 2 73 74-0, Fax (05 31) 2 73 74-40

Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover, Am Mittelfelde 169,30519 Hannover, Postanschrift: Postfach 8103 61, 30503 Hannover,Tel. (0511) 87 07-0, Fax (0511) 87 07-188

Landesunfallkasse Niedersachsen, Am Mittelfelde 169, 30519 Hannover,Postanschrift: Postfach 8103 61, 30503 Hannover,Tel. (05 11) 87 07-0, Fax (05 11) 87 07-202

Gemeinde-Unfallversicherungsverband Oldenburg, Gartenstraße 9,26122 Oldenburg, Postanschrift: Postfach 27 61, 26017 Oldenburg,Tel. (04 41) 77 90 90, Fax (04 41) 7 79 09 50

Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen, Aegidientorplatz 2a, 30159 Han-nover, Postanschrift: Postfach 280, 30002 Hannover, Tel. (0511) 98 95-431,Fax (0511) 98 95-433

Nordrhein-WestfalenRheinischer Gemeindeunfallversicherungsverband, Heyestraße 99,40625 Düsseldorf, Postanschrift: Postfach 12 05 30, 40605 Düsseldorf,Tel. (02 11) 28 08-0, Fax (02 11) 28 08-119

Gemeindeunfallversicherungsverband Westfalen-Lippe, Salzmann-straße156, 48159 Münster, Postanschrift: Postfach 59 67, 48135 Münster,Tel. (02 51) 2102-0, Fax (02 51) 2185 69

Landesunfallkasse Nordrhein-Westfalen, Ulenbergstraße 1,40223 Düsseldorf, Tel. (0211) 90 24-0, Fax (0211) 90 24-180

Feuerwehr-Unfallkasse Nordrhein-Westfalen, Provinzialplatz 1,40591 Düsseldorf, Postanschrift: 40195 Düsseldorf,Tel. (0211) 97 79 89-0, Fax (0211) 97 79 89-29

Rheinland-PfalzUnfallkasse Rheinland-Pfalz, Orensteinstraße 10, 56626 Andernach,Postanschrift: 56624 Andernach,Tel. (0 26 32) 9 60-0, Fax (0 26 32) 9 60-311

SaarlandUnfallkasse Saarland, Beethovenstraße 41, 66125 Saarbrücken,Postanschrift: Postfach 20 02 80, 66043 Saarbrücken,Tel. (0 68 97) 97 33-0, Fax (0 68 97) 97 33-37

SachsenUnfallKasse Sachsen, Rosa-Luxemburg-Straße 17a, 01662 Meißen,Postanschrift: Postfach 42, 01651 Meißen, Tel. (0 35 21) 7 24-0,Fax (0 35 21) 7 24-111

Sachsen-AnhaltUnfallkasse Sachsen-Anhalt, Käsperstraße 31, 39261 Zerbst,Postanschrift: 39258 Zerbst, Tel. (0 39 23) 7 51-0, Fax (0 39 23) 7 51-333

Feuerwehr-Unfallkasse Sachsen-Anhalt,Carl-Miller-Straße 7, 39112 Magdeburg,Tel. (03 91) 5 44 59-0, 6 22 48 73 u. 6 22 4813, Fax (03 91) 5 44 59-22

Schleswig-HolsteinUnfallkasse Schleswig-Holstein, Seekoppelweg 5a, 24113 Kiel,Tel. (04 31) 64 07-0, Fax (04 31) 64 07-250

Feuerwehr-Unfallkasse Nord, Landesgeschäftsstelle Schleswig-Holstein,Sophienblatt 33, 24114 Kiel, Postanschrift: 24097 Kiel,Tel. (04 31) 6 03-2113, Fax (04 31) 6 03-13 95

ThüringenUnfallkasse Thüringen, Humboldtstraße 111, 99867 Gotha, Postanschrift:Postfach 10 03 02, 99853 Gotha, Tel. (0 36 21) 7 77-0, Fax (0 36 21) 7 77-111

Feuerwehr-Unfallkasse Thüringen, Magdeburger Allee 4, 99086 Erfurt (Tivoli), Tel. (03 61) 55 18-200, Fax (03 61) 55 18-221

Eisenbahn-UnfallkasseRödelheimer Straße 49, 60487 Frankfurt/Main,Tel. (0 69) 4 78 63-0, Fax (0 69) 4 78 63-151

Unfallkasse Post und TelekomEuropaplatz 2, 72072 Tübingen, Postanschrift: Postfach 27 80,72017 Tübingen, Tel. 0180 5 00 16 32, Fax (0 70 71) 9 33-43 98

Unfallkasse des BundesWeserstraße 47, 26382 Wilhelmshaven, Postanschrift: Postfach 180,26380 Wilhelmshaven, Tel. (0 44 21) 4 07-0, Fax (0 44 21) 4 07-406

Überreicht und zu beziehen durch den zuständigen Unfallversicherungsträger:

Die jeweils aktuellen E-mail- und Internet-Adressen der hier aufgelisteten Unfallversicherungsträger finden Sie auf derHomepage des Bundesverbandes der Unfallkassen: www.unfallkassen.de unter der Rubrik „Ihr Unfallversicherungsträger“.

