Goethe-Universität, Frankfurt/Main 394 Expansive Geldpolitik r P Y Y Y1Y1 IS LM 1 AD 1 Y2Y2 LM 2 AD...
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Goethe-Universität, Frankfurt/Main 1
Makr
o I
Makr
o I
Expansive Geldpolitik
r
PY
Y
Y1
IS
LM1
AD1
Y2
LM2
AD2
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 2
Makr
o I
Makr
o I
Expansive Fiskalpolitik
r
PY
Y
Y1
IS1
LM
AD1
Y2
AD2
IS2
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 3
Makr
o I
Makr
o I Das IS/LM-Modell bei kurz-
und langfristiger Betrachtung• Das IS/LM-Modell ist in erster Linie zur
Analyse kurzfristiger Effekte gedacht, wobei die Preise konstant gedacht bleiben.
• Nachdem wir wissen, wie Änderungen des Preisniveaus das Gesamtgleichgewicht verändern, können wir das Modell auch zur Analyse langfristiger Effekte heranziehen.
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Makr
o I
Makr
o I Das IS/LM-Modell bei kurz- und
langfristiger Betrachtung• Ausgangspunkt ist eine Situation, in der
die IS/LM-Gleichgewichtsbedingungen gelten, aber das langfristige Gütermarkt-gleichgewicht unterschritten wird.
• Bei einem gegebenen Preis P1 ist die Gesamtnachfrage kleiner als das Gesamtangebot, d.h. es kommt zu einem Angebotsüberschuß.
• Wie paßt sich das IS/LM-Gleichgewicht an?
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 5
Makr
o I
Makr
o I
AS kurzfr.(P0).P0
Kurz- und langfristiges Gleichgewicht
r
PY
Y
IS
LM(P1)
AD
K
K AS kurzfr.(P1).
LM(P0)
C
Angebotsüberschuß
C
P1
ASlangfr.
Y
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 6
Makr
o I
Makr
o I Preisanpassung und
Langfristgleichgewicht• Im Punkt K befindet sich die Volkswirtschaft
im kurzfristigen Gleichgewicht bei einem starren Preisniveau P1. Hier herrscht ein Angebotsüberschuß im Gütermarkt.
• Langfristig müssen die Preise auf P0 fallen, die LM-Kurve verschiebt sich nach rechts, das kurzfristige Gleichgewicht tendiert zum Langfristgleichgewicht C, r fällt und Y expandiert.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 7
Makr
o I
Makr
o I X k. Unterschied zwischen
Keynes und der Klassik• Im keynesschen Ansatz wird von
einem starren Preisniveau ausgegangen. Der Output kann von seinem „natürlichen Niveau“ abweichen.
• Im klassischen Ansatz wird ein flexibler Preismechanismus unterstellt. Der Output befindet sich (immer) auf seinem „natürlichen Niveau“.
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Makr
o I
Makr
o I Unterschied zwischen
Keynes und der Klassik• Der keynessche Ansatz gilt in der kurzen
Frist und er rechtfertigt eine kompensatorische Geld- und Fiskalpolitik.
• Der klassische Ansatz gilt in der langen Frist, wenn Preise Zeit hatten sich anzupassen. Geld- und Fiskalpolitik werden abgelehnt.
Wie lange ist die lange Frist?Wie lange ist die lange Frist?Keynes: „In the long run we are all dead!“
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Makr
o I
Makr
o I Das keynessche und das
klassische Modell
Keynes: P = P0
Es impliziert, daß sich r und Y anpassen müssen, damit IS und LM erfüllt sind.
Klassik: Y = Y0
Es impliziert, daß sich r und P anpassen müssen, damit IS und LM erfüllt sind.
IS: Y = C(Y-T) + I(r) + G; mit T, G exogen.LM: Ms/P = Md(r,Y)
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Makr
o I
Makr
o I
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 11
Makr
o I
Makr
o I
• Im Jahre 1929 kam es zu einem Zusammen-bruch des Aktienmarktes in den USA und zu einer weltweite Depression mit Banken-zusammenbrüchen, fallendem BIP, steigen-der Arbeitslosigkeit und sinkenden Preisen.
