Gleichberechtigung in der Familie - Arbeitnehmerkammer€¦ · bei 1.450 Euro und in Schwachhausen...
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Gleichberechtigung in der Familie
Das Eltern geld in Bremens Stadtteilen
Ausländische AbschlüsseHürden auf dem Weg zur Anerkennung
Gute Arbeit?Die Automobilindustrie in Bremen und ihre Zulieferbetriebe
Neu in 2018 Was ändert sich für Beschäftigte und Verbraucher?
November / Dezember 2017 Informationen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bremen und Bremerhaven
Galerie der Arbeitswelt
Seite 16
BAM im Abo?
Entgelttransparenzgesetz
Seite 11
Lärm am Arbeits platz
Seite 10
Inhalt SERVICE & BERATUNG
10 Arbeit & Gesundheit Lärm am Arbeits platz – aufs Ohr achten
11 Fragen & Antworten Gleicher Lohn für Männer und Frauen?
Das Entgelttrans parenz gesetz
22 Alles, was Recht ist Rechts- und Steuertipps /
Rechtsirrtum: In der Probezeit gibt es keine Kündigungsfristen
23 Drei Fragen zu Minijobs
IN JEDEM HEFT
3 Editorial
4 Die Bremer Arbeitswelt in Zahlen Arbeitszeit und Überstunden
5 Kurz gemeldet
12 Veranstaltungskalender
16 Galerie der Arbeitswelt Bits & Bytes im Fischereihafen
23 Leserfoto / Impressum
24 Beratungsangebote & Öffnungszeiten
THEMEN
Schwerpunkt 6 Gleichberechtigung in der Familie Das Eltern geld in Bremens Stadtteilen
14 Gute Arbeit in der Automobilindustrie?
18 Der lange Weg zur Anerkennung Ausländische Abschlüsse
20 Neu in 2018 Was ändert sich rechtlich für Beschäftigte
und Verbraucher?
21 Klar, frisch, mobil unser Online-Angebot für Sie
BAM — November / Dezember 2017 Inhalt
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EDITORIAL
Peter KrusePräsident der
Arbeitnehmerkammer
Bremen
Sozialen Ausgleich fördern
Liebe Leserin, lieber Leser,
Deutschland hat gewählt und für die neue Bundesregierung ergeben sich nun große Herausforderungen. Die künftige Koalition muss Lösungsansätze zu wichtigen Zukunftsfragen entwickeln, die den sozialen Ausgleich fördern und gesellschaftliche Spaltungen überwinden. Schon vor der Wahl haben wir deutlich gemacht, worum es uns für unsere Mitglieder geht – und jetzt werden wir uns in den kommenden Monaten dafür einsetzen, dass die Stimmen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch Gehör finden. Eine künftige Politik muss sozial geprägt sein und sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Die Sozialversicherungen müssen gestärkt werden und es muss gerechter besteuert werden. Wir fordern von einer neuen Bundesregierung aber insbesondere, dass sie Kurs nimmt auf einen fairen Arbeitsmarkt, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Wohlstand beteiligt. Das heißt, der gesetzliche Mindestlohn muss auf deutlich über zehn Euro angehoben werden und es muss ein Rückkehrrecht geben von Teilzeit auf Vollzeit. Außerdem kann es nicht sein, dass viel zu viele Menschen in ständiger Ungewissheit darüber leben, ob sie ihren Lebensunterhalt im nächsten Halbjahr noch bestreiten können. Arbeitgeber sollten einen Arbeitsvertrag also nicht mehr ohne Sachgrund befristen können. Und ganz wichtig insbesondere für Bremen: Viele Menschen würden gern arbeiten, ihnen fehlt aber die richtige Qualifikation. Deshalb brauchen wir eine Bildungs und Qualifizierungsoffensive, damit niemand zurückbleibt. Die Sicherheit, in einer solidarischen Gesellschaft zu leben, stärkt die Demokratie und nimmt denjenigen die Grundlage, die auf Ausgrenzung setzen.
Ihr Peter Kruse
Kontakt: [email protected]
#first7jobs
Unter dem Twitter-Hashtag #first7jobs erfährt man endlich, wie Karrieren gestartet wurden. Kellner? Babysitter? Oder doch eher Marketing-Hase in der Fuß-gängerzone? Wir wollten wissen, wie prominente Bremerinnen und Bremer ihre Berufslaufbahn begonnen haben.
Der frische Wind in der Ver-braucher zentrale Bremen hat auch mit ihr zu tun: Annabel Oelmann mag Trubel. Datenschutz, Käfig-Eier, Miet - er hö hun gen, komplizierte Baufinan zierungen oder zu hohe Handy- Rechnungen – wenn es um Verbraucherrechte geht, steht sie auch den Medien gern Rede und Antwort. Seit April 2016 leitet die gelernte Bankkauffrau und Diplom- Wirtschaftsjuristin als Vorstand die Verbraucherzent-rale Bremen. Begonnen hat sie ihre Karriere ebenfalls abwechs -lungsreich:
Babysitterin Zeitungsausträgerin Nachhilfelehrerin Bankkauffrau (Ausbildung
plus Job) Aushilfe im Callcenter Kontakt-Studentin für einen
Verlag an der Fachhochschule Buchführerin für den nieder-
sächsischen Sportverband
Foto: Verbraucherzentrale Bremen
BAM — November / Dezember 2017 Editorial
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Verteilung der Wochenstunden
So arbeiten Bremer Beschäigte laut Arbeitsvertrag
Vollzeit Teilzeit70%Vollzeit
30% Teilzeit
35 bis 41 Std.
41 Std. und mehr
5%
95% 20 bis 35 Std.
12 bis unter 20 Std.
unter 12 Std.
68%
14%
17%
So arbeiten Bremer Beschäigte wöchentlich tatsächlich
mehr als 3 Überstunden
mehr als 12Überstunden
6 bis 12Überstunden
52% 4%11%
Bremer Beschäige gesamt
Werden Überstunden ausgeglichen?(in Geld oder Freizeit)
75%
12%
Immer
Nie
64%21%
Azubis
82%4%
Krankenhäuser*
64%11%
Gastgewerbe*
78%10%
Verkehr und Lagerei*
* In diesen Branchen fallen besonders häufig Überstunden an.
DIE BREMER ARBEITSWELT IN ZAHLEN
Arbeitszeit und Überstunden
Über 52 Prozent der Bremer Beschäftigten ar beiten
wöchentlich mindestens drei Stunden mehr als
ver traglich vereinbart. Fast 12 Prozent erhalten
keinen Ausgleich für ihre Überstunden
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BAM — November / Dezember 2017
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Kurz gemeldet Auch in diesem Jahr haben wir wieder Weg
begleiter und Partner, Gäste aus Politik,
Ge werkschaften, aus Betrieben, Wissenschaft
und Kultur zu unseren Sommerempfängen
eingeladen
Fotos: Karsten Klama
ver.di-Chef Bsirske zu Gast in Bremen Für eine stärkere gesetzliche Rente, für bessere Bedingungen in der Pflege und für eine gerechtere Steuerpolitik hat sich ver.diChef Frank Bsirske auf dem Sommerempfang der Arbeitnehmerkammer stark gemacht. Zuvor hatte bereits KammerPräsident Peter Kruse die 350 ge ladenen Gäste auf die drängenden Probleme der Arbeitnehmer aufmerksam gemacht und in seiner Eröffnungsrede die Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung vorgestellt. Diese lobte besonders Carsten Sieling, Präsident des Senats, weil sie wichtige Erkenntnisse für Bremen lieferten.
Ulrich Schneider zu Besuch in Bremerhaven In Bremerhaven ging es auf dem diesjährigen Sommer empfang vor allem um die soziale Schiefl age und das Wohl standsgefälle in Deutschland. Gast redner Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritä tischen, mahnte erneut vor der wachsenden Spaltung in Arm und Reich. KammerHauptgeschäftsführer Ingo Schierenbeck hatte die rund 180 Gäste zuvor begrüßt, darunter auch Stadtverordnetenvorsteherin Brigitte Lückert. Sie nahm den Empfang zum Anlass, der Kammer für ihre Arbeit zu danken: Wenn sie wissen wolle, wie es um Bremerhaven steht, brauche sie nur in deren Bericht zur Lage zu schauen.
Peter Kruse,
Präsident der
Arbeitnehmer-
kammer
Ulrich Schneider (Hauptgeschäftsführer des Paritätischen
Gesamtverbands), Brigitte Lückert (Stadt ver ordnetenvorsteherin
Bremerhaven) und Ingo Schierenbeck (Hauptgeschäftsführer
der Arbeit nehmerkammer)
Frank Bsirske, Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di
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SCHWERPUNKT
Gleichberechtigung in der Familie — Das Eltern geld in Bremens Stadtteilen
Vor zehn Jahren wurde das Elterngeldgesetz eingeführt. Ein wichtiges Ziel war,
Mütter schneller an den Arbeitsplatz zurückzubringen. Ist das gelungen? Eine
Studie im Auftrag der Arbeitnehmerkammer Bremen zeigt: Vor allem gut ver
dienende Paare profitieren von der Neuregelung. Für Eltern mit geringem Ein
kommen bleibt die Situation schwierig.