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung Seite

Alle Jahre wieder: Vergiftungen durch Pflanzen . . . . . . . . . . . . . . 3Was versteht man unter Giftpflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Mit Giftpflanzen leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Warum war eine Überarbeitung dervorliegenden Broschüre nötig? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Was müssen Sie im Vergiftungsfall tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Bäume und Sträucher

Goldregen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Eberesche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Mahonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Zwergmispel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Feuerdorn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Eibe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Rote und Schwarze Heckenkirsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Seidelbast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Schneebeere (Knallerbse) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Gemeiner Liguster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Lorbeerkirsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Stechpalme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Pfaffenhütchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Gemeiner und Wolliger Schneeball . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Rosskastanie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Lebensbaum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Sadebaum (Sevenstrauch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Wunderbaum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Oleander . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Gemeiner Efeu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Robinie (Falsche Akazie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Faulbaum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Besenginster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

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Krautige Pflanzen Seite

Maiglöckchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Garten- und Feuerbohne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Tollkirsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Bittersüßer Nachtschatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Schwarzer Nachtschatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Kartoffel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Gefleckter Aronstab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Stechapfel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Schwarzes Bilsenkraut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Wasserschierling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Gefleckter Schierling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Virginischer Tabak . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Roter Fingerhut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Blauer und Gelber Eisenhut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Herbstzeitlose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Rotbeerige und Schwarzbeerige Zaunrübe . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Gelbe und Blaue Lupine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Christrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Riesen- und Wiesen-Bärenklau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Zypressen- und Garten-Wolfsmilch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Scharfer Hahnenfuß (Butterblume) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Topfpflanzen

Dieffenbachie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Korallenbäumchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33Weihnachtsstern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33Alpenveilchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Anhang

Einige ungiftige Ziersträucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35Verzeichnis der Informations- und Behandlungs-zentren für Vergiftungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

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Alle Jahre wieder:Vergiftungen durch Pflanzen

Kinder haben Eigenschaften, die sie in besonderem Maß der Gefahrvon Vergiftungsfällen aussetzen. Ein Teil dieser Unfälle geht auf dasKonto von Pflanzengiften.

Kleinkinder stecken vieles in den Mund, weil sie in dieser Entwick-lungsstufe die Dinge mit dem Mund untersuchen. Außerdem ist ihrGeschmackssinn noch nicht so fein ausgeprägt wie der von Erwach-senen, deshalb essen sie auch schlecht schmeckende Dinge.

Ältere Kinder sind neugierig und probieren gern aus. Zudem liebensie das Knochenspielen mit Blättern, Blüten und Früchten, die sie inihrer Umgebung finden.

Dementsprechend vergeht kein Jahr, ohne dass in den Tageszeitun-gen über Vergiftungsfälle mit Pflanzen bei Kindern berichtet wird.Giftpflanzen wachsen nicht nur draußen „vor den Toren der Stadt“.Viele haben als Zierpflanzen unsere Gärten, Anlagen und Wohnun-gen erobert; nicht selten findet man sie sogar im Grünring um Schul-höfe, Kindergärten, Spielplätze und Freibäder.

Bei Erwachsenen sind Vergiftungen durch Pflanzen relativ selten. Sieentstehen durch Verwechslungen von Pflanzen (z.B. bei alternati-ven Ernährungsversuchen), durch Selbstbehandlungsversuche mitpflanzlichen Zubereitungen oder durch Selbstmordversuche.

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Seidelbast

Wie lieblich duftet uns im März der Seidelbast!Doch innerwärts ist er voll Gift und Galle,weil wir, in diesem Falle,das Wunder nur beschauen sollen.(Man muß nicht alles kauen wollen!)

K.H. Waggerl (aus. „Heiteres Herbarium“, Otto Müller Verlag, Salzburg)

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Was versteht man unter Giftpflanzen?Giftigkeit ist ein relativer Begriff, ds wusste schon der mittelalterlicheArzt Paracelsus, von dem der bekannte Satz stammt:

„Allein die Dosis macht ein Gift.“

Diese Aussage erklärt, warum die Übergänge zwischen Heilpflanzenund Giftpflanzen fließend sind und warum der Begriff „Giftpflanzen“nicht leicht zu umreißen ist. Ob und wie stark eine bestimmte Wirk-stoff-Dosis bei einem Menschen als Gift wirkt, hängt auch von sei-nem Alter, seiner Konstitution und seinem Gesundheitszustand ab.Außerdem muss man wissen, dass nicht jede Pflanze der gleichen Artden gleichen Wirkstoffgehalt hat. In Abhängigkeit vom Erbgut (Unter-arten, Rassen), vom Standort, vom Klima und Wetter, vom Alter undvon der Vegetationsperiode der Pflanze unterliegen die Wirkstoff-mengen Schwankungen. Auch die verschiedenen Organe einer Pflan-ze (z.B. Wurzel, Stängel, Blätter, Blüten, Früchte) können verschiede-ne Wirkstoffe bzw. Wirkstoffmengen enthalten. Zur Gruppe der„Giftpflanzen“ gehören solche Bäume, Sträucher und krautige Pflan-zen, deren Inhaltsstoffe bei Menschen und Tieren Gesundheitsstö-rungen hervorrufen können.

Zur Vergiftung mit so genannten Giftpflanzen kommt es nur, wenn diekritischen Wirkstoffe in genügend hoher Dosierung im oder am Kör-per einwirken können. Glücklicherweise verhindert ein spontanes Er-brechen (körpereigener Schutzmechanismus) in vielen Fällen, dasseine solche giftige Wirkstoff-Konzentration entsteht.