• Die Frage ist: Handelte es sich dabeium eine Störung der IS-Kurve oder um eine Störung der LM-Kurve?
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Makr
o I
Makr
o I
Weltwirtschaftskrise in den USA
US GNP, 1928-1940(Quarterly totals at annual rates in
billions of dollars)
1930 1935 1940
120
100
80
60
Quelle: nach Business Cycle Indicators, Vol II. G.H. Moore
Ed.
official series
Adjusted series
US Unemployment rate, 1929-1942
1930 1935 1940
25
20
15
10
5
Quelle: M.R. Darby, Three-and-a-half Million Employees Have been mislaid, Journal of political Economy,1976
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 13
Makr
o I
Makr
o I Weltwirtschaftskrise:
Erklärung über die IS-Kurve• Die Vermutung ist: Es kam zu einer
kontraktiven Verschiebung der IS-Kurve.– Änderung des Konsumverhaltens durch
Vermögensrückgang (Aktienmarkt!);– Absinken der Investitionen im Wohnungsbau
(„Überinvestition“ in den 20er Jahren?);– Kreditimplosion mit Rückgang der Investitionen;– „Parallelpolitik“ zum Ausgleich des Staatshaus-
halts (Steuererhöhungen des Revenue Act 1932).
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Makr
o I
Makr
o I
Die Weltwirtschaftskrise
Quelle: Mankiw, 3.Auflage
-30 Prozent
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 15
Makr
o I
Makr
o I Weltwirtschaftskrise:
Weiterer Einfluß auf die IS-Kurve
• Änderung des Konsumverhaltens durch hohe Arbeitslosigkeit;
• Änderung des Ausgabeverhaltens durch Zahlungsunfähigkeit und Mangel an Vertrauen in die Zahl-ungsfähigkeit;
• Rückgang der Nettoexporte durch „strategische Handelspolitik“, d.h. Abschottung von den Weltmärkten (Smoot-Hawley Act).
official series
Adjusted series
US Unemployment rate, 1929-1942
1930 1935 1940
25
20
15
10
5
Quelle: M.R. Darby, Three-and-a-half Million Employees Have been mislaid,Journal of political Economy,1976
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Makr
o I
Makr
o I
JanuarFebruar
März
April
Mai
JuniJuli
August
September
Oktober
November
Dezember 1929
1930
1931
19321933
Monatswerte. Importe von 75 Ländern (in Mrd. Golddollars)
Zusammenbruch des Außenhandels in den USA
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Makr
o I
Makr
o I Weltwirtschaftskrise:
Erklärung über die LM-Kurve• Die Vermutung ist: Es kam zu einer
kontraktiven Verschiebung der LM-Kurve.– Die Zentralbank ließ einen zu starken
Rückgang des Geldangebots (M1: -25%) zu (Milton Friedman und Anna Schwarz, A Monetary History of the US, 1867-1960, Princeton, 1963).
• Die These ist jedoch problematisch, weil– die Realkasse stabil blieb, sogar leicht
zunahm;– die Nominalzinssätze zurückgingen.
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Makr
o I
Makr
o I
Die Weltwirtschaftskrise
-23Prozent
Entwicklung der Nominal- und Realzinsen von 1929-1940 in
den USA
Entwicklung der Preise, M1 und M1/P von 1929-1940 in den USA
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 19
Makr
o I
Makr
o I
Die Effekte sinkender Preise
• Wir haben gesehen, daß sinkende Preise Realkasseneffekte auslösen, die (ob Cambridge, Keynes oder Pigou) automatisch expansive Effekte auslösen.
• Pigou behauptete, daß sich Konsumenten bei steigender Realkasse reicher fühlen und deshalb mehr konsumieren, was expansiv wirkt.
• Andere Ökonomen waren jedoch skeptischer.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 20
Makr
o I
Makr
o I Fisher‘s These von der
Schulden-Deflation• Die These ist, daß nicht-antizipierte
Inflation zu einer Umverteilung von Vermögen zwischen Schuldnern und Gläubigern führt.
• Im Falle einer Deflation werden die Gläubiger reicher, die Schuldner ärmer.