Text: Janet Binder – Fotos: Kay Michalak
„In unserem Umfeld ist es klar, dass – wenn man studiert hat und
promoviert hat wie ich und sehr viel Zeit und Geld in die Ausbildung gesteckt hat – dass man da nicht
lange zu Hause bleibt, das war allen klar.“
Denn die Höhe des Elterngeldes ist abhängig vom Einkommen vor der Geburt des Kindes. In der Regel wird das wegfallende Einkommen zu 65 Prozent durch das Elterngeld ersetzt. Der Mindestbetrag des gewährten Elterngeldes beträgt 300 Euro pro Monat. „Man muss es sich auch leisten können, in Elternzeit zu gehen“, betont Thomas Schwarzer, Referent für kommunale Sozialpolitik bei der Arbeitnehmerkammer Bremen. Nur gut verdienende Paare könnten auf Augenhöhe miteinander aushandeln, wer wie viele Monate zu Hause bleibe.
„Ich gönne mir und den Kindern mehr Zeit miteinander, das ist tatsächlich das, was Elternzeit liefert.
Und zahle dafür mit einem ge ringen Einkommen, sozusagen.“
Väter seien vor allem dann bereit, Elternzeit zu nehmen, wenn ihre Frauen die Zeit für einen beruflichen Aufstieg nutzten. „Zum Beispiel, wenn die Frau noch ein Projekt oder ihren Doktor fertig machen muss und danach auch mehr Geld verdienen kann“, so Thomas Schwarzer. Das macht sich auch in der Statistik bemerkbar: In den gut situierten Stadtteilen gehen Väter überdurchschnittlich oft in Elternzeit; zum Teil nehmen sie bis zu elf Vätermonate. Dort ist auch erwartungsgemäß das ausgezahlte Elterngeld am höchsten. Das durchschnittliche Elterngeld von Vätern etwa in Borgfeld liegt bei 1.450 Euro und in Schwachhausen bei 1.260 Euro.
Elternzeit, wenn auch meist deutlich kürzer als Frauen. Und auch für die Mütter hat sich einiges geändert: Allein in der Stadt Bremen arbeitet fast jede dritte Mutter, die ein Kind unter drei Jahren hat, in Vollzeit.
„Ich habe einmal den Satz gehört: Glückliche Eltern, glück liche Kinder. So ist es einfach, wir wollen beide arbeiten, wir wollen beide auch umgekehrt für die Kinder
da sein und dann machen wir es eben so.“
Die Studie des Instituts für Arbeit und Wirtschaft (iaw) im Auftrag der Arbeitnehmerkammer Bremen zeigt nun erstmals ein detailliertes Bild für die Hanse stadt auf. Zahlreiche Mütter und Väter wurden nach ihrem Bezug von Elterngeld und Elterngeld Plus befragt. Die Studie bietet eine Übersicht nach Stadtteilen, die es bisher so noch nicht gab. Dadurch wird die bisher vor allem positive Bilanz des Elterngeldes etwas relativiert. „Es hat sich gezeigt, dass in bestimmten sozialen Milieus die Art der Aufteilung des Elterngeldes keine Rolle spielt“, betont Böhme. „Das Ziel des Elterngeldes geht also an einem Teil der Familien vorbei.“
Das gelte nicht nur für HartzIV Leistungsempfänger, sondern auch für Familien, die weiterhin an der traditionellen Rollenverteilung festhalten. In Blumenthal etwa, wo es einen hohen Anteil an Arbeiterfamilien gibt, gehen weniger als 13 Prozent der Väter in Elternzeit. Zum Vergleich: In Schwachhausen, Mitte, Östliche Vorstadt oder Borgfeld mit einem hohen Anteil an besser verdienenden Akademikerfamilien sind es 40 bis 45 Prozent der Männer. „Die viel versprochene Wahlfreiheit beim Elterngeld existiert nur bei Familien, in denen beide Partner etwa gleich gut qualifiziert, beruflich gut abgesichert und überdurchschnittlich ver dienend sind“, betont René Böhme.
Ein Blick in die Statistik ist oft sehr aufschlussreich – manchmal können aber auch die falschen Schlüsse daraus ge
zogen werden: In den tendenziell sozial benachteiligten Bremer Stadtteilen wie Gröpelingen, Neue Vahr Nord oder Tenever beziehen frisch gebackene Väter nicht selten mindestens zwölf Monate Elterngeld. Haben die Väter dort also ein besonders modernes Familienverständnis und stecken deshalb beruflich für ihre Frauen zurück? „Nein“, sagt René Böhme, der zu sammen mit Nele Mönkedieck die von der Arbeitnehmerkammer Bremen in Auftrag gegebene Studie „Zeit für die Familie?“ verfasst hat. „Tatsächlich handelt es sich bei den Vätern um HartzIVEmpfänger. Ihnen wird vom Jobcenter diktiert, Elterngeld zu beantragen, damit es weniger Leistungen zahlen muss“, erklärt Böhme. „Die Statistik ist also den äußeren Zwängen geschuldet.“
Das Elterngeld gilt zehn Jahre nach seiner Einführung gemeinhin als Erfolgsmodell. Es wird maximal 14 Monate gewährt, damit Mütter zügig an den Arbeitsplatz zurückkehren. Beim Elterngeld Plus, bei dem Elternzeit und Teilzeitarbeit miteinander kombiniert werden, lässt sich der Bezug auf 28 Monate ausdehnen – allerdings in halber Höhe. Durch die Partnermonate sollen auch Väter finanzielle Anreize bekommen, sich zumindest zwei Monate um den Nachwuchs zu kümmern. Dadurch hat sich schon jetzt ein erkennbarer gesellschaftlicher Wandel vollzogen: Die klassische Rollenverteilung konnte zunehmend aufgebrochen werden. Immer mehr Männer gehen in
Alle Zitate in den Kästen stammen von verschiedenen Interview partnerinnen aus der Studie „Zeit für die Familie? Analysen zur In anspruchnahme von Eltern -geld und Elterngeld Plus in der Stadt Bremen“. www.arbeitnehmerkammer.de/ downloads (Thema: Familie)
Schwerpunkt BAM — November / Dezember 2017
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© Arbeitnehmerkammer BremenQuelle: Eigene Darstellung auf Basis der Elterngeldempfängerinnen und Elterngeldempfängerin der Stadt Bremen von im Jahr 2012 geborenen Kindern
Durchschni�liches Elterngeld pro Monat in Euro
Väterbeteiligung in Prozent
Blumenthal
Oberneuland
Borgfeld
Osterholz
HemelingenObervieland
Horn-Lehe
Schwachhausen
VahrMitte
FindorffWalle
Neustadt
Woltmers-hausen
Huchting
Gröpelingen
Burglesum
Vegesack
ÖstlicheVorstadt
< 485
485 bis 685
685 bis 885
> 88546 1837 2243 19
13
40
30
33
41
362615
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Das hat dann auch langfristige finanzielle Folgen: Reduziert die Frau nach dem ersten Kind ihre Arbeitszeit weiter, bekommt sie beim zweiten Kind noch weniger Elterngeld als beim ersten. Hört sie nach dem zweiten Kind ganz auf zu arbeiten, fällt die Leistung für das dritte noch niedriger aus. „Das partnerschaftliche Modell wird beim zweiten und weiteren Kind zunehmend schwieriger. Gerade wenn die Kita Gebühren hoch sind, bleibt die Frau lieber gleich zu Hause“, betont René Böhme. Auch das Ehegattensplitting konterkariere das Ziel des Elterngeldes, einen frühzeitigen Wiedereinstieg der Frauen in den Arbeitsmarkt zu fördern.
„Das ist ja bei den meisten, denke ich mal, keine Frage, wer will,
sondern wer verdient am meisten Geld. Der, der weniger verdient,
der bleibt zu Hause.“
Andere Familien halten am traditionellen Modell des Haupternährers fest: In Familien, in denen der Mann deutlich mehr verdient als die nicht oder teilzeitbeschäftigte Frau, erhöhe der Vater eher nach der Geburt eines Kindes noch seine Wochenarbeitszeit, um den Verdienstausfall der Mutter auszugleichen,
sagt René Böhme. In diesen Familien gehe der Vater äußerst selten in Elternzeit, weil die Einkommenseinbußen sonst zu hoch wären. Die Frauen bleiben meist länger als nur ein Jahr bei den Kindern. „In den Interviews wurde klar, dass es diese Familien eher ab lehnen, Kinder in die Krippe zu geben.“
„Ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde es zu früh, ihn mit einem
Jahr in eine Krippe zu geben. Die sind noch sehr klein da und die
brauchen halt die Mama.“
SchwerpunktBAM — November / Dezember 2017
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KOMMENTAR
Bremer Familien von
Kita-Beiträgen entlasten!