Mit Giftpflanzen lebenVergiftungsfälle durch Pflanzen gehören zu jenen Gesundheitsschä-digungen, die sich mit sinnvollen Maßnahmen verhüten lassen. Aller-dings gibt es über das, was sinnvoll ist, verschiedene Meinungen.

Die einen halten es für vorrangig, alle Pflanzen, die nur irgendeinengiftigen Inhaltsstoff enthalten, aus dem Umfeld von Kindern (Spiel-plätze, Kindergärten, Kindertagesstätten, Schulen, Sportplätze) aus-zuschließen.4

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Die anderen – meist Naturfreunde und Befürworter von Pflanzenviel-falt – plädieren aus ökologischen wie pädagogischen Gründen füreine Erziehung zur Vorsicht. Kleine Kinder sollen lernen, dass unbe-kannte Früchte ode andere Pflanzenteile nicht einfach probiert wer-den dürfen, eben weil giftige Stoffe darin enthalten sein können. Äl-tere Kinder sollte man dann genauer über einzelne Pflanzen und diemit ihnen verbundenen Gefährdungen unterrichten.

Es liegt auf der Hand, dass die Methode der Erziehung das Problemgründlicher angeht. Selbst wenn es möglich wäre, gifthaltige Pflan-zen aus den öffentlichen Anlagen, in denen Kinder spielen, gänzlichzu entfernen, so fänden sich doch immer noch so genannte Gift-pflanzen in privaten Gärten, deren Bewuchs an öffentliche Wege oderPlätze heranreicht, oder in der natürlichen Landschaft rund um Dör-fer und Städte. Der Umgang mit der Natur muss also in jedem Fall ge-lernt werden.

Unbestritten ist es sinnvoll, Kinderspielplätze von den giftigen Ver-tretern der so genannten Giftpflanzen freizuhalten. Deshalb habeneinige Länderministerien versucht, durch bestimmte Erlasse bzw.Bekanntmachungen über Anpflanzungen im Bereich von Kinderspiel-plätzen (in Baden-Württemberg auch Kindertagesstätten und Kinder-heimen) gefährdende Pflanzen aus diesem kindlichen Umfeld aus-zuschließen, d.h. auch bereits gepflanzte „giftige“ Sträucher undBäume im Umfeld von öffentlichen Spielplätzen zu entfernen. Gegenein solches rigoroses Entfernen aller „Giftpflanzen“ haben sich ins-besondere die Ständige Konferenz der Gartenbauamtsleiter beimDeutschen Städtetag sowie der Bundesverband Garten-, Land-schafts- und Sportplatzbau gewandt, da mit diesem Vorgehen päda-gogische und ökologische Ziele außer Acht gelassen würden. Außer-dem hätten viele der in den Erlassen bzw. Bekanntmachungengenannten Pflanzen gar keine oder kaum eine Bedeutung für die Be-ratungspraxis, wie aus den Statistiken der Giftinformationszentralenhervorgehe. Die Konferenz der Gartenbauamtsleiter sowie der Bun-desverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau plädieren des-halb dafür, nur vier wegen ihrer Früchte besonders auffallende Ge-hölzarten – den Goldregen, das Pfaffenhütchen, die Stechpalme undden Seidelbast – nicht an Spielplätzen anzupflanzen, jedoch grund-

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sätzlich in geeigneter Weise auf giftige Bestandteile in Pflanzen hin-zuweisen. Nach ihrer Meinung sollten die bestehenden Ländererlas-se wieder aufgehoben werden, da sie in der Praxis, insbesondere beiden Verantwortlichen für Kindergärten, nur Verwirrung und Ängsteausgelöst hätten und ökologisch nicht verantwortbar seien.

Warum war eine Überarbeitung der vorliegendenBroschüre nötig?Die Neuauflage dieses Heftes erscheint in völlig überarbeiteter Form.Vielleicht wundert sich der eine oder andere Leser, wenn er die Aus-sagen dieses Heftes mit denen älterer Hefte vergleicht. Wie könnensich denn Aussagen über die Giftigkeit von Pflanzen ändern? Dafürgibt es mehrere Gründe:

● Die Literatur über Vergiftungsfälle wurde kritischer als bisher ge-sichtet.

● Chemische Verfahren zur Erfassung von pflanzlichen Inhaltsstof-fen wurden feiner.

● Aus der Arbeit der modernen Giftinformationszentralen ergabensich viele wertvolle Beobachtungen über die tatsächliche Wirk-samkeit von pflanzlichen Inhaltsstoffen.

Alle diese Erkenntnisse und Erfahrungen haben zu einer genauerenund damit realistischeren Einschätzung der Gefährdung durch Pflan-zen geführt, in nicht wenigen Fällen im Sinne einer Entschärfung. Da-raus darf allerdings nicht abgeleitet werden, dass im Umgang mitPflanzen nun weniger Vorsicht nötig sei. Aber in dem einen oder an-deren Fall lässt sich mit diesen präzisen Kenntnissen besser die Auf-regung dämpfen, wenn ein Kind doch einmal giftige Beeren oder an-dere Pflanzenteile gegessen hat.

