Gitarrenbuch - Peter Bursch

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easy guitar

Transcript of Gitarrenbuch - Peter Bursch

Die in diesem Buch enthaltenen Originallieder, Textunterlegungen, Fassungen und Über-tragungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Geneh-migung der Verfügungsberechtigten.

Alle Rechte an der Zusammenstellung dieses Buches beim VOGGENREITER VERLAG.

Ich danke allen für ihre Unterstützung, insbesondere meiner Frau Marita für ihre Ideen undTextkorrekturen, meiner Tochter Sita für ihre Mitarbeit und ihr Verständnis (sie hat diesmalnicht gestört), den Mitarbeitern des Voggenreiter Verlages, den vielen Fotografen,besonders Jochen Balke und Frank Napierala, den gestreßten Malern und GrafikernMoses Pankarz und Willi Kissmer und der Firma lbanez.

Ich widme dieses Buch dem leider viel zu früh verstorbenen Dr. Ernst Voggenreiter.

Umschlaggrafik:

Jürgen Pankarz

Fotos:

Bruno Kassel

Seite 17 (Keith Richards)Seite 28 (Bob Dylan)Seite 34 (Joan Baez, Simon & Garfunkel)Seite 48 (Gary Moore)Seite 53 (Uriah Heep)Seite 77 (Eric Clapton)Seite 103, 105 (Scorpions)

dpa

Seite 46 (Beatles)

Fotos der Griffbilder:

Sirius, Duisburg.

Grafiken:

Willi Kissmer

Satz & Layout:

Jeromy Bessler / Norbert OpgenoorthTon & Art, Christoph Waldhauer

© 1993 VOGGENREITER VERLAG, BonnViktoriastr. 25, D-53173 Bonn

www.voggenreiter.dei [email protected]

I SBN: 3-8024-0208-1

Vorwort

Vor einiger Zeit spielte ich mit meiner Band auf einem großen Rock-Festival. Kurz vorunserem Auftritt kamen einige Musiker von anderen bekannten Bands zu mir und sagten,wenn ich nicht gewesen wäre, dann würden sie heute hier nicht auf der Bühne stehen. Siehaben alle nach meinen Gitarrenbüchern gelernt. Das ist natürlich ein großes Kompliment.Es hat ihnen vor allem riesigen Spaß gemacht danach zu lernen; und das soll es für Dichauch.

Wichtig ist, daß Du mit diesem Buch so locker wie möglich den Einstieg schaffst. Allesandere kommt von selbst. Viele haben Angst vor Noten und können sich überhaupt nichtvorstellen danach das Gitarrenspiel zu erlernen. Das kann an verschiedenen Dingenliegen, vielleicht auch am schlechten Musikunterricht. Genau das will ich verhindern.

Deswegen erkläre ich Dir alles ohne Noten, nur nach Griffbildern und Tabulaturen. DerVorteil ist, Du siehst direkt wie Du auf Deiner Gitarre wo und was greifen und spielenmußt. Übrigens, die Tabulaturschreibweise gibt es schon seit dem Mittelalter. Ist also keineErfindung von mir, wie manche glauben, sondern ich habe sie nur entsprechendaktualisiert und bekannt gemacht.

Zusätzlich liegt dem Buch eine CD bei. Hier habe ich Dir alle Übungen und Beispiele soaufgenommen, daß Du direkt mitspielen kannst.

Dieses Buch besteht aus drei Teilen und einem umfangreichen ANHANG.Im 1. TEIL lernst Du das Stimmen, die ersten Griffe und einfache Anschlagtechniken.Im 2. TEIL zeige ich Dir leichte Zupftechniken, das Melodie- und Solospiel, wie Du mitdem Plektrum umgehst, sowie Hammering- und Barre-Techniken.Im 3. TEIL erkläre ich Dir den Blues, einfache Rock-Spieltechniken, einiges über die E-Gitarre, Verstärker und Effektgeräte, neue Zupfsysteme bis hin zum Picking und wie DuDir bekannte Lieder selber heraushören kannst.I m ANHANG findest Du alle Liedtexte mit den richtigen Griffen, Grifftabellen, CD- undBuchhinweise, viele Tips zu Deiner Gitarre, zu den Saiten und ihrer Pflege, Hinweise fürLinkshänder usw.

Damit Du alles mit Leichtigkeit lernst, gibt es zu jeder Übung mehrere populäre Liedbei-spiele, z. B. von BOB DYLAN, den SCORPIONS, JOAN BAEZ oder aus derinternationalen Folkmusik und dem Blues. Zusätzlich findest Du in den einzelnen Kapitelnviele spaßige Anmerkungen und einige Quizfragen.

Mit diesem Buch kann also jeder das Gitarrenspiel erlernen - ob alleine, mit Freund oderFreundin, in Gruppen, Musikschulen oder mit seinem Gitarrenlehrer.Zum Schluß danke ich noch meinen Lesern und Gitarrenschülern für die vielen Tips undHinweise. Ich wünsche Dir viel Spaß!

Dein Peter Bursch

I nhalt1. TEIL:

Vorbemerkung 81. Einiges zum Gitarrenkauf 92. Erklärung wichtiger Begriffe an der Gitarre 103. Wie wird die Gitarre gehalten? 104. Das Stimmen 115. Verschiedene Gitarrenarten 166. Das Aufziehen der Saiten 187. Die ersten Griffe 20

G-Dur (einfach) 20D-Dur 21A-Dur 22

This Land is Your Land 23E-Dur 26

Ein Bett im Kornfeld 24Marmor, Stein und Eisen 27Blowin' In The Wind 28

8. Die Baßbegleitung 29H7 31

9. Zur Musiktheorie 3210. Noch mehr Griffe 35

Can The Circle Be Unbroken 35Go Tell lt On The Mountain 36

G-Dur (vollständig) 37Sloop John B 37This Land is Your Land 39

E-Moll 39Lady In Black 40

A -Moll 41Go Down Moses 42

C-Dur 43We Shall Overcome 44

2. TEIL:

Vorbemerkung 461. Leichte Vorübung 47

Whiskey In The Jar 472. Der erste Barre-Griff 49

F-Dur 49Sag mir, wo die Blumen sind 50Guantanamera 52

D-Moll 53What Shall We Do With A Drunken Sailor 54House Of The Rising Sun 55

3. Der 3/4-Takt 55House Of The Rising Sun 56E7 56

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4. Das Zupfen mit dem Daumen 57Holiday 58Blowing In The Wind 59

5. Das Hammering (oder Klopfen) 60Lady In Black 62Heute hier, morgen dort 63

6. Einfaches Melodie- oder Solospiel 64Heute hier, morgen dort ( Melodie) 65Moskau um Mitternacht (Melodie) 68

7. Die Barre-Technik 70F-Dur 70

Knockin' On Heaven's Door 718. Das Plektrumspiel 73

Country Doodle 74G7 75

9. Die Wechselschlag-Technik 76

3. TEIL:

Vorbemerkung 791. Die Blues-Gitarre 80

E6 80A6 81A7 81Barre A, A6, A7, H 84Barre H6, H7 85

Ramblin' On My Mind 862. Die Rock-Gitarre 87

zu E-Dur (1.+2. Lage) 87zu A-Dur (1.+2. Lage) 88zu D-Dur (1.+2. Lage) 88

Marmor, Stein und Eisen 89Sweet Little Sixteen 90

2.1 Die E-Gitarre 922.2 Was ich beim Kauf einer E-Gitarre beachten muß! 942.3 Warum heult mein Amp nicht? 962.4 Effektgeräte - warum? 972.5 Wie mache ich aus meiner akustischen Gitarre eine elektrische? 98

3. Einfache Zupftechnik 99Lady In Black 100House Of The Rising Sun 102

3.1 Zupftechnik mit 4 Fingern 102Holiday 105Killing Me Softly 107Duisburg 108

C/H , Am/G 109Fm, C7 , D7 110

5

3.2 Die Picking-Technik 111Heute hier, morgen dort 112Streets Of London 113

4. Wie kann ich meine Lieblingsstücke von CD, Schallplatte,Cassette oder Video auf meiner Gitarre nachspielen? 114

5. Lieder in andere Tonarten umschreiben - Das Transponieren 1166. Die Kapodaster-Technik 118

ANHANG

1. LiedtexteThis Land Is Your Land 120Ein Bett im Kornfeld 120Marmor, Stein und Eisen 121Blowin' In The Wind 122Can The Circle Be Unbroken 122Go Tell lt On The Mountain 123Sloop John B 124Lady In Black 124Go Down Moses 125We Shall Overcome 126Whiskey In The Jar 126Sag mir, wo die Blumen sind 127Guantanamera 128What Shall We Do With A Drunken Sailor? 129House Of The Rising Sun 129Holiday 130Heute hier, morgen dort 130Knockin' On Heaven's Door 131Ramblin' On My Mind 131Killing Me Softly 132Sweet Little Sixteen 132Streets Of London 133

2. Auflösung der Übungen 1343. Andere Methoden, Deine Gitarre zu stimmen 135

a) Das Stimmen mit Hilfe einer Melodie 135b) Das Stimmen nach Oktaven 136c) Das Stimmen nach Flageolett-Tönen 137

4. Die ideale Gitarre für Dich 1385. Einige Hinweise zu den Saiten und ihrer Pflege 1426. Hinweise für Linkshänder 1447. Koffer oder Tragebeutel (Gig-Bag) 1458. CD- und Schallplattenhinweise 1469. Buchhinweise 14710. Grifftabelle 14811. Schlußwort 15112. Verzeichnis der Tonbeispiele auf CD 152

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VORBEMERKUNGI n dem 1. TEIL erkläre ich Dir in unkomplizierter Weise den Einstieg insGitarrenspiel ohne Noten, nur nach Gehör, Gefühl und Rhythmus. Du lernstzuerst einige Grundbegriffe, wie die Gitarre gehalten wird, das Stimmen undnatürlich die ersten Griffe. Dabei zeige ich Dir einfache Anschlagtechnikenund zu jedem Griff populäre Liedbeispiele.Ein stures Einpauken der Technik des Spielens wird Dich nicht weit bringen.Du sollst einfach Spaß daran haben.Diese Liedbeispiele, die ich für Dich ausgesucht habe, beziehen sich auf dieMusik, die Du jeden Tag hörst, z. B. aus der Rock- und Pop-Musik, aus deri nternationalen Folklore und dem Blues.

Mit anderen Worten:Du brauchst also von nix 'ne Ahnung zu haben,

leg' einfach los!

"Wir wünschen Dir viel Spaß"

s

1. Einiges zum Gitarrenkauf

Versuche am Anfang eine gut spielbare Konzertgitarre zu bekommen, und laß' Dichdabei von einem Fachmann beraten. Am besten gehst Du in ein Musikgeschäft undprobierst mehrere Gitarren aus. Dabei nimmst Du sie in die Hand, kontrollierst ob der Halsfür Deine Finger nicht zu breit oder zu schmal ist, die Wirbel in Ordnung sind und derAbstand zwischen den Saiten und dem Griffbrett nicht zu groß ist. Achte auch darauf,daß der Hals gerade ist, die Oktave stimmt, und daß Du eine Garantie bekommst, fallsan Deinem Instrument einmal 'was dran ist.Viele dieser Begriffe wirst Du nicht kennen. Deswegen nehme wenn möglich DeinenGitarrenlehrer mit oder einen Freund oder eine Freundin, der oder die schon etwasspielen kann.

Vergleiche genau die Preise! Ab ca. 350,-- DM mußt Du schon anlegen. Was darunter ist,kannst Du meistens vergessen. Laß' Dir am besten mehrere zeigen und vergleiche sie.Wenn Du nicht so gut Bescheid weißt, dann soll Dir der Verkäufer all' die wichtigenDinge, die ich oben aufgeführt habe, erklären, oder lese im ANHANG den Abschnitt DIEIDEALE GITARRE FÜR DICH durch.

Eine E-Gitarre (elektrische Gitarre) würde ich Dir am Anfang nur bedingt empfehlen.Warte damit, bis Du Dir die Grundkenntnisse erworben hast. Dann kannst Du Dich mit denverschiedenen Klangfarben und Möglichkeiten der E-Gitarre beschäftigen. Nicht zuviel aufeinmal! Das schadet mehr, als es nützt.

Falls Du schon eine haben solltest und es nicht mehr aushältst, damit loszulegen, dannkannst Du natürlich alles, was Du in diesem Buch lernst, auch auf Deiner E-Gitarrespielen. Besorge Dir ergänzend dazu mein Buch "HEAVY METAL GUITAR".

Benutze am Anfang keine Hilfsmittel zum Anschlagen der Saiten. Spiele erst allesdirekt mit den Fingern der rechten Hand, um so schneller entwickelt sich Dein Gefühl fürdas Anschlagen der einzelnen Saiten. Alles andere kommt später und `wie von selbst'!

Noch etwas: Wenn Du Deine Gitarre zum Unterricht, zu Freunden oder im Urlaubmitnehmen willst, dann besorge Dir einen Tragebeutel (Gig-Bag), oder einen Koffer.Dazu mehr im ANHANG dieses Buches.

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' TIP: Hä

Dein gutes Instrument auf keinen Fall an d e Wand. DieTemperatur der Wand Ist meist geringer als die Deiner Gitarre, so csich das Holz leicht verziehen könnte. Benutze lieber einen Giitarren-ständer oder packe sie nach dem Spielen zurück n einen Tragebeffloder Koffer!

2. Erklärung wichtiger Begriffe an der GitarreDiese Bezeichnungen tauchen dauernd auf. Lerne sie deswegen auswendig!

1 - Körper mit der Resonanzdecke(Klangkörper)

2 - Schalloch3 - Hals und Griffbrett4 - Steg5 - Knopf (Gurtbefestigung)6 - Zargen7 - Bünde8 - Wirbel9 - Saiten

10 - Sattel

V3. Wie wird die Gitarre gehalten?Ganz einfach: Du wickelst sie Dir mehrmals um den Hals, damit sie nicht runterrutscht.Dann nimmst Du Dir die beiden dicksten Saiten, klemmst sie zwischen den rechtenEllenbogen und stellst Dich damit vor den Spiegel. Na, wie siehst Du jetzt aus? Genausohast Du Dir das vorgestellt, nicht wahr?

Spaß beiseite. Duhältst sie natürlichso, daß die dicke E-Saite beim Spielenoben li egt und diedünnste Saite un-ten. Halte die Gitarrekörpergerecht undachte darauf, wie ichdie Saiten anschlageund greife (s. Fotos).

Nur nicht dabei verkrampfen (s. Foto, wie Du es nichtmachen sollst). Versuche mit der linken Hand locker dieSaiten zu greifen.

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4. Das StimmenDie Gitarre hat 6 Saiten. Die Bezeichnungen dafür sind:

Dieser Spruch soll Dir helfen, die Bezeichnungen der einzelnen Saiten nicht mehr zuvergessen. Die sollst Du nämlich auswendig lernen. Es gibt noch eine Menge andererSprüche, wie z. B.:

(E)in (A)bsoluter (D)raufgänger (G)reift (h)art (e)in,oder:

(E)ine (A)Ite (D)ame (G)ing (h)eringe (e)ssen.

Du kannst Dir auch selber einen "gigantischen" Spruch ausdenken. Wenn Du eine guteIdee hast, dann schreibe ihn mir (Adresse s. SCHLUßWORT).

Wie Du siehst, gibt es zwei Saiten mit der gleichen Bezeichnung E. Damit Du sieauseinanderhalten kannst, habe ich die 1. Saite (dickste) mit einem großen E, und die 6.Saite (dünnste) mit einem kleinen e bezeichnet.

Höre Dir jetzt das Tonbeispiel 1 auf der beiliegenden CD an.

Als erstes hörst Du den Ton meiner dicken E-Saite und vergleichst ihn mit der dickstenSaite (obersten Saite) auf Deiner Gitarre. Du schlägst dabei die Saite an und drehst andem Wirbel, wo die Saite aufgezogen ist, nach links oder rechts. Dabei wird die Saitestrammer oder schlaffer; der Ton höher oder tiefer. Das machst Du so oft, bis beideTöne übereinstimmen.Die Schwierigkeit wird für Dich sein, herauszufinden, ob Dein E zu tief oder zu hoch ge-stimmt ist. Du mußt also immer mit meinem Original-E auf der CD Deine E-Saite ver-gleichen. Das wird Dir am Anfang noch schwerfallen, aber da mußt Du durch. Denk' immerdaran, daß jeder Deiner Lieblingsgitarristen das gleiche Problem hatte.

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E in im Ton die tiefste Saite (dickste)ADGhe

nfängereritarreatnergie im Ton die höchste Saite (dünnste)

TIP: Falls Dein CD-Player die Möglichkeit hat bestimmte Passagenautomatisch zu wiederholen (z. B. Repeat-Funktion), dann programmiereden Anfang und das Ende von Tonbeispiel 1 der E-Saite ein. Das giltnatürlich auch für jede andere Saite. So hast Du es viel leichter, danachDeine Gitarre zu stimmen.

Damit Du siehst, an welchem Wirbel normalerweise welche Saite aufgezogen ist,schaue Dir folgende Zeichnung an:

Jetzt kann es Dir passieren, daß die Saiten an falschenWirbeln aufgezogen sind. Vergleiche also alle Saiten mitden entsprechenden Wirbeln aus der Zeichnung. Ent-weder merkst Du Dir die falschen Befestigungen oderveränderst sie entsprechend der Zeichnung.

Denke daran, daß Du beim Drehen des Wirbels immerdie entsprechende Saite anschlägst. Dann hörst Dusofort, ob der Ton höher oder tiefer wird. Die Saite kannnämlich von unten oder von oben auf dem Wirbel auf-gezogen sein. Richtig ist es von oben (s. Zeichnung)!

Nehmen wir mal an, Deine E-Saite ist jetzt richtig gestimmt, dann hörst Du Dir die näch-ste Saite, die A-Saite auf der CD genau an und vergleichst sie mit der A-Saite auf DeinerGitarre. Diese stimmst Du nach dem gleichen Schema, wie Du schon die E-Saite gestimmthast. So machst Du das mit allen 6 Saiten, bis Deine Gitarre komplett gestimmt ist.

Du hast natürlich die CD nicht immer dabei. Dann kannst Du Deine Saiten mit Hilfe einesStimmgerätes überprüfen und stimmen. Wenn Du jetzt die einzelnen Saiten DeinerGitarre anschlägst, dann zeigt Dir das Gerät, ob die Saite stimmt oder zu hoch bzw. zu tief ist.

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Nicht jeder hat so ein Stimmgerät oder es ist nicht in erreichbarer Nähe. Dann mußt Du dieSaiten `wohl oder übel' selber stimmen. Da kommst Du leider nicht dran vorbei. Du kannstspäter noch so gut spielen; wenn die Gitarre nicht stimmt, dann klingt alles scheußlich.

Deswegen zeige ich Dir die bekannteste Stimmethode, wobei Du Dir nur den Anfangs-ton der dicken E-Saite besorgen mußt. Den bekommst Du von einer kleinen Stimmflöte(preisgünstig in jedem Musikgeschäft zu bekommen), Stimmgabel oder einem gestimm-ten anderen Instrument, z. B. Klavier, Keyboard, Flöte usw.

Stimmflöte

Stimmgabel

Ist nun danach die E-Saite gestimmt, drückst Du fest mit der linken Hand (gleichgültig mitwelchem Finger) im 5. Bund auf diese Saite. Das ist der Ton A. Die meisten Gitarrenhaben in der Mitte des Halses oder zwischen den Bundstäbchen im 5. Bund eine Mar-kierung. Mit dem Ton A hast Du nun die Tonhöhe für die nächst tiefer liegende Saite. Jetztvergleichst Du die im 5. Bund angespielte E-Saite mit der leeren A-Saite (diese nicht mitder linken Hand berühren) so lange, bis sie in der Tonhöhe übereinstimmen. Dabei denWirbel der A-Saite entsprechend nach links oder rechts drehen.

Dieses System gilt für alle Saiten!

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TIP: Falls Du alleine spielst und kein E in der Nähe erreichbar" ist,dann reicht es, wenn Du die dicke E-Seite nicht zu hoch stimmst. Sonstreißen beim Stimmen besonders die dünnen Saiten. Also, wenn Duunsicher bist, vor dem Stimmen die dicke E-Saite etwas tiefer drehen

Wenn Du jetzt die gestimmte A-Saite im 5. Bund auf das Griffbrett drückst, so hast Duden Ton D. Diesen vergleichst Du mit der 3. Saite, der leeren D-Saite so lange, bis diebeiden Töne übereinstimmen.Danach drückst Du die gestimmte D-Saite im 5. Bund aufs Griffbrett, dann hast Du denTon G. Diesen vergleichst Du mit der G-Saite (4. Saite), bis auch diese beiden Töneübereinstimmen.Die vorletzte Saite, die h-Saite, stimmst Du nach dem 4. Bund der G-Salte (einzigeAusnahme, sonst immer im 5. Bund).Und die letzte Saite, die dünne e-Saite, wird nach dem 5. Bund der h-Saite gestimmt.

Dies zusammengefaßt sieht folgendermaßen aus:

oder fast mathematisch ausgedrückt:

hierbei ist z. B. E5 = e-Saite im 5. Bund gegriffenAo = leere A-Saite

Damit ist die Gitarre gestimmt!

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E5 = AO

A5 = Do

D5 = GoG4 = hoh5 = eo

Sei bitte vorsichtig, wenn Du die Saiten höher stimmst. Die dünneren Saiten reißenbesonders schnell.Wenn Du einige Probleme damit hast, lasse Dich nicht entmutigen. Versuche jemanden zufinden, der Dir dabei helfen kann. Entweder Dein Gitarrenlehrer, Dein Freund oder DeineFreundin, damit Du trotzdem die Griffe und die Lieder üben kannst.

Dennoch, das Stimmen muß sein. Wie schon gesagt: Du kannst noch so gut spielen, eswürde sich alles falsch anhören, wenn die Gitarre nicht richtig gestimmt ist.

Für den Anfänger sind Kunststoffsaiten (Nylonsaiten) besser als Stahlsaiten, da dieseweicher und deswegen einfacher zu greifen sind. Die Art der Saiten richtet sich nach derBauart des Instrumentes.Lese Dir dazu im ANHANG die Kapitel durch: DIE IDEALE GITARRE FÜR DICH undEINIGE HINWEISE ZU DEN SAITEN UND IHRER PFLEGE.

Wenn Du nicht genau Bescheid weißt, gehe bitte zu einem Fachmann, bevor Du es selbstausprobierst und möglicherweise Dein Instrument beschädigst.

Auf der nächsten Seite findest Du einige Beispiele für verschiedene Gitarrenarten.

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TIP: Ich will Dich m t diesem Problem nicht alleine lassen. Deswegenfindest Du im ANHANG dieses Buches zusätzlich das Kapitel: ANDEREMETHODEN, DEINE GITARRE ZU STIMMEN.

5. Verschiedene Gitarrenarten:

Konzertgitarre

Folk-, Westerngitarre(Nylonsaiten)

(Stahlsaiten)

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Halbakustische Gitarre (E-Gitarre)

Solidbody Gitarre (E-Gitarre)Elektrisch

Elektrisch(Stahlsaiten)

(Stahlsaiten)I.

Dehnbare Gitarre (Strom-Gitarre)Elektrisch

(Gummisaiten)

Wächst mit der Anzahl der Übungsstunden!

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6. Das Aufziehen der SaitenBei Konzertgitarren habe ich schon oft die Erfahrung gemacht, daß viele nicht wissen,wie sie die Saiten richtig aufziehen und auswechseln sollen. Ich erkläre es hier aneinigen Bildbeispielen:

Nimm das entsprechende Ende der Saite(manche Saiten haben dort ein Kügelchenbefestigt) und schiebe sie so durch den Steg,daß sie ca. 6 cm lang hinten herausschaut.

Führe diesen Teil wieder zurück und unter derselben Saite durch.

Nun wickele sie mehrmals um den Saitenteil,der oberhalb des Steges liegt.

Knicke das Ende dahinter ab.

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Am anderen Ende, und zwar an der Wirbelhalterung, befestigst Du die Saite mit Hilfeeiirres Knotens.

Jetzt kannst Du die Saite anziehen und stimmen.

Bleibe immer cool dabei. Am Anfang kannst Du sehr leicht die Nerven verlieren, wenn dieSaite immer wieder herausrutscht. Auch dehnen sich besonders neue Saiten beimStimmen so stark, daß Du sie immer wieder nachstimmen mußt. Die Saite muß sich erstan den entsprechenden Saitenzug gewöhnen.

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' TIP: Wenn Du die Saite zum ersten mal gelt

hast, dann dehnengenau In der Mitte mehrmals leicht (etwas dran ziehen). Danach wieder-holst Du den Stimmvorgang. So gewöhnt sich die Saite eher an denSaitenzug und verstimmt sich nicht mehr so schnellt

7. Die ersten GriffeDie meisten Gitarrenschulen fangen mit dem C-Griff als 1. Griff an. Dieser Griff ist jedochfür Anfänger sehr schwer, und so beginnst Du mit dem einfacheren G-Griff.Damit Du weißt, wo Du mit welchem Finger greifen mußt, habe ich Dir hier die Bezeichnungen der Finger der linken Hand aufgeschrieben.

Linke Hand:

1 = Zeigefinger

2 = Mittelfinger

3 = Ringfinger

4 = kleiner Finger

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Du siehst hier das Griffbild und das Foto vom G-Dur Griff. Die senkrechten Linien sinddie Bünde; die waagerechten Linien sind die Saiten. Mit dem kleinen Finger der linkenHand (4) greifst Du nun in den 3. Bund der dünnen e-Saite und schlägst mit dem rechtenDaumen die vier dünnsten Saiten von oben nach unten an. (s. Pfeil rechts neben demGriffbild)Es ist gut, wenn Du an der linken Hand kurze Fingernägel hast, umso besser kannst Dugreifen. Wenn die Saiten schnarren, kann das mehrere Gründe haben. Entweder greifstDu in der Mitte zwischen den Bünden (richtig ist, die Finger unmittelbar vor dem Bund-stäbchen des nächsten Bundes anzusetzen, vgl. mit dem Foto) oder Du drückst diee-Saite nicht fest genug auf das Griffbrett. Es könnte auch sein, daß Du mit den Fingernder linken Hand an andere Saiten kommst, oder daß die Gitarre Mängel hat (Saiten zu naham Hals, Wirbel locker, krummer Hals, usw.). Die meisten Mängel kannst Du vomFachmann nachstellen lassen.Schaue Dir auch auf dem nächsten Foto an, wie ich mit dem Daumen die untersten vierSaiten anschlage.

Wenn der erste Griff gut klingt, dann versuche direkt den zweiten:

Du greifst mit dem Zeigefinger der linken Hand (1) in den 2. Bund der G-Saite, mit demMittelfinger (2) i n den 2. Bund der e-Saite und mit dem Ringfinger (3) i n den 3. Bund

der h-Saite. Also:(1) Zeigefinger 2. Bund G-Saite(2) Mittelfinger 2. Bund e -Saite(3) Ringfinger 3. Bund

h -Saite

.Achte beim Anspielen darauf, daß Du nur die vier untersten (dünnsten) Saiten vonoben nach unten anschlägst.