Viele Bremer Familien gerade mit kleinen, betreuungsintensiven Kindern müssen mit sehr wenig Geld über die Runden kommen. Das gilt vor allem für Alleinerziehende, Familien mit drei und mehr Kindern sowie für erwerbstätige Geringverdiener be ziehungsweise „Aufstocker“, die unterhalb oder knapp über der Armutsgrenze leben. Unsere Studie zeigt, dass auch besser situierte Familien der Mittelschicht unter erheblichem finanziellen und zeitlichem Druck stehen: durch steigende Mieten, beträchtliche Pendlerkosten sowie hohe Krippen und Kitabeträge. Die immer größer werdende Zahl der Familien mit zwei Erwerbstätigen ist ebenfalls stark belastet. Zur Entlastung der Familien fordern wir die vollständige Abschaffung der Beiträge für Kinderbetreuung in der Stadt Bremen. Außerdem müssen die Kinderbetreuungszeiten flexibler werden und besser zu den Arbeitszeiten von Arbeitnehmern passen. Dazu gehört auch die Aufnahme von Kindern in Betreuungseinrichtungen nach dem Bedarf der Eltern und nicht ausschließlich nach Ende der Sommerferien. So wie es der Rechtsanspruch vorsieht!
„Wenn ich jetzt […] wieder an fangen würde, dann bräuchte ich Betreuungsplätze für zwei Kinder,
mit den Fahrtkosten, mit dem Auto zusammen, wäre ich bei rund
600 Euro im Monat, die ich ausgeben müsste, um arbeiten gehen
zu können. Da können Sie sich überlegen, wie viel man in Steuerklasse V arbeiten müsste, […] um
einen Nutzen davon zu haben. Unterm Strich ist das einfach nur
Stress. Das mache ich nicht.“
Tatsächlich müssen in Bremen die Familien mit wenig Geld über die Runden kommen. Bremer Mütter bekommen im Durchschnitt im Vergleich zu den anderen Bundes ländern das niedrigste Elterngeld. In den Großstädten sind die Ansprüche nur in Duisburg und Dortmund noch etwas geringer als an der Weser. In Orts teilen wie Gröpelingen, Tenever oder Linden hof mit hoher Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängerquote sind es rund 400 Euro. Bei der Höhe des Elterngeldes der Väter sieht es nur unwesentlich besser aus: Es liegt im Bundesvergleich im unteren Drittel.
Das niedrige Elterngeld der Mütter hat vor allem einen Grund: 39 Prozent der Frauen in der Stadt Bremen haben vor der Geburt eines Kindes kein eigenes Erwerbseinkommen gehabt. „Das ist ein sehr hoher Anteil“, sagt Thomas Schwarzer. Sie sind finanziell ent weder von ihrem Partner ab hängig oder von Sozialleistungen. Im Vergleich der Großstädte liegt der Wert nur in Essen, Dortmund und Duisburg höher. In Dresden waren dagegen nur 21 Prozent vor der Geburt nicht erwerbstätig. Zieht man auch kleinere Städte mit ein in den Vergleich, zeigt sich, dass in Bremer haven die Situation noch bedenklicher ist als in Bremen: Dort haben zwei von drei Müttern nicht
gearbeitet, bevor sie in die Familienphase gegangen sind. „Im Bundesland Bremen haben entsprechend viel mehr Familien ein deutlich höheres Armutsrisiko als in anderen Städten“, betont Schwarzer.
„Und mit der Anzahl der Kinder wächst der Aufwand im Haus
halt, dann ist einfach nicht mehr so viel Erwerbs tätigkeit möglich […]. Das rechnet sich nicht. Ich denke, dass das für eine Frau, die studiert hat und einen hoch bezahlten Posten hat, dass das für die durchaus
Sinn macht, die kann sich nämlich auch eine Haushaltshilfe
leisten […]. Ich muss das leider selber machen, von daher lohnt
sich das einfach nicht.“
Die Studie zeigt vor allem, dass vom Elterngeld als Lohnersatz leistung beson ders gut verdienende Frauen durch bessere berufliche Chancen und Entfaltungsmöglichkeiten profitieren. Mütter mit niedrigen oder keinen Einkünften profitieren weniger und haben kaum zusätzliche Spielräume. „Die Analyse hat gezeigt, dass es in Bremen eine erhebliche Anzahl an Müttern mit sehr geringen Elterngeldan sprüchen gibt“, sagt Thomas Schwarzer. Somit wachsen zahl reiche Kinder in finanziell schwierigen Lebenslagen auf. Hier sei es auch Aufgabe des Senats, sich für eine Verbesserung ihrer Situation und zum Beispiel für eine bundesfinanzierte Kindergrundsicherung oder ein gerechteres Kindergeld einzusetzen. „Auch Eltern mit geringem Einkommen müssen die Möglichkeit bekommen, partnerschaftlicher ihre Elternzeit zu gestalten“, fordert Schwarzer.
Kammermitglieder können sich in Fragen des Arbeits- und Sozial-versicherungsrechts kostenlos beraten lassen – auch zum Thema Elterngeld. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Magazins.
Thomas Schwarzer,
Referent für
kommunale
Sozialpolitik
Foto: Stefan Schmidbauer
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Mehr Informationen bietet unsere Broschüre „Wie bitte?“ – Hören und Lärm im Beruf, die in unseren Geschäftsstellen ausliegt. www.arbeitnehmerkammer.de/gesundheit
Lärm am Arbeits platz — aufs Ohr achten
Text: Janina Weinhold
uf dem Flughafenrollfeld, an Baustellen oder in Fabriken ist es oft konstant zu laut. Maschinen, wie Kreissägen oder eine Blechpresse, erzeugen schnell 100 Dezibel (dB) und mehr – ein nor
males Gespräch nur etwa 60 dB. Wer aber dauerhaft einer hohen Lärmbelastung am Arbeitsplatz ausgesetzt ist, riskiert eine Lärmschwerhörigkeit. Sie ist die zweithäufigste Berufskrankheit. Auch in Berufen ohne ständigen Maschinenlärm kann Lautstärke zum Problem werden. Bademeister, Kellner und Barkeeper oder Lehrerinnen und Erzieher sind zeitweise hohen Geräuschpegeln ausgesetzt. Eine unruhige Schulklasse, laute Musik und Gespräche produzieren schnell eine Lautstärke, die auf Dauer krank machen kann – selbst in Großraumbüros und Callcentern.
Stress für Körper und GehörEin gesundes Gehör kann Sprache und Geräusche filtern. Feine Härchen im Innenohr, die Hörzellen, übersetzen Schallwellen für das Gehirn. Bei dauerhafter Überbe lastung können die Härchen brechen und Schwerhörigkeit aus lösen. Außerdem steigt das Risiko für einen Hörsturz als „Ohrinfarkt“ mit plötzlich auftretender Taubheit oder ständig wahrgenommenen Ohrgeräuschen wie Pfeifen oder Rauschen (Tinnitus). Lärm belastet jedoch nicht nur das Gehör. Zu viel Lärm erzeugt auch Stress. Hoher Blutdruck, HerzKreislauf Erkrankungen, Konzentrationsmangel oder Schlafstörungen können die Folge sein.
Arbeitgeber in der PflichtDer Arbeitgeber muss die Lärmbelastung am Arbeitsplatz mit einer Gefährdungsbeurteilung überprüfen. Bei einem dauerhaften Lärmpegel über der 85DezibelGrenze, muss er etwa für eine Schalldämmung von Maschinen oder Räumen sorgen. Außerdem muss der Arbeitgeber einen Gehörschutz zur Verfügung stellen und sein Personal über die Schutzmaßnahmen unterrichten. Zusätzlich haben Beschäftigte an Lärmarbeitsplätzen ein Anrecht auf arbeitsmedizinische Vorsorge und Beratung beim Betriebsarzt. Doch auch für Arbeitsplätze ohne gehörschädigenden Lärm gelten Gesundheitsschutzvorgaben. Stellt sich der Geräusch pegel im Raum als Stressfaktor heraus, muss der Arbeitgeber mit Maßnahmen wie Schalldämmung für ein leiseres Arbeits umfeld sorgen.
Aufs Ohr achtenProbleme beim Lesen sprechen schnell für eine Brille. Eine Schwerhörigkeit entwickelt sich dagegen eher schleichend. Wenn es schwerer fällt, Gespräche zu verstehen, sollten Betroffene einen Hörtest beim Arzt machen. Auch Anzeichen für einen Tinnitus und Hörsturz, wie etwa ein Wattegefühl oder Piepsen im Ohr, sollten Beschäftige ernst nehmen. Eine frühe Diagnose kann vor dauerhaften Schäden schützen. Freiwilliges Arbeiten in Ruheräumen oder eine Filzunterlage für Tastaturen können dem Ohr eine Pause gönnen.
