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Glossar 1 Thema: Sequenzierung des Erbgutes Allel Unterschiedliche Varianten eines Gens an einem be- stimmten Ort auf einem Chromosom (Locus=Genort). Bei einem doppelten (diploiden, s. u.) Chromosomen- satz können an dem gleichen Genort von homologen Chromosomen gleiche Allele vorliegen oder unter- schiedliche (s. Homozygotie/Heterozygotie). Bezogen auf eine Population von sich untereinander kreuzen- den Organismen gibt es generell mehrere Allele eines Gens. Verschiedene Allele eines Gens bedingen un- terschiedliche Ausprägungen des kodierten Merk- mals, z. B. Gen für Blütenfarbe: Allel 1=weiße Blüten- farbe, Allel 2=rote Blütenfarbe etc. Autosom/Gonosom Der Mensch hat 46 Chromosomen. Davon bestimmen zwei das Geschlecht (Gonosomen): Frauen haben zwei X-Chromosomen, Männer ein X- und ein Y-Chro- mosom. Die restlichen 44 Chromosomen unterschei- den sich nicht zwischen Mann und Frau und werden als Autosomen bezeichnet. Chorionzottenbiopsie Entnahme von Gewebe aus einem Teil der Placenta, welches genetisch vom Kind abstammt. Untersu- chungsmethode der Pränataldiagnostik, die bereits ab der 6. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden kann, zum Nachweis von chromosomalen Besonder- heiten und einiger Stoffwechselerkrankungen (s. auch Biopsie/Thema 2 Metagenomik). Diploid/haploid Menschliche Körperzellen enthalten zwei Chromoso- mensätze, einen mütterlichen und einen väterlichen und werden als diploid bezeichnet. Menschliche Keimzellen (Eizellen und Spermien) hingegen sind haploid, sie besitzen nur einen einfachen Chromoso- M. Schartl, J. M. Erber-Schropp (Hrsg.), Chancen und Risiken der modernen Biotechnologie, DOI 10.1007/978-3-658-04236-3, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014

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Glossar

1 Thema: Sequenzierung des Erbgutes

Allel Unterschiedliche Varianten eines Gens an einem be-stimmten Ort auf einem Chromosom (Locus=Genort). Bei einem doppelten (diploiden, s. u.) Chromosomen-satz können an dem gleichen Genort von homologen Chromosomen gleiche Allele vorliegen oder unter-schiedliche (s. Homozygotie/Heterozygotie). Bezogen auf eine Population von sich untereinander kreuzen-den Organismen gibt es generell mehrere Allele eines Gens. Verschiedene Allele eines Gens bedingen un-terschiedliche Ausprägungen des kodierten Merk-mals, z. B. Gen für Blütenfarbe: Allel 1=weiße Blüten-farbe, Allel 2=rote Blütenfarbe etc.

Autosom/Gonosom Der Mensch hat 46 Chromosomen. Davon bestimmen zwei das Geschlecht (Gonosomen): Frauen haben zwei X-Chromosomen, Männer ein X- und ein Y-Chro-mosom. Die restlichen 44 Chromosomen unterschei-den sich nicht zwischen Mann und Frau und werden als Autosomen bezeichnet.

Chorionzottenbiopsie Entnahme von Gewebe aus einem Teil der Placenta, welches genetisch vom Kind abstammt. Untersu-chungsmethode der Pränataldiagnostik, die bereits ab der 6. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden kann, zum Nachweis von chromosomalen Besonder-heiten und einiger Stoffwechselerkrankungen (s. auch Biopsie/Thema 2 Metagenomik).

Diploid/haploid Menschliche Körperzellen enthalten zwei Chromoso-mensätze, einen mütterlichen und einen väterlichen und werden als diploid bezeichnet. Menschliche Keimzellen (Eizellen und Spermien) hingegen sind haploid, sie besitzen nur einen einfachen Chromoso-

M. Schartl, J. M. Erber-Schropp (Hrsg.), Chancen und Risiken der modernen Biotechnologie, DOI 10.1007/978-3-658-04236-3, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014

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mensatz. Dies ist üblich bei sich sexuell fortpflanzen-den Lebewesen, es gibt aber auch Ausnahmen (Triploidie/Polyploidie).