Wenn Du die beiden Griffe gut greifen kannst, dann übe das rhythmische Wechseln. Dasgeht so:Du schlägst gleichmäßig:

4 x den Griff G-Dur an, dann 4 x D-Dur und wieder von vorne.

( GGGGDDDDGGGG....)

Versuche keine rhythmische Pause beim Wechseln zu machen.

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TIP: Spiele dabei ruhig mit der rechten Hand weiter, auch wenn Du denGriff der linken Hand noch nicht gegriffen hast. Dann bemühst Du Dichauch eher, mit der linken Hand schneller zu wechseln.

Höre Dir dazu Tonbeispiel 2 auf der CD an. Ich spiele Dir hier die Griff-wechsel einmal ganz langsam und dann schneller vor. Wichtig ist, daß Dunicht aus dem Rhythmus kommst. Versuche langsam zur CD mitzuspielen.

Hier nochmal der Hinweis: Falls Dein CD-Player die Möglichkeit hat bestimmtePassagen automatisch zu wiederholen (z. B. Repeat-Funktion), dann programmiere denAnfang und das Ende von Tonbeispiel 2 ein.

Damit Du endlich das erste Lied spielen kannst, mußt Du noch den dritten Griff lernenund zwar:

(1) Zeigefinger 2. Bund D-Saite(2) Mittelfinger 2. Bund G-Saite(3) Ringfinger 2. Bund h-Saite

Du kannst bei diesem Griff alle Saiten anschlagen !

Das Wechseln übst Du in dieser Reihenfolge:

4 x D, 4 x G, 4 x D, 4 x A und wieder von vorne.

Höre Dir dazu Tonbeispiel 3 an. Ich spiele es Dir hier wieder einmal schönlangsam und dann schneller vor.

Mit diesen Griffen kannst Du eines der populärsten amerikanischen Lieder begleiten, daszum Volkslied geworden ist. Es ist von WOODY GUTHRIE, der in den 30er bis 50erJahren eine Menge bekannter Songs geschrieben hat. Viele Musiker verehren ihn nochheute, und jedes Jahr findet in den USA ein "Woody Guthrie Festival" zur Erinnerung statt.Er ist 1967 gestorben. Sein Leben wurde verfilmt und unter dem Titel Dieses Land ist DeinLand auch in Deutschland populär. Der Titel des Films ist die deutsche Übersetzungseines bekanntesten Liedes, welches Du jetzt als erstes lernst:

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This Land Is Your Land

Lerne zuerst die Melodie, so daß Du sieohne Probleme singen kannst. Höre Dir 5xD 8xD

8xGdazu Tonbeispiel 4 auf der beiliegenden Refrain: This land is your land,CD an und singe nach mehrmaligem

8xDHören mit. Dann starte erst mit der Be-

This land is my land,gleitung. 8xASchlage den D-Griff am Anfang 5 mal

From California,langsam an und beginne dann erst mit der

8xDMelodie und dem dreimaligen (3x) D-

To the New York IslandAnschlag. So hast Du es leichter den 8xGAnfangston der Melodie zu finden.

From the redwood forest,Wenn Du willst, dann schlage vorher dieleere D-Saite an. Das ist genau der

8xDAnfangston der Melodie.

To the gulf - stream waters,Bei your wechselt Du nun vom D- auf den

8xA

5xDG-Griff. Deswegen steht hier im Liedtext

This land was made for you and me.ein G über dem your. Mache dasmöglichst ohne rhythmische Pause. Dasit sehr wichtig.

Text und Musik: Guthrie, Woody© Ludlow Music, I nc.

Jetzt spielst Du den G-Griff, bis Du in der

Rechte für Deutschland, Österreich, Schweizund Osteuropa:zweiten Zeile bei my wieder zurück zum

Essex Musikvertrieb GmbH, HamburgD-Griff wechselst. Dann in der drittenZeile bei ....fornia zum A-Griff usw.Eigentlich ist das ganz leicht. Du mußt nur die Griffwechsel so koordinieren können, daßDu nicht aus dem Rhythmus kommst und immer schön gleichmäßig durchspielst. Das fälltDir am leichtesten, wenn Du alle Griffe auswendig greifen kannst; d. h. daß Du die Griffewechselst, ohne auf Deine `Greifhand' zu sehen.

Ton-beispiel

4

Dieses Lied ist also langsam zu begleiten. Vergleiche immer wieder mit Tonbeispiel 4 aufder CD. Wenn Du kannst, dann spiele zur CD mit. Es kommt eigentlich nur darauf an, daßDu die drei Griffe gut wechseln kannst. Alles andere kommt von selbst.

Falls Du noch immer Probleme damit hast, an der richtigen Stelle zu wechseln, dann richteDich nach den Zahlen, die vor den Griffbezeichnungen stehen. Dadurch weißt Du, wie oftDu jeden Griff bis zum nächsten Griffwechsel anschlagen mußt.

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TIP: Übe alle Griffe und Griffwechsel, ohne hinzusehen! Am Klangkannst Du kontrollieren, ob Du die Saiten richtig getroffen hast. WennDu es nicht vermeiden kannst, mit einem Auge hinzubtinzeln, dann übeim Dunkeln. Jetzt hatten Dich wohl alle für verrückt, aber so hast Dudas Problem gelöst. Probiere das doch einfach mal aus. Ich bin sicher,das sich die Trefferquote schnell verbessern wird. Das Üben macht Dirdurch solche Auflockerungen bestimmt mehr Spaß.

Wie Du siehst, sind das immer 8 Anschläge, außer am Anfang und am Ende. Aber wenn

Du diese beiden addierst, dann ergibt sich auch wieder die Zahl 8. Das hat etwas mit dem

Auftakt am Anfang des Liedes zu tun. Dazu später einiges mehr.

Es folgt nun die 1. Strophe. Sie hat die gleiche Melodie wie der Refrain.

3xD

8xG

Übe wieder zuerst das Singen,1. Strophe: As I went walking,

dann die Gitarrenbegleitung. Wenn8xD

das gut klappt, dann spiele denThat ribbon of highway

Refrain und die 1. Strophe direkt8xA

hintereinander. Dabei schlägst DuI saw above me,

nach dem letzten Griff vom Refrain8xD

(5xD), sofort den ersten Griff vonThat endless skyway

der Strophe (3xD) an. Vergleiche8xG

wieder mit Ton-beispiel 4 auf derI saw below me,

beiliegenden CD.8xD

Achte am Anfang mehr auf dasThat golden valley

Gitarrenspiel, als auf das Singen.8xA

5xD

Es dient zuerst nur als Hilfe.This land was made for you and me.

Dabei genügt es, wenn Du so

einigermaßen den Rhythmus unddie Melodie halten kannst. Das Gitarrenspiel wäre doch zu eintönig, wenn Du nur die Griffe

üben würdest, bis Du sie perfekt kannst.

Damit das Üben noch mehr Spaß macht, zeige ich Dir ein zweites Liedbeispiel mit den

gleichen Griffen.

Ein Bett im Kornfeld

3xD

D

1. Strophe:

Sommerabend über blühendem Land,Der Originaltitel heißt: Let

Schon seit Mittag stand ich am Straßenrand.

Your Love Flow und ist

A

von den BELLAMY

Bei jedem Wagen, der vorüber fuhr,

BROTHERS. Du lernst

D

hier die deutsche Version,

hob ich den Daumen.

die durch JÜRGEN

DREWS und später

Auf einem Fahrrad kam da ein Mädchen her, STEFAN RAAB zu einem

Riesenhit wurde. Lerne

Und sie sagte: „Ich bedaure dich sehr."

wieder

zuerst

die

A

Melodie. Höre Dir dazu

Doch ich lachte und sprach:

das Tonbeispiel 5 auf

D

der beiliegenden CD an

„ Ich brauch keine weichen Daunen."

und singe solange mit, bis

es ohne Probleme klappt.

Jetzt nimmst Du die Gitarre, greifst den D-

Griff und schlägst ihn 3x an. Dann

beginnst Du erst mit dem Gesang. Dadurch

Musik u. Taxi: Larry E.WILLIAMS, kannst Du das Lied besser starten unddt.Text:MichaelKUNZE

findest viel einfacher den Anfangston der5

findest viel einfacher den Anfangston der®

by FIGS.D MUSIC, INC: Für Deutschland,Österreich, Schweiz, ehern. Ostblock ex. Baltikum:

Gesangsmelodie.ROLF BUDDE MUSIKVERLAG GMBH, Berlin24

GRefrain: Ein Bett im Kornfeld,

Falls Du möchtest,D

schlage vorher die D-Das ist immer frei, denn es ist Sommer,

Saite im 4. Bund an;dann hast Du den

Und was ist schon dabei.

Anfangston der Melodie.A

Starte Deine Gitarren-Die Grillen singen und es duftet nach Heu,

begleitung ganz langsamD

und mache bei den Griff-Wenn ich träume.

wechseln keine rhythmi-G

schen Pausen. SchlageEin Bett im Kornfeld, zwischen Blumen und Stroh, mit dem Daumen die ent-

D

sprechenden Saiten im-Und die Sterne leuchten mir sowieso.

mer von oben nach untenA

gleichmäßig an.Ein Bett im Kornfeld,

Du brauchst einfach nurD

darauf zu achten, daß DuMach ich mir irgendwo ganz alleine.

an den richtigen Stellendie Griffe wechselst. Höre

Dir dazu das Tonbeispiel 5 an und spiele sooft es geht mit, bis Du keine Fehler mehrmachst. Ich habe Dir hier, wie auch bei den zukünftigen Liedern, die Anzahl der Anschlägewicht mehr aufgeschrieben. Das habe ich nur als zusätzliche Hilfe beim ersten Liedgemacht. Besser ist es, Du lernst sie ohne das leidige Mitzählen, nur nach Deinem Gehör,Gefühl und Rhythmus!Es folgt nun die 2. Strophe. Ich habe Dir hier zur besonderen Übung nicht die Griffe über

den Gesangstext geschrieben. Das sollst Du anhand der Melodie selber machen.Dadurch lernst Du mit der Zeit selbständig Lieder zu begleiten, von denen Du nur die!Melodie kennst. Nehme also die Gitarre, starte mit dem D-Griff und probiere zur Melodie

nach Deinem Gefühl die verschiedenen Griffwechsel aus. Es kommen ja nur drei Griffevor . Wenn Du meinst, daß es so richtig ist, dann schreibe sie mit einem Bleistift über denText der 2. Strophe. Vergleiche mit der Lösung am Schluß des Buches im ANHANG

und verbessere die Griffe, falls es nötig ist.Hier also die 2. Strophe ohne Griffangaben:

2. Strophe: Etwas später lag ihr Fahrrad im Gras,

Und so kam es, daß sie die Zeit vergaß,

Mit der Gitarre hab' ich ihr erzählt,

Von meinem Leben.

Auf einmal rief sie: „Es ist höchste Zeit,

Schon ist es dunkel und mein Weg ist noch weit."

Doch ich lachte und sprach:

„Ich hab dir noch viel zu geben".

Die restlichen Strophen findest Du im ANHANG dieses Buches. 25

Der nächste Griff heißt:

(1) Zeigefinger 1. Bund G-Saite(2) Mittelfinger 2. Bund A-Saite(3) Ringfinger

2. Bund D-Saite

Du kannst alle Saiten anschlagen!

Das Wechseln übst Du in dieser Reihenfolge:

4 x A, 4 x D, 4 xA, 4 x Eund wieder von vorne.

Achte darauf, daß Du keine Pause beim Wechseln machst!

Für diese drei Griffe eignet sich sehr gut das Lied Marmor, Stein und Eisen von DRAFIDEUTSCHER. Er hatte damit in den 60er Jahren einen Millionenerfolg. Dieser Song ist aufjeder Party der absolute Hit.

26

TIP: Mit den Griffen D, A und G kannst Du noch die folgenden Liederspielen: Nehmt Abschied, Brüder, Sloop John B (einfache Fassung) undPretty Peggy-O aus meinem FOLK-BUCH, sowie Leben, so wie ich esmag von PETER MAFFAY und Die Mine von HANNES WADER ausmeinem GITARRENBUCH DER LIEDERMACHER (s. BUCHHINWEISE amSchluß dieses Buches).

TIP: Eine kleine Hilfe beim Wechseln vom E- zum A-Griff ist, daß Du denzweiten und dritten Finger gleichzeitig und zusammenhängend zweiSaiten tiefer setzt. Danach wechselst Du den Zeigefinger von der G- zurD-Saite.

or, Stein und EisenÜbe zuerst wieder das

A

Singen der Melodie.he: Weine nicht, wenn der Regen fällt,

Schlage die leere A-•

A Saite an, dann hast DuDam, dam; dam dam.

den Anfangston der Melodie. Der TextA

wird Dir riesigen Spaß machen,Es gibt einen, der zu dir hält,

besonders die letzte Strophe (s.•

A restlichen Text im ANHANG). Höre DirDam, dam; dam dam.

dazu Tonbeispiel 6 auf der CD an.Wenn das gut klappt, dann versuche

A

D

die Gitarrenbegleitung mit denin:

Marmor, Stein und Eisen bricht,

angegebenen Griffen. Hier mußt DuE A die Griffe etwas schneller anschlagen,Aber unsere Liebe nicht

als bei den ersten Liedern. FangeD

deswegen mit der Begleitung sehrAlles, alles geht vorbei,

langsam an.E

A

Wenn Du die Griffe ohne rhythmischeDoch wir sind uns treu!

Pausen locker wechseln kannst, dannwerde von mal zu mal schneller.

Text: Günther Loose

Versuche auch zur CD mitzuspielen.Musik: Christian BruhnlDrafi Deutscher

Falls Dein Freund oder Deine Freundin© 1965 Nero Musikverlag/Gerhard Hämmerling oHG i rgendwelche `menschlichen' Probleme

hat, dann spiele ihm oder ihr diesesLied vor. Danach geht alles wie vonselbst!

nun die 2. Strophe ohne Griffe:

Strophe: Kann ich einmal nicht bei dir sein,

Probiere wieder, nach Deinem Gehörund Gefühl die Gitarrenbegleitung mit

Dam, dam; dam, dam.

verschiedenen Griffolgen aus. WennDu Dich sicher fühlst, dann schreibe

Denk daran, du bist nicht allein,

die Griffe über den Text und vergleichemit der richtigen Lösung am Schluß

Dam, dam; dam, dam.

des Buches.

27

T P: Wenn Du die 'unbekannten Griffe über die 2. Strophe schreibst,dann schreibe sie nicht von der 1. Strophe ab. Davon lernst Du wenig.Mit dieser Übung sollst Du ]a Dein Gehör und das Gefühl für dierichtigen Griffwechsel entwickeln. Später wirst Du es durch diesen Trickviel leichter haben, unbekannte Lieder schneller spielen zu können.Vielleicht schreibst Du auch mal eigene Lieder und hast tolle Melodienm Kopf. Dann kannst Du Dir die Griffe dazu selber heraussuchen.

Zur Übung mit den gleichen Griffen noch ein zweites Liedbeispiel. Es ist ein wunder-schöner Song von BOB DYLAN, einem der populärsten amerikanischen Liedermacher. Erhat mit seinen Songs eine ganze Generation beeinflußt. Dieses Lied entstand Anfang der60er Jahre i n den USA, aus Anlaß politischer Unruhen. Es ist heute noch genauso wichtigwie damals.

Blowin' In The WindA

D

A1. Strophe: How many roads must a man walk down,

EBefore you call him a man?A

D

AHow many seas must a white dove sail,

EBefore she sleeps in the sand?A

D

AHow many times must the cannonballs fly,

D

EBefore they are forever banned?

ERefrain: The answer my friend

A

Text und Musik: Bob DylanIs blowin' in the wind,

© Special Rider MusicSony/ATV Music Publishing (Germany) GmbH

E A für D/A/CH

The answer is blowin' in the wind.

Übe dieses Lied wieder zuerst singen, dann mit der einfachen Anschlagtechnikbegleiten. Wenn Du damit keine Probleme hast, dann versuche folgende erweiterte An-schlagtechnik:

9R

29

Du siehst, hat sich die Tabulatur jetzt etwas erweitert.den Linien stehen die Griffbezeichnungen.

D auf den Linien bedeutet: Daumen der rechten Hand schlägt die Saite (Linie) an,welcher das D steht.

Pfeil t bedeutet: mit dem Daumen alle Saiten in Pfeilrichtung anschlagen, überder Pfeil geht.

greifst also A-Dur und schlägst mit dem Daumen der rechten Hand nur die A-Saite an.Danach mit dem Daumen zusammenhängend die untersten vier Saiten. Das wiederholst

so oft, bis Du locker die richtigen Saiten triffst.dem nächsten Griff D-Dur schlägst Du die D-Saite an und dann die restlichen

darunter liegenden Saiten.E-Dur die dicke E-Saite und danach die restlichen usw.

Das ist die einfachste Zupfart.

Zeichnung nennt man Tabulatur. Damit kann ich Dir die Spieltechniken so auf-reiben, daß Du sofort siehst, wie Du alles auf der Gitarre greifen und spielen mußt.

siehst hier die 6 waagerechten Linien. Das sind die 6 Gitarrensaiten.daneben siehst Du die Saitenbezeichnungen E, A, D, G, h, e.ist die dünne e-Saite, unten die dicke E-Saite.

zeige ich Dir die Tabulatur für die neue Baßbegleitung. Bei dieser Anschlagtechnikder Daumen der rechten Hand eine Baßsaite an und dann die restlichen Saiten.

sieht in der Zeichnung so aus:

Die Baßbegleitung

ich Dir diese Spieltechnik gut erklären und aufschreiben kann, schaue Dir zuerstZeichnung an:

Bei A-Dur die A-Saite, bei D-Dur die D-Saite und bei E-Dur die E-Saite als Baßsaite.

Deswegen heißt diese Anschlagtechnik auch Baßbegleitung!

Höre Dir dazu den Anfang von Tonbeispiel 7 an.

Versuche jetzt mit dieser Spieltechnik das Lied Blowin' In The Wind zu begleiten.Vergleiche immer wieder mit der Aufnahme auf der CD bis Du es ohne Probleme spielenkannst.

Bei der nun folgenden 2. Strophe schreibst Du wieder selbst die Griffe drüber. Ob Du diesrichtig gemacht hast, kannst Du am Schluß des Buches überprüfen.

2. Strophe: How many times must a man look up,

Before he can see the sky?

How many ears must one man have,

Befor he can hear people cry?

How many deaths will it take till he knows,

That too many people have died?

Es gibt eine Menge Versionen von diesem Lied (s. CD- und Schallplattenhinweise imANHANG).

30

TIP: Du schlägst also mit dem Daumen der reden Hand zu jedem rifte ne Baßsaite an und danach die restlichen darunter liegenden Saiten

T P: Versuche auch Die Gedanken sind frei meinem FOLK-BUCH.

Der nächste Griff heißt:

(1) Zeigefinger 1. Bund D-Saite(2) Mittelfinger 2. Bund A-Saite(3) Ringfinger 2. Bund G-Saite(4) kleiner Finger 2. Bund e -Saite

Du kannst alle Saiten anschlagen, außer der dicken E-Saite. Dieser Griff ist schwerer alsdie Griffe, die Du bisher gelernt hast. Man nennt ihn auch den "Schwersten von denEinfachen". Deswegen übe das Wechseln langsamer und intensiver, und zwar in folgenderReihenfolge:

4 x E, 4 x A, 4 x E, 4 x H7und wieder von vorne.

Dies sind auch die gebräuchlichsten Blues- und Rock'n'Roll-Griffe .

m dieser Griff H7 heißt, kann Dir vielleicht egal sein. Aber wer trotzdem durchblicken, dem empfehle ich das folgende Kapitel:

i

31

9. Zur Musiktheorie

Ein Lied hat eine Melodie, einen Rhythmus und Harmonien. Die Harmonien sind die'Griffe (Akkorde), die Du lernst. Ein Griff besteht in der Regel aus 3 Tönen, diezusammen angeschlagen werden. Wenn Du das auf die C-Dur Tonleiter überträgst, sinddas die Töne der 1., 3. und 5. Stufe. Man nimmt jeden zweiten Ton der Tonleiter, weil sieam besten zusammen klingen.

Also:Tonleiter: c

(d)

e

(f)

g

(a)

(h)

CStufen:

1U 2 ®3

4 ®5

6

7 8

Bei ihrem Zusammenklang ergibt sich der C-Dur Akkord ( c - e - g ). Dieser kann durchVerdoppelung einzelner Töne zu einem 4er-, 5er oder Ger-Klang ergänzt werden. Du hastauf der Gitarre 6 Saiten, also einen Ger-Klang.Aus den Tönen der C-Dur Tonleiter kannst Du drei Akkorde bilden:Auf der 1. Stufe c - e - g, auf der 4. Stufe f - a - c und auf der 5. Stufe g - h - d.

Wenn Du nun ein Lied mit nur einem Griff spielst, würde das langweilig klingen. Es gibtzwar Lieder, die nur mit einem Griff gespielt werden, wie etwa meditative Lieder, aber diemeine ich hier nicht. Also brauchst Du mehrere Griffe.

32

TIP: Alle Bezeichnungen auf dem Griffbrett, findest Du Im 3. TEIL diesesBuches unter dem Kapitel: WIE KANN ICH MEINE LIEBLINGSTÜCKEVON CD, SCHALLPLATTE, CASSETTE ODER VIDEO AUF MEINERGITARRE NACHSPIELEN?

Somit hast Du alte Töne, die zum richtigen H7-Griff gehören!

Falls Dich wider Erwarten diese Erklärungen fasziniert haben, so empfehle ich Dir Bücherzu diesem Thema, wie z. B. "Die neue Harmonielehre" von Frank Haunschild.

33

Am häufigsten ist der Wechsel zwischen dem Grundgriff (auf der 1. Stufe) und dem Griff(Dreiklang) auf der 5. Stufe, z. B. G-Dur (den man auch Dominante nennt), wenn derGrundton C heißt. Auch dieser Griff besteht in der Regel aus mindestens 3 Tönen.Auf die Gitarre übertragen werden 6 Töne daraus. Nun werden nicht immer nur die 3 Töneeierdoppelt damit sie 6 ergeben, sondern man nimmt häufig den 7. Ton der Tonleiterhinzu. Den nennt man dann Septime. Die Töne ab der 5. Stufe heißen dann:

also: g - h - d - fUlusiktheoretiker haben oft fürchterliche Ausdrücke für solche Griffe (Akkorde). Sie nennenim den Dominantseptakkord zu C-Dur.

Wir sagen dazu ganz schlicht und einfach: G7

Ich habe die Bezeichnungen an der C-Dur-Tonleiter erklärt, weil diese am bekanntestenNL Wenn Du das auf Deine E-Dur-Tonleiter überträgst, sieht das so aus:

E - Dur besteht dann aus den Tönen: e - g # - h.

H-Dur besteht dann aus den Tönen: h - d # - f #und mit dem 7. Ton: a

Der Griff heißt dann: H7

Wenn Du jetzt den H7-Griff greifst, dann schlägst Du ja die A-Saite im 2.Bund an (das istder Ton h), die D-Saite im 1.Bund (das ist der Ton d #), die G-Saite im 2.Bund (das ist derTon a), die leere h-Saite und die e-Saite im 2.Bund (das ist der Ton f#).

10. Noch mehr GriffeIch komme nun zu dem Liedbeispiel für die Griffe E, A und H7 . Es heißt:

F Can The Circle me unbroken

E

Dieser Gospelsong aus denRefrain:

Can the circle be unbroken,

Südstaaten der USA istA

E

heute noch so beliebt undBy and by, Lord by and by.

populär, daß er sogar als Titelsong vielerLP's und CD's bekannter Musiker benutzt

There's a better home awaiting, wird.H7

E

Übe hier wieder die Melodie mit denIn the sky, Lord in the sky. entsprechenden Griffen. Wichtig ist, daß

der Wechsel zum H7-Griff gut klappt. FallsDu diesen Song mit der Baßbegleitung

Traditional

spielen möchtest, dann schlage bei H7 dieA-Saite als Baßsaite an. Vergleiche mitTonbeispiel 8 auf der beiliegenden CD.

1. Strophe: I was standing by the window,

Hier hast du wieder die 1. Stropheohne Griffangaben. Sie hat dieon one cold and cloudy day.

gleiche Melodie, wie der Refrain.When I saw the hearse come rolling,

Die restlichen Strophen findest Dufor to carry my mother away.

wie immer im ANHANG.

®ei dem nächsten Song, einem Spritual, hast Du nochmal die Chance, denU7 -Griff zu üben.

am

TIP: Der Balkon hat In unserem Fall Immer die gleiche Bezeichnung wieder Griff. Du greifst bei H7 mit dem Mittelfinger in den 2. Bund der A-Salte. Hier ist der Ton H, also der Grundton zu H7.Die Baßsalten zu E-Dur und A-Dur habe ich schon bei dem Lied Blowin'n The Wind erklärt.

TIP: Wenn Du mit dem Herausfinden der richtigen Griffe Probleme hast,dann achte auf die betonten Stellen in der Melodie und im Text.Vergleiche dabei den Refrain und die 1. Strophe, die ja die gleicheMelodie haben. Versuche, diese Stellen zu spüren. Man kann nacheiniger Zeit schon richtig ahnen, wann der Griffwechsel folgt. Dannprobiere an dieser Stelle die unterschiedlichen Griffe aus und ent-scheide Dich nach Deinem Gefühl. Auf jeden Fall findest Du ja die rich-tigen Griffe im ANHANG dieses Buches. Das mußt Du immer wiederausprobieren und üben. Also, nicht aufgeben.

Go Tell It On The Mountain

ERefrain:

H7tell it on the mountain,

Spiritual bedeutet: religiöse afro-ameri-Over the hill and everywhere.

kanische Musik.Von diesem Lied gibt es unzählige Ver-

Go tell it on the mountain,

sionen und Texte. Laß Dich nicht ver-H7

E

wirren, falls Du einen anderen Text oderAnd let my people go.

andere Griffe dazu haben solltest. Ichhabe die Begleitung (wie auch bei anderen

E

Liedern in diesem Buch) so umgeändert,1. Strophe: When I was a seeker,

daß sie einfacher wurde und trotzdem gutA

E

klingt.I thought both night and day. Höre Dir dazu mein Tonbeispiel 9I asked the Lord to help me,

mehrmals an, bis Du die Melodie und denA

H7

Text auswendig singen kannst (s. u. CD-And he showed me the way.

UND PLATTEN-HINWEISE im ANHANG).Versuche nun auch hier, die Baßbeglei-

Traditional

tung.

Suche Dir jetzt zur 2. Strophe die Griffe selbst heraus:

2. Strophe: He made me a watch man,Übrigens, alle Strophen zu jedem Lied

Upon the city wall.

mit allen richtigen Griffen findest Du imANHANG dieses Buches.

And if I am a Christian,

I am the least of all.

Den nächsten Griff, den Du lernst, kennst Du schon, allerdings noch nicht vollständig.