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Arbeit & GesundheitBAM — November / Dezember 2017
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Gleicher Lohn für Männer und Frauen? — Das Entgelttrans parenz gesetz
Gleiches Geld für gleiche Arbeit durchzu setzen, ist nicht immer einfach. Insbesondere, wenn Beschäftigte gar nicht wissen, was die Kollegen verdienen. Ein neues Gesetz soll dabei helfen, den sogenannten Auskunfts anspruch durchzusetzen
Text: Hanna MollenhauerFoto: Kay Michalak
Was bedeutet „Auskunfts- anspruch“?Behörden und Unternehmen ab 200 Be schäftigte haben durch das Entgelttransparenzgesetz die Pflicht, Beschäftigten Auskunft über das durchschnittliche monatliche Bruttoentgelt des anderen Geschlechts zu erteilen. Voraussetzung ist, dass mindestens sechs Beschäftigte des anderen Geschlechts eine gleiche oder gleichwertige Tätigkeit ausüben.
Was heißt das für mich konkret?
Gibt es im Unternehmen eine Interessenvertretung (zum Beispiel einen Betriebsrat), lassen Sie Ihren Auskunftswunsch schriftlich über diese an die Personalabteilung weiterleiten. Das geschieht dann mit anonymen Daten. Ohne Betriebsrat oder eine andere Interessenvertretung wenden Sie sich direkt schriftlich an die Personal abteilung – dann jedoch ohne Anonymisierung. Für eine Antwort hat der Arbeitgeber drei Monate Zeit. Diese Frist gilt aber nur für nicht tarifgebundene oder nicht tarifanwendende Unternehmen. Alle anderen müssen „rechtzeitig“ informieren, so das Ge setz.
Und dann weiß ich, was der Kollege verdient?Das Gehalt einzelner Beschäftigter erfahren Sie nicht. Antworten be ziehen sich grundsätzlich auf das Durchschnittsentgelt vergleichbarer Kollegen des anderen Geschlechts.
Muss der Arbeitgeber dann mein Gehalt anpassen?Nein. Sie können das Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber suchen. Oder sich zur Unterstützung an Ihren Betriebsrat wenden. Bei gravierender Ungleichbehandlung können Sie Ihre Ansprüche gerichtlich einfordern. Lassen Sie sich dazu vorab beraten, etwa in der Rechtsberatung der Arbeitnehmer kammer.
Kammermitglieder können sich in Fragen des Arbeits- und Sozialversiche-rungsrechts kostenlos beraten lassen. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Magazins.
Informationen zur Beratung für Betriebs- und Personalräte finden Sie ebenfalls auf der Rückseite dieses Magazins.
Das Entgelttransparenzgesetz ist seit 6. Juli in Kraft und soll Be schäf-tigten helfen, gleiches Entgelt bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit durchzusetzen. Es gab auch vorher schon ein einklagbares Recht bei Diskriminierung von Männern und Frauen auf Schadensersatz. Jetzt gibt es ein weiteres Instrument: den Auskunftsanspruch. Der kann ab 8. Januar 2018 erstmalig geltend gemacht werden – und dann alle zwei Jahre.
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= für Betriebs- und Personalräte= für Politikinteressierte= für alle
Ausstellung: Exactitudes – Fotografien von Ari Versluis und Ellie UyttenbroekGalerie im Vegesacker Geschichtenhaus, Zum Alten Speicher 5 A, Bremen-Nord
Ausstellung: Winterreise / Nirgendwo – Siebdrucke von Kornelia HoffmannArbeitnehmerkammer, Galerie im Foyer, Bürgerstraße 1, Bremen
Vortrag: Das eigene Bild. Personenfotografie – rechtliche Fragen und AntwortenGalerie im Vegesacker Geschichtenhaus, Zum Alten Speicher 5 A, Bremen-Nord
Konzert: Ina Karian et Paris la nuit. Gypsy Rhythmen, Flamenco und WeltmusikNUNATAK, Kapitän-Dallmann-Straße 2, Bremen-Blumenthal
Betriebsratskandidatur? Na klar!Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen
Aus der Reihe „Ihr Recht – einfach erklärt“: Leiharbeit – was Sie beachten müssen
Arbeitnehmerkammer, Lindenstraße 8, Bremen-Nord Urlaub – Endlich frei! Oder doch nicht?
Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Richtig und falsch? Rechtsirrtümer im Arbeitsalltag
Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen
Globale – Festival für grenzüberschreitende Kultur: Petina Gappah aus Simbabwe liest aus ihrem aktuellem Buch „Die Schuldigen von Rottenrow“Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen
„Hauptsache, es knallt“ – Kabarettist Robert Griess mit dem Bremer Kaffeehaus-Orchester und den Sängerinnen Julie Comparini, Evelyn Gramel und Manja StephanArbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen
Anerkennung ausländischer Berufsqualifikation im Land Bremen – Vorstellung der Studien ergebnisseArbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen
Was ist meine Lebensversicherung wert? Kooperationsveranstaltung mit der Verbraucher zentrale BremenArbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen
Lesung mit Musik: „Des Kaisers neue Kleider“ von Hans Christian AndersenGalerie im Vegesacker Geschichtenhaus, Zum Alten Speicher 5 A, Bremen-Nord
Lieder von Bert Brecht – mit dem Bremer Kaffeehaus-Orchester und den Sängerinnen Julie Comparini, Evelyn Gramel und Manja Stephan Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen
Veranstaltungen
BREMEN & BREMEN-NORD
15. September – 20. Dezember
1. November – 31. Januar 2018
2. November19 Uhr
4. November20 Uhr
7. November17 – 19.30 Uhr
7. November
28. November
12. Dezemberjeweils 18 – 19.30 Uhr
10. November19 Uhr
25. November20 Uhr
30. November16 – 18.30 Uhr
5. Dezember16 Uhr
7. Dezember19 Uhr
13. Dezember20 Uhr
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Kabarett im Capitol: Erik
Lehmann mit seinem
Programm „Uwe Wallisch –
der Frauenversteher”
10. Nov., 20 Uhr, Capitol in Bremerhaven
„Science goes Pub/lic“
lädt zum Kneipenquiz:
Von Fishtown zur City of
Science – Wie gut kennst
du deine Stadt?
16. Nov., 20.30 Uhr,
Quartier Nr. 159, Bremer-haven
Reihe „Ihr Recht – einfach
erklärt“: Infoveranstal-
tungen zu Leiharbeit
(7. Nov., Bremen), Urlaub
(28. Nov., Bremen)
und Minijobs (28. Nov.,
Bremerhaven)
Satirica vom 2. – 24. November Mathias Tretter – „Pop“ Henning Venske – „Satire – gemein aber nicht unhöflich“ Horst Schroth – „Wenn Frauen immer weiter fragen“ Erik Lehmann – „Uwe Wallisch – der Frauenversteher” Axel Hacke – „Liest“ Martin Großmann – „Krafttier Grottenolm“ Simone Solga – „Das gibt Ärger“ Thomas Freitag – „Europa – der Kreisverkehr und ein Todesfall”
Capitol der Arbeitnehmerkammer, Hafenstraße 156, Bremerhaven
Ausstellung: Kerstin Henschel – Die Wirklichkeit der Bilder. Foto übermalungen und MalereiArbeitnehmerkammer, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven
Von Fishtown zur City of Science – Wie gut kennst du deine Stadt?Quartier Nr. 159, Bürgermeister-Smidt-Straße 159, Bremerhaven
Betriebsratskandidatur? Na klar!Arbeitnehmerkammer, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven
Aus der Reihe „Ihr Recht – einfach erklärt“:Minijob = Minirechte?Arbeitnehmerkammer, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven
Kabarett im Capitol Neues Kabarett im Dreierpack – Özgür Cebe, Sandra da Vina
und Roman Weltzien Anny Hartmann – „Schwamm drüber?“ Der besondere
Jahres rückblick auf 2017 Bühne Cipolla – „Mario & der Zauberer“ Jan Weiler – „Und ewig schläft das Pubertier“
Capitol der Arbeitnehmerkammer, Hafenstraße 156, Bremerhaven
Weitere Veranstaltun gen und Informationen unter www.arbeit nehmer kammer.de/veranstaltungen
BREMERHAVEN
2. November4. November8. November10. November15. November17. November22. November24. Novemberjeweils 20 Uhr
7. November –29. Dezember
16. November20.30 Uhr
14. November17 – 19.30 Uhr
28. November18 – 19.30 Uhr
1. Dezember
6. Dezember
7. Dezember14. Dezemberjeweils 20 Uhr
BUCH-TIPP
Gesund trotz MultitaskingZimber, Andreas Gesund trotz Multitasking.Selbstmanagement für den Berufsalltag.Springer, 2016, 162 Seiten
„Multitasking“ meint den Versuch, mehrere Auf gaben in einem begrenzten Zeitraum parallel zu bewältigen. Der Begriff hat auch Eingang in unseren Alltag wortschatz gefunden – als Metapher für all die Informationen, die wir täglich zu verarbeiten haben. Wie das Berufsleben trotz der Belastungen durch Multitasking ge lingen kann, beschreibt Andreas Zimber, Professor für Wirtschafts und Gesundheitspsychologie in seinem Ratgeber. Er stellt dazu Strategien, Techniken und Methoden mit praxisorientierten Beispielen vor.