Die Reihenfolge der Pflanzen haben wir aus den Statistiken der Gift-informationszentralen abgeleitet, d.h. aus der Beratungshäufigkeitfür verschiedene Pflanzen; darüber hinaus haben wir aber auch eini-ge Pflanzen in dieses Heft aufgenommen, die zwar selten tatsächlichzu Vergiftungen führen, deren Wirkung aber, wenn sie doch einmal6

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gegessen oder berührt werden, einen Hinweis rechtfertigen. Den Gif-tigkeitsgrad haben wir mit stark giftig, giftig bzw. schwach giftig an-gegeben. Diese Bewertung kann im Vergiftungsfall dazu beitragen,voreilige, unüberlegte Maßnahmen zu verhindern.

48 Pflanzen werden in dieser kleinen Broschüre vorgestellt, aber inder Natur gibt es weit mehr Pflanzen mit giftigen Inhaltsstoffen. Auchdas muss der Leser wissen. Für alle Zweifelsfälle gilt also „Beschau-en, nicht kauen“, wie es der Schriftsteller K.H. Waggerl so einpräg-sam formuliert hat.

Was müssen sie im Vergiftungsfall tun?

Hat ein Kind doch einmal Pflanzenteile in den Mund genommen odergeschluckt, befolgen Sie bitte folgende Ratschläge:

● Wenn Sie nicht sicher sind, dass es sich um eine völlig ungiftigeund unschädliche Pflanze handelt, rufen sie sofort in einer Gift-informationszentrale (GIZ) an. Eine nach Städten alphabetischgeordnete Liste der bundesdeutschen GIZ finden Sie am Schlussdieser Broschüre. Die GIZ, die besondere Erfahrungen hinsicht-lich kindlicher Vergiftungsunfälle haben, sind mit einem K ge-kennzeichnet.Schildern Sie möglichst genau die Symptome des Kindes und wasSie als Ursache erkannt haben oder vermuten. Diese Fibel kannIhnen helfen, die Pflanze zu benennen. Wichtig ist außerdem an-zugeben, welche Menge vermutlich aufgenommen wurde und wielange das zurückliegt. Notieren Sie die Auskünfte der GIZ für Ih-ren Arzt.

● Sollten Vergiftungserscheinungen auftreten oder zu erwarten sein,gehören Kinder in ärztliche Behandlung. Befolgen Sie diesbezüg-lich genau die Empfehlungen der GIZ und suchen Sie gegebenen-falls ohne Verzögerung Ihren Kinderarzt oder die nächstgelegeneKinderklinik auf. Geben Sie die Information der GIZ an den be-handelnden Arzt weiter. Bringen Sie ihm, wenn möglich, die ver-dächtige Giftpflanze oder Teile davon mit. Auch Apotheker und Gärt-ner können bei der Identifizierung von Giftpflanzen hilfreich sein.

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● Vermeiden Sie vorschnelle, evtl. nicht notwendige oder sogar ge-fährliche Hilfsmaßnahmen. Bedenken Sie, dass die Mehrzahl derFälle, bei denen Kinder Pflanzenteile zu sich nehmen, harmlossind und keiner Behandlung bedürfen.

● Leisten Sie Erste Hilfe nur im Notfall, wenn ärztliche Hilfenicht schnell genug zu bekommen ist.

Manche Kinder erbrechen nach Aufnahme von Pflanzenteilen al-lein. Falls dies nicht der Fall ist, der schädliche Stoff aber entferntwerden muss, können Sie wie folgt vorgehen:

1. Lassen Sie das Kind ein oder zwei Gläser lauwarmen Him-beersaft oder lauwarmes Wasser trinken.

2. Legen sie sich das Kind in Bauchlage über Ihre Oberschenkel,den Kopf etwas nach unten hängend, damit das Erbrocheneabfließen kann und nicht in die Luftröhre gerät.

3. Stecken sie den Finger tief in den Hals und drücken sie kräftigauf den Zungengrund.

So sollten Sie nicht vorgehen:

1. Geben Sie zum Auslösen von Erbrechen niemals Salzwasser:Das kann für kleine Kinder lebensgefährlich sein.

2. Geben sie zum Auslösen von Erbrechen niemals Milch, denndie Aufnahme fettlöslicher Gifte wird durch Milch gefördert.

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Goldregen(Laburnum anagyroides)

giftig: alle Teile, vor allem die Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Etwa 1/2 – 1 Stunde nach dem Ver-zehr kann es zu Erbrechen, Übel-keit, Leibschmerzen, Schwitzen,Blässe und Speichelfluss kom-men, in schweren Fällen auch zuBewusstlosigkeit, Krampfanfällenund Kreislaufversagen.

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BäumeundSträucher

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Eberesche(Vogelbeerbaum)(Sorbus aucuparia)

schwach giftig:nur die frischen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nur nach dem Verzehr größererMengen kann es zu Erbrechenund Durchfall kommen.

Mahonie(Mahonia aquifolium)

giftig:die Wurzel und die Stammrindeschwach giftig:die blauen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Allenfalls nach dem Verzehr grö-ßerer Mengen Früchte (mehr als50) kann es zu Erbrechen undDurchfall kommen. Durch die Auf-nahme größerer Mengen Rindeund Wurzelstöcke können Be-nommenheit und Nierenreizungauftreten.