• Ist die Ausgabenneigung der Schuldner jedoch höher als die der Gläubiger, so geht die effek-tive Nachfrage zurück. Dies wirkt kontraktiv.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 21
Makr
o I
Makr
o I
Antizipierte Inflation
• Aber auch wenn die Inflation antizipiert wird, kann es zu einer kontraktiven Ver-schiebung der IS-Kurve kommen.
• Wir bezeichnen mit i den nominalen Zins-satz und mit e die erwartete Inflationsrate. Dann gelte:IS: Y = C(Y-T) + I(i- e ) + G, undLM: M s/P = Md(i,Y)
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 22
Makr
o I
Makr
o I Antizipierte Inflation und
Kontraktion der IS-Kurve• Solange die Investoren keine Deflation
(bzw. Inflation) erwarten, ist i = r und wir haben das traditionelle IS/LM-Modell.
• Rechnen jetzt alle Investoren mit einer Deflation, so wird e negativ und der erwartete Realzins steigt.
• Es kommt zu einem Rückgang der Investiti-onen und einer Linksverschiebung von IS.
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Makr
o I
Makr
o I
Eine erwartete Deflation führt zu einemhohen realen Zins r2 und zu einerVerminderung der Investitionen
Erwartete Deflation im IS/LM-Modell
i
Y
LM
IS1
Y1
r1= i1
IS2
A
B
i2
C
Y2
e
r2
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 24
Makr
o I
Makr
o I
• Im Herbst 1973 verhängten die OPEC-Staaten (Organization of Petroleum Exporting Countries) ein Ölembargo und erhöhten dann die Preise für Rohöl um das Vierfache.
• Dies führte zu einer Energieverknappung und für die damalige Produktionstechnolo-gie kurzfristig zu einer suboptimalen Faktorallokation mit Produktivitätsverlusten.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 25
Makr
o I
Makr
o I Die Wirkung eines
AngebotsschocksY(L|K0, E0)Y
L
Y0
(W/P)0
Ld [(W/P)0]
Y(L|K0, E1)
Die kurzfristige Produktionsfunktion
Ls [(W/P)0 = (W/P)e]
L
L0
A
C
Ld [(W/P)1]
L0‘
Y1‘ B‘
AL
(W/P)1
L1
Y1B
D
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Makr
o I
Makr
o I Die Wirkung eines
Angebotsschocks• Durch die Einschränkung des Energiever-
brauchs von E0 auf E1 wird die kurzfristige Produktionsfunktion nach unten gestaucht.
• Mit weniger Energie ist der Faktor Arbeit weniger produktiv. Das marginale Produkt der Arbeit fällt, die Arbeitsnachfragefunktion verschiebt sich nach links.
• Mit geringerem L fällt der Output von Y0 auf Y1.
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Makr
o I
Makr
o I Die Wirkung eines
Angebotsschocks• Durch den Angebotsschock ist auch der
markträumende Reallohn gefallen. Wird der Nominallohn beibehalten, kommt es zu-nächst zu Arbeitslosigkeit in Höhe von AL (oder L0 - L0‘).
• Langfristig muß es jedoch zu Preis-steigerungen kommen, wodurch der Reallohn auch bei starrem Nominallohn fällt.
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Makr
o I
Makr
o I Langfristgleichgewicht im
Gütermarkt nach dem SchockP
Y
AS0
P0
AS1
P1
Y1 Y0
Langfristig:fällt der Output;
fällt der Arbeitsinputsteigen die Preise;fällt (W/P) selbst bei W = konstant.
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Makr
o I
Makr
o I Dynamische Anpassung an das
Langfristgleichgewicht
Zeit
YOutput-Wachstumspfad
ohne Restriktion
1973
Neuer Wachstumspfadnach Angebotsschock
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 30
Makr
o I
Makr
o I Angebotsschock und
Wirtschaftspolitik• Kurzfristig besteht die Gefahr, daß die
Beschäftigung -- bei starren Nominallöhnen -- auf L0‘ abrutscht (mit geringerem Output Y0‘).
• Fiskal- und Geldpolitik sollten daher expansiv den Anpassungsprozeß abmildern.
• Langfristig ist jedoch die Anpassung an das neue Gleichgewicht C mit Beschäftigung L1 und Output Y1 notwendig.