Exogen Beschreibt, dass etwas außerhalb des Organismus entsteht, bzw. von außen auf den Organismus wirkt (oder von außen in den Organismus eindringt).

Exom Gesamtheit aller Abschnitte der DNA, die für Proteine kodieren können. Diese sind für die molekularbiologi-sche Diagnostik von besonderem Interesse, da dort die meisten krankheitsverursachenden Mutationen zu finden sind.

Homologie Im Zusammenhang mit Chromosomen spricht man von Homologie, da in einem doppelten (diploiden) Chromosomensatz jeweils zwei Chromosomen struk-turell identisch sind und ähnliche genetische Infor-mationen enthalten; sie sind homolog. Das eine der beiden homologen Chromosomen stammt von der Mutter, das andere vom Vater.

Homozygotie/ Auf homologen Chromosomen können an einem

Heterozygotie bestimmten Genort entweder zwei unterschiedliche Allele (s. o.) eines Gens (Heterozygotie) oder aber die gleiche Allele (Homozygotie) vorliegen. Dies gilt für alle diploiden Lebewesen.

Karyogramm Darstellung aller Chromosomen einer Zelle nach Größe und Bandenmuster paarweise geordnet.

Konduktorin/Konduktor Selbst gesund bleibende Überträgerin (bzw. selbst gesund bleibender Überträger) einer Erbkrankheit.

Polygenie/Monogenie Ist die Ausprägung eines Merkmals im Erscheinungs-bild eines Lebewesens (Phänotyp) von mehreren Genen beeinflusst, spricht man von Polygenie (vgl. Polygenie/Thema 4 Grüne Gentechnik). Bestimmt nur ein Gen den Phänotyp, spricht man von Monogenie.

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Rezessiv/Dominant Bestimmen homozygote (auf beiden Genorten glei-che) Allele das Erscheinungsbild eines Lebewesens (Phänotyp), ist dieses Allel rezessiv. Genügt ein hete-rozygotes, also einfach vorliegendes Allel, um zur Ausprägung eines Merkmals zu kommen, ist dieses dominant (Ausnahme: s. u. Begriff X-chromosomal)

X-chromosomal Lokalisation eines Gens auf dem X-Chromosom. Da Männer nur ein X-Chromosom besitzen, kommt bei ihnen ein Merkmal auch dann zur Ausbildung, wenn es rezessiv ist.

2 Thema: Metagenomik

Archaeen In der systematischen Einteilung der Lebewesen wer-den alle aus Zellen bestehenden Lebewesen in drei Domänen eingeteilt: (1) Eukaryoten (Lebewesen mit einem echten Zellkern, wie Pflanzen, Tiere und Men-schen), (2) Bakterien und (3) Archaeen (auch Urbakte-rien), die beide keinen Zellkern besitzen (und als Pro-karyoten zusammengefasst werden).

Biopsie Bezeichnet die Entnahme von Material, meist Gewe-bematerial, eines lebenden Organismus (vgl. Chorion-zottenbiopsie/Thema 1 Sequenzierung des Erbgutes).

Clostridium difficile Ein für den gesunden Menschen harmloses Darm-bakterium. Bei einer Störung des mikrobiellen Gleich-gewichts im Darm kann es sich jedoch übermäßig vermehren, Giftstoffe entwickeln und zu einer le-bensbedrohlichen Durchfallerkrankung führen.

Epithelzellen Zelluläre Elemente des Epithelgewebes, das alle äußeren und inneren Körperoberflächen bedeckt. Es werden vier Grundgewebearten unterschieden: (1) Epithel-, (2) Muskel-, (3) Binde- und (4) Nerven-gewebe.

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Fäkaltransplantation Alternative biologische Therapiemethode bei Darmer-krankungen, bspw. bei Clostridium difficile (s. o.). Dabei wird dem Kranken die Fäzes-Lösung eines Gesunden zugeführt, um den Darm des Kranken mit einer gesun-den Mikrobiota (s. u.) neu zu besiedeln.