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Zwergmispel(Cotoneaster-Arten)

schwach giftig:alle Teile einschließlich der rotenFrüchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Allenfalls nach dem Verzehr grö-ßerer Mengen kann es zu Erbre-chen kommen.

Feuerdorn(Pyracantha coccinea)

schwach giftig bis ungiftig:die roten, gelben oder orangefar-bigen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Allenfalls nach dem Verzehr grö-ßerer Mengen Früchte kann es zuErbrechen und Durchfall kommen.

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Eibe (Taxus baccata)

giftig:Nadeln, zerbissene Samenungiftig: roter Samenmantel (süßschmeckend)

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Wenn die Samen beim Verzehrvon „Beeren“ nicht zerkaut wer-den, sind keine Vergiftungen zubefürchten. Nach dem Herunter-schlucken von Nadeln bzw. zer-kauten Samen kann es schonnach etwa einer Stunde zu Übel-keit, Erbrechen und Leibschmerzenkommen, später auch zu Durch-fall, weiten Pupillen und auffal-lend roten Lippen, in schwerenFällen auch zu Bewusstlosigkeitund Herzrasen; Todesfolge mög-lich.

Rote und SchwarzeHeckenkirsche(Lonicera xylosteum, Lonicera nigra)

schwach giftig:die roten, gelben oder orangefar-bigen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr größerer Bee-renmengen (ca. 10) kann es zuLeibschmerzen, Erbrechen undDurchfall kommen.

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Seidelbast(Daphne mezereum)

stark giftig:alle Teile einschließlich der Samender roten Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Der Umgang mit Pflanzenteilenkann an der Haut Rötung, Blasenund Pusteln hervorrufen. Nachdem Verzehr schon kleiner Men-gen kann es in wenigen Minutenzu Kratzen und Brennen im Mund,dann zu Lippen- und Gesichts-schwellungen, Schluckbeschwer-den, starken Kopf- und Leib-schmerzen, Brechreiz, blutigemDurchfall, bei Kindern auch zu Ver-wirrtheit kommen. Der Verzehr vonBeeren läuft glimpflich ab, wenndie Samen nicht zerkaut werden.

Schneebeere(Knallerbse)(Symphoricarpos albus, S. rivularis)

schwach giftig bis ungiftig:die weißen Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr von 3–4 Beerenentstehen im Allgemeinen keineBeschwerden. Bei Verzehr grö-ßerer Mengen kann es zu Leib-schmerzen und Erbrechen kommen.

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Gemeiner Liguster(Ligustrum vulgare)

giftig:die schwarzen Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zuErbrechen, Durchfall und Leib-schmerzen kommen.

Lorbeerkirsche(Prunus laurocerasus)

giftig: alle Teile, insbesondere Sa-men und Blätter, weniger dasFruchtfleisch der zunächst roten,später schwarzen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Wenn Kinder beim Verzehr vonFrüchten die Samen ausspuckenoder unzerkaut herunterschlu-cken, sind Erbrechen und Bauch-schmerzen zu erwarten. die zer-kauten Samen können Kratzen imHals, Erregung, verstärkte At-mung hervorrufen.

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Stechpalme(Ilex aquifolium)

giftig:die roten Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Essen mehrerer Beerenkönnen Erbrechen, Leibschmer-zen und Durchfall auftreten.

Pfaffenhütchen(Euonymus europaeus)

giftig:alle Teile, vor allem die rotenFrüchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:3–24 Stunden nach der Aufnahmevon Pflanzenteilen können Erbre-chen, Leibschmerzen und starkerDurchfall auftreten, auch Kreis-laufstörungen sind möglich.

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Gemeiner und Wolliger Schneeball(Viburnum opulus,Viburnum lantana)

schwach giftig:Rinde, Blätter, die roten (Gemei-ner Schneeball) bzw. schwarzen(Wolliger Schneeball) Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr von Pflanzen-teilen kann es zu Erbrechen,Durchfall und Bauchschmerzenkommen.

Rosskastanie(Aesculus hippocstanum)

schwach giftig:Kastanien, besonders die grünen,unreifen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu Er-brechen und/oder Durchfall kom-men.

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Lebensbaum(Thuja occidentalis,Thuja orientalis)

giftig:alle Teile, besonders die Zweig-spitzen und Zapfen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Das Öl des Lebensbaumes kannHautentzündungen verursachen.Nach dem Verzehr von Pflanzen-teilen können Erbrechen, Durch-fall und Leibschmerzen auftreten,in schweren Fällen auch Krampf-anfälle und Nierenschäden.

Sadebaum(Sevenstrauch)(Juniperus sabina)

giftig:alle Teile, am stärksten die jungenTriebe

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Das Sadebaumöl kann Blasenund auch tiefer gehende Schädenauf der Haut verursachen.Nach dem Verzehr von Pflanzen-teilen können Erbrechen undDurchfall auftreten, in schwerenFällen auch Nierenschäden,Krampfanfälle und Lähmungen.

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Wunderbaum(Ricinus communis)

stark giftig:Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr können Erbre-chen, Leibschmerzen und Durch-fall auftreten, in schweren Fällenauch Nierenentzündung, Nieren-versagen, Kreislaufstörungen; To-desfolge möglich.

Oleander(Nerium oleander)

giftig:alle Teile

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Bei Verzehr von Pflanzenteilenkann es zu Erbrechen kommen, inschweren Fällen auch zu kolik-artigen Leibschmerzen und Herz-rhythmusstörungen.