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Makr
o I
Makr
o I
Ölkrise und die Folgen
• Mitte der 70er Jahre kam es bei allen OECD-Ländern (Organization for Economic Cooperation and Development) zu erheblichen Defiziten im Staatshaushalt (expansive Fiskalpolitik).
• Auch kam es weltweit zu einer Inflation mit teilweise negativen Realzinsen (expansive Geldpolitik).
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 32
Makr
o I
Makr
o I
Ölkrise und Strukturanpassung
• Expansive Geld- und Fiskalpolitik sind auf Dauer nicht aufrecht zu halten.
• Ziel der Wirtschaftspolitik muß es sein, Strukturwandel zu unterstützen, der dem geänderten relativen Preis für Energie Rechnung trägt. Denn dann ist es möglich, daß die Produktionsfunktion expandiert.
• Gruppenegoismen verhindern dieses oft.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 33
Makr
o I
Makr
o I
Zusammenfassung
• Das IS/LM-Modell stelle ein allgemeines Modell der Gesamtnachfrage dar.
• Exogene Variable sind die Fiskal- und Geld-politik sowie P.
• Die endogenen Variablen sind r und Y.• Der Schnittpunkt der IS- und LM-Kurven
beschreibt ein simultanes Gleichgewicht auf den Güter- und Geldmärkten.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 34
Makr
o I
Makr
o I
Zusammenfassung
• Die IS-Kurve stellt eine negative, die LM-Kurve eine positive Beziehung zwischen r und Y dar.
• Expansive (kontraktive) Fiskalpolitik verschiebt die IS-Kurve nach rechts (links).
• Expansive (kontraktive) Geldpolitik verschiebt die LM-Kurve nach unten (oben).
• Entsprechend verschiebt sich die Gesamt-nachfragekurve nach recht (links).
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 35
Makr
o I
Makr
o I
Zusammenfassung
• Die Gesamtnachfragekurve stellt eine inverse Beziehung zwischen Preisniveau und aggregierter Güternachfrage dar.
• Sind Gesamtnachfrage und -angebot beim herrschenden Preisniveau nicht im Gleich-gewicht, so kommt es zu Preisanpassungen.
• Preissenkungen (-steigerungen) verschieben das IS/LM-Gleichgewicht nach rechts (links).
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 36
Makr
o I
Makr
o I XI. Das gesamtwirtschaftliche
Angebot• Bisher haben wir mit zwei extremen
Formen der Gesamtangebotskurve operiert: einer keynesschen, die unendlich preiselastisch ist, und einer klassischen, die völlig preisunelastisch ist.
Ys
P Keynes
Ys
P Klassik
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Makr
o I
Makr
o I
Gesamtwirtschaftliches Angebot
• Diese Extremfälle waren analytisch hilfreich und erlauben eine Aussage für die kurze Frist (Keynes) und die längere Sicht (Klassik).
• Die kurze Frist charakterisiert sich durch Preisstarrheiten, die lange Frist durch völlige Flexibilität der Preise.
• Was läßt sich darüber hinaus noch über die Gesamtangebotskurve aussagen?
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 38
Makr
o I
Makr
o I
Gesamtwirtschaftliches Angebot
• Die Bestimmungsgründe des Gesamtange-bots sind unter Ökonomen umstritten.
• Wir unterscheiden vier Modelle:– Das Modell der Lohnstarrheit;– das Modell der Nominallohnillusion
(Arbeitnehmer-Fehleinschätzung)– das Modell der unvollkommene
Informationen;– das Preisstarrheiten.Modell
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Makr
o I
Makr
o I
Gesamtangebot: Stylisierte Form
• Alle vier Modelle laufen auch eine Preis-Output-Beziehung hinaus, die sich wie folgt stylisieren läßt:
)( ePPYY • Hierbei ist Y der Output, Y das „natürliche“
Outputniveau, P das Preisniveau und P e das erwartete Preisniveau.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 40
Makr
o I
Makr
o I Gesamtangebot:
Graphische Darstellung
)( ePPYY
Y
P
Pe1/
Y
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Makr
o I
Makr
o I Gesamtangebot:
Graphische Darstellung
)( ePPYY
Y
P
Pe1/
Y
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Makr
o I
Makr
o I
Das Modell der Lohnstarrheit
• Die These ist: Nominallöhne lassen sich nicht genügend schnell an die Veränderung der Angebotsbedingungen anpassen.