36

Ti leis auch mit den leichen Griffen aus meinem FOLK-BUCH.-Pick A Bale Of Cotton, Take A Whiff und Oh, Freedom.

(1) Zeigefinger

2. Bund A-Saite(2) Mittelfinger

3. Bund E-Saite(4) kleiner Finger

3. Bund e-Saite

D u kannst jetzt alle Saiten anschlagen.km verschiedenen Lehrbüchern wird der G-Dur Griff unterschiedlich erklärt. Ich greife denGriff so, daß ich mit dem kleinen Finger i n den 3. Bund der dünnen e-Saite greife.Manche Gitarristen benutzen hierbei den Ringfinger (3). Andere greifen mit demMittelfinger in den 2. Bund der A-Saite, mit dem Ringfinger in den 3. Bund der dicken E-

Saite und dann mit dem kleinen Finger in den 3.Bund der dünnen e-Saite.Probiere es selber aus und entscheide, welche Form für Dich am einfachsten ist.

as Wechseln übst Du so:4x D, 4x G, 4x D, 4x Aund wieder von vorne

in diesen drei Griffen kannst Du einen sehr bekannten Pop-Song begleiten. Er heißt:

Sloop John B.

D1. Strophe: We sailed an the sloop John B.

My grandfather and me,A

Round Nassau town we did roam.D

GDrinkin' all night, we got in a fight.

D

A

DI feel so broke-up, I wanna go home.

iDe Pop-Gruppe THE BEACH BOYS hat dieses alte Volkslied von den Bahamas in der

ganzen Welt bekannt gemacht.

Traditional

37

Mit diesem Lied lernst Du auch eine andere Anschlagtechnik.

Du schlägst mit dem Daumen oder mit den Fingernägeln (s. Fotos) der rechten Handüber die Saiten. Dabei schlägst Du sie einmal runter und wieder rauf an. Welche Saiten Du zuwelchem Griff am besten anschlägst, das siehst Du in der Tabulatur. Achte dabei genauauf die Pfeillänge, d. h.: über welche Saiten die Pfeile gehen. Vergleiche mit Tonbeispiel 10.

Zur Übung schreibe ich dieses Mal den Refrain ohne Griffe auf. Er hat die gleicheMelodie und die gleichen Griffe wie die erste Strophe. Du mußt nur die richtigen Stellenfinden, an denen Du die Griffe wechselst. Vergleiche wieder, wenn Du die Griffe drübergeschrieben hast, mit der richtigen Lösung im ANHANG.

Refrain:

So, hoist up the John B. sails,

See how the mains'l' s set,

Send for the cap'n ashore, let me go home!

Let me go home, let me go home!

I feel so broke-up, I wanna go home!

Übe z. B. das Lied This Land Is Your Land vom Anfang des Buches, jetzt mit dem voll-ständigen G-Griff und mit der Baßbegleitung. I ch habe Dir hier nochmal den Refrainaufgeschrieben:

38

TIP: Vergiß bitte nicht, die alten Griffe und Lieder zu üben. Die Griffekommen in späteren Stücken immer wieder vor. Dabei werden dieFinger viel gelenkiger und: DU LERNST SCHNELLER!

Übrigens, die Baßsaite für ~den G-Griff ist die dicke E-Saite. Diese greifst Du ja im 3. Bund.Der Ton in diesem Bund heißt G und istder Grundton unseres Griffes. Versuchedoch direkt zum Tonbeispiel 11 auf derCD mitzuspielen. Ich bin sicher, daß esschon klappt!

I ch komme jetzt zu den ersten Moll-Griffen. Diese haben einen anderenKlangcharakter als die Dur-Griffe. Sieklingen für viele etwas weicher undverträumter. Der leichteste Moll-Griff i st:

This Land Is Your LandD

GRefrain: This land is your land,

DThis land is my land,

AFrom California,

DTo the New York Island

GFrom the redwood forest,

DTo the gulf - stream waterA

DThis land was made for you and me.Text und Musik: Guthrie, Woody© Ludlow Music, Inc.Rechte für Deutschland, Osterreich, Schweiz undOsteuropa:Essex Musikvertrieb GmbH, Hamburg

(2) Mittelfinger 2. Bund A-Saite(3) Ringfinger 2. Bund D-Saite

Du kannst hier alle Saiten anschlagen!

Übe den Wechsel: 4x Ein, 4x D und wieder von vorne.

diesen einfachen Griffen kannst Du einen Klassiker aus der Rockmusik spielen. Es istBallade von der Rockband URIAH HEEP und heißt: Lady In Black

39

TIP: Du greifst zuerst E-Dur, dann nimmst Du den Zeigefinger (1) weg und Duhast E-Moll.

Text und Musik: Ken Hensley©1971 EMI MUSIC (Bron Music Co.)Alle Rechte für Deutschland, Österreich undSchweiz bei FANFARE MUSIKVERLAG,München

Lady In BlackEm

1. Strophe: She came to me one morning,

One lonely sunday morning,D

Her long hair flowingEm

In the midwinter wind.

I know not how she found me,

For in darkness I was walking,D

And destruction lay around me

Begleite diesen Song mit derEm

gleichen Anschlagtechnik wieFrom a fight I could not win.

Sloop John B. Das sieht i n derD Em

D Em

Tabulatur so aus:Ah Ah

Versuche bei Em nur die vier obersten Saiten (Baßsaiten), bei D-Dur nur die vieruntersten Saiten (dünnere Saiten) anzuschlagen. Spiele alle Griffe schön rhythmischgleichmäßig an. Vergleiche mit Tonbeispiel 12 auf der beiliegenden CD.Hier wieder die 2. Strophe ohne Griffe:

2. Strophe:

She asked me name my foe then,

I said the need within some men,

fight and kill their brothers

Without thought of love or god.

And I begged her give me horses,

trample down my enemy,

So eager was my passion

devour this waste of live.

Ah Ah40

Es dürfte Dir bei diesen zwei Griffen nicht schwer fallen, über die zweite Strophe dierichtigen Griffe an die richtige Stelle zu setzen. Die Lösung findest Du wie immer imANHANG.

Jetzt zeige ich Dir den zweiten Moll-Griff:

A-Moll

A-Moll( wird auch mit "Am" oder "a" bezeichnet)

(1) Zeigefinger 1. Bund h-Saite(2) Mittelfinger 2. Bund D-Saite(3) Ringfinger

2. Bund G-Saite

Du kannst hier auch alle Saiten anschlagen.

Das Wechseln übst Du so: 4 x Ein, 4 x Am, 4 x Ein, 4 x H7und wieder von vorne.

Als Liedbeispiel habe ich Dir für diese Griffe einen alten Blues ausgesucht. Es ist die:-schichte von Moses, wie er die Israeliten aus Ägypten befreit.

41

TIP: Du greifst zuerst E-Dur. Dann gehst Du mit jedem Finger eine Saitetiefer und Du hast A-Moll.

Go Down MosesEm H7 Em

1. Strophe: When Israel was in Egypt's Land,H7

EmLet my people go.

H7

EmOppressed so hard, they could not stand,H7

EmLet my people go.

AmRefrain:

Go down, Moses,H7

Way down in Egypt's Land,Em

H7

EmTell of Pharao, let my people go! Traditional

Gerade unter der farbigen Bevölkerung der USA ist dieses Lied sehr populär, da es zu dersozialen Stellung unterdrückter Bevölkerungsschichten Bezug nimmt. Bei diesem Lied istdie Baßbegleitung sehr charakteristisch und verstärkt die Stimmung des Stückes.

Du spielst hierbei die gleichen Baßsaiten, wie bei den Dur-Griffen. Also bei E-Moll diedicke E-Saite, bei A-Moll die A-Saite.

Fange bei neuen Liedern sehr langsam mit der Gitarrenbegleitung an. Dadurch ver-stehst Du sie besser und machst weniger Fehler beim Wechseln der Griffe. Gerade bei GoDown Moses ist das sehr wichtig, daß Du die Griffe sehr schnell wechseln mußt.Natürlich sollst Du auch nicht zu lange an einem Stück üben. Das tut den Fingern nur wehund Dein Üben wird zu mechanisch. Also nicht einmal die Woche 5 Stunden hinter-einander üben, sondern jeden Tag ein bißchen; vielleicht eine halbe Stunde.

Bei der 2. Strophe suchst Du Dir wieder anhand der Melodie die Griffe selbst.

2. Strophe: No more shall they in bondage toil,

Let my people go.

Let them come out with Egypt's spoil,

Let my people go.

Refrain:

Go down ...

Die Lösung steht wieder im ANHANG!

42

Zur Abwechslung folgt jetzt mal wieder ein Dur-Griff. Er heißt:

C-Dur

C-Dur

(1) Zeigefinger 1. Bund h - Saite(2) Mittelfinger 2. Bund D - Saite(3) Ringfinger 3. Bund A - Saite

Du kannst alle Saiten anschlagen. Schöner klingt es aber, wenn Du die dicke E-Saite nichtanschlägst. Mit diesem Griff fangen die meisten Gitarrenschulen an. Da ich ihn jedoch fürAden Anfänger als zu schwer empfinde, erkläre ich ihn erst jetzt.

Das Wechseln übst Du in folgender Reihenfolge:

4 x G, 4 x C, 4 x G, 4 x D

und wieder von vorne.

Hierzu habe ich ein Lied ausgesucht, das durch die amerikanische Menschenrechts-lbewegung (Civil Rights Movement) erst in den USA und später, Mitte bis Ende der 60er

.mehre, in Deutschland zu einer Hymne geworden ist, z. B. bei den Ostermärschen. Der`"gekannte Folksänger PETE SEEGER hat viel zur Popularität dieses Liedes beigetragen.

heißt: We Shall Overcome.

43

TIP: Mit denselben Griffen kannst Du z. B. die Lieder Bella Ciao, TheCuckoo und Un as der Rebbe singt aus meinem FOLK-BUCH spielen.

We Shall OvercomeG

C G Em1. Strophe: We shall overcome,

G

C G EmWe shall overcome,G

C G A DWe shall overcome some day.

G C GO - oh deep in my heart,C D EmI do believe,

Musik u. Text: Zilphia Horton, Frank Hamilton, Pete Seeger® Ludlow Music Inc. Rechte fOr Deutschland, Österreich,

G

C

G

D

G

Schweiz u. Osteuropa: ESSEX MUSIKVERTRIEB GMBH,HAMBURG

That we shall overcome some day.

In diesem Lied kommen viele verschiedene Griffe vor, so daß Du mit dem Wechseln ganzschön ins Schwitzen kommst. Übe es also sehr langsam und vergleiche mit meinemTonbeispiel 14 auf der CD. Versuche auch hier die Anschlagtechnik, die Du bei Sloop

John B. gelernt hast.

Und wiederum zur Übung Deines Gehörs die 2. Strophe ohne Griffe:

2. Strophe: Black and white together,

Black and white together,

Black and white together, some day.

0-oh deep in my heart,

I do believe,

That we shall overcome, some day.

Auch von diesem Lied gibt es natürlich sehr viele Versionen. Diese hier ist wohl diebekannteste.

UND JETZT BIST DU KEIN ANFÄNGER MEHRT

44

Du We Shall Overco me

A aus meinem FOLK-Buchdann

VORBEMERKUNGI n diesem Teil lernst Du viele neue Griffe, neue Anschlagtechniken, leichteZupfsysteme und natürlich den Blues! Darüber hinaus lernst Du einiges überdas Melodie- und Solospiel, wie Du mit dem Plektrum umgehst, das Häm-mering und natürlich die Barre-Technik.Dabei wirst Du andere Taktarten und Betonungen kennenlernen.Das hört sich alles sehr kompliziert an, ist aber nicht so schwer. Natürlichmußt Du einige Hürden nehmen, die nicht einfach sind (z. B. die Barre-Griffe). Aber wenn Du da behutsam und nicht zu schnell dran gehst, dannschaffst Du es.

Oh Herr, sollen wir nach dem 1.Teilmit diesen wunden Fingern weitermachen?

46

1. Leichte VorübungDu startest mit einem Liedbeispiel, bei dem Du einige Griffe aus dem 1. TEIL gut üben undwiederholen kannst. Es ist eines der populärsten Lieder aus Irland und heißt:

Whiskey In The JarG

1- Strophe: As I was going over,Em

The far-famed mountain,

TraditionalC

I met with Captain FarrellG

Lerne wieder zuerst die Melodie,And his money he was countin'.

dann die Griffwechsel. Wenn das gutklappt, dann spiele diesen Song mit

I first produced my pistol

der Baßbegleitung. Bei den GriffenEm G und Em schlägst Du die dicke E-

And I then produced my rapier. Saite als Baßsaite an; beim C-GriffC die A-Saite und beim D-Griff die D-Saying: "Stand and deliver,

Saite. Höre Dir dazu das Ton-G

beispiel 15 auf der CD an.For you are my bold deceiver".

Übrigens, wenn Du die leere D-Saiteanschlägst, dann hast Du den

Anfangston der Melodie.Refrain: Mush-a riggedum, diggedum dah.

GWhack fol di daddy-o,

C

Du mußt nur die Griffe am SchlußWhack foi di daddy-o,

des Refrains schnell wechseln. Sonst•

D G ist alles sehr leicht zu spielen. NunThere's Whiskey in the jar.

die 2.Strophe ohne Griffangaben:

3.Strophe : He counted out his money

And it made a pretty penny.Bei den vielen Griffen ist es nicht

I put it in my pockets

leicht, sie an die richtige Stelle zusetzen. Du mußt die Melodie mit der

And I gave it to my Jenny.

Begleitung immer wieder mitunterschiedlichen Griffen aus-She sighed and she swore, probieren. Das machst Du sooft, bis

That she would

Dein Gefühl Dir sagt, daß die Griffenever betray me.

jetzt stimmen. Die Lösung findest DuBut the devil take the women,

wieder im ANHANG.

For they never can be easy.

47

2. Der erste Barre-Griff

Barre heißt, daß Du mit einem Finger mehrere Saiten greifst. Hier der einfachste Griffdieser Art.

(1) Zeigefinger 1. Bund e-Saite(1) Zeigefinger 1. Bund h-Saite(2) Mittelfinger 2. Bund G-Saite(3) Ringfinger 3. Bund A-Saite(4) Kleiner Finger 3. Bund D-Saite

Du kannst die untersten 5 Saiten anschlagen, nicht jedoch die dicke E-Saite.Mit dem Zeigefinger drückst Du also die untersten 2 Saiten (Barre) so fest auf dasGriffbrett, daß die Saiten sauber klingen und nicht schnarren .

Das Wechseln übst Du so:

4 x C, 4 x F, 4 x C, 4 x Gund wieder von vorne.

if Flit Hilfe dieser 3 Griffe lernst Du eines der populärsten Anti-Kriegslieder. Es i st die

Übersetzung von Where Have All The Flowers Gone von PETE SEEGER. Die be-kannteste englische Fassung stammt von JOAN BAEZ, während die deutsche Version vor

allem durch MARLENE DIETRICH bekannt geworden ist.

49

Sag mir, wo die Blumen sindC

1. Strophe: Sag mir, wo die Blumen sind,F

GWo sind sie geblieben?

CSag mir, wo die Blumen sind,

Dieses Stück kannst Du in ver-F

GWas ist gescheh'n?

schiedenster Weise begleiten,C

z. B. mit der Baßbegleitung (dieBaßsaite beim F-Griff i st die D-.Sag mir, wo die Blumen sind,

Saite) oder mit der Spieltechnik zuF

GMädchen pflückten sie geschwind.

Sloop John B.Falls Du diese schon gut spielenkannst, hätte ich einen neuen

F

C

Vorschlag, und zwar:Refrain:

Wann wird man je versteh'n,F

G CWann wird man je versteh'n?

Musik u. Text: Pete Seeger/Max Colpet® Fall River Music I nc. Rechte für Deutschland, Österreich,Schweiz u. Osteuropa: ESSEX MUSIKVERTRIEB GMBH,HAMBURG

Du zählst zunächst langsam von 1 bis 4 gleichmäßig hintereinander. Dabei schlägst Du zujeder Zahl den Griff C-Dur von oben nach unten hin an und zwar alle Saiten außer derdicken E-Saite mit dem Daumen der rechten Hand.I m gleichen Tempo wiederholst Du das Ganze, schiebst aber zwischen jede Zahl ein"und" ein und zählst laut:

1

2

3

4

1eins und zwei und drei und vier und eins usw.

Verkürzt sieht das so aus:1

u. 2 u. 3

u. 4 u. 1 usw.

Denke daran, daß Du bei dieser Vorübung nur bei den Zahlen den C-Griff anschlägst,nicht bei dem "und" (das Du aber laut zählst). Vergleiche mit dem Anfang vom Ton-beispiel 16 auf der CD.

50

Du kannst es Dir, wie gesagt, am Anfang vom Tonbeispiel 16 genau anhören. Versuchedoch dabei mitzuspielen.

Und hier ist wieder die 2. Strophe ohne Griffe:

2. Strophe: Sag mir, wo die Mädchen sind,

Schreibe wieder selberanhand der Melodie die

Wo sind sie geblieben ?

Griffe drüber. Vergleiche mitder Lösung im ANHANG!

Sag mir, wo die Mädchen sind,

Was ist gescheh'n ?

Sag mir, wo die Mädchen sind,

Männer nahmen sie geschwind.

Damit Du den F-Barre-Griff noch besser üben kannst, hier ein zweitesLiedbeispiel. Es ist das alte kubanische Volkslied Guantanamera.

Wenn das funktioniert, dann schlage bei dem "und" nach der 2, sowie bei dem "und"nach der 4, zusätzlich die Saiten von unten aus an.Nochmals: Bei den Zahlen erfolgen die Schläge mit dem Daumen von oben nach unten,während bei den "und" (nach der 2 und nach der 4) die Saiten von unten nach oben hinangeschlagen werden.

Du zählst jetzt:

Achte auf die Pfeile, die über den Zahlen stehen. Sie zeigen Dir, in welche Richtung D..die Saiten anschlagen mußt.

Rhythmisch gesehen bezeichnet man die Anschläge bei den Zahlen als 1/4 Anschlägebei den "und" als 1/8 Anschläge. Die Zeichen in der Tabulatur dafür sind:

TIP: Wenn Du die Zahlen (1, 2, 3, 4 zählst, klopfe dabei rhythmisch mitdem rechten Fuß mit. Das hllft Dir Im Rhythmus zu bleiben.

TIP: Noch schöner klingt das Lied, wenn Du In der 1. Strophe bei jedemWort Blumen und In der 2. Strophe bei jedem Wort Mädchen ein Amgreifst.

GuantanameraC F

GRefrain:

Guantanamera,C

F GGuajira Guantanamera.C

F GGuantanamera,

C

F GGuajira Guantanamera.

C

F G1. Strophe: Yo soy un hombre sincero,

C

F GDe donde crece la palma.

C

F GYo soy un hombre sincero,

C F n -De donde crece la palma.

C

F

G

Musik u. Text: Jose Fernandez Diaz©1962 by EDITIONES QUIROGA S.L., Alcalä, 70, 28009Y antes de morir me quiero,

Madrid (Spain). Editiön autorizada en exclusiva para todo

F G

el mundo, excepto Cuba.C Für D/A/CH: SCHOTT MUSIK INTERNATIONAL, Mainz

Echar mis versos del alma.

Am Anfang spielst Du den C-Griff mehrmals an, damit Du leichter den Anfangston derMelodie findest. Es ist übrigens der Ton a. Du findest ihn im 2. Bund auf der G-Saite.

Spiele hier die gleiche Anschlagtechnik wie bei Sag mir, wo die Blumen sind.

Du mußt an manchen Stellen sehr schnell die Griffe wechseln. Fange also wieder sehrlangsam an, bis Du das Lied ohne Probleme spielen kannst. Versuche dann zum Tonbei-spiel 17 mitzuspielen.

Zur Übung hier die 2. Strophe ohne Griffe:

2. Strophe: Mi verso es de un verde claro,

Y de un carmin encendido.

Mi verso es de un verde claro,

Y de un carmin encendido.

Mi verso es un cierro herido,

Que busca en el monte amparo.

Lösung wie immer im ANHANG!52

Zur Entspannung jetzt ein Griff der nicht so schwer ist, wie der F-Griff. Er heißt:

D-Moll

D-Moll(er wird auch mit "Dm" und "d" bezeichnet )

(1) Zeigefinger 1. Bund e - Saite(2) Mittelfinger 2. Bund G - Saite(3) Ringfinger 3. Bund h - Saite

Du kannst alle Saiten anschlagen, außer der dicken E-Saite.

Den Wechsel übst Du in folgender Reihenfolge:

4xDm,4xC,4xDm,4xC usw.

Mit diesen beiden Griffen allein kannst Du das folgende populäre Shanty (Lieder derSeemänner) spielen. Es heißt: What Shall We Do With The Drunken Sailor?

53

TIP: Übe mit den gleichen Griffen die Lieder Amazing Grace und I'll FlyAway aus meinem FOLK-BUCH.

What Shall We Do With The Drunken Sailor?Dm

1. Strophe: What shall we do with the drunken sailor?CWhat shall we do with the drunken sailor?DmWhat shall we do with the drunken sailor?C

DmTraditionalEarly in the morning.

Ein leichteres Liedbeispiel gibt es für den Dm-Griff nicht. Spiele es mit der Baßbeglei-tung. Die Baßsaite für Dm ist die D-Saite. Vergleiche mit Tonbeispiel 18 auf der beilie-genden CD.

Hier nun der Refrain, der die gleiche Melodie hat wie die Strophe:

Refrain: Hooray and up she rises.

Hooray and up she rises.

Hooray and up she rises.

Early in the morning.

Schreibe selber die Griffe drüber. Die Lösung findest Du im ANHANG.

Übe jetzt das Wechseln des Dm-Griffs in einer etwas schwierigeren Reihenfolge. Undzwar:

4 x Am, 4 x C, 4 x Dm, 4 x Fund dann wiederholen.

` Zufälligerweise' paßt diese Griffolge zu einem Lied, das Du bestimmt schon einmalgehört hast. Fast jeder, der Gitarre spielt, kann es auswendig. Es ist ein älteres Lied ausden USA und handelt von den Prostituierten i n New Orleans. Die Popband THE ANI-MALS mit ERIC BURDEN als Sänger, hatte damit in den 60er Jahren einen großen Hit. Erheißt: House Of The Rising Sun

54

House Of The Rising SunAm C

Dm F1. Strophe: There is a house in New Orleans,

Am C EThey call the Rising Sun.

Am

C Dm

FIt has been the ruin of many a poor girl,

Am E

AmAnd me, oh God, I'm one.

Traditional

Nachdem Du die Melodie gelernt hast, spiele es am Anfang mit der einfachsten An-schlagtechnik. Das Stück eignet sich zur Übung deswegen so gut, weil viele verschiedeneGriffe darin vorkommen. Natürlich ist diese Version hier nur eine von vielen.Hier die 2. Strophe ohne Griffe:

2. Strophe: My mother is a tailor,

She sews those new blue jeans.

My sweetheart is a drunkard Lord,

Drinks down in New Orleans.

Schreibe auch hier die Griffe wieder selbst darüber und überprüfe es im ANHANG.

3. Der 3/4-Takt

Bis jetzt hast Du alle Liedbeispiele im 4/4-Takt gespielt. Es gibt aber noch andere Takt-arten wie z. B. den 3/4-Takt. Am besten erkläre ich Dir diese Taktart bei dem Lied, das Dugerade gelernt hast. Dazu folgende Vorübung:

Wie Du siehst, schlägst Du jetzt jeden Griff in einer "Dreier-Folge" (1, 2, 3) an. Dabeibetonst Du den ersten Anschlag. Du schlägst also beim ersten Mal die Saiten etwaskräftiger an und dann zweimal normal. Übe mit dieser Spieltechnik zuerst die einzelnenGriffe und Griffwechsel von "House Of The Rising Sun" Wenn das gut klappt,dann versuche dazu zu singen. Achte dabei immer auf den Rhythmus. Vergleichemit dem Tonbeispiel 20.

55

TIP: Übe den Griff auch mit dem Lied Santy Anno aus dem FOLK-BUCH.

Nun zeige ich Dir, wie Du mit einem zusätzlichen Griff das ganze Lied noch interessanterbegleiten kannst.

House Of The Rising SunAm C

Dm F1. Strophe: There is a house in New Orleans,

Am C

E E7

They call the Rising Sun.Am

C Dm

FI t has been the ruin of many a poor girl,

Am E E7 AmAnd me, oh God, I'm one.

Traditional

Der fehlende Griff heißt:

(1) Zeigefinger 1. Bund G-Saite(2) Mittelfinger 2. Bund A-Saite(3) Ringfinger 2. Bund D-Saite(4) Kleiner Finger 3. Bund h-Saite

Du greifst also den E-Griff und setzt zusätzlich den kleinen Finger in den 3. Bund derh-Saite.Hier kannst Du alle Saiten anschlagen.

56

TIP: Um Dir noch eine Rhythmushilfe zu geben, schlägst Du jetzt jedenGriff 6 x an; außer bei dem Wort God. Hier schlägst Du den E- und E7-Griff jewells nur 3 x an.

4. Das Zupfen mit dem DaumenBisher hast Du mit dem Daumen der rechten Hand nur eine Baßsaite oder mehrere Saitenzusammen angeschlagen. Ich will Dir jetzt zeigen, wie Du mit dem Daumen einzelneSaiten hintereinander zupfen kannst.Du greifst z. B. Am und schlägst mit dem Daumen hintereinander die A-, D- und G-Saitean. Probiere das erstmal langsam aus. Versuche dabei nicht, mit der rechten Hand zuverkrampfen, sondern gleite locker mit dem Daumen über die entsprechenden Saiten. Soetwas heißt zupfen!Wenn es Dir hilft, dann stütze mit den anderen Fingern Deine 'Zupfhand' auf der Reso-nanzdecke Deiner Gitarre ab. Schaue Dir dazu die beiden Fotos an. Hier zeige ich Dir, wieich mit und ohne `Stützfinger' mit dem Daumen zupfe. Probiere es selber aus.

Mache das zweimal, dann hast Du einen Ger-Rhythmus. Dazu folgende Tabulatur:

D = Daumen derrechten Hand.

Du siehst hier, welche Saiten Du bei welchem Griff mit dem Daumen zupfen mußt. Beimletzten Takt (bei der Textzeile God) zupfst Du alle 6 Saiten hintereinander.Achte darauf, daß Du jede Saite rhythmisch gleichmäßig anschlägst. Übe mit dieserTechnik House Of The Rising Sun ganz langsam, bis Du es fließend spielen kannst. Dannversuche zum Tonbeispiel 22 mitzuspielen.

57

TIP: Hier nochmal der Hinweis, wie Du mit der CD am besten arbeitenkannst. Also, falls Dein CD-Player die Möglichkeit hat bestimmtePassagen automatisch zu wiederholen (z. B. Repeat-Funktion), dannprogrammiere den Anfang und das Ende des Tonbeispiels ein.

Um diese Begleitung noch etwas zu verbessern, kannst Du zwischen Am und C-Dureinen Zwischenton spielen.