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Gemeiner Efeu(Hedera helix)

giftig:Blätter, besonders die schwarzenBeeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Häufiges Anfassen von Efeublät-tern oder -wurzeln kann zu Haut-entzündungen führen.Nach dem Essen von Beeren kannes zu Brennen im Rachen, Erbre-chen und/oder Durchfall kom-men.

Robinie(Falsche Akazie)(Robinia pseudoacacia)

giftig:Rinde, Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr können Leib-schmerzen, Erbrechen und/oderDurchfall auftreten.

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Faulbaum(Rhamnus frangula)

giftig:Rinde, die zuerst roten, dannschwarzen Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu Er-brechen, Übelkeit und/oderDurchfall kommen, bei der Auf-nahme größerer Mengen auch zukolikartigen Leibschmerzen, dras-tischem Durchfall und Krampfan-fällen.

Besenginster(Cytisus scoparius)

giftig:Blätter und Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zuErbrechen und Leibschmerzenkommen, bei Aufnahme größererMengen auch zu Kreislaufstörun-gen.

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Maiglöckchen(Convallaria majalis)

giftig:alle Teile einschließlich der rotenBeeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr können Erbre-chen und Durchfall auftreten. Dadie herzwirksamen Wirkstoffeschlecht aus dem Darm aufge-nommen werden, kommt es nurselten zu Herzrhythmusstörun-gen.

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Krautige Pflanzen

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Garten- undFeuerbohne(Phaseolus vulgaris,Phaseolus coccineus)

giftig:rohe Bohnen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:2–3 Stunden nach dem Verzehrkann es zu manchmal schwerstillbarem, blutigem Erbrechen,Bauchschmerzen, blutigem Durch-fall, Herzrasen, Kreislaufkollapsund Krampfanfällen kommen (Be-obachtungen nach sehr unter-schiedlichen Mengen roher Boh-nen oder Bohnensamen).

Tollkirsche(Atropa belladonna)

stark giftig:alle Teile, besonders Wurzeln undSamen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zuTrockenheit der Schleimhäute,Rötung des Gesichts, starkemDurst, beschleunigtem Puls undweiten Pupillen kommen, inschweren Fällen auch zu Gleichge-wichtsstörungen, Übererregbar-keit, Sehstörungen, Krampfanfäl-len; Todesfolge möglich.

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BittersüßerNachtschatten(Solanum dulcamara)

giftig: alle Teile einschließlich dernoch grünen, unreifen Beeren;reife rote Beeren enthalten nurnoch Spuren giftiger Stoffe

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr größerer Men-gen kann es sofort oder erst nachStunden zu Kratzen im Hals, Er-brechen, Leibschmerzen kom-men, in schweren Fällen auch zuSinnestäuschung, Ruhelosigkeitund Krampfanfällen.

Schwarzer Nachtschatten(Solanum nigrum)

giftig: alle Teile einschließlich dernoch grünen, unreifen Beeren;schwarze reife Beeren enthaltennur noch Spuren oder gar keinegiftigen Stoffe

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:wi Bittersüßer Nachtschatten(s.o.)

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Kartoffel(Solanum tuberosum)

giftig: alle oberirdischen Teile ein-schließlich der grünen Beeren,außerdem die Kartoffelkeime; dieKartoffelknolle nur dann, wennsie bei zu viel Licht gelagert wur-de (Grünfärbung)

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es ähnlichwie bei den anderen Nachtschat-tengewächsen zu Halsschmerzen,Erbrechen, Leibschmerzen undDurchfall kommen, in schwerenFällen auch zu optischen Täuschun-gen, Angst und Krampfanfällen.

Gefleckter Aronstab(Arum maculatum)

giftig:alle frischen Pflanzenteile ein-schließlich der roten Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zuBrennen und Prickeln im Mund,Erbrechen, Bauchschmerzen undDurchfall kommen, in schwerenFällen auch zu Erregung, Schwin-del sowie Krämpfen in den Extre-mitäten. In den letzten Jahrenwurden keine Fälle mit tödlichemAusgang mehr bekannt.

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Stechapfel(Datura stramonium)

stark giftig:alle Teile, besonders Wurzeln undSamen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:wie bei der Tollkirsche (S. 22).Rötung des Gesichts und be-schleunigter Puls können fehlen,Halluzinationen in den Vorder-grund treten.

SchwarzesBilsenkraut(Hyoscyamus niger)

stark giftig:alle Teile, besonders die Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:wie bei der Tollkirsche (S. 22)

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Wasserschierling(Cicuta verosa)

stark giftig: alle frischen Pflan-zenteile, vor allem die an Sellerieerinnernden Wurzeln

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Kauen schon kleinerWurzelstückchen kann es nacheiner halben bis einer Stunde zuheftigem Brennen im Mund undErbrechen kommen, in schwerenFällen auch zu Krampfanfällen;Todesfolge möglich.

GefleckterSchierling(Conium maculatum)

stark giftig:alle Teile, besonders die Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu hef-tigem Erbrechen, Herzrasen, wei-ten Pupillen kommen, in schwe-ren Fällen auch zu Lähmungen,die von den Beinen her aufstei-gen; Todesfolge möglich.