• Was bedeutet Lohnträgheit für das Gesamt-angebot?– Bei W starr, bedeutet P (W/P), der
Reallohn verbilligt sich, die Beschäftigung erhöht sich.
– Höhere Beschäftigung bedeutet Ys .
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 43
Makr
o I
Makr
o I
Theoretischer Ansatz
• Wir nehmen an, daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer beim Tarifabschluß P noch nicht kennen, das für die Vertragsdauer gilt.
• Sie bilden sich jedoch eine Vorstellung über den Reallohn , den sie anstreben.
• Weiter bilden sie sich Vorstellungen über das erwartete Preisniveau Pe.
• Es gilt dann: W = Pe
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 44
Makr
o I
Makr
o I
Getäuschte Erwartungen
• Nachdem W festliegt, erfahren die Unter-nehmer das Preisniveau P, das über dem erwarteten liegen soll, d.h. P > Pe.
• Der Reallohn ist kleiner als angestrebt.• Da L = Ld (W/P), steigt die Nachfrage
nach Arbeit mit fallendem Reallohn.• Da Y = Y(L), steigt Y mit steigendem L.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 45
Makr
o I
Makr
o I
Getäuschte Erwartungen
• Unerwartete Änderungen des Preisniveaus bewirken Abweichungen des tatsächlichen vom angestrebten Reallohn.
• Diese Abweichungen beeinflussen ihrerseits die Höhe von Beschäftigung und Produktion. Wir kommen daher zu dem Modell:Y Y P Pe ( )
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 46
Makr
o I
Makr
o I
Nominallohnillusion
• Die These ist: Arbeitnehmer sind kurzfristig nicht in der Lage, Nominal- und Reallohn zu unterscheiden. Sie geben sich der Illusion hin, bei einer Nominallohnsteigerung handele es sich um eine Erhöhung der Reallohns.
• Wie vorher gelte: Ld = Ld (W/P). • Weiterhin gelte die Arbeitsangebotskurve:
Ls = Ls (W/Pe).
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 47
Makr
o I
Makr
o I
Nominallohnillusion
• Das Arbeitsangebot hängt demnach von dem erwarteten Reallohn (W/Pe) ab.
• Wir zerlegen (W/Pe) in (W/P) (P/Pe), d.h. der erwartete Reallohn ist das Produkt aus dem tatsächlichen Reallohn und der Fehleinschätzung des Preisniveaus durch die Arbeitnehmer.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 48
Makr
o I
Makr
o I Das Arbeitnehmer-
FehleinschätzungsmodellW/P
L
Ls ([W/P] | [P/Pe])
Ld (W/P)
L*
(W/P)*
A
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 49
Makr
o I
Makr
o I Änderung des Preisniveaus
und Arbeitsangebot• Für P = Pe ergibt sich die klassische
Arbeitsangebotsfunktion Ls (W/P). • Es bedeutet, daß P korrekt vorausgesagt
wurde. Hier bleiben (W/P)* und L* erhalten.• Für P Pe verschiebt sich diese klassische
Arbeitsangebotsfunktion und zwar– Fall a: für P > Pe nach rechts; und– Fall b: für P < Pe nach links.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 50
Makr
o I
Makr
o I
Unerwartete Steigerung von P
• Nehmen wir an, W steige, aber gleichzeitig, und zwar proportional, auch P ohne daß es die Arbeitnehmer bemerken. W/P bleibt jetzt konstant, aber die AN überschätzen den Real-lohn und bieten zu jedem W/P mehr Arbeit an.
• Im Gleichgewicht führt diese Täuschung zu einer Senkung des Reallohns und zu einer Ausweitung der Beschäftigung.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 51
Makr
o I
Makr
o I Das Arbeitnehmer-
FehleinschätzungsmodellW/P
L
Ls ([W/P] | P=Pe)
Ld (W/P)
L*
(W/P)*
A
Ls ([W/P] | P>Pe)
B
L*‘
(W/P)*‘
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 52
Makr
o I
Makr
o I
Nominallohnillusion
• Eine Nominallohnsteigerung, die fälschlich (wenigstens zum Teil) als Reallohnsteige-rung interpretiert wird, kann zu einer Aus-weitung von Ls und damit von Ys führen.