Fäzes Fachbegriff für Kot.

Flatulenz Die übermäßige Entwicklung von Gasen in Magen und/oder Darm führt zum Entweichen (Flatus) der Gase.

Gnotobiotisch Gnotobiotische Tiere wurden in keimfreier Umgebung geboren und aufgezogen und beherbergen daher keine oder nur wenige Mikroorganismen.

Hochdurchsatzanalysen Moderne Verfahren, mit deren Hilfe schnell eine große Zahl von Molekülen bestimmt werden kann.

Kommensale Unter Kommensalismus versteht man das Zusammen-leben zweier oder mehrerer Organismen verschiedener Arten. Hierbei ernährt sich der eine Organismus – der Kommensale – vom Nahrungsüberschuss des anderen, ohne seinen Wirt dabei (wesentlich) zu schädigen (im Unterschied zum Parasiten).

Metabolisch Stoffwechselbedingt bzw. den Stoffwechsel betreffend oder im Körperstoffwechsel entstanden.

Metagenomik Die Metagenomik ist ein Forschungsgebiet der Biowis-senschaften, das sich mit der Entschlüsselung und Auswertung der Gesamtheit aller Genome einer Lebensgemeinschaft befasst.

Mikrobiota Gesamtheit der Mikroben in einem Ökosystem, z. B. im menschlichen Darm.

Mukus Ein zähflüssiges Sekret (Schleim), das von den Schleim-drüsen und -zellen produziert wird, um die Schleimhaut zu schützen. Im Verdauungstrakt bspw. dient der Mukus u. a. als Gleitmittel.

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Pathogene Auslöser einer Erkrankung. Als pathogene Bakterien werden die Bakterien bezeichnet, die als Erreger von Infektionskrankheiten gelten.

Priming Erster Kontakt der Zellen des Immunsystems, z. B. mit einem Krankheitserreger.

Systemische So werden Krankheiten bezeichnet, die sich entweder Krankheiten auf ein gesamtes Organsystem auswirken, z. B. auf das

Blut, aber auch Krankheiten, die sich auf den gesamten Körper auswirken, z. B. Fettleibigkeit.

3 Thema: Synthetische Biologie

Bricks (Bio-Bricks) (Modulare genetische) Bauteile der Biotechnologie, die in das Genom des Zielorganismus z. B. eines Bakteriums eingebracht werden, um spezifische, vorher definierte Aufgaben zu erfüllen. Das Ziel dabei ist, spezifische Bricks so zu entwickeln, dass sie in jedem zellulären oder genetischen Umfeld die gleichen Aufgaben erfül-len. Die Forschung steht hier allerdings erst am Anfang.

Enabling Technologies Innovative Entwicklungen, die dem einzelnen Nutzer oder in diesem Falle einem ganzen Forschungszweig ei-nen rasanten Fortschritt ermöglichen.

Lipidvesikel Vesikel (kleine, rundlich/ovale Bläschen, die von einer doppelten Membran umgeben sind), bestehend aus Substanzen der Stoffklasse der Lipide (ganz oder zu-mindest größtenteils wasserunlösliche Naturstoffe). Sie werden in der Biotechnologie dazu verwendet, neues genetisches Material in die Empfänger-Zelle einzubrin-gen.

Minimalgenom Bezeichnet das Genom eines Organismus, das aus-schließlich die genetische Information enthält, die für das Leben unter definierten Bedingungen notwendig ist.

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Orthogonale Systeme Bezeichnet biologische Systeme, die aufgrund großer Unterschiede zu natürlichen Systemen keine Überle-bensmöglichkeit außerhalb des Labors haben und nicht in Wechselwirkung mit anderen Organismen treten können.

4 Thema: Grüne Gentechnik

Auskreuzung Bezeichnet die Vererbung von genetischem Material bzw. einer bestimmten Eigenschaft eines Organismus nach Kreuzung mit genetisch nicht oder nur entfernt verwandten Organismen (der gleichen oder einer ande-ren Art).