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Virginischer Tabak(Nicotiana tabacum)

giftig: alle Teile, frisch und als Ta-bak, auch die bisher als ungiftigangesehenen Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Leichte Nikotinvergiftung nachdem Verzehr geringer Mengenkönnen sich durch Erbrechen,Übelkeit, Durchfall, Schwindel,Kopfschmerzen, Händezittern äu-ßern; schwere Vergiftungen sindgekennzeichnet durch Blässe, kal-ten Schweiß, Herzrasen, Krampf-anfälle, Bewusstseinsverlust; To-desfolge durch Atemlähmungmöglich.

Roter Fingerhut(Arum maculatum)

giftig:alle Teile

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zuÜbelkeit, Erbrechen und Leib-schmerzen kommen. Wenn nichterbrochen wird, auch Herzrhyth-musstörungen, Sehstörungenund Halluzinationen möglich.

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Blauer und GelberEisenhut(Aconitum napellus,Aconitum vulparia)

stark giftig: alle Teile, besondersdie Wurzeln und Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Schon 10–20 Minuten nach demVerzehr kann zu Brennen und Krib-beln im Munde und in den Fingernund Zehen kommen sowie zu völ-liger Empfindungslosigkeit der Hautmit Gefühl der Kälte, weiterhin zuheftigem Erbrechen und kolikarti-gen Durchfällen. In sehr schwerenFällen können auch starke Mus-kelschmerzen, Herzrhythmusstö-rungen und Lähmungen auftre-ten; Tod durch Atemlähmung oderKreislaufversagen möglich.

Herbstzeitlose(Colchicum autumnale)

stark giftig: alle Teile, besonders die Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:2–6 Stunden nach dem Verzehrkann es zu Brennen im Mund,Schluckbeschwerden, Erbrechenund Durchfall kommen, in schwe-ren Fällen auch zu Herzrasen,Krampfanfällen und aufsteigen-den Lähmungen; Todesfolgedurch Atemlähmung möglich.

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Rotbeerige undSchwarzbeerigeZaunrübe(Bryonia dioica,Bryonia alba)

giftig: alle Teile einschließlich derroten bzw. schwarzen Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Bei Hautkontakt mit Pflanzensaftkönnen Rötungen und Blasen ent-stehen.Nach dem Verzehr kann es zu hef-tigen Leibschmerzen, Erbrechenund blutigem Durchfall kommen,in schweren Fällen auch zu Nie-renschäden.

Gelbe undBlaue Lupine(Lupinus luteus,Lupinus angustifolius)

giftig:die Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu Er-brechen, Leibschmerzen undDurchfall kommen, in schwerenFällen auch zu Herzrhythmusstö-rungen.

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Christrose(Helleborus niger)

giftig: alle Teile

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zuKratzen in Mund und Rachen, er-höhtem Speichelfluss, Erbrechen,Leibschmerzen, Durchfall undweiten Pupillen kommen.

Riesen-Bärenklau(Herkulesstaude)(Heracleum mantegazzianum)

Wiesen-Bärenklau(Heracleum sphondylium)

giftig: Stängelsaft

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Vor allem beim Abschlagen derStängel, wenn der austretendeSaft auf die Haut tropft und dieSonne anschließend auf dieseStelle scheint, können Hautrötun-gen mit Blasen entstehen wie beiVerbrennungen 1. und 2. Grades.

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Zypressen- undGarten-Wolfsmilch(Euphorbia cyparissias,Euphorbia peplus)

giftig: alle Teile durch den Milchsaft

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Auf der Haut kann der MilchsaftBlasen und Pusteln hervorrufen.Milchsaftspritzer ins Auge verur-sachen manchmal Bindehaut- undHornhautentzündungen.Nach dem Verzehr können sichauch im Mund schmerzhafte Bla-sen bilden, es kann zu Erbrechen,Leibschmerzen und Durchfallkommen, in schweren Fällen auchzu Kreislaufstörungen und Krampf-anfällen.

Scharfer Hahnenfuß(Butterblume)(Ranunculus acris)

giftig: alle Teile

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Bei Hautkontakt ist Blasenbil-dung möglich.Nach dem Verzehr kann es zu Er-brechen, Übelkeit, Leibschmerzenund Durchfall kommen.

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Dieffenbachie(Dieffenbachia)

giftig: alle Teile durch den Pflanzensaft

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Beim Verzehr frischer Pflanzentei-le können innerhalb von 30 Mi-nuten Rötung, Schwellung, star-ker Schmerzen im Mund sowieSchluckbeschwerden auftreten.Die schnell einsetzenden Be-schwerden im Mund halten meistvom Verzehr größerer Mengen ab,andernfalls sind schwere Schädender Magenschleimhaut zu erwar-ten.Pflanzensaftspritzer ins Auge kön-nen schmerzhafte Entzündungenan Hornhaut und Bindehaut ver-ursachen.

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Topf-pflanzen

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Korallenbäumchen(Solanum pseudocapsicum)

schwach giftig: alle Teile einschließlich der koral-lenfarbigen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr können Leib-schmerzen, Übelkeit und Erbre-chen auftreten.

Weihnachtsstern(Euphorbia pulcherrima)

schwach giftig:der Milchsaft

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr Können Erbre-chen und Durchfall auftreten.

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Alpenveilchen(Cyclamen persicum)

giftig: die Knolleungiftig: Blüten, Blätter

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Bereits kleine Stückchen derKnolle können Erbrechen und/oder Durchfall verursachen, inschweren Fällen auch Krampf-anfälle und Lähmungen.