Anstatt die G-Saite als letzten Ton bei Am zu zupfen, spielst Du die A-Saite im 2. Bundan (A2). Danach zupfst Du mit C-Dur normal weiter. Das machst Du bei jedem Übergangvon Am nach C-Dur. Damit erreichst Du eine deutlichere Melodiebegleitung. Übe das solange, bis Du es fließend ohne rhythmische Pausen spielen kannst. Vergleiche mit demTonbeispiel 23.Hier nun ein Liedbeispiel i m 4/4-Takt. Das heißt, Du zupfst die Griffe im 4er-Rhythmusan, also 4 Saiten statt 3. Es ist von der Rockband SCORPIONS und einer ihrer größtenHits:

Holiday

Dm1.Strophe: Let me take you far away,

C A DmYou'd like a holiday.

Let me take you far away,C A Dm

You'd like a holiday.C

DmExchange the cold days for the sun,G

AGood times and fun.DmLet me take you far away,

Text und Musik: Klaus Meine/Rudolf SchenkerC

A Dm

© 1979 by Breeze Music© 1991 assigned to Arabella Musikverlag GmbH

You'd like a holiday.

(BMG UFA Musikverlage), München

Lerne erst die Melodie und spiele das Lied mit einer einfachen Begleitung. Wenn das gutklappt, dann versuche folgende Zupftechnik:

58

Achte wieder auf den Rhythmus! Spiele alle Anschläge rhythmisch gleich lang. Dierestlichen Strophen findest Du im ANHANG.

Hier noch ein schönes Beispiel, welches mit dieser Zupftechnik sehr gut klingt. Du kennstes schon aus dem 1. Teil dieses Buches. Es heißt: Blowin' In The Wind.Da hast du es mit den Griffen A, D und E gespielt. Jetzt zeige ich es Dir mit den Griffen G,C und D. Du kannst also Lieder in den unterschiedlichsten Tonarten spielen und singen.Wie das genau geht, lernst Du am Ende des 3. Teils i n diesem Buch.

Blowin' In The WindG

C

G1. Strophe: How many roads must a man walk down,

C

DBefore you call him a man?G

C

GHow many seas must a white dove sail,

C

DBefore she sleeps in the sand?G

C

GHow many times must the cannonballs fly,

C

DBefore they are forever banned?

C

DRefrain:

The answer my friendG

Is blowin' in the wind,

Musik u. Text: Bob Dylan© SPECIAL RIDER MUSIC.C

D

G

Alle Rechte für Deutschland, Österreich,The answer is blowin' in the wind.

Schweiz und Osteuropa beiSony/ATV Music Publishing (Germany) GmbH

Spiele das Lied wieder erst einmal mit einer einfachen Begleitung, damit die Griffwechselblind funktionieren. Dann versuche die Zupftechnik entsprechend folgender Tabulatur:

Zupftechnik zum G- und C-Griff kennst Du schon. Beim D-Griff zupfst Du dieersten vier Saiten, wie beim Dm-Griff. Das ist nicht schwer! Vergleiche mit dembeispiel 25. Die restlichen Strophen findest Du natürlich wieder im ANHANG.

59

TIP: Ab hier habe ich die "Griffübungen" zur 2. Strophe weggelassen.Du kannst diese Übungen jetzt selber weiterführen, indem Du Dir diejeweiligen Strophen ohne Griffe aufschreibst und mit der Lösung imANHANG vergleichst.

TIP Auch hier gilt, was vorher schon galt: je langsamerDu anfängst, desto schneller kannst Du es nachherspielen. Versuche auch aus meinem SCORPIONS-Songbuch das Lied Wind of Change mit dieserZupftechnik! (s. BUCHHINWEISE i m ANHANG.)

5. Das Hämmering (oder Klopfen)

Beim nächsten Stück wirst Du eine erweiterte Baßbegleitung kennenlernen. Es ist eineTechnik, die Du sehr häufig in der Folk-, Country- und Rockmusik findest: Das Häm-mering.Hier die Grundidee: Du kannst mit Hilfe des Hämmerings 2 Töne erklingen lassen,obwohl Du mit der rechten Hand nur einmal die entsprechende Saite anschlägst. Dumeinst, das geht nicht mit rechten Dingen zu? Klar, Du brauchst dazu nur einen`Zaubertrick', und der geht so:Du spielst zum Beispiel die leere D-Saite mit dem Daumen der rechten Hand einmal an.Dann klopfst Du direkt danach kräftig den Mittelfinger der llnken Hand in den 2. Bundauf die D-Saite, so daß diese erneut klingt, nur einen Ton höher. Höre Dir dazuTonbeispiel 26 auf der CD genau an.Versuche es mehrmals, bis es auch bei Dir so klingt. Du mußt nur den Mittelfinger derllnken Hand feste genug auf die Saite ` hämmern'. Du darfst danach die D-Saite nichtmehr anschlagen. Durch das `Hämmern' muß sie von alleine klingen. Natürlich kannstDu das auch mit allen anderen Saiten durchführen und auch in verschiedenen Bünden.

Dazu ein Beispiel: Der Daumen der rechten Hand zupft nur die leeren Saiten.0 = leere Saite 2 = 2. Bund H = Hämmering

Der Pfeil --x bedeutet: Du hämmerst vom 0. Bund (leere Saite) in den 2.Bund.Höre es Dir aufmerksam beim Tonbeispiel 27 auf der CD an.Wie Du in der Tabulatur siehst, zupfst Du zuerst mit dem Daumen (D) jeweils die leereSaite und spielst dann das Hämmering i m 2. Bund ( 67

2 )-

Wenn Du diese Technik beherrschst, dann übe sie mit einem anderen Rhythmusablauf,wie bei dem folgenden Beispiel zu Ein:

60

Du greifst Ein und zupfst mit dem Daumen (D) der rechten Hand die leere, dicke E-Saite.Danach schlägst Du entweder mit dem Daumen oder mit den anderen Fingern derrechten Hand die restllchen Saiten nach unten hin an. Jetzt folgt das Hämmering, undzwar: Du zupfst mit dem Daumen die leere A-Saite an und "hämmerst" direkt danachden Mittelfinger der llnken Hand feste in den 2. Bund der A-Saite, so daß diese kllngt,ohne daß Du sie wieder mit der rechten Hand anzuschlagen brauchst. Danach schlägstDu entweder mit dem Daumen oder den anderen Fingern der rechten Hand dierestllchen Saiten, einmal runter und einmal rauf, an.

Jetzt fehlt nur noch die rhythmische Betonung. Sie steht unter der Tabulatur.

bedeutet: ein ganzer Takttell = 1/4 Anschlagbedeutet: zwei halbe Takttelle = 2/8 Anschläge

Das heißt, Du spielst die letzten vier Anschläge ( 3 u. 4 u. ) doppelt so schnell wie dieersten beiden Anschläge ( 1, 2 ). Vergleiche mit dem Tonbeispiel 28.

Die gleiche Spieltechnik versuchst Du jetzt beim D-Griff. Sieh Dir zuerst die Tabulatur an:

Du greifst also D-Dur und zupfst zuerst mit dem Daumen die l eere D-Saite. Dann' schlägst Du die restllchen Saiten nach unten hin an. Das Hämmering spielst Du aufder G-Saite im 2. Bund. Danach schlägst Du die restllchen Saiten einmal runter undrauf an. Die Rhythmik steht wieder unter der Tabulatur. Vergleiche nochmal mit dem

Beispiel 28.

e Spieltechnik mußt Du solange üben, bis Du keine rhythmische Pause mehr machst.brauchst dabei viel Kraft im Mittelfinger, damit Du die Saite auch kräftig genug aufGitarrenhals hämmern kannst. Andernfalls klingt diese Saite nicht oder sie schnarrt.

t übst Du beide Griffe hintereinander, möglichst ohne rhythmische Pause beimhsel. Diese Griffe passen natürlich zum Liedbeispiel aus dem 1. TEIL dieses Buches:

In Black. Auf der folgenden Seite nochmal die 1. Strophe mit den Griffangaben:

61

Lady In BlackEm

1. Strophe: She came to me one morning,

One lonely Sunday morning,D

Her long hair flowing,Em

I n the midwinter wind.

I know not how she found me,

For in darkness I was walking,D

And destruction lay around me,Em

From a fight I could not win.D Em

D Em Text und Musik: Ken HensleyAh Ah © 1971 by EMI MUSIC (Bron Music Co.)Alle Rechte für Deutschland, Österreich und Schweiz beiFANFARE MUSIKVERLAG, München

Fange das Lied mit der Hämmering-Technik sehr langsam an und werde, sobald Dusicherer wirst, von Mal zu Mal schneller. Versuche dann beim Tonbeispiel 29 mitzu-spielen. Die restlichen Strophen findest Du im ANHANG.Als nächstes übst Du die Hämmering-Technik bei folgenden Griffen:

Beim G- und Ein-Griff spielst Du die Hämmering-Technik auf der A-Saite. Beim C-Griffauf der D-Saite und beim D-Griff (das kennst Du ja schon) auf der G-Saite. DieseGriffolge ist schon etwas schwieriger. Übe deswegen jeden Griff erst einzeln und dannhintereinander.

Mit diesen Griffen kannst Du eines der bekanntesten Lieder von HANNES WADERspielen. Es heißt:

62

Heute hier, morgen dortG

1. Strophe: Heute hier, morgen dort.C

GBin kaum da, muß ich fort.

Ein

DHab mich niemals deswegen beklagt.

G

Spiele das Lied erst einmal mitHab" es selbst so gewählt,

einer einfachen Begleitung.C

G

Wenn das gut klappt, dann ver-Nie die Jahre gezählt.

suche die Hämmering-Technik.Ein

D

G

Bei den Griffen Ein und D kannstNie nach gestern und morgen gefragt.

Du sie ja schon. Beim G-Griffspielst Du das Hämmering auf der

D

A-Saite, beim C-Griff auf der D-Refrain: Manchmal träume ich schwer,

Saite! Vergleiche wieder mit demC

G

Tonbeispiel 30.Und dann denk' ich es wär

DZeit zu bleiben und nun,

C

G

Übe zusätzlich mit der Häm-Was ganz and'res zu tun.

mering-Technik Lieder aus dem1. Teil des Buches. z. B.: This Land

So vergeht Jahr um Jahr

is Your Land, Sloop John B. oderC

G

Can The Circle Be Unbroken.Und es ist mir längst klar,

Ein

DDaß nichts bleibt, daß nichts bleibt,

G

Dazu eine ZusammenstellungWie es war.

der Hämmering-Technik zu denMusik: Gary Bolstad

noch fehlenden Griffen:Text: Hannes Wader© AKTIVE MUSIK Verlagsgesellschaft mbH,Postfach, 44381 Dortmund

63

TIP: Alle Lieder mit allen Strophen und allen Griffen findest Du imANHANG.

6. Einfaches Melodie- oder SolospielWie wäre es, wenn Du mit Deinem Freund oder Deiner Freundin (oder einem anderen Gi-tarristen) mal zusammen spielen würdest?Wenn Du es bei früheren Stücken schon getan hast, wird Dir aufgefallen sein, daß man-che Stücke mit zwei und mehreren Gitarren, die das Gleiche spielen, `ne Menge Powerbringen. Dafür klingt es auf die Dauer etwas eintönig. Um das zu verhindern, bietet sichdas Melodie- oder Solospiel an.

Die einfachste Form ist, wenn einer die Begleitung (Griffe) und der andere die Melodiedes Stückes spielt.Probiere dies doch gleich bei dem Lied Heute hier, morgen dort aus. Ich habe die Melodienach einem einfachen Schema aufgeschrieben.

So bedeutet: Do = D-Saite mit dem Daumen der rechten Hand leer anspielen(leer = ohne sie mit der linken Hand zu berühren)

D2 = D-Saite im 2. Bund greifen und anspielen usw.

Du benutzt für verschiedene Bünde verschiedene Finger, das heißt:

im 1. Bund greifst Du mit dem (1) Zeigefinger der linken Hand,im 2. Bund greifst Du mit dem (2) Mittelfinger der linken Hand,im 3. Bund greifst Du mit dem (3) Ringfinger der llnken Hand

und im 4. Bund greifst Du mit dem (4) kleinen Finger der llnken Hand.

Das übst Du jetzt auf jeder einzelnen Saite.

Die Bezeichnungen, die in Klammern stehen, sind Rhythmushilfen. Du spielst am An-fang alle Töne, auch die, die in Klammern stehen. Hierbei hat jeder Ton die gleiche Takt-telllänge. Du kannst also rhythmisch alles gleichmäßig durchspielen.

Klappt das ohne Fehler, dann versuche diese Melodie ohne Klammern zu spielen. Zähledabei die weggelassenen Taktteile im Kopf mit und laß die vorangegangenen Töne aus-klingen.

64

Heute hier, morgen dort

67

Zur Erinnerung: Die Zahlen sind die Bünde, i n denen Du auf den entsprechendenSaiten greifst. Die Zahlen in den Klammern läßt Du dann beim zweiten Mal weg. Hierklingt der vorherige Anschlag aus. Über den 6 Linien ( Saiten) stehen die Griff-bezeichnungen. Unter den 6 Linien stehen die Rhythmusangaben.Auf der beiliegenden CD habe ich Dir beim Tonbeispiel 31 die Begleitung soaufgenommen, daß Du sie auf der linken Seite Deiner Stereoanlage hörst und dieMelodie auf der rechten Seite! So kannst Du, je nach Bedarf, mit dem Balancereglereine Seite wegdrehen und die fehlende Gitarre dazu spielen.I n dieser Art baut sich das ganze Melodiespiel auf, nur kommen später andere Technikenund das Improvisieren hinzu. Versuche es noch mit anderen Liedern und denke daran, fürjeden Bund brauchst Du einen Finger.

Hier noch zur Übung des Melodiespiels ein wunderschönes Instrumentalstück. Es istein russisches Volkslied und heißt übersetzt:

Moskau um Mitternacht

68

Ich habe es Dir, wie beim vorherigen Beispiel, so aufgenommen, daß Du die Melodiegitarre auf der CD rechts hörst und die Begleitung llnks. Falls Du die Begleitung selbespielen möchtest, hier sind die Griffe:

Am, Dm, E7 , Am, C, F, C, E 7 , Am, Am, Dm, Dm, Am, E 7 , Am,E7, Am, Am, Dm, Dm, Am, E7, Am, Am.

Spiele bei jedem Griff zweimal die Baßbegleitung!Auch hier habe ich Dir die ganze Melodie in Tabulatur aufgeschrieben:

r

TIP: Du kannst mit dieser Technik alle Lieder aus meinem FOLK-BUCHspielen. Ich habe alle Gesangsmelodien zusätzlich in Tabulatur aufge-schrieben (s. Erklärung im FOLK-BUCH).

Moskau um Mitternacht

Vernleiche mit Tonbeispiel 32.

Melodie: Trad.Bearbeitung: Peter Bursch© Alle Rechte beim Autor

TIP: Die Melodiespieltechnik kannst Du auch mit einem Plektrumspielen. Das ist ein Hilfsmittel, mit dem Du u. a. die Saiten kräftkger anschlagen kannst. Aber das erkläre ich Dir im übernächsten Kapitell..

7. Die Barre-TechnikUnd zwar beim F-Griff. Du meinst sicherlich, das darf nicht wahr sein;diesen Griff hatten wir doch schon. Klar, aber nur mit dem kleinen Barre.Jetzt will ich ihn Dir komplett mit dem großen Barre-Griff zeigen.Und das sieht so aus:

Wie Du siehst, greifst Du hier mit dem Zeigefinger (1) über alle Saiten und drückst sie soauf das Griffbrett runter, daß sie alle sauber klingen. Dazu brauchst Du einiges an Kraft.Deswegen zeige ich Dir einige Vorübungen:

1. Beispiel: Du greifst mit dem Zeigefinger (1) nur die untersten beiden Saiten im 1. Bundund spielst diese Saiten an. Wenn sie fehlerfrei klingen, schiebe den Zeigefinger eineSaite höher. Also greifst Du jetzt die untersten 3 Saiten im 1. Bund. Spiele sie wieder an.Wenn sie sauber klingen, dann greife die untersten 4 Saiten usw. bis alle 6 Saiten gutklingen. Übe dies solange, bis es sitzt.

2. Beispiel: Nehme den Zeigefinger (1) wieder weg, greife den normalen E-Dur-Griff mitdem 2., 3. und 4. Finger der linken Hand mehrmals, bis Du es auswendig kannst. Also, Dugreifst den E-Griff so, als ob Du keinen Zeigefinger mehr hättest. Nun setze zusätzlich denZeigefinger hinter den Sattel auf die Saiten, als wenn Du über alle Saiten Barre greifenwürdest. Wenn das klappt, dann rutsche mit dem gesamten Griff einen Bund weiter. Jetzthast Du wieder den F-Griff.

Wenn beim Anschlagen des Griffes irgend etwas schnarrt, dann drückst Du die Saitennoch nicht fest genug auf's Griffbrett. Das wird am Anfang nicht ganz so leicht sein. Aberbedenke, daß die Barre-Technik für niemanden einfach ist, und daß sie für das weitereSpielen unbedingt notwendig wird. Du mußt sie halt immer und immer wieder üben.Vergleiche mit dem Tonbeispiel 33.

70

TIP: Mit der Barre-Technik hast Du die Möglichkeit nicht nur in denersten drei Bünden zu greifen, sondern auf dem ganzen Griffbrett. DenF-Barre-Griff kannst Du in jeden Bund verschieben. Schaue Dir dieGRIFFTABELLE am Schluß des Buches an, oder das Kapitel über DASTRANSPONIEREN.

Übe das Wechseln des F-Griffes mit folgender Griffolge:

4 x C, 4 x G, 8 x Dm, 4 x C, 4 x G, 8 x Fund wieder von vorne.

Spiele dabei die Anschlagtechnik, die Du bei dem Lied Sag mir, wo die Blumen sindgelernt hast. Ich habe sie Dir hier für die neue Griffolge aufgeschrieben:

'Zufälligerweise' passen die Griffe zu dem Song:

Knockin' On Heaven's Door

C

G

Dm1.Strophe: Mama, take this badge off of me,

C

G

FI can't use it anymore.

C

G

DmIt's gettin' dark, too dark to see,

C

G

FI feel like I'm knockin' on heaven's door.

C

G

DmRefrain:

Knock, knock, knockin' on heaven's door.C

G

FKnock, knock, knockin' on heaven's door.

C

G

DmKnock, knock, knockin' on heaven's door.

Musik u. Text: Bob Dylan© RAM'S HORN MUSIC Alle Rechte fürC

G

F

Deutschland, Österreich, Schweiz undKnock, knock, knockin' on heaven's door.

Osteuropa bei Sony/ATV MusicPublishing (Germany) GmbH

Du kennst diesen Song vielleicht von der Band GUNS N' ROSES. Komponiert wurdeer von einem der größten amerikanischen Songschreiber: BOB DYLAN.Die restlichen Strophen findest Du wieder im ANHANG.

Spiele auch mit dem neuen F-Barre-Griff die Lieder Sag' mir wo die Blumen sind,Guantanamera, und House Of The Rising Sun. Sie klingen jetzt viel voller,da Du die dicke E-Saite mit anschlagen kannst.

71

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B. Das PlektrumspielDu konntest alle bisherigen Stücke direkt mit den Fingern der rechten Hand spielen. Nunnimmst Du bei den Zupf- und Anschlagtechniken ein Hilfsmittel hinzu, das Plektrum.Es ist ein kleines Plättchen, daß Du zwischen Daumen und Zeigefinger hältst. Damitschlägst Du eine oder mehrere Saiten an (s. Foto und Zeichnung). Du bekommst es fürwenig Geld in jedem Musikgeschäft. Mit dem Plektrum klingt Dein Anschlag härter undlauter. Probiere es einfach mal aus.

Plektren gibt es in unterschiedlichen Stärken und Formen. Du mußt sie einfach in dieHand nehmen und an der Gitarre ausprobieren. Dann bekommst Du das richtige für Dichheraus. Versuche damit erst einmal das Anschlagen von Griffen. Dabei gleitest Du mitdem Plektrum von oben nach unten und wieder zurück locker über die Saiten. Jede Saitemuß gleich laut klingen. Übe das rhythmisch auch bei den Griffwechseln.

Zu dem Song Knockin' On Heaven's Door kannst Du jetzt z. B. mit demPlektrum folgende neue Anschlagtechnik ausprobieren:

Wie Du hier siehst, schlägst Du mit dem Plektrum nicht alle Saiten auf einmal an, sondernnur bestimmte Saiten zu den einzelnen Griffen. Bei dem C-Griff schlägst Du z. B. amAnfang nur die A-, D- und G-Saite an, danach die untersten vier Saiten usw. Achte alsogenau darauf, welche Saiten Du zu welchem Griff anschlagen sollst.Vergleiche mit Tonbeispiel 35.

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TIP: Probiere damit einige Lieder aus dem 1. und 2. TEIL des Buches,wie z. B. Sloop John B. (siehe dortige Tabulatur), We Shall Overcome,Sag mir, wo die Blumen sind oder House Of The Rising Sun.

Übe danach auch die Baßbegleitung. Du spielst dabei mit Deinem Plektrum zuerst dieentsprechende Baßsaite an und dann die restllchen.

Genauso verhält es sich auch mit der Hämmering-Technik. Am Anfang ist es allerdingsschwierig, daß Du mit Deinem Plektrum die richtige Saite triffst. Da hilft nur üben undausprobieren.

Dazu ein schönes Übungsstück von mir. Es ist ein Thema, das sehr oft in der Country- undWesternmusik benutzt wird und heißt:

Country DoodleMelodie: Peter Bursch© Alle Rechte beim Autor

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Bedeutung der Zeichen:

Neuer Griff:

Lerne zuerst den neuen Griff. Danach greifst Du C-Dur und schlägst mit dem Plektrumdie A-Saite als Baßsaite an. Dann spielst Du die restlichen Saiten, entsprechend denPfeilen. Jetzt greifst Du Am und spielst das gleiche wie beim C-Griff. Beim nächstenTakt spielst Du mit dem Plektrum wieder die gleichen Saiten, wechselst nur zum F- undG7-Griff. Diese ersten beiden Takte spielst Du 3 x. Dann wechselst Du wieder zum C-Griff, schlägst die Baßsaite an, danach wieder die restllchen Saiten usw. usw. Du kannstaus der Tabulatur entnehmen, wie Du bei welchem Griff spielen mußt.Fange wiederum ganz langsam an und werde dann schneller; umso größer wird der Reizdes Stückes. Vergleiche mit Tonbeispiel 36.

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9. Die Wechselschlag-TechnikDu kannst mit dem Plektrum eine sehr schnelle Spieltechnik beimMelodie- oder Solo-spiel erreichen. Das liegt daran, daß Du jede Saiteabwechselnd von oben und von unten aus viel leichter anschlagen kannst.Wenn Du es mit den Fingern ausprobierst, wirst Du schnell merken, daß dies viel schwie-riger ist. Das Solospiel wird dadurch wesentlich vereinfacht. Das übst Du folgender-maßen:

Pfeilrichtung = Anschlagrichtung mit dem Plektrum

Spiele die einzelnen Anschläge aus dem Handgelenk heraus. Dabei bleibt Dein Armruhig, nur Dein Handgelenk dreht sich etwas nach rechts oder nach llnks; je nachdemaus welcher Richtung Du die Saite anschlagen willst. Dabei machst Du mit dem Plektrumhalbrunde Bewegungen. Genau in der Mitte dieser Bewegung triffst Du die Saite. Haltedabei Dein Plektrum gut fest, aber das Handgelenk sehr locker. Fange sehr langsam undkonzentriert an! Vergleiche mit Tonbeispiel 37.

Wenn diese Vorübungen gut funktionieren, dann spiele damit die Melodie von Heute hier,morgen dort, oder Moskau um Mitternacht. Wie Du merkst, klingt das jetzt ganz anders.Gut für diese Übungen wären auch Liedbeispiele aus dem FOLK-BUCH, da ich dort dieGesangsmelodien auch in Tabulaturform aufgeschrieben habe.Jetzt kannst Du auch die Lieder üben, die Du mit dem Daumen gezupft hast, wie z. B.Holiday. Spiele dabei genau dieselben Saiten mit dem Plektrum an, die Du mit demDaumen gezupft hast. Schlage erstmal alle Saiten einzeln von oben aus an.

Wenn das gut klappt, dann schlage die erste Saite von oben, die zweite von unten unddie nächste wieder von oben aus an usw. Also die Anschlagrichtung immer ab-wechseln. Dadurch klingen die einzelnen Anschläge klarer und direkter (Wechsel-schlag-Technik). Das mußt Du häufig üben, damit Du es fließend spielen kannst. DieseTechnik ist nicht leicht, klingt dafür aber sehr gut.

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TIP: Wenn ich Dich jetzt noch mehr für die Plektrum-Spieltechnikbegeistern konnte, dann besorge Dir meine HEAVY METAL GUITAR-Bücher vom Voggenreiter Verlag.

Am schönsten klingt die Plektrum-Spielweise, wenn Du eine Gitarre mit Stahlsaitenspielst z. B. eine Folk-, E-(elektrische) oder Jazz-Gitarre.Dieses war nur eine kleine Einführung und Hllfe für denjenigen, der sich damit näherbeschäftigen möchte (vgl. auch BUCHHINWEISE am Schluß des Buches).

Wenn Dich die Solo-Spieltechnik und besonders das Improvisieren interessiert, dannfange am besten mit dem Blues an. Besorge Dir Aufnahmen von B. B. KING, JOHN LEEHOOKER, JIMI HENDRIX, CREAM, JOHN MAYALL, ERIC CLAPTON, GARY MOOREusw. Es gibt eine große Auswahl von Platten und CD's. Improvisieren ist ein Gefühls-ausdruck, den man nicht auf's Papier bringen kann - allenfalls Spielideen und entspre-chende Anregungen dazu. Aber auch für Deine allgemeine Gitarren-Spieltechnik ist eswichtig, daß Du den Blues von Grund auf lernst. Damit kommen wir zum 3. TEIL indiesem Buch mit vielen neuen und interessanten Kapiteln.

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VORBEMERKUNGI n diesem Teil lernst Du den Blues, einfache Rock-Spieltechniken, neue Zupf-systeme bis hin zum Picking. Natürlich mit vielen neuen Griffen und der kom-pletten Barre-Technik. Darüberhinaus erfährst Du einiges über die E-Gitarre,Verstärker und Effektgeräte und wie Du aus Deiner akustischen Gitarre eineelektrische machst.Zusätzlich gebe ich Dir Tips, wie Du Deine Lieblingsstücke nachspielen undin andere Tonarten umschreiben (transponieren) kannst und die berühmteKapodaster-Tabelle.