Epigenese/Epigenetik Forschungsfeld der Biologie, das sich mit der Vererbung der Merkmale des Erscheinungsbildes eines Organis-mus (Phänotyp) befasst, die nicht im Erbgut in der Ba-sensequenz (Genotyp) festgelegt sind. Aufgrund epige-netischer Mechanismen können identische Gene in ver-schiedenen Organismen ein unterschiedliches Erschei-nungsbild hervorrufen.

GVO Abkürzung für „gentechnisch veränderte Organismen“; im Englischen spricht man von genetically modified or-ganism (GMO).

Herbivor Sich von Pflanzen ernährend, im Gegensatz zu carnivor, sich von Fleisch ernährend.

Isogen Ein isogener Organismus stammt von einem genetisch identischen Organismus ab.

Pleiotropie/Polyphänie Bezeichnet die Ausprägung mehrerer Merkmale des Erscheinungsbildes (Phänotyp) eines Organismus, die durch ein einzelnes Gen hervorgerufen wird. Bei der Polygenie hingegen wird ein Merkmal des Erschei-nungsbildes durch mehrere Gene beeinflusst (s. auch Polygenie/Thema 1 Sequenzierung des Erbgutes).

Rekombinant Mit gentechnischen Methoden hergestellt.

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Silage Konservierung durch Milchsäuregärung, z. B. von Fut-termittel für Nutztiere.

Smart breeding Bezeichnet eine Variante der klassischen Züchtung, die molekularbiologische Methoden anwendet: Vor der Kreuzung wird das Gen oder die Genkombination der erwünschten Eigenschaft genau identifiziert, bspw. die Krankheitsresistenz einer Pflanze. Die Nachkommen aus der Kreuzung werden schon vor der Kultivierung darauf untersucht, ob sie das gewünschte Gen bzw. die Genkombination aufweisen. So können gezielt nur die Nachkommen angebaut werden, welche die gewünsch-te Eigenschaft ausbilden.

Transgen Ein transgener Organismus ist ein Organismus, in den mit Verfahren der Gentechnik ein fremdes Gen einge-bracht wurde. Im Gegensatz zur natürlichen Fortpflan-zung oder den klassischen Züchtungsmethoden können dabei auch Gene einer anderen Spezies eingebracht werden.

Transiente Produktion Die gewünschte Eigenschaft wird in die Zelle übertra-gen, aber nicht in deren Genom eingebaut. Daher kann sie nicht weitervererbt werden, sondern muss in jedes Individuum neu eingebracht werden.

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HerausgeberInnen und AutorInnen 1 HerausgeberInnen

Julia M. Erber-Schropp Studierte Philosophie und Kulturwissen-

schaften in Hildesheim, London (Großbritan-nien) und Berlin. Seit 2007 arbeitet sie bei der SK-Stiftung CSC – Cologne Science Center, seit 2013 als Wissenschaftliche Leiterin. Parallel arbeitet sie seit 2010 an ihrer strafrechtsphilosophischen Promotion am Lehrstuhl für Praktische Philosophie der Ruhr-Universität Bochum über das straf-rechtliche Schuldprinzip.

Prof. Dr. Manfred Schartl Studierte Biologie an der Universität Gießen und promovierte 1980 zum Dr. rer. nat. am dortigen Institut für Genetik. Er war 1982 zu Forschungszwecken am National Cancer In-stitute (National Institutes of Health) in Be-thesda (USA) und leitete von 1985 bis 1991 eine Arbeitsgruppe am Genzentrum des Max-Planck-Institutes für Biochemie in Mar-tinsried. 1988 habilitierte er sich an der Lud-wig-Maximilians-Universität München. Seit 1991 ist er Professor und Inhaber des Lehr-stuhls für Physiologische Chemie am Biozent-rum der Universität Würzburg. Seine For-

schungsinteressen sind u. a. die Genomik und Genevolution sowie die moleku-lare Krebsforschung.2004 erhielt er den Titel Doctor honoris causa der Universi-tät Bergen und 2007 den Prince Hitachi Prize for Comparative Oncology (Japan). Er begleitet die Arbeit der SK-Stiftung CSC – Cologne Science Center in seiner Funktion als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats.