• Damit sind wir wieder bei der Formel:
Y Y P Pe ( )
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 53
Makr
o I
Makr
o I
Kritik am Modell der Lohnstarrheit und am
Fehleinschätzungsmodell • Die Aussagen der beiden Theorien
deuten auf ein antizyklisches Verhalten des Reallohns zur Produktion und Beschäftigung hin.
• Empirisch ist dieser Zusammenhang nicht nachweisbar; vielmehr gibt es eine schwach prozyklische Beziehung.
• Folglich werden diese Erklärungsansätze eher skeptisch betrachtet.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 54
Makr
o I
Makr
o I Das Modell unvollkommener
Information• Auch hier wird angenommen, daß es kurz-
fristig zu Fehleinschätzungen kommen kann.
• Im Unterschied zur vorherigen Modell wird jedoch nicht angenommen, daß Unterneh-mer besser informiert sind als Arbeitnehmer.
• Allerdings beobachten sie die Preise ihres Marktes sehr genau, wobei sie über andere Preise nur unvollkommen informiert sind.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 55
Makr
o I
Makr
o I Das Modell unvollkommener
Information• Dadurch kann es zu Verwechslungen von
Veränderungen von P mit Veränderungen von relativen Preisen kommen.
• Dies hat einen Einfluß auf die Produktions-entscheidung und so kann der Output kurzfristig vom Preisniveau abhängen.
• Wir setzen Px für einen spezifischen nominalen Güterpreis.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 56
Makr
o I
Makr
o I Das Modell unvollkommener
Information• Ein Produzent muß den relativen Preis des
Gutes x schätzen. Er verwendet hierzu Pe.• Wenn nun P überraschend steigt, wird auch
Px steigen. Der Produzent schließt daraus (fälschlich), daß sich seine relative Position verbessert hat, und bietet mehr x an.
• Da dies allen Produzenten so geht, kommt es kurzfristig zu einer Angebotssteigerung.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 57
Makr
o I
Makr
o I
Das Preisstarrheitenmodell
• Es basiert auf der Annahme, daß Produzenten ihre Preise nicht sofort an Änderungen der Nachfrage anpassen (Preisträgheit), weil– langfristige Lieferverträge bestehen;– häufige Preisänderungen die Kunden
verärgern;– nicht sicher ist, ob die Nachfrageänderung
nachhaltig ist;– Preisänderungen Kosten verursachen können.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 58
Makr
o I
Makr
o I
Preisträgheiten
• Was bedeuten Preisträgheiten für das Gesamtangebot?
• Der angestrebte Preis des Gutes Px hängt ab– von P: ein höheres P bedeutet für
das Unternehmen höhere Kosten;– von Y: ein höheres P erhöht die Nachfrage nach
x;– mit steigenden Grenzkosten der Produktion von x
wird Px umso höher sein, je höher die Nachfrage.
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 59
Makr
o I
Makr
o I
Preisträgheiten
• Der angestrebte Preis Px kann wie folgt wiedergegeben werden:
• Wir nehmen nun an, es gebe zwei Typen von Unternehmen:– solche mit flexiblen Preisen;– solche mit starren Preisen.
P P a Y Yx ( )
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 60
Makr
o I
Makr
o I Preissetzung für zwei Typen
von Unternehmen• Flex-Preis-Firmen:
Sie bilden den Preis nach der Formel
• Fix-Preis-Firmen:Sie bilden den Preis nach der Formel
wobei sie annehmen, daß
also ist
P P a Y Yx ( ) P P a Y Yxe e ( )
Y Ye
P Pxe
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 61
Makr
o I
Makr
o I
Allgemeines Preisniveau
• Das allgemeine Preisniveau setzt sich aus den Preisen beider Gruppen zusammen, wobei Fix-Preis-Firmen einen Anteil von s haben, Flex-Preis-Firmen einen von (1 - s).
• Dann gilt:
P sP s P a Y Ye ( )[ ( )]1