"O solo mio"

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1. Die Blues-GitarreDer Blues gehört zu einem der umfangreichsten Kapitel in der Musik und "im Leben".Du kennst sicherlich den Spruch, wenn Du etwas durchhängst: "Hast Du den Blues,Mann?" In jedem Fall kann man tagelang darüber erzählen oder sich mit den unterschied-lichsten Stilen beschäftigen, ohne ein Ende zu finden. Uns sollte es reichen, wenn wirwissen, daß er eine stark gefühlsbetonte Musikform ist. In seiner bekanntesten Formbaut er sich auf ein 12-taktiges Schema für Strophe und Refrain auf. Du kannst viel ler-nen, wenn Du Dir alte Bluesgitarristen anhörst und dabei die Takt- und Griffwechsel mit-zählst.Wir beschäftigen uns zunächst mit den Grundgriffen. Die können, wenn ein Blues in E-Dur geschrieben ist: E, A und H 7 sein (dies ist die geläufigste Form). Du schlägst beiunserem Beispiel jeden Griff zweimal an und betonst den 1. Anschlag. Sieh Dir diefolgende Tabulatur an:

Den unbekannten Griff E6 greifst Du so:

Den E-Griff kennst Du ja schon. Bei E6 greifst Du zusätzlich mit dem kleinen Finger inden 2. Bund der h-Saite; bei E7 einen Bund weiter in den 3. Bund der h-Saite (den Griffkennst Du schon von dem Lied House Of The Rising Sun).Jetzt übst Du die Griffwechsel aus der Tabulatur. Spiele beim 1. Anschlag alle Saiten,beim 2. Anschlag nur die drei dicken Saiten (Baßsaiten). I ch habe die Zahlen (1,2,3,4)unter der Tabulatur unterstrichen. Das bedeutet, daß Du diese Anschläge betonen sollst.Vergleiche mit dem Tonbeispiel 38.

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Damit diese Begleitung interessanter klingt, habe ich die Griffolge auf 12 Takte erweitert.Das sieht dann so aus:

Dazu die fehlenden Griffe:

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Noch schöner klingt es, wenn Du den Blues mit Barre-Griffen spielen kannst. Dabeigreifst Du für die einfachen A- und H 7-Griffe folgendes:

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Beim A (5.Bund) greifst Du den F-Barre-Griff und schiebst ihn komplett vier Bündeweiter. Du mußt jetzt mit dem Zeigefinger (1) i m 5. Bund quer über alle Saiten greifen.Der Mittelfinger (2) greift die G-Saite i m 6.Bund, der Ringfinger (3) die A-Saite im 7.Bund und der kleine Finger (4) die D-Saite auch im 7.Bund. Das ist jetzt Dein A-Barre-Griff. I ch bezeichne ihn als A (5.B.), weil Du ihn ja mit dem Barre-Finger (Zeigefinger) i m5. Bund ( = 5.B.) greifst. Beim A6 (5.B.)verschiebst Du den kleinen Finger i nden 7. Bund der h-Saite. Beim A7 (5.B.)greifst Du jetzt mit dem kleinen Finger inden 8. Bund der h-Saite. Bei den H-Barre-Griffen greifst Du das Gleiche wiebei den A-Griffen, nur zwei Bündeweiter. Also, den Barre-Finger i m 7.Bund und die anderen Finger im 8., 9.und 10. Bund greifen. So kannst Du beiden H-Griffen das Gleiche spielen, wiebei den E- und A-Griffen. Das sieht jetztin der 12-taktigen Bluesform so aus:

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Übe diese Griffwechsel zuerst sehr langsam. Du kannst daraus einen sogenannten "Slow-Blues" machen. Vergleiche mit dem Tonbeispiel 42 auf der beiliegenden CD.

Damit das Üben mehr Spaß macht, habe ich Dir hier das vorhin erwähnte Stück von ERICCLAPTON aufgeschrieben. Es ist einer der populärsten traditionellen Bluessongs undheißt:

Ramblin " On My Mind

E

E6 E7 E6

1. Strophe: I 've got ramblin',A

A6 A7 A6

E E6 E7 E6 , E E6 E7 E6

I 've got ramblin' all on my mind.A A6 A7 A6

I 've got ramblin',A

A6 A7 A6

E E6 E7 E6 , E E6

I 've got ramblin' all on my mind.E7

E6

H H6 H7 H6

Hate to leave my baby,A A6

A7

A6 E Übergang H7

But she treats me so unkind.

Das sieht von den Griffen her etwas chaotisch aus, hängt aber mit der Gesangsmelodieund den vielen Griffen zusammen. Falls Du es z. B. anders singen möchtest, kein Pro-blem! Beim Blues ist alles möglich.

Achte darauf, daß Du schon nach dem 1.Takt (E E6 E7 E6) zum A-Griff wechselst.Danach spielst Du wieder normal mit dem E (3.Takt) weiter. Die restlichen Strophenfindest Du wieder im ANHANG des Buches.

Traditional

2. Die Rock-GitarreWir kommen jetzt zu einem Musikstil, der zur größten musikalischen Revolution des 20.Jahrhunderts wurde: die Rockmusik. Natürlich spielt die Gitarre hier mit ihren speziellenSpielweisen eine wesentliche Rolle. Davon möchte ich Dir in diesem Kapitel einigeszeigen.Es begann in den 50er Jahren mit dem Rock"n"Roll, einer Mischung aus dem Blues undder Country-Musik. Einer der ersten großen Hits war Rock Around The Clock von BILLHALEY. Das ist nun schon lange her. Aber, wenn Du Dir diese alten, wie auch aktuellenRock-Aufnahmen genau anhörst, dann wird Dir eine besondere Begleitgitarre auffallen.Die möchte ich Dir jetzt ausführlich erklären.

Du greifst mit dem Zeigefinger der linken Hand in den 2. Bund der A-Saite und spielst siemit der leeren E-Saite zusammen zweimal an. Das machst Du mit dem Daumen oderdem Plektrum. Danach greifst Du mit dem Ringfinger in den 4. Bund der A-Saite undspielst das Gleiche nochmal usw.Schaue Dir dazu die Fotos der 1. und 2. Lage und das Griffbild genau an.

Du schlägst hier also nur die E- und A-Saite mit dem Daumen oder Plektrum an. Achteauf den Pfell neben dem Griffbild. Dabei abwechselnd im 2. und 4. Bund der P%-Sautegreifen.

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Das machst Du nun vor und zurück, bis Du es ohne rhythmische Pause spielen kannst.Vergleiche mit dem Tonbeispiel 44.

Das ist Deine Begleitung zum E-Griff.

Du brauchst also nicht den kompletten Griff zu greifen, sondern nur mit einem Fingerauf einer Saite. Das ist ganz schön einfach - oder nicht? Genauso spielst Du auch bei dennun folgenden Griffen.

Hier schlägst Du nur die D- und G-Saite an. Dabeiabwechselnd im 2. und 4. Bund der G-Saite greifen.

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Wenn Du diese Begleitung zu den einzelnen Griffen gut kannst, dann versuche folgendeReihenfolge:

A, D, A, E und wieder von vorne.

Das sieht in der Tabulatur so aus:

Spiele dabei alle Anschläge gleichmäßig durch. Vergleiche mit dem Tonbeispiel 45 aufder beiliegenden CD. Damit das mehr Spaß macht, spiele mit dieser Technik das LiedMarmor, Stein und Eisen aus dem 1. TEIL des Buches. Ich habe Dir hier nochmal den Textmit den Griffen der 1. Strophe und des Refrains aufgeschrieben:

Marmor. Stein und EisenA

1.Strophe: Weine nicht, wenn der Regen fä•

ADam, dam; dam dam.

Es gibt einen, der zu dir hält,•

ADam, dam; dam dam.

A

DRefrain:

Marmor, Stein und Eisen bricht,•

AAber unsere Liebe nicht!

DAlles, alles geht vorbei,•

ADoch wie sind uns treu!

Text: Günther LooseMusik: Christian Bruhn/Drafi Deutscher© 1965 Nero Musikverlag/Gerhard Hämmerling oHG

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Das Schwierige wird für Dich vielleicht sein, zu dieser Begleitung überhaupt zu singen.Das geht nur, wenn Du die Rock'n'Roll-Technik auswendig spielen kannst. Du darfstDich also beim Singen nicht mehr vom Gitarrenspiel ablenken lassen. Übe das Schritt fürSchritt. Laß Dich dabei nicht nerven. Jeder Rock-Gitarrist hat mal so angefangen. Ich habeDir Marmor, Stein und Eisen mit dieser Begleitung als Tonbeispiel 46 auf der bei-liegenden CD aufgenommen.

Damit Du diese Spieltechnik noch intensiver üben kannst, habe ich Dir einen Song aus deralten Rock'n'Roll-Ära der 50er Jahre ausgesucht. Er ist von einem der wichtigstenGitarristen dieser Zeit: CHUCK BERRY.

Sogar die ROLLING STONES und die BEATLES haben einige seiner Songs weltweitbekannt gemacht.

Schaue Dir den Dokumentarfilm über CHUCK BERRY an. Er heißt: HAU HAUROCK'N'ROLL. Dann verstehst Du, warum er noch heute das Idol vieler Gitarristen ist.Übrigens, der musikalische Leiter des Films ist Keith Richards, der Gitarrist der ROLLINGSTONES.

Sweet Little Sixteen

A

E1. Strophe: They're really rockin' in Boston,

AI n Pittsburgh, P. A.

EDeep in the heart of Texas,

AAnd 'round the Frisco Bay.

DAll over St. Louis,

A'Way down in New Orleans.

EAll the cats wanna dance with,

ASweet little sixteen.

90

A

ERefrain:

Sweet little sixteen,A

She's just got to have.

EAbout a half a million,

AFamed autographs.

DHer wallet's filled with pictures,

AShe gets 'em one by one.

EBecomes so excited,

Musik u. Text: Chuck BerryA

®1958, by ARC Music Corp. GoodTunes Music AG, Genf, für Deutschland.Watch her, look at her run.

Österreich and Schweiz

Übe zuerst die Rock'n'Roll-Technik mit den entsprechenden Griffolgen, bis Du sieauswendig spielen kannst. Dann versuche erst dazu zu singen. Dabei spielst Du dieSpieltechnik zum A-Griff am Anfang mehrmals ohne Gesang, bis Du dann richtig loslegst.

Also, es klappt nur, wenn Du die Spieltechnik auswendig spielen kannst, so daß Du Dichbeim Singen nicht mehr darauf konzentrieren mußt.

Höre Dir dazu das Tonbeispiel 47 auf der beiliegenden CD an.Die restlichen Strophen findest Du wieder im Anhang!

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TIP: Diese Art der Begleitung kannst Du a s bekanntes Beispiel auf deweißen BEATLES-Doppelalbum bei dem Stück Revolution hören.Genauso wird das Lied Leben, so wie ich es mag, welches durch PETERMAFFAY bekannt geworden ist, begleitet (s. a. GITARRENBUCH DERLIEDERMACHER). Im Original heißt es Tulsa Times und kein Geringererals ERIC CLAPTON spielt es mit der gleichen Rock'n'Roii-Technik aufseiner CD Just One Night. Andere bekannte Songs mit dieserSpieltechnik sind u. a.: Johnny B. Goode von CHUCK BERRY, jedeMenge von ELVIS, den BEATLES, EVERLY BROTHERS, CREEDENCECLEARWATER REVIVAL, STATUS QUO usw.

2.1 Die E-GitarreIn der Rockmusik wird hauptsächlich die E-Gitarre (elektrische Gitarre) gespielt. Hierhabe ich Dir die zwei populärsten Gitarren abgebildet.

Diese Instrumente werden seit den 50er Jahren gebaut und haben bisher alle Strömungenund Weiterentwicklungen überlebt. Die Originale sind natürlich nicht billig, deswegen gibtes mittlerweile von vielen, hauptsächlich asiatischen Firmen preiswerte Kopien. ErkundigeDich in Deinem Musikgeschäft und laß Dich dort beraten. Sonst findest Du viele Test- undErfahrungsberichte in den Fachzeitschriften.

Neben diesen bekannten Gitarren gibt es viele Weiterentwicklungen von den verschie-densten Firmen. Damit Du siehst, aus wieviel Einzelteilen so ein Instrument besteht,schaue Dir die Zeichnung auf der nächsten Seite aufmerksam an.

Das Herz dieser Gitarre sind die Tonabnehmer (5), die den Saitenanschlag aufnehmenund in ein elektrisches Signal umwandeln. Über einen Verstärker und Lautsprecher wirder hörbar gemacht. Dabei gibt es unzählige Varianten, um den Klang des Tones zubeeinflussen, z. B. Klang- und Lautstärkeregler (8) an der Gitarre sowie am Verstärker,unterschiedliche Lautsprecher und viele Effektgeräte. Das wird Dich erst einmalverwirren. Deswegen mußt Du Dich Schritt für Schritt an alles herantasten.

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Höre Dir dazu das Tonbeispiel 48 an. Hier führe ich Dir ein paar einfache Sound- undSpielmöglichkeiten vor. Wenn Dich das begeistert, dann besorge Dir meine HEAVYMETAL GITARRENBÜCHER, die im Voggenreiter Verlag erschienen sind. Hier erkläre ichDir alles ausführlich.Im folgenden Kapitel gebe ich Dir ein paar wichtige Tips zum Kauf einer E-Gitarre.

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2.2 Was ich beim Kauf einer E-Gitarre beachten muß!Vieles kennst Du schon vom Kauf der akustischen Gitarre, z. B. wie der Hals sein soll,das Griffbrett möglichst gerade usw. Die Gitarristen, die von der Konzertgitarre zur E-Gitarre wechseln, werden die größten Schwierigkeiten beim Greifen haben, da das Griff-brett hier viel schmaler i st. Es gibt aber neuerdings auch E-Gitarren mit einem "klas-sischen Griffbrett" (frage beim Fachhandel nach). In jeder Stadt findest Du auch Fachleute,die Dir den Gitarrenhals entsprechend umbauen. Beachte, daß das Zupfen und An-schlagen der Saiten problemlos möglich ist. Wenn sich z. B. die Tonabnehmer zu nah anden Saiten befinden oder da angebracht sind, wo Du normalerweise mit den rechtenFingern (Plektrum) spielst, behindern sie Dein Spiel. Hier mußt Du die Tonabnehmer oderdie Saitenlage anders einstellen.

Jetzt zu der Elektronik: Probiere alle Schalt- und Regelmöglichkeiten aus, ob allesfunktioniert. Ich würde jeden einzelnen Tonabnehmer testen und alle Klangmöglichkeitenausprobieren. Falls die Gitarre einen Wibbel (Tremolo-Arm) hat, dürfen sich die Saitennach mehrmaligem Herunterdrücken nicht verstimmen.Das sind alles technische Dinge, die ich bisher erklärt habe. Alles andere was jetzt kommt,hängt von der Musik ab, die Du mit diesem Instrument spielen möchtest. Natürlich auchvon Deinem Geschmack wie das Instrument aussehen soll und worauf Du besonders"stehst".

Die beiden populärsten Gitarren habe ich Dir schon im Kapitel vorher gezeigt. Es sind dieFender "Stratocaster" und die Gibson "Les Paul". Um zu wissen, wie die Fender-Gitarre klingt, höre Dir Platten von ERIC CLAPTON, JIMI HENDRIX, RY COODER, DIRESTRAITS etc. an . Gibson-Gitarren spielen hauptsächlich: GUNS N'ROSES, DIESCORPIONS, ZZ TOP, viele HEAVY METAL-GRUPPEN, die alten ALLMAN-BROTHERS,EAGLES, LED ZEPPELIN, CHUCK BERRY oder B. B. KING. Danach kannst Du jaentscheiden, mit welcher Gitarre Du starten willst.

Nur sind diese Original-Gitarren verhältnismäßig teuer. Falls Du das Geld dafür nichtzusammenbekommst, kaufe Dir eine gute Kopie. Die gibt es ab ca. 500,-- DM aufwärts,und sie sind manchmal vom Original nicht zu unterscheiden. Fast jede Firma baut dieseGitarren nach. Deswegen ist es schwierig, hier etwas zu empfehlen, da auch nach einpaar Jahren die Firmennamen wechseln. Lasse Dich in Deinem Fachgeschäft beraten.Mit der Zeit haben auch viele Firmen eigenständige Modelle entwickelt, wie z. B. Yamaha,Ibanez, Aria, Washburn, ESP, Valley Arts, Jackson, Music Man, Peavey und viele, vielemehr.

Eine gute Möglichkeit ist auch, die einfachen Gitarren mit Teilen von guten Firmenumzubauen, z. B. die Tonabnehmer auszuwechseln oder einen besseren Steg mit Tre-molo-Arm einzubauen, den Hals zu verändern usw. Da gibt's mittlerweile sehr vieleIdeen, sogar mit Bauanleitung und vielen Tips, auch wie Du Dir aus den ganzen Einzel-tellen selbst eine Gitarre nach Wunsch bauen kannst. Besorge Dir den Katalog von derFirma "Rockinger Guitars". Da sind einige gute Ideen drin (Große Düwelstr. 57a, 30171Hannover).

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Darüber hinaus gibt es viele ausgefallene Gitarren unterschiedlichster Bauart. Ich will esDir an einem Beispiel zeigen: meine Sitar-Gitarre. Hier klingen die Saiten viel länger aus,als bei der normalen Gitarre, sie "singen" regelrecht. Zusätzlich hat sie noch einen zweitenHals für die Resonanz-Saiten. Ich habe sie zusammen mit dem Gitarrenbauer HENNINGDODERER entwickelt. Höre Dir dazu Tonbeispiel 49 auf der beiliegenden CD an.

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2.3 Warum heult mein Amp nicht?Um den Klang des Tonabnehmers an der elektrischen oder akustischen Gitarre hörbarzu machen, brauchst Du einen Verstärker und einen Lautsprecher. Manche machen dasauch mit einem Kopfhörer, den sie direkt an die Gitarre anschließen können. Damit störstDu niemanden und kannst Dich selber blendend hören. Um genug ` Power' in den Kopf-hörer zu bekommen, braucht man dazu einen speziellen Verstärker. Wer den nichtkaufen will, kann ihn sich selber bauen (Bauanleitung in dem Buch Electronic Projects forMusicians, von CRAIG ANDERTON). Sonst gibt es ganz ausgefeilte Kopfhörerverstärkermit eingebauten Effekten, die sogar im Studio beliebt sind, z. B. den "Rockman" von TOMSCHOLZ oder Nachbauten davon.Kommen wir wieder zurück zu den normalen Gitarrenverstärkern. Man sagt auch "Amp"dazu (aus dem Englischen von "Amplifier"). Es gibt zwei populäre Bauweisen: einmal denTransistor-Verstärker und den Röhren-Verstärker. Der Transistor-Verstärker kann auchbei großer Lautstärke die Gitarre sehr klar klingen lassen, während ein vergleichbarerRöhrenverstärker schon übersteuern würde, d. h. die Gitarre klingt verzerrt.Aber das ist es gerade, was sich einige so sehr wünschen, z. B. wenn man damit einenweichen, singenden Sound wie SANTANA erzeugen kann, oder den "Brat"-Sound vonAC/DC. Du kannst Dir bestimmt vorstellen, daß je nach dem, wie so ein Verstärker gebautwird, der Sound unterschiedlich ist. Auch mit Transistor-Verstärkern kannst Du röhrenähn-liche Klänge erzeugen, nur klingt es anders. Für speziell verzerrte Sounds gibt es ent-sprechende Vorstufen mit Vorverstärker.Mit den verschiedensten Reglern an den Verstärkern kannst Du die Lautstärke, denKlang, den Hall und die Verzerrung beeinflussen. Wenn Du nicht genau weißt, was Duwillst, dann mußt Du schon einige Amps bei Freunden oder im Musikgeschäftausprobieren, um herauszufinden, welcher "heult" oder welcher sehr klar klingt. Höre Dirdazu nochmal das Tonbeispiel 48 an.

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Als nächstes käme der Lautsprecher. Auch hier gibt es die unterschiedlichsten Modelle.Am Anfang würde ich Dir einen Koffer-Verstärker empfehlen. Dies sind Verstärker miteingebauten Lautsprechern, d. h. der Lautsprecher ist dem Verstärker in der Leistungangepaßt, und Du kannst nicht viel falsch machen. Später ist es in jedem Fall möglich, deneingebauten Lautsprecher auszuwechseln oder eine Zusatz-Box mit mehreren Laut-sprechern anzuschließen. Laß Dich hier wieder von einem erfahrenen Musiker oder einemFachmann im Musikgeschäft beraten.

2.4 Effektgeräte -warum?Manchen Gitarristen reicht der pure Gitarrenklang, der aus dem Lautsprecher kommt,nicht aus. Sie hätten gerne, daß der Sound vibriert, sich verdoppelt oder sich nach einpaar Sekunden wiederholt, daß er wie in einer riesigen Kirche klingt, sich ganz verrücktum sich selber dreht, im Keller verschwindet und eine Oktave höher wieder rauskommtusw.So etwas kannst Du mit Effektgeräten machen. Die werden zwischen der Gitarre unddem Verstärker angeschlossen. Da gibt es von unzähligen Firmen eine Menge Möglich-keiten, die von Qualität und Preis abhängen. Es wäre auch zuviel, jedes Einzelne zubeschreiben, weil die verschiedenen Effektgeräte ständig verändert bzw. verbessertwerden und es in ein paar Jahren schon wieder viele neue Geräte gibt. Du mußt sieausprobieren, dann weißt Du, was die einzelnen Effekte bewirken. So kannst Du DirDeinen speziellen Gitarrensound entwickeln. Höre Dir dazu Tonbeispiel 50 an. Hier spieleich Dir ein paar von den bekanntesten Effekten vor und erkläre sie ein wenig.

Auch hier gibt es viele Bauanleitungen zum Selbermachen in den verschiedenen Fach-zeitschriften und Büchern (s. Kapitel 2.3).

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2.5 Wie mache ich aus meiner akustischen Gitarre eineelektrische?1) Es gibt Tonabnehmer, die Du auf die Decke der Gitarre drückst und die sich dort fest-saugen. Wenn Du jetzt zu nahe damit an den Lautsprecher kommst, dann fängt dieser anzu randalieren, d. h. zu pfeifen. Erfahrene Musiker sagen dazu: "Die Gitarre rückkoppelt!"Diese Tonabnehmer klingen nicht überragend, sind aber dafür am billigsten.

2) Besser sind die Tonabnehmer, die unter dem Stäbchen im Steg befestigt sind. Siereagieren auf Druckbelastungen, rückkoppeln wenig und verstärken den akustischenKlang ziemlich naturgetreu. Gute Gitarrenfirmen mit diesen Systemen sind: OVATION,TAKAMINE, MARTIN, IBANEZ, LOWDON, WASHBURN, YAMAHA, LARRIVE, YAIRI.

3) Sonst gibt es noch eine Menge Firmen, die diese und ähnlich gute Tonabnehmereinzeln herstellen, wie z. B.: L. R. BAGGS, FISHMAN, EMG, SHADOW. Diese kannst Dunun in jede beliebige Gitarre einbauen lassen. Um Störgeräusche zu vermeiden, empfiehltes sich, sie mit dem entsprechenden Vorverstärker zu kaufen.

4) Falls Deine Gitarre wie eine E-Gitarre klingen soll, mußt Du elektromagnetischeTonabnehmer benutzen, die im Schalloch befestigt werden. Es sind vom Prinzip her diegleichen Tonabnehmer, die auch in die E-Gitarre eingebaut sind. Gute Firmen, die dieseTonabnehmer herstellen, sind: BARTOLINI, DI MARZIO, SEYMOUR DUNCAN, BILLLAWRENCE oder SHADOW. Manche davon haben sogar Klang- und Lautstärkeregler.Diese Tonabnehmer funktionieren nicht bei Nylon-Saiten, also bei Konzert-Gitarren.Erkundige Dich in Deinem Gitarrengeschäft. Manche haben sogar unterschiedlicheModelle in den verschiedensten Gitarren eingebaut und Du kannst sie miteinandervergleichen .

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3. Einfache ZupftechnikBis jetzt kannst Du die Saiten mit dem Daumen, dem Plektrum oder den restlichen Fingernder rechten Hand zusammen anschlagen. Das Zupfen hast Du nur mit dem Daumen oderdem Plektrum kennengelernt. Um einzelne Saiten fließender zu zupfen, oder zweiSaiten, die weit auseinander liegen gleichzeitig zu spielen, zeige ich Dir folgendeTechnik:

Die Zahlen auf den Saiten bedeuten die Bünde, in denen Du mit der linken Hand greifst>leere Saite). In diesem Fall spielst Du nur leere Saiten an. Die Bezeichnungen unterden Saiten sind für die Finger der rechten Hand.

D = Daumen der rechten HandZ = Zeigefinger der rechten HandM = Mittelfinger der rechten Hand

Darunter habe ich Dir noch eine Rhythmushilfe aufgeschrieben (1 u. 2 u. 3 u. 4 u.)Du greifst also Ein und zupfst gleichzeitig mit dem Daumen (D) und Mittelfinger (M) dieleere E- und h-Saite. Danach zupfst Du mit dem Zeigefinger (Z) die leere G-Saite. Haltedabei Deine Finger senkrecht zu den Saiten.Damit Du die Saiten zupfen kannst, mache mit den einzelnen Fingern kreisende Bewe-gungen. Schaue Dir dazu die beiden Fotos an. Bei dem linken zupfe ich gerade mitDaumen und Mittelfinger gleichzeitig die E- und h-Saite, bei dem rechten Foto mit demZeigefinger die G-Saite.

Dieses machst Du immer wieder abwechselnd, bis Du es ohne rhythmische Pause spielenkannst. Jedes Zupfen hat die gleiche Taktteillänge. Hör Dir dazu das Tonbeispiel 51 an.

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Wenn das gut klappt, dann versuche mit dieser Technik einen zweiten Griff, und zwar:

Du greifst den D-Griff und zupfst gleichzeitig mit dem Daumen und Mittelfinger die D-und h-Saite. Danach zupfst Du wieder mit dem Zeigefinger die G-Saite. Dabei greifst Dudie h-Saite i m 3. Bund und die G-Saite im 2. Bund. Wenn Du den D-Griff gut zupfenkannst, dann versuche beide Griffe (Em und D) mehrmals hintereinander zu spielen.Diese Begleitung paßt natürlich wunderbar zu dem Song Lady In Black. Hier nochmal dieerste Strophe mit den dazugehörigen Griffen:

Lady In Black

Em1. Strophe: She came to me one morning,

One lonely Sunday morning,D

Her long hair flowingEm

In the midwinter wind.

I know not how she found me,

For in darkness I was walking,D

And destruction lay around meEm

Text und Musik: Ken Hensley©1971 by EMI Music (Bron Music Co.)From a fight I could not win.

Alle Rechte für Deutschland, Osterreich undD Em

D Em

Schweiz bei FANFARE MUSIKVERLAG, München

Ah Ah

100

Als nächstes will ich Dir zeigen, wie Du mit den drei Fingern Daumen, Zeigefinger undMittelfinger einzeln hintereinander zupfen kannst. Das ist ganz einfach und klingt sehrgut. Schaue Dir dazu folgende Tabulatur an:

Du zupfst hier mit dem Daumen (D) immer die entsprechende Baßsaite des Griffes, mitdem Zeigefinger (Z) immer die G-Saite und mit dem Mittelfinger (M) die h-Saite.Z. B. bei dem Griff Am zupft der Daumen die A-Saite, der Zeigefinger die G-Saite undder Mittelfinger die h-Saite; beim C-Griff zupft der Daumen wieder die A-Saite usw.Die Griffolge, die Du hier übst, ist genau die gleiche, wie bei dem Song House Of TheRising Sun. Probiere es doch direkt mal aus. Auf der nächsten Seite hast Du nochmal die1. Strophe mit den entsprechenden Griffen.