M. Schartl, J. M. Erber-Schropp (Hrsg.), Chancen und Risiken der modernen Biotechnologie, DOI 10.1007/978-3-658-04236-3, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014

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134 HerausgeberInnen und AutorInnen

2 AutorInnen

Prof. Dr. Reiner Anselm Studierte Evangelische Theologie in Mün-chen, Heidelberg und Zürich (Schweiz) und ist seit 2001 Inhaber des Lehrstuhls für Ethik an der Theologischen Fakultät der Universi-tät Göttingen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Theorie des Christentums, Ethik und Gesellschaft sowie die Bioethik. Seine jüngs-te Veröffentlichung in diesem Bereich ist: Schöpfung als Deutung der Lebens-wirklichkeit. In: Schmid, K. (Hrsg.). Schöp-fung. Themen der Theologie 4. Tübingen: Mohr Siebeck, 2012: 225–294.

Dr. Dr. Ino Augsberg Studierte Philosophie, Kunstgeschichte, Lite-ratur- und Rechtswissenschaft in Freiburg und Heidelberg und promovierte 2001 zum Dr. phil. und 2008 zum Dr. iur. Von 2004 bis 2008 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hamburg, seit 2008 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Mit seiner Habilitation 2013 erhielt er die Lehrbefähigung für die Fächer Öffentliches Recht und Rechtstheorie. Er veröffentlichte u. a.: Die Funktion der Menschenwürde im Verfassungsstaat. Humangenetik – Neuro-

wissenschaft – Medien. Tübingen: Mohr Siebeck, 2008 (zusammen mit Karl-Heinz Ladeur).

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HerausgeberInnen und AutorInnen 135

Prof. Dr. Ian Thomas Baldwin Studierte Biologie und Chemie am Dart-mouth College, Hanover, New Hampshire (USA) und promovierte 1989 in chemischer Ökologie (Thomas Eisner) an der Sektion Neurobiologie und Verhalten der Cornell University in Ithaca, New York (USA). Am De-partment of Biology der State University of New York, Buffalo (USA) war er ab 1989 As-sistant, dann Associate und ab 1996 Full Pro-fessor. 1996 wurde er als Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für chemische Öko-logie in Jena und dort als Direktor der Abtei- lung „Molekulare Ökologie“ berufen. Seit 1999 ist er Honorarprofessor an der

Friedrich-Schiller-Universität in Jena.

Prof. Dr. Inge Broer Studierte Biologie an der Universität Biele-feld und habilitierte im Bereich Genetik und Zellbiologie. Seit 2005 ist sie Professorin für Agrobiotechnologie und Begleitforschung zur Bio- und Gentechnologie an der Universität Rostock. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Nutzung der Grünen Gentechnik für eine nachhaltige Landwirtschaft, z. B. durch die Entwicklung transgener Pflanzen zur Produk-tion von biologisch abbaubaren Polymeren oder Pharmazeutika und die Überprüfung ih-rer Sicherheit für Umwelt und Verbraucher.

Sie ist u. a. Vorsitzende der BfR-Kommission für genetisch veränderte Lebens- und Futtermittel und des „Vereins zur Förderung Innovativer und Nachhaltiger Agrobiotechnologie“ FINAB e. V.

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136 HerausgeberInnen und AutorInnen

Prof. em. Dr. Wolfgang van den Daele

Studierte Rechtswissenschaft und Philoso-phie in Hamburg, Tübingen und München. Von 1989 bis 2004 war er Professor für So-ziologie an der Freien Universität Berlin und Direktor der Abteilung Zivilgesellschaft und transnationale Netzwerke am Wissenschafts-zentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Von 2001 bis 2007 war er Mitglied des Nati-onalen Ethikrates der Bundesrepublik Deutschland. Professor van den Daele veröf-fentlichte Arbeiten zur Wissenschafts- und

Technikforschung, zur zivilgesellschaftlichen Konfliktregulierung und zur Bio-ethik.