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Einige ungiftige Ziersträucherzur kinderfreundlichen Bepflanzung vonGärten und Anlagen geeignet

Apfelrose, Japanische Rosa rugosaBlut-Johannisbeere Ribes sanguineumDeutzie, Hohe Deutuoa scabraFächer-Ahorn, Roter Acer palmatumFelsenbirne, Kanadische Amelanchier canadenisFingerstrauch Potentilla fruticosaFlieder Syringa vulgarisForsythie Forsythia intermediaKolkwitzie Kolkwitzia amabilisKornelkirsche Cornus masPfeifenstrauch (Falscher Jasmin) Philadelphus coronariusPurpur-Hartriegel Cornus albaRanunkelstrauch Kerria japonicaRosen-Eibisch Hibiscus syriacusScheinquitte, Japanische Chaenomeles-HybridenSchmetterlingsstrauch Buddlei davidilSilber-Eschenahorn Acer negundoSpierstrauch Spiraea bumaldaTamariske Tamarix parvifloraZierkirsche, Japanische Prunus serrulata

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Verzeichnis der Giftinformationszentren der Bundesrepublik Deutschland (gemeldet nach § 16e ChemG; Stand: Juli 2003)

Berlin: Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie,Spandauer Damm 130, 14050 Berlin, Tel.: 0 30 / 1 92 40, Fax: 0 30 / 30 68 67 21

Berlin: Giftberatung Virchow-Klinikum, Med. Fakultät der Humboldt-Universität zuBerlin, Abt. Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie und Intensivmedizin,Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin, Tel.: 0 30/4 50 55-3555, Fax: 0 30/4 50 55-3915

Bonn: Informationszentrale gegen Vergiftungen, Zentrum für Kinderheilkunde derRheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn,Adenauer Allee 119, 53113 Bonn, Tel.: 02 28 / 1 92 40, Fax: 02 28 / 2 87 33 14

Erfurt: Gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpom-mern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Helios-Klinikum,Nordhäuser Straße 74, 99089 Erfurt, Tel.: 03 61 / 73 07 30, Fax: 03 61 / 7 30 73 17

Freiburg: Vergiftungs-Informationszentrale im Zentrum für Kinderheilkunde undJugendmedizin des Universitätsklinikums,Mathildenstraße 1, 79106 Freiburg, Tel.: 07 61 / 1 92 40, Fax: 07 61 / 2 70 44 57

Göttingen: Giftinformationszentrum-Nord der Länder Bremen, Hamburg,Niedersachsen und Schleswig-Holstein (GIZ-Nord), Zentrum für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Göttingen,Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen, Tel.: 05 51 / 1 92 40 für die Bevölkerung (für med. Fachpersonal 05 51 / 38 31 80), Fax: 05 51 / 3 83 18 81

Homburg: Informations- und Beratungszentrum für Vergiftungen,Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität, 66421 Homburg/Saar, Tel.: 0 68 41 / 1 92 40, Fax: 0 68 41 / 1 62 84 38

Mainz: Beratungsstelle bei Vergiftungen, II. Medizinische Klinik und Poliklinik der Universität, Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz, Tel.: 0 61 31 / 1 92 40, -/ 23 24 66, Fax: 0 61 31 / 23 24 68

München: Giftnotruf München, Toxikologische Abteilung der II. Med. Klinik rechts der Isar der Technischen Universität München,Ismaninger Straße 22, 81675 München, Tel.: 0 89 / 1 92 40, Fax: 0 89 / 41 40 24 67

Nürnberg: Giftinformationszentrale der Medizinischen Klinik 2 des Klinikums Nürnberg Nord, Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1, 90419 Nürnberg, Tel.: 09 11 / 3 98 24 51, Fax: 09 11 / 3 98 21 92

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Page 39: Giftpflanzen Beschauen, nicht kauen, GUV-SI · PDF fileHerausgeber Bundesverband der Unfallkassen Fockensteinstraße 1, 81539 München Mit freundlicher Genehmigung der Hessischen Arbeitsgemeinschaft

GUV-SI 8018 (bisher GUV 29.15)

GUV-Informationen

Gesetzliche Unfallversicherung

GiftpflanzenBeschauen, nicht kauen

Hinweis:

Seit Oktober 2002 ist das BUK-Regelwerk „Sicherheit und Gesundheitsschutz“ neu strukturiertund mit neuen Bezeichnungen und Bestellnummern versehen. In Abstimmung mit dem Haupt-verband der gewerblichen Berufsgenossenschaften wurden sämtliche Veröffentlichungen denKategorien „Unfallverhütungsvorschriften“, „Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz“,„Informationen“ und „Grundsätze“ zugeordnet.

Bei anstehenden Überarbeitungen oder Nachdrucken werden die Veröffentlichungen auf dieneuen Bezeichnungen und Bestellnummern umgestellt. Dabei wird zur Erleichterung für einenÜbergangszeitraum von ca. 3 bis 5 Jahren den neuen Bestellnummern die bisherige Bestell-nummer angefügt.

Des Weiteren kann die Umstellung auf die neue Bezeichnung und Benummerung einer sogenannten Transferliste entnommen werden, die u.a. im Druckschriftenverzeichnis und auf derHomepage des Bundesverbandes der Unfallkassen (www.unfallkassen.de) veröffentlicht ist.