101

House Of The Rising Sun

Am C

Dm F1. Strophe: There is a house in New Orleans,

Am C

E E7

They call the Rising Sun.Am

C Dm

FI t has been the ruin of many a poor girl,

Am

E E7

Am

Traditional

And me, oh God, I'm one.

Höre Dir dazu das Tonbeispiel 53 an und spiele direkt mit. Das Lied wird im 3/4-Taktgespielt. Deswegen kommst Du beim Zupfen mit 3 Fingern aus. Um Lieder im 4/4-Takt zubegleiten, brauchst Du einen Finger mehr. Damit kommen wir zum nächsten Kapitel:

3.1 Zupftechnik mit 4 Fingern

Bis jetzt hast Du alles mit 3 Fingern der rechten Hand gezupft. Nun nimmst Du einen Fin-ger dazu, den Ringfinger (R). Du zupfst also nacheinander mit dem Daumen, Zeige-finger, Mittelfinger und Ringfinger. Das sieht in der Tabulatur so aus:

102

103,

Du zupfst also bei dem Griff Dm mit dem Daumen (D) die D-Saite, mit dem Zeigefinger(Z) die G-Saite, mit dem Mittelfinger (M) die h-Saite und mit dem Ringfinger (R) diedünne e-Saite. Jeden Anschlag spielst Du gleichmäßig hintereinander. Das Ganze wie-derholst Du, erst dann wechselst Du den Griff. Halte die Finger beim Zupfen schön lockerund verkrampfe nicht dabei.

104

Wie Du in der Tabulatur siehst, spielt der Daumen zu jedem Griff unterschiedliche Baß-saiten an; alles andere bleibt immer gleich. Der Zeigefinger zupft immer die G-Saite,der Mittelfinger zupft immer die h-Saite und der Ringfinger zupft immer die dünne eSai-te. Natürlich passen diese Griffe wunderbar zu dem Song der SCORPIONS: Holiday.

Holiday

Dm1.Strophe: Let me take you far away,

C A DmYou'd like a holiday.

Let me take you far away,C A Dm

You'd like a holiday.C

DmExchange the cold days for the sun,G

AGood times and fun.DmLet me take you far away,

C

A Dm

Musik: Rudolf Schenker, Text: Klaus Meine©1979 by BREEZE MUSIC ®1991 assigned to ArabellaMusikverlag GmbH (BMG UFA Musikverlage), München,You'd like a holiday.

alle Rechte für die Welt

105

TIP: Mit dieser 4-Finger-Zupftechnik übst Du immer mal so zwischen-durch folgende Lieder aus dem 1. und 2. TEIL dieses Buches: Can TheCircle Be Unbroken, Go Down Moses, We Shall Overcome, Blowin' nThe Wind, und Sag mir wo die Blumen sind.

Dazu zeige ich Dir hier die Zupftechnik zu den fehlenden Griffen.

Für den F-Griff habe ich Dir zwei Möglichkeiten aufgeschrieben. Einmal für den ein-fachen F-Griff und einmal für den kompletten Barre-Griff.

„Zufälligerweise" paßt diese Zupftechnik zu einer wunderschönen Ballade aus den 70erJahren. Damals hatte damit die Sängerin ROBERTA FLACK einen riesen Hit; in den 90erndie Band FUGEES. Diese Ballade heißt:

106

Killing me softly

Em

AmRefrain:

Strumming my pain with his fingers,D

GSinging my life with his words.Em

AKilling me softly with his song,

D

CKilling me softly with his song.

G

CTelling my whole life with his words,

F

EKilling me softly with his song.

Am

D1. Strophe:

I heard he sang a good song,G

CI heard he had a style.

Am

D

EmAnd so I came to see him and listen for a while.

Am

DMusik: Charles Fox, Text: Norman GimbelAnd there he was this young boy,

©1972 by Fox Gimbel Prod. Inc. FürDeutschland, Osterreich, Ost-Europa:G H7 EDITION INTRO MEISEL GMBH

A stranger to my eyes.

I n diesem Song spielst Du neun unterschiedliche Griffe. Das hört sich erstmal er-schreckend viel an. Ist aber leichter als Du denkst, da Du alle Griffe schon gut kannst.Du übst also zuerst die 4-Finger-Zupftechnik mit folgenden Griffen:

Em, Am, D, G, A, C, F, E und H 7 .

Du zupfst, außer bei der Baßsaite, immer die gleichen Saiten. Welche Baßsaite Du zuwelchem Griff zupfen mußt, siehst Du in den vorherigen Tabulaturen.Wenn der F-Griff noch nicht so gut klingt, dann wiederhole nochmal die Übungen aufSeite 70 in diesem Buch.Der F-Griff ist der schwerste Griff i n diesem Lied. Besonders, wenn Du jede einzelne Saitezupfst und sie auch noch sauber klingen soll. Das dauert eine gewisse Zeit. Also keinePanik. Bisher hat es noch jeder geschafft. Fange schön langsam an, so daß Du bei denGriffwechsel keine rhythmische Pause machen mußt.Wenn diese Vorübungen gut klappen, dann versuche das ganze Lied.Du kannst es Dir beim Tonbeispiel 55 auf der beiliegenden CD anhören und direktmitspielen. Die restlichen Strophen findest Du, wie immer, im Anhang.

Zum Abschluß noch ein schönes Gitarrenstück von mir. Dabei lernst Du eine Erwei-terung der Zupftechnik und zwischen den einzelnen Griffen Übergangstöne zu spielen.Es heißt: Duisburg.

107,

DuisburgMelodie: Peter Bursch© Alle Rechte beim Autor

108

109,

Wenn Du diese Griffe ohne Probleme greifen kannst, dann versuche die Zupftechnik. Dugreifst den C-Griff und zupfst mit dem Daumen (D) die A-Saite, mit dem Zeigefinger (Z)die G-Saite, mit dem Mittelfinger (M) die h-Saite und mit dem Ringfinger (R) die dünnee-Saite. Bis hierhin kannst Du das ja schon. Jetzt erweiterst Du die Technik und zupfstdirekt mit dem Mittelfinger die h-Saite und mit dem Zeigefinger die G-Saite weiter.

110

Du zupfst also die drei dünnen Saiten einmal runter und wieder zurück. Mehr ist dasnicht. Übe das mehrmals, bis Du den C-Griff locker spielen kannst.Dieses Stück ist übrigens im 6/8 Takt aufgeschrieben; d. h. daß Du sechs 1/8-Anschlägein einem Takt hast.Dann greifst Du den nächsten Griff, den C/H-Griff. Hier zupfst Du die gleichen Saiten wieim 1. Takt. Beim nächsten Griff, dem Am-Griff, zupfst Du wieder das Gleiche. Beim Am/Gzupfst Du die dicke E-Saite mit dem Daumen, der Rest wird wieder genauso gezupft wievorher. So spielst Du eigentlich das ganze Stück bis zum Ende durch.Folgende Taktfolge schlage ich Dir vor (die Takt-Nummerierung steht über der Tabulatur):Du spielst die ersten 8 Takte zweimal. Beim zweiten Mal spielst Du allerdings direkt nachTakt 7 den 9. Takt und dann bis zum Ende (Takt 17) durch. Danach spielst Du nochmaldie ersten 8 Takte und endest mit dem 1. Takt, dem C-Griff. Vergleiche mit dem Ton-beispiel 56.

3.2 Die Picking-TechnikEs gibt eine populäre Spieltechnik, die aus der Folk- und Country-Musik kommt. Mannennt sie Picking-Technik. "Picking" ist das englische Wort für "zupfen". Du brauchstdafür nur drei Finger der rechten Hand. Der Trick hierbei ist, daß der Daumen zwischenzwei Baßsaiten hin und her "springt". Ich zeige es Dir mal an einem einfachen Beispiel:

Du greifst den G-Griff und zupfst im 1. Takt mit dem Daumen abwechselnd immer diedicke E- und G-Saite. Du springst also über zwei Saiten (die A- und die D-Saite), die Dunicht zupfen darfst, zur G-Saite und zurück. Jeder Anschlag hat rhythmisch die gleicheLänge (1/4 Taktteil).I m 2. Takt zupfst Du zusätzlich zwischen jedem Daumen-Anschlag einmal mit demMittelfinger und einmal mit dem Zeigefinger. Du zupfst also mit dem Daumen zuerst diedicke E-Saite, dann mit dem Mittelfinger die dünne e-Saite, jetzt mit dem Daumen die G-Saite und zum Schluß mit dem Zeigefinger die h-Saite.Das wiederholst Du einmal, dann bist Du am Ende des 2. Taktes.Spiele diesen 2. Takt so oft, bis Du es fließend spielen kannst.Höre dazu das Tonbeispiel 57.Jetzt übst Du die gleiche Technik bei den Griffen auf der nächsten Seite. 111

TIP: Wenn Du weiter an dieser Spieltechnik interessiert bist, dannbesorge Dir das GITARRENBUCH 2, das ROMANTISCHE GITARREN-BUCH oder übe die entsprechenden Lieder aus dem FOLK-BUCH.

Du greifst den C-Griff und zupfst mit dem Daumen der rechten Hand als erste Baßsaitedie A-Saite. Nicht wie beim G-Griff die dicke E-Saite. Du „springst" also mit dem Daumenbeim C-Griff immer zwischen der A- und G-Saite hin und her. Der Rest bleibt gleich.Bei Ein zupfst Du die gleichen Saiten wie beim G-Griff. Beim D-Griff spielst Du die D-Saite als erste Baßsaite. Hier „springst" Du jetzt mit dem Daumen zwischen der D- undG-Saite hin und her. Der Rest bleibt wieder gleich. Das übst Du solange, bis Du alle Griffemit der Picking-Technik ohne rhythmische Pausen spielen kannst. Übe dabei auch dieverschiedensten Griffwechsel. Vergleiche mit dem Tonbeispiel 58.Vielleicht vermutest Du schon, daß diese Griffolge zu einem bestimmten Lied paßt. Naklar, das Lied kennst Du schon. Es heißt:

Heute hier, morgen dortG

1. Strophe: Heute hier, morgen dort.C

GBin kaum da, muß ich fort.

Ein

DHab' mich niemals deswegen beklagt.

GHab' es selbst so gewählt,

C

GNie die Jahre gezählt.

Ein

D

GNie nach gestern und morgen gefragt.

DRefrain:

Manchmal träume ich schwer,C

GUnd dann denk' ich es wär

DZeit zu bleiben und nun,

C

G'Was ganz and'res zu tun.

So vergeht Jahr um JahrC

GUnd es ist mir längst klar,

Ein

DDaß nichts bleibt, daß nichts bleibt,

GWie es war.112

Musik: Boistad, GaryText: Wader, Hannes© AKTIVE MUSIK Verlagsgesellschaft mbH,Postfach, 44381 Dortmund

Nach einiger Übung kannst Du bestimmt zum Tonbeispiel 59 mitspielen. Ich finde, mitdieser Spieltechnik klingt es jetzt viel interessanter. Damit sich das Ganze noch mehrfestigt, hier ein schönes Picking-Beispiel aus den 60er Jahren. Es ist von RALPH McTELLund heißt: Streets Of London.

Streets Of LondonC

G

Am

E E7

1. Strophe: Have you seen the old man in the closed down market,F

C

F

G G7

Kicking up the paper with his worn out shoes.C

G

Am

E E7

I n his eyes you see no pride, hand held loosely at his side,F

C

G7

CYesterday's paper telling yesterday's news.

F

E E7

C AmRefrain:

So, how can you tell me, you're lonely,D

G G7

And say for you, that the sun don't shine.C

GLet me take you by the hand,

Am

E

E7

And lead you through the streets of London,F

C

G7

CShow you something, to make you change your mind.

Text und Musik: McTell, Ralph© Westminster Music LimitedRechte für Deutschland, Osterreich, Schweiz und Osteuropa:Essex Musikvertrieb GmbH,Hamburg

Es ist eines der populärsten Lieder für diese Zupftechnik und handelt von der Einsamkeitalter Menschen in London. Beim Am-Griff spielst Du die gleichen Saiten wie beim C-Griff.Bei E, E7 und G7 spielst Du die gleichen Saiten wie bei dem G-Griff. Übe wieder zuerstdie Melodie, dann die Griffe mit der Picking-Technik und zum Schluß beides zusammen.Höre Dir dazu das Tonbeispiel 60 an.

Es gibt immer wieder neue Lieder, die Du gerne spielen möchtest, die in keinem Songbuchstehen. Entweder schaffst Du es, sie nach Deinem eigenen Gefühl und Gehör, nachzu-spielen oder Du hast jemanden, der es Dir zeigt. Dann kannst Du das nächste Kapiteüberspingen. Nehmen wir mal an, Dein Gehör und Gefühl läßt Dich aberschamlos in Stich. Du sitzt verzweifelt vor Deinem CD-Player, Plattenspieler,Cassetten- oder Videogerät und bekommst es auf die Schnelle nicht heraus.Dann ist das nächste Kapitel genau richtig für Dich.

113

I

TIP: Wenn Dir diese Spieltechnik besonderen Spaß macht, dannversuche damit folgende Lieder: Can The Circle Be Unbroken, Go Tell ItOn The Mountain, Sloop John B. sowie viele Beispiele aus meinemFOLK-BUCH. Wenn Du neue Picking-Techniken lernen möchtest, dannbesorge Dir mein GITARRENBUCH 2!

4. Wie kann ich meine Lieblingsstücke von CD, Schall-platte, Cassette oder Video auf meiner Gitarre nach-spielen?Du fängst das Ganze folgendermaßen an:

1) Suche Dir eine Aufnahme heraus, bei der nur e i n e Gitarre gespielt wird, z. B. beivielen Liedern von NEIL YOUNG, BOB DYLAN, ERIC CLAPTON, JOAN BAEZ, REIN-HARD MEY, HANNES WADER, BRUCE SPRINGSTEEN, JOHNNY WINTER, DONOVAN,TRACY CHAPMAN oder auch das eine oder andere von den BEATLES, ROLLINGSTONES, BAP, UDO LINDENBERG, KLAUS LAGE und WESTERNHAGEN.

2) Schreibe Dir nun auf, wie das betreffende Stück aufgebaut ist, z. B. Vorspiel (gezupft),Strophen (rhythmisch geschlagen), Refrain zweistimmig gespielt (z. B. mit 2 Gitarren),Solo (sehr bluesig), Schluß (wie Vorspiel) usw. Dadurch bekommst Du einen gutenÜberblick beim Erarbeiten der einzelnen Teile und lernst gleichzeitig viel über dasArrangieren von Stücken.

3) Jetzt versuchst Du herauszubekommen, ob Dein Instrument mit dem Original gleichgestimmt i st. Das funktioniert folgendermaßen: Während die CD, Schallplatte, Cassetteoder das Video läuft, spielst Du auf einer Saite verschiedene Töne i n unterschiedllchenBünden solange an, bis Du einen Ton gefunden hast, der dazu gefühlsmäßig paßt. Even-tuell hat er die gleiche Tonhöhe, oder er ist leicht daneben. Dann stimmst Du ihnentsprechend höher oder tiefer. Das mußt Du sehr sorgfältig machen. Nach dieser Saitestimmst Du nun, falls erforderlich, alle anderen neu.

Das mußt Du wahrscheinlich mehrmals wiederholen. Jetzt probierst Du wieder ver-schiedene Töne auf unterschiedlichen Saiten aus. Wenn Du merkst, daß einer davon gutzum Original klingt, dann brauchst Du nur noch zu wissen, wie dieser Ton heißt.Deswegen habe ich Dir alle Töne über das ganze Griffbrett verteilt bis zum 12. Bund, inder folgenden Zeichnung aufgeschrieben.

114

Falls Du den Grundgriff, auf dem das Lied aufgebaut ist (er wird meist am Anfang und amEnde gespielt), herausbekommen hast, dann sind die anderen beiden l eicht zubestimmen. Hier eine Tabelle für die jeweils drei zusammenhängenden Griffe (DerGrundton i st unterstrichen):

Wenn z. B. der Grundgriff nun ein A ist, dann heißen die anderen beiden Griffe D und E usw.

4) Schreibe nun den Text (oder, bei Instrumentalstücken, genauestens die Abläufe) aufund vermerke dazu Stück für Stück die herausgefundenen Griffe. Das klappt nicht ohneSchwierigkeiten. Dein Gehör muß sich erst an so etwas gewöhnen, aber mit der Zeit be-kommst Du immer mehr Erfahrung.

5) Natürlich gibt es viele Stücke mit 4 und mehr Griffen. Das wirst Du aber erst mitwachsender Erfahrung herausbekommen.Hier eine Tabelle mit jeweils 5 zusammenhängenden Griffen in den Tonarten, die häufigvorkommen.

Werden bei der Originalaufnahme mehrere Gitarren gespielt, dann probiere, ob Du z. B.mit dem Balanceregler Deiner Stereoanlage diese auseinanderhalten kannst; entwederdie eine nach rechts oder die andere nach links regeln. Es gibt also viele erschwerendeDinge. Falls Dein CD-Player, Schallplattenspieler, Cassetten- oder Videogerät Regler fürdie Geschwindigkeit haben, so kannst Du auch versuchen, damit das Original auf diegleiche Tonhöhe wie Deine Gitarre zu bringen. Hierbei brauchst Du Dein Instrumentnicht umzustimmen.

11 5

TIP: Oft wird der 3. Griff n Verbindung mit der Septime gegriffen, z.H C , G7 usw. Um alle Griffe greifen zu können, siehe im ANHANGdie GRIFFTABELLE. Da findest Du alle Griffe.

Beim Video kannst Du Glück haben, wenn die Kamera das Griffbrett des Gitarristen zeigt,so daß Du die Griffe schneller herausbekommst. Das Gleiche gilt natürlich auch, um neueSpieltechniken oder sogar einige Melodieläufe zu lernen. Nur, wie schon erwähnt,brauchst Du eine gewisse Übung, die Du nur durch ständiges Ausprobieren bekommst.Vielleicht fängst Du mit einem einfachen Lied an, von dem Du schon die Griffe kennstoder sie aus Songbüchern übernehmen kannst und vergleichst das mit der hier beschrie-benen Übung.Nur mußt Du leider damit rechnen, daß viele Griffolgen aus den normalen Songbüchernnicht mit dem Original übereinstimmen. Viele Autoren (Verlage) geben sich nicht die Mühe,die Lieder und Songs mit dem Original zu vergleichen. Das betrifft natürlich auch dieTonarten, die oft anders aufgeschrieben sind, als der Originalinterpret sie spielt. Hierbeihilft Dir dann der Kapodaster (s. Kapitel: DIE KAPODASTER-TECHNIK).So ist z. B. im Songbuch das betreffende Stück in C aufgeschrieben, während das Originali n C# gespielt wird. Dann befestigst Du den Kapodaster i m 1. Bund und kannst mit demnormalen C- Griff mitspielen.

5. Lieder in andere Tonarten umschreiben -Das Transponieren

Du möchtest z. B. das Lied This Land Is Your Land, das in diesem Buch mit den Griffen D,G und A gespielt wird, in einer anderen Tonart versuchen. Das ist ganz leicht!Schaue Dir dazu die Kapodaster-Tabelle auf der folgenden Seite an:

Du suchst Dir in der obersten Reihe den Ton D. Das ist der Grundton des ersten Griffes.Jetzt willst Du diesen Song probeweise mit A starten. Du suchst Dir unter dem D in dergleichen senkrechten Zeile das A. Es steht hier in der 7. Reihe. Diesen Abstand merkstDu Dir.Als nächstes käme das G dran. Du suchst es wieder in der obersten Reihe, gehst 7 Rei-hen tiefer und findest ein D. Also aus dem G wird ein D. Aus dem letzten Griff A wirddemnach ein E.

Die alten Griffe waren: D, G und ADie neuen Griffe heißen jetzt: A, D und E.

Jetzt kannst Du This Land Is Your Land in einer tieferen Tonlage singen!

11 6

Mache mit dieser Methode einige Übungen, dann hast Du das System schnell `raus.

ÜBUNG 2: Wie heißen die neuen Griffe zu Whiskey In The Jar,wenn Du mit dem C-Griff startest?

ÜBUNG 3: Wie heißen die neuen Griffe zu Killing Me Softly,wenn Du mit dem Am-Griff startest?

Lösung im ANHANG!

TIP: Ob Dur, Moll oder sonst was hinter dem Grundton steht, ist hieregal. Du schreibst erst mal nur die Grundtöne um und setzt später DeinMoll e c. dahinter.

6. Die Kapodaster-TechnikDie Benutzung des Kapodasters hat Ähnlichkeit mit dem Transponieren. Der Kapodasterist das Gerät, mit dem Du die Grundtonhöhe der Gitarre veränderst. Er wird am Hals derGitarre in irgendeinem Bund so befestigt (festgeklemmt), daß alle Saiten sauber klingen.Wenn Du ihn also im 5. Bund befestigst, ist die Gitarre um 5 Bünde höher gestimmt. Der6. Bund ist dann wie der 1. Bund ohne Kapodaster.

Wenn Du den "Kapo" im 5. Bund befestigst und z. B. C-Dur greifst, dann klingt dieserGriff in F; oder wenn Du E - moll greifst, dann hast Du in Wirklichkeit A-moll.Schaue Dir dazu wieder die KAPODASTER-TABELLE auf der vorigen Seite an. Suchedas C und das E (Moll) in der obersten Reihe und gehe 5 Reihen tiefer, dann findest Dudas F und das A (Moll).

11 8

ÜBUNG 4: Du befestigst den Kapo im 4. Bund und spielst das LiedWe Shall Overcome.

Wie heißen jetzt in Wirkllchkeit die Griffe, die Du greifst ?

ÜBUNG 5: Du befestigst den Kapo im 5. Bund und spielst das LiedGo Down Moses.

Wie heißen jetzt in Wirkllchkeit die Griffe, die Du greifst?

Lösung wieder im ANHANG.

TIP: Wie schon m vorherigen Kapitel erklärt, ist es egal ob Dur oderMoll oder sonst etwas hinter dem Grundton steht. Die Tabelle gilt für alleGriffbezeichnungen und Tonarten.

1. LiedtexteThis Land Is Your Land

Refrain:

D

GRefrain:

This land is your5xD 3xD

8xGThis land is your land

3. Strophe:8xD

D

GThis land is my land,

When the sun comes shining8xA

D

From California,

And I was strolling8xD

A

To the New York Island

The wheat fields waving8xG

D

From the redwood forest,

The dust clouds rolling8xD

G

To the gulf-stream waters,

A voice was chanting8xA

5xD

D

This land was made for you and me.

And a fog was liftingA

D1. Strophe:

This land was made for you and me.3xD

8xGAs I went walking

Refrain:8xD

D

GThat ribbon of highway

This land is your

8xA

I saw above me8xD

That endless skyway8xG

I saw below me8xD

That golden valley8xA

5xDThis land was made for you and me.

Refrain:

Ein Bett im Kornfeld•

GThis land is your 1. Strophe:

3xD D2. Strophe:

Sommerabend über blühendem Land,•

GI roamed and rambled

Schon seit Mittag stand i ch am Straßenrand.D

AAnd I followed my footsteps

Bei jedem Wagen, der vorüber fuhr,A

DTo the sparkling sands

hob i ch den Daumen.D

Of her diamond deserts.

Auf einem Fahrrad kam da ein Mädchen her,G

All around me

Und sie sagte: „Ich bedaure dich sehr."D

AA voice was sounding

Doch ich lachte und sprach:A

D

DThis land was made for you and me.

„Ich brauch keine weichen Daunen."

120

Refrain:

Marmor, Stein und EisenG

Ein Bett im Kornfeld,

1.Strophe:D

ADas ist immer frei, denn es ist Sommer,

Weine nicht, wenn der Regen fällt,•

AUnd was ist schon dabei.

Dam, dam; dam dam.A

Die Grillen singen und es duftet nach Heu,

Es gibt einen, der zu dir hält,•

E AWenn ich träume

Dam, dam; dam dam.G

Ein Bett im Kornfeld, zwischen Blumen und Stroh,

Refrain:D

A

DUnd die Sterne leuchten mir sowieso.

Marmor, Stein und Eisen bricht,A

E

AEin Bett im Kornfeld

Aber unsere Liebe nicht!D

DMach ich mir irgendwo ganz alleine.

Alles, alles geht vorbei,E

A2. Strophe:

Doch wir sind uns treu!D

Etwas später lag ihr Fahrrad im Gras,

2. Strophe:A

Und so kam es, daß sie die Zeit vergaß,

Kann ich einmal nicht bei dir sein,A

E

AMit der Gitarre hab' ich ihr erzählt,

Dam, dam; dam dam.D

Von meinem Leben.

Denk daran, du bist nicht allein,E

AAuf einmal rief sie: „Es ist höchste Zeit,

Dam, dam; dam dam.

Schon ist es dunkel und mein Weg ist noch weit."

Refrain:A

A

DDoch ich lachte und sprach:

Marmor, Stein und Eisen

D

„Ich hab dir noch viel zu geben".

3. Strophe:A

Refrain:

Nimm den goldenen Ring von mir,•

E AEin Bett im Kornfeld Dam, dam; dam dam.

Bist Du traurig, dann sagt er dir:•

ADam, dam; dam dam.

Refrain:A

DMarmor, Stein und Eisen .

121

Blowin' In The Wind

Can The Circle Be Unbroken1. Strophe:

Refrain:A

D

A

EHow many roads must a man walk down,

Can the circle be unbroken,• E A E

Before you call him a man? By and by, Lord by and by.A

D

AHow many seas must a white dove sail,

There's a better home awaitingD

E

H7 EBefore she sleeps in the sand?

I n the sky, Lord in the sky.A

D

AHow many times must the cannonballs fly,

1. Strophe:D

E

EBefore they are forever banned?

I was standing by the window,A

ERefrain:

On one cold and cloudy day.•

EThe answer my friend

When I saw the hearse come rolling,A

H7

EI s blowin' in the wind,

For to carry my mother away.D

E

AThe answer is blowin' in the wind.

Refrain:E

2. Strophe:

Can the circle be

A

D

AHow many times must a man look up,

2. Strophe:•

E EBefore he can see the sky?

Lord, I told the undertaker,A

D

A

A

EHow many ears must one man have,

"Undertaker, please drive slow.•

EBefore he can hear people cry?

For this body you are hauling,A

D

A

H7 EHow many deaths will it take till he knows,

Lord, I hate to see her go".D

EThat too many people have died?

Refrain:E

Refrain:

Can the circle beD

EThe answer my friend 3. Strophe:

E3. Strophe:

For I followed close behind her,A

D

A

A

EHow many years can a mountain exist,

Tried to cheer up and be brave.•

EBefore it's washed to the sea?