Dieses Buch können Sie in Ihrer Stadtbibliothek ausleihen. Be schäf-tig te mit KammerCard er halten auf die BIBCARD der Stadt bibliothek zehn Prozent Ermäßigung!
www.arbeitnehmerkammer.de/ kammercard
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Gute Arbeit in der Automobilindustrie?
Alternative Antriebe, Möglichkeiten des autonomen Fahrens und die Einflüsse der
Digitalisierung – all das erhöht den Druck auf die Automobilindustrie. Zudem lagert die
Branche viele Teile der Produktion an externe Dienstleister aus. Wie sich vor diesem
Hintergrund gute Arbeitsplätze sichern lassen, analysiert die Arbeitnehmerkammer in
einer neuen Studie, die Ende des Jahres erscheint
Text: Meike Lorenzen Foto: Kay Michalak
Die Automobilindustrie ist der Be schäftigungsmotor der deutschen Industrieproduktion. In 1.327 Betrieben ar beiten
bundesweit 828.000 Beschäftigte. In Bremen ist das MercedesBenzWerk mit 12.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber. Alle 68 Sekunden läuft hier ein Auto vom Band. Die Stückzahlen haben sich stetig gesteigert. Während 2010
noch rund 257.000 Fahrzeuge gefertigt wurden, sollen es 2017 rund 400.000 werden. In Personal schlägt sich diese Steigerung jedoch nicht nieder. In der Branche „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ betrug die Zahl der sozialversicherungs
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pflichtig Beschäftigten im Land Bremen im Juni 1999 noch 19.012 Menschen, während es im Juni 2016 nur noch 14.527 waren. „Dafür gibt es zwei wesent liche Gründe“, sagt Axel Weise, Referent für Arbeitsmarkt und Beschäftigungspolitik bei der Arbeitnehmer kammer. „Zum einen haben Robotik und bisherige Digitalisierungswellen Ar beits plätze überflüssig gemacht. Zum anderen wurden immer mehr Bereiche an externe Dienstleister ausgelagert.“
Outsourcing als kostengünstiges ProduktionsmodellDas Auslagern von Dienstleistungen hat sich zu einem speziellen Produktionssystem entwickelt. Mittlerweile gehen Experten davon aus, dass nur noch 20 Prozent der Wertschöpfungskette der PkwProduktion bei den Automobil herstellern selbst organisiert werden. „Häufig spielen ökonomische Gründe eine zentrale Rolle bei der Einbeziehung von Dienstleistern“, sagt Axel Weise. Zum Beispiel: In den 1980erJahren wurde als Erstes die Fertigung der Sitze ausgelagert, unter anderem deshalb, weil die Beschäftigten bei den Zulieferern nach Tarifen der Textilindustrie bezahlt wurden, die deutlich unter denen der Automobilindustrie lagen.
Wo es noch gute Arbeit gibtDie Bedingungen für gute und schlechte Arbeit scheinen sich entlang der Aufteilung der Beschäftigten in Stamm und Randbelegschaft zu verteilen. Bedingungen für gute Arbeit finden sich vor allem direkt im MercedesBenzWerk in Sebaldsbrück. Hier greifen konzernweite Vereinbarungen, wie die Tarifverträge der Metall und Elektro industrie. Eine hoch qualifizierte Kraft kann hier über 80.000 Euro im Jahr ver dienen, Facharbeiter zwischen 50.000 und 60.000 Euro. Selbst eine angelernte Hilfskraft kann es auf über 30.000 Euro bringen. Ähnlich positiv sind die Befunde bezüglich der Arbeitszeit (es gilt die 35StundenWoche), der Leiharbeit (gleiche Bezahlung), der Bedingungen für den Renteneintritt (Renteneintritt mit 63 ohne Abschläge) und der Alters teilzeit sowie den Umgang mit Problemen des demografischen Wandels.
Die Untersuchungen haben gleichzeitig gezeigt, dass zwei Drittel der Belegschaft im Werk in Sebaldsbrück gewerkschaftlich organisiert sind. Es gibt also eine starke betriebliche Interessenvertretung, die wesentliche Voraussetzungen für die Etablierung guter Arbeit schaffen kann. Beim Thema Fremdvergaben und Werkverträge kommt die Interessenvertretung jedoch an ihre Grenzen.
Zulieferbetriebe sind von guter Arbeit weit entferntAnders sieht es bei den Zu lieferern aus. Etwa 45 bis 50 relevante Betriebe beliefern das MercedesBenzWerk in Se balds brück. Damit sind rund 8.000 Men schen im unmittelbaren Zuliefererbereich des Werks tätig.
„Hier zeigt sich ein ge teiltes Bild“, sagt Axel Weise. Bei den Systemzulieferern und den IT und Ingenieursdienst leistern finden sich ähnlich gute Arbeitsbedingungen wie bei den Automobilherstellern selbst. Die Zulieferer von Bauteilen sind im Mittelfeld angesiedelt, während die Zulieferer im Bereich Kontraktlogistik und FacilityManagement am unteren Ende des Feldes rangieren. „Von guter Arbeit sind diese Beschäftigten weit entfernt“, so Weise. Stundenlöhne werden teilweise bis unter zehn Euro gezahlt und die Arbeitszeiten sind oft nicht arbeit nehmerfreundlich organisiert. „Auch die betrieblichen Organisationen mit vielfach hierarchischen Formen des Managements sind bedenklich“, sagt Axel Weise. Teilweise herrsche ein rüder Umgang mit der betrieblichen Interessenvertretung. Oft werde sie sogar aktiv behindert, indem die Betriebsratsarbeit nicht
als Arbeitszeit anerkannt wird. Ein Lichtblick: In zwei Betrieben konnten gemeinsam von Betriebsrat und IG Metall um die Jahres wende 2016/17 Tarifverhandlungen initiiert werden, die aktuell vor einem positiven Abschluss stehen.
Seitens der IGMetallVertrauensleute im MercedesBenzWerk in Sebaldsbrück wurden bereits Initiativen auf den Weg gebracht, nur noch tarifgebundene Zulieferer oder Dienstleister zu beauftragen. „Die Aussichten, eine dies bezügliche Regelung im Rahmen einer Betriebsvereinbarung bei Daimler durchzusetzen, werden jedoch als gering eingeschätzt“, sagt Axel Weise.
Wie sieht die Zukunft aus?„Offen ist zudem, wie sich die Herausforderungen der Zukunft auf die Quali tät der Arbeit in der Branche auswirken“, sagt Weise. Einerseits würde der demografische Wandel bis 2030 zu einer wesentlichen Verknappung von Arbeitskräften führen. Andererseits erfordern die nächsten Entwicklungen der Digitalisierung (Industrie 4.0), die Forcierung der alternativen Antriebskonzepte (vor allem der EMobilität) und die Entwicklung autonomer Fahrsysteme völlig neue Qualifikationsprofile bei den Beschäftigten. Weiterbildung und Qualifizierung sollten für die Branchen in den nächsten Jahren deshalb ganz oben auf der Agenda stehen.
„Offen ist, wie sich die Herausforderungen der Zukunft auf die Qualität
der Arbeit in der Branche auswirken.“Axel Weise
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Innenleben: Uwe Maasberg
prüft, ob im Rechner noch
ein Datenträger steckt, der
gelöscht werden muss.