Mag. Christian Dürnberger Studierte Philosophie und Kommunikations-wissenschaften an der Universität Wien (Ös-terreich). Zurzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften (TTN) an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der Hochschule für Philosophie München. Sein vorliegender Beitrag entstand im Rahmen seiner Tätigkeit innerhalb des Bayerischen Forschungsverbundes „ForPlanta“. Seine Ar-beitsschwerpunkte sind: Mensch – Natur – Philosophie und Fragestellungen der ange-wandten Ethik.

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Prof. Dr. Sibylle Gaisser Studierte Technische Biologie an den Univer-sitäten Stuttgart, Swansea (Großbritannien) und Freiburg und promovierte an der Fakul-tät für Chemie und Pharmazie der Eberhard-Karls-Universität Tübingen zum Thema der Antibiotika-Biosynthese und Resistenzme-chanismen in Streptomyceten. Sie war stell-vertretende Geschäftsführerin der Biotech-nologie-Agentur Baden-Württemberg, Senior Scientist und Projektmanagerin am Fraun-hofer-Institut für System- und Innovations-forschung ISI in Karlsruhe im Competence Center „Neue Technologien“ und verbrachte

einen Forschungsaufenthalt zum Thema „Health Technology Assessment“ an der Universität Montreal (Kanada). Seit 2010 ist sie Professorin für Biotechnolo-gie und Bioverfahrenstechnik an der Hochschule Ansbach.

Dr. Jan-Wolfhard Kellmann Studierte Biologie an der Georg-August-Uni-versität Göttingen mit dem Schwerpunkt Pflanzenwissenschaften und promovierte 1992 zum Thema Expression von Genfami-lien. Bis 1996 war er wissenschaftlicher Mit-arbeiter (BAYER AG Fellowship) am Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsfor-schung in Köln in der Abteilung „Genetische Grundlagen“ (Prof. J. Schell) mit Arbeiten zum Thema Pilzresistenz und Virusausbrei-tung. Danach war er Hochschulassistent an der Universität Rostock. 2002 habilitierte er

im Fach Biochemie. Seit 2004 ist er Forschungskoordinator des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie in Jena.

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Carolin Kolmeder Studierte Ernährungswissenschaft an der Technischen Universität München. Seit 2007 betreibt sie an der Universität Helsinki (Finn-land) Pionierarbeit auf dem Gebiet der Meta-proteomanalyse der humanen intestinalen Mikrobiota, zunächst innerhalb der Projekt-gruppe „Innovations for Intestinal Health“, seit 2012 mittels Graduiertenförderung. Ihre For-schungsschwerpunkte sind die Entwicklung von Proteomics-Methoden und die Funktiona-lität der intestinalen Mikrobiota in gesunden und kranken Individuen.

Prof. Dr. Peter Kunzmann Studierte Katholische Theologie, Philosophie und Religionsgeschichte an der Universität Würzburg und promovierte 1992/93 in Philo-sophie. Nach der Habilitation erhielt er 1997 seine Lehrbefugnis und war Lehrbeauftragter u. a. an den Universitäten Pozna (Polen), Würzburg, Bamberg, Bern (Schweiz) und an der Technischen Universität München. Seit 2005 ist er Außerordentlicher Professor an der Universität Zielona in Góra (Polen). Des Weite-ren ist er seit 2006 Lehrstuhlinhaber für ange-wandte Ethik an der Universität Jena und Lei-ter der Nachwuchs-Forschergruppe des BMBF „Würde in der Gentechnologie“.

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HerausgeberInnen und AutorInnen 139

Prof. Dr. Peter Propping Studierte Medizin an der Freien Universität Ber-lin und promovierte dort. Ab 1970 war er wis-senschaftlicher Assistent am Institut für Human-genetik der Universität Heidelberg, habilitierte sich 1976 und ist seit 1984 Professor und Direk-tor des Instituts für Humangenetik an der Uni-versität Bonn. Seit 2008 ist er emeritiert und ar-beitet als Senior Professor. Seine Forschungs-schwerpunkte sind die Genetik komplexer Krankheiten, erbliche Krebskrankheiten und die Geschichte der Humangenetik. Er wurde u. a. mit der Mendel-Medaille der Leopoldina, der

Honorarprofessur der Universität Nanjing (China), dem Zimmermann-Preis und dem Deutschen Krebshilfe-Preis ausgezeichnet.