But my sorrows, I could not hide them,A

D

A

H7

EHow many years can some people exist,

When they laid her in the grave.D

EBefore they're allowed to be free?

Refrain:A

D

A

EHow many times can a man turn his head,

Can the circle be

D

EPretending he just doesn't see?

Refrain:•

EThe answer my friend

122

4. Strophe:

3. Strophe:E

EWent back home, Lord, my home was lonesome,

When I was a seekerA

E

A

ESince my mother, she was gone.

I sought both night and day

All my brothers and sisters crying,

I asked my Lord to help me,H7

E

A

H7What at home, so sad and 'lone.

And he taught me to pray.

Refrain: Refrain:E ECan the circle be Go tell it on the

4. Strophe:E

Go Tell It On The Mountain

It was in a lowly mangerA

ERefrain:

That Jesus Christ was bornEGo tell it on the mountain

The Lord sent down an angelH7

E

A

H7

Over the hill and everywhere.

That bright and glorious morn.

Go tell it on the mountain

Refrain:H7

E

E

And let my people go.

Go tell it on the

1. Strophe:EWhen I was a seeker,

A

EI thought both night and day.

I asked the Lord to help meA

H7

And he showed me the way.

Refrain:EGo tell it on the

2. Strophe:EHe made me a watch man

A

EUpon the city wall.

And if I am a ChristianA

H7

I am the least of all.

Refrain:EGo tell it on the

123

Sloop John B.

Lady In Black1. Strophe:

1. Strophe:•

EmWe sailed on the sloop John B.

She came to me one morning,

My grandfather and me,

One lonely sunday morning,A

DRound Nassau town we did roam.

Her long hair flowingD

G

EmDrinkin' all night, we got in a fight.

I n the midwinter wind.•

A DI feel so broke-up, I wanna go home.

I know not how she found me,

Refrain:

For in darkness I was walking,•

DSo, hoist up the John B. sails,

And destruction lay around meEm

See how the mains'I' s set,

From a fight I could not win.A

D Em

D EmSend for the cap'n ashore, let me go home!

Ah AhD

GLet me go home, let me go home!

2. Strophe:•

A D EmI feel so broke-up, I wanna go home!

She asked me name my foe then,

2. Strophe:

I said the need within some men,•

DThe first mate he got drunk,

To fight and kill their brothersEm

Break up the people's trunk,

Without thought of love or god.A

Constable come aboard and take him away,

And I begged her give me horses,D

GMr. Johnstone, please let me alone,

To trample down my enemy,•

A D DI feel so broke-up, I wanna go home.

So eager was my passionEm

Refrain:

To devour this waste of live.•

D Em D EmSo, hoist up the Ah Ah

3. Strophe:

3. Strophe:•

EmThe poor cook he got fits,

But she would not think of battle, that

Throw' way all the grits,

Reduces men to animals,A

DThen he took and eat up all of my corn,

So easy to begin and yetD

G

EmLemme go home, I wanna go home!

I mpossible to end.•

A DThis is the worst trip, since I been born!

For she, the mother of all men,

124

Did counsel me so wisely then,

Go Down MosesD

I feared to walk alone again

1. Strophe:Em

Em H7 EmAnd asked if she would stay.

When Israel was in Egypt's Land,D Em

D Em

H7

EmAh Ah Let my people go.

H7

Em4. Strophe:

Oppressed so hard, they could not stand,Em

H7

EmOh Lady lend your hand I cried,

Let my people go.

Or let me rest here at your side,

Refrain:D

AmHave faith and trust in me she said

Go down, Moses,Em

H7And filled my heart with life.

Way down in Egypt's Land,Em

H7

EmThere is no strength in numbers,

Tell of Pharao, let my people go!

Have no such misconception,

2. Strophe:Em

H7 EmD

But when you need me be assured

No more shall they in bondage toil,Em

H

EmI won't be far away.

H7Let my people go.

EmD Em

D Em

Let them come out with Egypt's spoil,Ah Ah H7

Em5. Strophe:

Let my people go.

Em

Refrain:Thus having spoke she turned away,

Go down....

And though I found no words to say,

3. Strophe:D

Em

H7

EmI stood and watched until I saw

Oh, Moses, the cloud shall deave the wayEm

H7

EmHer black cloak disappear.

Let my people go.H7 Em

My labour is no easier,

A fire by night, a shade by dayH7

EmBut now I know I'm not alone,

Let my people go.D

I find new heart each time I think

Refrain:Em

Go down....Upon that windy day.

4. Strophe:And if one day she comes to you,

Em

H7 EmYour foes shall not before you stand

Drink deeply from her words so wise,

H7

EmD

Let my people goTake courage from her as your prize

H7

EmEm

And you're posess fair Canaan's Va-cAnd say hello for me.

H7

EmD Em

D Em

Let my people go.Ah Ah

D Em

D Em

Refrain:Ah Ah Go down....

I2

We Shall Overcome

Whiskey In The Jar1. Strophe:

1. Strophe:•

C G Em GWe shall overcome,

As I was going over•

C G Em EmWe shall overcome,

The far-famed mountain,•

C G A D CWe shall overcome some day.

I met with Captain FarrellG C G

GO - oh deep in my heart,

And his money he was countin'.C D Em

I do believe,

I first produced my pistol•

C G D G EmThat we shall overcome some day.

And I then produced my rapier.C

2. Strophe:

Saying: "Stand and deliver•

C G Em GBlack and white together,

For you are my bold deceiver".•

C G EmBlack and white together,

Refrain:•

C G A D DBlack and white together, some day.

Mush-a riggedum, diggedum dah.G C G

G0 - oh deep in my heart,

Whack fol di daddy-o,C D Em

CI do believe,

Whack fol di daddy-o,•

C G D G G D GThat we shall overcome some day.

There's Whiskey in the jar.

3. Strophe:

2. Strophe:•

C G Em GWe'll walk hand in hand...

He counted out his moneyEm

4. Strophe:

And it made a pretty penny.•

C G Em CWe shall live in peace...

I put it in my pocketsG

5. Strophe:

And I gave it to my Jenny.•

C G EmWe shall all be free...

She sighed and she swore,Em

6. Strophe:

That she would never betray me.•

C G Em CWe are not afraid...

But the devil take the womenG

7. Strophe:

For they never can be easy.•

C G EmWe shall overcome...

Refrain:D

Mush-a riggedum ...

126

G3. Strophe:

On the far-famed Kerry Mountain.G

I went into my chamber,

When I couldn't take my fistsEm

EmOh, for to take a slumber,

So I knocked the jailor down,C

CI dreamt of gold and jewels

And I bade farewellG

GAnd sure it was no wonder.

To the jail in Limerick town.

For Jennie drew my charges

Refrain:Em

DAnd she filled them up with water,

Mush-a riggedum ...C

And she sent for Captain Farrell

6. Strophe:•

GTo be ready for the slaughter.

Now, there's some take delightEm

Refrain:

I n the fishin' and the bowlin',•

CMush-a riggedum ...

And others take delightG

4. Strophe:

In the carriage fast a-rollin'.G

'T was early in the morning

But I take delightEm

EmBefore I rose to travel

In the juice of the barleyC

CUp comes a band of footmen

And courtin' pretty lassiesG

GAnd likewise Captain Farrell.

On the mountains of Killarney.

I then produced my pistol,

Refrain:Em

DFor she stole away my rapier,

Mush-a riggedum ...C

But I couldn't shoot the waterG

Sag mir, wo die Blumen sindSo a prisoner I was taken.

1. Strophe:Refrain:

C•

Sag mir, wo die Blumen sind,Mush-a riggedum ...

F

GWo sind sie geblieben?

5. Strophe:

C•

Sag mir, wo die Blumen sind,They put me into prison

F

GEm

Was i st gescheh'n?Without a judge a-writin',

CC

Sag mir, wo die Blumen sind,For robbin' Captain Farrell

F

GMädchen pflückten sie geschwind.

127

Refrain:

GuantanameraF

CWann wird man je versteh'n,

Refrain:F

G C

C F

G

C F GWann wird man je versteh'n?

Guantanamera, guajira Guantanamera.C

FG

C

F G2. Strophe:

Guantanamera, guajira Guantanamera.CSag mir, wo die Mädchen sind,

1. Strophe:G

C

F GFWo sind sie geblieben ?

Yo soy un hombre sincero,C

C

F GSag mir, wo die Mädchen sind,

De donde crece la palms.C

F GF

G

Yo soy un hombre sincero,Was ist gescheh'n ?

C F

GC

De donde crece la palms.Sag mir, wo die Mädchen sind,

C

F GF

G

Y antes de morir me quiero,Männer nahmen sie geschwind.

C

F GEchar mis versos del alma.

Refrain:F

C

Refrain:Wann wird man je F

G

CGuantanamera, guajira

3. Strophe:C

2. Strophe:Sag mir, wo die Männer sind C

F GF

G

Mi verso es de un verde claro,Zogen fort, der Krieg beginnt.

C

F

GY de un carmin encendido.

Refrain:

C

F GF

C

Mi verso es de un verde claro,Wann wird man je C F

GY de un carmin encendido.

4. Strophe:

C

F GC

Mi verso es un ciervo herido,Sag, wo die Soldaten sind C

F GF

G

Que busca en el monte amparo.Über Gräber weht der Wind.

Refrain:F

G

C

FRefrain:

C

Guantanamera, guajira

Wann wird man je 3. Strophe:C

F G5. Strophe:

Con l os probes de la tierra,C

C

F

GSag mir, wo die Gräber sind Quiero yo me suerte echar.

F

G

C

F GBlumen weh'n i m Sommerwind.

Con l os probes de la tierra,C F

GRefrain:

Quiero yo mi suerte echar.F

C

C

F GWann wird man je EI arroyo de la sierra,

C

F GMe complace mss que eI mar.

128

What Shall We Do ... ?

House Of The Rising Sun1. Strophe:

1. Strophe:Dm

Am C

Dm FWhat shall we do with the drunken sailor ?

There is a house in New Orleans,C

Am C EWhat shall we do with the drunken sailor ?

They call the Rising Sun.DmWhat shall we do with the drunken sailor ?

Am

C

Dm

FC

Dm

It has been the ruin of many a poor girl,Early in the morning.

Am

E

AmAnd me, oh God, I'm one.

Refrain:Dm

2. Strophe:Hooray and up she rises.

Am C Dm FC

My mother is a tailor,Hooray and up she rises.

Am

C

EDm

She sews those new blue jeans.Hooray and up she rises.

Am

C Dm

FC

Dm

My sweetheart is a drunkard Lord,Early in the morning. Am E Am2. Strophe:

Drinks down in New Orleans.DmTake him and shake him and try to awake him ...(3x). 3. Strophe:C

Dm

Am C Dm

FEarly in the morning.

Well, the only thing a drunkard needs,Am C

ERefrain:

I s a suitcase and a trunkDm

Am C

Dm FHooray and up...

And the only time he's satisfiedAm

E Am3. Strophe:Dm

I s when he's on a drunk.Give him a dose of salt and water ...(3x).C

Dm

4. Strophe:phe:Early in the morning.

Am

C

Dm

FHe'll fill his glasses to the brim

Refrain:

Am

C

EDm

And he passes them around,Hooray and up...

Am C

Dm

FAnd the only pleasure that he gets out of life4. Strophe:

Am

E

AmDm

I s a ho-boing from town to town.Put him in a long boat till he's sober ...(3x)C

Dm

5. Strophe:Early in the morning.

Am

C Dm FRefrain:

Go tell my baby sisterDm

Am C

EHooray and up...

Never do what I have done,Am

C

Dm F5. Strophe:

But shun that house in New OrleansDm

Am E AmThat's what to do with a drunken sailor ...(3x)

They call the Rising Sun.C

DmEarly in the morning.

Refrain:DmHooray and up...

129

6. Strophe:

Heute hier, morgen dortAm C Dm F

Well, it's one foot on the platform

1. Strophe:Am C E

GAnd the other on the train,

Heute hier, morgen dort.Am C Dm F

C

GI'm going back to New Orleans

Bin kaum da, muß i ch fort.Am

E

Am

Em

DTo wear that ball and chain. Hab" mich niemals deswegen beklagt.7. Strophe:

G

Am C

Dm

F

Hab' es selbst so gewählt,I'm going back to New Orleans

C

GAm

C

E

Nie die Jahre gezählt.My time is almost done

Em

D

GAm C

Dm

F

Nie nach gestern und morgen gefragt.I'm going there to spend my days

Am

E Am

Refrain:Beneath that rising Sun.

DManchmal träume ich schwer,

Holiday

C

GUnd dann denk' ich es wär

1. Strophe:

D

Dm

Zeit zu bleiben und nun,Let me take you far away,

C

GC

A Dm

Was ganz and"res zu tun.You'd like a holiday.

So vergeht Jahr um JahrLet me take you far away,

C

GC

A Dm

Und es ist mir längst klar,You'd like a holiday.

Em

DC

Dm

Daß nichts bleibt, daß nichts bleibt,Exchange the cold days for the sun,

GG

AGood times and fun.

Wie es war.DmLet me take you far away,

2. Strophe:C A Dm

GYou'd like a holiday.

Daß man mich kaum vermißt,C

G2. Strophe:

Schon nach Tagen vergißt,Dm

Em

DLet me take you far away,

Wenn ich längst wieder anderswo bin.C A Dm

GYou'd like a holiday.

Stört und kümmert mich nicht,Let me take you far away,

C

G

C

A Dm

Vielleicht bleibt mein Gesicht,You'd like a holiday.

Em

D

GC

Dm

Doch dem ein' oder and'ren i m Sinn.Exchange your troubles for some love,

G

A

Refrain:Wherever you are.

DDm

Manchmal träume ich schwer....Let me take you far away,

C A DmYou'd like a holiday.

130

3. Strophe:

Ramblin " On My MindG

Fragt mich einer, warumC

G

1. Strophe:I ch so bin, bleib ich stumm,

E

E6 E7 E6

Em

D

I 've got ramblin",Denn die Antwort darauf fällt mir schwer.

A

A6 A7 A6 E E6 E7 E6 , E E6 E7 E6

G

I 've got ramblin' all on my mind.A A6 A7 A6

Denn was neu ist wird alt,

I 've got ramblin'C

G

A

A6 A7 A6

E E6 E7 E6, E E6Und was gestern noch galt,

I ' ve got ramblin" all on my mind.Em

D

G

E7

E6

H H6 H7 H6

Stimmt schon heut' oder morgen nicht mehr.

Hate to leave my baby,A A6

A7

A6 E Übergang H7

Refrain:

But she treats me so unkind.D

Manchmal träume ich schwer.... 2. Strophe:E E6 E7 E6

Runnin' down to the station,Knockin " On Heaven "s Door

A A6

A7 A6 E E6 E7 E6 , E E6 E7 E6

Catch the first mail train I see.A A6 A7 A6

Runnin' down to the station,1. Strophe:

A A6

A7

A6 E E6 E7 E6 , E E6

C

G

Dm

Catch that old first mail train I see.Mama, take this badge off of me,

E7 E6

H

H6

H7

H6

C

G

F

I got the blues about Miss So and So,.I can't use it anymore.

A A6

A7

A6

E Übergang H7

C

G

Dm

And the child got the blues about me.It's gettin' dark, too dark to see,

C

G

FI feel like I'm knockin' on heaven's door.

3. Strophe:E

E6 E7 E6

I got mean thingsRefrain:

A A6

A7

A6 E E6 E7 E6 , E E6 E7 E6

C

G

Dm

I' ve got mean thins on my mindKnock, knock, knockin' on heaven's door.

A A6 A7 A6

C

G

F

I got mean thingsKnock, knock, knockin' on heaven's door.

A A6 A7

A6

E E6 E7 E6 , E E6

C

G

Dm

I got mean things all on my mindKnock, knock, knockin' on heaven's door.

E7 E6

H H6 H7 H6

C

G

F

I got to leave my babyKnock, knock, knockin' on heaven's door.

A A6

A7

A6 E Übergang H7

Well, she treats me so unkind.2. Strophe:

C

G

DmMama, put my guns in the ground,

C

G

FI can't shoot them anymore.

C

G

DmThat long black cloud is comin' down,

C

G

FI feel like I'm knockin' on heaven's door.

Refrain:C

G

DmKnock, knock, knockin' on heaven's door....

Killing me softly

Sweet Little SixteenA

ERefrain:

1. Strophe:

They're really rockin' in Boston,Em

Am

AStrumming my pain with his fingers,

I n Pittsburgh, P. A.•

G ESinging my life with his words.

Deep in the heart of Texas,Em

A

AKilling me softly with his song,

And 'round the Frisco Bay.D

C

DKilling me softly with his song.

All over St. Louis,G

C

ATelling my whole life with his words,

'Way down in New Orleans.F

E

EKilling me softly with his song.

All the cats wanna dance with,A

Sweet little sixteen.1. StropheAm

D

A

EI heard he sang a good song,

Refrain:

Sweet little sixteen,•

C AI heard he had a style.

She's just got to have.Am

D

Em

EAnd so I came to see him and listen for a while.

About a half a million,Am

D

AAnd there he was this young boy,

Famed autographs.•

H7 DA stranger to my eyes.

Her wallet's filled with pictures,A

She gets 'em one by one.2. Strophe:

EAm

D

Becomes so excited,I felt all flushed with fever,

A•

C Watch her, look at her run.Embarrassed by the crowd.

Am

D

A

EI felt he found my letters,

2. Strophe:

Oh, mommy, mom-my,Em

AAnd read each one out loud.

Please, may I go?Am

D

EI prayed that he would finish,

It's such a sight to see,G

H7

ABut he just kept right on.

Somebody steal the show.D

Oh, daddy, dad-dy,3. Strophe:

A

Am

D

I beg of you.He sang as if he knew me,

E•

C Whisper to mom-my,I n all my dark despair.

AAm

D

It's all right with you.And then he looked right through me,

EmAs if I wasn't there.

Am

DAnd he just kept on singing,

H7Singing clear and strong.

132

3. Strophe:

2. Refrain:A

E

A

ECause they'll be rockin' on Bandstand,

Sweet little sixteen,A

AI n Philadelphia, P. A.

She's got the grown-up blues.E

EDeep in the heart of Texas,

Tight dresses and lipsticks,A

AAnd 'round the Frisco Bay.

She's sportin' high heel shoes.D

DAll over St. Louis,

Oh, but tomorrow morning,A

A'Way down in New Orleans.

She'll have to change her trend.E

EAll the cats wanna dance with,

And be sweet sixteen,A

ASweet little sixteen.

And back in class again.

1. Strophe:A

They're really rockin' in ...

Streets of LondonC

G

Am

E E7

1. Strophe:

Have you seen the old man in the closed down market,F

C

F

G G7Kicking up the paper with his worn out shoes.C

G

Am

E E7

I n his eyes you see no pride, hand held loosely at his side,F

C

G7

CYesterday's paper telling yesterday's news.

F

E E7

C AmRefrain:

So, how can you tell me, you're lonely,D

G G7

And say for you, that the sun don't shine.C

GLet me take you by the hand,

Am

E

E7

And lead you through the streets of London,F

C

G7

CShow you something, to make you change your mind.

C

G

Am

E

E7

2. Strophe:

Have you seen the old girl who walks the streets of London,F

C

F

G G7

Dirt in her hair and her clothes in rags.C

G

Am

E

E7

She's no time for talkin', she just keeps right on walkin',F

C

G7

CCarrying her home in two carrier bags.

133

F

E E7

Refrain:

So, how can you tell me

C

G

Am

E E7

3. Strophe:

I n the all night cafe at a quarter past eleven,F

C

F

G G7

Same old man sitting there on his own.C

G

Am

E

E7Looking at the world over the rim of his tea cup,F

C

G7

CEach tea last an hour and he wanders home alone.

F

E E7Refrain:

So, how can you tell me

C

G

Am

E

E74. Strophe:

Have you seen the old man outside the seaman's mission.F

C

F

G G7

Memory fading with the medal ribbons that he wears.C

G

Am

E E7I n our winter city the rain cries a little pity,

F

C

G7

CFor one more forgotten hero and a world that doesn't care.

F

E E7Refrain:

So, how can you tell me

2. Auflösung der ÜbungenZu Übung 1:

Die anderen Griffe heißen:•

und A.

Zu Übung 2:

Die neuen Griffe zu Whiskey In The Jar heißen:C, Am, F, G

Zu Übung 3:

Die neuen Griffe zu Killing Me Softly heißen:Am, Dm, G, C, D, F, B, A, E 7

Zu Übung 4:

Die Griffe zu We Shall Overcome heißen jetzt:•

.HC->EEm e G#mA+C#•

eF#

Zu Übung 5:

Die Griffe zu Go Down Moses heißen jetzt:

Em . AmH7 .0 E7

Am -Oo, Dm134

3. Andere Methoden, Deine Gitarre zu stimmena) Das Stimmen mit Hilfe einer M e I o d i eDiese Stimmform habe ich zum ersten Mal bei Gitarrenlehrern in den USA gesehen.Manche Gitarrenschulen dort richten sich nur nach dieser Stimmform. Ich habe sie inmeinen Gitarrenkursen ausprobiert. Für viele war es eine gute Hilfe, die gestimmte Gitarrenach dieser Methode zu überprüfen oder alle Saiten von Anfang an danach zu stimmen.

Zuerst stimmst Du die E-Saite nach der Stimmgabel, Stimmflöte etc. Dann spielst Du aufder E-Saite folgende Melodie:

Durch die ersten 3 Töne bekommst Du einbesseres Gefühl für die Tonhöhe der l eeren A-Saite. Du hörst dann sofort, ob das A stimmt. Wennnicht, mußt Du die A-Saite richtig stimmen.Danach spielst Du die beiden Läufe noch einmalund vergleichst. Das Stimmen der restlichenSaiten erfolgt auf die gleiche Weise.

Das Stimmen der D-Saite:

135

b) Das Stimmen nach Oktave nDu spielst z. B. die leere E-Saite an. Dann greifst Du die A-Saite im 7. Bund. Hier hastDu auch wieder ein E. Nur eine Oktave höher. So kannst Du also auch Deine A-Saiteüberprüfen und nachstimmen.Das klappt natürlich auch bei den anderen Saiten. Richte Dich nach folgendem Syst

136

E-Saite i m 0. Bund = A-Saite im 7. BundA-Saite im 0. Bund = D-Saite im 7. BundD-Saite im 0. Bund = G-Saite im 7. BundG-Saite im 0. Bund = h-Saite im 8. Bundh-Saite i m 0. Bund = e-Saite i m 7. Bund

Hier noch eine zweite Mögllchkeit:

E-Saite im 0. Bund = D-Saite im 2. BundA-Saite im 0. Bund = G-Saite im 2. BundD-Saite im 0. Bund = h-Saite im 3. BundG-Saite im 0. Bund = e-Saite im 3. Bundh-Saite* im 0. Bund = e-Saite im 7. Bund

*siehe Zeichnung vorher

c) Das Stimmen nach F I a g e o I e t t - Tönen

Stimme wieder die dicke E-Saite nach der Stimmgabel, Stimmflöte, etc. Lege nun denZeigefinger der linken Hand sanft auf die E-Saite über dem Metallstäbchen am Endedes 5. Bundes.Spiele die Saite an. Wenn Du den Finger richtig gehalten hast, dann "singt" die Saitebeim Anspielen. Diesen Ton nennt man Flageolett-Ton.Das gleiche machst Du im 7. Bund der A-Saite. Diese beiden Töne müssen über-einstimmen. Wenn nicht, mußt Du die A-Saite entweder tiefer oder höher stimmen. Da dieFlageolett-Töne länger ausklingen, ist das Vergleichen der beiden Töne viel leichter.

Das Stimmen der einzelnen Saiten geht aus der folgenden Zeichnung hervor und erfolgtnach dem gleichen Schema wie oben:

E-Saite im 5. Bund = A-Saite im 7. BundA-Saite im 5. Bund = D-Saite im 7. BundD-Saite im 5. Bund = G-Saite im 7. BundG-Saite im 4. Bund = h-Saite im 0. Bund

(Normale Stimmung)h-Saite im 5. Bund = e-Saite im 7. Bund

(0. Bund = leere Saite)

1 37

TIP: Das Stimmen ist für viele Gitarristen nicht leicht. Deswegen föhneich hier auch einige unterschiedliche Stimmethoden auf. Du kannst alleSaiten der Gitarre natürlich auch nach einer Stimmflöte, Stimmeinem Stimmgerät oder nach den einzelnen Tönen des Klaviers s -men!

4. Die ideale Gitarre für DichHier gebe ich Dir nochmal einen Überblick, was Du beim Kauf einer neuen oder gebrauch-ten Gitarre beachten solltest. Dazu gebe ich noch viele nützliche Hinweise! Falls Duniemanden kennst, der Dich vertrauensvoll beraten kann, z. B. ein guter Gitarrist aus derNachbarschaft, dann sei Dir über folgende Dinge im klaren:

1. Du solltest eine Gitarre spielen, die technisch einwandfrei ist und genau Deinen Vor-stellungen entspricht (Größe, Design etc.).

2. Entscheide Dich daher zunächst einmal, ob Du lieber eine mit Nylon- oder mit Stahl-saiten bespannte Gitarre spielen willst. Gitarren mit Nylonsaiten wählt man meist für dieklassischen oder ruhigeren folkloristischen Spielarten, aber auch für Flamenco. Deshalbnennt man diese Gitarren meist auch Klassik- oder Konzertgitarre. Für die anderen Mu-sikrichtungen wie Folk, Country, Rock, Jazz, Blues und Rag sind die Stahlsaitengitarrenpopulärer. Man nennt diese dann Folk-, Western-, Schlag- oder Plektrum-Gitarre.Mache nie den Fehler und ziehe auf eine Konzertgitarre Stahlsaiten auf. Konzertgitarrensind von der Konstruktion und vom Holz her anders gebaut und halten den Saitenzug derStahlsaiten nicht aus. Der Hals wird sich verbiegen oder der Steg löst sich von der Decke.Umgekehrt solltest Du auch keine Nylonsaiten auf eine Folkgitarre aufziehen. Das Instru-ment wird zwar nicht beschädigt, aber der Klang der Gitarre wird schlechter, er wirddumpfer und leiser. Es gibt nur ganz wenige Gitarren, auf denen Du wahlweise Nylon-oder Stahlsaiten aufziehen kannst. Laß Dich am besten dabei von einem Fachmannberaten.

3. Der Klang Deiner Gitarre sollte wirklich Deinen Vorstellungen entsprechen. Das ist zumeinen natürlich Geschmacksache, zum anderen eine Frage des Geldes. Ab 600,- DM wirdDir erst einmal klar, wieviele klangliche Möglichkeiten es gibt. Gehe am besten in einMusikfachgeschäft, wo man Dich gut berät und nicht nur darauf aus ist, Dir unter allenUmständen eine Gitarre zu verkaufen, die den größten Gewinn bringt. Wichtig ist auch einweitreichender Service, wie Garantie, Reparaturen, fachmännische Beratung etc. SolltestDu eine gebrauchte Gitarre kaufen wollen, dann nimm jemanden mit, der Dir auch wirklichhelfen will.