Galerie der ArbeitsweltBAM — November / Dezember 2017
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GALERIE DER ARBEITSWELT
Bits & Bytes im Fischereihafen
Defekte Netbooks, verstaubte Drucker oder Bildschirme mit Kratzern:
Im Wareneingang der Siwona gGmbH entscheidet Uwe Maasberg, ob gebrauchte Hardware
im Schrott oder wie neu auf einem Schreibtisch landet
Text: Anette Melerski – Foto: Kay Michalak
und 220 Tonnen Altgeräte hat Uwe Maasberg seit seinem ersten Tag in dem Bremerhavener Unternehmen angenommen, gewogen, begutachtet und dokumentiert: „Wir verwerten alte Computer und
alles, was dazugehört. Sind die Rechner, die wir von Unternehmen oder beispielsweise der Brüsseler EUVerwaltung bekommen, noch in Ordnung, betanken wir sie mit aktueller Software und verkaufen sie. Der Rest wird zerlegt, als Ersatzteil weiterverarbeitet oder verschrottet.“
Uwe Maasberg ist ein Mann der ersten Stunde – im Tagesgeschäft wie auch in der noch jungen Geschichte der Siwona: „Ich schließe morgens auf. Wenn die Rechner eintrudeln, muss ich da sein. Beim Warenein und ausgang entscheide ich: Ist das noch zu gebrauchen oder kann das weg?“ Was immer in Uwe Maasbergs Halle landet, verschwindet nach dem Wiegen erst einmal im Verschlussraum. So können die Kunden sicher sein, dass sensible Daten nicht in falsche Hände geraten: „Die Datenträger nehme ich als Erstes raus und lasse sie von unseren Fachinformatikern löschen.“
Integration am Arbeitsplatz Auch den Umbau der ehemaligen Waltranfabrik – der tranige Geruch hängt noch manchmal leicht in der Luft – hat der gelernte Speditionskaufmann von Anfang an be gleitet. Damals, vor gut einem Jahr, waren die Hallen noch komplett leer: „Mit 17 Mann – Geschäftsführung inklusive – haben wir alle Regale, Arbeitstische und Gitterboxen selbst so lange auf und umgebaut, bis es für unsere Zwecke passte.“
Manchmal rückt er die Boxen, in denen Platinen, Kabel oder Stecker landen, noch heute an eine andere Stelle – meistens, weil ihm zu Hause auf dem Sofa ein Geistesblitz kommt, wie man den Platz noch effektiver nutzen könnte.
Rund die Hälfte der 17 Mitarbeiter, die Siwona als gemeinnützige GmbH beschäftigt, sind Kollegen mit psychischen oder physischen Beeinträchtigungen. Damit gehen mit unter auch unterschiedliche Arbeitsweisen einher. Wenn Uwe Maasberg nicht da ist, hat sein Stellvertreter, ein Kollege mit Asperger Syndrom, die Verantwortung – dafür braucht er aber klare und sehr genaue Anweisungen, nach denen er arbeiten kann: „Mir ist es lieber, wenn jemand immer wieder fragt“, so Maasberg. „Es gibt aber auch Kollegen, denen ich immer wieder erklären muss, dass Plastikteile mit Schrauben nicht in den Behälter für sortenreine Kunststoffe kommen.“ Da reißt ihm dann auch schon mal der Geduldsfaden: „Ich bin nie lange sauer, aber schließlich habe ich die Verantwortung dafür, was die Halle verlässt. Das muss laufen.“
R
Als „Servicegesellschaft für intelligentes Wohnen und nachhaltiges Wirtschaften“ steht die Abkürzung Siwona nicht nur für inklusives Arbeiten und Nachhaltigkeit. In der Abkürzung steckt auch schon die nächste Geschäftsidee: technische Lösungen für die häusliche Pflege.
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zuständige kroatische Pflegekammer weigerte sich aber, Zeljko Jakovljevic eine Bescheinigung über die Vergleichbarkeit auszustellen. „Unter vier Augen sagte man mir: Wenn sie das machen würden, gäbe es in Kroatien bald keine Pfleger mehr“, sagt Jakovljevic.
Als Fachkraft gearbeitet – als Helfer bezahltSo bekam er in Deutschland zunächst nur den Status als Pflegehelfer. Tatsächlich wurde er von seinem Arbeitgeber als vollwertige Pflegekraft eingesetzt, verdiente jedoch weniger als seine Kollegen. Jakovljevic wollte deshalb seine Ausbildung auf anderem Wege anerkennen lassen. Sein Arbeitgeber hatte daran aber kein Interesse, die Behörden auch nicht.
Der Kroate kam schließlich nach Bremen, wo er inzwischen als anerkannte Pflegekraft in einer Reha Klinik arbeitet. Den Weg dahin empfand er schließlich als denkbar einfach. „In Bremen war alles unproblematisch“, sagt der 55Jährige. Er verbesserte weiter seine Deutschkenntnisse und besuchte neben seinem Job einen Lehrgang beim Paritätischen Bildungswerk, um sich auf die Kenntnisprüfung zum Krankenpfleger vorzubereiten. Den Test absolvierte er im April erfolgreich. Seine Erfahrungen zeigen, wie unterschiedlich in den Bundesländern mit der Anerkennung ausländischer Abschlüsse umgegangen wird.
Kostenlose Anerkennungsberatung bei der Arbeitnehmerkammer Denn seit 2014 hat jedes Bundesland sein eigenes Gesetz, mit dem bei landesrechtlich geregelten Berufen die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen garantiert wird. Damit sich Zuwanderer im Dickicht der Bürokratie in Bremen besser zurechtzufinden, wird hier eine kostenlose Anerkennungsberatung angeboten. Sie gehört zum bundesweiten Netzwerk „Integration durch Qualifizierung“ und hat ihren Sitz in der Arbeitnehmerkammer Bremen. Für die Anerkennung selbst sind je nach Beruf die jeweiligen Kammern oder Behörden zuständig.
Eine Studie des Instituts Arbeit und Wirtschaft (iaw) im Auftrag der Arbeitnehmerkammer Bremen hat nun die Lage im kleinsten Bundesland beleuchtet. Das Fazit: Es läuft schon vieles richtig bei der Anerkennung, dennoch gibt es noch Handlungsbedarf. Besonders vorbildlich laufe das Verfahren bei der Ingenieurskammer, sagt René Böhme vom iaw und Autor der Studie. „Dort berät eine eigene Fachkraft die Bewerber intensiv und begleitet das gesamte Verfahren Schritt für Schritt.“ Bei den Behörden, die etwa für Erzieher oder Ärzte zuständig sind, sei die Situation nicht so komfortabel. „Wir brauchen in den zuständigen Stellen mehr Personal, um sie in die Lage zu versetzen, die gestiegene Nachfrage bewältigen zu können“, betont Böhme.
eutschland braucht Fachkräfte, davon hatte Zeljko Jakovljevic gehört. Für ihn ergab sich dadurch eine
Chance für einen Neuanfang – die er auch nutzte. In seiner Heimat Kroatien hatte er 27 Jahre als examinierter Krankenpfleger gearbeitet. Zu Beginn seines Berufslebens war die Be zahlung noch hoch, erzählt der 55Jährige. Dann änderte sich die Situation: „Die Löhne sanken, die Lebenshaltungskosten stiegen.“ Zusammen mit seiner Frau entschied er, nach Deutschland zu gehen. Im Internet stieß er auf eine Stellenanzeige eines Frankfurter Pflege dienstes. Die Firma stellte ihn ein. Das war vor vier Jahren.
Doch es gab Hürden zu überwinden. Denn wer mit einem reglementierten Beruf nach Deutschland kommt, darf hier nicht ohne Weiteres seiner gelernten Tätigkeit nachgehen. Erst muss der gleiche Wert des Abschlusses an erkannt werden – das gilt für Krankenpfleger genauso wie für Erzieherinnen. Die
Der lange Weg zur Anerkennung
In Deutschland fehlen Fachkräfte, deshalb sind Zuwanderer mit entsprechenden
Qualifikationen willkommen. Doch auf dem Weg zur Anerkennung eines ausländischen
Abschlusses sind viele Hürden zu überwinden
Text: Janet Binder – Foto: Kay Michalak
D
Wer mit einem reglementierten
Beruf nach Deutschland kommt,
darf hier nicht ohne Weiteres
seiner gelernten Tätigkeit nach
gehen.
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Zeljko Jakovljevic
aus Kroatien
arbeitet mittler-
weile als
anerkannter
Kranken pfleger in
einer Reha- Klinik
in Bremen. Vor
der Aner kennung
konnte er nur
als Pflegehelfer
arbeiten.
Die Studienergebnisse werden in der Veranstaltung „Anerkennung auslän-discher Berufsqualifikation im Land Bremen“ am Donnerstag, 30. November um 16 Uhr im Kultursaal vorgestellt.
Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse Informationen zur Beratung zur Aner-kennung ausländischer Abschlüsse finden Sie auf der Rückseite dieses Magazins. www.arbeitnehmerkammer.de/ anerkennungsberatung
Nicht genügend Weiterbildungs-kurse vorhandenNach der Anerkennung stünden die Bewerber oft vor dem Problem, zwar schon ganz gut deutsch sprechen zu können, die entsprechende Fachsprache aber nicht zu beherrschen. Hier fehle es noch an unterstützenden Kursen. Zu den häufigsten Problemen bei den Anerkennungsverfahren gehören unvollständige Dokumente. Für solche Fälle seien bessere Instrumente notwendig, sagt Böhme: „In vielen Berufen müssen erst noch Vorbereitungskurse und Prüfungen entwickelt werden, um die beruflichen Kenntnisse von Bewerbern überprüfen zu können.“ Auch dauere die Bearbeitung der Fälle oft zu lange. Pfleger, Ärzte, Erzieher, Ingenieure und Lehrer: Das sind die fünf am stärksten in der Bremer Anerkennungsberatung nachgefragten Berufe. Vor allem bei den Lehrkräften hakt es im Verfahren. Obwohl Lehrkräfte händeringend in Bremen benötigt werden, wurden 2015 nur acht von 50 Fällen positiv beschieden. „Das liegt an den internationalen Unterschieden in der Ausbildung“, erklärt Böhme. In vielen Ländern brauchen Lehrkräfte nur ein Fach zu studieren, in Deutschland müssen es mindestens zwei sein. Als einziges Bundesland hat Hamburg sein Anerkennungsgesetz bereits an die Gegebenheiten angepasst und erleichtert es so ausländischen Lehrern, wieder in ihrem Beruf zu ar beiten. „Letztlich ist das eine politische Entscheidung“, sagt Böhme.