Dr. Thomas Reiß Studierte Biologie und Chemie an der Universi-tät Freiburg und promovierte dort 1983 über Pflanzenphysiologie. Von 1986 bis 1987 war er als Gastwissenschaftler am DOE Plant Research Laboratory der Michigan State University in East Lansing (USA) tätig. Seit 1987 arbeitet er am Fraunhofer-Institut für System- und Innovations-forschung ISI in Karlsruhe, u. a. im Leitungsgre-mium der Abteilung „Technischer und Industri-eller Wandel“, als Leiter der Abteilung „Innova-tionen in der Biotechnologie“ und seit 2005 als Leiter des Competence Centers „Neue Techno-

logien“. Seine Forschungsschwerpunkte sind u. a. Technikvorausschau und Technikfolgenabschätzung sowie makroökonomische Effekte neuer Technolo-gien.

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140 HerausgeberInnen und AutorInnen

Dr. Stephan Schleissing Ist seit 1993 Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Er war von 1995 bis 2001 Studienleiter im „Forum für Junge Er-wachsene“ der Evangelischen Akademie Tutzing, bis 2002 Referent der Eberhard-von-Kuenheim-Stiftung der BMW AG und bis 2009 wissen-schaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Ethik der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen. Seit 2009 ist er Geschäfts-führer des Instituts Technik-Theologie-Natur-wissenschaften (TTN) an der Ludwig-Maximi-lians-Universität München. Seine jüngste Veröf-fentlichung zur Grünen Gentechnik erfolgte zu-

sammen mit Herwig Grimm: Grüne Gentechnik. Zwischen Forschungsfreiheit und Anwendungsrisiko. Baden-Baden: Nomos-Verlag, 2012.

Gerd Spelsberg Leitet das Büro i-bio Information Biowissen-schaften und seit 1997 die Internetplattform www.transgen.de (Transparenz Gentechnik). Bis 2012 war er Redaktionsleiter von www.biosicher heit.de, einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Portal zu Forschungsprojekten zum Thema biologische Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen. Er schreibt regelmäßig für das Blog: Gute Gene, schlechte Gene. Wissenschaft, Gesellschaft, Poli-tik (http://www.gute-gene-schlechte-gene.de/).

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HerausgeberInnen und AutorInnen 141

Prof. Dr. Friedhelm Taube Studierte Agrarwissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), promovierte und habilitierte sich dort am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüch-tung. Seit 1995 ist er Professor für Grünland und Futterbau an der CAU und Direktor des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüch-tung. Seit 1997 ist er dort zudem Sprecher des Forschungsschwerpunkts „Ökologischer Landbau und extensive Landnutzungs-systeme“ und wissenschaftlicher Leiter des Versuchsguts Lindhof. 2009 erhielt er den Wissenschaftspreis der Stadt Kiel. Zudem ist er in diverse Gremien berufen, bspw. seit

2010 in den Klimarat des Landes Schleswig-Holstein, seit 2011 in den Stipendi-enausschussder Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), seit 2013 in den Wis-senschaftlichen Beirat Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) und bis 2014 in das Fach-kollegium „Pflanzenbau“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Prof. Dr. Willem M. de Vos Studierte Biochemie und erhielt seinen PhD Abschluss in molekularer Genetik an der Universität Groningen (Niederlande), zum Teil durchgeführt am Max Planck Institut Berlin. Seit 25 Jahren ist er Professor für Mikrobiologie (Wageningen Universität, Niederlande; Universität Helsinki, Finnland). Er hat über 90 PhD Studenten betreut und mehr als 500 peer-reviewte Publikationen veröffentlicht. Seine Forschung zielt darauf, Mikroben mittels molekularer Methoden zu verstehen und zu nutzen. Sein Forschungs-

schwerpunkt ist die Mikrobiota des huma-nen Intestinaltrakts und ihre Bedeutung für

Gesundheit und Krankheit. Für seine Forschung hat er zahlreiche Auszeichnun-gen bekommen, darunter den Marschall Rhône-Poulenc Preis, den NWO Spino-za Preis und eine Finnische Akademie Professur.