4. Der Hals und das Griffbrett Deiner Gitarre müssen in Ordnung sein. Schaue ambesten vom Kopf der Gitarre am Rande des Halses über die Bundstäbchen entlang, dannsiehst Du, wo der Hals nicht in Ordnung ist.

138

Man sagt im allgemeinen, daß der Hals eine leichte Krümmung entgegengesetzt denSaiten haben sollte, um den Sound der Gitarre und das freie Schwingen der Saiten zuverbessern. Eine Faustregel ist auch, die Saiten im 1. und 12. Bund auf das Griffbrett zudrücken. Dann dürfen die Saiten im 7. Bund zum Bundstäbchen hin nicht mehr als ca. 0,4mm entfernt sein.Wenn das nicht zutrifft, mußt Du den Hals Deiner Gitarre überarbeiten lassen. VieleI nstrumente haben deswegen einen Stahlstab (oder einen aus ähnlichem Material) imHals eingebaut, der justierbar ist.

Je nachdem, zu welcher Seite Du diesen Stab mit einem entsprechenden Schrauben-schlüssel drehst, verbiegt sich der Hals in Richtung der Saiten oder entgegengesetzt. ZurÜberprüfung des Griffbretts, das heißt der Bünde, mußt Du jeden einzelnen Ton spielen.Wenn nichts schnarrt und nach Deinem Gehör die einzelnen Töne - vor allem die Oktave -stimmen, sind die Bünde in Ordnung. Eine große Hilfe hierbei sind die elektronischenStimmgeräte, die in letzter Zeit preiswerter geworden sind. Die bekommst Du in jedem Mu-sikgeschäft.

5. Wichtig ist die Saitenlage und damit die Spielbarkeit der Gitarre. Die Saiten dürfen nichtzu weit vom oder zu nahe am Griffbrett liegen, denn sonst lassen sie sich entwederschwer greifen oder die Saiten schlagen an die Bundstäbchen an und schnarren beimSpielen. Wenn der Hals Deiner Gitarre richtig justiert ist (siehe Punkt 4.), dann liegt dieschlechte Saitenlage entweder am Sattel oder am Steg. Der Sattel sollte so hoch sein,daß nur ein hauchdünner Zwischenraum über dem 1. Bundstäbchen entsteht, wenn Dudie einzelnen Saiten im 3. Bund runterdrückst (gerade um ein Stück Papier dazwischen-zuschieben).

Falls das nicht stimmt, muß der Sattel verändert werden. Wenn nun die Saitenlage immernoch nicht zufriedenstellend ist, mußt Du die Höhe des Stegs verändern. Im Steg ist einKunststoff- oder Knochenstäbchen eingelassen, das Du herausnehmen kannst, wenn Du

139,

vorher die Saiten lockerst. Du müßtest dieses Stäbchen abfeilen, falls Du die Saitenniedriger haben möchtest bzw. umgekehrt ein größeres besorgen oder eine Unterlageunter das Plättchen legen. Z. B. ein Stückchen Holz, Kunststoff oder ähnliches. MancheFolk-Gitarren haben eine mechanische Vorrichtung, um die Steghöhe einzustellen. Dashat sich jedoch bei akustischen Gitarren nicht durchgesetzt, weil die unmittelbare Verbin-dung des Stegs mit der Decke, d. h. die Übertragung der Schwingungen der Saite, fehlt.Die Saitenlage richtet sich auch nach der Stärke der Saiten und danach, wie kräftig Du dieSaiten anschlägst oder zupfst.

6. Deine Gitarre sollte vor allem auch aus dem richtigen Holz "geschnitzt" sein. Manunterscheidet zwischen:

- Pallsander- Mahagoni- Ahorn- Ebenholz- Rotfichte- exotischen Hölzern- Sperrholz oder verschiedenen zusammengeleimten Hölzern- Kunststoff und Metall.

Jedes Material hat seinen eigenen spezifischen Klang.

Pallsander ist ein hartes dunkelrotes Holz aus Brasilien oder Indien und wird meist für denBau von Xylophonen, Marimbas etc. verwendet. Gitarrenbauer benutzen es für den Bodenund die Seitenteile sowie für das Griffbrett und den Steg. Es gibt jeden Ton sauber, lautund hart, aber edel wieder.

Mahagoni ist bräunlich und nicht so hart wie Palisander. Dafür klingt es wärmer, istpreiswerter und leichter zu bekommen, vorwiegend aus den Ländern Mittelamerikas. Eswird ähnlich wie Palisander eingesetzt und dazu noch oft für den Hals der Gitarre benutzt.

Ahorn i st ein hartes, schweres, helles Holz mit schöner Maserung und findet ähnlicheAnwendung wie Palisander und Mahagoni. Es ist jedoch nicht so brüchig wie diese. Manverwendet Ahorn gerne für das Griffbrett auf Fender E-Gitarren.

Ebenholz ist ein extrem hartes, fast schwarzes Holz und nahezu unverwüstlich. Wird einaltes Klavier verschrottet, so sind die schwarzen Tasten aus Ebenholz meist noch inOrdnung. Man verwendet dieses Holz bei teueren Instrumenten für den Steg und dasGriffbrett.

Rotfichte (auch Sitka) i st ein helles Holz, das vielfach für die Decke der Gitarreverwendet wird, weil es sehr schwingungsfreudig ist. Diese Art Decken findet man haupt-sächlich bei Flamenco-Gitarren, ab und zu auch bei Folk-Gitarren.

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Exotische Hölzer werden vorzugsweise von den Gitarrenbauern in Japan und anderenasiatischen Ländern verwendet und zwar in der Regel für alle Teile einer Gitarre. DieseI nstrumente, die aus solchen Hölzern wie z.B. Jacaranda, Bubinga etc. gebaut sind, habeneinen entsprechend spezifischen Klang.

Sperrholz nimmt man meist für einfache, preiswerte Gitarren, weil es maschinell sehrl eicht bearbeitet werden kann. Das heißt aber nicht, daß diese Gitarren schlecht klingenmüssen.

Alles über Hölzer und die verschiedenen Bauweisen einer Gitarre findest Du in dem Buch"Die Gitarre und ihr Bau" von Jahnel, erschienen im Verlag "Das Musikinstrument", Klüber-straße 9, 60325 Frankfurt/Main. Du kannst es in jeder größeren Bücherei ausleihen oderaber im Musikgeschäft kaufen.

Kunststoff wurde erstmals von dem Gitarrenbauer Mario Maccaferri verwendet. Er wurdebekannt durch den berühmten Jazz-Gitarristen Django Reinhardt, der seine Gitarrenspielte. Allerdings waren diese nicht aus Kunstoff. Als er in den fünfziger Jahren mit demGitarrenbau aus Kunststoff begann, konnte er diese Idee nur für die Ukulele durchsetzen,von der er in kurzer Zeit viele Millionen verkaufte. Die erste Firma, die diese Idee wiederaufgriff, war 1966 "Ovation". Sie bauen den Rücken ihrer Gitarren aus Fiberglas(Lyracord). Es gibt eine Ähnlichkeit im Bau mit der südamerikanischen Gitarre "Charango".bei der der Rücken aus einem Gürteltierpanzer hergestellt wird.

Heute gibt es viele unterschiedliche Modelle, z. B. ganz aus Kunststoff, oder der Hals ausMetall oder ...Diese Gitarren haben alle einen ganz besonders sauberen Klang.

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Gitarren, die man auch im Blues, in der Folk-und Country- Musik spielt, sind "Dobro"(Resonator)-Gitarren. Hier ist der Körper teilweise oder sogar ganz aus Metall. Die Sai-tenlage bei diesen Instrumenten ist entweder normal oder speziell am Sattel höhergesetzt. Das ist besonders gut für die Bottleneck-Spielweise.

Die "Dobro" hat einen sehr lauten, metallischen Klang. Entwickelt wurde dieses Instrumentbereits in den zwanziger Jahren von den Gebrüdern Dopera, die es seit 1961 wiederbauen. Diese Gitarren eignen sich, wie gesagt, sehr gut fur Blues-, Country- und Slide-Spielweisen und werden von vielen bekannten Musikern gespielt (z. B. von Mark Knopfler,Gitarrist der DIRE STRAITS).

Generell läßt sich abschließend sagen, daß jedes Material den Klang der Gitarre unter-schiedlich beeinflußt. Das gilt natürlich auch für die Lackierung, die Verstrebungen derDecke und des Bodens usw. Letztendlich liegt es am Gitarrenbauer, was er aus seinem In-strument macht und am Musiker, wie er es spielt und behandelt.

5. Einige Hinweise zu den Saiten und ihrer PflegeNach jedem Spielen solltest Du die Saiten vom Schweiß Deiner Finger abwischen. Dasmachst Du, indem Du mehrmals mit einem Lappen darübergehst. Auch das Griffbrett mußab und an gereinigt und die Wirbel geölt werden. Frage in Deinem Fachgeschäft nacheinem Reinigungsmittel.Hier noch ein paar Ergänzungen:

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1. Wechsel die Saiten so oft wie möglich. Natürlich ist das ein finanzielles Problem. AberDeine Gitarre klingt wie der "Sound des Universums", wenn Du nach einigen Monatenneue Saiten aufziehst. Du kannst Deine Gitarre auch nie richtig stimmen, wenn die Saitenalt sind. Sie hängen dann durch und klingen dumpf. Es hängt natürlich auch viel davon ab,wie oft Du sie spielst. Versuche wenigstens alle drei Monate die Saiten zu wechseln.

2. Wichtig ist es vor allem, daß Du die für Dich richtige Saitenstärke herausfindest, so daßDu gut greifen und kräftig genug die Saiten anschlagen kannst. Bei Folk-Gitarren habensich die Light- sowie Extra-Light-Saiten durchgesetzt. Bei den Nylon-Saiten sind es diemittleren bis harten der jeweiligen Firmen. Hier eine Aufstellung der gebräuchlichstenSaitenstärken nach Inch angegeben (1 Inch = 2,54 cm):

Extra-llght Gauge (Extra weiche Stärke)

0,10 0,14 0,22 0,30 0,36 0,48•

h G D A E(Für Zupftechniken, leichtes Anschlagen etc.; auf Saitenlage achten.)

Light Gauge (weiche Stärke)

0,12 0,16 0,24 0,32 0,42 0,54•

h G D A E(Für starkes Zupfen und mittleres Anschlagen; auf Saitenlage achten.)

Medium Gauge (mittlere Stärke)

0,13 0,17 0,26 0,35 0,46 0,56•

h G D A E(Für starkes Anschlagen; auf Saitenlage sowie Decken und Halsverbiegung achten.)

Bei Nylonsaiten gibt es diese Einteilung nicht; hier unterscheidet man nur zwischenweich, mittel und hart (achte auf die verschiedenen Farben der Päckchen). BeimAufziehen neuer Saiten hat man oft die Schwierigkeit, daß sich die Stimmung (Tonhöhe)der einzelnen Saiten nicht hält. Die Saite hat sich noch nicht an den entsprechenden Sai-tenzug gewöhnt. Dem kannst Du durch mehrmaliges Ziehen und Dehnen der Saite beimAufziehen entgegenwirken. Beim Stimmen der Saiten kann auch ein sogenanntes "Knak-ken" entstehen. Dann sind die Führungsritzen (Spalten), zwischen denen die Saiten aufdem Sattel durchlaufen, zu schmal und die Saiten klemmen fest. In diesem Fall mußt Dudiese Spalten vorsichtig mit einer Feile erweitern, aber nur in der Breite. Um Dir bestimmteSaiten zu empfehlen, müßte ich Dein Gitarrenspiel schon kennen. Es gibt einfach zu vieleFirmen mit den unterschiedlichsten Saiten. Auf meinen Instrumenten spiele ich zurrBeispiel folgende Saiten:

Folk-Gitarre

=

D'Addario Bronze Wound, Extra-Light:Konzert-Gitarre

=

Savarez (rote Packung, G umsponnen poder Augustine (blaue Packung):

E-Gitarre

=

D'Addario XLS.

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Noch etwas zu den Bezeichnungen auf den Saitenpäckchen:

Die meisten Firrnen benutzen amerikanische Bezeichnungen bei den Stahlsaiten.

"Bronze-Wound"-Saiten sind Stahlsaiten mit Bronzedraht-Umwicklung. Diese gibt es miteinem runden oder sechskantigen Kern (Earthwood, D'Angelico, GHS, Guild, D'Addario,Earnie Ball, Rotosound, Pyrasound, Martin etc.) und mit heller gelblicher Bronze oderrötlicher Phosphorbronze umwickelt. Der Klang ist bei allen etwas unterschiedlich, aberallgemein gilt, daß diese Saiten einen weichen, warmen Klang erzeugen.

"Sllk and Steel"-Saiten sind mit Silberdraht umwickelte Stahlsaiten, die es auch von allenbereits erwähnten Herstellern gibt. Sie klingen in der Regel härter und heller.

"Flatwound"-Saiten sind geschliffene Saiten, d. h. die Umwicklung (meist Nickel) ist glattgeschliffen, so daß keine Nebengeräusche wie Quietschen beim Spielen entstehen. Siesind im Klang etwas dumpfer und der Ton klingt nicht lange nach (wenig sustain).

"Groundwound"-Saiten sind angeschliffene Saiten und liegen in etwa in der Mittezwischen un- bzw. geschliffenen Saiten. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Ton.

Nylonsaiten gibt es meines Wissens nur ungeschliffen, und zwar entweder mit einerUmwicklung aus einer Legierung mit Gold, Bronze oder Silber und einem Nylonkern.Manchmal sind die glatten, blanken Nylonsaiten (e, h, G) aufgeraut, damit sie nochknackiger klingen, oder die G-Saite ist gleichermaßen umsponnen wie die übrigenBaßsaiten.

Bleibt noch zu erwähnen, daß es für Konzert-Gitarren auch sogenannte Stahlsaiten gibt,z. B. von Thomastik, die dem Klang einer Folk-Gitarre ähneln. Sie sind aber im Preis sehrhoch.

6. Hinweise für LinkshänderEs reicht leider nicht, wenn Du die Saiten einfach austauschst, d. h. dünne e-Saite zurdicken E-Saite, h- zur A-Saite usw. und die Gitarre dann einfach umdrehst. Die gesamteVerleistung in der Gitarre sowie die Anordnung der Saiten, der Saitenlänge und -lagemüßten komplett neu gemacht und eingestellt werden. Es ist leider alles ausschließlich fürden Rechtshänder ausgelegt. Das dies zu umständlich ist, kannst Du Dir vorstellen.Deswegen kaufe Dir eine speziell für Linkshänder gefertigte Gitarre. Du solltest Dich injedem Fall vergewissern, ob der Hersteller nicht nur das Schlagbrett und die Saitenumgetauscht hat, sondern daß das Instrument extra für den Linkshänder hergestelltwurde. Manche Firmen machen es sich dabei nämlich leider ein wenig zu einfach undverlangen gleichwohl einen höheren Betrag für die Sonderanfertigung. Ein guter Fach-händler wird Dir gerne helfen.

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7. Koffer oder Tragebeutel (Gig-Bag)Die einfachste Form, Dein Instrument zu transportieren ist der Tragebeutel. Die Musikersagen dazu Gig-Bag (Gig = Auftritt, Konzert) Die sind schon sehr preisgünstig und gutgepolstert zu bekommen. Manche kann man sich sogar wie eine Tragetasche oder einenRucksack umhängen.Sicherer sind natürlich feste solide Gitarrenkoffer, die allerdings teuerer sind. Natürlichkann Dein Instrument auch damit noch beschädigt werden, aber die Gitarre ist beimTransport einfach besser geschützt. Auch größere Temperaturschwankungen werdendamit vermieden, was nicht unbedeutend ist.

145,

T P: Hänge Dein gutes Instrument auf keinem Fall an die Wand. DieTemperatur der Wand ist meist geringer als die Deines Instrumentes, sodaß sich das Holz leicht verziehen kann; benutze lieber einen Gitar-renständer.

8. CD- und Schallplattenhinweise

Zum 1. Tell :

This Land Is Your Land

Peter, Paul & Mary - WB CD 759925981-2Woody Guthrie - Vanguard CD 883835-919

Ein Bett im Kornfeld

Jürgen Drews - WEA CD 6727001Stefan Raab - Edel CD 7688161

Marmor, Stein und Eisen

Drafi Deutscher - Electrola CD 794796-2

Blowin' In The Wind

Bob Dylan - Columbia CD 463088-2Peter, Paul & Mary - WEA CD 759926224-2Joan Baez - A&M CD 397085-2Stevie Wonder - Columbia CD 474000-2

Can The Circle Be Unbroken Nitty Gritty Dirt Band - EMI CD 746589-2

Go Tell It On The Mountain

Peter, Paul & Mary - WEA MC 759926109-4Odetta - Pläne 88658

Sloop John B.

Beach Boys - Capitol CD 793695-2

Lady In Black

Uriah Heep - Intercord CD 84 88 13

Go down Moses

Arlo Guthrie - Reprise 54019(Let my people go)

Kelly Family - Kel CD 6566827We Shall Overcome

Pete Seeger - CBS CD 465663 2Peter, Paul & Mary WB CD 936 245 216-2

Zum 2. Teil:

Whiskey In The Jar

Dubliners - BELLAPHON 28807136Thin Lizzy - VERTIGO/POLYGRAM CD 848192-2

(Gilgary Mountain)

Peter, Paul & Mary - WB 66015 A

Sag mir, wo die Blumen sind Marlene Dietrich - EMI CD 156367-1Joan Baez - Vanguard CD 883105-906

Guantanamera

Pete Seeger - CBS 68201Jose Feliciano - RCA ND 89347

House Of The Rising Sun

Animals - EMI CD 746605-2

Holiday

Scorpions - Electrola CD P 568-798732 2

Heute hier morgen dort

Hannes Wader - Philips CD 842702-2

Knockin' On Heaven's Door

Bob Dylan - CBS CD 22137Guns N' Roses - Geffen CD GED 24420

Country Doodle

Peter Bursch - CD BLR 84601

Zum 3. Teil:

Ramblin' On My Mind

Robert Johnson - CBS CD 467246 2Eric Clapton - RSO CD 800093-2

Honky Tonk Women

Rolling Stones - CBS CD 450208-2

Paint It Black

Rolling Stones - Decca CD 820141-2

Streets Of London

Ralph McTell - Titan CD 577/30012

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9. Buchhinweisea) Liederbücher von Peter Bursch1) Das Folk-Buch. Eine Sammlung von über 100 Folk-Songs, die sich mit Spaß lockersingen lassen. Zu jedem Lied sind die Zupftechniken und Griffe erklärt. Dazu vieles ausder Folk-Szene, ihrer Geschichte und natürlich alles Wichtige über die Gitarre und andereFolk-Instrumente. Voggenreiter Verlag, Bonn.2) Gitarrenbuch der Liedermacher. Mit über 30 Titeln der populärsten Stücke vondeutschsprachigen Liedermachern. Sehr leicht spielbar. Metropol Verlag, Köln.3) BAP für Gitarre. I n Zusammenarbeit mit Klaus 'Major' Heuser von BAP. Mit allen Textenund Griffen von der ersten bis zur Live-LP. Gerig Verlag, Bergisch-Gladbach.4) SCORPIONS für Gitarre. I n Zusammenarbeit mit Rudolf Schenker und Klaus Meine vonden SCORPIONS. Mit allen wichtigen Songs in Noten und Tabulatur. Gerig Verlag,Bergisch-Gladbach.

5) BLACK FÖÖSS für Gitarre. Von Peter Bursch, Günther Lückerath und Hartmut Priess.Mit allen wichtigen Songs in Noten und Tabulatur. Gerig Verlag, Bergisch Gladbach.6) Rock Ballads. Eine Sammlung der schönsten Balladen aus der Rock-Geschichte. InNoten und Tabulatur. AMA Verlag, Brühl.7) Wir wollen Frieden für alle Zeit. Liedersammlung aller bekannten Friedenslieder fürGitarre. Pläne Verlag, Dortmund.8) RÜZGARGÜLÜ - WINDROSE. Ein deutsch-türkisches Liederbuch für Saz und Gitarre.Mit Hintergrundinformationen zu Entstehung und Gebrauch der Lieder. In Noten undTabulatur. Voggenreiter Verlag, Bonn.b) Gitarrenbücher von Peter Bursch1) Gitarrenbuch 2. "Von halb so schlimm bis ganz schön schwierig", mit vielen populärenLiedbeispielen aus Pop, Folk, Rock und Blues. Hier werden die Spieltechniken erweitertund verfeinert, fast bis zum Profi. Mit Köpfchen, "Feeling" und natürlich viel Spaß. OhneNoten! Voggenreiter Verlag, Bonn.2) Rock Gitarre. Der leichte Einstieg in die Geheimnisse der Rockgitarren-SpielweiseOhne Noten. Mit einfachen Grundrhythmen im amtlichen Rocksound, Riffs, Solotechnike ,

und leichten Tappings. Hier werden die Grundlagne von Anfang an leicht verständl ic -erklärt. Voggenreiter Verlag, Bonn.3) Heavy Metal Guitar 2. Für alle, die den ersten Einstieg schon hinter sich hate -

dringst ein in die tieferen Geheimnisse der Heavy Metal Guitar. Tapping-, Sp,ee:-und Rhythmustechniken. Ausgefeilte Fingerübungen. Mit Düsenjäger- und Harle,-~.=~_r~aVoggenreiter Verlag, Bonn.

c) Home-Recording von Klaus-Dieter Keusgen und Peter Bursch.Alles über "Wie ich meine Musik selber aufnehme". Vom Walkman bis zur

c.rnik. Nimmt die Panik vor "Overdubbing", "Sampling", " Digital-Recordiric _ =

;Mischpulte, Schalten und Löten. Jetzt kannst Du Dir Dein

_ -Recording-Studio bauen, von "ist noch drin" bis "ganz schön happig".Ohne Tonchinesisch! Voggenreiter Verlag, Bonn.

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10. Grifftabelle

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149

Hier kannst Du selbst noch Griffe eintragen:

150

11. SchlußwortEs a:

bestimmt einige Übungen, Songs und Spieltechniken in diesem Buch, dieeicht oder auch schwergefallen sind. Trotzdem hoffe ich, daß Du jetzt ohne

,e,- ,Z~ - -spiel nicht mehr auskommst. Wenn Du noch Änderungsvorschläge, Ergän-zu^Z -

_jte Ideen hast, dann schreibe an:

Peter BurschVoggenreiter Verlag

Postfach 210 12653156 Bonn

Wer Gitarrenunterricht bei Peter Bursch haben möchte, wende sich an:Peter Burschs Musikschule

Grabenstr. 131a47058 Duisburg

Tel.: 0203 - 362420www.peter-bursch.de

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12. Verzeichnis der Tonbeispiele

'

Nr. Titel

min./sec.

33 Barre-Übung 1'251

Stimmen der Gitarre 3'22

34 "Knockin' On Heavens Door" 1'102

Übung: Griffwechsel D und G 1'12

35 Übung: Plektrum-Technik 1'133

Übung: Griffwechsel D, G, und A 1'41

36 "Country Doodle" 0'464

"This Land I s Your Land" 1'11

37 Übung: Wechselschlag-Technik 0'375

"Ein Bett im Kornfeld 1'22

38 Übung: Blues-Anschlagtechnik 0'246

"Marmor, Stein und Eisen bricht 0'50

39 Übung: Blues-Übergang 1'157

Baßbegleitung + "Blowin' In The Wind" 1'35

40 Übung: Blues - Alle 12 Takte 0'568

"Can The Circle Be Unbroken" 1'04

41

Übung: versch. Übergange 0'439

"Go Teil It On The Mountain 0'58

42 Übung: Blues mit Barre-Gritfen 0'5410 Neue Anschlagtechnik + "Sloop J. B." 1'30

43 "Ramblin' On My Mind 0'5511

"This Land I s Your Land" (Baßbegl.) 0'36

44 Übung: Rock-Begleitung zu E 0'4212 "Lady In Black" 0'51

45 Übung: Rock-Begleitung zu A, D und E 0'5413 "Go Down Moses" 0'46

46 "Marmor, Stein ..." mit Rock-Begleitung 0'4814 "We Shall Overcome" 0'48

47 "Sweet Little Sixteen 1'2015 "Whiskey In The Jar" 0'46

48 E-Gitarren-Sounds 1'1116 Neue Anschlagtechnik

49 Sitar-Sound 1'08+ "Sag mir, wo die Blumen sind" 1'16

50 E-Gitarren-Sound-Effekte 1'3117 "Guantanamera" 1,10

51 Zupftechnik für Ein und D 0'3518 "What Shall We Do..." 0'34

52 "Lady In Black" mit Zupftechnik 0'4419 "House Of The Rising Sun" 1'08

53 "House Of The R. S." mit Zupftechnik 1'0320 Übung 3/4-Takt + "House Of The R. S." 0'58

54 "Holiday" mit 4-Finger-Zupftechnik 1'2621

"The House Of The R. S." mit E7 0'38

55 "Killing me softly" 1'3022 Übung: Zupfen mit dem Daumen 0'42

56 "Duisburg" 1'0823 Übung: Übergang von C nach Am 1'04

57 Übung: Pickingtechnik zu G 0'4224 "Holiday" 1'22

58 Übung: Pick.-Technik zu C, Ein, D 0'4225 "Blowin' In The Wind" 1'14

59 "Heute hier, morgen dort"26 Übung: Hämmering auf einer Saite 0'34

mit Picking-Technik 1 , 1727 Übung: Hämmering auf allen Saiten 0'09

60 "Streets of London" mit Picking-Technik 1 , 1128 Übung: Hämmering bei Ein und D 1,00

61 Werbung für „Das Gitarrenbuch 2" 1'0629 "Lady In Black" mit Hämmering 0'49

62 Werbung für „Das Folkbuch 1'1730 "Heute hier, morgen dort" 0'58

63 Werbung für „Rock Gitarre" 1'3131

I nstrumental "Heute hier, morgen dort 1'00

64 Werbung für „Rock Gitarre Spezial 0'4132 I nstrumental "Moskau um Mitternacht" 0'50

65 Werbung für „Home Recording 1'00

Hinweise zur CDI ch habe Dir hier alle 60 Tonbeispiele so aufgenommen, daß Du Dir z. B. bei den Songbei-spielen mit dem Balanceregler Deiner Stereoanlage den Gesang oder die Gitarre leiserdrehen kannst. Das Gleiche gilt auch für die Instrumentalbeispiele mit der Solo- und Be-gleitgitarre.Falls Dein CD-Player die Möglichkeit hat, bestimmte Passagen automatisch zu wiederholen(z. B. Repeat-Funktion), dann programmiere den Anfang und das Ende des jeweiligenTonbeispiels oder eines Ausschnittes ein. So hast Du es viel leichter, bestimmte Melodienoder Spieltechniken zu üben und dabei mitzuspielen.Am Schluß der CD findest Du noch Hinweise zu meinen anderen Büchern im Voggenreiter

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