Lehrer können fehlende Kompetenzen oft nicht nachholenDoch selbst wer als Lehrer zwei Fächer vorweisen kann, braucht in der Regel eine Weiterbildung, um den Standards in Deutschland zu genügen. Doch Angebote fehlen mitunter: „Wenn die entsprechenden Fächer an der Uni Bremen nicht angeboten werden – wie zum Beispiel Sport – können die fehlenden Kenntnisse und Prüfungen nicht nachgeholt werden“, so Böhme. Ähn liches gelte für Ärzte, da das Fach Medizin in Bremen ebenfalls nicht gelehrt wird. Länderübergreifende Kooperationen wären notwendig. „Die gibt es aber noch nicht.“ Auch bei den Erziehern sind große internationale Unterschiede vorhanden. „Eigentlich ist keine Er zieher
ausbildung im Ausland genauso wie in Deutschland“, sagt Böhme. Trotzdem waren bis vor zwei Jahren vom Bildungs und vom Sozialressort fast alle Anerkennungsverfahren von Erzieherinnen positiv beschieden worden. „Dann gab es aber Rückmeldungen aus den Einrichtungen, dass die Kräfte erhebliche Defizite hatten“, sagt Böhme. Daraufhin schauten die Be hörden genauer hin. Das führte dazu, dass schließlich 2016 so gut wie kein Anerkennungsverfahren mehr durchkam: Von 58 waren es nur drei. An der Entwicklung entsprechender Weiterbildungsangebote wird deshalb aktuell gearbeitet.
Unterschiede in den Inhalten der AusbildungenIm Pflegebereich werden bereits passende Lehrgänge angeboten: Zeljko Jakovljevic hat die notwendigen Kurse besucht – und das ausgesprochen gern, obwohl er inzwischen schon seit drei Jahrzehnten im Beruf arbeitet. „Wenn man einen Wissensbereich nicht ständig braucht, vergisst man ihn. Jetzt habe ich meine Kenntnisse wieder
auffrischen können“, freut er sich. Außerdem gebe es durchaus Unterschiede in der kroatischen und der deutschen Ausbildung. „In Kroatien dürfen Krankenpfleger unbegrenzt Spritzen geben, das ist in Deutschland anders.“ Auch andere Unterschiede zu kennen, findet er wichtig. Jakovljevic hat seinen Schritt, mit über 50 Jahren noch auszuwandern, nie bereut: „Ich fühle mich in Bremen sehr wohl.“
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In verschiedenen Branchen steigen die Mindestlöhne zum 1. Januar, zum Beispiel im Elektrohandwerk, der Pflegebranche und der Geldbearbeitung. Im Laufe des Jahres er höhen sie sich auch unter anderem in der Leiharbeit und dem Maler und Lackiererhandwerk.
Beim Mutterschutz treten diverse Neuregelungen in Kraft, unter anderem werden die Ausnahmeregelungen zum Verbot der Nacht, Feiertags und Sonntagsarbeit branchenunabhängig gestaltet. Das Verbot der Mehrarbeit wird um eine Regelung zur höchstens zulässigen Mehrarbeit zugunsten von Teilzeitbeschäftigten ergänzt.
Durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz kann unter anderem die Beteiligung des Arbeitgebers an der betrieblichen Altersversorgung von Geringverdienern (Monatseinkommen von höchstens 2.200 Euro) steuerlich ge fördert werden. Die jährliche Grundzulage bei der Riester rente erhöht sich auf 175 Euro und freiwillige Altersvorsorge wird nicht mehr vollständig auf die Grundsicherung im Alter angerechnet.
„Betriebsrente: Chancen und Risiken“ – Infover an staltung mit der Verbraucherzentrale am 17. Januar 2018 um 18 Uhr in Bremen und am 18. Januar 2018 um 17 Uhr in Bremerhaven
Bei der Erwerbsminderungsrente ändert sich die Zurechnungszeit schrittweise. Bisher wurde die Rente für jüngere Erwerbsgeminderte so berechnet, als hätten sie bis zum 62. Lebensjahr gearbeitet. Bei einem Rentenbeginn ab 2024 wird sie schließlich so berechnet, als wenn sie bis zum 65. Lebensjahr gearbeitet hätten. Dies wirkt sich positiv auf die Rentenhöhe aus.
Die Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Renten und Arbeitslosenversicherung steigt auf 6.500 Euro brutto monatlich im Westen (Osten: 5.800 Euro). Die Beitrags bemessungsgrenze in der gesetzlichen Kranken und Pflegeversicherung erhöht sich auf 4.425 Euro brutto monatlich. Der über diesen Grenzbetrag hinausgehende Teil eines Einkommens ist beitragsfrei.
Die Versicherungspflichtgrenze, oberhalb derer Beschäftigte die gesetzliche Krankenkasse verlassen und komplett in die Privatversicherung wechseln dürfen, wird auf 4.950 Euro brutto im Monat angehoben.
Zur Absicherung des Existenzminimums muss auf ein zu versteuerndes Einkommen bis zum Grundfreibetrag keine Einkommensteuer gezahlt werden. Der jährliche Grund freibetrag erhöht sich auf 9.000 Euro.
Für Steuerpflichtige mit Kindern unter 18 Jahren oder in Ausbildung befindlichen Kindern von 18 bis 24 Jahren erhöht sich der jährliche Kinderfreibetrag auf 4.788 Euro.
Für Steuerpflichtige etwa mit Vermietungseinkünften oder beruflichen Werbungskosten über 1.000 Euro erhöht sich der Wert im selben Jahr abschreibbarer geringwertiger Wirtschaftsgüter (etwa ein Laptop) auf 800 Euro.
Das monatliche Kindergeld erhöht sich für das erste und zweite Kind auf 194 Euro, für das dritte auf 200 Euro und für das vierte und jedes weitere Kind auf 225 Euro.
Ab 2018 gekaufte Winterreifen müssen mit dem Schneeflockensymbol („3 Peak Mountain Snow Flake“) gekennzeichnet sein. Für Halter, die noch Winterreifen mit dem „M+S“Symbol fahren, gilt eine Übergangsfrist bis 30. September 2024.
Mit der Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union werden die Regeln für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten durch private Unternehmen und öffentliche Stellen EUweit vereinheitlicht.
Die neue EU-Pauschalreiserichtlinie betrifft den sogenannten Sicherungsschein, den Pauschalreisende bekommen, die mindestens Flug und Hotel im Paket bei einem Reiseveranstalter buchen. Bei Insolvenz einer Fluglinie oder eines Hotels übernimmt der Reiseveranstalter die Kosten. Künftig haben auch Verbraucher diesen Schutz, die online unterschiedliche Einzelleistungen über verschiedene An bieter buchen.
Neu in 2018Was ändert sich rechtlich für Beschäftigte und Verbraucher? Ein Überblick
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Klar, frisch, mobil — unser Online-Angebot für Sie
Um Sie in Zukunft noch besser informieren zu können, haben wir unsere Website komplett
überarbeitet. Und natürlich passt sich unser neues Design allen mobilen Geräten wie
Smartphone und Tablet an. Auch die SocialMediaAktivitäten haben wir ausgebaut
Das Mitgliedermagazin BAM können Sie online auf unserer Website lesen – oder als PDF herunterladen. Auch als E-Pub für Ihren E-Book-Reader steht es zur Verfügung.
Ob Infos zu neuen Steuer terminen oder unseren Stu dien, Tipps zum Aus-bildungs start oder Workshops für Be -triebsräte – über Aktuelles berichten wir in unserem großen Slider.
Die Inhalte sind nach vier Ziel-gruppen geordnet – damit jeder schnell die Informationen findet, die er sucht.
Die mobile Version der Website für Tablet und Smartphone ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die wichtigsten In halte.
Hier finden Sie eine Übersicht über unser Beratungsangebot, gelangen zu den Downloads und zu unserem Newsletter.
Wir wollen mit unseren Informa-tionen da sein, wo unsere Mit-glieder sind. Schon seit einiger Zeit posten wir regelmäßig politische Inhalte und Service- Informationen auf Twitter (@ANK_HB). Zusätzlich verbreiten wir wesentliche Informatio nen nun auch auf Facebook (Arbeit-nehmerkammer Bremen).
