Go smart 12

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Page 1: Go smart 12

KApiTel 4: e=M-coMMeRce: Die Chancen des mobilen Shoppings

Wer online etwas kaufen möchte, wird dies künftig auch mittels Smartphone tun. So wie die Unterscheidung zwischen mobilem und stationärem Internet ver-schwimmt, verschwindet auch der Unterschied zwischen E- und M-Commerce. Mittel- und langfristig muss M-Commerce den Anforderungen, die Kunden an die „klassischen“ E-Commerce-Angebote stellen, auch auf dem Smartphone gerecht werden. Dies erfordert, dass Inhalte und Services nicht nur abrufbar, sondern mobil nutzbar gemacht werden. Beim Mobile Shopping kommt allerdings erschwerend

hinzu, dass viele Webseiten oft nicht für die mobile Nutzung optimiert sind, dass das Display nur eine stark verkleinerte Abbildung zulässt und die Handhabung auf den Touchscreen hin optimiert sein muss (vgl. Frustfaktoren, S. 27). Tech-

nische optimierung bedeutet neben der Anpassung

an die Bildschirmgröße auch, möglichst geringe

ladezeiten zum Aufbau der Seiten zu realisieren,

damit die gegebenen gerätespezifischen Defizite (kleiner Bildschirm)

einer anwenderfreundlichen nutzung nicht im wege stehen.

Neben den offensichtlichen Anwendungen ermöglichen es die mobile Nutzung und die individuelle Konfiguration, beispielsweise in Form spezieller M­Commerce­Apps, dass das mobile Surfen zu einem unvergesslichen und unverwechselbaren

Kauf- und Markenerlebnis wird. Der mobile Mehrwert ent-steht, wenn der Zeitpunkt und die Nutzungssituation in das Anwendungserlebnis einbezogen werden, beispielsweise über Augmented Reality und Echtzeitinformationen. Mit der stei-genden Verbreitung von Smartphones wird sich M-Commerce zunehmend etablieren. noch besteht für entwickler,

werber und händler die Möglichkeit, frühzeitig An-

gebote für die prognostizierte breitere nutzung von mobilem inter-

net und M-commerce einzurichten.

wer mobil surft, will selbstverständlich M-com nutzen könneniM Gleichen MASSe, wie E-Commerce den Versandhandel re-volu tioniert hat, beginnt mit M-Commerce eine neue Handels ära. Sowohl­Online-­also­auch­Offline-Handel­werden­durch­das­allzeit­verfügbare mobile Internet herausgefordert. Welche Auswirkun-gen hat das Smartphone auf die vier Phasen des Kaufprozesses: 1. Inspiration, 2. Evaluation, 3. Kauf und 4. After-Sales?

„Die Entwicklungen

im Social Networking

und auf den Plattformen

für Mobile Computing

verändern die Art und

Weise, wie Menschen

miteinander kommuni-

zieren, fundamental –

und damit auch, wie

Entwickler, Werber und

Händler ihre Kunden

erreichen können.

Smartphones fungieren

als Bedienelemente für

alle möglichen Anwen-

dungen in der Cloud.”

huGo BARRA, pRoducT

MAnAGeMenT diRecToR,

GooGle london

„Situationsabhängig

wählen Kunden auch

künftig den für sie

bequemsten Zugang.

Und die Wahl wird immer

häufiger­auf­das­Handy­

fallen. Voraussetzung

hierfür ist ein Angebot,

das sich mobilen

Nutz ungsbedürfnissen

optimal anpasst.”

dR. ThoMAS

SchniedeRS, diReKToR

neue Medien oTTo

M=eABeR

KAnnMehRAlS

coMMeRce

Im Folgenden wird der Einfluss dargestellt, den das mobile Web schon jetzt auf die einzelnen Schritte im Kaufprozess haben kann.

AnwendunGSMöGlichKeiTen iM M-coMMeRceDie Möglichkeiten, den Kaufprozess über mobile Anwendungen zu bereichern, haben bei allen Smartphone-

Nutzern eine hohe Relevanz. Die tatsächliche alltägliche Nutzung der verschiedenen Möglichkeiten hinkt der

zugeschriebenen Relevanz jedoch noch hinterher. Wenn die Wichtigkeit als hoch eingeschätzt wird, wird die

Nutzung folgen. Für über die Hälfte der Smart-Natives und für knapp ein Drittel aller Smartphone-Nutzer sind

dabei Informationen zu Produkteigenschaften besonders wichtig.

informationen über

produkteigenschaften

einholen

nutzung von

preisvergleichs seiten

preise lokaler

Anbieter vergleichen

zusatzinformationen

durch Barcode-Scanner

besonders wichtig

häufig genutzt

besonders wichtig

häufig genutzt

häufig genutzt

besonders wichtig

häufig genutzt

22%47%

31%54%

20%39%

35%47%

besonders wichtig

15%31%32%

45%

10%32%

18%28%

alle Smartphone-nutzer

Smart-natives

inSpiRATionSphASe: der Meinungsbildungsprozess wird

um einen ständig und überall verfügbaren Kanal ergänzt. Die Ergebnisse der Analyse von mobilem und stationärem Surfverhalten zeigen auf, dass sich die besuchten Webseiten entsprechen. Inspiration

bedeutet, die Anwender in den Situationen abzuholen, in denen sie offen und inte-ressiert für die jeweiligen Angebote sind. Mobile Angebote könne die Ortsgebun-denheit für sich nutzen und das Inspirationserlebnis situationsspezifisch

anreichern, beispielsweise mit Geo-locating, Augmented-Reality-Funk-

tionen und Realtime-Anwendungen, bei denen in Echtzeit mit den Nutzern interagiert wird.

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BeST pRAcTice inSpiRATion: „ASK A STyliST”

Diese App der Modezeitschrift Glamour liefert jederzeit und überall kostenlose

Modeberatung­für­ihre­Nutzerinnen.­Profi-Stylisten­bewerten­nach­Upload­eines­

Fotos,­ob­das­gewählte­Outfit­für­den­Anlass­passend­ist­und­wie­es­kombiniert­

werden könnte. Dieser Service bietet schnelle Informationen und inspiriert mit

den richtigen Tipps und Tricks für einen glamourösen Auftritt.

SuSi (24), SMART-

nATiVe: „Gerade bei

Modeanbietern­finde­ich­

es schade, dass ich sie

mobil auf dem Smart-

phone nicht gut nutzen

kann. Wenn Topshop,

H&M oder Zara endlich

mal funk tionierende

Apps anbieten würden,

wäre ich die Erste, die

sie nutzen würde.”

e=McoMMeRce

22 Go-SMART-STudie 2012 23Go-SMART-STudie 2012