Die Veranstaltungen sind nach Ort, Art und Format übersicht-lich sortierbar.
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Alles, was Recht ist
Kammermitglieder können sich in Fragen des Arbeits-rechts kostenlos beraten lassen. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Magazins.
InfoveranstaltungRichtig und falsch? Rechtsirrtümer im ArbeitsalltagDi., 12. Dezember 2017, 18 Uhr, Bürgerstraße 1, Bremen
RECHTSTIPP
Arbeitnehmerüberwachung – Bundes arbeitsgericht setzt Grenzen
Der Einsatz einer Software, die alle Tastatureingaben an einem dienstlichen Computer für eine verdeckte Überwachung und Kontrolle des Arbeitnehmers aufzeichnet, ist unzulässig, wenn gegen den Arbeitnehmer kein konkreter Verdacht auf eine Straftat oder einer anderen schwerwiegenden Pflichtverletzung vorliegt. Das Bundesarbeitsgericht* hat der Überwachung von Mitarbeitern diese Grenze gesetzt und den Einsatz von Überwachungssoftware als Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von Arbeitnehmern bewertet. Hintergrund der Entscheidung war der Fall eines WebEntwicklers, dem der Arbeitgeber anhand der durch die Software gewonnen Daten vorgeworfen hatte, Teile seiner Arbeitszeit für private Tätigkeiten zu nutzen. Der Arbeitgeber hatte das Arbeitsverhältnis aus diesem Grund gekündigt. Die vom Arbeitnehmer eingereichte Kündigungsschutzklage war in allen Instanzen erfolgreich. Die digitalen Daten über die Privattätigkeit des Arbeitnehmers durften nicht verwertet werden. Die ins „Blaue hinein“ veranlasste Überwachung war unverhältnismäßig.* Urteil vom 27. Juli 2017 – 2 AZR 681/16
Ute Tönjes, Rechtsberaterin in Bremerhaven
STEUERTIPP
Steuer ohne Scheidung
Bis 2012 konnten Prozesskosten und damit auch Scheidungskosten als außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Dies änderte sich durch eine Änderung des Einkommensteuergesetzes im Jahr 2013: Prozesskosten und damit auch Scheidungskosten sind nicht mehr steuerlich absetzbar.
Trotz der Neuregelung wurden Scheidungskosten weiterhin oft in der Steuererklärung geltend gemacht. Bei der darauf sich anschließenden – der gesetzlichen Neuregelung folgenden – Nichtberücksichtigung wurden auch Einsprüche eingelegt und die Finanzgerichte bemüht. Der Bundesfinanzhof* hat jetzt in letzter Instanz entschieden, dass das Abzugsverbot von Prozesskosten auch für Scheidungskosten gilt.* Urteil vom 18.05.2017, veröffentlicht am 16.08.2017 – VI R 9/16
Larissa-Valeska Heilmann, Beraterin Steuerrecht in Bremen
RECHTSIRRTUM
„In der Probezeit gibt es keine Kündigungsfristen“
Das stimmt so nicht.
Auch in der Probezeit gibt es Kündigungsfristen. Im Arbeitsverhältnis beträgt die Kündigungsfrist zwei Wochen und gilt für die gesamte Dauer der Probezeit. Damit kann auch noch am letzten Tag der Probezeit mit dieser Frist gekündigt werden. Kürzere Kündigungsfristen sind nur durch Vereinbarungen in Tarifverträgen möglich. Im Arbeitsvertrag dagegen können ausschließlich längere Fristen festgelegt werden. Unabhängig hiervon kann auch in der Probezeit aus wichtigem Grund fristlos gekündigt werden. Das wäre etwa bei schwerwiegenden Verstößen der Fall, zum Beispiel bei Diebstahl oder Gewalt. In einer Ausbildung allerdings gelten während der Probezeit keine Kündigungsfristen!
Übrigens: Eine Probezeit gilt nur dann, wenn sie ausdrücklich im Arbeitsvertrag vereinbart worden ist. Sie darf höchstens sechs Monate lang sein – in der Ausbildung sogar nur vier Monate.
Text: Hanna MollenhauerJuristische Beratung: Elise Hartwich, Rechtsberaterin
in Bremerhaven
BAM — November / Dezember 2017 Arbeit & Recht
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LESERFOTO
Auf dem Weg zur Arbeit
IMPRESSUM
HerausgeberinArbeitnehmerkammer Bremen Bürgerstraße 1, 28195 BremenTelefon 0421.3 63 01-0Telefax 0421.3 63 01-89 www.arbeitnehmerkammer.de E-Mail:[email protected]
Autoren und AutorinnenJanet Binder, Larissa- Valeska Heilmann, Meike Lorenzen, Anette Melerski, Hanna Mollenhauer, Ute Tönjes, Janina Weinhold
RedaktionNathalie Sander (V.i.S.d.P.), Hanna Mollenhauer
LektoratMartina Kedenburg
Fotos Kay Michalak
Layout GfG / Gruppe für Gestaltung, Bremen
Konzeptionelle Beratungtextpr +, Bremen
DruckMüller Ditzen AG, Bremerhaven
Erscheint alle zwei Monate. Einzelverkaufspreis 2,50 Euro, Jahresabonnement 14 Euro, für Kammerzugehörige im Mitgliedsbeitrag enthalten.
ISSN 1614-5747Postvertriebs-Nummer H 43672
Lienhard Geißler: „Bei diesem Ausblick auf dem Weg zu meinem Arbeitsplatz bekomme ich jedes Mal Lust zu verreisen.“
Liebe Leserinnen und Leser, was fällt Ihnen ins Auge auf dem Weg zur Arbeit – was finden Sie besonders schön oder bemerkenswert, lustig oder absurd? Schicken Sie uns Ihre Fotos.
Infoveranstaltungenaus der Reihe: Ihr Recht – einfach erklärt
Minijob = Minirechte Di., 28. November 2017, 18 Uhr, Geschäftsstelle Bremerhaven, Barkhausenstraße 16, 27568 Bremerhaven
Urlaub – endlich frei oder doch nicht? Di., 28. November 2017, 18 Uhr, Bürgerstraße 1, 28195 Bremen
Leiharbeit – was Sie beachten müssen Di., 7. November 2017, 18 Uhr, Geschäftsstelle Bremen-Nord, Lindenstraße 8, 28755 Bremen
Drei Fragen — zu Minijobs
Sind Minijobber kranken- und pflegeversichert? Minijobber zahlen keine Beiträge für die Kranken und Pflege versicherung. Das hat den Vorteil, dass diese auch nicht vom Brutto gehalt abgezogen werden. Der Nachteil: Sie genießen keinen Versicherungsschutz. Um dennoch geschützt zu sein, sollten Minijobber daher eine versicherungspflichtige Hauptbeschäftigung (über 450 Euro) haben oder über den Partner in der Familienversicherung sein oder sie müssen eine freiwillige Versicherung abschließen.
Habe ich als Minijobber Anspruch auf Urlaub? Minijobber haben grundsätzlich die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder andere Beschäftigte auch, also auch Anspruch auf bezahlten Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und an Feiertagen. Auch Kündigungsschutz und Kündigungsfristen müssen beachtet werden.
Kann ich mehrere Minijobs haben? Wenn Sie mehrere Minijobs ausüben und keine versicherungspflichtige Hauptbeschäftigung haben, werden diese zusammengerechnet. Sollten Sie in der Summe mehr als 450 Euro brutto verdienen, wird jede einzelne Beschäftigung sozialversicherungspflichtig. Wenn die Grenze nicht überschritten wird, können alle Beschäftigungen als echte Minijobs sozialversicherungsfrei bleiben. Wenn Sie neben einer sozialversicherungspflichtigen Haupt beschäftigung mehrere Minijobs haben, kann der erste anrechnungsfrei bleiben. Auf das Arbeitsentgelt aus den übrigen geringfügigen Beschäftigungen müssen Sie die vollen Beiträge zur Sozialversicherung (mit Ausnahme der Arbeitslosenversicherung) zahlen.
Torsten Kleinearbeitet seit 2011 als Rechtsberater in der Geschäftsstelle Bremerhaven. Vorher war er jahrelang als Rechtsanwalt tätig. Er berät die Mitglieder insbesondere zu Fragen des Arbeits- und Sozialversiche-rungsrechts.
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BAM — November / Dezember 2017 Drei Fragen / Leserfoto / Impressum
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www.arbeitnehmerkammer.de
BERATUNGSANGEBOTE & ÖFFNUNGSZEITEN
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Arbeits- und Sozial-versicherungs rechtsberatung / Öffentliche Rechtsberatung * Persönliche Beratung (ohne Termine)Mo, Di, Do, Fr 9 – 12 UhrMo und Mi 14 –18 UhrTelefonische Beratung Arbeits- und Sozialversicherungsrecht
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nicht über steigt, können Sie die öffentliche Rechtsberatung des Landes Bremen in der
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